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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 770 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 13.07.2023 10:07:05 Gelesen: 35769# 696 @  
Liebe Freunde,

ein Portobrief aus Paris vom 2.6.1833 an seine Erlaucht, den Grafen Willibald von Rechberg in Müchen lief über Strasbourg und Augsburg (Auslage) nach München.



Augsburg notierte für den Brief in der 2. Gewichtsstufe 38 Kreuzer für Frankreich und addierte für die Strecke Kehl - München 27 Kreuzer hinzu.

Dabei ist zu bedenken, dass das französische Porto degressiv zu berechnen war, als 1. Gewicht 20 Kr., aber das 2. Gewicht nur 18 Kr., während Bayern linear 50% auf die weitere Gewichtsstufen aufschlug, also hier 18 Kreuzer für das 1. Gewicht und die Hälfte davon = 9 Kr. für das 2. Gewicht, so dass sich die 27 Kr. erklären.

In toto zahlte seine Erlaucht somit 1 f 5, also 1 Gulden und 5 Kreuzer für den 10g leichten Brief.

Zu dieser Zeit verdiente ein Knecht bei freier Kost und Logis 20 Gulden im Jahr und hatte defacto eine 7-Tage-Woche. Somit hätte er ca. 6 % eines Jahres für diesen Brief arbeiten dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.07.2023 10:27:47 Gelesen: 35763# 697 @  
Liebe Freunde,

es versteht sich von selbst, dass seit dem Ende des DÖPV am 1.1.1868, bis auf die Lokalpost, Postaufgaben innerhalb der Vertragsstaaten keine Ersparnis mehr brachten, weil die Gewichte längst gleichgeschaltet waren und Entfernungen keine Rolle mehr spielten. Demnach wäre es nur logisch, dass es ab diesem Zeitpunkt keine Briefe oder Karten aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm mehr geben sollte, vice versa natürlich auch nicht.



Aber der Teufel steckt im Detail, wie uns eine Karte aus Ulm vom 8.5.1875 nach Regensburg zeigt. Als Franko reichte der 1 Kreuzer Wertstempel, denn die Rückseite der Karte war komplett vorgedruckt, so dass sie in den Genuß des Drucksachenfrankos kam - ein gewöhnliche Postkarte hätte immerhin 2 Kr. gekostet, egal von wo aus eingeworfen.

Aber die Leder-Rohwaaren-Handlung A. Moos und Söhne in Ulm hatte offenbar so viele Kunden in Bayern, dass sie zwar Ulm, statt Neu-Ulm auf ihre Karten drucken konnte, die Postaufgabe aber im nahen Neu-Ulm erfolgte, wenn ein Vertreter dieser Firma avisiert wurde (sog. Handels- bzw. Vertreter-Avis). Am Folgetag kam die Karte in Regensburg an und der dortige Lederfärber Paur wird sie freudig gelesen haben.

Das ist die 2. Karte, die ich kenne und ich glaube nicht, dass es heute noch viele dieser Art geben wird.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 14.07.2023 17:14:53 Gelesen: 35554# 698 @  
Liebe Freunde,

auch kleine Briefe konnten "schwer" sein - den Beweis tritt ein Brief aus Paris vom 25.5.1839 nach Thurnau bei Bayreuth an. Nach dem missglückten Aufgabestempel folgte ein besserer Abschlag, ohne jedoch Perfektion zu verbreiten. In rot wurde C.F.3.R. für Correspondance Francais 3eme Rayon (Paris) gestempelt und der Brief - nach Forbach geleitet. Aber nicht im geschlossenen Paket nach Nürnberg, sondern offen, wodurch ihn Homburg (schöner blauer Transitstempel) am 27.5. aus dem Paket aus Paris holte und taxierte: 48 Kreuzer für Frankreich aus dem 3. Rayon als 2. Gewichtsstufe (20 x für die 1. und 18 x für die 2.) plus 33 Kreuzer für Bayern (22 x für die 1. und 11 x für die 2. Gewichtsstufe).



Daraufhin sandte Homburg, wie es der deutsche, in Paris residierende Absender unten links vorgeschlagen hatte, über Frankfurt am Main nach Bayreuth, wo die Gesamtkosten von 1 Gulden und 21 Kreuzern notiert wurden.

Mit dieser Leitung wird man so schnell keinen 2. Brief finden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.07.2023 11:12:29 Gelesen: 34201# 699 @  
Liebe Freunde,

unterfrankierte Briefe nach dem PV Frankreich-Bayern vom 1.7.1847 sind sehr selten und in der Regel bestand die Unterfrankatur aus nicht genügendem Franko für die 1. Gewichtsstufe in Höhe von 30 Centimes bzw. 50 Centimes.

Hier nun die Ausnahme: Brief aus Paris vom 27.4 1854 an die C. Reichenbach´sche Maschinen-Fabrik in Augsburg mit Franko-Vermerk und 40+10 Centimes Marken. Bei Frankobriefen von Frankreich nach Bayern galten 7,5 g als Gewichtsstufe, so dass dieser hier nicht mehr hätte wiegen dürfen.



Man schlug sogar mittig den P.D.-Stempel mit Rahmen in roter Farbe ab, stellte dann aber beim Wiegen fest, dass er schwerer als 7,5 g bis max. 15 g gewogen haben musste und annullierte den jetzt falschen P.D.-Stempel mit dem großen, roten Stempel Affranchissement Insufissant = Freimachung ungenügend.

Damit war die Frankatur verloren, denn bei unterfrankierten Briefen wurden die Porti berechnet, wie bei unfrankierten Briefen. Teilfrankaturen waren nicht erlaubt!

Ein unfrankierter Brief kostete 18 Kr. je halbes Loth nach Bayern (8,75g), so dass wir davon ausgehen können, dass er über 8.75g und unter 15g gewogen haben muss). Da er im 2. Gewicht lag, verdoppelte sich die Gebühr auf satte 36 Kreuzer, die Augsburg notierte und rot unter- und überstrich.

Gesamtgebühr somit 50 Centimes = 14 Kreuzer plus 36 Kr. = 50 Kreuzer.

Portoteilung: Frankreich 50 Centimes komplett = 14 Kr. plus die Hälfte von 36 Kr. = 18 Kr., in toto also 32 Kreuzer oder 1 Franken und 10 Centimes.

Für Bayern blieben immerhin 18 Kreuzer hängen, abzüglich des stillen Transits für Baden und Württemberg ab Kehl bis zur bayerischen Grenze.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.07.2023 21:22:30 Gelesen: 34134# 700 @  
@ bayern klassisch [#699]

Hallo Ralph,

tolles Stück, 2. Gewichtsstufe theoretisch frankiert und wegen Fehler mit Porto belastet, verschiedene Stempel zu unterschiedlichen Themen, was will man mehr.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.07.2023 21:30:25 Gelesen: 34132# 701 @  
@ Gernesammler [#700]

Hallo Rainer,

so ist es - viel Geld heraus geschmissen und dem Absender noch 36 Kreuzer aus dem Rücken geleiert. Da konnte der familiäre Haussegen schon mal ein wenig schief hängen.

Aber so waren die Postverwaltungen damals teilweise - alles richtig, oder alles falsch, knallhart und die Wirkung auf die Kunden war entsprechend, sie haben wohl peu à peu dazu gelernt.

Immerhin kann man heute gar keine Portobriefe mehr aufgeben - auch eine retardierende Haltung.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.07.2023 11:04:28 Gelesen: 33810# 702 @  
Liebe Freunde,

weil gerade an meine Mini-Sammlung "Poste restante" sitze, habe ich 3 Brustschild-Briefe gefunden, die ganz gut hierher passen.



Der 1. von der Insel Wyk nach München und weiter nach Basel und Beckenried ist schon sehr selten, weil es von der dänischen Grenze des Reichs praktisch gar keine Post nach Bayern gibt.



Der 2. aus Heidelberg nach Oberstdorf ist ein ganz simpler Brief, den man aber erst mal finden muss (und in dieser Qualität bin ich sehr froh, diesen zu besitzen).



Der 3. aus Leizpig nach Bamberg lag über 3 Monate lang auf der Post, wurde aber nicht von seinem Leizpiger Empfänger dort abgeholt und musste daher an die Aufgabepost retourniert werden. Gottlob befand sich hinten ein Firmenstempel auf dem Kuvert, so dass die Zuordnung dort einfach war. Daher hatte man auch vorne in Blaustift "Abs(ender) im Stempel" notiert und "wurde nicht abgeholt, retour Leizpig".

Das Verhältnis nicht abgeholter Poste restante - Briefe zu den abgeholten dürfte sich meiner Erfahrung nach bei 1 zu 40 einpendeln, vlt. hier und da 1 zu 30 oder 1 zu 50. In jedem Fall sind klassische poste restante - Poststücke selten, die weitergeleiteten Briefe, oder die retour gehenden Stücke noch weitaus seltener. Gut für uns Sammler, wenn wir das wissen und günstig solche Rosinen schnappen, denn kein Kataloghersteller, kein Auktionator und kein Händler oder Prüfer schenken dem Beachtung, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 16:34:30 Gelesen: 31664# 703 @  
Liebe Freunde,

da ich ja auch eine kleine Sammlung "Bayern - Österreich im Transit" besitze, kam mir der hier gerade recht:



Mit 3 Sgr. frankierter einfacher Brief aus Köln über Frankfurt nach Stuttgart, dann mit der württ. Bahnpost gen Süden und als Ziel Bregenz am Bodensee im Vorarlberg Österreichs.

Der am 3.6.1856 geschriebene Brief weist für mich den Aufgabestempel vom 2. oder 3.6. aus, so genau kann ich das nicht erkennen. Der unradierbare Vermerk " 2-25" ist nicht postalisch und daher irrelevant.

Briefe aus Preussen in den Vorarlberg sind nicht häufig. Die Leitung ist aber oftmals schwer nachzuvollziehen, manchmal auch ganz leicht, je nachdem ob es Briefe bis 1854, oder danach sind, denn je später je schwieriger wird es.

Hier sehen wir siegelseitig Stempel von Frankfurt am Main vom 4.6., von Stuttgart vom 5.6. und der württ. Bahnpost vom 6.6., dazu den Ankunftsstempel von Bregenz vom 6.6..

Möglich wäre eine Leitung von Köln mit der Kutsche via Koblenz nach Wiesbaden, oder, und daran glaube ich eher, alles per Bahn via Dortmund, Kassel und Gießen nach FFM.

Von Stuttgart aus mit der Bahnpost Richtung Ulm, dort Übernahme durch die bayer. Bahnpost in Ulm über Augsburg nach Lindau im Bodensee und von dort per Kutsche ins 7 km entfernte Bregenz.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2023 16:41:59 Gelesen: 31662# 704 @  
Liebe Freunde,

ein weiterer Brief aus Ulm mit Postaufgabe in Neu-Ulm ist Opfer meiner Kaufsucht geworden - und nicht mal schön, aber dennoch selten, denn es war kein Geschäftsbrief, sondern ein Privater und die sind nun wahrlich nicht häufig.



Verfasst in Ulm am 14.7.1867 (die Franzosen mögen dieses Datum sehr) schrieb der Rechts-Consulent Säuber (oder so ähnlich) dem Juwelier Anton Heiß in München einen einfachen Brief, der innerbayerisch bis 1 Loth wiegen durfte.

Aber bei der Entfernung von Ulm-München von 120 km hätte er frankiert von Ulm aus 6 Kr. gekostet und das Loth wäre exklusiv gewesen, statt inklusiv.

Inteerssant ist, dass der Brief am selben Tag dort ankam und mit Stadtpostbote Nr. 47 sofort ausgetragen wurde. Heute ein Traum.

Interessant ist der rechte Rand der Marke, der aussieht, als wäre er mit einem Durchstich versehen worden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.08.2023 16:15:24 Gelesen: 31221# 705 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 14.11.1862 von Carl Feuerlein (es gab mal eine chemische Fabrik Carl Feuerlein) spediert als Rechnungsbrief über 412 Gulden 8 Kreuzer an Herrn Julius Wagenseil, dieser führte eine Färberei in Kempten, dort kam der Brief am 15.11. zur Ausgabe.



Das Franko des Briefes waren 6 Kreuzer, idese wurden abgegolten durch das verkleben von zwei Marken Württemberg Nr.22 zu je 3 Kreuzer.



Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel von Stuttgart, sowie auf der Rückseite mit dem Durchgangsstempel Zweikreisstempel von Ulm am gleichen Tag und zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Kempten (Winkler Nr.14 I, hohe Groteskschrift) verwendet 1861-70.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 04.08.2023 16:45:12 Gelesen: 31219# 706 @  
@ Gernesammler [#705]

Hallo Rainer,

ein feiner Brief - prima!

In Ulm wurde der Brief ausgeladen und von der württembergischen Post gestempelt. Dann wurde er, natürlich mit anderen Briefen, der bayerischen Bahnpost in Ulm (nicht Neu-Ulm!) übergeben, von wo aus er weiterspediert wurde.

Daher gibt es auch Bayernmarken mit Entwertung in Ulm, weil es auf der Retoure genau andersherum lief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.08.2023 15:39:43 Gelesen: 30312# 707 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 3.9.1832 von Georg Frimbey aus London spediert über Rotterdam und Preussen an Herrn Johan Anton Baader in Mittenwalde über München.

Der Absender zahlte 1 Shilling 8 Pence bis zur Küste Rotterdam, die Niederlande notierten für sich laut Reglement vom 1.12.1810 12 Kreuzer (3 Gute Groschen) dazu kamen nochmal für Preussen 8 Kreuzer (5 Groschen) gesamt 20 Kreuzer welche in der Mitte in Rötel notiert wurden.

In Bayern wurde der Auslagenstempel von Aschaffenburg abgeschlagen die Summe von 32 Kreuzer notiert und darunter der Anteil von Bayern welcher 18 Kreuzer betrug.

Gestempelt wurde mit Schiffspoststempel von London dem Zweizeiler "England 7 Over Rotterdam" in rot (van der Linden 1025) sowie dem Auslagenstempel von Aschaffenburg.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.08.2023 16:34:48 Gelesen: 30304# 708 @  
@ Gernesammler [#707]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief nach Mittenwald an der Isar an ein berühmtes Musikalienhaus.

Die Niederlande notierte für sich 20 Cents = 4 Groschen. Preussen addierte 3 Groschen für sich auf 7 Groschen mittig.

Mit dem Transit von Koblenz über Frankfurt am Main durch Thurn und Taxis nach Aschaffenburg kamen so fremde Porti i. H. v. 32 Kreuzer zusammen, auf denen der Auslagestempel abgeschlagen wurde.

Jetzt kam das innerbayerische Regulativ vom 1.12.1810 zum Einsatz - ab Aschaffenburg bis Mitenwald 18 Kr., so dass wir in der Summe 50 Kreuzer vom Empfänger zu zahlen hatten, die Mittenwald oft nicht anschrieb.

Der Absender zahlte 1 Shilling 8d = 20 Pence = 1 Gulden und der Empfänger 50 Kr., in toto also 1 Gulden 50 Kreuzer, der Wochenverdienst eines Handlangers damals (6-Tagewoche a 14 Stunden).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.08.2023 16:52:41 Gelesen: 30301# 709 @  
@ bayern klassisch [#708]

Hallo Ralph,

wie immer Danke, hatte mich versucht an Deinem Bericht aus dem Rundbrief Bayern Nr.66 Postverhältnisse Bayerns zu Grossbritannien in der Kreuzerzeit zu orientieren.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 13.08.2023 17:13:50 Gelesen: 30296# 710 @  
@ Gernesammler [#709]

Hallo Rainer,

diese Briefe waren ja praktisch immer Mehrländerbriefe: GB, NL oder BE, Preussen, Taxis und Bayern. Da gab es unterschiedliche Leitungen, Verträge, Gewichte, Währungen, Reduktionen der Währungen und und und.

Bis in die 1850-er Jahre hinein sind Briefe in dieser Art nicht leicht zu erklären, in der Vormarkenzeit wie hier schon gar nicht, weil Postverträge auf Postverträge treffen, die nicht kompatibel waren. Da braucht es schon ziemlich viel Hintergrundwissen, um sie interpretieren zu können.

Du kannst ja deinen Brief mit meiner Beschreibung ausdrucken und fügst dieses meinem Rundbrief-Artikel bei; es kann nicht schaden, viele Informationen zu einem komplexen Thema beieinander zu haben.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.09.2023 14:07:16 Gelesen: 27220# 711 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 8 Württemberg (leider außen etwas beschnitten) vom 25.11.1873 mit Werteidruck von einem Kreuzer sowie einer Zusatzfrankatur von nochmals einem Kreuzer Mi.Nr.38 aus Bibrach spediert nach Nürnberg an die Herren Pabst & Lambrecht, diese führten in Nürnberg eine Farbenfabrik, hier kam die Postkarte am Folgetag zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstegstempel mit Gittersegmenten oben und unten von Bibrach sowie zur Ankunft mit dem Einkreisstempel von Nürnberg I (Winkler Nr.21, 26,5 mm) diesen gab es mit und ohne Jahr, verwendet wurde dieser Stempeltyp ab 1872, zur Ausgabe wurde noch der Briefträgerstempel Nr.20 abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
wuerttemberger Am: 03.09.2023 19:13:08 Gelesen: 27177# 712 @  
@ Gernesammler [#711]

BIBERACH
 
Gernesammler Am: 04.09.2023 19:14:03 Gelesen: 27053# 713 @  
@ wuerttemberger [#712]

Hallo Württemberger,

sorry, da waren die Finger zu schnell, aber auf dem Stempel ist Biberach ja gut zu erkennen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 07.10.2023 20:37:02 Gelesen: 20904# 714 @  
Liebe Freunde,

der 1.12.1868 war ein guter Tag - in Liverpool und hier, denn eine Drucksache wurde im Unterschleif nach Bayreuth verbracht, wo sie nach Bamberg an die mechanische Baumwoll-Webery mit 1 Kreuzer frankiert günstig zugestellt wurde.





Als Drucksache von Liverpool aus hätte sie mehr gekostet ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch, von Luxusbelegen immer sehr begeistert :-)
 
Gernesammler Am: 08.10.2023 14:00:08 Gelesen: 20692# 715 @  
@ bayern klassisch [#714]

Hallo Ralph,

ein tolles Stück, ob es durch einen Forwarder oder einen Fuhrmann spediert wurde, keine Ahnung, aber sehr interessant auch der textliche Inhalt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.10.2023 14:39:27 Gelesen: 20675# 716 @  
@ Gernesammler [#715]

Hallo Rainer,

genau so ist es - nicht nur auf Marke, oder den/die Stempel achten - auch der Inhalt ist ein Zeitzeuge, wie alles andere auch.

Von diesen Drucksachen gibt es einige und ich habe auch schon ein paar - ich denke, sie wurden in Grossbritannien mit Bayernmarken zu 1 Kr. frankiert und unter Kreuzband nach Bayreuth verschickt, wo das Kreuzband abgenommen wurde und die einzelnen Drucksachen gestempelt und verschickt worden sind. Bisher kann ich das nur an einem Stück mit der Nr. 8 beweisen, weil es da hinten einen französischen Transitstempel gibt, aber vielleicht tauchen noch weitere auf.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.10.2023 19:17:15 Gelesen: 20607# 717 @  
Hallo Sammlerfreunde,

nicht so spektakulär wie die Drucksache von Ralph, aber auch sehenswert.

Ein Brief von J.P. Brauer aus Annaberg vom 26.8.1869 spediert nach Bamberg an Herrn Lorenz Stöller wo der Brief am 27.8. als erhalten quittiert wurde.

Für das Franko nahm man eine Marke des Norddeutschen Postbezirks zu einem Groschen Mi.Nr.16, gestempelt wurde mit K2 Zweikreisstempel von Annaberg (Feuser, nachverwendete Stempel Altdeutschland Nr.006) sowie zur Ankunft der Einkreisstempel von Bamberg Bahnh. (Winkler 21) verwendet ab 1868.

Gruß Rainer




 
10Parale Am: 10.11.2023 19:15:31 Gelesen: 13606# 718 @  
@ Gernesammler [#717]

hier sieht man ja geniale Briefe voller Schönheit und Portoeleganz.

heut fand ich auf einer Sammlerbörse in Basel diesen Porto-Brief, der am 18. Oktober 1843 von Basel über Augsburg (Postablage) nach München lief. Richtig erklären kann ich das alles nicht, mir gefiel jedoch der schöne Stempel von Basel in roter Farbe. Ankunft in München am 21. Oktober.

Viele Briefe (Ganzsachen) aus der Schweiz habe ich in dieser Beitragsreihe nicht gefunden.

Ich weiß auch nicht ob die 16 möglicherweise Décimes bedeutet, was dann ja (habe es oben irgendwo gelesen) 48 Kreuzer Porto bedeuten sollen. Die Basler Taube kam ja erst am 1. Juli 1845 in den Postverkehr.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 10.11.2023 19:25:57 Gelesen: 13603# 719 @  
@ 10Parale [#718]

Hallo 10Parale,

schön, dass wir von dir mal einen Bayern-Brief sehen dürfen, prima!

Bei der Beschreibung sollte aber noch ein bisserl was geändert werden.

Basel hatte einen direkten Kartenschluß mit Augsburg über Baden und Württemberg vereinbart. Dafür wurden 6 Kreuzer fällig. Auf diesen von Basel in rosa Tinte notierten 6 Kreuzern schlug Augsburg seinen Stempel "Auslage von Augsburg" ab und zeigte damit an, dass dieser Portoanteil ausländischen Ursprungs war (2 x Basel Stadt, 2 x Baden, 2 x Württemberg).

Bayern addierte 10 Kreuzer eigenes Porto ab der bayerischen Grenze (nicht ab Augsburg!) bis zum Zielort München hinzu (bis 1/2 Münchener Loth = 8,75 g inklusive).

Der Empfänger zahlte also 16 Kreuzer Porto total.

Centimes gab es in Bayern nie. Nur pro memoria: 1 Franc = 10 Decimes = 100 Centimes. Eine Decime entsprach postalisch 3 Kreuzern, paritätisch 2,8 bis 2,85 Kreuzern.

Das Basler Täubchen gibt es nicht auf Briefen aus Basel nach Bayern, da sie nicht gültig gewesen wäre und ihr Wert auch nicht anzurechnen gewesen wäre

Allerdings gibt es einen Brief aus Bayern, der in Basel aufgegeben wurde und auf dem ein Basler Täubchen prangt.

Viele Schweiz-Briefe nach Bayern dürfte in anderen Threads zu sehen sein, weil ich davon sicher 100 oder mehr hier schon gezeigt habe.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 10.11.2023 19:40:59 Gelesen: 13599# 720 @  
@ 10Parale [#718]

Hallo 10Parale,

schöner Brief den Du hier zeigst, hätte ich bestimmt auch mitgenommen und Ralph hat ja wie immer alles super beschrieben.

Gruß Rainer
 

Das Thema hat 770 Beiträge:
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