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hubtheissen Am: 18.04.2024 16:57:56 Gelesen: 417# 1 @  
@ bayern klassisch

Hallo,

es geht mir um etwas anderes. Walter Dornberger war bei den Nazis der Chef der Entwicklung militärischer Raketen, also eigentlich ein Bombenbauer für ein verbrecherisches Regime. Laut Definition von Clemens M Brandstetter kann er dann kein Philatelist gewesen sein. Oder ist vielleicht die Definition etwas fragwürdig?

Gruß

Hubert
 
bayern klassisch Am: 18.04.2024 17:06:44 Gelesen: 411# 2 @  
@ hubtheissen [#1]

Hallo Hubert,

jeder Mensch kann sich bessern, da sollte man nicht nachtragend sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Richard Am: 18.04.2024 17:24:34 Gelesen: 400# 3 @  
@ hubtheissen

In einer Felzmann Auktion aus 2015 wurde ein Los angeboten:

V2, Brief mit 6 Pfg "Tag der Arbeit 1940" im Eckrandviererblock ab PEENEMÜNDE auf USEDOM 1.5.40, vollständig handschriftlich adressiert von Walter Dornberger (1895-1980), Chef der Raketenabteilung des Heereswaffenamtes, zuständig für das gesamte deutsche Raketenwaffen-Programm (und ab 1943 Generalmajor und Kommandeur der Heeresversuchsanstalt Peenemünde), an seine Frau Alice (1913-1960) in Berlin. Bedeutender zeitgenössischer Autograph aus der Hand des führenden deutschen Raketenforschers und Paradebeleg für jede Sammlung der V-Waffen-Thematik bzw. Geschichte der Raketenforschung!.

Damit ist zumindest geklärt, dass er sehr berühmt war.

Schöne Grüsse, Richard
 
hubtheissen Am: 18.04.2024 17:41:32 Gelesen: 380# 4 @  
@ bayern klassisch [#2]
@ Richard [#3]

Hallo,

ihr geht immer noch ein meinem Punkt vorbei. Clemens schreibt auf seiner Briefmarke Clemens M Brandstetter sinngemäß, dass ein Philatelist nicht schlecht handelt. Im Umkehrschluss heisst das doch aber, das ein schlecht handelnder Mensch kein Philatelist sein kann. Das Eine hat mit dem Anderen m.E. aber nichts zu tun, da es um unterschiedliche Kategorien geht. Ich wollte mit dem Beispiel Walter Dornberger nur einmal ironisch darauf hinweisen. Vor Allem auch, weil man Dornbergers Zeit nach dem Krieg vielleicht anders bewerten müsste. Wäre er dann wieder als Philatelist anzusehen ? ;-)

Philatelist wäre dann ein Zustand, der vom eigenen Handeln abhinge.

Gruß

Hubert
 
bayern klassisch Am: 18.04.2024 18:30:13 Gelesen: 348# 5 @  
@ hubtheissen [#4]

Ich kenne Philatelisten, die menschlich 2. Wahl sind; einen guten Charakter kann man nicht an ein Hobby knüpfen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hubtheissen Am: 18.04.2024 19:01:26 Gelesen: 330# 6 @  
@ bayern klassisch [#5]

Das ist auch meine Meinung. Und deshalb wollte ich die Aussage von Clemens M Brandstetter , die etwas anderes sagt, kommentieren.

Gruß

Hubert
 
Richard Am: 18.04.2024 19:02:57 Gelesen: 327# 7 @  
@ hubtheissen [#4]
@ bayern klassisch [#5]

Ich habe viele Menschen kennengelernt, die Philatelisten mit hohen Auszeichnungen und philatelistischen Posten oder und Gold/Grossgold Gewinner bei Ausstellungen waren, aber charakterlich völlig versagt haben.

Sind das noch Philatelisten ?

Was ist denn mit den deutschen Mitbürgern, die heute in der Raketenentwicklung oder dem Waffenbau tätig sind. Solche Waffen, die in Kriegsgebiete geliefert werden und Menschen töten ?

Sollten diese, wenn sie sich philatelistisch betätigen mit Vereinsbeschluss aus dem Philatelistenverein und Bund Deutscher Philatelisten geworfen werden ?

Dornberger war für den gleichen Staat tätig wie die Beamten, die heute auf jedem Landratsamt und in jedem Finanzamt zu finden sind, beide im staatlichen Auftrag - nur zeitlich 80 Jahre auseinander.

Und sicherheitshalber, damit ich nicht als "rechtsradikal" bezeichnet werden, ich bin im Alter von 16 Jahren in die JU eingetreten und anschliessend in die CDU und wähle diese Partei noch heute.

Schöne Grüsse, Richard
 
Clemens M Brandstetter Am: 18.04.2024 20:18:22 Gelesen: 272# 8 @  
Liebe Sammler & Philatelisten,

ich liebe solche Diskussionen. Hier treffen sich Geschichte, Philosophie und Philatelie. Was will man mehr?

Lasst mich bitte der Reihe nach antworten und entschuldigt, falls ich da Fehler in der Zitierung mittels [#] mache.

Der Brief ist natürlich philatelistisch beeinflusst, auch wenn Sieger Sammler beliefert hat
Ob der Brief nun portorichtig frankiert war, ist für mich unerheblich
Der Empfänger war so wie Wiki es darstellt ein Kollege von Wernher von Braun und ich gehe davon aus, dass beide mittels in die Geschichte eingegangene Operation Paperclip in die Dienste der Vereinigten Staaten übernommen wurden [1]

Schon damals - kurz nach dem Krieg - zeigten sich die Zeichen eines Kalten Krieges. Es gab durchaus Stimmen, die ein sofortiges Weitermarschieren der US-Soldaten gemeinsam mit noch nicht entwaffneten deutschen Einheiten gegen die damalige Sowjetunion - befürworteten [2] - es gab gute und schlechte Nazis. [#1]

Ob sich ein Verbrecher [#2] bessern kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich weiss allerdings, dass heute dem Offenen Strafvollzug das Wort geredet wird.

Dass in Peenemünde die Elite der damaligen Raketenbauer beschäftigt war, ist unbestritten. Sie interessierten sich für Schub, Leistung und Zielgenauigkeit ihrer Vergeltungswaffen - beide - von Braun und Dornberger kannten die Zustände in den Konzentrationslagern und sie bedienten sich der dortigen Arbeitskräfte in ihrem Sinne [#3] - das Schicksal der Insassen war ihnen egal oder musste ihnen egal sein. Viele der Täter konnten sich nach dem Krieg durch Flucht entziehen [3]

Ein Verbrecher bleibt mE ein Verbrecher - er kann natürlich sowohl Philatelie betreiben als auch Sammler sein [#4]. Beide Vorerwähnten haben ja nie eine Strafe verbüssen müssen, sie wurden Ihnen durch Gegenleistungen offensichtlich erlassen. Und ich glaube, dass Schlechtes durch Gutes nicht aufzurechnen ist - zumal es sich ja um Beihilfe zum Massenmord gehandelt hat. Man kann deshalb weder einen guten noch schlechten Charakter [#5] an eine Freizeitbeschäftigung knüpfen.

Meine Aussage möchte ich dahingehend untermauern, dass sich damals weder von Braun oder Dornberger auf Strassen geklebt haben, ebenso wenig wie heute zB Putin, Hamas-Kämpfer oder Netanjahu. Meine Aussage zu nicht Bomben bauenden Philatelisten werde ich geistig relativieren [#6] - allerdings freut es mich, dass die Diskussion [#7] eine Wendung nimmt: was ist mit heutigen Technikern, die zum Beispiel auch deutsche Antipersonenminen bauen, die auf der ganzen Welt verheerende Verletzungen - vor allem bei Zivilisten verursachen? Gibt es darunter auch Philatelisten und Sammler?

Tatsache ist eines: der gesamte vorerwähnte Personenkreis benötigt Kapital. Kapital, meist in Form von Krediten, verlangt nach Zins und Tilgung. Der Terrorismus vergangener Tage wurde durch Banken finanziert und niemand dachte an Zins und Tilgung. Das Kapital wurde gestohlen. Deshalb möchte ich hier ein Blatt aus einem meiner Exponate, das diese nunmehr bekannte Tatsache klärt [Zeit 1930: ein Ausblick].

[1] https://medizinphilatelie.com/angewandte-philatelie/050-operation-paperclig/
[2] https://www.oesvlph.at/wp-content/uploads/2020/12/002-General-Patton.pdf
[3] https://medizinphilatelie.com/angewandte-philatelie/074-the-rat-line/


 
Christoph 1 Am: 18.04.2024 22:18:27 Gelesen: 207# 9 @  
@ Clemens M Brandstetter [#8]

Es gibt gute und schlechte Nazis

Soso. Interessant.

Ich hoffe sehr, dass Richard diesen unsäglichen Beitrag zeitnah löscht. Die philaseiten sind ein philatelistisches Forum und kein Forum zur Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Es läuft mir kalt den Rücken runter, wenn ich solche Sätze hier lesen muss.
 
Richard Am: 18.04.2024 22:32:56 Gelesen: 195# 10 @  
@ Christoph 1 [#9]

Hallo Christoph,

ausser Deiner liegen mir noch zwei ähnliche Meinungen per Mail vor.

Ich werde den Bereich, der mit dem eigentlichen Thema fast nichts mehr zu tun hat, in den Bereich ausserhalb der Philatelie

Merke:

Auf Philaseiten wird über Philatelie geschrieben und nicht über Philatelisten. Politische und religiöse Meinungen haben hier seit 17 Jahren nichts zu suchen.

Grüsse, Richard
 
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