Seit 1934 richtete die Schweizerische Post (damals PTT genannt) in Quartieren vieler Städte und in grösseren Weilern auf dem Lande private Paketannahmestellen ein. Meist über der Türe eines Spezereiladens hängte das rote Schildchen
„Verkauf von Postwertzeichen und Annahme von Postpaketen“. Die Krämerin oder das Personal am Ladentisch wägten Pakete, klebten Marken auf und entwerteten sie sogleich mit dem geraden Stempel
„Paketannahmestelle ...“ Die Postsachen wurden per Auto ein- bis zweimal täglich abgeholt.
Die ersten Paketannahmestellen (ab 1934) aber bekamen keinen Stempel; die aufgeklebten Frankaturen wurden im nächsten Postbüro mit dem runden Datumstempel entwertet. Bei Beanstandungen (z.B. falsche Portoberechnung) war dann kaum festzustellen, wem der Fehler passierte. So liess die PTT einige Jahre später auch für die Paketannahmestellen Stempel in Auftrag geben, deren Abdruck neben den Marken anzubringen war. Aber auch hier ein Nachteil: bei Hochbetrieb (z.B. an Weihnachten) blieb das Stempeln der Frankaturen beim Postbüro vergessen. Als neue Weisung ab 2.6.1947:
die Paketannahmestellen haben die Frankaturen mit ihrem geraden Ortsstempel selber zu entwerten.
Von 1934 bis 1960 existierten 264 Annahmestellen, Ende 1967 ca. 320 Stellen, Mitte 1969 waren nur noch ca. 190 Annahmestellen in Betrieb.
In den ersten Jahren wurden die Annahmestellen nur mit Messingstempeln versehen. Da diese sehr ungünstig (meist unleserlich) für Pakete waren, haben die Stellen oft von sich aus Gummistempel machen lassen. Die Stempel sind offizielle Poststempel.
Stempeltypen:
Beispiele Stempeltype 1
Paketannahmestelle ZÜRICH EIERBRECHT, Kt. ZH, Annahmestelle eröffnet: 1.6.1936, aufgehoben: 30.9.1973
Pakettaxe in der 7. Gewichtsstufe zwischen 10–15 kg = CHF 2.- (1.3.1948–31.10.1967) 
