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Thema: Crypto Stamps: Die Schweiz verabschiedet sich von der Seriosität
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Holo-Gert Am: 25.04.2024 15:09:54 Gelesen: 3541# 1 @  
Gestern und heute hat die Schweiz ihre Swiss Crypto Stamp 4.0 herausgegeben. Online jeweils ab 7.30 Uhr konnte man eine bisher noch nicht dagewesene Menge an verschiedenen Krypto-Briefmarken erwerben.

Als erstes ist die Basic Edition dieser Stamp zu nennen. Sie besteht aus 24 verschiedenen Versionen in einer limitierten Auflage von jeweils 7.500 Exemplaren und kostet jeweils 9.90 sFr. Allerdings kann man keinen bestimmten dieser 24 Blöcke bestellen, sondern man bekommt zufällig ausgewählte in einer Höchstbestellmenge von 30 Stück.

Zweitens besteht die Special Edition dieser Stamp 4.0 aus sechs verschiedenen Versionen. Die Auflage reicht von 1.000 bis 50 Exemplare mit unterschiedlichen Preisen. Aktuell, d.h. nach 7 Stunden ist nur noch der billigste Block für 99 sFr zu haben. Der Block mit der Auflage von 50 Stück kostete 999 sFr und wird selbstverständlich spekulativ gehandelt werden.

Die Schweizer Post schreibt dazu auf ihrer Verkaufsseite als weiteren Kaufanreiz:

Neu können die NFTs der Basic und Special Edition mit einem Wallpaper kombiniert werden. Die Wallpaper Edition der Swiss Crypto Stamp besteht aus 12 unterschiedlichen Versionen in einer limitierten Auflage von jeweils 1.500 Exemplaren und werden zu einem Preis von CHF 19.90 verkauft.

Was dabei heraus kommt/ kommen soll, kann jeder Interessierte selbst nachlesen. Im Grundprinzip sollen in einer persönlichen wallet NFTs kombiniert werden und so eine neue virtuelle Variante ergeben. Diese neuen Varianten sind dann logischerweise sehr selten.

Die Schweizer Post spekuliert damit, dass auf virtuellen Marktplätzen wie z.B. Opensea solche Varianten gehandelt werden. Ich glaube eher, die Post weiß sehr genau, dass dies nur in sehr, sehr geringem Maße der Fall sein wird und selbst die absoluten NFT-"freaks" nicht bereit sind, dieses spekulative Spiel mitzuspielen.

Im übrigen hat sich die Schweizer Post diese Idee bei den Österreichern abgeguckt, die ja auch ihre Crypto stamps 5.0 und 5.1 mit den "Safes" 5.0 und 5.1 zur virtuellen Kombination bereitstellen. Bei der AT Post wird das Ganze "MorphXYZ-Prozess" genannt.

Konsequent hat die Schweizer Post aber alles zu Ende gedacht. Wer alle 24 Blöcke der Basis-Edition haben möchte, muss entweder tauschen oder auf dem Sekundärmarkt zukaufen. Folglich bietet die Post auch noch für 19,90 sFr ein Crypto Stamp Sammelalbum an.

Lange Zeit galt die Schweizer Post mit ihrer Ausgabenpolitik als ein (sehr) seriöses Unternehmen. Mit dem Erfolg ihrer Crypto Stamp 1.0 scheint aber auch sie Lunte gerochen zu haben. Die 2.0 war dagegen ein Fehlschlag, weil sie den spekulativen Ansatz der Kryptomarken nicht bediente.

Prompt erfolgte die Korrektur bei der 3.0, wo verschieden hohen Auflagen verschieden hohe Preise zugeordnet wurden.

Jetzt hat die Schweizer Post die Erfahrungen von 1.0 mit 3.0 kombiniert und versucht damit den großen Reibach zu machen.

Für mich geht dieser Schritt aber entschieden zu weit im Sinne des Spaßes und der Freude, die man auch am Sammeln haben sollte.

Will man mit aller Gewalt etwas Positives an dieser Ausgabe sehen, dann die Tatsache, dass die Schweizer Post letztlich erklärt, dass diese Ausgabe nicht zu ihrem "Standard"-Briefmarkenprogramm gehört.
 
Michael Mallien Am: 25.04.2024 18:17:55 Gelesen: 3476# 2 @  
Dazu fällt mir nur ein "literarisches" Zitat ein:

"Die spinnen die Schweizer!"

;)
Michael
 
TeeKay Am: 26.04.2024 08:50:10 Gelesen: 3346# 3 @  
@ Holo-Gert [#1]

Will man mit aller Gewalt etwas Positives an dieser Ausgabe sehen, dann die Tatsache, dass die Schweizer Post letztlich erklärt, dass diese Ausgabe nicht zu ihrem "Standard"-Briefmarkenprogramm gehört.

Ich mache mir da gar keine Sorgen. Schwaneberger wird sicherlich jeder Marke eine eigene Kataloghauptnummer gönnen, auf dass der Sammelspaß keine Grenzen kenne.
 
Baber Am: 26.04.2024 10:53:54 Gelesen: 3295# 4 @  
@ TeeKay [#3]

Schwaneberger wird sicherlich jeder Marke eine eigene Kataloghauptnummer gönnen, auf dass der Sammelspaß keine Grenzen kenne.

Ja das wird der Schwaneberger Verlag ganz sicher tun, denn sie haben Angst, dass sie sonst keine Informationen über Neuausgaben mehr bekommen.

Vor langer, langer Zeit gab es einmal die die FIP-Bestimmung, dass Briefmarken, die nicht am Postschalter erhältlich sind, missbräuchliche Ausgaben sind und auf Ausstellungen nicht gezeigt werden dürfen. Diese Zeiten sind vorbei.

Ich hatte bei einer Veranstaltung einmal die Michel-Leute gefragt, warum sie die Treue-Marken von Österreich als Hauptnummern katalogisieren. Diese Marken bekommen nur die Abonnenten und sind am Postschalter nicht erhältlich. Die Antwort war, wir katalogisieren alles, was die autorisierten Markenherausgeber herausgeben.

Gruß
Bernd
 
antwortscheinsammler Am: 26.04.2024 11:15:14 Gelesen: 3288# 5 @  
Wie dämlich muss man sein diesen toxischen Sondermüll mit Schweizer Zertifikat für 100 % Verlustgarantie zu kaufen ?

Gruß
Wolfgang
 

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