Thema: (?) (228) Absenderfreistempel Typen und Besonderheiten
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volkimal Am: 31.10.2023 17:58:27 Gelesen: 6840# 182 @  
Hallo zusammen,

dieser Absenderfreistempel ist mir aus drei Gründen aufgefallen:





1) Anstelle des Werbeklischees enthält der Stempel den Text "Gebühr bezahlt".

2) Der Ortsstempel hat den Unterscheidungsbuchstaben "g".

3) Der Wertrahmen ist insofern ungewöhnlich, als dass er dem Wertrahmen Reichsadler/Antiqua gleicht. Die Höhe des Wortes "REICHSPOST" ist aber falsch.

Zum Vergleich habe ich einmal den Stempel aus Neuenkirchen danebengesetzt. Außerdem hat die Schrift beim Wort Reichspost im Osnabrücker Stempel Serifen. Beim Stempel aus Neuenkirchen ist die Schrift dagegen ohne Serifen - wie üblich bei diesem Wertrahmen.

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten zum Wertrahmen.

a) Man hat sowohl den Adler als auch den Text "Deutsche Reichspost" vollständig entfernt. Anschließend hat man in den leeren Wertrahmen wieder das Wort Reichspost eingesetzt.

b) Es ist ein neu angefertigter Wertrahmen.

Wer kann etwas zu diesem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
HWS-NRW Am: 31.10.2023 18:08:48 Gelesen: 6835# 183 @  
Hallo, auch heute wieder was Neues:



In dieser Form als "popelige" Postkarte, die von der Schulverwaltung per Luftpost (war wohl irgendwie doch wichtig) versandt wurde, habe ich es bisher noch nicht gesehen.

Euch einen schönen Feiertag und raus ins "Grüne".
Werner
 
bernhard Am: 31.10.2023 19:34:01 Gelesen: 6817# 184 @  
@ volkimal [#182]

Hallo Volkmar,

es handelt sich hier um einen Absenderfreistempel, welcher als Postfreistempel beim PA Osnabrück verwendet wurde.Siehe Auszug aus dem Katalog Dürst [1]. Somit erklärt sich auch der Unterscheidungsbuchstabe im Stempel. Diese aus alten Wertrahmen neu gravierten Wertrahmen in Antiquaschrift sind in der Britischen Zone häufig zu finden (besonders im Postleitgebiet 22). Wertrahmen mit nur dem Wort "Reichspost" bilden jedoch eine Ausnahme.



Viele Grüße
Bernhard

[1] Dürst: Absender-Freistempel als Postfreistempel, FG Post- und AFS e.V.,1992
 
volkimal Am: 31.10.2023 22:17:12 Gelesen: 6792# 185 @  
@ bernhard [#184]

Hallo Bernhard,

herzlichen Dank! Ich habe zwar im Dürst/Eich nachgesehen, aber ich habe nur das alte Heft der Poststempelgilde. Dort sind zwar Postfreistempel dabei, der Osnabrücker fehlt aber. Dann habe ich noch die Bände 1 und 2 der Absenderfreistempel. Da sind aber keine Postfreistempel mehr dabei.

Schade, dass die ArGe auf den letzten Messen nicht mehr dabei war. Dort könnte man dann so etwas ansehen und bei Interesse kaufen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Nordluchs Am: 01.11.2023 09:15:54 Gelesen: 6734# 186 @  
@ volkimal [#185]

Hallo Volkmar,

Hallo Bernhard,

musste nach der Rückkehr aus Ulm zwei Tage Pause machen. Ich habe den Vorgang erst eben gesehen.

Du hast das sicherlich überlesen, es handelt sich um eine weitere Arbeit von Heiner Dürst (RIP).

Bernhard hat nur den Titel erwähnt. Zum besseren Verständnis zeige ich zusätzlich die Titelseite.[1]



Nächstes Jahr wird die Forschungsgemeinschaft in Essen und wenn die Messe in Ulm weiter besteht, sicher auch dort mit einem Stand vertreten sein.

Viele Grüße
Hajo

[1] https://www.fg-freistempel.de/wp-content/uploads/FG-Literatur/Literaturverzeichnis-der-FG-2023-Maerz.pdf
 
DL8AAM Am: 01.11.2023 15:56:40 Gelesen: 6637# 187 @  
@ HWS-NRW [#183]

In dieser Form als "popelige" Postkarte, die von der Schulverwaltung per Luftpost (war wohl irgendwie doch wichtig) versandt wurde, habe ich es bisher noch nicht gesehen.

Eine Idee wäre, dass die absendende Schule (als Behörde) vermeiden wollte, dass diese offene "Behörde-an-Behörde"-Sendung (vermutlich) mit kritischen Personaldaten beim Landtransport durch die DDR u.U. "abgefangen" und ausgewertet wird. Also verschickt man sowas am besten zur Sicherheit von Westdeutschland per Luftpost nach Westberlin, über die DDR hinweg.

Es gab seinerzeit übrigens auch öfters bei Sendungen von Behörden die Vorausverfügung, dass im Falle eines Verzuges eine Nachsendung nach Berlin nicht zugelassen ist.

Beste Grüße
Thomas
 
HWS-NRW Am: 01.11.2023 17:29:40 Gelesen: 6627# 188 @  
@ DL8AAM [#187]

Hallo Thomas, es ging um "Umschulung" einer jungen Dame und es war für die Schule in Hann. Münden wohl doch recht wichtig, diesen Vorgang bestätigt zu bekommen, deshalb der Versand per Luftpost.



Gerade ist wieder ein neuer Beleg eingetroffen, bei dem man auch im Werbefeld den Begriff "Spezialabteilung" mit einem violetten Überdruck versehen hat, warum es bei diesen "Geschäftspapieren" geschah, ist nicht ersichtlich.

mit Sammlergruß
Werner
 
HWS-NRW Am: 03.11.2023 17:57:57 Gelesen: 6469# 189 @  
Hallo an diesem Freitag,

heute kam ein weiterer Beleg für mein "neues" Exponat über die Postwurfsendungen.



Hatte bisher nur den mittleren Teil, (mit dem AFS) in Besitz, jetzt kann ich auch den kompletten dreiteiligen Beleg vorstellen, es gibt aber tatsächlich noch weitere Belege dieses umtriebigen Händlers, mal sehen, ob ich noch etwas finde.

mit Sammlergruß
Werner
 
Frankenjogger Am: 03.11.2023 18:32:16 Gelesen: 6462# 190 @  
@ HWS-NRW [#189]

Hallo Hans-Werner, ein schönes Stück.

Ich habe mir dieses Jahr mal die 2 Pf-Variante aus der jungen Zeit der BRD gegönnt. Mir gefallen einfach diese Gebührenstufen.

Interessant ist hier auch die Empfängeranschrift: "An alle Fernsprechteilnehmer, Beamte, insgesamt". Beamte mussten sich wohl öfter rasieren.



Viele Grüße,
Klemens
 
HWS-NRW Am: 03.11.2023 19:52:38 Gelesen: 6449# 191 @  
Hallo Klemens,

ein toller Beleg, der würde gut in mein Exponat passen.

Da werde ich lange suchen müssen.

Dir ein gutes Wochenende
Werner
 
HWS-NRW Am: 04.11.2023 17:24:56 Gelesen: 6352# 192 @  
Hallo und einen guten Abend in die Runde,

habe mal wieder eine Frage an die werten Fach-Frauen und Männer.



Ist das jetzt ein Post-Freistempel oder ein AFS ohne Werbeteil ?

Nach den Stempeln zu urteilen sind es m.E. zwei einzelne Abdrücke auf einem Brief.

mit Sammlergruß
und herzlichem Dank !
Werner
 
Nordluchs Am: 04.11.2023 19:54:29 Gelesen: 6333# 193 @  
@ HWS-NRW [#192]

Hallo Werner,

ein nettes Stück ausgegraben. Ich kann bestätigen, dass sich um einen Absenderfreistempel, eingesetzt als Postfreistempel handelt. Mit der Katalognummer APFS – 42 G gelistet. Belegt vom 25.07. 1945 – 23.01.1946 mit dem Wertrahmen „Adlerkopf“. Dieser wurde später bei weiterem Einsatz entfernt, siehe nachfolgenden Beleg aus meinem Fundus.



Es gibt, da die Postalia mit der Hand geführt wird, bogenförmig erzeugte Abdrucke. Auf meinem Beispiel ist zu erkennen, dass auch der Ortsstempel am Ende schräg steht.



Also ist wie schon von Dir vermutet ein zweifacher Einsatz erzeugt worden. Falls bei der Bearbeitung mehrere Karten oder Briefe etwas verrutscht oder verschoben wurden musste nachgearbeitet werden.

Das wäre also mein „Senf“ dazu.

Viele Grüße
Hajo
 
HWS-NRW Am: 05.11.2023 10:09:53 Gelesen: 6229# 194 @  
Hallo HaJo,

herzlichen Dank erst einmal für Deine Info, ich besitze den Umschlag noch nicht, da ich mich aber nur auf AFS begrenzen möchte, war halt die Frage aufgekommen, was ist es, ein "zuammengesetzter" Post-Freistempel oder ein Absenderfreistempel.



Orts-Einschreiben-Brief (Porto 8 + 30 Pfg.) aus Berlin vom März 1944

Euch einen schönen Sonntag.
Werner
 
Araneus Am: 07.11.2023 18:05:16 Gelesen: 5956# 195 @  
@ volkimal [#172]

dann müsste es sich sogar um eine doppelte Aptierung handeln

Hallo Volkmar,

aus meiner Sicht wurde die Postleitzahl nicht aptiert, sondern es wurde ein neuer Tagesstempel mit der fünfstelligen Postleitzahl angefertigt. Ich sehe einige (wenn auch minimale) Unterschiede im Text „BAD SALZUFLEN“ zwischen den Stempeln mit vierstelliger und fünfstelliger Postleitzahl. Vergleicht man zum Beispiel das „A“ von „BAD“ mit dem gegenüber liegenden „N“ von „SALZUFLEN“, sieht man unterschiedliche Positionen dieser beiden Buchstaben zueinander. Auch ist die Position der oberen waagerechten Linie im Tagesstempel zu den benachbarten Buchstaben „S“ und „L“ nicht identisch.

Da die Aptierung an dem neuen Tagesstempel stattgefunden hat, dürfte das beschädigte „N“ bei Stempeln mit vierstelliger Postleitzahl also nicht auftreten.

Spannend ist die Frage, ob es den Stempel mit fünfstelliger PLZ und vorhandener Postamtsbezeichnung eine Zeitlang im Jahr 1993 gegeben hat.

Die Postleitzahl „32102“ ist eine Großempfänger-Postleitzahl. Diesen Postleitzahlen waren keine Postamtsnummern zugeordnet. Ich vermute, dass das bei der Herstellung des Tagesstempels nicht beachtet wurde und der Stempel deshalb mit einer Postamtsnummer (zum Beispiel einer „1“) hergestellt wurde. Vermutlich hat die Deutsche Bundespost das reklamiert und auf der Entfernung bestanden.

Theoretisch könnte im Stempel auch zunächst die PLZ für Bad Salzuflen mit der zugehörigen Postamtsnummer gestanden haben (also „ 32105 BAD SALZUFLEN 1“), dann läge tatsächlich eine doppelte Aptierung vor.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 
HWS-NRW Am: 08.11.2023 21:45:47 Gelesen: 5858# 196 @  
Hallo in die Runde an diesem Abend.



Meine Frage in die Runde, hat jemand (zumindest) die Abbildung einer Stammkarte mit dem abgebildeten AFS-Typ, ich hätte auch großes Interesse an einer Übernahme für mein Exponat. Höchsinteressant wäre z.B. der Übergang vom Bogenrechteck bzw. Mäanderrechteckstempel zu diesem Wertstempel auf einer Karte zur Dokumentation.

mit Sammlergruß
Werner
 
bernhard Am: 08.11.2023 23:36:38 Gelesen: 5849# 197 @  
@ HWS-NRW [#196]

Meine Frage in die Runde, hat jemand (zumindest) die Abbildung einer Stammkarte mit dem abgebildeten AFS-Typ, ich hätte auch großes Interesse an einer Übernahme für mein Exponat. Höchsinteressant wäre z.B. der Übergang vom Bogenrechteck bzw. Mäanderrechteckstempel zu diesem Wertstempel auf einer Karte zur Dokumentation.

Hallo Werner,

ich denke ich habe da einiges, suche es die Tage mal raus.

Viele Grüße
Bernhard
 
HWS-NRW Am: 09.11.2023 15:44:54 Gelesen: 5741# 198 @  
@ bernhard [#197]

Hallo Bernhard,

Danke für Deine Mühe und super, freue mich schon.

mit Sammlergruß
Werner
 
bernhard Am: 09.11.2023 22:01:42 Gelesen: 5693# 199 @  
@ HWS-NRW [#196]

Hallo Werner,

hier schon mal 2 Beispiele, weitere folgen noch.



Mannheim 1: Wertrahmen E-1, E-2
Frankfurt (Main) 9: Wertrahmen E-1, E-2, E-18

Wertrahmen-Bezeichnung nach Katalog Dürst/Eich Bd. 1 und 2. FG Post- und Absenderfreistempel e.V.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 09.11.2023 23:04:21 Gelesen: 5679# 200 @  
zwei weitere:



Rostock 1: Wertrahmen E-2, E-3 (Francotyp C)
Hamburg 11: Wertrahmen E-1, E-3 (Francotyp B)

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 09.11.2023 23:45:20 Gelesen: 5669# 201 @  
Zwei weitere:



Düsseldorf 1: Wertrahmen E-2, E-3, E-5
Korschbach (Bz Düsseldorf): Wertrahmen E-3, E-5, E-18

Viele Grüße
Bernhard
 
HWS-NRW Am: 10.11.2023 16:47:31 Gelesen: 5561# 202 @  
Hallo an diesem etwas verregneten Freitag,

nun kann ich tatsächlich auch einen eigenen Beleg mit dem "zusammengesetzten" AFS zeigen:



Der Brief wurde am 7.12.1945 in Frankfurt von einem Notariat aufgegeben, entsprechend geöffnet und wieder verschlossen und ging dann in Richtung Brühl. Hier kann man gut erkennen, das der Tagesstempel und der Wertkasten nicht in einer "Linie" liegen.

mit Sammlergruß
Werner
 
stempel Am: 10.11.2023 17:57:12 Gelesen: 5547# 203 @  
Hallo Werner,

der Regen hat meine Augen nicht getrübt. Ich habe über die Markanten Linien - der Brücke im Innenkreis des Doppelkreisbrückenstempels und der unteren Linie des Wertrahmens - des AFS ein Rechteck gelegt. Die Seiten eines Rechtecks sind immer parallel. Ich sehe, dass der Tagesstempel und der Wertkasten in einer Linie liegen oder besser zueinadner korrelieren. Für mich ist lediglich der Absender und seine Werbung aptiert. In Beitrag [#191] und [#192] sieht das anders aus. Auch bei anderen AFS´s sind Tagesstempel und Wertrahmen nicht unbedingt je mittig gesehen auf einer Höhe, siehe Beitrag [#190].

Viele Grüße
Dieter
 
T1000er Am: 10.11.2023 18:19:22 Gelesen: 5541# 204 @  
@ HWS-NRW [#202]
@ stempel [#203]

Also, um es mal zu verdeutlichen!

Die Stellung des Wertrahmens und des Tagesstempels dürft ihr niemals als Maßeinheit heranziehen.

Die einzige Konstante sind lediglich die Ziffern des Datums und die Wertziffern sowie dessen Abstand zueinander. Diese sind fest in der Frankiermaschine verbaut.

Das Klischee des Wertrahmen und des Tagesstempel sind dies eben nicht und sind je nach Montage in unterschiedlicher Stellung möglich. Bestes Beispiel sind kopfstehende Wertrahmen und Tagesstempel. Bei dem von Werner gezeigten Freistempel ist wichtig das die Datumszeile und die Wertzifferzeile auf einer Linie liegen.

Alles andere drumherum ist ohne Belang.

Schöne Grüße,
Thomas
 
HWS-NRW Am: 10.11.2023 19:54:59 Gelesen: 5524# 205 @  
Hallo Dieter, Hallo Thomas,

herzlichen Dank für Eure Hinweise, so kann ich den Stempel entsprechend gut beschreiben.

mit Sammlergruß
Werner
 
Araneus Am: 11.11.2023 14:36:17 Gelesen: 5412# 206 @  
In den Beiträgen [#143] bis [#146] auf dieser Seite wurden Freistempelmaschinen gezeigt, die eine unsymmetrische fünfstellige Wertangabe aufweisen, wobei sich die fünfte Stelle links von der gewöhnlich vierstelligen Wertangabe befindet.



Auch bei dem hier gezeigten Abdruck tritt dasselbe Phänomen auf. Auch hier handelt es sich um eine Francotyp-Postalia Maschine (vermutlich EFS 3000), dieses Mal aber mit einer F66-Kennung (Geräte-Kennung F664446, Wertrahmen DEUTSCHE POST AG mit ausgefülltem Posthorn).

Absender des Briefs war das Amtsgericht in 50922 Köln.

Schöne Grüße
Franz-Josef
 

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