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Thema: Alliierte Besetzung Französische Zone: Frankatur bestimmen
rudi bürstelhuber Am: 29.11.2016 00:45:48 Gelesen: 6943# 1 @  
Französische Zone Zehnerfrankatur

Hallo,

ich habe diesen Brief im Nachlass gefunden und frage mich, ob ich diesen als Zehnerfrankatur ZF5b andere Portostufen einordnen kann? Kann jemand helfen oder zählt es nur als MeF?

Stempel vom 28.11.1947, vermutlich Auslandsbrief in die USA - siehe Rückseite.


 
jmh67 Am: 29.11.2016 08:14:17 Gelesen: 6924# 2 @  
Das ist eine Mehrfachfrankatur. Ich glaube, ein Auslandsbrief kostete damals 50 Pfennig, das ist mit den zehn Fünf-Pfennig-Marken abgegolten. Zehnfach- (nicht Zehner-)frankaturen i. e. S. gab es nur nach der Währungsreform 1948, dafür ist der Brief zu früh.

-jmh
 
rudi bürstelhuber Am: 29.11.2016 10:11:04 Gelesen: 6897# 3 @  
Vielen Dank!
 
rudi bürstelhuber Am: 04.12.2016 19:42:25 Gelesen: 6767# 4 @  
Ich habe nochmal im Michel nach geschaut, 50 Pf wäre ein Auslandsbrief (nach New York) portogerecht, laut Michel sind portogerechte MeF mit diesen Marken sehr selten und mit -.- angegeben.

Kann jemand sagen, was dieser Wert sein kann?
 
Max78 Am: 04.12.2016 20:15:19 Gelesen: 6751# 5 @  
Servus Rudi,

ich habe zwar gerade den Michel nicht in der Hand, aber ich glaube, dass Einzelfrankaturen (EF) portogerecht wesentlich seltener vorkommen, hinsichtlich der höheren Porti über 24 Pfennig natürlich (ausgeschlossen den noch häufig vorkommenden Einschreibebriefen zu 84 Pfennig).

Ich weiss nicht genau, auf was sich die mit Bleistift notierten 600 € beziehen sollen. Es gibt im Michel-Spezi noch die höherwertigeren Mi. 3 auf anderem Papier, eventuell das? November 1947 ist schon eine relativ späte Verwendung für diese Serie.

Eventuell zu verschieben in das Thema Französische Zone.

mit Grüssen Max
 
Stempelwolf Am: 04.12.2016 20:47:06 Gelesen: 6738# 6 @  
@ rudi bürstelhuber [#4]

Der Michel-Briefekatalog 2016/17 gibt bei dieser Ausgabe (Mi 3) einen Micheleurowert für eine Mehrfachfrankatur von 15,00 ME an.

Beste Grüße
Stempelwolf
 
Stempelwolf Am: 04.12.2016 20:52:56 Gelesen: 6734# 7 @  
@ Max78 [#5]

Die 600 beziehen sich auf den Götz-Briefekatalog. Dort wird eine Sendung mit Geschäftspapieren so bewertet - allerdings in DM. Nur dass dies hier nicht zutreffen kann, da Geschäftspapiere wie Drucksachen offen aufgeliefert werden mussten. Da hat sich jemand täuschen lassen.

Beste Grüße
Stempelwolf
 
Max78 Am: 04.12.2016 21:01:55 Gelesen: 6730# 8 @  
Servus Stempelwolf,

das macht natürlich Sinn. Aber eventuell lohnt sich doch noch eine genauere Bestimmung der Mi. 3,

mit Grüssen Max
 
rudi bürstelhuber Am: 05.12.2016 10:28:22 Gelesen: 6679# 9 @  
@ Stempelwolf [#6]

Vielen Dank!

Das ist richtig, das habe ich auch gefunden, nur im Michel Spezial 2014 Seite 801 steht unter den Michelnummer

10EF = 150€

und darunter

"Exakt portogerechte Mehrfachfrankaturen der Markenwerte sind außerordentlich selten -.-".
 
rudi bürstelhuber Am: 05.12.2016 10:30:53 Gelesen: 6678# 10 @  
@ Max78 [#5]

Vielen Dank - die 600 € einfach ignorieren, die sind auf jeden Fall falsch, wobei durchaus eine Rarität vorliegen kann - siehe Nachricht an Stempelwolf.
 
Max78 Am: 05.12.2016 11:27:15 Gelesen: 6668# 11 @  
Servus Rudi,

es handelt sich bei Deiner Vermutung um eine Fehlinterpretation des Vermerks seitens Schwaneberger. Es heisst:

Exakt portogerechte Mehrfachfrankaturen der MARKWERTE sind außerordentlich selten.

Ohne jetzt mit den "Fakten" aus dem Michel zu erklären, handelt es sich um eine ganz logische Schlussfolgerung, die sich nicht nur auf die Französische Zone, sondern auf die meisten Gebiete übertragen lässt: Je seltener die Versendungsart, desto höher die Katalogbewertung. Mit den Markwerten sind die Mi. 11-13 gemeint. Nur ganz wenige, seltene Versendungsarten gab es in einer Portohöhe, bei der man diese Marken verwendete (ähnlich wie bei den frühen Bund-Dauerserien oder AM-Post auf Paketkarten oder anderen Raritäten).

Über dieser Bemerkung seitens Michel siehst Du eine Liste der Bewertung von Einzelfrankaturen. Das hat auch einen Sinn, denn Mehrfachfrankaturen mit Mi. 1-9 (ausgeschlossen Mi. 5) dürfte es wesentlich häufiger geben, als die portogerechte, genau frankierte Einzelfrankatur. Nehme z. B. mal die Bewertung einer EF Mi. 7 von 15 Pfennigen mit einer Michelbewertung von 1500 €. Eine der wenigen Versendungsarten, die in Frage kämen wären z.B.:

1.) Drucksache Inland 4. Gewichtsklasse bis zum 1.3.1946.
2.) Drucksache Ausland 1.-2. Gewichtsklasse bis 50 g ab 10.4.1947 (nach USA u. Großbritannien) bis 15.9.1947

Beides Versendungsarten, die man nicht alltäglich auf Ebay findet. ;-)

Ein Fernbrief 1. Gewichtsklasse ins Ausland ist logischerweise recht häufig, und meistens lassen sich hohe Bewertungen auch ganz leicht erklären. Man braucht dazu nicht unbedingt den Michel-Katalog.

mit Grüßen Max
 
rudi bürstelhuber Am: 07.12.2016 10:39:19 Gelesen: 6584# 12 @  
@ Max78 [#11]

Vielen Dank, tolle Erklärung. Ganzsachen und Briefe sind ja ganz schön kompliziert, da ist es gut, wenn man hier so kompetente Sammler hat!
 
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