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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 770 Beiträge:
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Gernesammler Am: 11.05.2023 19:35:06 Gelesen: 43698# 671 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 22 Format A, 147x84 mm mit Werteindruck von 3 Kreuzern vom 17.7.1863 aus Frankfurt am Main an den Königlichen Rechtsanwalt Herrn Dr.Mayersohn in Aschaffenburg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe, oben Mitte wurde noch handschriftlich der Erhalt bestätigt.

Gestempelt wurde mit Vierringstempel und Einkreisstempel von Frankfurt A.M (Feuser nachverwendete Altdeutschland Stempel 998 A) sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Aschaffenburg (Winkler 14 III, 22 mm hoch) verwendet 1861-1865.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 24.05.2023 10:50:05 Gelesen: 42678# 672 @  
Liebe Freunde,

ein Traumbrief aus Paris vom 26.11.1857 wurde wohl in einem Ort ohne Post ("D") direkt bei der Bahnpost (Stempel "D") aufgegeben. Gerichtet war er an die Frau Ministerialräthin Amalie Steinheil in München - Schwabing.



Er sollte eingeschrieben werden und wurde mit 200 Centimes = 20 Decimes = 2 Francs freigemacht. Das war fast ein Gulden.

Der Postvertrag Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1847 bis 30.6.1858 bestimmt, dass Einschreiben immer frankiert werden mussten. Darüber hinaus waren sie 5fach zu siegeln, wie man hier sieht, wo man leider das mittige Siegel ausgeschnitten hatte (war wohl rückfettend).

Hinten sehen wir die Gewichtsnotation "12 Grammes", womit der Brief in der 2. Gewichtsstufe lag. Einfache Briefe bis 7,5g kosteten 50 Centimes, womit er nach dem Gewicht in die 2. Gewichtsstufe fiel (über 7,5 bis inkl. 15g), also 100 Centimes.

Die Besonderheit bei Einschreiben war aber, dass sich durch diesen Postsonderdienst das Franko verdoppelte, also statt 100 Cent. nun 200 Centimes, welche halbscheidig geteilt wurden. Somit war er in Frankreich versichert bis 50 Francs, in Bayern bis 25 Gulden rheinisch.

Sind generell Einschreiben zu allen Zeiten aus Frankreich nach Bayern selten, so sind schwere Briefe damit noch weitaus seltener.

Am 28.11. traf er in München ein und wurde zugestellt. Es war wohl der 30. Brief aus dieser Korrespondenz und gerne hätte ich die 29 anderen auch noch in meine Sammlung integriert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gerhard Am: 24.05.2023 12:50:29 Gelesen: 42663# 673 @  
@ bayern klassisch [#672]

Fantastische Schöheit; ist der rückseitige Stempel ein Ankunftsstempel und somit die Leitwegbstätigung Paris - Straßburg?

MphG
Gerhard
 
bayern klassisch Am: 24.05.2023 13:04:05 Gelesen: 42661# 674 @  
@ Gerhard [#673]

Hallo Gerhard,

schön, wenn dir das Briefchen auch so gut gefällt, wie mir.

Es war ein Bahnpoststempel im Transit - Ankunft hat nur München gestempelt. Wobei ich diese Type Paris à Strasoburg mit der Ziffer dahinter noch gar nicht kenne, obwohl ich viele französische Briefe nach Bayern habe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Koban Am: 24.05.2023 15:17:17 Gelesen: 42640# 675 @  
@ bayern klassisch [#672]

Hallo bk,

Die Einkreisstempel mit einem Buchstaben können verschiedene Bedeutungen haben. Eine davon ist die Kennzeichnung der Herkunft aus einem Landbriefkasten (Bôite Rurale).

Bei Deinem Beleg hat der Stempel aber die Bedeutung eines Wertbriefstempels des Pariser Postamtes "D". Ab 1863 tritt bei den Pariser Wertbriefstempeln an die Stelle des Buchstabens die Ziffer des Postamtes.

Der für die Entwertung der Marken benutzte Stempel "D" ist kein Bahnpoststempel sondern gehört ebenfalls zum Pariser Postamt "D" (bis 1863 Rue Sainte Cécile, ab 1863 Rue d'Enghien).

Siehe auch Aufgabestempel PARIS (D) oberhalb der Marken. Die rautenförmigen, für die Markenentwertung benutzten Bahnpoststempel haben immer mindestens zwei Buchstaben, die Stempel der Pariser Postämter meist nur einen. Lediglich Filialpostämter (bureaux supplémentaires) haben einen zweiten Buchstaben (immer ein "S"), und gelegentlich noch eine einzelne Ziffer (z.Bsp. CS3). Stempel mit je nur einem Buchstaben und einer Ziffer (z.Bsp. C3) gehören ebenfalls zu den Pariser Postämter.
Folgende Stempel gehören zu den Pariser Postämtern:

A, BS2, C3, ES1, H, JS1, N,
AS1, C, D, ES2, HS1, K,
AS2, CS1, DS1, F, HS2, KS1,
AS3, CS2, DS2, FS1, HS3, KS2,
B, CS3, DS3, FS2, HS4, L,
BS1, C2, E, G, J, M
 

Abgelöst wurden diese rautenförmigen Stempel der Pariser Postämter durch die "Sternstempel" mit Ziffer(n) (Étoile chiffrée, ab 1863), während die ähnlichen Bahnpost-(Entwertungs-)stempel noch bis 1876 in Gebrauch waren.

Die 2° im rückseitigen Routenstempel für Bahnpoststrecken bedeutet zweiter (Tages-)Zug. Nachtzüge haben statt des inneren Kreises ein Achteck.

Gruß,
Koban
 

bayern klassisch Am: 24.05.2023 15:59:21 Gelesen: 42631# 676 @  
@ Koban [#675]

Hallo Koban,

vielen Dank - dürfte ich deine Antwort als Antwort des Jahres bei einer Umfrage angeben, würde ich das gerne tun. Da merkt man hinter jedem Buchstaben den Fachmann. Klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.05.2023 19:17:26 Gelesen: 42056# 677 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U17 mit Werteindruck von 3 Kreuzern vom 29.1.1870 von den Gebrüdern Leube aus Ulm, spediert an Max Joseph Streng in Dietmannsried, hier kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Im Brief der eine Rechnung beinhaltet geht es um die Summe von 78 Gulden 45 Kreuzer, am 30.1. wurde oben im Brief der Erhalt bestätigt.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Ulm sowie zur Ausgabe auf der Rückseite mit dem Halbkreisstmepel von Dietmannsried (Winkler 11b) verwendet 1851-75.

Was mich an der Ganzsache faszieniert hat war, dass der Brieftext eingeklebt wurde, so noch nie gesehen.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 04.06.2023 13:22:09 Gelesen: 41075# 678 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 11 mit Werteindruck zu 6 Kreuzer vom 20.10.1863 aus Stuttgart von Eduard Mohl, spediert nach Lindau den Namen des Empfängers kann ich leider nicht entziffern, in Lindau kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Stuttgart, sowie auf der Rückseite mit dem Bahnpoststempel Zweikreisstempel das einzige was man entziffern kann ist Zug 3, Z.3, in Lindau dann zur Ausgabe der Halbkreisstempel (Winkler 14, diesen gab es mit und ohne Punkt) verwendet 1862-67.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.06.2023 13:31:46 Gelesen: 41073# 679 @  
@ Gernesammler [#678]

Hallo Rainer,

Empfänger war die Firma Martin Spengelin in Lindau - irgendein Vollidiot hat Hunderte von vergleichbaren Briefen so verunstaltet, warum auch immer. Wenn ich den in die Finger bekommen hätte ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 04.06.2023 13:41:38 Gelesen: 41071# 680 @  
@ bayern klassisch [#679]

Hallo Ralph,

besten Dank, war für mich nicht zu erkennen und wenn kein Ankunftstempel vorhanden gewesen wäre hätte man den Empfänger-Ort als Landau gelesen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.06.2023 14:32:35 Gelesen: 41058# 681 @  
@ Gernesammler [#680]

Hallo Rainer,

ich habe, ganz witzig, tatsächlich einen unterfrankierten Brief aus der Pfalz in die Schweiz, wo sich die Schweizer wunderten, warum der unterfrankiert sein wollte, weil sie auch Lindau gelesen hatten und von Lindau hätte es gepasst. Der Brief stammt aber von Landau in der Pfalz und von da waren es halt 3 Kr. zu wenig.

Kann ich dir leider nicht vermachen, weil ein Vortragsstück aus meiner Pfälzer Heimat in die Schweiz, die ich ja auch sehr schätze.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 07.06.2023 18:15:04 Gelesen: 40659# 682 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus London mit Stempel Lombard Street vom 25.10.1859 via Frankreich (hinten: Paris 26.10. und Strasbourg 27.10) wurde offenbar bar bezahlt (P.D. in rot von London) nach Frauenau bei Zwiesel an Benedict von Poschinger versendet.



Vorne wurde der Brief mit einer roten 6 für 6 Pence Barfranko versehen und er bekam dafür den P.D. - Stempel als Zeichen der kompletten Bezahlung des Frankos für Grossbritannien, Frankreich und Bayern.

Dann aber stellte man fest, dass er über 1/4 Unze (7,5g) wog und in der 2. Gewichtsstufe 1 Shilling (oben links notiert) kostete, so dass man die 6 strich, weil der Brief über 7,5 - 15 g wog (über 1/4 bis 1/2 Unze). Sehr ungewöhnlich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 07.06.2023 19:20:52 Gelesen: 40653# 683 @  
@ bayern klassisch [#682]

Hallo Ralph,

ein schöner Brief mit Personen die auch eine interessante Provenienz haben, Johann Michael II. von Poschinger (1794–1863), bayerischer Unternehmer und Politiker (Landtagsabgeordneter) sowie sein Sohn, Georg Benedikt II. von Poschinger (1845–1900), Fideikommissherr auf Oberfrauenau, erblicher Reichsrat (Bayern) seit 1873.

Beste Grüße Rainer

https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_von_Poschinger
https://de.wikipedia.org/wiki/Poschinger_(Adelsgeschlecht)
 
bayern klassisch Am: 07.06.2023 19:40:39 Gelesen: 40650# 684 @  
@ Gernesammler [#683]

Hallo Rainer,

sehr interessant - ein Postunfall durch umgekippte Kutsche und folgend ein Genickbruch - das war also richtig übel.

Er hinterließ ein Vermögen von weit über 2 Millionen Gulden, wenn wir 30 Euro je Gulden rechnen, dürften das ca. 70 Millionen Euro sein. Nicht gerade wenig, auch wenn er damit nicht zu den reichsten Menschen Deutschlands gehörte.

Es gab früher auf jeder besseren Auktion ein paar Briefe an ihn, teils auch Rosinen. Aber die haben sich in den letzten 40 Jahren doch sehr verlaufen und wenn man heute einen sieht, der nett daher kommt, macht man sicher nichts falsch, ihn zu kaufen, zumal mit DER Geschichte dahinter.

Danke für die Links - super!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 17.06.2023 17:48:04 Gelesen: 39628# 685 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Vorgedruckter Rechnungs Brief vom 31.10.1862 von Julius Berger aus Viersen, spediert an Herrn Theobald in Pirmasenz dort kam der Brief am 2.11.1862 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Preussen Nr.18a zu 3 Silbergroschen gestempelt wurde mit Ra2 Rahmenstempel von Viersen (Feuser 3688-4) verwendet ab 1850 als Durchgangsstempel der kleine Zweikreisstempel von Heidelberg sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Pirmasens (Winkler 12a, ohne Punkt) verwendet 1862-1875.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.06.2023 21:06:27 Gelesen: 39602# 686 @  
@ Gernesammler [#685]

Hallo Rainer,

ein feiner Brief an Herrn (oder besser "die Firma"?) Theobald, eine Art westpfälzischer Tausendsassa.

Unter anderem war er bekannt als Auswanderungsagent für die Firma Pokrantz & Co. in Bremen, aber auch für die französische Seite bis Le Havre ("Havre de Grace"), wo uns in seiner Korrespondenz Listen von Auswanderern in die USA, die Schiffe, die Routen, die Kapitäne und die Kosten (1., 2. und 3. Klasse) erhalten geblieben sind.

Sonderbarerweise gibt es viele Hundert Briefe AN ihn, aber kaum etwas VON ihm.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 18.06.2023 19:07:51 Gelesen: 39505# 687 @  
Liebe Freunde,

zu diesem dienstlichen Wende-Brief habe ich noch nicht alles sicher verstanden und hoffe auf württembergische Amtshilfe.

Das württembergische Amts-Notariat in Langenau bei Ulm gab am 6.12.1843 ein Schreiben an das Landgericht Günzburg in Bayern mit der Franchise R.S. auf. Gab es diese Franchise in Württemberg überhaupt? Ich kenne sie nur von Bayern.



Günzburg bearbeitete den Fall umgehend und sandte den Brief gewendet am 5.1.1844 als R.S. zurück nach Langenau, wo er am Folgetag mit dem 1. Bestellgang ausgetragen wurde (wohl von Ulm aus).

Kennt jemand weitere Dienstbriefe aus Württemberg mit R.S. - Franchisen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 22.06.2023 19:59:33 Gelesen: 39006# 688 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Nochmals ein Brief an Herrn Theobald in Pirmasenz, dieser ist vom 22.10.1865 von Herrn Schaberger aus Mainz, in Pirmasenz kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man zwei Marken der Thurn und Taxis zu je 3 Kreuzer, Mi.Nr.42, gestempelt wurde mit Vierringstempel Nr.134 dem Einkreisstempel von Mainz mit Kreuzen, auf der Rückseite der Einkreisstempel Mainz-Worms und dem Halbkreisstempel von Pirmasens (Winkler 12a, ohne Punkt) verwendet 1863-75.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.06.2023 15:13:17 Gelesen: 38149# 689 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Laufzettel von Ebingen über Tübingen, Stuttgart, Ulm, München, Salzburg nach Wien und genau so retour vom 1.3.1847. Der Laufzettel war vom Absender mit 13 / 7 Kreuzer rheinisch frankiert worden. 13 Kr. für Württemberg und Österreich als Gemeinschaftsfranko halbscheidig zu teilen und 7 Kr. rheinisch für Bayerns Transit.







Der Absender eines Wertbriefes vom 2.12.1846, aus Ebingen nach Wien über 40 Gulden an Fräulein Krieger in Wien, hatte keine Bescheinigung erhalten, ob der Brief dort zugestellt wurde, bzw. ob sein Wertbrief dort überhaupt angekommen war. Hätte er eine Bescheinigung durch die Empfängerin, Frau Krieger, in Händen gehabt, die den Nichterhalt bestätigt hätte, hätte die Ebinger Post einen dienstlichen und daher kostenlosen Laufzettel absenden müssen.

Der Laufzettel hatte nun die Funktion zu überprüfen, ob alle involvierten Poststellen, siehe 1. Satz, den Erhalt und die Weiterspedition der damaligen Wertsendung nachvollzogen hatten.

Um es kurz zu machen: Alle Fahrpostexpeditionen hatten die Sendung damals korrekt zuspediert bekommen und Wien als Abgabepost stellte fest, dass die nämliche Sendung am 9.12.1846 an Fräulein Krieger korrekt ausgehändigt worden war.

So ausgefertigt lief der Laufzettel wieder über Salzburg - München - Ulm - Stuttgart - Tübingen nach Ebingen zurück und wurde dem damaligen Absender des Wertbriefen im Tausch gegen seinen Postschein ausgehändigt.

Laufzettel über München habe ich in der Vormarkenzeit sicher 10-12 Stück gesehen, ein paar davon ruhen in meinen Alben, aber nie zuvor hatte München auch gestempelt, wie hier. Außerdem hat Österreich mit dem Abschlag seines O.B.C. - Stempels eine Besonderheit hingelegt, denn es war ja ein württembergisches Schreiben und somit kein Bayerisches, wodurch der Abschlag des O.B.C. - Stempels (Oesterreichisch-Bayerische-Correspondenz) nicht gestattet war, weil er mit dem Postvertrag Bayerns mit Österreich zum 1.10.1842 nichts zu tun hatte (der galt nämlich nicht für Transite!). Aber das nehme ich natürlich gerne hin ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.07.2023 17:00:03 Gelesen: 37561# 690 @  
Liebe Freunde,

Briefe aus England mit britischen Marken und Stempeln findet man zuhauf - nach ganz Altdeutschland. Aber die Firma Andreae - Lange & Co. in London wollte ihre Briefe nicht eingereiht wissen in die Unmengen gewöhnlicher Poststücke.



Am 26.5.1855 sandte sie diesen Brief nach München an die Firma E. Wassermann, aber die Kosten für eben diese Versendung wollte sie so gering wie möglich halten.

Tarifgerecht hätte ein Brief über Belgien und Preussen 23 Kreuzer gekostet (14 Kr. für Grossbritannien und Belgien, 9 Kreuzer für Preussen) bis 1 Loth, oder, ab 1.1.1855 alternativ, 21 Kreuzer über Frankreich bis 7,5 g.

Aber das war offenbar zu teuer, denn man schmuggelte, wie auch immer, den Brief nach Frankfurt am Main, wo er am 29.5.1855 mit 9 Kreuzern als DÖPV-Brief über 20 Meilen korrekt bar frankiert auf die Reise ging (roter Stempel = frankiert, schwarzer Stempel von FFM = unfrankiert). Am Folgetag traf er dort wohlbehalten ein.

Dergleichen Briefe sind m. E. nicht häufig, wenn sie von der Relaisstation, hier: FFM, frankiert aufgegeben wurden, denn es bedurfte ja eines Dritten, der Geld in die Hand nahm, ohne es gleich erstattet zu bekommen.

Mutig, aber auch schön mutig, sonst hätte ich diesen Brief nicht schnappen können.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[Redaktion: DÖPV = Deutsch Österreichischer Postverein]
 
Gernesammler Am: 05.07.2023 19:53:16 Gelesen: 37173# 691 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 1b mit Werteindruck von einem Groschen aus dem Norddeutschen Post Bezirk aus Düren, einer Stadt im Rheinlandm spediert an Anna Haupt, geb. Broili in Würzburg.

Der Brief wurde am 17.1.1870 in Düren mit Zweikreisstempel Düren (Feuser nachverwendete Altdeutschland Stempel Nr.836) versehen und kam am gleichen Tag noch in Würzburg zur Ausgabe, hier gestempelt mit Einkreisstempel von Würzburg II (Winkler 20b, mit Jahreszahl) verwendet 1870.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 05.07.2023 20:22:59 Gelesen: 37166# 692 @  
@ Gernesammler [#691]

Hallo Rainer,

es war Anna Reuß.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.07.2023 21:18:53 Gelesen: 36978# 693 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Mourning-Cover aus dem nordfranzösischen Dieppe vom 12.9.1865, der nach Augsburg lief, wo er am 13.9. via Paris am 14.9. eintraf. Mourning Covers von Frankreich habe ich einige, von Bayern nach Frankreich aber keinen.



Die Besonderheit und der wahre Kaufgrund war aber ein anderer: Der Absender notierte als Laufwegsvorgabe "Via Belgium". Nun muss man dazu sagen, dass es einen Brief aus Bayern über Frankreich nach Belgien gibt, aber keine bekannten Briefe aus Bayern über Frankreich nach Belgien.

Aufgrund seiner Stempelung in Paris darf eine Leitung über Belgien und Aachen daher ausgeschlossen werden. Schade! Dann muss ich wohl noch weitere 30 Jahre nach einem suchen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.07.2023 21:25:29 Gelesen: 36976# 694 @  
Liebe Freunde,





ab dem 1.7.1858 war das Gewicht des einfachen Briefes auf 10g et vice versa angehoben worden, was dazu führte, dass es weniger "schwere" Briefe also zuvor gab.

Dennoch ist es kaum verständlich, dass sich schon Briefe im 2. Gewicht (also bis 20g) kaum erhalten haben.

Aber heute zeige ich einen solchen von Paris nach der Gerasmühle bei Nürnberg, Post Schwabach, vom 7.2.1860, der am 9.2. in Schwabach ankam, wobei der Empfänger dort ein Postfach mit Anschreibung hatte, also den Brief nicht ausgetragen bekam.

Frankiert wurden 4 Marken a 20 Centimes = 80 Centimes, wobei einfache Briefe 40 Centimes Franko kosteten (aber 60 Centimes Porto!). Erfreulich ist die Tatsache, dass es nur eine Einzelmarke, aber dafür ein Dreierstreifen ist, der für den Brief herhalten musste - 2 Paare wären nicht ganz sooo gut gewesen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.07.2023 09:59:52 Gelesen: 35802# 695 @  
Liebe Freunde,

es ist immer eine Freude, einen schönen Brief nach Bayern aus London zu erhaschen, der keine Laufwegsvorgabe hatte, aber ganz sicher über a) Belgien, oder b) Frankreich geleitet wurde.



Dieser hier aus London vom 11.10.1866 wurde in London 45 ("inland office") mit 6 Pence (= 18 Kreuzern) treffend frankiert und die Höhe der Frankatur mit dem roten P.D.-Stempel bestätigt. Über Calais mit der Bahn ging es nach Paris, wo er am Folgetag eintraf und sofort weiter nach Strasbourg geleitet wurde, eher er am 13.10. in München und am Folgetag in Mittenwald eintraf.



Ein GB-Postgeschichtler sagte mir mal vor vielen Jahren, dass die Leitung über Belgien/Frankreich davon angehangen hatte, zu welcher Uhrzeit der Brief aufgegeben wurde, also z. B. vormittags via Belgien und nachmittags via Frankreich, oder umgekehrt.

Meist liest man ja "Via Ostende", oder "Via France", aber war das wirklich rein zeitlich abhängig und nicht ins Belieben der Post in London gestellt?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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