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Thema: Warum sammeln Sie eigentlich nicht mal Haiti ?
windel44 Am: 07.02.2017 12:42:33 Gelesen: 3001# 1 @  
Guten Tag!

Ich bin auf der Suche nach in Europa ansässigen Menschen, die am Sammelgebiet von HAITI (nicht Tahiti, nicht Hawaii, damit wird`s häufiger verwechselt) Interesse haben. Ein recht unverfälschtes Gebiet, auf dem in allen Zeiträumen philatelistische Neuentdeckungen noch gemacht werden können.

In der amerikanischen HAITI PHILATELIC SOCIETY, in der leider ähnlich viel Theater wie im BDPh ist (weshalb ich für die Funktion des Vice-President nicht weiter kandidiert habe), sind knapp 100 der weltweit zur Zeit etwa 500 Haiti-Sammler vertreten.

Ich würde gern eine lockere Vereinigung europäischer und deutscher HAITI-Sammler zusammenstellen , zur Zeit sind es in Deutschland vier.

Der Reiz des Sammelgebietes Haiti: Diese Republik ist das einzige Land der Welt, das je aus einem erfolgreichen Sklaven-Aufstand entstand (1804) . Teile der Postgeschichte - insbesondere die ersten 50 Jahre nach der Unabhängigkeit (also ca. 1804 - 1850), sind bislang nahezu unerforscht.

Auch von daher ist es ein faszinierendes Sammelgebiet. Die ersten haitianischen Marken ("Liberty Heads") erschienen 1881, seit 2003 erscheinen keine mehr. D.h., dass es circa 1.700 Marken gibt, also eine überschaubare Zahl.

Viele französische Sammler haben sich auf die Postgeschichte konzentriert, als Haiti noch Saint-Domingue hieß und französische Kolonie war (1700 - 1803). Dieses Gebiet ist inzwischen recht teuer - was man von den haitianischen Briefmarken grundsätzlich keineswegs sagen kann. Es ist durchaus möglich, noch heute eine anständige Sammlung zusammenzustellen, ohne sein Haus verkaufen zu müssen.

Bei der Zusammenstellung bin ich gern behilflich. Melden Sie sich gern direkt bei mir - meine Mailadresse ist hinterlegt.

Wolfgang Windel, BPP
 
10Parale Am: 01.12.2023 10:31:49 Gelesen: 1424# 2 @  
@ windel44 [#1]

"Ich würde gern eine lockere Vereinigung europäischer und deutscher HAITI-Sammler zusammenstellen"

Ist aus dem Projekt eigentlich was geworden? Aus aktuellem Anlass ist mir dieser Beitrag erst heute aufgefallen. In der Schweizer Briefmarkenzeitung Ausgaben 11 und 12/2023 beschäftigt sich Michael Maasen (AIJP) ausführlich mit dem interessanten Sammelgebiet. Die ersten Ausgaben von Haiti erschienen 1881 unter dem Namen "Liberty Heads". Die Ausgabe dieser ersten Briefmarken ging einher mit dem Beitritt zum Weltpostverein (UPU).

Parallel dazu wurde am 28. November 2023 "The Brian Moorhouse Collection Liberty Head Issue 1881 - 1887" bei corinphila in Zürich zum Kauf angeboten. Der auf dem Hauptkatalog abgebildete Kopf (Los 6004) wurde für 2.500 Schweizer Franken zugeschlagen. Es handelt sich um den ersten Probedruck des "Freiheitskopfes", wie uns Herr Maasen erklärt (deutsche Ausdrucksweise).

Die ehemalige spanische bzw. französische Kolonie hat mein Interesse geweckt. Sicherlich gibt es auch in der Zeit der Vorphilatelie spannende Entdeckungen zu machen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Zackensonne Am: 01.12.2023 12:24:53 Gelesen: 1381# 3 @  
Ich habe hier auch eine kleine Sammlung Haiti liegen. Das Sammelgebiet ist mir sympathisch.

Ich wollte schon lange mal die einfach zu erkennenden Fälschungen im Album markieren, bin aber noch nicht dazu gekommen.

http://stampforgeries.com/forged-stamps-of-haiti/
 
10Parale Am: 03.01.2024 20:25:48 Gelesen: 1241# 4 @  
@ Zackensonne [#3]

Dann zeig uns doch mal diese schönen Marken aus der Frühzeit Haitis. Danke für den Link, der wieder Horizonte zu Fälschungen eröffnet.

Die "Liberty Heads" haben mir es wirklich angetan. So zögerte ich nicht lange, aus dem o.g. Katalog bei einem Los aus Haiti mitzumachen.

Das Stück ist nicht von schlechten Eltern, echt, 1 cent "pale vermillion on pale yellowish, plate II, second printing perf. 13 1/2, cancelled Port of Prince, 10 May 1884".

Laut dem Auktionhaus der früheste bekannte Stempel auf dieser Marke.

Liebe Grüße

10Parale


 
Zackensonne Am: 03.01.2024 21:21:38 Gelesen: 1211# 5 @  
Hier zwei Seiten Haiti aus meiner „Alle Welt“ Sammlung. Das erste Foto ist die erste Seite einer Sammlung, die ich übernommen habe, das zweite Foto sind die zusammengesteckten Marken aus verschiedenen Lots und Restsammlungen.

Ich habe mir noch keine Zeit dafür genommen, die Marken anzusehen und mit der obigen Internetseite abzugleichen … Leider besitze ich keinen Scanner, und ich bin eher zurückhaltend darin Marken zu zeigen, insbesondere dann, wenn ich nichts von einem Gebiet verstehe.


 
Richard Am: 04.01.2024 15:27:35 Gelesen: 1125# 6 @  
@ 10Parale [#2]

"Ich würde gern eine lockere Vereinigung europäischer und deutscher HAITI-Sammler zusammenstellen"

Ist aus dem Projekt eigentlich was geworden?


Aus dem Projekt einer lockeren Vereinigung wird nur dann etwas, wenn der Fragesteller oder andere interessierte frühe Mitglieder von Zeit zu Zeit, also mehrfach, interessante Beiträge veröffentlichen, nicht nur einmalig.

Wenn mehr Aktivität zu erkennen ist, melden sich mehr Interessenten. Das ist wie bei Vereinen oder anderen Arbeitsgemeinschaften. Die Philaseiten sind ein Beispiel dafür.

Wolfgang Windel ist weiter Prüfer beim BPP und darf sich gerne zu Wort und Bild melden.

Schöne Grüsse, Richard
 
10Parale Am: 04.01.2024 17:11:12 Gelesen: 1077# 7 @  
@ Zackensonne [#5]

Du zeigst hier ein hochinteressantes Blatt mit den ersten geschnittenen und gezähnten Marken (Liberty Head - Freiheitskopf) von Haiti. Mit einem Scanner wärest du besser in der Lage, sie hier zu präsentieren. Ich habe einen ganz normalen HP-Drucker (schwarz-weiß), der mich beim Scannen wertvoll unterstützt.

Ich verstehe auch nicht viel von Haiti, aber ich greife gerne Artikel in Zeitschriften auf oder sehe mir Auktionskataloge an und freue ich dann, Teil einer informellen Gemeinschaft zu sein, die dieses Gebiet pflügt, hegt und pflegt.

@ Richard [#6]

Die Fragestellung "Warum sammeln Sie eigentlich nicht mal Haiti?" fand ich von Wolfgang Windel sehr gut gewählt. Allerdings ist der Eröffnungsartikel schon beinahe 6 Jahre alt und ich weiß nicht, ob hier noch Interesse besteht. Ich für meinen Teil könnte in vielen Teilgebieten der Philatelie eine lockere Vereinigung gebrauchen. Ich bin zwar Mitglied der ARGE Rumänien, aber in letzter Zeit frage ich mich oft, ob eine Spezialisierung nicht gerade ein Fehler ist. Zudem sammle ich völlig unorthodox und wer meine Sammlung sieht, denkt, der hat wahrscheinlich was an der Waffel. Doch gut so weit, ich will weitermachen mit Haiti, und vielleicht sehen wir auch bald gute Beiträge von dem, der das Thema mal eröffnet hat.

Ich zeige die Scott Nr. 9 und füge die englische Beschreibung hinzu: 3c., olive-bistre on pale bistre, second printing perf. 13 1/2, a used example cancelled by "Port auf Prince / Haiti" cds (29 Sept 1885, the earliest recorded date of use.

Also wieder der früheste bekannte Stempel bei diesem gezähnten Freiheitskopf. Ein ungebrauchter Bogen des ersten geschnittenen Wertes zu 1 Cent (70 Marken in in 4 bzw. 3 Reihen - mit Kehrdruckpaaren) wurde bei corinphila für 30.000 Schweizer Franken ausgerufen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Zackensonne Am: 04.01.2024 18:01:54 Gelesen: 1055# 8 @  
@ 10Parale [#7]

Hier die dicht gesteckten Marken, auf zwei Karten gesteckt. Vielleicht sehe ich sie mir am Sonntag mal genauer an und versuche sie den verschiedenen Fälschungen zuzuordnen.

Hast Du denn bei der Corinphila-Auktion mitgeboten?

Eine sehr brüchige Sammlung Bermuda steht bei mir übrigens auch im Regal, durchaus durch Dich inspiriert.


 
10Parale Am: 05.01.2024 20:44:22 Gelesen: 965# 9 @  
@ Zackensonne [#8]

du zeigst uns sehr spannende Marken und ich bin schon gespannt auf deine persönliche Expertise.

Bei den gezähnten Marken dürfte es mal wichtig sein, die Zähnung zu messen. Es gibt moderne Fälschungen der 20 Cent Marke mit der Zähnung 11 1/2 (die allerdings auch begehrt sind bei Auktionen). Die originalen Marken haben alle eine Linien-Zähnung von 13 1/2. Zudem wurden Fälschungen zum Schaden der Post im Steindruck gedruckt. Die Originale sind im Buchdruck hergestellt.

Ein großer Experte von Haiti war wohl Brian Moorhouse, wo es auch einen Band gibt unter dem Stichwort EDITION D´OR (Band 50).

Bei den gezähnten Marken unterscheidet man noch zwischen Druck auf Platte II und III. Von Platte III wurden nur die Werte zu 2 Cent, 5 Cent und 20 Cent gedruckt. Die Wertziffern wurden bei den frühen Druckverfahren (neue Druckplatten für den finalen Druck kamen 1886 heraus) einzeln für jedes Feld eingefügt, so dass man eine Positionierung der Marken vornehmen kann, wobei auch noch Schattierungen und Plattenfehler zu berücksichtigen wären. Die Platten umfassten jeweils 50 Marken (10 x 5).

Mehr kann ich im Moment auch nicht sagen. Ich glaube hier haben wir mal den Fall, dass die Auktionskataloge die einzig wahre Quelle des Wissens sind, denn viel Literatur zu Haiti habe ich nicht gefunden. Bei Bermuda sieht es ja ganz anders aus. Ich sammle immer noch Bermuda und freue mich, dich inspiriert zu haben. Zu Bermuda bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind.

Übrigens gibt es eine Hypothese, dass der Frauenkopf, der diesen Freiheitskopf darstellt, die Frau des damaligen Präsidenten Salomon charakterisieren soll. Doch Beweise dafür gibt es nicht.

Ich habe bei der Corinphila Auktion mitgeboten, um deine Frage zu beantworten. Bei meinem Spezialgebiet Rumänien musste ich an dem Versteigerungstag leider arbeiten, so dass ich nur in der Pause mal mal ins Geschehen hineinspicken konnte. Die Versteigerung dauerte ja einige Tage und war ein regelrechter Marathon. Jedoch hatte ich schon früh ein Auge auf den schönen Katalog über Haiti geworfen und an dem Tag, als Haiti versteigert wurde, hatte ich Zeit und Muse. Die Provenienz der Marken (Moorhouse) zeugen von Echtheit, auch wenn ich trotz Nachfrage kein Attest besitze.

Ich hatte 3 Mal Glück und demnächst werde ich das letzte Bonbon vorstellen, welches mir zufiel. Ich hoffe, dass Wolfgang Windel mitliest und uns einige tiefere Belehrungen gibt.

Liebe Grüße

10Parale
 
10Parale Am: 06.01.2024 11:02:33 Gelesen: 894# 10 @  
Um zu verdeutlichen, dass eine Bestimmung der ersten gezähnten Liberty Heads möglich ist, zeige ich einen echt gelaufenen Brief von Port-au-Prince (24. Juli) nach Baltimore (und dann weiter nach New York) aus dem Jahr 1884.

Bei dem seltenen Dreierstreifen auf Brief handelt es sich um die Positionen 27/37/47 des Bogens aus 50 Marken.

Nun habe ich gerade entdeckt, dass es eine Abweichung der Beschreibung im Auktionskatalog zu der Beschreibung (Bleistift) auf der Rückseite des Briefes gibt. Dort steht nämlich, dass die 1 Centimes Marken von Platte II und Printing I sehr selten auf Briefen sind.

Im Auktionskatalog steht, es handelt sich zwar um Platte II, aber und Printing II. Hier wartet Arbeit auf mich.

Über den Wert zu 7 Cent (geschnitten, Scott Nr. 6) muss noch hinzugefügt werden, dass er ersetzt ("has been replaced") wurde. Der Brief hat einen Aufdruck "Sécretairerie d´Etat Des Relations Extérierures"", also stammt vom Auswärtigen Amt in Port-au-Prince.

Beim Bieten hatte ich etwas Glück und freue mich nun, eine seltenen Haiti-Beleg zu besitzen. Zuviel zu meinem ersten Einstieg in dieses exotische Nebengebiet, von Deutschland aus betrachtet. 10 Centimes war übrigens die korrekte Auslandspauschale, einen eigenen Wert dafür gab es in dieser Zeit noch nicht.

Liebe Grüße

10Parale


 
Zackensonne Am: 06.01.2024 21:41:08 Gelesen: 847# 11 @  
Hier noch zwei Ressourcen, wenn man etwas tiefer einsteigen möchte:

Haiti Philatelic Society [1]

Hier ein paar weitere Literaturangaben [2]

Eventuell gibt es noch weitere französischsprachige Quellen?

[1] https://www.haitiphilately.org/index.html
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Postage_stamps_and_postal_history_of_Haiti
 
Richard Am: 07.01.2024 15:12:12 Gelesen: 795# 12 @  
Liebe Haiti-Freunde,

in der Atteste Datenbank haben wir jetzt 3 Atteste, davon 2 von Wolfgang Windel [1], eines von Brian Moorhouse. Nicht viel, aber damit ist ein Anfang gemacht.

Auf den Philaseiten haben wir zwei uns bekannte Haiti Sammler, die wir anschreiben könnten, wenn Wolfgang, der Prüfer, ein Interesse bekundet.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/327
 
10Parale Am: 19.01.2024 22:17:16 Gelesen: 632# 13 @  
@ Richard [#12]

Meine oben gezeigten 3 Objekte stammen alle aus der Brian Moorhouse Collection (Corinphila Auktion) und auch ohne Attest ist das schon mal eine ziemlich sichere Provenienz. Die 3 Attest habe ich mal studiert und bin fasziniert.

Ich habe mittlerweile meine Kollektion etwas angereichert. Zum dritten Atteste in der Datenbank zeige ich hier mal die Haiti Nr. 75 mit normalem (nicht kopfstehenden) Aufdruck und einem payé (bezahlt) Stempel.

Die andere Marke zeigt einen Liberty Head (Freiheitskopf), abgestempelt in Jérémie (im 18. Jahrhundert in der französischen Kolonie Saint-Domingue gegründet), an einem 19.?.1883.

Liebe Grüße

10Parale


 
Regis Am: 20.01.2024 17:47:56 Gelesen: 555# 14 @  
Ich zeige hier einen Brief, den ich nicht korrekt beschreiben kann. Unterstützung erwünscht.



Brief Aufgabe Port au Prince 18. Oktober 1898; Ankunft und Zustellung 28. / 29. Oktober 1898 New York.

Frankatur: 2 x 5 Centimes Taxstempel steht für unzureichendes Franko. US-Porto 2 x 10 Cents.

20 Cents stehen für fehlendes Franko von 50 Goldcentimes - ein Fehl von 2 Gewichtsstufen. mir unerklärlich.

Hat jemand eine klärende Idee ?

Alles Gute Dietrich
 
10Parale Am: 20.01.2024 19:10:54 Gelesen: 536# 15 @  
@ Regis [#14]

Frage für Anfänger; wie kommst du auf Goldcentimes?

vielleicht war das Strafporto in New York doppelt veranschlagt?

Liebe Grüße

10Parale
 
22028 Am: 20.01.2024 19:48:02 Gelesen: 517# 16 @  
@ 10Parale [#15]

Strafporto wurde doch immer in Goldcentimes (der damaligen Postwährung) errechnet und dann in Landeswährung umgerechnet, heute ist die Postwährung meines Wissens Goldfranken.
 
Regis Am: 20.01.2024 19:53:11 Gelesen: 516# 17 @  
@ 10Parale [#15]

Goldfranc zu 100 Goldcebntimes ist die UPU-Währung zu Portoverrechnung. Ein Auslandsbrief kostet 25 Goldcentimes, unabhängig wie der jeweilige Ländertarif lautet. Das fehlende Franko wurde in den USA verdoppelt. 5 US-Cent entsprachen 25 Goldcentimes. Normalerweise sagt man Centimes, aber da Haiti eine Währung mit Centimes hat, muss man der Verwechselung aus dem Weg gehen.

Mein Problem ist die Erklärung einer exorbitant hohen Portoforderung. Wenn ich wüsste, was ein UPU-Brief der 1. und 2. Gewichtsstufe kostete, käme man einer Lösung näher. 10 Centimes wäre schon 2. Gewichtsstufe, da ich 2 Einschreiben aus der Zeit habe, die 10 Centimes kosteten.

Irgendwer weiss vielleicht etwas darüber.

Alles Gute Dietrich
 
Lars Boettger Am: 20.01.2024 20:00:39 Gelesen: 512# 18 @  
@ Regis [#17]

Hallo Dietrich,

ich stelle mal die folgende Erklärung zur Diskussion: Das UPU-Porto in Haiti waren wohl 10 Centimes. Es müsste dann ein Brief der 3. Gewichtsstufe sein, wenn 20 US-Cents an Nachgebühr belastet wurden. Das ist aber aus der Hüfte geschossen, ich bin kein Haiti-Spezialist. ):

3. Gewichtsstufe:

Frankatur: 30 Haitianische Centimes notwendig
Frankiert: 10 Haitianische Centimes
Fehlbetrag: 20 Haitianische Centimes -> entspricht 10 US-Cents
Fehlbetrag verdoppelt: 20 US-Cents

Beste Grüsse!

Lars
 
Regis Am: 20.01.2024 21:37:08 Gelesen: 482# 19 @  
@ Lars Boettger [#18]

Danke für diese Variante - ich hatte sie auch erwogen, aber die 2 folgenden Briefe sehen aus, als betrüge die Gebühr 5 Centimes + 5 Centimes Einschreiben. Sidhe danach:



Brief 1 Einschreiben der US Botschaft nach Washington Aufgabe: Port au Prince 30. September 1909 über New York 8. Oktober 1909 Ankunft Washington 8. Oktober 1909
Brief 2 Einschreiben Aufgabe Jacmel 5. November 1910 über New York, gelabelt 21. Novembert 1910 Ankunft Leipzig 2. Dezember 1910

Wenn ein Brief 1. Gewichtsstufe 5 Centimes kostet, dann ällt mir nur Folgendes ein:

Es fehlen zur 3. Stufe 5Centimes = 25 Goldcentimes Daraus folgt US-Porto 2 x 5 Cents = 10 Cents. Der Empfänger erhielt weitere portobelastete Post -- Collect Porto + 10 Cents. Bei Geschäftskunden der US-Post nicht außergewöhnlich.

Und doch wir sehen positiv weiter.

Danke Dietrich
 
10Parale Am: 20.01.2024 22:15:50 Gelesen: 470# 20 @  
@ Regis [#17]

Wenn ich wüsste, was ein UPU-Brief der 1. und 2. Gewichtsstufe kostete, käme man einer Lösung näher. 10 Centimes wäre schon 2. Gewichtsstufe, da ich 2 Einschreiben aus der Zeit habe, die 10 Centimes kosteten.

Irgendwer weiss vielleicht etwas darüber.


Jetzt sind wir ja alle voll in der Materie. Ich fand wenigstens einen kleinen Hinweis über bestehende Literatur zum Thema. Danke an die Erläuterungen zur UPU-Währung.

Liebe Grüße

10Parale

https://www.haitiphilately.org/forum/index.php?p=/discussion/15/haiti-postal-rates
 
Martin de Matin Am: 20.01.2024 22:34:33 Gelesen: 461# 21 @  
@ Regis [#19]
@ Regis [#14]

Es könnte möglich sein, das man die beiden Briefe mit den orangeroten 10c-Marken (1906 ausgegeben) nicht mit dem Brief mit den beiden Grünen vergleichen kann. Nach Michel und Kohlhandbuch wurden die 10c-Marken extra in centimes de piastre (Goldwährung) fürs Ausland hergestellt; im Inland war es centimes de Gourde. Die Goldwährung wurde ab 1906 fürs Ausland verwendet.

Auf Philasearch [1] findet man drei Briefe die vor 1906 ins Ausland (USA, Natal) gingen, alle sind mit 10c frankiert.

Gruss
Martin



https://www.philasearch.com/de/i_9296_1069473/2955_Haiti/9296-1686037274.html?set_sprache=de&treeparent=COSUBGRP-30590%2CCD-6&set_auktionnr=-1&set_anbieter=0&postype=PH&indexTableId=0&page=1&row_nr=5&breadcrumbId=1705786171.8015



https://www.philasearch.com/de/i_9562_87669/2955_Haiti/9562-5393.html?set_sprache=de&treeparent=COSUBGRP-30590%2CCD-6&set_auktionnr=-1&set_anbieter=0&postype=PH&indexTableId=0&page=2&row_nr=39&breadcrumbId=1705786255.7862



https://www.philasearch.com/de/i_9562_87666/2955_Haiti/9562-5385.html?set_sprache=de&treeparent=COSUBGRP-30590%2CCD-6&set_auktionnr=-1&set_anbieter=0&postype=PH&indexTableId=0&page=2&row_nr=37&breadcrumbId=1705786285.1344

[Abbildungen redaktionell ergänzt. Bitte künftig immer gleich im Forum einstellen, denn fröher oder später verschwinden die meisten Abbildungen]
 
Regis Am: 21.01.2024 11:12:35 Gelesen: 424# 22 @  
@ Martin de Matin [#21]

Vielen Dank für diesen Hinweis - der Wechsel zu 2 parallelen Währungen war mir aus der Sicht geraten, da ich Haiti direkt nur vom 7. bis 15. Lebensjahr sammelte und es aufgab, da nichts nach kam. Ist lange her.

Jetzt weiss ich weiter.

Danke Dietrich
 
10Parale Am: 02.02.2024 22:29:04 Gelesen: 299# 23 @  
Kann mir jemand etwas über den Hintergrund dieser Aufdrucke auf haitianischen Marken sagen? Es handelt sich um die Jahre 1902 und 1914. Was bedeutet die Währung 1 Cent de Piastre? Welchen Zusammenhang gibt es mit der osmanischen Währung? Was geschah am 7. Februar 1914, hat es etwas mit dem Balkanbund (Entente) zu tun?

Was geschah im Mai 1902?

Wieder mal sitze ich als Sammler im Tal der Ahnungslosen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Gauss Am: 02.02.2024 22:52:38 Gelesen: 291# 24 @  
@ 10Parale [#23]

Am 7. Februar 1914 kam General Oreste Zamor an die Macht. GL.O.Z.

https://worbes-verlag.de/en/Banknotes-Worldwide/Banknotes-America/Haiti-P-072-5-Piaster-1875-2.html
 
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