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Thema: Kamerun: Ganzsachen
Cantus Am: 15.09.2016 21:30:21 Gelesen: 4760# 1 @  
In der Republik Kamerun erschienen 1963 vier verschiedene Aerogramme. Die höchste Wertstufe betrug dabei 30 Francs; der Umschlag zeigt im Wertstempel eine Seekuh. So ein Aerogramm wurde am 22.10.1968 als Postsendung nach Innsbruck verwendet.



NGK - LF 4

Viele Grüße
Ingo
 
klinhopf Am: 15.09.2016 21:45:36 Gelesen: 4757# 2 @  
@ Cantus [#1]

Die höchste Wertstufe betrug dabei 30 Francs!

Haben Aerogramme nicht immer die gleiche Wertstufe ? War jedenfalls bisher meine Meinung/Information, oder gab es Inlands- und Auslandsaerogramme oder Auslandsaerogramme für den Kontinent und außerhalb ?

Vielleicht interessiert dies auch andere Forum-Nutzer.

Mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
Cantus Am: 15.09.2016 23:14:08 Gelesen: 4745# 3 @  
@ klinhopf [#2]

Hallo,

Kamerun hat eine vielfältige Geschichte hinter sich. Zuerst beuteten die Portugiesen das Land aus. Es folgten wechselvolle Besetzungen von Teilgebieten durch die Deutschen, die Franzosen und die Briten. Am 1. Januar 1960 erhielt das französische Kamerun nach einer Volksabstimmung und nach dem Auslaufen des UN-Mandats die Unabhängigkeit und nannte sich Ost-Kamerun. Am 1.10.1961 entschied sich der südliche Teil des britischen Mandats-Treuhandsgebietes bei einer Volksabstimmung für den Anschluss an den Staat Kamerun. Damit war der Bundesstaat Kamerun als Präsidialrepublik gegründet, in dem bis heute sowohl Englisch als auch Französisch als Amtssprachen anerkannt sind.

In der Zeit vor der Unabhängigkeit waren unter der deutschen, französischen und britischen Besetzung unterschiedliche Ganzsachen herausgegeben worden, in der unabhängigen Republik Kamerun gab es jedoch bisher ausschließlich Ganzsachen in Form von Aerogrammen. Die ersten vier davon waren die von mir oben genannten. Sie erschienen in den Wertstufen 9 Francs, 18 Francs, 20 Francs und 30 Francs. Ab dem Jahr 1971 kamen dann nachfolgende Ausgaben zum Verkauf.

Zu den Portostufen kann ich keine Aussagen machen, das gibt meine Literatur nicht her.

Viele Grüße
Ingo
 
klinhopf Am: 16.09.2016 08:25:24 Gelesen: 4728# 4 @  
@ Cantus [#3]

Hallo Ingo,

danke für die umfangreiche Information zum Land Kamerun - Thema "Aerogramme" bleibt damit jedoch ungelöst - meint

mit phil. Gruß
der andere Ingo
 
mausbach1 (RIP) Am: 16.09.2016 08:45:54 Gelesen: 4723# 5 @  
@ klinhopf [#2]

Aerogramme haben im Normalfall selbstverständlich unterschiedliche Wertstufen - sie richten sich nicht nur nach dem Gewicht der Sendung, sondern oftmals auch nach dem Format, der Destination etc.
 
klinhopf Am: 16.09.2016 12:55:01 Gelesen: 4710# 6 @  
@ mausbach1 [#5]

Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Aerogramm und meinem Vergangenheitswissen gab es in Deutschland nur immer EINE Wertstufe - Gewicht bis 5g. OHNE Inhalt!

Und wenn das Aerogramm eine Sache nach Richtlinien des Weltpostvereins ist,
müßte es eigentlich überall gleich gehandhabt werden.

Vielleicht gibt es Links, die anderes aussagen, worüber sich freuen würde mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
lueckel2010 Am: 16.09.2016 17:04:20 Gelesen: 4686# 7 @  
@ klinhopf [#6]

Meines Wissens gab es in der Anfangszeit von Bund und Berlin nur einige Aerogramme als amtliche Ganzsachen. Diese hatten anstatt eines Wertstempels nur einen eingedruckten "Gebühr bezahlt/ Taxe percue"-Vermerk (oder ähnlich).

Nichtsdestotrotz wurden die Gebühren/ Entgelte für Auslands-Aerogramme Zug um Zug erhöht. Ab 1. 9. 1948 kostete diese Sendungsart 0.60 DM ; die letzte Preisanpassung auf 1.00 € erfolgte am 1. 1. 2003 (Quelle: Deutschland-Spezial, Band 2, Postgebührentabellen). Die jeweiligen Gebühren/ Entgelte waren entweder durch aufzuklebende Briefmarken oder aber durch Freistempelung zu bezahlen.

Inzwischen scheint es wohl keine deutschen Aerogramme mehr zu geben. Im aktuellen Entgeltheft der Deutschen Post AG ist diese Sendungsart nicht mehr aufgeführt.

Inlandsaerogramme hat es nie gegeben. Hätte auch keinen Sinn ergeben, da "normale" Luftpostbriefe innerhalb Deutschlands zu jeder Zeit preiswerter waren. Bei Aerogrammen mit eingedruckten Wertstempeln von in späteren Jahren bei Bund und Berlin herausgekommenen Postwertzeichen handelt es sich immer um Privatganzsachen.

Noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende, "lueckel2010"
 
klinhopf Am: 16.09.2016 19:26:58 Gelesen: 4671# 8 @  
@ lueckel2010 [#7]

Hallo

und danke für die (mir bekannten) Ausführungen.

cantus [#1] schreibt von "vier verschiedene Aerogramme" und
mausbach1 [#5] : "Aerogramme haben im Normalfall selbstverständlich unterschiedliche Wertstufen - sie richten sich nicht nur nach dem Gewicht der Sendung, sondern oftmals auch nach dem Format, der Destination etc."

Dies würde ich und vielleicht auch andere gerne geklärt haben - DANKE sagt mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
lueckel2010 Am: 16.09.2016 22:27:26 Gelesen: 4659# 9 @  
@ klinhopf [#8]

Ist ja sehr schön für Sie, dass Ihnen das alles schon bekannt ist.

Um die ganze Angelegenheit endlich zum Abschluss zu bringen, würde ich doch ganz einfach einmal bei Cantus [#1] nachfragen, woher er sein Wissen hat. Eventuell kann er seine Antwort dann als "Krönung" noch mit entsprechenden Bildern "garnieren".

Gute Nacht, "lueckel2010"
 
Cantus Am: 17.09.2016 16:58:29 Gelesen: 4618# 10 @  
@ lueckel2010 [#9]

Hallo,

meine Informationen zu u.a. den Ganzsachen von Kamerun habe ich aus unterschiedlichen Ganzsachenkatalogen, dabei vor allen Dingen aus dem NGK = Neuer Ganzsachen-Katalog" des Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins von 1901 e.V., Ausgabe von 2007. Bei vielen Staaten der Welt, insbesondere vom afrikanischen Kontinent, ist es nicht selbstverständlich, dem Rest der Welt kundzutun, wann welche Ganzsachen und zu welchem Zweck erschienen sind. Das wird ganz anders gehandhabt als bei Briefmarken. So ist es oft dem Zufall überlassen, ob Katalogmacher oder Sammler von solchen Neuerscheinungen erfahren. Und selbst wenn man das Glück hat, rechtzeitig solche Informationen zu erhalten, so kann die Suche nach echt gelaufenen Exemplaren durchaus Monate oder Jahre dauern und ist nicht immer erfolgreich abzuschließen.

Briefmarken aus aller Welt kann man in aller Regel im Abonnement beziehen, Ganzsachen dagegen nur in Teilbereichen in ungebrauchter Erhaltung, als gebrauchtes Exemplar aber ist man bei eher ungewöhnlichen Staaten wie z.B. Kamerun auf den Zufallsfund angewiesen. So ist es für mich schon etwas Besonderes, überhaupt zu wissen, dass es im Jahr 1963 vier verschiedene Ausgaben von Aerogrammen gab; weshalb und wozu ist dabei für mich nicht interessant. Es mag sein, dass man in französischen Spezialkatalogen zu den Briefmarken der ehemaligen französischen Kolonien auch Angaben zu Portostufen findet, für Aerogramme gab es aber höchstwahrscheinlich andere Portosätze als für frankierte Belege mit dickerem Umschlagpapier. Da die Suche nach der gewünschten Antwort für mich aber eine außerordentliche zeitliche und vor allem körperliche Belastung darstellt, verzichte ich darauf und überlasse anderen, jüngeren und/oder gesünderen Sammlern die mühevolle Suche nach dem Grund für die Ausgabe von Aerogrammen mit unterschiedlichen Portostufen.

Viele Grüße
Ingo
 
lueckel2010 Am: 17.09.2016 17:33:37 Gelesen: 4613# 11 @  
@ Cantus [#10]

Vielen Dank, dass Sie sich trotz Ihrer Gebrechen die Mühe gemacht haben, mir so umfassend zu antworten, obschon mich dies eigentlich -wenn überhaupt- nur peripher tangiert!

Vielleicht sollten Sie alles noch einmal "klinhopf" [#2] u.a. darlegen, der daran ja offensichtlich wohl größeres Interesse zu haben scheint. Vielleicht liest er aber auch Ihre Zeilen und gibt sich mit Ihren Ausführungen zufrieden.

Für mich ist die "Angelegenheit" hiermit erledigt!

Schönes Wochenende "lueckel2010"
 
Baber Am: 17.09.2016 18:22:29 Gelesen: 4603# 12 @  
Hier das gleiche Aerogramm, auch 1968 gelaufen.



Wenn behauptet wird in [#8], Aerogramme haben im Normalfall selbstverständlich unterschiedliche Wertstufen - so muss man sagen wofür.

In den meisten europäischen Staaten gab es Aerogramme mit einer Europagebühr und einer weltweit. Natürlich änderten sich die Portostufen, wenn es im Laufe der Zeit Portoerhöhungen gab, aber es gab immer nur 2, eine für Europaverkehr und eine für weltweit.

So war es sicher auch in Kamerun. Hier gab es Aerogramme mit einer Portostufe für den innerafrikanischen Postverkehr, vielleicht sogar noch unterschieden für Länder innerhalb der afrikanischen Postunion und sonstige afrikanischen Länder und dann weltweit.

Leider ist von den ehemalilgen französischen Gebieten nach der Unabhängigkeit keine Literatur über Portosätze und Gültigkeitsperioden der Briefmarken zu finden. Einheimische Sammler gibt es so gut wie nicht und die Sammler aus den ehemaligen Mutterländern sammeln meistens nur bis zur Unabhängigkeit.

Ich hatte einmal einem Bekannten, der für einige Zeit nach Kamerun ging, eine Liste mit postgeschichtlichen Fragen mitgegeben und ihn gebeten, auf dem Postamt in Yaoundé danach zu fragen. Er wäre fast verhaftet worden, weil man diese Fragen als Spionage betrachtete.

So ist die afrikanische Mentalität.

Gruß
Baber
 
Baber Am: 17.09.2016 21:15:58 Gelesen: 4560# 13 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

wie klein die Welt manchmal ist.

Dieser Pfarrer Bischof, an den Dein Aerogramm gerichtet ist, hat einen Studienkollegen von mir in Innsbruck 1968 getraut. Der Kollege wohnt noch heute im Innsbrucker Stadtteil St. Nikolaus.

Gruß
Bernd
 
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