Thema: (?) (1) (4-5) Blindenbriefe bestimmen
Franz-Karl Lindner Am: 30.12.2016 18:57:16 Gelesen: 3572# 1 @  
Blindenbrief aus dem besetzten Dalmatien in die Schweiz

Hallo zusammen,

anbei ein Blindenbrief aus dem besetzten Dalmatien (Ortsnamen im Stempel schwer zu lesen, vielleicht MALS oder HALS) vom 19.3.1919 in die Schweiz, frankiert mit 10 cts. (Mi 4 Gemeinschaftsausgaben für Lulisch-Venetien, Trentino und Dalmatien). Anschrift - in der sog, Stacheltypenschrift - missverständlich, da Clavadel und Davos Platz postalisch damals 2 verschiedene Orte waren. Rückseitig Ankunftsstempel Clavadel vom 26.3.1919, vorderseitig Nachportomarke 30 Rappen abgestempelt Davos Platz 28.3.1919 und handschriftlicher Nachportovermerk. Ferner diverse Zensurstempel und -streifen.

Habe dazu mehrere Fragen:

1. Wie ist es zu dieser Frankatur gekommen?
2. Warum wurde Nachporto erhoben?
3. Wo wurden die Zensurstempel und - streifen angebracht?
4. Wo gab es den Zensurstempel (70) Verificato per censura?

Viele Fragen. Würde mich freuen, wenn die eine oder andere beantwortet werden könnte.

Danke und Gruß
Franz-Karl Lindner


 
Jürgen Witkowski Am: 30.12.2016 20:30:09 Gelesen: 3544# 2 @  
@ Franz-Karl Lindner [#1]

Hallo Franz-Karl,

zumindest zu den Fragen 3 und 4 kann ich mit Hilfe von Literatur [1] Antworten geben.

Der Zensurstempel Milano / Posta Estrera wurde in Mailand auf Auslandspost abgeschlagen. Von dort stammt auch der andere Zensurstempel. Die Zahl 70 in der Klammer ist die Zensornummer. Die Verschlußstreifen wurden in der Regel am Ort der Postüberprüfung angebracht, in diesem Fall also ebenfalls in Mailand.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Karl Kurt Wolter, Die Postzensur Handbuch und Katalog, Band I
 
Franz-Karl Lindner Am: 31.12.2016 18:57:41 Gelesen: 3497# 3 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

besten Dank für diese Teilerklärung. Immerhin bin ich jetzt einen Schritt weiter.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr
Franz-Karl
 
Franz-Karl Lindner Am: 27.04.2024 17:54:22 Gelesen: 87# 4 @  
Hallo zusammen,

habe eine Frage zur Portobestimmung. Mir liegt der Ausschnitt einer schweren Blindensendung (vielleicht Paket) des Blinden- und Sehbehindertenverbandes aus Berlin-Ost vom Juli 1991 in die USA vor, verschickt per Luftpost.

Frankiert wurde mit 2 x 500 Pf. Wenn ich davon ausgehe, dass die Grundgebühr bis 7 kg ja zu der Zeit schon frei war, stellt sich mir die Frage, wie schwer muss dann die Sendung gewesen sein.

Leider liegt mir keine Gebührentabelle für Pakete vor. Vielleicht kann mir hier jemand helfen?

Schon jetzt danke und ein schönes Wochenende
Franz-Karl
 
Franz-Karl Lindner Am: 28.04.2024 12:12:49 Gelesen: 54# 5 @  
Möchte meine Frage noch einmal Präzisieren. Da die Grundgebühr für das Paket ja grundsätzlich bis 7 kg frei war, kann es sich eigentlich nur um die Zusatzgebühr für die Luftpostbeförderung in die USA handeln.

Wie schwer muss also das Paket gewesen sein, dass allein die Luftpostgebühr 10 DM gekostet hat ?

Franz-Karl
 
hubtheissen Am: 28.04.2024 14:08:00 Gelesen: 41# 6 @  
@ Franz-Karl Lindner [#5]

Hallo,

ich glaube nicht, dass es ein Paket war. Die Zuschläge für Luftpost gehen nicht glatt auf 10 DM auf. Ein schwerer Brief wäre aber möglich. Je 5 g betrug ab dem 01.04.1989 der Zuschlag 25 Pfg. Die 10 DM wären dann der Zuschlag für einen Brief bis 200 g. Das scheint mir plausibler.

Gruß

Hubert
 
Franz-Karl Lindner Am: 28.04.2024 15:28:08 Gelesen: 36# 7 @  
Hallo Hubert,

ja, das könnte es auch sein, also ein schwerer Großbrief. Mir liegt leider nicht der gesamte Umschlag vor sondern nur ein Fragment mit Adresse und Absender und Frankatur.

Vielen Dank für die Info.

Franz-Karl