Thema: Stempel bestimmen: USA
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Jürgen Witkowski Am: 28.01.2010 19:40:54 Gelesen: 105076# 7 @  
Ich denke, dieser Postmaster-Stempel aus Nebraska City könnte ganz gut hinkommen. Er fällt mit dem dokumentierten Einsatzzeitraum ab 1875 auch in den Verwendungszeitraum der Marke.



Quelle: Billig's Philatelic Handbook, Volume X: H.K. Thompson - U.S. County and Postmaster Postmarks

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 29.01.2010 07:43:30 Gelesen: 105039# 8 @  
@ Lars Boettger [#144]
@ Concordia CA [#145]

Hallo ihr beiden,

ganz ganz herzlichen Dank für die Information - man lernt halt nie aus, auch auf Gebieten, die man halbwegs zu überblicken vermutet.

LG, Stefan
 
Harald Zierock Am: 15.04.2010 20:50:18 Gelesen: 104917# 9 @  
Guten Abend,

wer kennt diesen Stempel, und was bedeutet GPO ?

Ich selbst habe keine Ahnung von USA Stempeln.

Viele Grüße,

Harald


 
Jürgen Witkowski Am: 15.04.2010 21:41:22 Gelesen: 104913# 10 @  
@ Harald Zierock [#147]

Es handelt sich um einen "Metal Duplex Handstamp", wie er ab ca. 1890 in den USA für lange Zeit verwendet wurde. Es gab diese markanten Stempel in vielen verschiedenen Typen. Dein Exemplar stammt aus New York, N.Y. und dürfte mit meinem unteren Beispiel identisch sein. G.P.O. steht für General Post Office, zu Deutsch in etwa mit Hauptpost zu übersetzen.

Oben sieht man ein Stempelgerät (Bildquelle: Richard W. Helbrock, Postmarks on Postcards), links daneben einen Abdruck, bei dem auch die äussere Umfassung des Stempels teilweise zu sehen ist. In den Barrels, wie die Entwerterteile genannt werden, wurden häufig Hinweise auf das Postamt in Form von Ziffern, Buchstaben oder ganzen Worten untergebracht, die in aller Regel auf das betreffende Postamt hinweisen. Die Jahreszahl steht oft, aber nicht immer, zwischen dem Dater und dem Barrel.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Harald Zierock Am: 16.04.2010 10:40:17 Gelesen: 104890# 11 @  
@ Concordia CA [#136]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine rasche Antwort.

Harald
 
petzlaff Am: 17.04.2010 08:46:20 Gelesen: 104868# 12 @  
@ Harald Zierock [#137]

Kleine Ergänzung (ohne Concordia besserwisserisch belehren zu wollen):

Ziffern im Barrel sind eigentlich Durchnummerierungen der verwendeten Stempelgeräte.

In kleineren Orten lässt sich daraus ein Rückschluss auf das Postamt ziehen. In größeren Städten ist das meist nicht möglich, da von ein und demselben Postamt mehrere unterschiedlich nummerierte Barrels verwendet wurden. Wahrscheinlich ist es in diesem Fall nicht einmal möglich, Rückschlüsse auf den verwendenden Postschalter zu ziehen.

Barrels mit Buchstaben sind in der Regel nicht so häufig wie Ziffern-Barrels. Interessant sind Bahnpoststempel mit "RPO" oder "RMS".

Für Spezialisten sind darüber hinaus die unterschiedlichen Formen der Barrels (senkrechte oder waagerechte Balken, Anzahl der Balken, Einfassung der Kennzeichnung, Längsoval oder Queroval, Schrifttype der Kennzeichnung etc.) von Bedeutung. Barrel-Killer auf Einzelmarken ohne dazugehörigen CDS (Circled Date Stamp) lassen sich leider nur in den seltensten Fällen eindeutig identifizieren.

Die gezeigten Beispiele aus N.Y mit "Church" bzw. "GC" sind echte Hingucker - Danke an CA !

LG, Stefan
 
LOGO58 Am: 23.10.2010 15:47:30 Gelesen: 104803# 13 @  
Liebe Forumsmitglieder,

mir ist beim Aufräumen (dem wie vielten eigentlich?) der unten abgebildete Brief in die Hände gefallen. Wer kann mir etwas zu dem Rundstempelabdruck und zu dem ovalen Stempel mit der "2" sagen?

Vielen Dank
LOGO58


 
petzlaff Am: 23.10.2010 17:57:54 Gelesen: 104791# 14 @  
@ LOGO58 [#139]

Hallo Logo58,

das ist ein ganz normaler Duplexstempel des San Francisco Rincon Postamts. Die 2 bezeichnet die Stempel- bzw. Schalternummer.

Da der Rollstempel kein Datum zeigt, musste laut Postvorschrift ein lesbarer Datumsstempel auf den Brief gebracht werden. Hierzu wurde ein damals allgemein üblicher Duplex verwendet.

Das Rincon Post Office ist bekannt für seine wunderschönen Wandgemälde, die die Geschichte Californiens zeigen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Rincon_Center
http://www.teachingamericanhistory.us/documents_2/summer_09/Rincon_annex_mural.pdf

LG, Stefan
 
LOGO58 Am: 24.10.2010 11:41:20 Gelesen: 104761# 15 @  
@ petzlaff [#140]

Hallo Stefan,

vielen Dank für die schnelle und informative Antwort.

Einen schönen Sonntag wünscht

Lothar
 
petzlaff Am: 24.10.2010 14:00:25 Gelesen: 104744# 16 @  
Servus und moin zusammen,

noch eine kurze Ergänzung:

Den Begriff ANNEX findet man sehr häufig auf US-Stempeln (oft auch A, AN, ANN oder ANX abgekürzt).

ANNEX bedeutet wörtlich übersetzt ANBAU und meint US-philatelistisch eine speziell eingerichtete (oft in einem separaten Nebengebäude, welches aber von innen begehbar ist, untergebrachte) Postfiliale in öffentlichen größeren Gebäudekomplexen. Hierunter fallen vor allem Bahnhöfe, Verwaltungsgebäude, Flughäfen, Schiffterminals etc.

Die Abfertigung in einem Post-ANNEX ist dahingehend privilegiert, dass die Öffnungszeiten nicht limitiert sind und die Post i.A. schneller als aus dem Briefkasten auf die Reise geht.

Im Gegensatz zum ANNEX ist eine STATION i.A. nicht rund um die Uhr geöffnet, auch wenn sie direkt z.B. in einem Bahnhof etabliert ist. Unseren Normalpostämtern entspricht in etwa das P.O. (POST OFFICE).

In der US-Terminologie der Postämter gibt es dann auch noch BRANCHes. Ein BRANCH ist ein Postamt, welches ausschließlich spezielle Versendungsformen bearbeitet, z.B. PARCEL BRANCH (Paketabfertigung), FOREIGN BRANCH (Auslandspost) u.s.w.

LG, Stefan
 
DL8AAM Am: 29.10.2010 16:06:42 Gelesen: 104701# 17 @  
@ petzlaff [#142]

Besten Dank für diese Definitionen. Ich sammle zwar seit vielen Jahren speziell USA (neben moderner Postgeschichte, wie INFOPOST-Wellen und Gebührbezahltvermerke etc. - eigentlich nur USA), das war mir aber trotzdem in dieser Form neu.

Schande über mich. ;-)

Gruß
Thomas



Großbrief-Tintenstrahl-Wellenentwertung des P&DC (Processing and Distribution Center) Miami, FL 33152 - in der "2200 NW 72nd Avenue", von Mittwoch 10. Dezember 2008 nachmittags ("WED 10 DEC 2008 PM"). Ein wenig interessant er für mich ist hierbei die europäische Forms des Datums nach dem Schema "DDMMMYYYY". ;-)
 
Hausfreund Am: 29.10.2010 18:17:06 Gelesen: 104690# 18 @  
Findet man häufiger, wenn der Wochentag vorangestellt ist.
 
DL8AAM Am: 02.11.2010 14:57:06 Gelesen: 104637# 19 @  
@ Hausfreund [#144]

Jou, ist mir schon klar - auch bei "ohne Wochentagsangabe". Es ist aber trotzdem interessant zu sehen, das die Globalisierung doch eine echte 2-Way Geschichte ist.

Bald hat die Sieben in den USA auch einen Mittelstrich, die Eins einen Aufstrich, ein Tag hat 1x24 Stunden und die Autos fahren Stundenkilometerse. ;-)

Sogar innerhalb eines BZ gibt es - wohl abhängig von der Einsatzart - unterschiedliche Formen der Datumsdarstellung bei den (Entwertungs-)sprays:




a) Detroit, MI 482 mit DDMMMYYYY (plus Tageszeit). Die "6T" ist eine Maschinen-ID ?

b) Detroit, MI 482 mit MMM-DD-YY

Gruß
Thomas
 
petzlaff Am: 02.11.2010 18:04:52 Gelesen: 104620# 20 @  
@ DL8AAM [#145]

Im Bundesstaat Louisiana fahren die Autos bereits zwar immer in Miles per Hour, aber die Entfernungsangaben sind in Kilometer angegeben. Dasselbe gilt übrigens auch für Teile von Florida, Alabama und Mississippi - ist dort unten halt der europäische Einfluß. :-)

LG, Stefan
 
DL8AAM Am: 03.11.2010 14:08:01 Gelesen: 104594# 21 @  
@ petzlaff [#146]

Stefan,

auch das war eine neue Info, TNX. ;-)

Man lernt bei den USA nie aus, so letzte Nacht auch wieder. In dem CCN Livemarathon (bin immer noch totmüde) zu den Midterm-Elections kam auch ein Bericht zur gleichzeitig in Rhode Island statt findenen Volksabstimmung zur gewünschten Umbenennung ihres Staatsnamen von " State of Rhode Island and Providence Plantations" in einfach nur "Rhode Island".

http://ballotpedia.org/wiki/index.php/Rhode_Island_Name_Change_Amendment,_Question_1_%282010%29

Wie es derzeit aussieht ist dieser Vorstoss ist aber wieder mit über 75% abgelehnt worden.

Es bleibt also dabei, RI heisst korrekt immer noch "... und die Plantagen von Providence" ;-)) Zu meiner Schande muss ich gestehen, das war mir (und wohl auch 90% der Amerikaner?) vollkommen neu. Ich muss mal bei Gelegenheit meine Sammlungsdokumentation entsprechend anpassen. Eigentlich hätte man sich das aber auch gleich denken können, Rhode Island ist ja bekanntlich nur eine Insel innerhalb des ansonsten meist auf dem Festland liegenden Staates. ;-)

Gruß
Thomas

Und da ein Beitrag ohne bunte Bildchen ein verschenkter Beitrag ist, hier gleich eine weitere Großbriefentwertungsform - passt ja auch im weitesten Sinne in diesen Topic. ;-)



Datumsstempel mit 9 Balken aus Hartford, CT 061 von 2004
 
LOGO58 Am: 23.07.2011 13:27:20 Gelesen: 103737# 22 @  
Hallo USA-Spezialisten,

ich möchte gerne die amerikanischen Stempel der Stempeldatenbank zur Verfügung stellen (der deutsche Stempel ist schon eingegeben). Leider kann ich bei dem Army & Airforce-Stempel nicht sagen, woher er kommt (APO 633 ?) und bei dem amerikanischen "Glocken-Stempel" stellt sich die Frage, ob es sich überhaupt um einen "postamtlichen" Stempel handelt. Wer klärt meine Fragen?

Hier die Scans:







Liebe Grüße
Lothar
 
Rondo Am: 25.07.2011 06:14:18 Gelesen: 103678# 23 @  
@ LOGO58 [#148]

Hallo Lothar,

APO 633 war das US Militär Postamt in Wiesbaden.

Mit dem amerikanischen "Glocken-Stempel" vermute ich, dass er nicht amtlich ist.

MfG
Rondo
 
LOGO58 Am: 25.07.2011 12:16:16 Gelesen: 103656# 24 @  
@ Rondo [#149]

Vielen Dank für die Hilfe und

schöne Grüße
Lothar
 
volkimal Am: 01.10.2011 14:54:13 Gelesen: 103029# 25 @  
Hallo zusammen,

wer kann mir etwas zu den abgebildeten Fancy Cancels aus den USA und dem Stempel aus Brasilien sagen (Ort, Verwendungszeit ...)?

Mit Sammlergruß
Volkmar


 
baerandre Am: 09.11.2013 23:09:16 Gelesen: 98611# 26 @  
Hallo zusammen,

ich habe einen Beleg bekommen der am 26.3.1894 von Honolulu nach Bremen verschickt wurde. Am 01.04.1894 kam er in San Francisco an. Am 7.4.1894 wurden 3 Stempel mit einem großen S im Kreis aufgebracht. Diese kann ich nicht zuordnen. Ein Sammlerkollege meinte es könne sich eventuell um den Stempel eines privaten Postunternehmens handeln. Kennt jemand diesen Stempel und kann Licht in mein Dunkel bringen?

Gruß

Andre


 
baerandre Am: 09.11.2013 23:28:18 Gelesen: 98587# 27 @  
Hallo nochmal,

nachdem ich meinen Beitrag wiedergefunden habe hier noch die Vorderseite des Briefes.

Gruß an die Gemeinde


 
Carolina Pegleg Am: 10.11.2013 02:32:55 Gelesen: 98571# 28 @  
@ baerandre [#152]

Ich kenne den "S" Stempel leider auch nicht. Es war/ist allerdings in den USA Vorschrift, dass bei Einschreiben die Marken nur mit stummen Stempeln entwertet werden, und rückseitig der Orts-/Datumsstempel des Aufgabepostamtes als Sicherheitsmaßnahme über den Briefverschluss übergehend quasi als "Siegel" abgeschlagen wird. Möglicherweise wurden da der Brief von Hawaii ohne Stempelabdrücken über der Briefklappe einging diese Stempel dann irgendwo in den USA auf dem Transitweg abgeschlagen. S für San Francisco scheint zeitlich nicht zu passen, aber vielleicht einfach S für 'seal(ed).' Leider alles nur Vermutung.

Arno
 
Lars Boettger Am: 10.11.2013 10:38:13 Gelesen: 98542# 29 @  
@ baerandre [#154]

Es ist Euch allen klar, dass damals Hawaii kein Teil der USA war? Ich bin gerade auf einer Webseite, die sich die Postgeschichte Hawaiis zum Thema gemacht hat: http://www.hawaiianstamps.com/regispm.html - hier sind die Einschreibestempel zu sehen. Hier sieht man auf dem zweituntersten Beleg einen ähnlichen Stempel (allerdings mit einem "B"), wie auf dem Einschreibebrief: http://www.hawaiianstamps.com/regisimages.html - leider wird der Stempel nicht näher beschrieben. Ich würde mich allerdings an den Autor der Internetseite wenden und ihm die Frage stellen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Maestro Am: 10.11.2013 16:03:28 Gelesen: 98497# 30 @  
@ Lars Boettger [#156]

Hallo Lars,

Hawaii wurde erst 1959 in den USA "eingemeindet". Ich denke mal das man mit der Postgeschichte von Hawaii in diesem speziellen Fall nicht weiterkommt. Der Brief kam am 1.4.1894 in San Francisco an. Der gesuchte Stempel wurde erst am 7.4. abgeschlagen. Meiner Meinung nach bedeutet dies das es sich um einen Stempel aus den USA handeln muss. Wäre wahrscheinlich ein USA Spezialist die "letzte Rettung".

@ Carolina Pegleg [#155]

Hallo Arno,

dieser "stumme Stempel" den du erwähnst, sind das diese ovalen Ein- oder Mehrkreisstempel ohne irgendwelche Angaben?

Viele Grüße

Marcel
 
Carolina Pegleg Am: 10.11.2013 16:57:28 Gelesen: 98478# 31 @  
Mästro [#163]

Sehe ich auch so, der fragliche Stempel muss amerikanischer Herkunft sein. Da Lars nun auch einen ähnlichen Stempel mit Buchstaben 'B' ausgegraben hat, mag es sich bei dem 'S' (oder 'B') einfach um Unterscheidungsbuchstaben handeln, aber, wie gesagt, ich kenne den Stempel nicht und kann nicht wirklich sachdienliche Angaben machen. So wie der Stempel mehrfach abgeschlagen wurde, scheint es mir schon so, dass der Zweck war den Briefverschluss zu überlappen, wie in den USA bei Einschreibebriefen vorgesehen.

Typische stumme Stempel bis in die Neuzeit haben die Form wie in [#52] aber ohne Inschriften.
 

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