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Thema: Philatelie in der Presse
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Richard Am: 26.06.2008 08:59:10 Gelesen: 1327937# 103 @  
Vatikan: Malteser-Briefmarken anerkannt

Radio Vatikan (25.06.08) - Briefmarken des Malteserordens sind künftig auch im Vatikan gültig. Eine entsprechende Konvention wurde am Mittwoch im Vatikan unterzeichnet. Der Orden hatte bereits mit 52 Staaten ein Abkommen abgeschlossen, in denen die Briefmarken der Malteser anerkannt waren.

Gleichzeitig gaben der Vatikan und der Orden bekannt, dass im kommenden November zwei neue Postwertzeichen erscheinen werden: Der Malteserorden wird auf seiner Briefmarke das Zeichen des Vatikans darstellen, und der Vatikan wird seinerseits eine Freimarke mit dem Symbol des Malteserordens auf den Markt bringen.

Die erste Emission von Briefmarken des durch das Postamt des Großmagisteriums des Ordens erfolgte am 15. November 1966. Philatelisten schätzen insbesondere die jährlich erscheinenden zwei bis drei Briefmarkenbögen, die Kunstwerke abbilden und dem kulturellen Wirken des Ordens gewidmet sind.

(Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=214444)
 
Richard Am: 27.06.2008 09:47:56 Gelesen: 1327924# 104 @  
Klein, konservativ, kunstvoll - Briefmarkensammler sehen in ihrem Hobby auch die Suche nach Wissen über Länder und Kunst. Für Anleger sind Marken durchaus lukrativ.

Von Claudia Peintner

Der Standard (26.06.08) - Mit Briefmarkensammlern verbindet man oft ganz sonderbare Assoziationen: etwa die vom greisen Herrn mit dicker Nickelbrille, der sich mit einer Lupe ins stille Kämmerlein zurückgezogen hat. Ganz so sei es in der Realität nicht, Briefmarken zu sammeln gelte zwar als ein ruhiges, aber auch als ein sehr bildendes Hobby, erklärt Reinhard Neumayr, Generaldirektor vom Verband österreichischer Philatelistenvereine (VÖPH). Der Gmundner hat vor rund 60 Jahren mit dem Briefmarkensammeln begonnen. Seine Leidenschaft wurde entzündet, als er als Sechsjähriger die kleinen bunten Bildchen auf dem Schreibtisch des Vaters entdeckte. Als erstes Sammelmotiv wählte er französische Kolonien – von Abbildungen von Landschaften bis hin zu Kriegsgenerälen. Exotisch und originell sind seine Sammlerschätze seither geblieben. Heute sucht Neumayr alles rund um Seepferdchen. In Österreich gehört das Sammeln von Briefmarken zu den größten Sammelgebieten. An die 70.000 Anhänger zählt die Sammlergemeinde mittlerweile. Sie treffen einander in Vereinen und kleinen Briefmarkenläden. Sie spinnen ihre Netzwerke weltweit – stets auf der Suche nach dem einen fehlenden Stück Papier, an dem Erinnerungen und Abenteuer haften. "Früher haben sich Sammler vor allem auf Länder beschränkt" , berichtet Philatelist Neumayr. "Später standen mehr die Motive im Vordergrund – von Monarchen über Flora und Fauna bis hin zu Ereignissen oder Kunstwerken."

Empfindliche Juwelen aus Papier

Briefmarken sind empfindliche Sammelobjekte. Daher sollten sie ausschließlich mit einer speziellen Pinzette angefasst und in Alben aufbewahrt werden. Von Top-Qualität sprechen Experten, wenn die Marke an den Rändern alle Zähne aufweist, das Markenpapier nicht geknickt ist und die Farben in alter Frische erstrahlen. Ob eine Marke mit oder ohne Stempel wertvoller ist, hängt vom Einzelfall ab. Dass Briefmarken aus rein finanziellen Gründen gesammelt werden, hören die ideellen Sammler nicht gerne. Tatsache ist aber: "Seltene Briefmarken werden als Investitionsobjekt immer sinnvoll sein, der Wert bleibt beständig" , erklärt der Briefmarkenexperte Fritz Sturzeis vom Wiener Dorotheum. Als Voraussetzung gilt: Sehr gute Sachkenntnis und Erfahrung müssen vorhanden sein. Höchstpreise erzielt dabei alles, was rar, gut erhalten und historisch ist. Österreich gehört in internationalen Sammlerkreisen zu den beliebtesten Ländern. "Besonders heimische Motive aus der Monarchie sind sehr gefragt" , berichtet Sturzeis. Anlegern empfiehlt er, in Marken aus der Briefmarken-Klassik bis 1900 oder der Semi-Klassik bis Ende des Zweiten Weltkrieges zu investieren. Der allerletzte Schrei sei derzeit auch das Sammeln von Postgeschichte. Sturzeis: "Gesucht werden Briefe und Postkarten mit Stempel und Marken." Wichtig ist, dass der Ort und das Datum deutlich lesbar sind. Liebhaber rekonstruieren so etwa Postwege, Postgebühren und Währungen über Jahrhunderte zurück.

Spannend wie ein Krimi

Von der wertvollsten Marke Österreichs, dem "Zinnoberroten Merkur" (Bild oben), sind weltweit nur mehr vierzig Stück übrig. Bei Auktionen brachte das Bildnis mit dem Götterboten zuletzt 24.400 Euro ein. Von den teuersten Marken weltweit, der "Blauen Mauritius" gibt es nur zwanzig Stück, von der "Roten Britisch Guyana" gar nur ein einziges. Ihr Sammlerwert liegt bei mehreren Millionen Euro. Im Gegensatz dazu erzielt die erste Briefmarke der Welt, die "One Penny Black" aus England von 1840, nur 60 Euro. Alle Marken, die nach 1960 auf den Markt kamen, sieht Fritz Sturzeis als Massenware und daher als Anlage nicht rentabel. "Wenn ich einen Briefmarkenkatalog anschaue, ist das so spannend wie ein Kriminalroman" , beschreibt der Sammler Neumayr. Man erinnere sich an Freunde zurück und lerne ständig dazu – über Geografie, Geschichte oder Kultur. Der Briefmarkensammler sei im Allgemeinen ein ruhiger und geselliger Mensch. Als Störfaktor empfindet Neumayr nur, dass die Sammler überaltert sind. "Alles was jünger als 50 ist, zählt bereits zur Jugend" , sagt der Pensionist.

"Fehlende Action"

Die Ursache für den fehlenden Sammlernachwuchs begründet er damit: "Den Teenagern fehlt die Action im Hobby." Action versucht die Österreichische Post in Form von Sondermarken zu vermitteln. Anlässlich der EURO 2008 entstanden etwa 40 Sondereditionen. So zeigt eine Briefmarke den ehemaligen Teamfußballer Andreas Herzog, der ein Tor schießt, sobald man die Marke bewegt. Sammlerfreunde findet wohl auch die erste runde Briefmarke, die aus demselben Material wie der Original-EM-Ball besteht.

(Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3391539)
 


Richard Am: 01.07.2008 23:45:22 Gelesen: 1327876# 105 @  
42 Jahre der ruhigen Sonne

Von Marcus Zecha

Südwest Presse / Göppinger Kreisnachrichten, Göppingen (01.07.08) - Wer ärgert sich nicht bisweilen über Post, die erst nach Wochen zugestellt wird. Die NWZ hat ein Brief aus Kanada erreicht, gegen den all dies Kinkerlitzchen sind: Er trägt den Stempel von 1966.

Zugegeben: Die Strecke Ottawa - Göppingen ist mit 6100 Kilometern nicht die allerkürzeste. Aber selbst wenn die kanadische Post in den 60er Jahren noch zu Fuß und schwimmend unterwegs war, hätte sie nach spätestens einem Jahr am Ziel sein müssen. Der Brief, der jetzt die Redaktion der NWZ erreichte, ist aber knapp 42 Jahre alt. Das entspricht einem Schnitt von etwa 16 Metern pro Stunde - was selbst für stark alkoholisierte Bummelboten kein angemessenes Tempo ist.

Man fragt sich also: Was haben diese Kanadier all die Jahre mit unserem Brief angestellt? Verschärfend hinzu kommt nämlich der Umstand, dass das Schreiben vom "Postmaster General" stammt. Der stellt darin dem damaligen NWZ-Redaktionsleiter und begeisterten Philatelisten Dr. Wolfgang Schmauz stolz eine neue Briefmarke zur friedlichen Nutzung der Atomenergie vor, "der wir den gewaltigen Reichtum an Energie verdanken".

Wenigstens konnte die kanadische Post ihren lädierten Ruf wieder etwas aufpolieren. Die NWZ-Redaktion erreichte nämlich ein zweites Schreiben derselben Behörde, das deutlich schneller zugestellt werden konnte: Es war nur 37 Jahre unterwegs (im Schnitt flotte 18 Meter/Stunde). Auch in diesem Brief wird ein Loblied auf das Atomkraftwerk gesungen. Zudem ehrt das "Office of the Minister" den britischen Atomphysiker Ernest Rutherford - genau: mit einer neuen Briefmarke.

Betrachtet man die Kuverts genauer, erklärt sich schnell der Grund für die Verspätung: Beide Briefe, der von 1966 und der von 1971, waren ohne Postleitzahl an die "Neue Wurttembergische Zeitung / Goppingen / West-Germany" adressiert. Unklar bleibt aber, warum die Briefe nun auf einmal doch zugestellt werden konnten.

Der erste Brief des Canada Post Office endet mit einer Ode an die kanadischen Physiker, die "ihren Teil beitragen zu dem Programm der Internationalen Jahre der ruhigen Sonne". Will sagen: Letztlich strahlen beide, Atomkraft und Sonne.

Was wir daraus lernen? Dass es schon vor dem Jahr des Wiedehopfs merkwürdige Gedenkjahre gab.

2008 ist übrigens das Internationale Jahr des Riffs. Bislang hat die NWZ diesbezüglich keine Post bekommen - nicht einen Brief, und auch keine Briefmarke. Aber wir werden deshalb nicht ungeduldig. Jetzt nicht mehr! Und bevor wir uns bei der Post beschweren, warten wir lieber mal 42 Jahre ab. Wer weiß, was noch nachkommt.

(Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/region/nwz/goeppinger_kreisnachrichten/3677610/artikel.php?SWAID=e89b8d10abada5ccde19a28bb37fdaa8)

42 bzw. 37 Jahre waren diese Briefe von Kanada zur NWZ unterwegs, im Schnitt schafften sie 16 bis 18 Meter pro Stunde. Ein Fall für die Schneckenpost?
 


Richard Am: 04.07.2008 23:43:12 Gelesen: 1327841# 106 @  
Neue Briefmarken würdigen Corinth und Kafka

Thüringische Landeszeitung / bmst (04.07.08) - Lovis Corinth, geboren im ostpreußischen Tapiau, studierte Malerei zunächst in Königsberg, später an der Münchener Kunstakademie. Dort kam er mit dem Naturalismus in Kontakt, der die erste Epoche seines Schaffens prägte. Es entstanden Bilder in schweren, dunklen Farben. 1884 erzielte er mit dem Gemälde "Das Komplott" einen Achtungserfolg; auf einer Ausstellung in London wurde ihm eine Bronzemedaille verliehen.

Bis zum Durchbruch sollten aber noch einige Jahre vergehen, in denen Corinth zahlreiche Hoffnungen begraben musste. Auch ein erster Berlin-Aufenthalt 1887 brachte ihn kaum weiter. Mit einer Gemäldereihe von Schlachthofszenen setzte er sich dann 1892 gegenüber der Kritik durch. Gemeinsam mit anderen jungen Künstlern - unter ihnen Max Liebermann - gründete er die impressionistisch orientierte "Münchner Secession". 1895 konnte Corinth erstmals ein Gemälde verkaufen. Danach stellten sich aber wieder Misserfolge ein.

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts zog Corinth nach Berlin und schloss sich der dortigen "Secession" an. Auf der zweiten Secessions-Ausstellung im Juli 1900 waren drei Bilder zu sehen, die auf ein positives Echo stießen. Auf Vermittlung Paul Cassirers erhielt Corinth verschiedene Porträtaufträge. Neben Liebermann gehörte er bald zu den gefragtesten Mitgliedern der Berliner "Secession". Zudem gründete er eine Malerschule, die recht einträglich war. Nach einem Schlaganfall im Dezember 1911 war Corinth halbseitig gelähmt. Seine Schaffenskraft aber blieb ihm erhalten. Schritt für Schritt öffnete er sich dem Expressionismus. Wie schon beim Übergang vom Naturalismus zum Impressionismus vermied er aber den klaren Bruch. In seinem Sommersitz am Walchensee entstanden in den 20er-Jahren lichtdurchtränkte, farbstarke Landschaftsbilder und Blumenstillleben.

Auf der Sondermarke zu 1,45 Euro sind zwei Bilder aus der zweiten Epoche seines Schaffens zu sehen: "Selbstbildnis mit Modell" von 1902 und "Morgensonne" von 1910. Ersteres hängt in der Kunsthalle Zürich, Letzteres im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt. Gestaltet wurde die 55 mm x 32,8 mm große Marke, die Offsetdruck hergestellt wird, von Irmgard Hesse.

Die ersten literarischen Versuche Franz Kafkas entstanden in seinen Jugendtagen und sind verschollen. Vermutlich hat er die Schriften selbst vernichtet. Nach dem Abitur beugte er sich nach einigem Zögern dem Wunsch des Vaters und studierte Jura. Nach seiner Promotion arbeitete er kurze Zeit bei einer privaten Versicherung, ehe er 1908 in die halbstaatliche "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen" eintrat. Finanziell nunmehr gesichert, widmete er sich intensiver der Literatur. Nach einigen kleineren Werken gelang ihm mit der 1913 publizierten Erzählung "Das Urteil" der Durchbruch.

Die Geschichte, die er in einer einzigen Nacht geschrieben hatte, entstand in einem lakonischen, subtil bedrohlich wirkenden Stil, den man später "kafkaesk" nennen sollte. Dieser Ausdrucksform blieb Kafka auch in weiteren Erzählungen sowie im Roman "Der Prozess" und dem Romanfragment "Das Schloss" treu. Leser fand er zu Lebzeiten allerdings nur wenige. Wahrscheinlich verstärkte das geringe Echo seine großen Selbstzweifel.

Auch die publizierten Werke erschienen ihm unausgereift. In seinem Letzten Willen verfügte Kafka, bereits 1917 an offener Tuberkulose erkrankt, die Vernichtung aller Schriften nach seinem Tod. Zum Glück für die Nachwelt missachtete Max Brod, seit Studientagen ein enger Freund Kafkas, die Anordnung. Viele Werke, unter ihnen "Der Prozess", wurden erst nach Kafkas Tod publiziert.

Die von den Düsseldorfer Grafikstudenten Jens Müller und Karen Weiland entworfenen 46 mm x 27,32 mm großen 55-Cent-Marke, zeigt eine Zeichnung, die Kafka darstellt.

(Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.kultur.volltext.php?kennung=on8tlzTRETreNational39632&zulieferer=tlz&kategorie=TRE&rubrik=Treffpunkt®ion=National&auftritt=TLZ&dbserver=1)
 


Richard Am: 05.07.2008 23:46:37 Gelesen: 1327821# 107 @  
Drachenfelsbahn auf neuer Briefmarke verewigt

Koeln.de (03.07.08) - Seit 1883 bereits fährt die Zahnradbahn auf den "höchsten Berg Hollands", wie man den Drachenfels bei Königswinter aufgrund seiner vielen Besucher aus den Niederlanden gerne scherzhaft bezeichnet. Nun macht sich die älteste Zahnradbahn Deutschlands auf große Reise per Postkarte: Zum 125-jährigen Jubiläum der Drachenfelsbahn gibt das Bundesfinanzministerium am 3. Juli 2008 ein Briefmarke mit einem Wert von 45 Cent heraus.

In einer Auflage von sieben Millionen Stück zeigt die Marke ein Motiv aus den Anfangstagen der Drachenfelsbahn, als diese noch mit Dampf das Ausflugsziel Nummer eins im Siebengebirge erklomm. Seit ihrer Jungfernfahrt sind bislang über 35 Millionen Menschen mit der Drachenfelsbahn gefahren und haben das Panorama hoch über dem Rhein genossen. Die Bahn überwindet Steigungen von bis zu 20 Prozent bei einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 18 Stundenkilometern.

Die Technik der Drachenfelsbahn ist recht einfach, aber wirkungsvoll: Sie funktioniert nach dem "System Riggenbach" mit einer Leiterzahnstange. In dieses U-förmige Profil sind die Zähne als Sprossen eingesetzt, und in diese greift ein Zahnrad. Durch diese Technik ist die Drachenfelsbahn auch bei schlechtem und nassem Wetter problemlos in der Lage, den Gipfel zu erklimmen und die Passagiere auch wieder sicher ins Tal zu bringen.

(Quelle: http://www.koeln.de/artikel/rheinland/Drachenfelsbahn-auf-neuer-Briefmarke-verewigt-43158-109.html)
 


Richard Am: 08.07.2008 09:21:50 Gelesen: 1327789# 108 @  
Mit Hochdruck durch den Untergrund

Von Ulrich Alexis Christiansen

Einestages.Spiegel.de (Juli 2008) - Ob Liebesbrief oder Börsenmeldungen: Eilige Nachrichten wurden bis weit ins 20. Jahrhundert per Rohrpost verschickt, unter Europas Metropolen verliefen riesige Rohrpostnetze. Heute ist die Druckluftpost vergessen, dabei schätzten selbst Geheimdienste die Rohrbomben: Sie waren abhörsicher.

Was aussah, als würde es aus der Zukunft kommen und unter geheimen Bauplänen für Sternenzerstörer nichts transportieren, war in Wahrheit ein in den Achtzigern bereits über 100 Jahre altes Kommunikationssystem: Die Rohrpost. Heute, wo wir Briefe und Bilder, selbst ganze Musikalben und Filme auf Knopfdruck verschicken können und sie Sekunden später schon beim Empfänger sind, scheint es unvorstellbar: noch vor nicht allzu langer Zeit war die Rohrpost der schnellste Weg, ein Dokument zu verschicken.

Im Vergleich zu den hochkomplexen Kommunikationstechniken von heute war das Prinzip der Rohrpost einfach: Am einen Ende der Röhre wurde Luft mit Hochdruck hineingepresst und dadurch die darin liegende Kartusche beschleunigt - ein Prinzip, das südamerikanische Indios bereits seit tausend Jahren bei der Jagd mit dem Blasrohr einsetzen. Den zivilen Nutzen dieser Waffe erschloss um 1810 der britisch Ingenieur George Medhurst. Seine Idee: Durch Druckunterschiede eine Triebkraft zu erzeugen und für "industrielle und verkehrstechnische Zwecke" einzusetzen. Es war die Geburtsstunde der Stadtrohrpost.

Rohrpost zur Rettung der Börse

Die Erfindung kam gerade zur rechten Zeit. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Straßen der Metropolen bereits so verstopft, dass die Postboten immer wieder auf sich warten ließen. Vor allem Börsenmakler verloren durch verspätete Nachrichten tagtäglich Geld - und das rasante Wachstum der Städte ließ nicht auf Besserung hoffen. Die Lösung lag im Untergrund: Ungehindert vom Verkehr an der Oberfläche hatten hier die Briefe ihre eigene Straße. Hier konnte die wichtige Post in Büchsen ("Rohrbomben") verpackt ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern an ihr Ziel katapultiert werden.

Verschiedene Tüftler trieben die Technik voran, bis sie so weit ausgereift war, dass 1853 in London die erste Stadtrohrpost der Welt in Betrieb genommen werden konnte. Die erste Strecke der "P-Mail" (Pneumatic Mail) war nur etwa 200 Meter lang und verband unterirdisch die Londoner Börse mit dem "Central Telegraph Office".

Ähnliche Verbindungen bildeten in Berlin (1865) und Paris (1866) die Grundlage für die dortigen Rohrpostnetze, die bis in die dreißiger Jahre enorme Ausmaße erreichten. Um 1935 war beispielsweise das Stadtrohrpostnetz in Paris auf stattliche 467 Kilometer Länge angewachsen. In Deutschland erreichte nur das Netz unter den Straßen von Berlin mit einer Länge von über 400 Kilometer ähnliche Dimensionen, die anderen deutschen Städte waren weit abgeschlagen. Hamburg, zu diesem Zeitpunkt immerhin zweitgrößte deutsche Stadt, brachte es bei Beginn des Zweiten Weltkrieges nur auf ein Netz von rund 43 Kilometern Länge.

Geheime Rohrpost mit Alarmanlage

Trotzdem: Die Rohrpost war damals ein Massenphänomen. Längst waren in den großen Städten Dutzende von Postämtern miteinander verbunden; Firmen konnten einen Anschluss an das Rohrpostnetz beantragen. Selbst Privatpersonen durften die schnelle Verbindung nutzen. Eilbriefe konnten per Rohrpost von einem Postamt zum anderen befördert werden. Die "letzte Meile" vom Postamt zum Empfänger wurde dann vom Eilpostboten überbrückt. In Hamburg beförderte auch die Straßenbahn in einem Eilbriefkasten dringende Sendungen vom Kunden zur zentralen Sammelstellen mit Rohrpostanschluss.

Unter höchster Geheimhaltung entstanden in einigen Städten Parallelnetze neben der öffentlichen Rohrpost. Die "Secret Tube" von London erreichte Mitte der dreißiger Jahre eine Länge von rund 100 Kilometern. In ihren Röhren wurden hochsensible Regierungsdokumente befördert, denn im Gegensatz zur Telegrafie und Telefonie war das System der Rohrpost abhörsicher. Damit nicht ungebetene Gäste die Rohrpostleitungen anzapften, wurde eine Laufzeitkontrolle eingebaut: Erreichte eine Büchse nicht innerhalb einer festgelegten Spanne ihren Bestimmungsort, wurde Alarm ausgelöst.

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war der Aufstieg der Stadtrohrpost ungebremst, aber mit Ausbruch des Krieges begann ihr Abstieg. Da die Röhren meist nur etwa ein bis zwei Meter unter der Erde verlegt wurden, nahmen sie bei Bombardierungen regelmäßig Schaden. Zunächst konnten die Büchsen über Ausweichstrecken geleitet werden, aber irgendwann waren dann auch diese Leitungen, wenn nicht gar die Postämter zerstört. Zwar wurden die wichtigsten Linien immer wieder geflickt, jedoch erreichten die Netze bis zum Ende des Krieges nie wieder ihre ursprüngliche Ausdehnung.

Letzter Versuch im XXL-Format

Nach Ende des zweiten Weltkrieges bekam die Rohrpost dann Konkurrenz durch das Automobil. Eilpostboten waren längst nicht mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, sondern mit ihren Postautos. Damit konnten sie nicht nur viel mehr Briefe gleichzeitig transportieren, sondern waren auch viel flexibler als die starren Röhren unter der Erde. Neuentwickelte Kommunikationstechniken wie beispielsweise der Fernschreiber schoben die Rohrpost immer weiter auf das Abstellgleis.

Ein letztes Comeback erlebte die Rohrpost noch - im XXL-Format. Die Stadtväter Hamburgs nämlich beschlossen Mitte der fünfziger Jahre die Errichtung einer bis dahin noch nicht dagewesenen Variante: der Großrohrpost. Der Grund war derselbe, der 100 Jahre zuvor den Erfolg der Druckluftpost möglich gemacht hatte: In der Hansestadt produzierte das gestiegene Verkehrsaufkommen der Wirtschaftwunderjahre immer längere Laufzeiten bei dringenden Postsendungen - die Eilpostboten steckten schlicht im Stau.

Entgegen des allgemeinen Trends erinnerte man sich deswegen an der Elbe der Vorzüge der Rohrpost und entwickelte zwischen 1954 und 1959 das Konzept der Großrohrpost. Hier sausten nicht mehr kleine Kartuschen durch die Rohre, sondern 1,60 Meter lange Wagen auf Rollen, die mit Luft gedrückt oder durch das Rohr gesaugt wurden. Bis zu 2000 Kurzbriefe sollten so pro Wagen transportiert werden können - ein enormer Fortschritt im Vergleich zur geringen Kapazität der herkömmlichen Rohrpost mit ihrem Durchmesser von nur wenigen Zentimetern.

Test erfolgreich, Röhren geflutet

Baubeginn war der 1. Oktober 1960. Zunächst entstanden zwischen den beiden wichtigsten Postämtern in der Hamburger Innenstadt zwei unabhängige Großrohrpostlinien. Aber bereits der Bau der ersten Linie war alles andere als einfach: Anders als noch im 19. Jahrhundert durchzogen mittlerweile U- und S-Bahnlinien, eine ausgebaute Wasser- und Gasversorgung, Fernsprechleitungen, Auto- und Fußgängertunnel den Untergrund. Für die großen Röhren der geplanten Großrohrpost war kaum noch Platz.

Trotz dieser Probleme konnten bereits 1961 erfolgreich erste Tests durchgeführt werden und am 8. Februar 1962 gab Bundespostminister Richard Stücklen (CSU) die Anlage für den Betrieb frei. Nur zwei Wochen später jedoch gab es den ersten, herben Rückschlag. In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar ließ eine Sturmflut in ganz Norddeutschland die Deiche brechen. Ungeheure Wassermassen drückten in die Hamburger Innenstadt. Zwar blieben die Röhren nahezu unbeschädigt, jedoch liefen die Keller mit den technischen Anlagen voll. Es brauchte ein halbes Jahr, bis die Anlage wieder funktionierte.

Dieser Rückschlag tat den Ausbauplänen für die Großrohrpost jedoch zunächst keinen Abbruch. Bis März 1967 erfolgten die Inbetriebnahme der Gegenlinie und der Anschluss vom Postscheckamt am Hamburger Rödingsmarkt. Sogar ein Anschluss des Hamburger Flughafens an das Netz der Großrohrpost war geplant.

Kafka, die Liebe und der Rohrpostbrief

Doch der Transportweg durch den Untergrund erwies sich mit den Jahren zunehmend als problematisch. Die Rohre waren im Gegensatz zur kleinen Stadtrohrpost nicht durchgängig verbunden, sondern nur als einzelne Segmente verlegt. Dies machte die Anlage sehr anfällig für Störungen; durch die rege Bautätigkeit und den Schwerlastverkehr sackten immer einzelne Rohrsegmente ab oder verschoben sich gegeneinander. Mehr und mehr Betriebsunterbrechungen und hohe Wartungskosten waren die Folge. 1976 kam das Aus für das einst so ambitioniert gestartete Pilotprojekt Großrohrpost.

Heutzutage sind die Anlagen in den Hamburger Postämtern längst abgebaut. Kein Postbrief wird mehr über die Rohrnetze geleitet. Überlebt haben nur noch hausinterne Anlagen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, wo etwa Blutproben vom Operationssaal zum Labor mit der Rohrpost verschickt werden. Und in manchen Kaufhäusern dienen sie dem Geldtransport zwischen Kasse und Tresor.

Und so lesen sich die Liebesbriefe von Franz Kafka, die er 1920 seiner Freundin Milena schrieb, wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen: "Komme ich nach Wien, schreibe ich Dir einen Rohrpostbrief", ließ der Dichter seine Liebste wissen. Und: "Hast Du Donnerstag noch keinen Rohrpostbrief, dann bin ich nach Prag gefahren."

(Quelle und ausführlich weiter: -> http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2302/mit_hochdruck_durch_den_untergrund.html)
 
Richard Am: 09.07.2008 09:53:55 Gelesen: 1327770# 109 @  
Kommunikationsmuseum zeigt „Juwelen der Philatelie“

Echo-Online.de / lhe (05.06.08) - Mit einer Sonderschau im Frankfurter Museum für Kommunikation feiert der Verein für Briefmarkenkunde 1878 Frankfurt sein 130-jähriges Bestehen. Gezeigt werden bis zum 15. Juni unter dem Titel „Juwelen der Philatelie“ seltene Marken und Blätter. Wie der Verein heute in Frankfurt mitteilte, ist er nach dem ein Jahr älteren Philatelisten-Verein Dresden der zweitälteste philatelistische Verein in Deutschland.

Zu sehen sind in der thematisch gegliederten Ausstellung neben Briefmarken auch Exponate der Postgeschichte - unter anderem eine Ansichtskarte, die der FDP-Abgeordnete Willy Stahl während der ersten Sitzung des Bundestages am 7. September 1949 schrieb. Gezeigt werden auch von Briten gefälschte Hitler-Briefmarken sowie die erste deutsche Briefmarke überhaupt, der „Schwarze Einser“ von 1849.

(Quelle: http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=619486)
 
Richard Am: 14.07.2008 23:47:28 Gelesen: 1327716# 110 @  
EuroScout'2008 - Internationale Pfadfinder-Briefmarken Ausstellung

St. Gallen/Benken (13.07.08) - Das EuroScout'2008 wird anlässlich des Bundeslagers der Pfadibewegung Schweiz, "contura'08" organisiert. Das Besucherzentrum des Bundeslagers befindet sich ebenfalls in Benken (SG).

Die Ausstellung wird im Gemeindesaal, im Zentrum von 8717 Benken (SG), sowie im gegenüberliegenden Saal des Restaurants Rössli aufgebaut. Jedes Exponat hat einen Bezug zur Pfadfinder-Thematik. Bilder, Dokumente, Abzeichen über die Pfadi Schweiz, ab der Gründung, insbesondere zu den bisherigen Bundeslagern, Fotoausstellung von Kurt Eggenschwiler v/o Pan (Olten), Briefmarken, Ansichtkarten und Dokumente über die Pfadibewegung im In- und Ausland zu den Themen wie Sir Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, Lord of Gilwell, Gründung, Ideale, Technik, Lager, Bundeslager, Jamborees usw.

Tauschtreffen und Versammlungen der International „Federation of Scout & Guide Stamp Collecting Organizations" (IFSCO) finden ebenfalls im Restaurant Rössli in Benken (SG) statt.

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung mit Ansprachen und Apéro findet am Freitag 25. Juli 2008 um 17.00 Uhr im Gemeindesaal in Benken (SG) statt. Die Ausstellung im Gemeindesaal wird auch vor und nach dem EuroScout'2008 geöffnet und für die Lagerteilnehmer und Besucher zur Besichtigung frei sein: Mittwoch, 23. Juli 2008 bis Mittwoch, 30. Juli 2008. Der Eintritt zu den Ausstellungen ist kostenlos.

Autogrammstunde im Gemeindesaal: Samstag, 26. Juli 2008, von 16.00 bis 17.30 Uhr, Herr Marc Weller, Gestalter der Jubiläums-Briefmarke „100 Jahre Pfadibewegung" signiert philatelistische Belege.

(Quelle: http://www.online-artikel.de/article/euroscout2008-internationale-pfadfinder-briefmarken-ausstellung-6965-1.html)

Marc Weller, Gestalter der Jubiläums-Briefmarke '100 Jahre Pfadibewegung'


 
Richard Am: 18.07.2008 11:11:31 Gelesen: 1327667# 111 @  
Südafrika ehrt Mandela mit Geldmünze und Briefmarke

Basler Zeitung / sda, Johannesburg (17.07.08) - Südafrika ehrt seinen ersten schwarzen Präsidenten Nelson Mandela zu seinem 90. Geburtstag an diesem Freitag mit einer neuen Geldmünze, mit Briefmarken, Comicbüchern und 150 Ziegen.

Die Tiere werden von der Regierung der Ostkap-Provinz in Erinnerung an Mandelas lebenslangen Kampf gegen die Armut an notleidende Haushalte verteilt.

Die neue 5-Rand-Münze zeigt nach Medienangaben einen lächelnden Mandela und wird in rund fünf Millionen Exemplaren in Umlauf gebracht. Zusätzlich hat die Post eine Briefmarke am Ehrentag des Friedensnobelpreisträger herausgebracht.

Die Ehrungen für Mandela, der seinen 90. Geburtstag im Kreise von Freunden und Verwandten in seinem ländlichen Heimatort Qunu (Ostkap-Provinz) verbringen wollte - haben bereits vor Monaten mit Festen, Vorlesungen, Ehrungen und Konzerten begonnen.

Der populäre Staatsmann - von seinen Landsleuten respektvoll als "Vater" ("Madiba") verehrt - hatte vergangene Woche mit mehreren hundert Kindern vorgefeiert. Rund 2000 andere hatten sich in Johannesburgs Township Alexandra zu einem lebenden Bild formiert, das aus der Vogelperspektive einen winkenden Mandela zeigt.

Mandela, der wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung fast ein Drittel seines Lebens in Haft verbracht hatte, feiert am Freitag auch den 10. Hochzeitstags mit Mosambiks früherer First Lady Graca Machel.

(Quelle: http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=30840401-1422-0CEF-7043DD6EA51FC7A4)


 
Richard Am: 20.07.2008 13:06:44 Gelesen: 1327629# 112 @  
Tuvalu: Kokosnüsse, Fisch und Briefmarken

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Von Daniel Freudenreich

Der Westen (18.07.08) - find.me, kiss.me, help.me: Montenegro verkauft seine Internetadressen mit der für Wortspiele interessanten Endung -.me und hofft auf dicke Einnahmen. Die wertvollsten Internetdomains der Welt kosten Millionen

Essen. Kokosnüsse, Fisch und Briefmarken: Lange Zeit gab es nicht viele Güter, mit denen das kleine Tuvalu die weite Welt beglücken konnte. Seit einigen Jahren aber verfügt der 26 Quadratkilometer große Inselstaat im Südpazifik über einen wahren Exportschlager: Er verkauft seine Internetadressen mit der beliebten Endung .tv und verdient daran prächtig. 50 Millionen Dollar sollen es jährlich sein.

Nach Tuvalu'schem Vorbild möchte nun auch Montenegro mit seinen Internetadressen (Domains) den Staatssäckel auffüllen. Seit dieser Woche kann sich jeder für die neuen Domains des jungen Balkanstaates registrieren. Mit der Endung .me lassen sich so klangvolle Adressen wie find.me (finde mich), help.me (hilf mir), oder kiss.me (küsse mich) bilden.

"Wir sehen bei .me ein noch größeres Potenzial als bei .tv.", sagt Philipp Grabensee, Aufsichtsratschef bei Afilias, einer Firma, die neue Internetadressen technisch betreut. Die Regierung Montenegros rechnet binnen fünf Jahren mit 1,2 Millionen .me-Adressen. Bei einem Durchschnittspreis von 20 Dollar je Domain kann Montenegro damit auf Jahresumsätze von 40 Millionen Dollar hoffen. Ein Teil davon geht an die Registrare. Dies sind Firmen, bei denen Interessenten Internetadressen registrieren, kaufen oder verkaufen können.

Der Handel mit den Online-Adressen ist in den vergangenen Jahren zum satten Millionengeschäft angewachsen. So wurden auf der Domainplattform Sedo 2004 Adressen im Wert von knapp 7,6 Millionen Euro gehandelt, 2007 waren es bereits über 49 Millionen Euro. Die höchsten Durchschnittspreise bei Landesendungen erzielten hier .co.uk (Großbritannien) mit 4615 Euro, gefolgt vom spanischen .es (3151 Euro). Im Vergleich dazu gab es die Domains mit dem Deutschland-Kürzel .de für 1017 Euro fast zum Schnäppchenpreis. Dabei handelt es sich nicht um völlig unbekannte 08/15-Adressen, sondern um Domains, die viele Nutzer bereits kennen. Daher auch der hohe Preis.

Die Durchschnittsadresse für Otto-Normal-Verbraucher ist billiger. "Bei den großen Anbietern gibt es Domains von zwölf bis 15 Euro im Jahr", sagt Klaus Herzig, Sprecher bei der zentralen Registrierungsstelle für alle Domains, Denic.

Die wertvollste Adresse, die je verkauft wurde, ist schlüpfrig: Sex.com wechselte 2006 für zwölf Millionen US-Dollar den Besitzer. Porn.com kostete 9,5 Millionen Dollar. Auch kulinarische Adressen haben ihren Preis: vodka.com drei Millionen Dollar und pizza.com 2,6 Millionen Dollar.

Die teils immensen Preise haben für Sedo-Sprecherin Semra Yilmaz mehrere Gründe. Zum einen sind diese Internetadressen besonders naheliegend und daher oft gesucht. Ein Beispiel: Wer im Internet auf der Suche nach einem Pizzadienst ist, wird eher pizza.com als tonys-pizzablitz-in-herten.de eingeben. Zudem spucken Suchmaschinen bekannte und einfache Adressen an vorderster Stelle aus.

"Die Endungen von Montenegro sind für PR-Kampagnen und Einzelpersonen spannend", sagt Yilmaz. Weil die Adressen so gut in den Zeitgeist von Web 2.0 und Soziale Netzwerke passten. Die .tv-Endungen von Tuvalu hingegen seien eher für Firmen, vorweg Elektronikunternehmen, interessant gewesen. "Unter .me kann sich der Nutzer nichts vorstellen, .tv hingegen verbindet er mit Fernsehen", sagt Yilmaz. Soll heißen: Wer im Netz nach Unterhaltungselektronik sucht, wird eher fernseher.tv als fernseher.me eingeben. "Weil .me-Endungen für Firmen weniger interessant sind, werden die Erlöse geringer sein als bei .tv-Adressen", sagt Manfred Breul vom Branchenverband Bitkom.

Die besonders beliebten .-me Adressen werden 1000 bis 9000 Euro kosten, schätzt Yilmaz. Die 2600 vermeintlich lukrativsten Adressen wie kiss.me oder find.me sind allerdings vorerst reserviert und sollen erst am Ende des Vergabeprozesses versteigert werden. Für alle anderen Adressen gilt: Wer zuerst kommt, erhält den Zuschlag.

Doch selbst die teuerste .me-Adresse dürfte ein Schnäppchen bleiben, verglichen mit den Preisen, die die Spitzenreiter 2009 erzielen: Die "Internet-Regierung" Icann will die Namensendungen weitgehend freigeben. Damit sind künftig auch Endungen à la .müller, .mercedes oder .maus möglich, sofern das Geld reicht: Allein die Bewerbung für eine neue Endung soll um die 100 000 Dollar kosten.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/technik/2008/7/18/news-63222893/detail.html)
 
Richard Am: 22.07.2008 11:32:21 Gelesen: 1327597# 113 @  
Neue Briefmarke mit den Drei Zinnen

Dolomiten.it (21.07.08) - Bald schon werden die Drei Zinnen auf Postkarten, Briefen und Paketen zu bewundern sein: Am 24. Juli erscheint eine neue Briefarke mit einem Bild der berühmten Südtiroler Berggruppe.

Zusammen mit den Tourismusorten Introdaqua (AQ), Casamicciola Terme (NA) und Mamoiada (NU) erscheinen die Drei Zinnen auf der diesjährigen Tourismusserie der Italienischen Post.

Das abgebildete Bild ist ein Werk des Zeichners Gaetano Ieluzzo, der den bekannten Gebirgsstock mit Blick aus dem Norden zeigt. Am oberen Rand trägt die Marke den Schriftzug „TRE CIME DI LAVAREDO“.

Die 48 mal 40 Millimeter große Marke hat einen Wert von 0,60 Euro und wird in einer Auflage von 3.500.000 Stück im I.P.Z.S (Istituto Poligrafico e Zecca dello Stato) in Rom gedruckt.

Ab 24. Juli ist die neue Briefmarke in allen Postämtern Italiens zu haben, wobei es an diesem ersten Verkaufstag in den Postämtern von Toblach und Auronzo di Cadore (BL) einen eigenen Sonderstempel zur Briefmarke der Drei Zinnen gibt.

(Quelle: http://www.dolomiten.it/nachrichten/artikel.asp?KatID=e&p=5&ArtID=120459)

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Die neue Briefmarke mit den Drei Zinnen wurde von Gaetano Ieluzzo gezeichnet. Foto: Südtiroler Philatelisten-Jugend


 
Richard Am: 31.07.2008 14:43:09 Gelesen: 1327497# 114 @  
Olympia 2008: Sammelobjekte - Muster ohne Wert?

Von Michael Heimrich

Finanznachrichten.de (30.07.08) - Wer Massenware sammelt, macht bekanntlich fast immer ein schlechtes Geschäft. Diesem Risiko setzen sich auch Sammler und Spekulanten aus, die anlässlich der am 8. August beginnenden Olympischen Spiele in Peking Briefmarken und Münzen zu diesem sportlichen Top-Event erwerben. Die Formulierungen der Händler sind oft vollmundig. So wirbt etwa die Briefmarkenfachhandlung Borek im Internet mit einer „echten FDC-Rarität“ und meint damit einen „exklusiven Goldbriefmarken-Brief“. In einem anderen Olympia-Angebot ist von einem Marken-„Startpaket“ zu einer „edlen Komplettsammlung“ die Rede, das weltweit „streng limitiert“ sei. Fans der Olympischen Spiele und Sammler von Sportbriefmarken müssen den Eindruck gewinnen, dass es sich bei beiden Angeboten um seltene Offerten handelt, die im Laufe der Zeit an Wert gewinnen werden. Doch solche Erwartungen werden später nur sehr selten erfüllt.

(Sport-)Briefmarken - die „Aktien des kleinen Mannes”

Denn während gerade in der absoluten Boom-Phase der Briefmarke zwischen 1960 und 1980 auch die breite Masse verstärkt zur "Aktie des kleinen Mannes" griff, sind es inzwischen fast ausschließlich Experten, die den Markt für Philatelie beherrschen. Denn den Wert einer Briefmarke zu bestimmen, ist alles andere als einfach. Gerade bei Marken, die zu großen Sportveranstaltungen gedruckt werden, erlösen Sammler später in der Regel nicht einmal annähernd den Einstandspreis. Der Grund: Schon seit den 50er-Jahren werden sie als Massenware in Millionenauflagen herausgegeben. Dies gilt auch für die Ausgabe der Bundesrepublik, die bereits im März zu den Spielen in Beijing erschienen ist.

Echte Preissteigerungen sind vor allem bei sorgfältig von Spezialisten aufgebauten Sammlungen und bei älteren Olympia-Marken zu erwarten. Bei den neueren Drucken sind dagegen nur noch manche Mängelexemplare wirklich vielversprechend. Oder später vernichtete Ausgaben wie zum Beispiel die Sonderausgabe der Deutschen Bundespost zu den Olympischen Spielen 1980 in Moskau. Die 60 Pfennig-Briefmarken mit Zuschlag wurden bis auf wenige von der Frau des ehemaligen Postministers Kurt Gscheidle verschickte Exemplare komplett vernichtet, weil der Westen die Weltspiele um Gold, Silber und Bronze in der russischen Metropole boykottierte. Nicht erst seit eine mit einer solchen Marke frankierte Postkarte kürzlich bei einer Auktion für 85.000 Euro den Besitzer wechselte zählen die raren Stücke zu den wertvollsten deutschen Briefmarken nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch an so seltenen Exemplare wird kaum ein Hobby-Sammler gelangen, so dass für die überwiegende Mehrheit der Philatelisten – anders als an der Börse – das Sammeln und weniger das Handeln im Vordergrund stehen sollte.

(Quelle und mehr zu Münzen: -> http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-07/artikel-11403035.asp)
 
Richard Am: 01.08.2008 15:52:41 Gelesen: 1327470# 115 @  
Briefmarkenstreit um Ernst Happel - Happel junior fordert als Erbe Geld für die Bild-Vermarktung des Vaters. Er verlor in drei Instanzen, der Streit geht weiter.

Von Andrea Wasinger

Kurier.at (29.07.08) - Das haben möglicherweise aber – (ungeachtet des medialen Rummels um den neuen ÖFB-Teamchef Brückner) – selbst Philatelisten noch nicht mitbekommen: Um die Briefmarke "Österreichs bester Fußballtrainer" ist ein skurriler Rechtsstreit entbrannt, der jetzt beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gelandet ist.

Hintergrund

2004 brachte die Österreichische Post eine halbe Million Marken mit dem Konterfei Ernst Happels heraus. So wie sie ein Jahr später auch eine Million Briefmarken mit dem Konterfei des deutschen Boxweltmeisters auflegte. Mit einem Unterschied: Bei der Schmeling-Marke, die einen Monat nach dem Tod des Boxers ausgegeben wurde, bekam die "Stiftung Deutsche Sporthilfe" von der Post 100.000 Euro. Die Happel-Briefmarke kam zwölf Jahre nach dessen Tod heraus – und keiner bekam Geld dafür. Das regte vor allem Ernst Happel junior auf. Hätte die Post nicht diesen als Erben um Einverständnis fragen und mitverdienen lassen müssen, bevor man mit dem Porträt des berühmten Papas Geld macht? – Hat man nicht, und deshalb klagte Happel junior die Post auf Zahlung von 100.000 Euro (in Anlehnung an die Summe für Schmelings Marke).

Die Argumentation des Wiener Rechtsanwalts Norbert Wess, der Happel junior vertritt, klingt interessant: Ein Bild von Happel senior genieße einen "geldwerten Bekanntheitsgrad". Vermögen ist eine Sache – (in Geld kann man schwimmen, heißt es doch) – , und eine Sache geht im Erbrechtsweg auf die Nachfahren , also auf Happels Sohn über. Dem stehen also die Rechte an den Bildern seines Vaters zu.

Denkmal

Die Post sieht das ganz anders: Eine Briefmarke ist wie ein Denkmal. Damit wird man weltbekannt.

Die heimische Justiz schloss sich dieser Meinung an: Das juristische Match verlor Happel junior glatt 0:3. Er blitzte in allen drei Instanzen mit seiner Klage ab. Von den Richtern bekam er unter anderem zu hören: Salzburg wirbt mit Mozart, Wien mit Johann Strauß. Der Bekanntheitswert dieser Komponisten sei genauso sein Geld wert, wie der von Ernst Happel. Aber keine Stadt sei bisher auf die Idee gekommen, jemanden dafür um Erlaubnis zu bitten, geschweige denn einem Erben Geld anzubieten.

"Man will an Ernst Happel nur Geld verdienen. Aber nicht ohne uns", gibt sich Anwalt Wess kämpferisch. Er hofft jetzt auf einen Auswärtssieg – mit einem Urteil aus Straßburg.

(Quelle: http://www.kurier.at/geldundwirtschaft/183340.php)

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Denkmal oder Geldwert? Der Rechtsstreit geht weiter.


 
Richard Am: 03.08.2008 14:29:54 Gelesen: 1327439# 116 @  
Sondermarke für einen Helfer - Briefmarkenfreunde gedenken mit Sonderstempel Lorenz Werthmann

Wiesbadener Tagblatt, Geisenheim (25.07.08) - Auf ihre Weise wollen die Briefmarkenfreunde Rheingau Prälat Lorenz Werthmann, einem gebürtigen Geisenheimer, zu seinem 150. Geburtstag ehren. Am Donnerstag, 9. Oktober, beherbergen sie von 10 bis 17 Uhr im katholischen Pfarrheim in Geisenheim ein Sonderpostamt, das für diesen Tag einen Geisenheimer Ortsstempel mit dem Rheingauer Dom als Blickfang und der Inschrift " Geisenheim - Geburtsstadt des Caritasgründers Lorenz Werthmann" ziert.

Bei dieser Gelegenheit wird der Verein auch eine Ausstellung unter anderem mit alten Postkarten von Geisenheim und historischen Briefen aus dem Rheingau zeigen.

Anlass für diese Veranstaltung: An diesen 9. Oktober gibt die Deutsche Post AG zu Ehren Werthmanns eine Sondermarke zu 0,55 Euro, also dem Briefporto, heraus. Parallel dazu setzt die Post jeweils am Erstausgabetag Sonderstempel in Bonn und Berlin ein. Die Rheingauer Briefmarkenfreunde haben erreicht, dass zu diesem besonderen Geburtstag auch ein solcher Sonderstempel mit dem Ortsnamen Geisenheim erscheint.

Schon einmal war das dem Verein gelungen: Beim Erstausgabetag der Sondermarke UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal gab es auch einen Ortsstempel Rüdesheim.

Diese Veranstaltung der Briefmarkenfreunde liegt relativ nahe am Geburtstag Werthmanns, der am 1. Oktober 1858 in der Blaubachstraße in Geisenheim das Licht der Welt erblickt hat und aller Wahrscheinlichkeit nach im Rheingauer Dom getauft wurde und Erstkommunion feierte. Er besuchte das Gymnasium in Hadamar und studierte am Collegium Germanicum in Rom, wurde dort zum Dr. phil. und Dr. theol. promoviert und erhielt 1883 die Priesterweihe in Rom.

Nach kurzer Tätigkeit am Dom wurde Werthmann Sekretär des ebenfalls aus Geisenheim stammenden Bischofs Peter Josef Blum in Limburg. Die gleiche Position nahm er auch bei dessen Nachfolger Christian Roos ein. Als dieser 1886 zum Erzbischof von Freiburg gewählt wurde, folgte ihm Lorenz Werthmann und baute von dort aus seit 1895 den Caritasverband auf. Am 9. November 1897 gründete Werthmann in Köln den Charitasverband für das katholische Deutschland (DCV), der seit 1921 den Namen Deutscher Caritasverband (DCV) trägt. Im gleichen Jahr starb Lorenz Werthmann.

Anliegen Werthmanns war es, auf die sozialen Nöte und das Elend seiner Zeit eine angemessene Antwort zu geben. "Organisieren, Studieren, Publizieren" waren die drei zentralen Aufgaben, die er dem Caritasverband ins Stammbuch schrieb.

Der Entwurf der Sondermarke lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Werthmann ist jedoch schon einmal von der Post mit einer Briefmarke gewürdigt worden: 1954 im Satz "Helfer der Menschheit".

(Quelle: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/objekt_r.php3?artikel_id=3367582)

1954 wurde Werthmann schon einmal auf einer Briefmarke abgebildet. Die Marke mit dem Wert von zehn Pfennigen gehörte zur Serie "Helfer der Menschheit".


 
Richard Am: 13.08.2008 11:56:44 Gelesen: 1327353# 117 @  
Bekannteste Heilsarmee-Offizierin der Niederlande auf Briefmarken

Jesus.ch (12.08.08) - Sie war „die Majorin“, im ganzen Land bekannt als mutige Frau, die sich um Prostituierte und Drogenabhängige kümmerte. Ein Jahr nach ihrem Tod würdigt die niederländische Post Alida M. Bosshardt auf neun Gedenkmarken.

„Majorin Bosshardt“ wurde im Juni 2007 im Alter von 94 Jahren „zur Herrlichkeit befördert“ (wie die Heilsarmee den Tod ihrer Offiziere vermeldet). Die Offizierin, eine der populärsten Holländerinnen, arbeitete über 50 Jahre für die Freikirche. Sie gründete im Amsterdamer Rotlichtmilieu ein Zentrum für Prostituierte und Drogenabhängige. Metje Blaak vom „Roten Draht“, einer Interessengemeinschaft für Prostituierte, sagte, eine Frau mit so viel persönlicher Frömmigkeit und offenem Ohr sei so bald nicht mehr zu finden.

Königin Beatrix suchte den Kontakt zu ihr. 1965 besuchte die damalige Prinzessin – mit Perücke und Sonnenbrille getarnt – Bosshardt und ging mit ihr durch den Rotlichtbezirk. Sie verkauften zusammen das Evangelisationsblatt der Heilsarmee und machten Hausbesuche bei Prostituierten.

Royal TNT Post, die Nummer 1 unter den holländischen Postfirmen, hat zum Markenset auch eine Broschüre mit weiteren Fotos der Offizierin und einem Lebenslauf in Holländisch und Englisch veröffentlicht. Auf der Titelseite steht das Motto von Alida M. Bosshardt: „Gott dienen ist Menschen dienen, und Menschen dienen ist Gott dienen“.

Die Gedenkmarken sind über den Online-Shop der Heilsarmee in den Niederlanden erhältlich.

(Quelle: http://www.jesus.ch/index.php/D/article/153-Vermischtes/43422-Bekannteste_Heilsarmee-Offizierin_der_Niederlande_auf_Briefmarken/)
 


Richard Am: 15.08.2008 11:12:40 Gelesen: 1327328# 118 @  
Werrabahn: Das Geheimnis von Stempel Nr. 377

Von Peter Lauterbach

Freies Wort, Suhl (08.08.08) – Es gibt Zufälle im Leben, die sind so schön, dass man sie kaum glauben mag. Dem Meininger Eisenbahner Hans-Dieter Kauffmann passierte so ein Zufall, als er vor etlichen Jahren in seiner Familiengeschichte kramte. Dabei fand er heraus, dass er – zwar nicht ein direkter Nachfahre – so aber doch über seine Tante mit Georg-Michael Weber verwandt ist – jenem Mann, der einst vor reichlich 150 Jahren der Bauleiter der Werrabahn war.

Als Hans-Dieter Kauffmann 1951 als Schlosser im Meininger Reichsbahnausbesserungswerk seine Eisenbahnerlaufbahn begann, ahnte er davon noch nichts. 46 Jahre lang diente er der Eisenbahn als Schlosser, Lokheizer und Lokführer, machte Abendstudium und wurde Abnahmeinspektor für Lokomotiven, schließlich Ingenieur für Arbeitssicherheit. Er brachte es dabei bis zum Reichsbahn-Oberamtmann – ein Dienstgrad, der unter den Eisenbahnern vom alten Schlag noch heute, obwohl es die Reichsbahn schon lange nicht mehr gibt, etwas gilt. Eisenbahner ist man sowieso ein Leben lang – egal, ob im Dienst oder im Ruhestand. Und so ist Hans-Dieter Kauffmann noch heute stolz auf seine Uniform und auch auf seine Verwandtschaft zum Bauherrn der Werrabahn.

Als wäre ihm genau dies auch ein Stück Verpflichtung, hat sich der Meininger sein halbes Leben lang mit der Geschichte der Werrabahn beschäftigt. Sein Archiv füllt unzählige Aktenordner. Die große Meininger Ausstellung zum Werrabahn-Jubiläum bereitet er mit vor, leiht ihr wertvolle Ausstellungsstücke aus und hilft auch dem ein oder anderen Buchprojekt mit Material aus seiner Sammlung. Denn Hans-Dieter Kauffmann hat erkannt, dass die zweitälteste Thüringer Eisenbahn eine weitaus größere Bedeutung für Meiningen und das Werratal hatte als heute gemeinhin angenommen – nicht nur, weil einst fast 3500 Menschen alleine im Raw arbeiteten. Auf Schritt und tritt findet sich noch heute in der Kreisstadt Eisenbahngeschichte – sei es in Form des stattlichen Direktionsgebäudes der ehemaligen Werra-Eisenbahn-Gesellschaft, sei es in Form des ESV Lok Meiningen. Der ganzen Republik war Meiningen eisenbahntechnisch ein Begriff – stand doch selbst im Berliner Bahnhof Lichtenberg „Meiningen“ als Ziel des „Rennsteig-Express“ auf der Anzeigetafel. Doch ein kleines Museum über die Meininger Eisenbahngeschichte gibt es bislang nicht. Und auch kein Eisenbahndenkmal. Genau das aber ist etwas, was sich Hans-Dieter Kauffmann für seine Heimatstadt wünscht.

Doch weil ein solches Denkmal noch nicht in Reichweite erscheint, wird der alte Eisenbahner zum Jubiläum am 2. November auf seine Weise an die Werrabahn erinnern. Gemeinsam mit dem Meininger Briefmarkenverein bringt er eine Sonderpostkarte und eine Sonderbriefmarke der österreichischen Bundespost heraus. Denn Hans-Dieter Kauffmann ist auch Philatelist. Seit Anfang der sechziger Jahre sammelt er Eisenbahn-Briefmarken, Ersttagsbriefe, Bahnpostbriefe und Bahn-Telegramme. Eine bedeutende Sammlung mit europäischen Eisenbahnbriefmarken hat er zusammengetragen und die wohl größte Sammlung zur Postbeförderung auf der Werrabahn zwischen 1858 und 1967.

Postalische Zeitreise

Wertvolle Dienstpostbriefe – abgeschickt von der „Königlich-Bayerischen Eisenbahnbau-Commission“ München – an die Verwaltung der Werra-Eisenbahn-Gesellschaft aus den Jahren 1858 und 1859 sind ebenso darunter wie eine „Telegraphische Depesche“ – aufgegeben von der „Werrabahn-Telegraphen-Station“ in Bad Salzungen vom Juli 1962. Bis ins kleinste Detail kann Kauffmann die Entwicklung des Bahnpostwesens auf der Werrabahn anhand verschiedener Briefe nachvollziehen. Bereits einen Monat nach Eröffnung der Strecke, am 4. Dezember 1858, begann die Postbeförderung auf der Werrabahn. Immerhin über neun Aufgabestellen verfügte die Strecke. Zunächst wurden die Briefmarken nur per Federstrich entwertet, später gab es dafür Stempel. Besonders markant ist ein Stempel der „Fürstlichen Thurn und Taxis‘schen Lehenspost“, der die Nummer 377 trug. Dieser Stempel wurde ausschließlich vom Personal des Bahnpostwagens der Werrabahn benutzt. Wer immer in Deutschland einen Brief mit diesem Nummernstempel bekam, der wusste – irgendwo auf der Fahrt zwischen Eisenach und Lichtenfels wurde er abgestempelt.

Eine stattliche Auswahl dieser Briefe und Depeschen aus seiner Sammlung hat Hans-Dieter Kauffmann für die große Ausstellung im Meininger Schloss zusammengestellt, die am 5. September eröffnet wird. Die postalische Zeitreise reicht von der Thurn- und Taxis‘schen Postverwaltung über die Preußische Post und die Reichspost bis hin zur Deutschen Post. Auch manches Schmankerl hat der Meininger dabei in seiner Sammlung: So wurden Postsendungen noch 1954 mit einem Bahnpoststempel „Eisenach – Lichtenfels“ entwertet, obwohl seit Kriegsende der Eisenbahnverkehr zwischen Eisfeld und Coburg unterbrochen war. Kurios – aber doch ein Stück Thüringer Eisenbahngeschichte.

(Quelle: http://www.freies-wort.de/nachrichten/thueringen/fwfeuilleton/art2436,858980)
 
Richard Am: 16.08.2008 11:27:21 Gelesen: 1327308# 119 @  
Mit Räikkönen geht die Post ab

Von Roman Wittemeier

Motorsport-Total.com (14.08.08) - Kimi Räikkönen wird in seinem Heimatland Finnland eine ganz besondere Ehre zuteil. Der amtierende Formel-1-Champion wird auf Briefmarken des skandinavischen Landes verewigt. Auf den Postwertzeichen soll der Ferrari-Star mit Bildern aus seinem WM-Jahr 2007 zu sehen sein, betitelt mit "F1 World Champion '07 Kimi Räikkönen".

Die neue Briefmarkenserie wird vom Champion selbst am Rennwochenende in Spa-Francorchamps vorgestellt. Am 5. September kommt die Sonderedition in den öffentlichen Handel.

(Quelle: http://www.motorsport-total.com/f1/splitter/2008/08/Mit_Raeikkoenen_geht_die_Post_ab_08081401.html)
 
Richard Am: 17.08.2008 11:29:53 Gelesen: 1327297# 120 @  
Handyporto - Neuer Service der Post sendet Briefmarke per SMS zu

Telespiegel.de (14.08.08) - Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen in den Englischen Gärten in München und beschriften die eben gekaufte Ansichtskarte mit Grüßen an ihre Freundin in Hamburg. Sie würden die Postkarte nun gerne versenden, einen Briefkasten haben sie schon entdeckt, doch Sie können die Karte nicht einwerfen, denn Sie haben keine Briefmarke zur Hand.

In diesen und ähnlichen Situation soll ein neuer Service der Deutschen Post Abhilfe schaffen. Der Dienst namens `Handyporto´ ist eine mobile Anwendung für jene, die zum Beispiel unterwegs oder zu später Stunde eine Briefmarke benötigen. Mit ihr kann ein Brief oder eine Postkarte jederzeit und überall mit Porto bestückt werden, vorausgesetzt das Handy hat Empfang.

Im Bedarfsfall sendet der Nutzer per SMS oder Anruf ein entsprechendes Wort (`Brief´ oder `Karte´) an eine Servicenummer (fünfstellige Kurzwahl 22122) der Deutschen Post. Wenig später erhält er einen 12-stelligen Zahlencode per SMS. Diesen schreibt er, statt eine Briefmarke aufzukleben, auf seine Post. Dann kann der Brief mit der `Zahlenbriefmarke´ wie gewohnt verschickt werden. Der Preis des Porto wird mit seiner Mobilfunkrechnung abgerechnet. Eine vorherige Registrierung ist nicht nötig.

Das Handyporto ist gegenwärtig nur für nationale Standardbriefe und Postkarten erhältlich, die rund 80 Prozent des Postaufkommens ausmacht. Das Handyporto für einen Standardbrief beträgt derzeit 95 Cent, für eine Postkarte 85 Cent. Der erhöhte Preis wird mit den Kosten für die Bereitstellung des Dienstes erklärt. Ob später auch andere nationale und internationale Versandarten hinzu kommen werden, steht noch nicht fest.

Seit gestern wird das Projekt `Handyporto´ einigen ausgewählten Kunden vorgestellt, die ihre Erfahrungen in einem Blog mitteilen können (Handyporto Blog). Morgen soll das Produkt offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt werden, sodass sich ab Freitag alle Interessenten ihre Briefmarke per SMS zusenden lassen können. Dann wird vermutlich auch die Webseite http://www.handyporto.de online sein.

Doch dieser Marktauftritt ist als Testphase zu verstehen, teilte ein Sprecher der Deutschen Post der telespiegel-Redaktion mit. Das Produkt soll eventuell weiterentwickelt und verändert werden. Die Resonanz der Verbraucher wird also letztlich entscheidend dafür sein, ob und in welcher Form sich das Handyporto als Alternative zum klassischen Briefmarkenkauf durchsetzen wird.

(Quelle: http://www.telespiegel.de/news/08/1408-handyporto-sms-briefmarke.html)
 
Jürgen Witkowski Am: 17.08.2008 12:03:49 Gelesen: 1327293# 121 @  
@ Richard [#120]

Bei mir erweckt das Vorhaben neben dem nackten Grauen vor den philatelistischen Folgen den Eindruck einer dreisten Abzocke.

Die Mehrkosten scheinen mir vollkommen ungerechtfertigt. So sind beispielsweise für die herkömmlichen Briefmarken über den Schalterverkauf oder die Automatenmarken und deren Herstellung auch Kosten zu berücksichtigen, die mit dem Transport der Post nichts zu tun haben. Diese Kosten entfallen beim Handyporto.

Es lebe die Raffsucht. Man beginnt von der österreichischen Post zu lernen!

Mit etwas fassungslosen Sammlergrüßen
Jürgen
 
Richard Am: 21.08.2008 11:49:04 Gelesen: 1327237# 122 @  
Die Kunst des Miniplakats

ddp (19.08.08) - Die Wuppertalerin Andrea Voß-Acker zählt zu den erfolgreichsten Briefmarken-Designerinnen
Aktuelle Nachrichten - Wuppertal (ddp-nrw). Man klebt sie meist achtlos auf Briefe und Postkarten, ohne die sorgfältig gestalteten Motive zu würdigen. Briefmarken sind kleine Kunstwerke, und sie zu entwerfen, ist harte Arbeit.

Eine der erfolgreichsten deutschen Designerinnen von Briefmarken lebt in Wuppertal. Mehr als 30 Marken hat die 40-jährige Andrea Voß-Acker in den vergangenen Jahren entworfen.

«Briefmarken sind wie Miniplakate. Man darf das Design nicht überladen, sondern muss darauf achten, dass es im kleinen Maßstab funktioniert», erläutert die Diplom-Designerin ihre Arbeit. «Deshalb muss das Thema grafisch klar auf den Punkt gebracht werden», fügt sie hinzu. Ein weiterer Reiz ihrer Arbeit sei, dass Briefmarken auch «ein Stück Zeitgeschichte» darstellten.

Ob Sport, Technik, Geschichte und Soziales - Voß-Acker nimmt jede thematische Herausforderung beim Gestalten von Briefmarken an. «Die Vielfalt macht den Beruf sehr abwechslungsreich. Man beschäftigt sich intensiv auch mit Themen, zu denen man bislang noch keinen Zugang hatte», sagt sie. In der Vorbereitung besorgt sie sich Bücher zum jeweiligen Thema, recherchiert im Internet, macht Notizen und erste Skizzen. Das eigentliche Design geschieht dann am Computer, wo Fotos oder Collagen zu einem Motiv entwickelt werden.

Ihre jüngste Arbeit ist die vor wenigen Wochen erschienene vierteilige Reihe der diesjährigen Wohlfahrtsmarken mit berühmten Luftfahrzeugen. Die Motive zeigen das Flugboot Dornier Wal, den Hubschrauber Bo 105, die legendäre Junkers 52 und den Großraum-Airbus 380. Beim Airbus fällt auf, dass die Maschine von hinten und so ein wenig aus der Distanz zu sehen ist. «Das Vogelhafte des Flugzeugs kommt so nach meiner Einschätzung am besten rüber», erläutert Voß-Acker.

Am liebsten hat sie Themen, die man abstrakt darstellen muss. Für die 2003 erschienene Briefmarke «10 Jahre Vertrag von Maastricht» etwa entschied sie sich, die Sterne der EU-Fahne leicht verzerrt und damit als in Bewegung darzustellen. «Damit soll deutlich werden, dass sich die EU in einem fortwährenden Prozess befindet», sagt Voß-Acker. Beim Motiv «50 Jahre Deutsche Welle», ebenfalls 2003 erschienen, sieht man Funkwellen, die sich vom Standort Köln aus auf einer Weltkarte ausbreiten.

Ihre Laufbahn als Briefmarkendesignerin begann Voß-Acker 2001 kurz vor ihrem Studienabschluss an der Universität Wuppertal. Am Schwarzen Brett entdeckte sie damals die Ausschreibung für die Sondermarke «Kinder- und Jugendtelefon». Sie gewann den Wettbewerb - und ist seitdem im Geschäft. Unter anderem war sie für die Sondermarken zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und das Postwertzeichen für den Weltjugendtag 2005 verantwortlich.

Der Wettbewerbscharakter ihrer Arbeit sei indessen geblieben, sagt Voß-Acker. Für jede Marke lasse sich das Bundesfinanzministerium als Auftraggeber von mehreren Designern Entwürfe vorlegen. Der Kunstbeirat entscheide schließlich, welcher Entwurf grünes Licht bekomme.

Rund 100 Briefmarkendesigner gibt es in Deutschland - die meisten sind auch in anderen Branchen aktiv. So auch Andrea Voß-Acker: Ihre Arbeit umfasst außerdem die Gestaltung von Magazinen, Plakaten, Briefbögen und Anzeigenkampagnen.

In der Briefmarkenszene ist Voß-Acker inzwischen auch bei Sammlern gut bekannt. Auf der diesjährigen Briefmarkenmesse in Essen, wo sie bei der Vorstellung der von ihr entworfenen vierteiligen Markenserie «Für den Sport» mit dabei war, wollte mancher Briefmarkenfan ein Autogramm. «Das hat mich schon etwas überrascht», räumt sie ein.

(Quelle: http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/19048229/Die+Kunst+des+Miniplakats
 
Richard Am: 22.08.2008 11:52:07 Gelesen: 1327219# 123 @  
Stockach - Ein Liebesbeweis

Südkurier / jun, Stockach (20.08.08) - 100 Jahre alt ist diese Postkarte, die der Stockacher Josef Moosbrugger auf einem Flohmarkt in Schwenningen erstand.

Viele Ereignisse und Stimmungen leben nur in der Erinnerung weiter. Es gibt aber auch Momente, die auf Bildern festgehalten werden. Sie sind oft wichtige und interessante Zeitzeugen aus einer Vergangenheit, die besonders für die jüngere Generation fernab jeglicher Vorstellung liegt. So auch bei dem Bild, das heute seinen 100. Geburtstag feiert. Es zeigt das Ballspiel der Damenriege Stockach auf dem Hegau-Turnfest am 20. August 1908.

"Damals muss sich wohl eine kleine Liebschaft abgespielt haben", schmunzelt der 62-jährige Stockacher Josef Moosbrugger, stolzer Besitzer dieser alten Postkarte. "Zumindest war er hinter der Dame her", ist er sich sicher. Darauf deutet zum Beispiel die schräg aufgeklebte Briefmarke hin. "Die Position der Marken hatte früher eine Bedeutung", weiß Moosbrugger. Aber auch die Anschrift könnte ein weiteres Indiz sein. An: "Fräulein Paula Troll, Hochwohlgeboren, Freiburg Br., Lorrettostr. 14 II", lautet die Anschrift. "Der Zusatz Hochwohlgeboren war früher eine Höflichkeitsfloskel", erzählt Moosbrugger. Am 3. Dezember 1908 sendete der Schreiber die Postkarte mit dem Gruß: "Brief erwartend grüßt herzlichst Dein Ludwig", zum Teil noch in altdeutscher Schrift nach Freiburg.

Josef Moosbrugger interessiert sich sehr für die Stockacher Geschichte und hat die Postkarte vor rund eineinhalb Jahren auf einem Flohmarkt in Schwenningen gekauft. Wo das Bild genau entstanden ist, kann Josef Moosbrugger nicht mit Sicherheit sagen. "Ich habe aber einen Verdacht", sagt er. Er glaubt, das Ballspiel fand vor hundert Jahren im Stockacher Stadtgarten statt. "Aber ohne Garantie", betont er. Wie auch immer, eine schöne Erinnerung ist es auch so.

(Quelle: http://www.suedkurier.de/region/stockach/art1074,3375526)


 
Richard Am: 26.08.2008 11:36:22 Gelesen: 1327169# 124 @  
Die Kunst des Miniplakats

ddp-nrw (19.08.08) - Die Wuppertalerin Andrea Voß-Acker zählt zu den erfolgreichsten Briefmarken-Designerinnen.



Man klebt sie meist achtlos auf Briefe und Postkarten, ohne die sorgfältig gestalteten Motive zu würdigen. Briefmarken sind kleine Kunstwerke, und sie zu entwerfen, ist harte Arbeit.

Eine der erfolgreichsten deutschen Designerinnen von Briefmarken lebt in Wuppertal. Mehr als 30 Marken hat die 40-jährige Andrea Voß-Acker in den vergangenen Jahren entworfen.

«Briefmarken sind wie Miniplakate. Man darf das Design nicht überladen, sondern muss darauf achten, dass es im kleinen Maßstab funktioniert», erläutert die Diplom-Designerin ihre Arbeit. «Deshalb muss das Thema grafisch klar auf den Punkt gebracht werden», fügt sie hinzu. Ein weiterer Reiz ihrer Arbeit sei, dass Briefmarken auch «ein Stück Zeitgeschichte» darstellten.

Ob Sport, Technik, Geschichte und Soziales - Voß-Acker nimmt jede thematische Herausforderung beim Gestalten von Briefmarken an. «Die Vielfalt macht den Beruf sehr abwechslungsreich. Man beschäftigt sich intensiv auch mit Themen, zu denen man bislang noch keinen Zugang hatte», sagt sie. In der Vorbereitung besorgt sie sich Bücher zum jeweiligen Thema, recherchiert im Internet, macht Notizen und erste Skizzen. Das eigentliche Design geschieht dann am Computer, wo Fotos oder Collagen zu einem Motiv entwickelt werden.

Ihre jüngste Arbeit ist die vor wenigen Wochen erschienene vierteilige Reihe der diesjährigen Wohlfahrtsmarken mit berühmten Luftfahrzeugen. Die Motive zeigen das Flugboot Dornier Wal, den Hubschrauber Bo 105, die legendäre Junkers 52 und den Großraum-Airbus 380. Beim Airbus fällt auf, dass die Maschine von hinten und so ein wenig aus der Distanz zu sehen ist. «Das Vogelhafte des Flugzeugs kommt so nach meiner Einschätzung am besten rüber», erläutert Voß-Acker.

Am liebsten hat sie Themen, die man abstrakt darstellen muss. Für die 2003 erschienene Briefmarke «10 Jahre Vertrag von Maastricht» etwa entschied sie sich, die Sterne der EU-Fahne leicht verzerrt und damit als in Bewegung darzustellen. «Damit soll deutlich werden, dass sich die EU in einem fortwährenden Prozess befindet», sagt Voß-Acker. Beim Motiv «50 Jahre Deutsche Welle», ebenfalls 2003 erschienen, sieht man Funkwellen, die sich vom Standort Köln aus auf einer Weltkarte ausbreiten.

Ihre Laufbahn als Briefmarkendesignerin begann Voß-Acker 2001 kurz vor ihrem Studienabschluss an der Universität Wuppertal. Am Schwarzen Brett entdeckte sie damals die Ausschreibung für die Sondermarke «Kinder- und Jugendtelefon». Sie gewann den Wettbewerb - und ist seitdem im Geschäft. Unter anderem war sie für die Sondermarken zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und das Postwertzeichen für den Weltjugendtag 2005 verantwortlich.

Der Wettbewerbscharakter ihrer Arbeit sei indessen geblieben, sagt Voß-Acker. Für jede Marke lasse sich das Bundesfinanzministerium als Auftraggeber von mehreren Designern Entwürfe vorlegen. Der Kunstbeirat entscheide schließlich, welcher Entwurf grünes Licht bekomme.

Rund 100 Briefmarkendesigner gibt es in Deutschland - die meisten sind auch in anderen Branchen aktiv. So auch Andrea Voß-Acker: Ihre Arbeit umfasst außerdem die Gestaltung von Magazinen, Plakaten, Briefbögen und Anzeigenkampagnen.

In der Briefmarkenszene ist Voß-Acker inzwischen auch bei Sammlern gut bekannt. Auf der diesjährigen Briefmarkenmesse in Essen, wo sie bei der Vorstellung der von ihr entworfenen vierteiligen Markenserie «Für den Sport» mit dabei war, wollte mancher Briefmarkenfan ein Autogramm. «Das hat mich schon etwas überrascht», räumt sie ein.
 
Richard Am: 02.09.2008 14:22:08 Gelesen: 1327066# 125 @  
Den «Vater» von Max und Moritz geehrt

Von Henning v. Vogelsang

Liechtensteiner Vaterland (31.08.08) - Vor 100 Jahren starb er, der Meister der satirisch-humoristischen Bildergeschichten, von denen «Max und Moritz» die berühmteste ist. Liechtenstein würdigt den Dichter, Kunstmaler und Zeichner Wilhelm Busch nun durch Briefmarken.

Um 18 Uhr fand im Liechtenstein-Center im Vaduzer Städtle die Präsentation der neuen Marken statt. Acht Sondermarken der Serie «Wilhelm Busch» sind zum heutigen 1. September herausgegeben worden.

Die Motive sind Geschichten aus dem umfassenden Bildergeschichten-Werk Wilhelm Buschs, der als einer der bedeutendsten Vorväter der heutigen Comics gilt, vor allem im deutschsprachigen Raum.

«Dieses war der erste Streich ...»

Max und Moritz mit deren Streichen an Lehrer Lämpel, dem Schneider Böck und der Witwe Bolte sowie die Geschichten von Hans Huckebein, der frommen Helene, Fipps dem Affen und Balduin Bählamm, dem verhinderten Dichter.

Namens der Agentur Leone Ming und der Liechtensteinischen Post AG begrüsste Norbert Hasler als Philatelie-Zuständiger bei der Post die zahlreich erschienenen Gäste.

400 Jahre Fürstenhaus

Zugleich herausgegeben wird heute ein Sonderblock zum 400-jährigen Bestehen des Fürstenhauses Liechtenstein. Der Redner stellte im Verlauf der Busch-Briefmarkenvernissage auch die Gestalter der Marken und des Bogenrands vor, Leone Ming und Grafikerin Christine Böhmwalder.

Bei Sammlern beliebt

Neben den Briefmarken gibt die Philatelie Liechtenstein zu jeder Ausgabe Ersttagsbriefe und Maximumkarten mit einem Sonderstempel heraus, die sich bei Sammlern laut Norbert Hasler grosser Beliebtheit erfreuen. Die Gäste erhielten im Anschluss an die Feier jeweils ein Set solcher Ersttagsbriefe überreicht.

Respekt vor dem Werk Buschs

In einem kurzen Interview befragte Stefan Erne, der Leiter Gestaltung der Philatelie Liechtenstein, die beiden Vertreter von Leone Ming zu den Besonderheiten dieser Markenausgabe. Dabei erfuhr man, dass man versucht habe, bei Beibehaltung des Respekts vor der Arbeit des Künstlers die Einmaligkeit der Werke hervorzuheben und durch die Reduktion auf das Wesentliche ihrer Arbeit in die Zeichnungen von Wilhelm Busch einfliessen zu lassen. Die farblichen Akzente, an sich heikel, da Busch schwarz-weiss zeichnete, sind eine heikle Herausforderung gewesen, auch sie ist aber geschmackvoll und dezent gelöst worden.

Stolz auf das gelungene Werk

Herbert Rüdisser, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Post AG, gab seiner Freude über die gelungenen Briefmarken in einer kleinen Dankesansprache ebenfalls Ausdruck und überreichte dem Rezitator und dem Musiker ein kleines Präsent.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer, unter ihnen etliche Kinder, hatten ihr helles Vergnügen an den Busch-Versen, zu denen jeweils die entsprechenden Motive auf dem Grossbildschirm zu sehen waren; Diese Freude war einerseits in der bekanntlich köstlichen Ironie des Karikaturisten Busch begründet, der keineswegs Kindergeschichten zeichnete und dichtete, sondern seine Zeitgenossen so überaus witzig und zugleich bissig aufs Korn nahm, andererseits an der Interpretation Kurt Tscheggs, der jeder Kenner und Liebhaber Buschs anmerkte, dass hier ein ebensolcher zu Wort kam.

(Quelle: http://www.vaterland.li/page/lv/artikel_detail.cfm?id=31494)
 
Richard Am: 08.09.2008 22:44:34 Gelesen: 1326984# 126 @  
Fürstentum feiert Busch - Liechtenstein gibt Briefmarke zum 100. Todestag des Dichters heraus

Mindener Tagblatt / soe, Wiedensahl/Vaduz (02.09.08). Am Ende mussten sich die Kritiker doch geschlagen geben: Seit dem 1. September 2008 kann man auch in Liechtenstein Wilhelm-Busch-Briefmarken kleben.

Letztlich setzte sich die Fraktion um Norbert Hasler, Bereichsleiter Philatelie bei der Liechtensteiner Post AG, gegen die Busch-Verneiner in der alpenländischen Steueroase durch, die "keinen direkten Liechtenstein-Bezug" in der Person des vor 176 Jahren in Wiedensahl geborenen Malers und Zeichners, Dichters und Denkers entdecken konnten.

Das alles war allerdings kein Argument: "Wer Deutsch spricht, kennt Max und Moritz", besänftigte Hasler am Ende alle Gegner des Projektes. Er selbst habe als Kind Buschs Bildergeschichten gelesen und vor allen an den Streichen von Max und Moritz Gefallen gefunden.

Auf einem Kleinbogen gibt es jetzt die acht Motive mit einem Wert von jeweils 1,30 Schweizer Franken, die Währung, die auch in dem Kleinstaat gilt, aus dem umfangreichen zeichnerischen Werk Buschs. Bei Haslers Begeisterung für "M und M" verwundert es nicht, dass gleich vier der Motive aus diesem weltweiten Millionenseller des "Vaters des Comic" stammen. Neben den beiden Hauptprotagonisten kann der Liechtensteiner Briefeschreiber künftig auch Lehrer Lämpel, Schneider Böck und die Witwe Bolte auf seine Auslandspost kleben.

Die weiteren weltberühmten Busch-Figuren Fromme Helene, Unglücksrabe Hans Huckebein, Fipps der Affe und der stark autobiografische Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter, komplettieren das Angebot der Alpenrepublik. Leone Ming und Christine Böhmwalder haben die Vorgaben des "Weisen aus Wiedensahl", der vor 100 Jahren in Mechtshausen im Harz-Vorland gestorben ist, auf die gezackten Rechtecke projiziert.

Bei der Vorstellung der Marken und der begleitenden Ersttagsbriefe wurde bei Busch die "virtuose Kombination von Wort und Bild" ebenso gewürdigt wie die "wegbereitende sprachliche Lautmalerei" nicht nur bei "Rickeracke". Präsentiert wurden die Postwertzeichen bei einer Lesung aus Buschs bekanntesten Texten und Zitaten im Liechtenstein-Center in der Hauptstadt Vaduz.

(Quelle: http://mt-online.de/mt/lokales/kultur/?sid=a1acfd2d1c8897c355eac31714200cd9&cnt=2555294)

Foto: Sölter


 
Richard Am: 09.09.2008 22:53:08 Gelesen: 1326955# 127 @  
Bad Säckingen - Ansturm auf Sondermarke

Von Susanne Kanele

Südkurier, Bad Säckingen (05.09.08) - Dicke Luft im Schlossparkpavillon. Denn dicht gedrängt standen die Leute, die einen Satz der Sondermarken mit der Alten Rheinbrücke als Motiv ergattern wollten, in dem kleinen Pavillon. Zum ersten Mal haben Deutschland und die Schweiz eine gemeinsame Briefmarke herausgebracht, die am gestrigen Donnerstag und heutigen Freitag im Rahmen eines Aktionstages mit einem Ersttagsstempel verkauft wird.

Die Organisatoren, die Briefmarkenvereine Fricktal, Laufenburg und Bad Säckingen unterstützt von der Stadtverwaltung und dem Tourismuszentrum, staunten nicht schlecht über das Gedränge im Pavillon, und die Mitarbeiter der Post Schweiz und der Deutschen Post hatten jede Menge zu tun.

Auf der Briefmarke ist die alte Rheinbrücke zu sehen, die zwischen der Gemeinde Stein in der Schweiz und Bad Säckingen in Deutschland über den Rhein gespannt ist. Gestaltet worden ist die Briefmarke von der Schweizer Künstlerin Bernadette Baltis aus Zürich. Der Gemeinschaftsausgabe von Deutschland und der Schweiz ging ein Gestaltungswettbewerb voraus, an dem drei Gestalter aus Deutschland und zwei aus der Schweiz teilgenommen haben. Den Zuschlag erhielt Bernadette Baltis, die auch die Ersttagsumschläge, Bildpostkarten und die Ausgabestempel für Berlin, Bonn und Stein gestaltet hat.

Zweimal an diesem Donnerstag war die Künstlerin anwesend und hat zusammen mit Bürgermeister Martin Weissbrodt und Gemeindeamann Hansueli Bühler aus Stein die Postkarten und Ersttagsbriefe signiert. Wie Rockstars waren die drei umringt von Leuten und stellenweise gab es kein Vor oder Zurück mehr.

Erleichterung zeichnete sich im Gesicht von Roland Fischer aus Wehr ab. Eine Stunde ist er angestanden, um in den Besitz der neuen Sondermarke zu kommen. Früher hat Fischer intensiv Briefmarken gesammelt. "Jetzt sammle ich nicht mehr", sagt er. " Diese Briefmarke habe ich gekauft, weil die Holzbrücke darauf abgebildet ist", erzählt er. Auch das Fernsehen interessierte sich für den Aktionstag in Bad Säckingen. Das ARD-Fernsehen drehte für seine Sendung "Buffet", die DPA fotografierte die neue Sondermarke vor dem Origialbauwerk und das Radio DRS wünschte ein telefonisches Interview mit den Organisatoren.

Indessen warteten draußen geduldig die beiden Pferde, die die Postkutsche "Murg-Herrischried" zogen. Daneben stand ein Königlich-Württembergischer Postillion im Originalkostüm und wartete auf Fahrgäste. Denn neben den Briefmarken gab es auch eine Fahrt mit der ehemaligen Postkutsche zwischen Murg und Herrischried und durch die Innenstadt zu kaufen.

(Quelle: http://www.suedkurier.de/region/waldshut/art1060,3402001)


 



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