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Thema: Deutsches Reich Belege mit Sondermarken 1933 bis 1945
Das Thema hat 543 Beiträge:
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filunski Am: 22.07.2022 13:56:50 Gelesen: 37325# 194 @  
@ harrlos [#193]

Hallo Christian,

ich persönlich halte den Brief für "Mache" und habe starke Zweifel, dass er je gelaufen ist.

Es wäre buchstäblich ein Brief der letzten Minute. Am 3.5.1945 (Stempeldatum) kapitulierte Hamburg und wurde kampflos an die Briten übergeben. Ab 13 Uhr an diesem Tag durfte sich niemand mehr auf den Straßen zeigen und insbesondere der Stadtteil der im Stempel steht (Neugraben-Fischbek) wurde mit als erstes von der aus Richtung Buxtehude anrückenden britischen 7. Panzerdivision eingenommen.

Natürlich könnte es theoretisch wohl solche "Allerletztbriefe" geben. Aber dann noch so schön frankiert, super schön gestempelt und fast perfekt erhalten - nun ja, es soll ja auch einen Weihnachtsmann geben. ;-)

Der Stempel ist aptiert, Postleitgebietszahl (24) nachträglich eingefügt. Das war zu dieser Zeit durchaus üblich, ob aber auch dieser Stempel bereits zum Stempeldatum so aptiert war weiß ich nicht. Der Abschlag dürfte aber von einem echten Gerät stammen, was nicht bedeutet, dass er auch zeitgerecht und legitim erfolgt ist.

Viele Grüße,
Peter
 
Regis Am: 22.07.2022 16:45:17 Gelesen: 37290# 195 @  
@ harrlos [#193]

Der Brief ist als Ortsbrief (8 Pfennig) überfrankiert. Sehr wahrscheinlich befördert, da das Postamt nicht vormittags den Betrieb einstellt, weil vielleicht nach dem Essen die Engländer einmarschieren. Habe es selbst in Breitingen im März 1945 erlebt - die Amerilkaner sind einmarschiert, haben einen Ortskommandanten und ein paar Leute stationiert und sind Richtung Leipzig weitergezogen. Die Post hat das bei der Arbeit nicht aufgehalten.

Regis
 
hajo22 Am: 23.07.2022 19:58:31 Gelesen: 37243# 196 @  
Ganzsache zu 6 Pfg. Richard Wagner und links Abbildung des Festspielhauses in Bayreuth mit Zusatzfrankatur 4 und 5 Pfg. Hindenburg in der Verwendung als Auslandskarte (15 Pfg.) in die Schweiz (1933).



hajo22
 
bayern klassisch Am: 24.07.2022 09:01:43 Gelesen: 37189# 197 @  
Liebe Freunde,

eine Kombination, die simpel ist, aber die ich noch nicht hatte, zeigt das gewöhnliche 12 Pfg. Franko vom Bürgermeisteramt Ramsen (Pfalz) an das Grundbuchamt in Kirchheimbolanden, hinten blank, wie immer.



Dass eine Behörde Zuschlagsmarken verwendete, hatten wir ja schon mal, aber erstaunlich ist es für mich doch.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
achim11-76 Am: 24.07.2022 10:32:50 Gelesen: 37174# 198 @  
@ Regis [#195]

Das ist ein wunderbares Zeitdokument bzw Zeitzeugenaussage, die du mit uns geteilt hast - Danke dafür. Wir die nach dem Krieg geboren wurden und die Zeit nicht miterlebt haben, können es uns nur schwer vorstellen, wie es damals war. Und es macht auch Sinn, das sich die Besatzungsmacht erst mal nicht für die Post interessiert hat, und halt weitergezogen ist.

Und ich kann mir gut vorstellen, das Sammler hier Belege produziert haben, um halt eben den Einmarsch bzw das Kriegsende vor Ort zu dokumentieren. Ich habe selber als Teenager Letzttagsverwendungen der DDR DM Marken im Verkehrsgebiet West hergestellt, um halt einmal den letzten möglichen Verwendungstag zu dokumentieren und halt das diese Marken in Westdeutschland verwendet werden konnten.
 
hajo22 Am: 24.07.2022 11:20:36 Gelesen: 37163# 199 @  
Ganzsache zu 6 Pfg. frankiert mit Wagner waagrechtes Paar zu 2 x 12 Pfg. (Siegfried) + Wagner 3 Pfg. (Tannhäuser) + Zusatzfrankatur 13 Pfg., insgesamt 46 Pfg. = 1 Pfg. überfrankiert (Ortspostkarte 5 Pfg. + Eilbotengebühr 40 Pfg.).
Gestempelt Schwandorf 30.1.1934.

Philatelistisch inspiriert.



hajo22
 
hajo22 Am: 25.07.2022 11:01:11 Gelesen: 37055# 200 @  
Ganzsache zu 6 Pfg. + Zusatzfrankatur Wagner 6 Pfg. (Meistersinger) + 3 Pfg. (Tannhäuser) aus Berlin-Charlottenburg vom 1.2.1934 bedarfsmäßig als Auslandskarte zu 15 Pfg. (portorichtig) nach Athen/Griechenland.



hajo22
 
HWS-NRW Am: 25.07.2022 11:10:00 Gelesen: 37051# 201 @  
@ hajo22 [#200]

Hallo,

beides sehr schöne (aber auch schlimme) Belege, die man erst einmal finden muss. Danke für´s Zeigen.

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 25.07.2022 14:22:15 Gelesen: 37030# 202 @  
@ HWS-NRW [#201]

Mir kommt es auf die Wagnermarken an. Ich zeige morgen nochmals die Karte mit Wagnermarken nach Kopenhagen. Dann ist Schluß.

Viele Grüße aus dem Allgäu,
hajo22
 
bayern klassisch Am: 27.07.2022 10:37:50 Gelesen: 36919# 203 @  
Liebe Freunde,

gestern kamen 2 weitere Kleinigkeiten zu mir, die ich auf internationalen Plattformen (eigentlich kein so schönes Wort) gegen kleine Münze erstehen konnte.



Das 1. ist Zusammendruck der 4+2 und 6+4 als 15er Block vom linken Rand getarnt. Amtlich heißt das dann " 219, wenn die 4+2 oben und die 6+4 unten ist. Andersherum ist es die S 221, aber es gäbe auch die Kombi 4+2 und 6+4 und 4+2, dann hätten wir die Kombi S 220 vor uns, während 6+4 und 4+2 und 6+4 die Kombi S 222 darstellt. Genug verwirrt? Ich bin es jedenfalls und weiß gar nicht, wie ich solch einen 15er Block beschreiben soll.



Dann fiel mir ein Einschreiben aus Hindenburg in Oberschlesien vom 11.1.1935 in die Hände, wobei die frankierten 42 Pfg. (12 Pfg. Franko und 30 Pfg. Einschreiben) wohl portogerecht sind. Schön ist auch der Absenderstempel von der Firma Conrad Tack & Cie Schuhwaren-Fabriken Burg b. M. (heißt wohl Burg bei Magdeburg?). Auf die Adresse hatte ich nicht geschaut, weil ich bei einem Preis von nicht mal 1 BP$ den Sofortkauf wählte.

Jetzt, da es da ist, lese ich "Titl. Reichsführer der SS Himmler, Berlin". Ob die Firma Stiefel für die SS geliefert hat?

Gefunden habe ich das [1].

Aber dort gibt es eine Datenlücke, in die mein Brief fällt. Na ja, ist ja auch nicht so wichtig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.touristinfo-burg.de/sehenswertes/industrie-und-handwerk/schuhfabrik-conrad-tack-cie.html
 
hajo22 Am: 28.07.2022 12:56:12 Gelesen: 36727# 204 @  
Wagner Zusammendruck (W 47) 6 Pfg. (Meistersinger) mit 4 Pfg. (Fliegender Holländer) auf Ganzsache zu 6 Pfg. aus Hamburg vom 6.2.1934 als Auslandskarte zu 15 Pfg. (portorichtig) nach Kopenhagen.



Der Absender fragt um Briefmarken-Tauschmaterial an.

hajo22
 
hajo22 Am: 28.07.2022 14:52:23 Gelesen: 36704# 205 @  
Sondermarke zum Tag der Wehrmacht 1944: 3+2 Pfg (Sturmboot) waagrechter 3er-Streifen + senkrechter 3er-Streifen AH, gesamt 12 Pfg. für einen Fernbrief bis 20 gr., gestempelt Hindenburg (Oberschlesien) 14.5.1944 nach Berlin.



Es ist gar nicht so leicht wie man glauben könnte, diese 2. Wehrmachtsserie auf Briefen zu sammeln.

Ach und ja, dies ist kein hochwertiger Beitrag.

hajo22
 
HWS-NRW Am: 28.07.2022 16:42:54 Gelesen: 36686# 206 @  
@ hajo22 [#205]

Aber ein Super-Beleg, mir gefällt er wirklich, optisch ein Schmankerl !

mit Sammlergruß
Werner
 
hajo22 Am: 28.07.2022 17:39:47 Gelesen: 36670# 207 @  
@ HWS-NRW [#206]

optisch ein Schmankerl !

Fand ich auch, als ich den Beleg vor 5 Jahren erwarb.

Hier die 4+3 Pfg (Kettenkrad) aus der 2. Wehrmachtsserie im Viererblock auf Ortsbrief über 20 gr. innerhalb Hamburgs gelaufen am 30.12.1944.



Viele Grüße aus dem Allgäu,

hajo22
 
bayern klassisch Am: 28.07.2022 18:19:31 Gelesen: 36657# 208 @  
Liebe Freunde,

der Gott der Bucht und Auktionshäuser hatte ein Einsehen mit mir und schickte mir heute 3 Kleinigkeiten zu, über die sich mein Albumg "1934" sehr freut.



1. Eine Postkarte aus Großhöhrsdorf mit adrettem Sonderstempel vom 2.3.1935 zu 6 Pfg. nach Holzbau über Rechenberg - Bienenmühle. Dem Zielort entnehme ich, dass es sich kaum um eine Weltstadt gehandelt haben dürfte. Eine Karte mit "herzlichen Grüßen", wie schön!



2. Eine Postkarte aus Darmstadt zur Beförderung im Postballon vom 16.2.1935, wobei der Ballon willig war, nur das Wetter nicht, so dass die Karte erst am 7.4.1935 in Frankfurt ankam, wobei sie doch als Ortspostkarte nach Darmstadt gerichtet war? Kann mir das einer erklären, dessen IQ höher als der meinige ist?



3. Ein Kuvert des Gemeinderats Oberfahlheim an die Versicherungskammer Abteilung für Hagelversicherung in München 22 vom 23.3.1935. Der Brief wurde mit dem Landpoststempel Oberfahlheim Über Neu-Ulm (Donau) mit 12 Pfg. frankiert nach Neu-Ulm geleitet. Auch hier wieder ein Behördenschreiben, das 12 Pfg. Franko wert war, aber 6 Pfg. Zuschlag erforderte. Mal sehen, wie viele davon ich noch schnappen kann.

Gibt es eine sammlerische Grundlage, wie häufig z. B. diese Landpoststempel sind? Sicher wird es da große Unterschiede geben, aber wenn man prozentual denkt, könnte es dann 1% der Briefe dieser Zeit mit diesen Stempeln geben, oder liege ich da weit daneben?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
mumpipuck Am: 29.07.2022 19:18:04 Gelesen: 36480# 209 @  
@ bayern klassisch [#208]

Hallo Bayern Klassisch,

in meinem Heimatsammelgebiet Herzogtum Lauenburg gab es auf Grund der ländlichen Struktur eine sehr große Zahl von Poststellen (II). Die Häufigkeit ist in der Tat sehr unterschiedlich. Einige sind recht häufig. In der Regel begründet durch Campingplatz, Naturtourisnus (Schaalseeregion), Schullandheim, Sanatorium etc., von wo aus viel geschrieben wurde. Andere Orte mit ein paar Bauernhöfen habe ich in mittlerweile fast 40 Jahren Suche noch nie zu Gesicht bekommen. Vor zwei Jahren tauchte sogar eine noch völlig unbekannte Poststelle auf, die lt. den Ortsverzeichnissen max. 1-2 Jahre bestand.

Interessant vielleicht, dass auch die Tagesstempel der Postagenturen / Poststellen I teils so gut wie unauffindbar sind. Nach meinem Eindruck sind Landpoststempel weit überdurchschnittlich zum Anteil ihres Vorkommens im Postaufkommen erhalten geblieben. Die Sammler wußten damals ja, dass das die kleineren Orte sind und die Stempel dementsprechend selten. Belege mit Dauerserienmarken und Tagesstempeln wurden in der Regel nicht aufgehoben. Damit erkläre ich mir die relative Seltenheit der Tagesstempel der Postagenturen / Poststellen I. Noch schlimmer steht es um Belege der Poststellen II nach Abschaffung der Landpoststempel 1963. Nun waren diese nicht mehr auf den ersten Blick unterscheidbar. Die sind - nun entsprechend dem geringen Anteil am Postaufkommen - so gut wie gar nicht zu finden und es klaffen riesige Lücken bei mir.

Burkhard
 
hajo22 Am: 29.07.2022 19:32:34 Gelesen: 36472# 210 @  
Fernpostkarte frankiert mit 6+4 Pfg. (2. Wehrmachtsserie) "U-Boot-Kommandant am Sehrohr", gestempelt Salach 24.6.1944 nach Schongau.



Schönen Freitagabend,

hajo22
 
bayern klassisch Am: 29.07.2022 19:40:27 Gelesen: 36467# 211 @  
@ mumpipuck [#209]

Hallo Burkhard,

danke für deinen klärenden Beitrag - ich denke auch, dass man Briefe mit diesen Stempeln größere Beachtung schenken sollte. Ich finde alles in diesem Zusammenhang interessant und sammelwürdig - da ich ja nur die Nothilfe von 1934 sammle, die nur bis 1935 gültig war, ist das Zeitfenster eher eng, aber die Ausdehnung enorm, daher hoffe ich noch viele dieser Stempel zu bekommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
harrlos Am: 29.07.2022 23:23:31 Gelesen: 36436# 212 @  
Hallo zusammen,

einen schönen dank für die Antworten, sie haben mir etwas weitergeholfen.

ich habe von dieser Art noch diese Briefe. Lohnt es sich sie zum Prüfer zu schicken ?


 
filunski Am: 30.07.2022 00:04:59 Gelesen: 36421# 213 @  
@ harrlos [#212]

Hallo Christian,

dankeschön für das Zeigen dieser Belege. Sie bestätigen recht deutlich meine in Beitrag [#194] geäußerte Meinung. ;-)

Hier noch etwas zum Nachdenken (eben erst gefunden):



Tagesstempel HAMBURG-NEUGRABEN 1 / a vom 21.4.1948 auf unverdächtiger Paketkarte. Bei diesem Stempel war selbst 1948 die PLGZ noch nicht nachträglich eingefügt. Der Rückschluß, dass auch der Tagesstempel mit UB b nicht aptiert war, muss zwar nicht unbedingt stimmen, aber es gibt zumindest zu denken. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 30.07.2022 11:15:55 Gelesen: 36357# 214 @  
@ harrlos [#212]
@ filunski [#213]

Hier scheint es eine größere Produktion gegeben zu haben. Mir liegt dieser Stempel auch nur aus dieser Quelle und mit diesem Datum vor.


Hamburg-Neugraben 1 b, 03.05.45

Ich denke es ist ein echter Poststempel, aber vermutlich nicht zeitgerecht abgeschlagen. Im Schnellbacher-Katalog [1] ist er nicht erzeichnet.

[1] Jürgen Schnellbacher: Die Postleitgebietszahl vor dem 8.5.45. 2. Auflage, 2009

VG
Bernhard
 
hajo22 Am: 30.07.2022 11:52:39 Gelesen: 36342# 215 @  
Einschreibbrief über 20 gr. frankiert mit 2x25+je 15 Pfg. (Nebelwerfer) und 4+3 Pfg. (Kettenkrad) gesamt 54 Pfg. (portorichtig), gestempelt Meuselwitz 15.5.1944 nach Salzbergen, Ankunft 16.5.1944.



hajo22
 
mumpipuck Am: 30.07.2022 21:18:24 Gelesen: 36291# 216 @  
@ filunski [#213]

Hallo Peter,

ich habe in meinem Sammelgebiet Herzogtum Lauenburg sehr häufig die Situation, dass nur einzelne Tagesstempel mit einer Postgebietsleitzahl versehen wurden und andere nicht. Das könnte daran liegen, dass man ja auch Stempel für den laufenden Betrieb brauchte und daher nicht alle zugleich eingesandt werden konnten. Durch das Kriegsende versandete die Aktion dann.

Nachfolgend zwei Beispiele:







Ich persönlich glaube, dass die Abschläge von Hamburg-Neugraben b schon zeitgerecht sein könnten. Ein Sammler hat sich die Neuausgaben am Schalter abstempeln lassen. Habe leider in beiden mir bekannten Datenbanken keine Vergleichsabschläge gefunden.

Herzliche Grüße
Burkhard
 
Martin de Matin Am: 30.07.2022 22:12:46 Gelesen: 36279# 217 @  
@ harrlos [#212]
@ mumpipuck [#216]

"Ein Sammler hat sich die Neuausgaben am Schalter abstempeln lassen."

Hier ein kleiner Ausschnitt und der passende Link über die Besetzung von Hamburg.

"Unterdessen verbreitet der Rundfunk seit den frühen Morgenstunden des 3. Mai in Hamburg die Nachricht, dass die Briten am Nachmittag einmarschieren werden. Zwischen 13 und 19 Uhr herrscht Ausgangssperre." [1]

Es stellt sich die Frage ob man zwei Stunden vor Beginn der Ausgangssperre nichts besseres zu tun hat als Blankoumschläge abstempeln zu lassen?

Gruss
Martin

[1] http://www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/Wie-der-Zweite-Weltkrieg-1945-fuer-Hamburg-endete,kriegsende106.html
 
filunski Am: 31.07.2022 00:17:31 Gelesen: 36259# 218 @  
@ harrlos [#212]
@ mumpipuck [#216]
@ Martin de Matin [#217]

Hallo zusammen,

da entwickelt sich ja eine interessante Diskussion zu diesen Belegen.

Burkhard, du hast völlig Recht und belegst es ja auch anschaulich, nicht jeder Stempel eines Postamts wurde damals sofort mit den neuen PLGZn ausgestattet/aptiert. Vielleicht war das ja auch im Fall Hamburg-Neugraben so. Der Stempel auf den zweifelhaften Belegen stammt auch meiner Meinung nach von einem echten Stempelgerät. Nur an eine zeitgerechte, also echte, Verwendung glaube ich nicht. Da bin ich ganz bei Bernhard [#214]. Martin stellt auch völlig richtig vor dem historischen Hintergrund die treffende Frage "ob man zwei Stunden vor Beginn der Ausgangssperre nichts besseres zu tun hat als Blankoumschläge abstempeln zu lassen?"

Hätten die Belege nicht gerade dieses markante Datum, 3.5.1945 (Tag der Kapitulation Hamburgs, siehe auch [#194]), ließe ich mich noch von einem Gefälligkeitsstempel überzeugen.

So aber sehe ich diese Belege eher gleichwertig zu den bekannten SA/SS-Belegen. Es ist alles Mache die von "findigen" Spekulanten nach dem Krieg mit einem rückdatierten Stempel angefertigt wurde.

Postalisch gelaufen sind die alle nicht. Da helfen auch die Aussagen von Zeitzeugen nicht weiter, die an einen reibungslosen Ablauf von Postprozessen in jener Zeit glauben. Genausowenig wie in Berlin in jenen Tagen (Anfang Mai 1945) sich unerschrockene Philatelisten im Artilleriefeuer und zwischen den Straßenkämpfen zum letzten noch besetzten Postamt durchkämpften um schnell noch ein paar "tolle" Briefe aufzugeben, haben in den Vormittagsstunden des 3. Mai 1945 in Hamburg, schnell noch vor der Ausgangssperre und bevor die britischen Panzer durch die Straßen rollten, ebensolche wagemutige Philatelisten tapfere Postbeamte dazu überredet noch reihenweise vorgefertigte Belege mit den damals teuren Zuschlagsmarken, die auf echter Gebrauchspost eher wenig zu finden waren, sauber und exakt abzustempeln. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 

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