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Thema: DHL Express frankiert
ligneN Am: 27.07.2016 23:32:03 Gelesen: 7889# 1 @  
Absenderfrankierung ausnahmsweise toleriert?

Gesamtfrankatur 10,90. Das entspricht dem Porto für einen DHL-Expressbrief bis 500g ab 1.1.16

Stempel: Briefzentrum76 12.4.16

Rückseitig nur die handschriftliche Absenderangabe, aus: Pforzheim.


 
Nachtreter Am: 28.07.2016 09:01:05 Gelesen: 7839# 2 @  
@ ligneN [#1]

Das dürfte die "fachkundige" Glanzleistung einer Postagentur sein.

Da die Sendung im BZ entwertet wurde und sonst keine Bearbeitungsmerkmale hat, kannst Du davon ausgehen, daß sie DHL-Express nie gesehen hat und ganz gewöhnlich zugestellt wurde (womöglich hat sie noch eine Postfach-Anschrift?).

Viele Grüße

Nachtreter
 
Journalist Am: 28.07.2016 10:33:42 Gelesen: 7797# 3 @  
@ Nachtreter [#2]
@ ligneN [#1]

Hallo an alle,

wie Nachtreter richtig erkannt hat, ist die Sendung durch eine Großbriefstempelanlage entwertet worden - sie ist also nicht über den normalen DHL-Expressweg gelaufen.

Aber der Beleg hat noch andere Fehler:

Bei der Auflieferung einer Expresssendung muß der Strichcode erfasst werden und das Expresslabel muß ordentlich ausgefüllt werden (dies ist hier nicht der Fall, es wurde kein einziger Vermerk angebracht). Außerdem kann man bei ordentlicher Einlieferung buchungstechnisch nicht gleichzeitig Bargeld einnehmen und die Frankierung aber mit einen unabhängigen separaten "Kassenbestand" frankieren. Dies würde zu Fehlbeständen in der Abrechnung in der Briefmarkenkasse bzw. dem dortigen Bestand am Ende des Tages führen.

Expresssendungen werden außerdem am Schalter in separate Expresskisten eingelegt und verdeckelt und verblombt über spezielle Fahrer zur jeweiligen Expressstelle des BZ befördert. Sie können also niemals auf normalen Wege in eine Großbriefsortieranlage landen.

Der obige Beleg ist aus meiner Sicht daher getürkt und eine unsinnige Spielerei, die nur Geld "verbrannt" hat.

Viele Grüße Jürgen
 
DL8AAM Am: 28.07.2016 11:28:29 Gelesen: 7779# 4 @  
@ Journalist [#3]

das Expresslabel muß ordentlich ausgefüllt werden (dies ist hier nicht der Fall, es wurde kein einziger Vermerk angebracht)

Das Ausfüllen (Ankreuzfelder) wird auch häufig vergessen (die Daten sollten aber über den Barcode auslesbar sein), aber es fehlen die für EXPRESS-Sendungen üblichen Labels bzw. sonstige Bearbeitungskennzeichen. Ein paar meiner Exemplare von echten EXPRESS-Briefen habe ich hier gezeigt (2x unausgefüllt)

http://www.philaseiten.de/beitrag/85219
http://www.philaseiten.de/beitrag/102720
http://www.philaseiten.de/beitrag/54583

Für mich ist der Brief optisch auf-konstruiert, ein überbezahlter, normaler DPAG-Großbrief.

Mal eine kurze Frage am Rande, "was kostet" eigentlich die EXPRESS-Gebühr? Ich meine das EXPRESS-Label ist hier das Wertzeichen? Durch die Abgabe/Entnahme des Labels wird die Einbuchung fällig? Dann wäre der Brief doch sogar mit 21,80 € doppelt frankiert? Bzw. ein doppeltes Soll im Kassensystem, es sei denn der Kunde hat die 10,90 €-Briefmarken selbst mitgebracht (wobei die 10/80er nach einem [Schalter-]Markenspender aussehen)?

Gruß
Thomas

PS: Unter Sendungsverfolgung für DHL EXPRESS finden sich unter der Sendungsnummer ebenfalls keinerlei Daten (mehr?)?
 
drmoeller_neuss Am: 28.07.2016 12:16:23 Gelesen: 7765# 5 @  
@ Journalist [#3]

Außerdem kann man bei ordentlicher Einlieferung buchungstechnisch nicht gleichzeitig Bargeld einnehmen und die Frankierung aber mit einen unabhängigen separaten "Kassenbestand" frankieren.

Es geht alles, wenn man sich nur dumm genug anstellt.

Vor etwa einem halben Jahr habe ich Zuschlagsmarken auf einer Postagentur gekauft. Es wurde nur der Frankaturwert in Rechnung gestellt, nicht aber der Zuschlag. Ich habe die Angestellte auf den Fehler hingewiesen, und sie hat erst einmal darauf bestanden, recht zu haben. "Der Wert ist nur 85 Cent, das steht doch auf der Marke".

Dann habe ich zur Klärung vorgeschlagen, den Barcode auf den Briefmarkenrändern einzuscannen. Und siehe da, die Verkäuferin war um eine Erkenntnis reicher (und die Verluste in der Briefmarkenabrechnung vielleicht geklärt).

Bezüglich dieses Express-Briefes gehe ich davon aus, dass der Angestellte der Meinung war, wie früher werden Eilbriefe frankiert und zum Schluss kommt der Eilaufkleber auf die Sendung, ohne das irgendetwas gescannt wird.

Leidtragender ist der Kunde, der für einen normalen Großbrief viel zu viel gezahlt hat. Ein großer Schaden dürfte nicht entstanden sein, wenn der Brief mit E+1 zugestellt wurde.
 
Nachtreter Am: 28.07.2016 13:41:55 Gelesen: 7737# 6 @  
@ drmoeller_neuss [#5]

Das sehe ich auch so! Zur Aufgabe eines Wertbriefes (Einschreiben mit stummer Versicherung) geht man am besten auch gleich in eine Postbank-Filiale, weil die meisten Agenturen diese Sendungsart gar nicht kennen - geschweige denn wissen wie man sie ins EPOS-System einbucht.

Und wenn die Marken bzw. Sendungen falsch gebucht werden ist es der Post ja auch egal. Der Agenturnehmer trägt doch das (finanzielle) Risiko. Die Klein(-st-)kunden interessieren doch sowieso niemanden!

Viele Grüße

Nachtreter
 
ligneN Am: 29.07.2016 13:14:09 Gelesen: 7672# 7 @  
Hallo zusammen,

Danke für die Infos.

Das gezeigte Stück soll nicht besser gemacht werden, als es ist.

Zu einer Belegesammlung gehören aber eben auch Irrtümer und menschlich-allzumenschlich.

Die 500er Blumen habe ich im Inlandsverkehr in der Praxis* außer auf Rückscheinbriefen kaum gesehen. Da ist man für jede Abwechslung dankbar.

*Kann jemand einen Zustellurkunden Sammelauftrag mit dieser Marke zeigen?

1) Eine der üblichen Basteleien liegt aber nicht vor.

Es handelt sich vielmehr um eine returnierte Prüfsendung. Der besagte Prüfer ist O-70 und mittlerweile im Ruhestand.

Er sollte über DHL-Express aus zahlreichen früheren Prüfsendungsaufgaben Bescheid wissen? Vielleicht hat das jemand i. A. um die Ecke aufgegeben: 2x Ahnungslosigkeit.

Die Sendung kam an und die Empfängerfirma hat tief durchgeatmet :-)
Hausadresse, kein Postfach.

2) Wie in den Kommentaren dargestellt, belegt die Entwertung, daß der Brief nie in der DHL-Express Sonderableitung war. Sondern im DP Briefestrom. Die Sendung wurde wohl einfach in die Briefabgangskiste gegeben = Überformat-Tintenstrahler-Entwertung. Der fehlende zusätzliche Barcode-Aufkleber der DHL-Zustellung unterstreicht das Aussenvorbleiben der DHL.

Diese geballte Unkenntnis spricht schon sehr für eine Agenturaufgabe, wie von drmoeller_neuss und nachtreter angeführt.

Also die Abteilung Agenturkuriosa / Kondolenzalbum für den guten alten DBP-Wbf.

***

Was könnte die hs. Angabe "WE 8482" bedeuten?

Gruß
ligneN
 
DL8AAM Am: 01.08.2016 17:56:35 Gelesen: 7603# 8 @  
Nur damit man mal genau sieht, wie ein echter moderner Expressbrief aussieht, der korrekt behandelt und entsprechend 'belabelt' wurde:



Deutsche Post DHL "EXPRESSEASY NATIONAL"-Sendung, eingeliefert am 30.07.2016 (Sa., laut Sendungsverfolgung um 12.19 Uhr) im Bereich des Briefzentrums 29 (Celle), sie lief dann (über die Autobahn, direkt durch den zukünftigen Empfängerort hindurch, weiter) zum (40-50 km weiter südlich befindlichen) DHL Stützpunkt Kassel ("340") und wurde am 01.08.2016 (Mo., 11.07 Uhr) in 37073 Göttingen zugestellt (Tour-Label "37 D"). Die Klebezettelchen belegen hier die Express-Behandlung. Die eigentliche Frankatur, "das Wertzeichen", steckt dabei im Express-Label.



@ drmoeller_neuss [#5]: Ein großer Schaden dürfte nicht entstanden sein, wenn der Brief mit E+1 zugestellt wurde.

Auch hier, ein normaler Brief wäre (viel) günstiger und sehr, sehr wahrscheinlich durch den regulären Montagsbriefträger sogar zeitlich früher hier angekommen. ;-)

Gruß
Thomas
 
Michael Mallien Am: 08.02.2023 17:17:50 Gelesen: 1319# 9 @  
@ DL8AAM [#8]

Hier ein ähnlicher Beleg vom 18.07.2012 vom Briefzentrum 35.



Die weitere Auswertung überlasse ich den Experten.

Viele Grüße
Michael
 
eifelsammler Am: 06.03.2023 11:52:21 Gelesen: 1156# 10 @  
Guten Morgen!

Von mir heute ein Expressbrief von Lübeck nach Brachtendorf. Auf der Rückseite befindet sich noch ein Aufkleber mit Bearbeitungsvermerken, die ich aber nicht deuten kann.



Hier das rückseitige Etikett:



Viele Grüße

Carsten
 
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