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Thema: Phosphorlampen
Kalle63 Am: 18.11.2016 13:44:09 Gelesen: 11832# 1 @  
Hallo Leute,

nachdem ich nicht so zufrieden mit der Prüflampe von Leuchtturm (Batteriebetrieben) bin, suche ich nun eine gute Prüflampe zur Phosphorprüfung. Konnte im Forum keine Beiträge dazu finden, obwohl ich denke, dass es dazu doch Beiträge geben muss. Wer kann mir gute Lampen nennen, die erschwinglich sind?

Im Netz ist dazu leider auch kaum etwas zu finden. Konnte nur für Mineralien welche "entdecken", in 4 und 8 Watt. Diese sollen dann aber auch schon über 300 Taler kosten.

Wäre schön, wenn mir hierzu welche empfohlen werden könnten.

Lieben Gruß
 
Holzinger Am: 18.11.2016 14:49:13 Gelesen: 11813# 2 @  
Hallo Kalle,

wo ist das Problem mit Deinem Artikel (Batterie)? Kannst du es genauer benennen?

Ich benötige ständig für USA die kleine, handliche Prüflampe mit Batterie. Preis vor Jahren glaube ich 25/30 DM). Wenn man nur zur Prüfung einschaltet, halten die Batterien ein gutes Jahr. Sie hat eine Wellenlänge von 256 nm, ist also speziell für PH geeignet. Selbst bei etwas Helligkeit kann man noch deutlich erkennen. Im Zweifelsfalle schaue ich unter der Schreibtischplatte.

Ich will nichts unterstellen, aber: Hast du evtl. eine batteriebetriebene Leuchte mit 366nm (Schwarzlichtleuchte für Lumogen/Fluoreszens). Wenn ja, dann ist sie für PH völlig ungeeignet.
 
Werner P. Am: 18.11.2016 17:19:23 Gelesen: 11770# 3 @  
Hallo,

es kommt stark darauf an, wofür man die Lampe braucht. Für die US-Marken reichen auch die schwachen Lampen. Z.B. bei SAD der Bund-Serie Sehenswürdigkeiten wird das mehr als knapp. Ich selbst benutze eine der hier angesprochenen Lampen, die auch für Mineralien benutzt werden. Die sind teuer. Es geht aber auch ganz gut mit der Philalux. Die muss man aber für kritische Marken wie z.B. SWK in Dunkelheit benutzen. Viel schöner ist es natürlich mit meiner Benda 8W mit 256 und 366nm - die kann ich viel besser nutzen, weil ich z.B. auch noch problemlos Fadenzähler oder Lupen damit verwenden kann. Die Philalux hat recht wenig Platz unter der eingebauten Lupe und diese Lupe bringt manchmal nicht viel. Aber als Kompromiss würde ich auf jeden Fall die Philalux empfehlen.

Aber Achtung: Bei den stärkeren Lampen niemals in das UV-Licht direkt schauen. Gefährlich für die Augen und auch die Hände sollte man nicht ungeschützt und unbegrenzt lange drunter lassen.
 
Lumpus2000 Am: 18.11.2016 18:33:36 Gelesen: 11746# 4 @  
Hallo in die Runde,

in den meisten Fällen sollten die kleinen handlichen batteriebetriebenen Geräte ausreichen:



SAFE Typ 1038 ~ 15,95€



LINDNER Typ 7082o ~ 22,95€

Oder das Kombigerät mit UV und UVC für Netzanschluß (Steckdose 235V)



SAFE Typ 9865 ~ 102,50€

Und wie bereits angesprochen NIEMALS direkt hineinschauen - die Wellenlänge wird z.B. auch im Aquarium-/Schwimmbadbereich zum Bakterienabtöten benutzt, kann sich ja jeder ausmalen was da bei uns im Auge passieren kann !

Viele Grüße
Swen
 
Ben 11 Am: 18.11.2016 21:19:46 Gelesen: 11709# 5 @  
@ Werner P. [#14]

z.B. bei SAD der Bund-Serie Sehenswürdigkeiten wird das mehr als knapp.

Für das Sicherheitsmerkmal bei den Sehenswürdigkeiten verwende ich eine IR-Leuchte. Unter UV Licht sieht man nur die schwache Reaktion des aufgetragenen Dispersionslacks auf die geänderte Beleuchtung.

Ben.
 
Werner P. Am: 19.11.2016 14:47:51 Gelesen: 11648# 6 @  
@ Ben 11 [#16]

Interessant. Mit IR habe ich es noch nie probiert. Siehst Du dann den SAD auch bei den mittig stark bedruckten Marken (wie z.B. 45 Cent) klar abgegrenzt mit IR? Mit der Benda sehe ich ihn zwar, aber oft nur dann gut und zusätzlich mit einer Lupe - und wenn nicht zufällig an den weniger bedruckten (helleren) Stellen der SAD durch das Waschen (bei gebrauchten Marken) zu sehr beschädigt/abgewaschen ist.

Wobei man natürlich für die Unterscheidung von z.B. B1/B2 trotzdem wieder UV braucht. Aber bei manchen Werten werde ich das mal demnächst ausprobieren, guter Tipp.
 
Ben 11 Am: 19.11.2016 18:46:12 Gelesen: 11608# 7 @  
@ Werner P. [#6]

Bevor Du jetzt anfängst zu probieren und dann doch nichts siehst, will ich Dir mal noch erklären, was ich mache. :-)

Am Beispiel der 80Pf./0,41€ Marke "St. Reinoldi Dortmund" sieht man unter UV 256 nm einen Rahmen. Die Schrift und der Turm bleiben frei. Drucktechnisch wurde hier zusätzlich ein Dispersionslack aufgetragen. Was wir unter UV-Licht sehen, ist nur die Reaktion dieses Lackes auf die UV-Strahlung. Wir sehen kein Sicherheitsmerkmal im Sinne dieses Begriffes.



Ich verwende ein IR-LED mit 980 nm Wellenlänge, die einen (unsichtbaren) Lichtstreifen auf das Papier projiziert. Das IR-Licht regt den Leuchtstoff im Dispersionslack zur Fluoreszenz an. Das Ergebnis ist ein sichtbarer grüner Lichtstreifen. Den Versuchsaufbau und das Ergebnis habe ich mal im Bild dargestellt.



Da bei den Marken der Doppelnominale eine Lackschicht über der Farbe aufgetragen wurde und einige Bereiche freigelassen wurden, lässt sich eine klare Abgrenzung feststellen. Die bislang festgestellten Typen sind Formen, die sich aus dieser Lackierung ergeben. Etwas ähnliches kennen wir bei britischen "Machin"-Marken aus Markenheften.

Später, bei allen (!) Marken in €-Nominale, wird der Leuchtstoff in die Druckfarbe integriert. Es kommt vor, dass die Reaktion bei dunkleren Farben etwas schwächer ausfällt.

Ich werde mir die 0,45€ Marke nochmal genauer ansehen.

Viele Grüße und spannendes Forschen.
Ben.
 
Werner P. Am: 20.11.2016 12:21:38 Gelesen: 11561# 8 @  
Sehr interessant. Aber, wenn ich das jetzt richtig verstehe mit der 80 Pf. DoNo - man erkennt zwar schön die vom Lack freigelassenen Stellen - aber rein von der Bestimmung her ändert sich ja nichts. Will heissen: Man erkennt jetzt keine neuen Abarten oder aber Dinge wesentlich einfacher, die man unter 256 (366) nm fast nicht erkennt?

Die 80 Pf. DoNo erkenne ich z.B. in postfrischer Erhaltung ganz wunderbar sogar unter der Philalux, ganz zu schweigen von der Benda-Lampe. Schwieriger ist es halt immer bei gebrauchten (und insbesondere gewaschenen) Marken und da insbesondere bei denen mit viel dunklem Druck im Bereich des SAD - die 1,44€ wäre ein weiteres Beispiel.

Was jetzt noch sehr interessant wäre, wäre eine Möglichkeit der sicheren Unterscheidung von SAD 0 und SAD III - dazu konnte ich bislang überhaupt nichts finden. Dürfte wohl mit IR auch nicht gehen, oder?
 
Ben 11 Am: 20.11.2016 16:20:29 Gelesen: 11527# 9 @  
@ Werner P.

Die 80 Pf. DoNo habe ich mal als Beispiel für meinen Versuchsaufbau gezeigt. Man erkennt wirklich keine neuen Abarten der Lackaufdrucke, solange diese eindeutig sind. Die wichtigste Erkenntnis ist hier, dass ich das Sicherheitsmerkmal an sich identifizieren kann und nicht nur dessen Träger.

Für die Beschreibung der 0,45€ und 1,44€ sowie die Unterscheidung SAD 0 und SAD III wechsle ich mal in die Rubrik "Sehenswürdigkeiten". Alle weiteren Fragen dort.

Viele Grüße
Ben.
 
Ben 11 Am: 20.11.2016 17:26:43 Gelesen: 13821# 10 @  
Ich setze mal an dieser Stelle die Beiträge zu den Sicherheitsmerkmalen der Sehenswürdigkeiten fort, die unter dem Thema "Phosphorlampen" begonnen wurden.

Für meine Versuche habe ich später einen anderen Aufbau gewählt, die Linse in der LED wurde getauscht, so dass ein IR-Lichtpunkt auf die Papierfläche projiziert wird. Der Vorteil ist klar: die gegenüber dem Lichtstreifen kleinere Fläche bündelt mehr Energie. Die Fluoreszenzreaktion wird kräftiger, was gerade bei dunkleren Farben wichtig wird. Es ist mir allerdings noch nicht gelungen, eine gesamte Markenfläche oder einzelne Streifen noch kräftiger auszuleuchten. Technisch gibt es da also noch Forschungsbedarf.



Natürlich kann man mit der IR-Leuchte die Typen SAD 0 und SAD III sicher unterscheiden.

SAD 0 bedeutet: "kein Aufdruck zu erkennen, das Merkmal wurde der Farbe beigemischt".



Die Formulierung ist jedoch undeutlich, da nicht bekannt ist, in welcher Farbe sich das Merkmal befindet. Gut zu sehen an der 0,44€ Marke "Berliner Philharmonie". Das IR-Merkmal befindet sich in der gelben Farbe des Daches. Alle anderen Bereiche zeigen keine Reaktion.

SAD III bedeutet: "vollflächiger Überdruck über die gesamte Marke und Zähnung".



Auf der 2,20€ Marke "Fontane-Denkmal Neuruppin" sieht man die Fluoreszenz auch außerhalb des Druckbildes und im Bogenrand.

Eine interessante Besonderheit zeigen die Marken 1,44€ "Beethoven-Haus Bonn". Die Marken gibt es ein zwei Ausführungen: Rakeltiefdruck der Druckerei Enschede, Niederlande und Offsetdruck der Bundesdruckerei Berlin.

Die Rakeltiefdruck-Marke zeigt das IR-Merkmal ausschließlich in der Druckfarbe.



Die Offset-Marke zeigt die Reaktion sowohl in der Druckfarbe und auch schwächer außerhalb des Druckmotives und auch wieder im Bogenrand. Es gibt hier also eine Doppelverwendung SAD 0 und SAD III.



Mit UV-Licht ist das Alles nicht zu erkennen!

Ergänzen will ich noch, dass alle Marken (auch die Sondermarken!) mit €-Nominale das IR-Merkmal enthalten. Die Ausführung kann jedoch unterschiedlich sein. Die grüne Fluoreszenzreaktion wird erzeugt, wenn man Pigmente von Seltenen Erden, die dem Lack und später der Farbe beigemischt sind, einer bestimmten IR-Strahlung aussetzt. Physikalisch lässt sich das mit einer Anti-Stokes-Reaktion erklären.

Viele Grüße
Ben.
 
Werner P. Am: 20.11.2016 18:42:16 Gelesen: 13810# 11 @  
Vielen Dank, Ben - das löst ein bei mir lange bestehendes Problem offensichtlich. 0 und III sind wirklich de facto nicht zu unterscheiden mit UV.

Kannst Du vielleicht kurz erläutern, welche Art von LED, Linse und Aufbau Du genommen hast? War die Schaltung für die LED eine bereits vorgefertigte samt Gehäuse?
 
Kalle63 Am: 03.12.2016 20:56:51 Gelesen: 11410# 12 @  
Vielen lieben Dank allen, die sich zu dem Thema einbrachten.

Zu Holzinger:

Die von Lumpus2000 gezeigte Lampe habe ich. Wird vergessen nach Gebrauch der Lampe die Batterien zu entnehmen, sind diese beim nächsten Gebrauch leer.

Zu Deiner Bemerkung ob ich evtl. die falsche Lampe habe, ist die Anmerkung nett aber nicht zutreffend. In der Fragestellung ging ich speziell auf Phosphor ein. Mir ist schon klar das Ph etwas anderes abverlangt als Fl. Dies nur zur Erläuterung und soll keinesfalls ein Angriff auf Deinen Kommentar sein. Das größere Problem ist aber: Bei Prüfung vieler Marken und dabei auszusortieren bedingt eine dritte Hand, die ich nicht habe. ;)

So suche ich eher wie beschrieben eine Standlampe unter der ohne Stress Marken sortiert werden können.

Zu Werner:

An die Benda dachte ich auch schon. Wie ich aber sehe, ist die recht schwer zu erstehen. Hast Du da Tipps? Muß bei der Lampe dann eine Schutzbrille getragen werden?

Die Lampe brauche ich für Europäische und die US Marken. Frankreich, Belgien und die Briten brachten ja viele Spielarten heraus.

Gerade bei den Belgischen Marken habe ich eh Polyvalentes von Typovalentes Papier zu unterscheiden, dass ist aber ein anderes Thema.

Vielen lieben Dank & Gruß
Kalle
 
Werner P. Am: 04.12.2016 16:07:00 Gelesen: 11360# 13 @  
@ Kalle63 [#12]

Die von Lumpus2000 gezeigte Lampe habe ich. Wird vergessen nach Gebrauch der Lampe die Batterien zu entnehmen, sind diese beim nächsten Gebrauch leer.

Da empfiehlt es sich Akkus zu kaufen. Ich empfehle dabei immer Eneloops (Sanyo) oder gleichwertige von anderen Herstellern. Seit ich diese Akkus nutze, spare ich einerseits viel Geld und andererseits halten die auch bedeutend länger im unbenutzten Zustand - also lagernd in Geräten. Möglicherweise zieht Deine Lampe allerdings auch im Ruhezustand Strom, das würde die Akkus natürlich auch entleeren und Tiefentleerungen sind nicht besonders förderlich für die Lebensdauer. Insofern würde ich Akkus und/oder Batterien nach der Benutzung aus dieser Lampe immer entfernen.

An die Benda dachte ich auch schon. Wie ich aber sehe, ist die recht schwer zu erstehen. Hast Du da Tipps? Muß bei der Lampe dann eine Schutzbrille getragen werden?

Es gibt baugleiche Lampen von mindestens 2 Herstellern, die lediglich andere Aufschriften haben. Ich hatte mal vor, die zu vertreiben. 2 oder 3 Stück liegen noch bei mir, nagelneu verpackt. Bei Interesse kannst Du Dich gerne bei mir per Mail melden.

Schutzbrille: Ich persönlich hatte keine benutzt, allerdings würde ich das jetzt nicht unbedingt weiterempfehlen. Wenn man vorsichtig ist und nicht zu lange damit arbeitet, geht das sicher. Wenn man aber stundenlang Marken unter UV sortiert und nicht wirklich vorsichtig ist, sollte man schon eine Schutzbrille und auch Handschuhe tragen (leichte Stoffhandschuhe tun es). UV-Licht ist auch auf der Haut auf Dauer nicht so arg gesund, selbst wenn die Sonnenstudios was anderes behaupten.
 
chuck193 Am: 13.03.2017 17:55:27 Gelesen: 11044# 14 @  
@ Ben 11

Hi Ben,

kannst Du bitte mehr Auskunft über Deine LED und Schaltung geben, auch Abstand der Beleuchtung zur Marke. Sieht gut aus, vielleicht würden die "Ultra Bright LED's" helfen. Ich möchte das mal weiter untersuchen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Ben 11 Am: 16.03.2017 17:38:24 Gelesen: 10962# 15 @  
Hi Chuck,

ich verwende eine IR-LED 980nm Wellenlänge mit integrierter Ansteuerelektronik und einem Kühlkörper. Die LED hat eine optische Linse, mit der man das IR-Licht bündeln kann. Spannungsversorgung mit Netzteil 9V/1A.



Der Abstand zu den Marken beträgt ca. 5cm. Bei einer zu scharfen Bündelung mit der Linse kann allerdings die Marke zerstört werden. Gegen die IR Strahlung nehme ich zusätzlich eine Schutzbrille.

Viele Grüße
Ben
 
chuck193 Am: 16.03.2017 19:30:09 Gelesen: 10940# 16 @  
@ Ben 11 [#15]

Hi Ben,

dann muss ich mal bei meinem Grosshandel sehen, was die haben. Vielen Dank für die Info.

Chuck

[Beitrag [#10] redaktionell kopiert und Beiträge [#11] bis [#15] redaktionell verschoben aus dem Thema "Bund Dauerserie Sehenswürdigkeiten"]
 
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