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Thema: Marken: Mit welcher Stempelqualität oder Stempelart noch sammelwürdig?
eifelsammler Am: 24.09.2016 16:49:01 Gelesen: 4363# 1 @  
Hallo Zusammen!

Hiermit möchte ich eine Diskussion, bzw. einen Meinungsaustausch zu nachfolgender Problematik anregen.

In den letzten Tagen habe ich mir die Fehllisten, bzw. Tausch- oder Kaufgesuche auf Philaseiten öfters angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass viele der Sammlerkollegen sehr genaue Wünsche haben, was Ihre Vorstellungen bezüglich der anzubietenden Ware ist.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, deshalb möchte ich klarstellen, dass diese Vorstellungen von mir in keinster Weise kritisiert werden. Jeder kann sammeln, wie er es für richtig hält und das ist auch gut so!

Die Frage, die ich mir nun stelle ist, ob es überhaupt noch Sinn macht, eine Marke mit einem Briefzentrumsstempel und einer Wellenentwertung, etc. überhaupt noch zu sammeln, abzulösen und in ein Dublettenbuch zu stecken, welches dann vom etwaigen Tauschpartner verschmäht wird.

Persönlich habe ich meine Marken auch lieber mit einem sauberen und schönen Tagesstempel, aber entspricht das noch der heute vorzufindenden postalischen Realität? Wenn ich die Post von meinen Tauschpartnern abziehe, erhalte ich pro Jahr höchstens noch 5-10 Briefe mit einem Handstempel (und dann reden wir noch nicht darüber, wie der aussieht).

Nochmals zur Klarstellung: Mir geht es nicht, darum etwas anzuprangern. Ich möchte lediglich Eure ehrliche Meinung hören, ob es noch Sinn macht, Marken mit BZ-Stempeln oder unsauberen Handstempeln einer Postfiliale aufzubewahren?

Ich freue mich auf eine sachliche und hoffentlich vielseitige Diskussion!

Viele Grüße

Carsten



(Dies ist eins von beliebig vielen Beispielen!!!)
 
Michael Mallien Am: 24.09.2016 17:40:33 Gelesen: 4336# 2 @  
Das ist natürlich Geschmacksache.

Ich finde den gezeigten Block vollkommen in Ordnung. Er trägt einen sauberen BZ-Stempel mit lesbarem Datum und ist in keiner Weise verschmiert.

Tagesstempel sind schön und gut, aber wie du schon schreibst entsprechen sie seltener dem Bedarf als BZ-Stempel oder anderen Entwertungen.
 
Richard Am: 27.09.2016 09:11:49 Gelesen: 4237# 3 @  
@ eifelsammler [#1]

Ich freue mich auf eine sachliche und hoffentlich vielseitige Diskussion!

Die Stempelqualität oder besser Stempelart ist zeitlich modebezogen und von Sammler zu Sammler sowie von Land zu Land unterschiedlich. Früher wurden vielfach Marken mit Eckstempel im Tausch gesucht, heute werden sie, weil weder prüfbar noch nachweislich im Bedarf gelaufen, links liegen gelassen.

Derzeit werden wohl überwiegend Vollstempel gesucht, weil Datum und Ort zu bestimmen ist. Ein Bedarf lässt sich damit aber nicht nachweisen.

Bei Deinem Block handelt es sich um echten Bedarf, der wiederum von anderen Sammlern gesucht wird.

Aufgrund der immer wieder wechselnden Mode empfehle ich, von allen Stempelvarianten einige Stücke zum Tausch aufzuheben, wenn sie Dir sowieso vorliegen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Kontrollratjunkie Am: 27.09.2016 10:34:04 Gelesen: 4205# 4 @  
@ eifelsammler [#1]

Wenn man Bedarfspost / Tagespost sammelt, gehören Entwertungen mit den Briefzentrumsstempeln zwingend dazu, sie stellen heutzutage eben die Bedarfspost dar.

Ich würde mir eher Gedanken über die Bedarfsmäßigkeit machen, wenn der Beleg einen blitzsauberen Ortstagesstempel aufweist. Denn diese Art der Entwertung entspricht eben nicht mehr dem derzeitigen Postalltag. Das kann man bedauern oder kritisieren, ist aber die Realität.

Mir sind Stempel mit Herkunftsnachweis auch lieber, aber da habe ich mit meinen Sammelgebieten auch nicht diese Probleme.

Gruß
KJ
 
uli Am: 27.09.2016 11:36:27 Gelesen: 4177# 5 @  
@ eifelsammler [#1]

Ich würde mir eher Gedanken über die Bedarfsmäßigkeit machen, wenn der Beleg einen blitzsauberen Ortstagesstempel aufweist. Denn diese Art der Entwertung entspricht eben nicht mehr dem derzeitigen Postalltag. Das kann man bedauern oder kritisieren, ist aber die Realität.

Das sehe ich ganz genauso. Saubere Ortsstempel riechen mittlerweile so sehr nach "Mache", dass ich Stücke wie das oben gezeigte oftmals bevorzuge.

Gruß
Uli
 
Eilean Am: 27.09.2016 12:07:04 Gelesen: 4155# 6 @  
@ uli [#5]

Also in der heutigen Tagespost sind Ortstagesstempel natürlich selten geworden. Gerade deswegen kann man sie ja auch sammeln. Ich freue mich jedenfalls, wenn Absender bei der Post an mich an den Schalter gehen und nach einem Stempel fragen statt sie in den Briefkasten einzuwerfen. So habe ich in etwa 25 % Handstempel in der Tagespost, was außergewöhnlich viel ist. Da kommt dann natürlich noch Schwund dazu, wenn trotz Stempel das ganze noch mal durch die Maschine geht und teils geschreddert mit einem Briefzentrumstempel "verschönt" wird.

Und in 50/60ern hatte man ja auch Maschinenstempel, aber ein Kuvert mit Tagesstempel, schöner Frankatur, vom Rand, etc. zieht man hier doch auch vor. Da gibt es auch viel philatelistische beeinflusste Briefe. Da kommt man dann eher wieder zur Frage, was ist noch Bedarf?

Also ein schöner Briefzentrumsstempel ist genauso sammelwürdig wie der Ortstagesstempel. Der reine Wellenstempel wird ggf. aber auf einer Einzelmarke nun doch nicht die Sammlerschaft anziehen. Vollstempel sind mir lieber, lesbares Datum zumindest.

Gruß
Andreas
 
Gerd Am: 27.09.2016 13:11:23 Gelesen: 4120# 7 @  
Euer Problem habe ich nicht. Aber ich möchte schon meine Post, die ich an Euch versende, schön abgestempelt haben. Leider funktioniert das nicht mit den ungeübten Personen in den Geschäften, die heute die Postaufgaben übernommen haben. Wir sind verwöhnt worden! Obwohl es auch Ausnahmen gab. Heute hat sich das Verhältnis geändert.

Darum ist mir der automatische Stempel lieber als ein unschöner Stempel von einer ungeübten Hand.




 
uli Am: 27.09.2016 13:50:02 Gelesen: 4102# 8 @  
@ Eilean [#6]

Da kommt dann natürlich noch Schwund dazu, wenn trotz Stempel das ganze noch mal durch die Maschine geht und teils geschreddert mit einem Briefzentrumstempel "verschönt" wird.

Meiner Erfahrung nach liegt der Anteil der Briefe mit "sammelunwürdigem" Ortsstempel locker bei mehr als 80%, Tendenz steigend.

Gruß
Uli
 
Baber Am: 27.09.2016 14:41:57 Gelesen: 4075# 9 @  
Es war einmal vor langer Zeit ..... als es noch keine Email und keine Briefzentren gab.

Da wurden die Briefe in kleineren Postämtern noch von Hand gestempelt. Auch da gab es schon unschöne Stempelungen, wenn das Stempelkissen gerade nachgefüllt wurde und die Stempelfarbe nur so triefte aber im allgemeinen konnte man saubere Stempel auf seiner versendeten Post erwarten und die Verwandschaft war darauf getrimmt, die erhaltenen Marken aufzuheben und zurückzuschicken. So habe ich meine gestempelten Bundesrepublik zusammenbekommen, sozusagen zum 0-Preis, denn das Porto für die Korrespondenz hat man soundso ausgegeben müssen.
Damals habe ich die "armen Irren" immer bedauert, die am Ausgabetag die Marken am Schalter kauften und dann gleich im wahrsten Sinne des Wortes "entwerten" ließen.

Heute ist die Sache umgekehrt. Kaum jemand schreibt mehr private Briefe und was durch die Briefzentren läuft, kommt nur mit viel Glück mit unbeschädigter Frankatur an, ganz zu schweigen wo der Stempel sitzt, wenn auf einem Großbrief mehrere Werte kleben.

Für den gestempelt Sammler bleibt aus meiner Sicht heute gar nicht anderes übrig, als die Werte, die nicht gerade den Standard (45C bzw. 70C) abdecken, sich abstempeln zu lassen, wenn er ein ordentlich gestempeltes Exemplar mit Ort und Datum im Stempel in seine Sammlung aufnehmen will.

Gruß
Baber
 
jmh67 Am: 28.09.2016 11:18:12 Gelesen: 3968# 10 @  
Es kommt auch auf die Marke selbst an.

Als Möchtegern-Ländersammler möchte ich zumindest bei den häufigsten Varianten gern sehen, wo und wann die Marke abgestempelt worden ist. Bei modernen deutschen Marken hiesse das also, dass neben dem Datum der Ort (ggf. mit Postamtsnummer), die Postleitzahl oder die Briefzentrumsnummer (also eine dieser drei Angaben) erkennbar sein sollten. Teile des Entwertereinsatzes von Maschinen-, Roll- oder Duplexstempeln stören mich da nicht. Den oben gezeigten Block finde ich auch völlig in Ordnung.

Bei irgendwelchen Besonderheiten an der Marke, die nicht so oft auftauchen, bin ich aber bereit, Abstriche zu machen.

Bei Ländern, wo die Maschinenstempel so ausgelegt sind, dass der Datumsteil die Marke im Normalbetrieb nicht trifft (USA, Grossbritannien, ...), und Handstempelung unüblich ist (Grossbritannien), kann man die "klassischen" Anforderungen an die Stempelqualität auch nicht stellen.

Jan-Martin
 
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