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Thema: Alliierte Besetzung Bizone: Briefe bestimmen
rudi bürstelhuber Am: 26.11.2016 17:15:01 Gelesen: 9355# 1 @  
Hallo,

ich bin noch ein Neuer hier und ich habe einen größeren Posten mit alten Briefen und Postkarten geerbt. Davon hatte ich bisher keine Ahnung und habe mir sowohl den Ganzsachen als auch den Briefekatalog von Michel gekauft (beides von 2016.

Leider finde ich nicht für alles Varianten eine Bewertung. Kann mir jemand helfen, wie man die folgenden Briefe bestimmt.

Z.B. finde ich keine Mischfrankaturen für die Alliierte Besetzung (Zahlen) und auch keine Portostufen.



Eine weitere Fragen, wie werden Überfrankierungen bewertet (zu viel an Wert aufgeklebt), oder ist das Beispiel portogerecht?





Hier im Bild aus der Bizone ein Brief mit MeF, aber mit 4 Stück ist nichts im Michel aufgeführt.

Beim folgenden Beispiel lag ein Zettel dabei mit Michelwert 400€, das würde aber nur auf Luftpost zutreffen oder wie kann dieser wert noch zustande kommen?



Auch Mischfrankaturen aus der Bizone habe ich nicht gefunden.



Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar. Wenn ich vielleicht durch diese Beispiele verstehe wie, wie nicht aufgeführte Varianten zu berechnen sind, oder ich vielleicht an anderer stelle suchen muss, dann wäre mir schon sehr geholfen.

Vielen Dank!


 
sammler-ralph Am: 26.11.2016 19:03:35 Gelesen: 9321# 2 @  
@ rudi bürstelhuber [#9]

Der oberste Brief ist ein Fernbrief, Porto ab 01.03.1946 24 Pfennig, also um 1 Pfennig überfrankiert. Der Umschlag hat offensichtlich Stockflecken.

Der zweite Brief scheint portogerecht zu sein. Nach der Währungsreform durften die noch in den Händen des Publikums befindlichen Marken zu 1/10 ihres Nennwertes aufgebraucht werden. Es liegt also eine sogenannte Zehnfachfrankatur vor. In der SBZ war dies bis zum 31.07.1948 erlaubt.

Brief 3 ist portogerecht, Fernbrief 24 Pf.

Karte 4 scheint mir unterfrankiert zu sein, Porto wäre 10 Pf. Der hohe Michelwert für die 5 Pf-Einzelfrankatur ergibt sich für eigentlich gebührenfreie Sendungen (z.B: Blindenpost) mit zusätzlicher Luftpostbeförderung.

Brief 5 ist wieder um 1 Pfennig überfrankiert, auch hier Stockflecken.
 
rudi bürstelhuber Am: 27.11.2016 12:32:57 Gelesen: 9275# 3 @  
Vielen Dank, aber wo finde ich das im Briefekatalog, um so den Wert zu bestimmen?
 
Richard Am: 27.11.2016 15:49:09 Gelesen: 9251# 4 @  
@ rudi bürstelhuber [#3]

wo finde ich das im Briefekatalog, um so den Wert zu bestimmen

Hast Du einen Michel Briefe Katalog, und falls ja, welchen Jahrgang ?

Hast Du die ausführliche Einleitung gelesen ? In aktuellen Katalog 2016/2017 [1] findest Du sie auf Seite 2 und insbesondere auf Seite 5 in Bezug auf die Briefnotierungen.

Die Ermittlung der Preisnotierungen erfolgt in erster Linie auf der Grundlage von Verkaufspreislisten des Handels. Gibt es nur wenige Händlerpreise, findest Du die Katalogpreise in Kursivschrift und werden bestimmte Frankaturen nicht in genügendem Umfang über Preislisten angeboten, können folgerichtig keine Katalogpreise festgelegt werden.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philaseiten.de/philabuch/show/202
 
Christoph 1 Am: 27.11.2016 17:35:53 Gelesen: 9236# 5 @  
@ rudi bürstelhuber [#3]

Die Portostufen für die Alliierte Besetzung (ohne SBZ) sind in meinem (alten) Briefe-Katalog direkt vor Bund Mi-Nr. 111 abgedruckt (Portostufen ab 1.3.1946). Daraus ergibt sich z.B. das Fernbrief-Porto von 24 Pfg. für den ersten Beleg. Für diesen wirst Du also nirgends eine Bewertung im Katalog finden, weil er ja nicht portogerecht ist. Gleiches gilt für Karte 4 und Beleg 5.

Durch den zusätzlich schlechten Erhaltungszustand dürfte hier zumindest für die Belege 1 und 5 kein nennenswerter "Wert" vorliegen. Für die Zehnfachfrankaturen (ZF) hat der Briefe-Katalog einen eigenen Teil. In meinem alten Katalog finden sie sich zwischen West-Sachsen und den allgemeinen Ausgaben der SBZ. Die Mischfrankaturen der ZF sind aber nicht sonderlich hoch bewertet. Bei der MeF 6 Pfg. Bizone suchst Du im Briefe-Katalog unter Bizone, dort musst Du nach Portoperiode 2 mit 4-fach-MeF suchen. Es hängt davon ab, welche Variante der Marke (Mi-Nr. 4 oder 13, jeweils viele Unter-Varianten) sich auf dem Brief befindet.
 
rudi bürstelhuber Am: 28.11.2016 11:32:59 Gelesen: 9191# 6 @  
@ Richard

Vielen Dank. Ja ich habe den Briefekatalog von 2016, ich lese mir mal die angegebenen Seiten durch. Vielen Dank für den Hinweis.
 
rudi bürstelhuber Am: 28.11.2016 11:41:52 Gelesen: 9189# 7 @  
@ csjc13187

Vielen Dank für die Hinweise, das schaue ich mir heute Abend mal an. Briefe und Ganzsachen sind scheinbar recht kompliziert. Mir ging es erst einmal nur um die Handhabung des Katalogs, da sind hier nur Beispiele aufgeführt, da hab ich nicht auf die Stockflecken geachtet. In dem Nachlass sind über 3.000 Briefe und Postkarten enthalten. Der Erhaltungszustand ist zumeist ganz gut. Einige haben wirklich Stockflecken und auch einige Fettflecken, die werde ich wohl dann entsorgen.

Vielen Dank!
 
doktorstamp Am: 28.11.2016 15:32:43 Gelesen: 9165# 8 @  
@ rudi bürstelhuber [#7]

Bevor Du die entsorgst, laß doch jemanden ran der sich damit auskennt. Manchmal haben Knochen auch einen Wert.

Die Handhabung und Verwendung des Briefekatalogs, sowie das Aneignen von Wissen wird mit der Zeit kommen. Jede Reise fängt bekanntlich mit dem ersten Schritt an.

mfG

Nigel
 
rudi bürstelhuber Am: 30.11.2016 12:39:55 Gelesen: 9178# 9 @  
Bizone Postkarte ohne Stempel

Hallo,

ich habe eine Postkarte aus der Bizone gefunden, geschrieben 13.2.46.
aber sie ist nicht durch Stempel entwertet. Im Michekatalog finde ich auch keine 8 Pf. Frankatur für eine Postkarte (Ortspostkarte) von Frankfurt nach Frankfurt.

Ist das nun etwas besonderes, zählt die Entwertung?


 
Heinrich3 Am: 30.11.2016 13:27:24 Gelesen: 9165# 10 @  
Hallo,

ich vermute, daß die Karte nicht mit der Post befördert ist. Senderin und Empfänger wohnten ja beide in Frankfurt am Main. Da die Marke nicht selten ist und durchgestrichen, kann man die Karte als Souvenir an diese Zeit aufbewahren.

Philatelistisch hat sie nach meiner Meinung keinen Wert.

Heinrich
 
rudi bürstelhuber Am: 01.12.2016 10:14:56 Gelesen: 9108# 11 @  
@ Heinrich3

Vielen Dank!
 
alemannia Am: 06.12.2016 20:59:34 Gelesen: 9037# 12 @  
Hallo zusammen,

zum folgenden Brief habe ich 2 Fragen:



Der Brief ist mit 1 Pfennig überfrankiert. (24 Pfennig für Fernbrief bis 20 g + 60 Pfennig Einschreiben).

Auf der Vorderseite befindet sich der Abgangsstempel "Kassel 1 - cc" und eine rote handschriftliche 20.

Ist das der Hinweis auf die 1. Gewichtsstufe bis 20 Gramm?

Rückseitig ist ein AK-Stempel Bremen und ein amtlicher Nebenstempel "Kassel 1 - m" ohne Datum abgeschlagen.

Warum wurde der Nebenstempel auf der Rückseite aufgebracht?

Gruß

Guntram
 
mausbach1 (RIP) Am: 07.12.2016 08:09:20 Gelesen: 9007# 13 @  
@ alemannia [#12]

Bei dem Stempel KASSEL 1 dürfte es sich um den Absender handeln - nämlich das Postamt 1 in Kassel.
 
alemannia Am: 07.12.2016 14:23:37 Gelesen: 8980# 14 @  
@ mausbach1 [#13]

Das ist mir schon klar, steht ja auf dem Stempel.

Vorderseitig wurde der Aufgabestempel Kassel 1 mit Unterscheidungsbuchstabe "cc" und auf der Rückseite der Nebenstempel mit Unterscheidungsbuchstabe "m" abgeschlagen.
 
Eilean Am: 07.12.2016 14:32:23 Gelesen: 8975# 15 @  
@ alemannia [#14]

Ich glaube, Du hast Mausbach nicht ganz richtig verstanden. Der Stempel des Postamtes Kassel auf der Rückseite ist kein "Nebenstempel", sondern einfach der Stempel des Absenders wie auch sonst Privatpersonen mal hinten ihre Adresse, etc. als Stempel besitzen.

Als Absenderstempel brachte man ihn rückseitig an, wobei es egal ist, ob dort das PA Kassel nun einen UB m oder sonst etwas hat; dann ging er halt ganz normal in die Post, wurde im PA Kassel 1 mit Tagesstempel entwertet und los gings.

Einen Zusammenhang zwischen dem Tagesstempel vorne und dem Absenderstempel hinten gibt es nicht, es ist nur zufällig der Absender das PA Kassel selbst.

Gruß
Andreas
 
alemannia Am: 07.12.2016 14:38:53 Gelesen: 8970# 16 @  
@ Eilean [#15]

Danke, jetzt verstehe ich es.
 
hajo22 Am: 14.09.2018 16:45:50 Gelesen: 6488# 17 @  
Speziell für GSFreak

Einschreibbrief frankiert mit 1,08 DM (60 Pfg. für Einschreiben und 48 Pfg. für einen Brief > 20 g) aus Berlin S 59 ( = Zweigpostamt im amerikanischen Sektor) vom 3.9.1948 nach Alfeld, Ankunft 5.9.48.

Mischfrankatur 700 Jahre Kölner Dom 6+4 Pfg. nebst weiteren Bizone- und SBZ-Marken.

Alle Marken waren in Westberlin gültig bzw. die an den Westberliner Postschaltern nicht verkauften Werte wurden geduldet.

Lieber GSFreak, hier siehst Du eine gültige Frankatur mit Kölner-Dom-Marke und SBZ-Marken.



Der Brief befindet sich in meiner Sammlung Westberlin-Währungsreform 1948/49.

An diesem 3.9.1948 erschienen die Pfennigwerte der Berlin-Schwarzaufdruck-Serie. Leider hat der Absender keine Berlin-Aufdruckmarke verwendet.

hajo22
 
22028 Am: 07.05.2021 21:28:58 Gelesen: 4374# 18 @  
Dillenburg, Deutschland, 14. Juli 1948 über Aleppo und die syrisch-irakische Wüste nach Bagdad / Irak. Der Empfänger des Briefes war offenbar unbekannt, daher wurde der Umschlag nach Deutschland zurückgeschickt. Zahlreiche Transitmarkierungen auf der Rückseite.

Eine nette Ergänzung zu meinem Overland Mail Exponat. Es wäre interessant zu untersuchen, warum der Beleg zurückgeschickt wurde, er fiel bereits in die Zeit, als irakische Juden den Irak aufgrund der aufkommenden Spannungen durch die geplante Gründung des Staates Israel (ehemals Palästina) verließen, vielleicht war der Empfänger eine solche Person?

Werde bei [1] nachfragen, ob ihnen der Empfänger bekannt ist.

Kann mir jemand das Porto von 40 Pfennig erklären?



[1] http://www.thescribe.info/
 
GSFreak Am: 07.05.2021 21:44:04 Gelesen: 4369# 19 @  
@ 22028 [#18]

2x12 + 1x16 + 5x2 sind bei mir 50 Pfennig. Das war das normale Auslandsporto im Juli 1948 für einen Brief von 20 g.

Beste Grüße
Ulrich
 
22028 Am: 07.05.2021 21:56:27 Gelesen: 4360# 20 @  
@ GSFreak [#19]

Ulrich, danke, wollte nur sicherstellen dass ihr auch richtig rechnet. ;-)

Nein, sorry für mein Versehen (lag wohl roten Shiraz aus Australien) und Danke!
 
Oscar Acosta Am: 08.10.2022 15:27:27 Gelesen: 2509# 21 @  
Schönen Samstagnachmittag allerseits,

anbei ein Einschreibe-Fernbrief vom 14.07.1947, leider ein Foto, da mir kein Scanner zur Verfügung steht, bitte das zu entschuldigen. Rückseitig befindet sich auch ein Eingangsstempel.

Ich kann mir das verklebte Porto nicht erklären. Kann jemand etwas dazu beitragen ?

Herzlichen Dank im Voraus !
VG
Oscar


 
Christoph 1 Am: 08.10.2022 17:18:48 Gelesen: 2483# 22 @  
@ Oscar Acosta [#21]

Hallo Oscar,

das korrekte Porto wäre meiner Meinung nach 1,08 Mark gewesen (48 Pfennig Großbrief + 60 Pfennig Einschreiben). Hier sind aber nur 1,04 Mark verklebt worden, also 4 Pfennig zu wenig.

Gruß
Christoph
 
Briefuhu Am: 07.01.2023 09:48:09 Gelesen: 1883# 23 @  
Da ich kein passenderes Thema gefunden habe, zeige ich den Beleg hier.

R-Brief vom 23.11.1945 von Neuß nach Großburgwedel, frankiert mit 42 Pfennig Michel Nr. 31 deutscher Druck. Ich gehe davon aus portorichtig, da noch die Tarife vom Dritten Reich gegolten haben.





Schönen Gruß
Sepp
 
alemannia Am: 07.01.2023 10:10:04 Gelesen: 1874# 24 @  
@ Briefuhu [#23]

Hallo zusammen,
hallo Sepp,

der Brief wurde mit 30 Pfennig Einschreiben und 12 Pfennig für Brief Inland bis 20 g richtig frankiert.

Gruß
Guntram
 
Briefuhu Am: 07.01.2023 10:13:06 Gelesen: 1872# 25 @  
@ alemannia [#24]

Hallo Guntram,

vielen Dank für die Bestätigung meiner Einschätzung.

Schönen Gruß
Sepp
 
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