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Thema: Meine Sammlung Overland Mail Baghdad-Haifa
Das Thema hat 166 Beiträge:
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22028 Am: 16.10.2020 20:18:18 Gelesen: 23300# 67 @  
Es muss nicht unbedingt das wichtige und schließlich teure Stück sein dass ich liebe, auch Briefe wir der hier gezeigte ist etwas das mir Spaß macht.

Es war ein Schnäppchen bei einer Online-Auktion. Zuerst dachte ich, es sei ein Umschlag mit einem Route Instruction Handstamp (Collins Typ HS-81, ein seltener Typ), aber nachdem ich den Umschlag erhalten und den Handstempel vermessen hatte, bemerkte ich, dass es sich um einen zuvor nicht erfassten handelt, da Größe und Farbe unterschiedlich sind. Daher habe ich ihn jetzt auf meiner Website als HS-N64 aufgeführt [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/
 
22028 Am: 19.10.2020 17:29:42 Gelesen: 23228# 68 @  
Es ist schon eine ganze Zeit her dass och einen noch nicht bekannten Leitwegstempel der Overland Mail finden konnte der NICHT im Irak verwendet wurde. Gestern Abend war es soweit und ich konnte den gezeigten Brief ersteigern.

Der Handstempel ist nun von mir mit HS-N65 registriert, verwendet auf eine Brief der Banque Imperiale Ottomane in Kairo, Ägypten auf einem portogerechten Einschreibebrief der 1. Gewichtsklasse bis 20 Gramm verwendet. Porto 45 MM (15 MM Porto bis 20 Gramm, 15 MM Einschreiben und 15 MM Overland Mail Zuschlag). Rückseitig Ankunftsstempel Baghdad vom 9. November 1924 [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/03/03-7_Route_Instruction_Handstamps.htm#HS-N65
 
22028 Am: 09.12.2020 20:04:46 Gelesen: 22517# 69 @  
Mal wieder etwas neues zur Overland Mail Baghdad-Haifa (in dem Fall allerdings mehr die Gegenrichtung von Beirut nach Baghdad zeigen, eine neue Entdeckung, erst vor kurzem ersteigert, noch nicht eingetroffen.

Dazu muss man gleich sagen dass Belege in Östlicher Richtung EXTREM selten sind, von einigen Ländern sind gar keine Belege bekannt obwohl diese Postverwaltungen Zuschläge damals auflegten, von anderen nur 1 oder 2, die häufigsten sind noch von England, gefolgt von Frankreich.

Es sind keine Postzuschläge aus Lettland für die mit der Overland Mail Haifa-Bagdad beförderte Post bekannt. Es gab auch keine bisher bekannte Post, die von Lettland in den Irak über die aus politischen Gründen vermutlich übliche Route "über Russland" und den Iran nach Bagdad geschickt wurde.

Vorderseite des Umschlags mit Registrierungsmarkierung von LIEAJSA / LETTLAND und (gestempeltem) Manuskript Routenanweisung "VIA RUSSIE". Neue Routenanweisung "Par Automobile Beyrouth - Bagdad".

Einschreibebrief aus Liepaja / Lettland, datiert vom 16. Februar 1934, nach Bagdad/Irak geschickt. Die ursprünglich vorgesehene Route war gemäß der Leitweganweisung "VIA RUSSIE". Aus unbekannten Gründen wurde der Umschlag nach Beirut geschickt (Ankunftsstempel Beyrouth 25. Februar 1934), wo die alte Routenanweisung "VIA RUSSIE" gestrichen und durch "Par Automobile Beyrouth - Bagdad" ersetzt wurde, gleichzeitig mit einer handschriftlichen Notiz in französischer Sprache auf der Rückseite: "In Beirut angekommen, um von der Special Motor Service weitergeleitet zu werden". as ist die mehr oder weniger korrekte Übersetzung der Overland Mail von Französisch auf Deutsch.

Das Porto von 75 santīmi bezieht sich auf einen eingeschriebenen internationalen Brief des ersten Gewichtsschlags (35 santīmi Porto + 40 santīmi Einschreiben) in der Zeit vom 21. Dezember 1931 - 15. Dezember 1940. Portozuschläge für die Overland Mail waren zu der Zeit nicht mehr nötig.

Ich zeige auch eine Landkarte mit der vermutlichen Route welche dieser Brief genommen hat.

Der Brief macht mir sicherlich noch einiges an Forschungsarbeit, aber das ist ja das Salz in der Suppe des Postgeschichtlers! Sollte jemand konstruktive Hinweise / Quellen haben, ich bin dankbar für alle Hinweise.


 
22028 Am: 11.12.2020 18:59:28 Gelesen: 22467# 70 @  
Zwischenzeitlich bekam ich Dankenswerterweise von der ARGE Baltikum weitere Hinweise welche ich unten stehend aufführe.

• Der Brief ist portorichtig frankiert für einen eingeschriebenen Auslandsbrief bis 20g der 14. Portperiode vom 21.12.1931 - 14.04.1935 (nicht 15.12.1940): 35+40=75 Santim.

• Die Verwendung von Flugpostmarken sagt nichts aus über das Transportmittel. Flugpostmarken besaßen Frankaturgültigkeit ebenso für den Land- und Seetransport.

• Unbeachtlich des handschriftlichen Vermerks "VIA RUSSIE", aber folglich der dann portorichtigen Frankatur mit 75 Santim, wurde der Brief von der lettischen Post gemäß den UPU Bestimmungen per Land- und Seetransport und mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst nach London transportiert und von dort per Schiff nach Beyrouth. Indiz: Die vorder- und rückseitig angebrachten, und für "britische" R-Briefe typischen, Blaukreuze.

• Alternativ wäre auch der Land-Seetransport über Frankreich in das französische Mandatsgebiet Groß Syrien möglich, was wegen der Blaukreuze jedoch für weniger wahrscheinlich gehalten wird.

• Eine postalische Verordnung der lettischen Postverwaltung betreffend eines speziellen Overland Tarifs ist (aktuell) icht bekannt. Sie wäre hier auch unerheblich, da der Overland Vermerk erst in Beyrouth angebracht wurde.

• Der Absender hat den handschriftlichen Vermerk "VIA RUSSIE" u.U. angebracht in der Erwartung eines vergleichsweise tarifgünstigeren Lufttransports über die UdSSR. In diesem Fall wären angefallen:

• Zusätzliche Flugpostgebühr für Flugpostbriefe in die asiatische UdSSR (und über diese per Teheran nach Baghdad) 35 Santim je 5g, mindestens 50 Santim (Portoperiode vom 27.06.1933 bis 30. März 1934), hier also uU weitere 4x35 Santim= 140 Santim für 20g,

• alternativ zusätzlich weitere 200 Santim je 20g für Flugpost über nichtsowjetische, europäische Flugpostverbindungen nach Asien (Portoperiode vom 27.06.1933 bis 30. März 1934).

Ein Nachwort von mir bzgl. der vermutlichen Route über London. Vor einigen Jahren bei einem meiner London Besuche hatte ich das Britische Postmuseum (damals noch Postal Heritage genannt) nach den Unterlagen zur Overland Mail Baghdad-Haifa durchsucht und da einige handschriftliche Aufzeichnungen mit Briefstatistiken des Transitpostamtes von London gefunden wo auch Lettland Briefe welche mit der Overland Mail versandt wurden, vermerkt waren. Muss diese Kopien mal rausuchen und werde sie dann hier zeigen. Ein sicher exotischer Weg, die Gründe dazu müssen sicher noch etwas detaillierter erforscht werden, aber interessant. Leider sind zumindest mir keine anderen Lettland Briefe (über Russland und den Iran) nach Baghdad bekannt wo man evtl. die Postlaufzeiten vergleichen könnte.
 
Martin de Matin Am: 11.12.2020 22:38:05 Gelesen: 22438# 71 @  
@ 22028 [#69]

Ich hätte ein paar Fragen zu Overland Mail Baghdad-Haifa.

1.War der Ausruf von deinem Lettlandbeleg in der nähe des Zuschlags, oder wurde er deutlich hochgesteigert? der Zuschlag war ja nicht umbedingt gering.

2.Bei David Feldmann wurde untenstehender Brief von der ersten overland mail Anfang Dezember als Los 41126 für 400 Euro ausgerufen.



https://www.philasearch.com/de/i_9346_33927/3315_Irak/9346-A202011-41126.html?set_sprache=de&page=3&set_gesetz_bestaetigt_jn=J&gesetz_bestaetigt_neu=J&suchtext=Bagdad&row_nr=61&breadcrumbId=1607720328.7228

In der Beschreibung von Feldman stand einer von vier bekannten Belegen. Auf deinen Ausstellungsseiten steht zwei weitere bekannt. Welche Angabe ist richtig? Sind alle bekannten Belege an die gleiche Person geschickt worden? Deiner und der bei Feldmann gingen an die gleiche Person und wurden offensichtlich auch von einer Person geschrieben.

Gruss
Martin
 
22028 Am: 12.12.2020 00:11:03 Gelesen: 22421# 72 @  
@ Martin de Matin [#71]

Der Zuschlag war in der Nähe des Ausrufpreises, für einen Lettland Sammler war der Preis zu hoch, die interessieren die speziellen Laufwege nicht. Mir war die Frankatur egal, mich interessiert der Laufweg, da konnte ich nicht widerstehen

Der Brief von David Feldman, die Anzahl von 4 dürfte schon stimmen, ich habe einen, David Feldman hat einen, m.W. (musste mal nachsehen) hatte Zvi Alexander einen in seiner Sammlung. De 3 waren alle an den selben Empfänger adressiert.

Ich habe vor einigen Wochen einen echten Bedarfsbeleg [#66] gefunden, das wäre Nr. 4, kann aber sein dass irgendwo noch der eine oder andere schlummert, auf der ersten Fahrt wurden nach zeitgenössischen Angaben über 3.000 Briefe befördert, nach fast 100 Jahren sind aber nach wie vor nur wenige Belege bekannt.
 
22028 Am: 12.12.2020 20:39:14 Gelesen: 22384# 73 @  
Hier noch was weiteres zum Lettland Brief [#69] und [#70], dankenswerterweise von Herrn Löbbering (BPP) und Vorsitzender der ARGE Baltikum erhalten.

Der Brief ging mit großer Wahrscheinlichkeit über London nicht nur wegen der "Blaukreuze", sondern weil dies der schnellste Transportweg für Post aus den baltischen Staaten nach / über Mittel- und Westeuropa war. Die D-Züge mit Bahnpostwagen gingen dreimal täglich aus Helsinki (Fähre) über Tallinn, Riga, Kaunas und Königsberg nach Berlin, von dort über die Nordseehäfen nach London und ab hier an Ziele im Empire.

Dies ging in den 1920er und 1930er Jahren soweit, dass selbst als Flugpost gekennzeichnete und portorichtig frankierte Briefpost regelmäßig per Bahn / Schiff transportiert wurde, wenn dies schneller war, als der oft nur ein- bis dreimal wöchentlich verkehrende Lufttransport. Dies entsprach den UPU Vorschriften, wonach "der schnellste" Transportweg zu wählen war. Die kurze Transportdauer des Briefes von weniger als zwei Wochen aus Libau über Riga an das Ziel Baghdad ist ein weiteres Indiz hierfür.

Spezielle Postregelungen für Overland Mail der lettischen Post werden sie daher wohl auch vergeblich suchen. Die Seltenheit solcher Belege und die Kürze des Angebots OVERLAND ist auch Grund dafür, dass es in der ArGe Baltikum e.V. meines Wissens keinen einzigen Sammler gibt, der über ein derartiges Poststück verfügt.
 
22028 Am: 30.12.2020 22:41:45 Gelesen: 22149# 74 @  
Heute zuhause eingetroffen. Bahrain, 29 Mai 1935 über Basrah (6 Juni 1935) mit der Overland Mail durch die Syrische Irakische Wüste und dann nach Honolulu, Hawaii. Bahrain Briefe mit der Overland Mail versandt sind kein großen Raritäten, ich kenne ca. 40 Stück oder so, als Destination aber TOP!

Das ist der einzig bekannte Brief von Bahrain mit der Overland Mail nach Hawaii das zu dem Zeitpunkt noch ein unabhängiger Staat war und erst 1959 zum 50. Bundesstaat der USA wurde.


 
22028 Am: 14.01.2021 17:02:10 Gelesen: 21973# 75 @  
Hier ein netter Brief der genau die Postvorschrift der Tschechischen Post wie folgt abbildet:

Im "Mitteilungsblatt des Ministeriums für Post und Telegrafie", der tschechischen Post für März 1930, hat die tschechische Post die Vorschriften für Post nach Irak / Mesopotamien / Südiran/Persien wie folgt geändert:

Nr. 45/1930. Aufhebung des Sonderzuschlages für die Postbeförderung nach Irak (Mesopotamien) und Nord- und Westpersien auf dem Automobilweg Damas-Bagdad - Änderung des Postweges nach Persien und Irak.

Zur Verordnung Nr. 9/1930, Mitteilungsblatt des Post- und Telegraphenministeriums, Fachteil, Nr. 3.

Seit dem 1. April 1930 erheben die Postämter keinen Zuschlag für die Postbeförderung nach Irak (Mesopotamien), Nord- und Westpersien, auf dem Automobilweg Damas-Bagdad über die syrisch-irakische Wüste.

Seit dem genannten Datum wird die gesamte Korrespondenz ohne Zuschlag nach Irak (Mesopotamien), Muskat in Arabien, Kuwait und Bahrain (britische Gebiete im Persischen Golf), und nun auch nach Südpersien (Ahwaz, Bander-Abbas, Bouchir, Disfoul, Djask, Kerman (Kirman), Lingah, Mohammerah, Shiras, Shouster), Gebiet von Sistan, persisches Belutschistan (Kuh-e MalekSiah), ausschließlich über die syrisch-irakische Wüste, per Autostrecke Damas-Bagdad, bei aktuellen Sperrungen für Bagdad, versendet vom Postamt Praha 7 cizina jeden Freitag um 7: 50 mit dem Zug Nr. 16 über Konstantinopel-Adana-Damas und jeden Freitag um 7:50 mit dem Zug Nr. 16 über Terst-Alexandria-Damas. Die Korrespondenz nach Irak und Südpersien muss nicht mit dem Vermerk "Service transdésertique Syro-Iraquien-Damas-Bagdad" versehen werden.

Korrespondenz nach ganz Rest-Persien - mit Ausnahme von Süd-Persien - wird in den laufenden regulären Verschlüssen für Persien über Krakau-Lwow-Zdolbunów-Baku versandt.

Die Verordnungen Nr. 9/1930 (Mitteilungsblatt des Post- und Telegraphenministeriums, Fachteil, Nr. 3) und Nr. 116/1929 (Mitteilungsblatt des Post- und Telegraphenministeriums, Fachteil, Nr. 51) werden aufgehoben.
(Nr. 18.924/IX vom 24. März 1930.)



Brief von ČESKÉ BUDĚJOVICE / Tschechoslowakei nach Ahwaz / Iran über Baghdad. Korrekt frankiert mit 2 x 1K Masaryk + 50h Plzeň,, 31.7.1939, dazu der angeblich seltene Devisenkontrollstempel "D.K./ České Budějovice" in rot.
 
rudi63 Am: 14.01.2021 19:39:00 Gelesen: 21944# 76 @  
@ 22028 [#75]

Dieser Brief ist ein schöner Böhmen und Mähren - Mitläufer !

Schöne Grüße
Rudi
 
22028 Am: 14.01.2021 19:44:28 Gelesen: 21941# 77 @  
@ rudi63 [#76]

Warum ein Böhmen und Mähren - Mitläufer ?
 
rudi63 Am: 14.01.2021 20:07:22 Gelesen: 21933# 78 @  
@ 22028 [#77]

Die (Rest)Tschechoslowakei wurde am 15.03.1939 von der Wehrmacht besetzt, das Protektorat Böhmen und Mähren wurde ausgerufen, deshalb auch der Devisenkontrollstempel.

Die tschechoslowakischen Marken blieben bis 15.12.1939 gültig, die 1 K Marke Masaryk (Mi. A1 oder 406) wurde erst am 13.04.1939 verausgabt, trägt aber noch die alte Landesbezeichnung.

Dein Brief dürfte eine Rarität sein.
 
22028 Am: 14.01.2021 21:12:36 Gelesen: 21913# 79 @  
@ rudi63 [#78]

Danke, diese Feinheiten beachte / bemerkte ich nicht.
 
Gerhard Am: 15.01.2021 08:14:18 Gelesen: 21868# 80 @  
@ rudi63 [#78]

trägt aber noch die alte Landesbezeichnung

Aber jetzt mit Bindestrich, das gab es vorher nicht.

MphG
Gerhard
 
22028 Am: 15.02.2021 20:04:19 Gelesen: 21313# 81 @  
Aber, noch rechtzeitig vor meinem Unfall heute morgen habe ich bei Delcampe das Stück geschossen.

Irak 1926, Brief aus Bagdad von Abraham Haim an Filterie De Mol Ninove, Belgien mit dem seltenen Leitwegstempel" Per Overland Mail Bagdad - Haifa", Type HS-32, der 4. bekannte Brief mit dieser Type:


 
22028 Am: 19.06.2021 18:28:44 Gelesen: 19562# 82 @  
Ich frage mich immer, warum bekannte, um nicht zu sagen berühmte, Philatelisten sich nie melden wenn in Ihren Sammlungen Stücke sind die nicht in den betreffenden Katalogen oder Handbüchern aufgeführt sind.

So etwas passierte auch mit der Persien-Sammlung von Joe Youssefi, die von David Feldman versteigert wurde. Die Auktion des zweite Teils war heute.





Dort konnte ich das gezeigte Stück ersteigern, einen bisher nicht verzeichneten Vordruck-Umschlag für die Verwendung von Post, die mit der Overland Mail Baghdad-Haifa befördert wurde.

Dieser Umschlag ist nun auf meiner aktuellen Website mit der Nummer IE-NL10 verzeichnet.

https://fuchs-online.com/overlandmail/
 
22028 Am: 20.07.2021 20:25:59 Gelesen: 19054# 83 @  
Deswegen liebe ich ebay.

Dieses nette Teil habe ich heute über einen Bekannten in England kaufen lassen da der Verkäufer nicht nach EU/Deutschland liefert. Der Bekannte leitet den Brief dann nach Erhalt weiter an mich.

Diese Type von Vordruckumschlag ist mir schon seit 3 Jahren bekannt, damals war einer bei Gärtner in der Auktion, der war aber schlecht beschrieben so dass ich ihn nicht im Katalog fand, weiss aber wer ihn hat. Aber, dieser Umschlag hat den Overland Mail Eindruck komplett, der andere Bekannte hat ihn teilweise überdeckt. Und für die Forschung um den Eindruck zu vermessen brauche ich die Stücke halt frei sichtbar.

OK, der andere Bekannte ist etwas schöner, dafür war der hier aber um den Faktor 10 billiger [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/07/07-3_imprinted_envelopes.htm#IE-N03a
 
22028 Am: 25.08.2021 19:34:58 Gelesen: 18358# 84 @  
Von diesem Leitwegstempel der Type HS-54 war laut Literatur nur ein Beleg bekannt. Nach 20-25 Jahren waren nun plötzlich 2 Briefe innerhalb von 2 Wochen von 2 verschiedenen Verkäufern, noch dazu bei zwei verschiedenen Online Auktionshäusern angeboten, beide Briefe sind vom gleichen Absender am gleichen Tag an den gleichen Empfänger abgesandt und sind von einem früheren Datum als der Literaturbekannte Beleg.

Da konnte ich bei beiden Belegen halt nicht widerstehen! Nun müssen bie Belege nur noch bei mir ankommen.

https://fuchs-online.com/overlandmail/Index.htm
https://fuchs-online.com/overlandmail/content/03/03-3_Route_Instruction_Handstamps.htm#HS-54_(1)
https://fuchs-online.com/overlandmail/content/03/03-3_Route_Instruction_Handstamps.htm#HS-54_(2)




 
22028 Am: 04.10.2021 09:02:01 Gelesen: 17858# 85 @  
Gestern Abend noch geschossen, leider war ich nicht der einzige, der den Brief sah und daran Interesse hatte.

Ein Brief mit einem bisher nicht bekannten Leitwegaufkleber für die Overland Mail Baghdad-Haifa. Während ich in den vergangenen Jahren recht viele vorher unbekannte Leitwegstempel entdecken konnte, sind von den Aufklebern in den vergangenen 30 Jahren nur sehr wenige neue entdeckt worden.

Nun bei mir als L-N03 gelistet.


 
Lars Boettger Am: 05.12.2021 10:36:38 Gelesen: 16936# 86 @  
Hallo Rainer,

in der November-Ausgabe des "American Philatelist" ist ein Artikel über "Airmail Etiquettes", Verfasser Arthur H. Groten, M.D. In dem Artikel wurde der Beleg im Anhang gezeigt und beschrieben:

"The reason for two different route labels on this cover is that it was originally to go by air [...] but missed the flight and was sent instead by Nairn Overland service. The rate was the same, 3 annas (postage) plus 3a for the air or overland fee. [...]"

Beste Grüße!

Lars


 
22028 Am: 05.12.2021 10:58:25 Gelesen: 16920# 87 @  
@ Lars Boettger [#86]

Lars,

Art Groten, der hatte 1974 schon mal einen Artikel zur Overland Mail im American Philatelist veröffentlicht, dessen Sammlung wurde vor Jahren verkauft, einiges davon habe ich mittlerweile in meiner Sammlung.

Das was er damals (auch in seinem Exponat, und ich habe die alten Texte und teilweise auch Bilder, schrieb musste ich leider schon des Öfteren widerlegen bzw. korrigieren. Auch gefallen mir persönlich diese Briefe mit Luftpost und Overland Mail Aufkleber nicht. Es ist zu einfach einen Overland Mai Aufkleber, abgelöst von einem defekten Overland Mail Brief, anzubringen.

Allerdings, der gezeigte Brief ist gestempelt 30.03.1926, das war ein Dienstag. Die Overland Mail ging Donnerstags ab, das könnte hinkommen, auch wenn der Brief aus Basrah (Im Süden des Landes, ca. 500 Km nach Baghdad), trotzdem, auch müsste man mal nachsehen wann die Luftpost ab Baghdad abging.

Es gab für solche Fälle wo die Luftpost nicht mehr erreicht wurde einen speziellen Handstempel, der ist aber SEHR selten. In meinem Bilderarchiv habe ich 4 solcher Briefe, zwei davon auch als Original auch in meiner Sammlung [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/04/04_rerouting_receiving_handstamps.htm
 
22028 Am: 11.12.2021 17:45:36 Gelesen: 16694# 88 @  
Nach langer Zeit konnte ich wieder eine Lücke der Overland Mail im Zusammenhang mit Syrien/Libanon schließen. Ich konnte da 8 Portoperioden finden in welcher die Overland Mail in Benutzung war und es Zuschläge gab, herausfinden wobei ich noch lange nicht alle Portoperioden/Zuschläge belegen kann.

Heute war es nun soweit, und ich konnte 2 Belege der 7. Gebührenperiode welche vom 11.10.1926 - 14.03.1927 gültig war, erwerben.

Der erste Beleg ich ein Brief vom 24.11.1926 der 1. Gewichtsstufe
Porto bis 20 Gramm 7,5 P
Overland Mail Zuschlag je 20 Gramm 6 P
Gesamt: 13,50 Piaster



der andere ein Brief vom 20.12.1926 der 4. Gewichtsstufe.
Porto bis 20 Gramm 7,5 P
Porto je zusätzliche 3 x 20 Gramm 4,5 P x 3 = 13,5 P
Overland Mail Zuschlag 4 x je 20 Gramm 6 P x 4 = 24 P.
Gesamt: 45 Piaster


 
22028 Am: 12.12.2021 17:33:08 Gelesen: 16644# 89 @  
Hier ein postgeschichtliches Sahnestückchen

Beirut / Libanon über die Overland Mail nach Baghdad und dann weiter nach Saudi-Arabien. Päckchenfrankatur einer Sendung mit Fotomaterial, das am 3.5.1935 per Overland Mail von Beirut aus an Herrn Thomas W. Koch, den Chefgeologen von Casoc (California & Arabia Standard Oil Co.) in Jubail in der saudischen Region Al Hasa, geschickt wurde.

Das Päckchen wurde per Overland Mail von Beirut nach Baghdad gesandt, dann der Irakischen Post übergeben welche es über die normale Postroute nach Basrah und dann per (Post)schiff nach Bahrain weiterleitete.

In Bahrain wurde am 1.7.1933 ein Transitpostamt der Britisch-Indische Postverwaltung eröffnet, um den Postdienst in die saudische Region Al Hasa (am Persischen Golf), wo Erdöl gesucht wurde, aufzunehmen. Von Bahrain ging dazu ein Dampfschiff nach Saudi-Arabien ab.

Frankatur mit einem Gesamtporto von 22,50 Piaster, was einem Porto von 15 P für kleine Pakete bis 250 Gramm entspricht, und 7,50 P für Einschreiben. Rückseitig mit Basra-Transitstempel, aufgegeben vom am 6.5.1935.

Luftpost über Bahrain in die genannte Region von Saudi-Arabien gibt es einige (auch einen Interessanten Artikel), aber dieser Weg über die Overland Mail ist bis heute einmalig.

Ich zeige auch ein Bild der postalischen Ankündigung der Strecke von Bahrain nach Saudi Arabien.




 
22028 Am: 16.12.2021 19:33:44 Gelesen: 16564# 90 @  
Und wieder eine weitere Lücke in meiner Overland Mail Baghdad-Haifa Sammlung geschlossen.

Mir ist seit einigen Jahren bekannt, dass auch die Österreichische Post Portozuschläge für die Overland Mail Baghdad-Haifa eingeführt hatte, jedoch war kein Beleg bekannt.

Im "Post- und Telegraphenregulierungsblatt" (PTVBl) Nr. 35/1925" gab die Österreichische Post die Bestimmungen für die Post nach Mesopotamien (Irak mit Bagdad, Basra und Kuwait) und Persien im Kraftwagenverkehr Damaskus-Bagdad bekannt und erhob ab 1. Juni 1925 einen Zuschlag von 20 Groschen je 20 Gramm und 20 Groschen je Postkarte.

Der Zuschlag wurde durch den Erlass Nr. 82 im PTVBl Nr. 35/1929 mit Wirkung vom 1. Januar 1930 abgeschafft, gleichzeitig entfiel auch die Anbringung des Leitwegvermerkes "Service Extraordinaire Beyrouth-Bagdad".

Der bisher zu entrichtende Zuschlag für die Beförderung von Briefsendungen nach Irak und Persien durch den Kraftfahrdienst Damaskus-Baghdad wird mit Wirkung vom 1. Januar 1930 abgeschafft.

Gleichzeitig wird verfügt, dass von diesem Zeitpunkt an alle Briefsendungen im Verkehr nach den genannten Gebieten über Damaskus-Bagdad durch diesen Kraftfahrdienst befördert werden, es sei denn, dass die Ableitung über Britisch-Indien oder Russland in einzelne Gebiete Persiens günstiger ist und der Absender durch einen auf dem Brief angebrachten Leitvermerk ausdrücklich einen anderen Weg verlangt. Es ist also nicht mehr notwendig, den gewünschten Leitweg über Damaskus-Bagdad auf dem Brief zu vermerken.

Heute konnte ich diese Postkarte von Wien (datiert 2. August 1934) über Bagdad (9. August 1934) nach Najaf / Irak (10. August 1934) sichern, Ankunftsstempel auf der Rückseite der Karte. Posttarif von 35 Groschen, der Tarif für eine Landpostkarte ins "übrige" Ausland ab 1. Mai 1934. Die Laufzeit beträgt nur 7 Tage, was beweist, dass die Karte mit der Overland Mail nach Bagdad befördert wurde, da die Seepost (über Basrah) viel länger gedauert hätte und die Luftpost teurer gewesen wäre, was auch die Kennzeichnung mit dem Luftpoststempel erforderlich gemacht hätte.

Die ist die bis heute einzige bekannte Postsendung aus Österreich in den Irak, die mit der Overland Mail befördert wurde.

Das Bild sieht aus, als wäre es mit einer Kamera statt mit einem Scanner aufgenommen worden, daher sieht die Karte nicht richtig rechteckig aus.


 
Baber Am: 16.12.2021 21:12:28 Gelesen: 16549# 91 @  
@ 22028 [#90]

Hallo Rainer,

gratulieren zu Deinen erfolgreichen Erwerbungen in letzter Zeit. Zu diesem Beleg habe ich eine Frage. Wurde er Dir als Overland Mail Beleg angeboten oder als ganz normale Auslandspostkarte und nur Du hast aus der Frankatur und der Postlaufzeit geschlossen, dass es ein Belege sein muss, der mit der mit der Overland Mail befördert wurde. Auf dem Beleg selbst ist ja kein Hinweis auf diese Beförderung zu sehen.

Gruß
Bernd
 

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