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Thema: Neuer Crypto-Wahnsinn in Liechtenstein
Das Thema hat 35 Beiträge:
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henning1000 Am: 25.12.2022 18:52:03 Gelesen: 4509# 1 @  
Der Wahnsinn mit den Krypto-Marken geht weiter.

Nachdem Österreich vor ein paar Wochen eine neue 500,--€-Nennwert-Marke mit 1 g Goldbarren herausgebracht hat, wird das jetzt von Liechtenstein übertrumpft. Vor ein paar Tagen begann der Vorverkauf für eine Marke, die für 999,-- Franken kostet. (sfr ist gerade pari mit dem Euro)

Neben einer physischen Marke gibt es ein NFT, ein Zertifikat, und 4 VIP-Tickets fürs Nationalmuseum in Vaduz.

Im Vorfeld gab es eine Einladung nach Vaduz zur Vorstellung des Bildes des NFT wobei der Künstler anwesend war. Diese bekam jeder, der die Marke vorbestellt hatte.

Die Auslieferung des Marke erfolgt erst im März.

Heutzutage tragen meiner Meinung nach viele Postverwaltungen selbst dazu bei, die Philatelie kaputt zu machen. Selbst ehemals seriöse Länder wie Frankreich, Liechtenstein, Rumänien überfluten den Markt mit Sondereditionen, Mini-Auflagen, etc. Dazu kommen Agenturen wie Stamperija, die den Exodus beschleunigen mit der sintflutartigen Flutung des Marktes mit bunten Bildchen.

Mal sehen, ob Liechtenstein alle 1500 Marken verkauft. Immerhin scheint der Hype auf die Kryptomarken aus dem Fürstentum nachzulassen, die letzten beiden Ausgaben: Blockchain 4.1 und Tod der Fürstin in Kleinauflagen sind jedenfalls bei der Versandstelle noch verfügbar.

https://nft.kryptobriefmarke.li/
 
Baber Am: 25.12.2022 20:49:51 Gelesen: 4448# 2 @  
Hallo Henning,

nachdem diese Marke nicht die Landesbezeichnung "Fürstentum Liechtenstein" trägt sondern "Liechtensteinische Post AG" ist es keine offizielle Ausgabe der Post sondern eine Marke auf Privatbestellung, die jeder wie die privatisierten Marken von Österreich oder die Marken individuell von Deutschland bestellen kann. Ohne sie ist eine Liechtensteinsammlung auch komplett.

Gruß
Bernd
 
henning1000 Am: 25.12.2022 21:29:41 Gelesen: 4419# 3 @  
@ Baber [#2]

Stimmt nicht. Ist eine reguläre Ausgabe.

Allerdings ist vor kurzem eine erste Kryptomarke erschienen, die eine privatisierte ist.

Thema Tiere: Katze: https://shop.philatelie.li/catalogsearch/result/?q=297.22.27
 
robste1987 Am: 25.12.2022 22:20:01 Gelesen: 4394# 4 @  
Es gibt eine Webseite, die den Hype um Kryptowährungen jeder Art sehr fundiert kritisiert [1].

Momentan ist da das Hauptthema der betrügerische Zusammenbruch der vormals zweitgrößten einer Kryptobörse weltweit. Der aktuellste Beitrag geht um Betrug mit Kryptowährungen/NFTs im Zusammenhang mit Pokemon.

Fragen in die Runde:

* Sollen wir versuchen da den Unsinn mit Kryptobriefmarken auf Tapet zu bringen? Müsste auf Englisch geschrieben sein, für jemanden verständlich sein, der keine Ahnung von Briefmarken hat und sollte kein Jammern um den Niedergang der Philatelie enthalten, da das dort nicht direkt Thema wäre.

* Was können wir tun statt nur zu Jammern? Vielleicht zum Kündigen von Neuheiten-Abos aufrufen und irgendwie öffentlichkeitswirksam postfrische Sammlungen auflösen und noch frankiergültige Briefmarken für gute Zwecke spenden, damit der Umsatz der Postverwaltungen wenigstens etwas geschmälert wird?

* Hat jemand andere Ideen?

[1] https://web3isgoinggreat.com/
 
Cantus Am: 26.12.2022 01:14:45 Gelesen: 4342# 5 @  
@ henning1000 [#4]

Hallo,

wenn das eine reguläre Marke wäre, dann müsste sie von jedermann an jedem Postschalter für Frankaturzwecke erhältlich sein. Das dürfte hier aber nicht zutreffen. Also ist es eine Sonderprägung, um gierige Sammler abzuzocken, denn normal denkende Menschen würden mit Sicherheit so eine Marke nicht auf einen beliebigen Bedarfsbrief kleben. Gegen "Gier frisst Hirn" kann man nichts machen, also soll jeder kaufen, der mag, nur mit Philatelie hat das nichts zu tun.

Und wenn das in Liechtenstein funktioniert, dann folgen vielleicht bald Kongo oder Vietnam oder China, wer weiß.

Viele Grüße
Ingo
 
Baber Am: 26.12.2022 07:20:19 Gelesen: 4313# 6 @  
@ henning1000 [#3]

Hallo Henning,

die Katze habe ich gemeint. Die andere kenne ich gar nicht.

Gruß
Bernd
 
Baber Am: 26.12.2022 07:39:31 Gelesen: 4305# 7 @  
@ robste1987 [#4]

Was können wir tun statt zu jammern?

In einem freien Markt richtet sich der Preis nach Angebot und Nachfrage. Es gibt scheinbar weltweit genug Nachfrage, um solche Produkte anzubieten, die nichts mehr mit Briefmarken als Abgeltung für die Versendung eines Briefes zu tun haben.

Wir können zwar den Kauf verweigern und den Neuheitenbezug solcher Länder einstellen, aber wir sind offensichtlich in der Minderheit.

Ein Schlag dagegen wäre, wenn die Katalogredaktionen diese Marken als missbräuchliche Ausgaben markieren würden, wie sie es in den 1960-er Jahren für die sog. Raubstaaten getan haben. Aber die Zeiten sind leider vorbei. Seit der Privatisierung der Postverwaltungen weltweit steht die Gewinnmaximierung mit Briefmarkenausgaben, oder was als solche bezeichnet wird, im Vordergrund.

Gruß
Bernd
 
Ilves2020 Am: 26.12.2022 07:46:08 Gelesen: 4304# 8 @  
Schönen guten Morgen,

vielleicht sollte man die Kataloghersteller davon überzeugen, die Crypto-Marken aus der Hauptnummerierung herauszunehmen und ihnen eine eigene Kategorie zu geben?

Die ersten Bund-Automatenmarken waren Ende 1980 ja zuerst auch unter den Michel-Nummern 1068 – 1081 erfasst, bevor die eigene Rubrik für diese Marken gestartet wurde.

Meiner Meinung nach unterscheiden sich die Crypto-Marken genügend von „normalen“ Marken, so dass dies hier auch angebracht wäre. Das könnte schon einiges an Aufregung um diese Ausgaben verhindern helfen. Wer sie haben möchte, wird sie trotzdem kaufen. Für alle, die diesen Hype nicht mitmachen, kann die ganze Geschichte dann egal sein. Mir persönlich sind diese Ausgaben so oder so egal, da sie mir nicht auch nur einen Bruchteil des Verkaufspreises wert sind.

Und ja, der Charakter von Briefmarken an sich ist einem stetigen Wandel unterworfen. Das hat aber schon mit den ersten Sondermarken vor x Jahrzehnten und nicht erst gestern angefangen und wir Sammler haben auch unseren Anteil daran, dass uns die Postverwaltungen seit ewigen Zeiten immer mehr zum Sammeln geben.

Einen schönen Sonntag 2.0
Thomas
 
Baber Am: 26.12.2022 08:37:41 Gelesen: 4285# 9 @  
@ Ilves2020 [#8]

vielleicht sollte man die Kataloghersteller davon überzeugen, die Crypto-Marken aus der Hauptnummerierung herauszunehmen und ihnen eine eigene Kategorie zu geben?

Hallo Thomas,

das ist ein guter konstruktiver Vorschlag, mit dem eigentlich die Herausgeber und die Kataloghersteller gut leben könnten.

Dafür sollte sich einmal der BDPh oder besser die FIP stark machen.

Gruß
Bernd
 
dietbeck Am: 26.12.2022 09:23:20 Gelesen: 4266# 10 @  
Auf der Webseite[1] der liechtensteinischen Post steht:

Stamps 4.0 and 4.1 are real stamps valid for postage.

Offensichtlich ist dies also auch schon die zweite Crypto-Marke Liechtensteins.

[1] https://kryptobriefmarke.li/
 

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