Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland Preussen: Belege taxieren
Das Thema hat 81 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 oder alle Beiträge zeigen
 
valgrande Am: 14.06.2016 12:47:48 Gelesen: 30837# 32 @  
@ Michael D [#28]

Vielen Dank für die Details. Bei meiner letzten Ganzsache -4- ist das Datum gut lesbar: 8.4.1863. Das Ausgabejahr 1862?

Gruß valgrande
 
valgrande Am: 14.06.2016 12:54:36 Gelesen: 30835# 33 @  
Nun möchte ich Euch erneut um weitere Details und Taxierung einer Ganzsache bitten: Absendestempel Kriewen 4.10. welches Jahr? Ankunftsstempel 5.10. und weiter kann ich nicht enziffern? Beleg ist mit kurzer Gummierung.

Gruß von
valgrande


 
Magdeburger Am: 14.06.2016 13:06:19 Gelesen: 30831# 34 @  
@ valgrande [#30]

Hallo Valgrande,

die Aufgabe, oder besser die Bearbeitung der Aufgabe hierzu, erfolgte zwischen 21 bis 22 Uhr. Dies ist am Aufgabestempel vorderseitig zu erkennem (9-10N). Der Ausgabestempel siegelseitig ist von der Decardierungs-Expedition des für die Ausgabe zuständigen Postamtes anzubringen gewesen. Er zeigt das Tagesdatum und die entsprechende Ausgabetour an (Hohe Tournummern wurden gern für Landbriefträger genommen).

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Michael D Am: 14.06.2016 13:06:37 Gelesen: 30830# 35 @  
@ valgrande [#32]

Hallo valgrande,

das Ausgabejahr besagt nur, ab wann dieser Umschlag frühestens verwendet werden konnte. Diese Umschläge konnte man in der Regel jahrelang am Postschalter erwerben - bis sie eben ausverkauft und/oder eine neue Ausgabe herausgegeben wurde - oder auch zu Hause verwahren, bis man sie brauchte. Teilweise wurden sie auch in mehreren Auflagen hergestellt, das ist dann was für Spezialisten.

Gruß
Michael
 
Parvus Am: 14.06.2016 13:28:48 Gelesen: 30818# 36 @  
@ valgrande [#33]

Hallo valgrande,

das ist die preußische Ganzsache U 13 A. Ausgabe ab August 1855. Diese Ausgabe gibt es ohne Schilling-Nummer als U 13 A-0 (häufig, Michel 17,50 €) und mit Schilling-Nummer 2 als U 13 A-2 (selten, Michel 120,- €).

Die Schilling-Nummer findest Du mit einer guten Lupe unten am Halsansatz der Königsbüste im Wertstempel. Da siehst Du entweder in farbloser Prägung den Namen Schilling ohne Nummer oder mit einer 2 dahinter.

Spezialisten unterscheiden diesen Umschlag auch noch nach zwei verschiedenen Druckfarben - einem natürlichen Ockergelb und einem synthetischen Gelb. Die Unterschiede werden unter der UV-Lampe deutlich: Die natürliche Farbe verändert sich nur wenig. Die synthetische Farbe wird dunkelbraun. Diese Unterschiede stehen (noch) nicht im Michel.

Mit bestem Gruß
Parvus
 
valgrande Am: 15.06.2016 11:39:23 Gelesen: 30765# 37 @  
Parvus [#36]

Das ist ja ein interessanter Beleg mit vielen Extras, da hast Du Dir viel Mühe mit dem Heraussuchen gemacht, vielen Dank dafür.

Nach Überprüfung konnte ich die Schilling-Nr. 2 nicht feststellen, ist also ohne. Prüfung mit UV-Lampe: Bleibt bei natürlichem Ockergelb und keine dunkelbraune synthetische Färbung. Der Umschlag hat kurze Gummierung.

Gruß valgrande
 
Parvus Am: 15.06.2016 13:46:14 Gelesen: 30746# 38 @  
@ valgrande [#37]

Hallo valgrande,

schnell noch zum Thema Gummierung: bis auf die letzte Adler-Ausgabe (U 26, U 27, U 28) und die Ausgabe für die ehemaligen Thurn & Taxis-Gebiete (U 29 bis U 38) haben alle preußischen Ganzsachen kurzen Gummi. Einzige Ausnahme: Die Neudrucke von 1864 und 1873. Die haben ebenfalls langen Gummi und sind dadurch sofort
zu identifizieren.

Grüße
Parvus
 
valgrande Am: 16.06.2016 14:20:39 Gelesen: 30690# 39 @  
@ Parvus [#38]

Danke erneut für die Ergänzungen bezüglich der Gummierung. Ich hatte bereits weiter oben [#31] die Gummierungen zu den Belegen 1-3 aufgeführt.

Ich habe noch einige andere Belege, kann ich diese hier noch einstellen für die Details und Taxierung?

Freundliche Grüße
valgrande
 
Magdeburger Am: 16.06.2016 18:52:21 Gelesen: 30673# 40 @  
@ valgrande [#39]

Hallo valgrande,

Ich habe noch einige andere Belege, kann ich diese hier noch einstellen für die Details und Taxierung?

Immerzu!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
valgrande Am: 16.06.2016 20:12:32 Gelesen: 30655# 41 @  
@ Magdeburger [#40]

Sehr freundlich, noch weitere Belege hier einzustellen zu können.

Nun kommt ein Kuriosum, vom dem ich nur noch das Deckblatt, also Vorderseite besitze. Ich wäre dennoch daran interessiert zu erfahren, an wen er ging und wie er zu lesen ist? 1 x mit eingedrucktem 3 SG, und eine, eingeklebten 3 SG. Vorausgesetzt, es wäre ein kompletter Beleg: Wäre das portogerecht und wie zählt so etwas? Ist wohl als eine Art Einschreiben befördert worden? Was bedeutet links "5 M 10 St"? Bei den Stempeln der Orte kann ich nur "Eydtkuhnen" und "Wareubien" lesen, die Daten 25.11. und 27.11., doch aus welchem Jahr?
An Euren Antworten kann ich nur lernen, daran wäre ich interessiert.

unwissende Grüße von
valgrande


 
Magdeburger Am: 17.06.2016 02:55:31 Gelesen: 30635# 42 @  
@ valgrande [#41]

Guten Morgen,

von oben nach unten gelesen:

Anbei 1 Paq. (Paket) L. H. Bülowsheide p Warlubien
5 Pfund 10 Loth
Für Fräulein Lina Huber
An den könglichen Forst-Rendanten
Herrn Fritz Huber
wohlgeboren
fr(ei). Bülowsheide
per Warlubien

Es ist die Vorderseite eines Paketbegleitbriefes aus Eydtkuhnen. Da die Entfernung über 20 Meilen sind wurde hier der Mindestfahrposttarif von 6 Sgr. dargestellt.

Der Zettel mit der Nummer 563 ist ein Paketzettel, welche zum 01.05.1849 eingeführt wurden. Als Zahlen sind 1 bis 1000 möglich - letzteres besonders gesucht.

Der linke Stempel von Warlubien [1] ist ein regulärer Ortsstempel, welcher hier die Paketausgabe bestätigte - Zeitlich dürfte es etwa 1866/67 sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Warlubie
 
valgrande Am: 17.06.2016 11:20:11 Gelesen: 30618# 43 @  
@ Magdeburger [#42]

Was für eine umfassende und detaillierte Beschreibung des Deckblattes. Ja, wäre der Beleg komplett, wäre es ein schönes Stück mit Paketzettel 563 und wäre besonders gesucht. Da bleibt mir nur ein Seufzen. Wie wäre der Beleg taxiert mit je 3 SG, eingedruckt und aufgeklebt?

Interessant war auch der Link zu "Warlubien", ein ehemals deutsches Ostgebiet, nun Polen.

Was soll ich nun damit machen? Einfach mal aufheben oder?

Mit dankenden Sammlergrüßen,
valgrande
 
Magdeburger Am: 17.06.2016 11:40:20 Gelesen: 30609# 44 @  
@ valgrande [#43]

Hallo valgrande,

den Link habe ich mit angeführt, da sich so die örtliche Bestimmung des Zielortes nachvollziehbar ist.

Die Ganzsache, genauer der Wertstempel von 3 Sgr. wird zur Freimarke von ebenfalls 3 Sgr. addiert, so dass sich 6 Sgr. insgesamt ergeben. Die Ganzsachen wurden zum Nennwert des Wertstempels verkauft, auch von Landbriefträgern.

Schade ist tatsächlich, dass nur die Vorderseite erhalten geblieben ist. Es ist schwierig hier einen Verkaufswert zu finden. Wenn man Pech hat, wird sowas nicht mal für einen Euro verkauft.

Die Paketzettel wurden im Bogen zu je 24 Stück gedruckt. Jeder Paketzettel bestand aus 2 Teilen - einen kleinem Teil - dieser kommt auf dem Brief und der größere Abschnitt auf dem Paket. Die Nummern waren von 1 bis 1000. Da nur die 1000 vierstellig ist, die diese Nummer gesucht - auch von mir.

Hier mal ein Link zu meiner Ausstellungssammlung, welche ausschliesslich Paketbegleitungen enthält. Darin findest du noch weitere Informationen.

http://www.philaseiten.de/album/zeige/221

Mit freundlichem Sammelgrüssen

Ulf
 
valgrande Am: 17.06.2016 12:30:41 Gelesen: 30606# 45 @  
@ Magdeburger [#44]

Ich danke sehr herzlich für die fundierten Antworten zu meinen Fragen. Ich werde das Stück einfach mal aufheben; vielleicht findet sich noch ein Preußen-Sammler, der so etwas gebrauchen kann.

Danke auch noch für Deinen Link zur Ausstellungssammlung, habe mir einige Belege und Texte angeschaut, sehr sehr interessant. Um alle zu lesen, brauche ich etwas länger.

Mit erhellenden Sammlergrüßen,
valgrande
 
valgrande Am: 18.06.2016 12:53:06 Gelesen: 30537# 46 @  
Nr. 5a: Ich bitte erneut um weitere Details und Taxierung einer Ganzsache: 6 SG gelb, Absenderstempel Güstrin 20.7. welches Jahr? Ankunftsstempel Ort und Datum kann ich nicht entziffern? Beleg ist mit kurzer Gummierung. Um welches Siegel handelt es sich?

Schon jetzt besten Dank für die Details.

Gruß valgrande


 
Magdeburger Am: 18.06.2016 14:15:51 Gelesen: 30530# 47 @  
@ valgrande [#46]

Hallo Valgrande,

die Ganzsache 3 Sgr. lief an Fräulein Elfriede Zabel in Reichenstein Schlesien [1].

3 Sgr. war für einen Brief excl. 1 Loth über 20 Meilen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C5%82oty_Stok
 
Saguarojo Am: 18.06.2016 14:24:17 Gelesen: 30527# 48 @  
@ valgrande [#46]

Hallo A.-L.,

über das Alter des Briefes kann ich nur sagen, dass der Stempel laut Feuser ab 1850 geführt worden ist.

Vielleicht kann noch jemand mitteilen, ab wann es diese Ganzsache gab, um das Alter etwas einkreisen zu können.

Viele Grüße

Joachim
 
hajo22 Am: 18.06.2016 15:00:08 Gelesen: 30515# 49 @  
@ Saguarojo [#48]

Ab 1855.

VG, hajo22
 
Parvus Am: 18.06.2016 17:53:03 Gelesen: 30506# 50 @  
@ valgrande [#46]

Hallo valgrande,

das ist die preußische Ganzsache U 19 A, Ausgabe ab Dezember 1859. Du erkennst die Ganzsache am preußischen Klappenstempel (Michel: K4) und - als Indiz - auch am Ortstempel auf dem Wertstempel. Ab 1. April 1859 durften die Ganzsachen nämlich nicht mehr per Tintenstrich entwertet werden. Hierfür musste ab diesem Datum der Ortstempel eingesetzt werden.

Da U 17, U 18 und U 19 nur relativ kurz und nicht in Massen ausgegeben wurden - ab 1861 gab es ja schon die Adler-Ausgaben -, sind wirklich schön erhaltene Umschläge nicht so leicht zu finden. Dein Umschlag ist recht gut erhalten und in meinen Augen etwa 10,- € wert bei einem Katalogwert 15,- €.

Mit bestem Gruß
Parvus
 
valgrande Am: 19.06.2016 10:58:44 Gelesen: 30435# 51 @  
Hallo Joachim,

vielen Dank für Deine Antwort.

Gruß von A.-L.
 
valgrande Am: 19.06.2016 11:03:47 Gelesen: 30432# 52 @  
@ Magdeburger [#47]

Danke erneut für die Auskunft und der Hinweis auf den heutigen polnischen Ort. Kannst Du evtl. den Ankunftsstempel mit Datum und Ort entziffern? Um welches Siegel handelt es sich?

Viele Grüße von
valgrande
 
hajo22 Am: 19.06.2016 11:05:47 Gelesen: 30431# 53 @  
@ Parvus [#50]

Das ist nicht die U19, denn die hat den Klappenschnitt 4 und nicht wie man deutlich erkennen kann auf dem Scan den Klappenschnitt 2 = U 13 ab 1855.

VG, hajo22
 
valgrande Am: 19.06.2016 11:08:24 Gelesen: 30428# 54 @  
@ Parvus [#50]

Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung. Gibt es noch eine Möglichkeit, die Rückseite klarer zu definieren, nämlich das Datum und den Ort? Und: Um welches Siegel handelt es sich, ist das erkennbar? Schon jetzt meinen Dank.

Gruß valgrande
 
hajo22 Am: 19.06.2016 11:15:18 Gelesen: 30423# 55 @  
@ valgrande [#54]

Nur wenn man Hellseher ist. :o))

VG, hajo22
 
valgrande Am: 19.06.2016 11:20:53 Gelesen: 30423# 56 @  
@ hajo22 [#53]

Könntest Du mir noch genauer die Unterschiede beschreiben von U 19 zu U 13, auch die Klappentexte. Und wie hoch ist die Taxierung? Ich habe ja, wie bekannt ist, keinen Ganzsachen-Katalog. Daher ist es mir nicht möglich, die Feinheiten ohne Beschreibung zu erkennen. Nochmals vielen Dank.

Gruß von
valgrande
 

Das Thema hat 81 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.