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Thema: Mitgliederzahl im BDPh Bundesverband weiter rückläufig
Das Thema hat 182 Beiträge:
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doktorstamp Am: 22.10.2007 14:28:03 Gelesen: 122225# 8 @  
@ Richard Ebert [#7]

Zu dem was innerhalb der BDPh vorgeht kann ich wenig dazu berichten. Bin selber Mitglied in diesem Verein.

Bemerkenswert dagegen ist der Umgang des Königlichen Briefmarken Vereins zu London. Hier herrschte einst eine Elitäre Gruppe von Sammlern. Mitglied konnte man nur noch nach Einladung, ferner hätte er/sie eine ausgereifte Sammlung besitzen müssen. Zwischen 1990 und 1997 nahmen die Mitgliederzahlen stark ab. Meist durch den Tod, aber es gab auch eine nicht unerhebliche Zahl von Austrittserklärungen. Da ging es dann natürlich um Geld und Aufrechterhaltung der Kasse, hierzu waren die noch existierenden Mitglieder zur Kasse gebeten, vorab durch eine Erhöhung des jährlichen Beitrags, hinzu war jede eingeredet Spenden zu machen. Dies erfolgte entweder in Form vom Geld oder aber auch, nach dem Tode des Mitglieds wurde seine Sammlung zu Gunsten des Vereines veräussert.

Dies konnte auf die Dauer nicht standhalten. Da fand eine Rosenrevolution statt, nach und nach haben Jüngere die Führung des Vereins übernommen. Die Älteren waren beiseite geschoben, bzw auf Abgleisstellen gebracht. Zu der Führung haben sie nichts mehr zu sagen. Jeder kann von sich aus um Mitgliedschaft bewerben. Die Stimmung im Vereinshaus ist jetzt heiter und durchaus freundlicher geworden. Man wird mit Vorname angesprochen. Ergebnis, die Zahl der Mitglieder nimmt stetig zu. Noch in einigen Kreisen sind wir als Elitäre-Sammler betrachtet, aber es herrscht mehr Offenheit und wir sind den Anfängern sehr freundlich gegenüber. Was die Philatelie nur fordern und prägen kann.

Wenn ich Vorträge in Deutschland anhöre, sind diese meist sehr Formal und Didaktisch, für Fragen ist wenig Zeit, meist weil einer eine Laudatio von über eine halbe Stunde von sich gibt, schier unnötig. Der Ton bei uns ist weitaus freundlicher, keine Formalitäten, für Fragen ist etwa die selbe halbe Stunde frei. Eine Danksagung dauert höchstens 5 Minuten. Fazit die Anwesenden haben was dazu gelernt, und die Begeisterung, die sie fürs Hobby haben ist mit Verständnis bereichert.

Es wäre schon einen grösseren Fortschritt, wenn die Herren, die oben stehen, ansprechbarer waren, anstatt von sich Abweigerung, Verpönung, und kaum zu zaumender Verachtung den jüngeren Sammlern gegenüber zu geben. Nun, dass nicht alle so sind, ist mir klar, aber leider prägen zum Teil diese Vereinsmeier das Bild der Philatelie in der Öffentlichkeit.

Leider Gottes haben oft diejenigen mehr Zeit fürs Hobby als mancher, der wahrscheinlich freundlicher ist.

Spesen, solange diese die tatsächlichen Kosten erstatten, habe ich dagegen nichts einzuwenden, wenn aber der einer meint oder bedenkt, er solle durch Spesen eine Art Belohnung für seine Engagement erhalten, bin ich stark dagegen.
Steuerhinterziehung, Geldunterschlagung, oder Diebstahl, nenne man es so wie er will, es ist ungerecht und kann die Philatelie nur Schaden zufügen.

Bei Royal Mail belaufen die Zahl der Abonnierungen auf beinahe 3 000 000, ist natürlich weltweit, die Zahl derer, die in den Vereinen registriert sind, ist um die 100 000 (ABPS Mitglieder), wobei durch Mehrfachmitgliedschaft einige zwei, drei oder sogar viermal gezählt worden sind. Fazit, nicht jeder will einem Verein beitreten.

Diejenigen, die aber einem Verein beitreten möchten, müssen gefordert und geholfen werden. 5 jährige Kinder werden nicht aus der Schule ausgeschlossen, weil sie ihr ABC nicht wissen, warum sollen wir uns dann berechtigt fühlen mit Anfängern anders umzugehen.

Krass gesagt, die Führung muss den Kopf aus dem Arsch ziehen, frische Luft schnappen, umschauen, feststellen die Tatsachen haben sich geändert, und es wird Zeit sich neu anzupassen.

So ich hab nun genug gelabert.

Eure Meinungen hierzu wurde ich gerne hören.

mfG

Nigel
 
Richard Am: 12.01.2008 15:46:07 Gelesen: 122144# 9 @  
IM BDPh Forum hat 'klassiker' heute einen Beitrag aus dem Briefmarken Spiegel 7/2006, Seite 6, zitiert:

11,5 Prozent aller Deutschen bezeichnen sich selbst als Briefmarkensammler – das sind stolze 7,5 Millionen Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktforschungsstudie der Deutschen Post AG. Philatelie-Geschäftsbereichsleiter Christian Faißt stellte einige Ergebnisse der Studie am Rande der Essener Briefmarkenmesse Anfang Mai vor. "Natürlich ist nicht jeder, der sich als Sammler bezeichnet, gleich Philatelist", räumte Faißt ein. Dennoch lasse dieses Ergebnis ein grosses Potenzial erkennen, welches nun gefördert werden müsse.

An der repräsentativen Befragung hatten rund 10'000 Männer und Frauen ab 14 Jahren teilgenommen. Interessant übrigens: Auch die Damenwelt scheint sich immer mehr für das Briefmarkenhobby zu begeistern: 20 Prozent der Neuheiten-Abonnenten der Post seien mittlerweile weiblich.
 
Richard Am: 13.01.2008 15:13:41 Gelesen: 122118# 10 @  
Aus der Schweizer Briefmarken Zeitung 1-2/2008 zur Situation bei den Schweizer Sammlerfreunden:

"Sorge bereitet uns immer noch die Mitgliederschwund. So wurden im vergangenen Jahr zwei Vereine aufgelöst und zwei weitere Vereine haben fusioniert."

Ich frage mich bei solchen Meldungen, liegt es an einem schwindenden Interesse der Sammler bzw. deren Zahl, siehe Beitrag [#9], der ganz das Gegenteil aussagt, oder an der Attraktivität der Vereine ?
 
Richard Am: 14.01.2008 15:36:00 Gelesen: 122104# 11 @  
Schweizer Briefmarken Zeitung 1/2-2008:

"Nachfolgeprobleme: Mehrere Arbeitsgemeinschaften haben Nachfolgeprobleme und stehen vielleicht vor dem Aus, wenn sich kein neuer Leiter meldet, muss die Tätigkeit der Gruppe eingestellt werden.

So ist die Lage prekär bei der Arbeitsgemeinschaft 'Osmanischer Reich / Türkei' und bei der Motivgruppe 'Post- und Fernmeldewesen'. Bei der Motivgruppe 'Medizin' hat sich nun eine Lösung ergeben, indem sich mehrere Personen die Redaktion des Mitteilungsblattes teilen.

In der Philatelie haben wir es eben nicht nur mit der Überalterung zu tun, sondern auch mit der Tatsache, dass viele Sammler nur konsumieren wollen, aber nicht zu aktiver Mitarbeit bereit sind. Das Ganze soll dann möglichst wenig oder gar nichts kosten ?"

---

Alle Arbeits-, Forschungs- und Motivgemeinschafen, die nicht über eigene aktive Internetseiten verfügen, sind gerne dazu eingeladen, die Philaseiten für sich zu nutzen, zum Beispiel durch

- Eintrag in Philaseiten Findex (erscheint auch im Forum)
- Veröffentlichung von Terminen im Philaseiten Treff (erscheint auch im Forum)
- Vorstellung des Sammel- oder Motivgebiets im Forum
- und wenn gewünscht eigene Seiten für die Arbeitsgemeinschaften, natürlich alles kostenfrei.

Das gleiche Angebot richtet sich an alle Vereine des BDPh, aber auch ausserhalb des Verbandes, und der im umliegenden Ausland.
 
Richard Am: 04.02.2008 09:36:29 Gelesen: 122038# 12 @  
Briefmarken bleiben trotz sinkender Auflage beliebt

ad-hoc-news.de / ddp/ysc/ple (31.01.08) - Die Briefmarke hat trotz deutlich sinkender Auflagen in Deutschland eine Zukunft. Da sind sich Vertreter der Deutschen Post AG und des Bundes Deutscher Philatelisten einig. «Nach wie vor ist die Briefmarke die beliebteste Art, einen Brief freizumachen», erklärt Uwe Bensien, Pressesprecher der Deutschen Post AG. Denn ein Umschlag mit einer Marke genieße mehr Aufmerksamkeit als ein Umschlag mit einem Barcode oder einer vorgedruckten Briefmarke.

«Nach wie vor ist die Briefmarke die beliebteste Art, einen Brief freizumachen», erklärt Uwe Bensien, Pressesprecher der Deutschen Post AG. Denn ein Umschlag mit einer Marke genieße mehr Aufmerksamkeit als ein Umschlag mit einem Barcode oder einer vorgedruckten Briefmarke.

Deshalb sei die klassische Marke weiterhin besonders bei Privatkunden beliebt. Im Bereich der Geschäftspost gelte das vor allem für Werbesendungen. «Trägt ein Brief eine echte Marke, wandert er nicht so schnell in den Papierkorb, da die Marke eine Art Vertrauen beim Empfänger hervorruft», sagt der Präsident des Bund Deutscher Philatelisten, Dieter Hartig.

Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums - seit 1998 offizieller Herausgeber der Briefmarken in Deutschland - erscheinen jedes Jahr 50 neue Sonderbriefmarken mit verschiedenen Motiven in einer Auflage von rund 10 Millionen Stück.

Heute gibt es neben den klassischen Briefmarken diverse andere Möglichkeiten zur Freimachung eines Umschlags. Dazu zählen vorfrankierte Briefe, Freistempler und Barcodes sowie die Möglichkeit, per Computer mit einem speziellen Software-Programm die eigene Post mit einem selbst ausgedruckten Stamp-It-Aufdruck zu versehen.

Das schlägt sich auch in der Auflage der Briefmarke nieder. Während 2003 noch 3,9 Milliarden Marken gedruckt wurden, waren es laut Bensien 2006 nur noch 3,2 Milliarden. Zahlen für 2007 lägen noch nicht vor.

Trotz des Rückgangs sieht Hartig keine Gefahr: «Die Briefmarke wird es immer geben.» Die Alternativen zur klassischen aufklebbaren Gezackten seien weniger eine Bedrohung, sondern auch eine Chance für Sammler. «Es gibt für alles einen Sammler, auch für alternative Freimachungsarten», sagte Hartig.

Derzeit gibt es Hartig zufolge bundesweit bis zu drei Millionen aktive Briefmarkensammler, 60 000 davon als registrierte Mitglieder im Bund Deutscher Philatelisten. Diese Zahl habe sich in den letzten Jahren nicht viel verändert.
 
doktorstamp Am: 04.02.2008 14:14:38 Gelesen: 122028# 13 @  
@ Richard [#12]

Nun da hat der Grüß-August die Mitgliederzahlen schön aufgerundet. Der BDPh Schatzmeister sprach von einer knappen 57.000 als Mitgliederzahl und stetigem Schwund.

Etwas mehr Verantwortung und Engagement wäre doch angebracht, anstatt sich zu rühmen und zu brüsten. Eine Verallgemeinheit die nicht 100% zutrifft, aber die empfangene Versinnbildlichung derer ist schon ziemlich weitverbreitet.

mfG

Nigel
 
AfriKiwi Am: 15.02.2008 01:22:44 Gelesen: 121963# 14 @  
@ Richard [#12]

>>Die Briefmarke hat trotz deutlich sinkender Auflagen in Deutschland (nicht nur Deutschland) eine Zukunft. Da sind sich Vertreter der Deutschen Post AG und des Bundes Deutscher Philatelisten einig. «Nach wie vor ist die Briefmarke die beliebteste Art, einen Brief freizumachen», erklärt Uwe Bensien, Pressesprecher der Deutschen Post AG. Denn ein Umschlag mit einer Marke genieße mehr Aufmerksamkeit als ein Umschlag mit einem Barcode oder einer vorgedruckten Briefmarke.

«Nach wie vor ist die Briefmarke die beliebteste Art, einen Brief freizumachen», erklärt Uwe Bensien, Pressesprecher der Deutschen Post AG. Denn ein Umschlag mit einer Marke genieße mehr Aufmerksamkeit als ein Umschlag mit einem Barcode oder einer vorgedruckten Briefmarke.

Deshalb sei die klassische Marke weiterhin besonders bei Privatkunden beliebt. Im Bereich der Geschäftspost gelte das vor allem für Werbesendungen. «Trägt ein Brief eine echte Marke, wandert er nicht so schnell in den Papierkorb, da die Marke eine Art Vertrauen beim Empfänger hervorruft», sagt der Präsident des Bund Deutscher Philatelisten, Dieter Hartig.<<

Das ist so ungefähr auch meine Meinung.

Ich betrachte die rückläufige oder auch wachsende Mitgliederzahl in Foren anders aber dafür brauchen wir ein anderes Thema.

Erich
 
Richard Am: 18.02.2008 09:27:22 Gelesen: 121941# 15 @  
@ doktorstamp [#13]

Eine weitere Zahl wird in der von mir geschätzten 'Philatelie' Februar 2008 von Klaus E. Eitner genannt.

Wörtlich: "Ende des Jahres 2005 betrug die Zahl der im BDPh zusammengeschlossenen Mitglieder rund 55.000."

Der Beitrag 'Ausstellungen: Probleme der Sammler - Probleme der Verbände' ist recht lesenswert, zum Beispiel, dass bei Philatelistentag 2006 in Bad Reichenhall "höchst wertvoller Rahmen mit enormen Seltenheiten jeweils für Stunden nacktem grellen Sonnenlicht ausgesetzt war" und damit die Gefahr eines Ausbleichens bestand. Ein Aspekt, der mir mangels Aussteller Erfahrung nicht in diesem Umfang bewusst war.
 
Richard Am: 23.02.2008 15:33:12 Gelesen: 121896# 16 @  
Der BDPh wirbt auf seiner Internetseite für Direktmitgliedschaften zu einem verringerten Beitrag im ersten Jahr.

Wer zu einer noch günstigere Mitgliedschaft einem BDPh Verein mit rund 100 Mitglieder beitreten möchte, incl. aller Leistungen des BDPh, der monatlichen Philatelie, einer kostenfreien Kleinanzeige in der Zeitschrift und dem vierteljährlichen Brief des Vereins, kann diese jetzt über mich zum Nulltarif im ersten Jahr beitreten. Beschränkt allerdings auf die ersten 20 Mitglieder.

Bei Interesse bitte bei mir melden.

Schöne Grüsse, Richard


 
Richard Am: 10.05.2008 08:19:00 Gelesen: 121780# 17 @  
Die Briefmarke, ein Auslaufmodell ?

Von Horst Zimmermann

Kölnische Rundschau (08.05.08) - Die Krise des Massenhobbys Briefmarkensammeln ist das große Thema auf der „Internationalen Briefmarkenausstellung“ und der „Nationalen Postwertzeichen-Ausstellung" in Essen.

Seit die Zahl der Sammler, die den vollen Preis für Marken zahlen, aber zur Freude der Post keine Beförderungsleistung in Anspruch nehmen, rückläufig ist, bockt der Goldesel der Post. Selbst für Dieter Hartig, Präsident des Bundes deutscher Philatelisten in Bonn, ist der Mitgliederschwund „Anlass zur Sorge". Von einst 70 000 Mitgliedern sind nur noch 55 000 übrig.

Die ersten Vereine haben sich aufgelöst. „Viele alte Sammler sterben oder geben, oft aus finanziellen Gründen, ihr Hobby auf“, so Hartig. „Es kommen nicht mehr genug junge Sammler nach.“ Nach Schätzungen sammeln heute nur noch 2,5 Millionen, eine halbe Million weniger als vor zehn Jahren.

Wie geriet das Massenhobby in die Krise? Freistempler und elektronische Frankaturen haben Briefmarken zurückgedrängt. „Dadurch kommen junge Leute immer seltener mit Briefmarken in Berührung, immer weniger werden animiert, sich eine schöne Marke auf die Seite zu legen“, beklagt der Sammler-Präsident. Auch das Argument, dass hübsche Wertsteigerungen zu erzielen seien, sticht nicht mehr. Wer heute eine Sammlung aus den letzten 30 Jahren verkauft, bekommt oft nicht einmal mehr den Einstandspreis zurück. Auch die Reduzierung der Druckauflagen von einst 25 bis 30 auf jetzt sieben bis neun Millionen Stück brachte keine Wertsteigerung.

Abschreckend wirken aber vor allem die rasant gestiegenen Kosten des „gezähnten Hobbys“. 1970 konnte ein Sammler noch für 17,60 Mark komplett sein, voriges Jahr musste er schon 48,40 Euro - mehr als das Fünffache - ausgeben (ohne Automatenmarken, Markenheftchen und Markenboxen). Wer die Neuheiten nicht nur postfrisch, sondern auch gestempelt sammelt, muss noch einmal denselben Betrag opfern. Denn „Sammeln aus dem Papierkorb geht praktisch nicht mehr“, so Hartig. Die wenigen Marken, die heute noch mit der Briefpost ins Haus kommen, sind meist durch verpönte Rollenstempel verunziert.

Um von weniger Sammlern mindestens denselben Erlös zu erzielen, lässt sich die Post einiges einfallen. So werden heute im Schnitt jedes Jahr fünf Marken mit identischen Motiven als selbstklebende Marken ausgegeben. „Beutelschneider“, wettern die Sammler. Dass der Bogen auch überspannt werden kann, musste die Post erkennen, als 2006 Neuerscheinungen für 67,70 Euro ausgegeben wurden und etliche absprangen. Dennoch ist die Post weiter auf zusätzliche Erlöse aus. So wird im Juni der Klatschmohn auf der erst drei Jahre gültigen 55-Cent-Marke der Blumen-Dauerserie gegen eine Gartenrose ausgetauscht. Wenig später wird die Malve auf der 25-Cent-Marke durch eine Gartennelke ersetzt. Und im Oktober erscheint eine neue Generation von Automatenmarken. Allerdings: Der preiswerte Kauf von Sammlermarken am Postschalter funktioniert nicht mehr, weil Postagenturen gar nicht mehr alle Neuheiten bestellen. Vier Wochen nach Erscheinen werden bis dahin nicht verkaufte Sondermarken wieder eingesammelt. So kam es, dass im letzten Dezember die Sondermarke „Elisabeth von Thüringen“ schon nach wenigen Tagen überall, sogar bei der Versandstelle für Sammlermarken, ausverkauft war. Die Sammler sollen zu Abonnements bei der Versandstelle animiert werden, die alle Vorbestellungen in der gewünschten Zahl liefert. Bei der Gelegenheit werden auch noch Numisblätter, Briefmarkenkalender oder Postauto-Miniaturen angeboten. Gegenüber dem Postschalter verlangt die Versandstelle für Sonderwünsche wie Eckrandstücke einen Aufpreis. Dass viele Sammler über steigende Kosten klagen, hat auch die Post mitbekommen. Sie versucht, durch kleine Zugaben die Wogen zu glätten. So bekamen gerade die Abonnenten von Ersttagsblättern auf einem Extra-Blatt gratis die fünf selbstklebenden Sondermarken von 2007 - ein Geschenk im Wert von 4,35 Euro.

(Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1209913595768.shtml)
 
Navicula Am: 07.06.2008 14:37:24 Gelesen: 121705# 18 @  
Auf Grund der heute vielschichtigen Freizeitangeboten ist es für jeden Briefmarken-Verein schwierig neue Mitglieder zu bekommen. Früher wurden Briefmarken von den Schülern gesammelt, die dann später nach festem Beruf und intakter Familie wieder das Briefmarkensammeln entdeckten. Da Briefmarken lehrreich sind, wird auch an Schulen die "Philatelie" angeboten, im Besonderem sind Motive geliebt (Blumen, Tiere, Verkehr).

Der BDPh besteht in den sogen. Führungskräften aus Sammlern, die in der Regel "klassisch" sammeln, also z.B. Altdeutsche Gebiete, Deutsche Kolonien, etc. Damit aber erreiche ich keinen Jugendlichen oder Neueinsteiger, weil es NUR teuer ist oder wird. Bislang hat auch Der BDPh (Vorstand und Verwaltungsrat) nicht begriffen, dass die Zukunft der Philatelie in der Thematik liegt, die Zeitschrift des BDPh "Philatelie" auch nicht.

Michel hat es begriffen und thematische Kataloge (Eisenbahn, Ornithologie, Sport) bereits herausgegeben.

Es soll bei der Post 2 Millionen Sammler geben, davon sind nur ca. 30% im BDPh organisiert. Würden alle Briefmarkensammler aber im BDPh sein, wäre er sehr stark und könnte sich stärker in der Philatelie engagieren. So aber wird mit ca. 60.000 Mitgliedern dem BDPh-Präsidenten nur ein mitleidsvolles Lächeln ausserhalb der Philatelie beschert. Ich bin sehr unzufrieden, mit dem, was der BDPh macht oder unterläßt; aber ich bin für eine starke Gemeinschaft aller Philatelisten. Ob mir da der eine oder andere Vereinsvorsitzende schmeckt oder nicht, muss für mich zweitrangig sein.

Natürlich werden Vorsitzende von Vereinen und Verbänden zu Sitzungen, Messen und anderen Veranstaltungen eingeladen und deren Reise + Hotel + Essen + Spesen wird bezahlt (wie in der hohen Politik). Die Frage kann nur sein, setzt dieser Vorsitzende sich für seine Mitglieder und deren Anliegen ein oder macht er sich nur schöne Tage auf Kosten der Mitglieder.

Weil ich weiss, wovon ich schreibe, bleibe ich nicht anonym.

Ingo Maahz, Vorsitzender der Arge "Schiffe & Schifffahrt", ex Vorsitzender des VPhA, ex Mitglied des Verwaltungsrates im BDPh.
 
Richard Am: 08.06.2008 22:54:34 Gelesen: 121674# 19 @  
@ Navicula [#18]

Hallo Ingo,

ich freue mich sehr über Deine Beiträge auf den Philaseiten, ganz besonders über Deine Offenheit und Meinung zum BDPh und der Zukunft der Philatelie.

Die Philaseiten sind vor einem Jahr aus meiner privaten Initiative entstanden, nachdem ich weder mit der Arbeit des BDPh noch mit der meines Vereins zufrieden war. Hier wollte ich zeigen, was mit einer privaten Initiative zu erreichen ist.

In Deinem Beitrag ist Dir ein Rechenfehler unterlaufen. 60.000 organisierte Sammler sind nicht 30 % sondern nur 3 % von 2 Millionen Sammlern. 97 % der Sammler kennen den BDPh oder die örtlichen Vereine nicht oder meinen, die jährlichen Beiträge von etwa 15 bis 35 Euro sei eine Mitgliedschaft nicht wert.

Ich wollte den BDPh unterstützen und ihm Sammler zuführen, indem neuen Mitgliedern eine von 6 philatelistischen Zeitschriften kostenfrei angeboten wurde, dabei war die 'Philatelie' enthalten. Der BDPh hat im Mai einen Vorstandsbeschluss gefasst, die etwa 10 Hefte monatlich, die WIR auf UNSERE Kosten an die Mitglieder der Philaseiten verschickt haben, nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Es hätte sich herausgestellt, dass dies keine Mitglieder bringen würde.

Allerdings: Der BDPh hat keine Adressen von uns erhalten und kann gar nicht wissen, wie viele der Probeheft Empfänger inzwischen einem der Vereine beigetreten sind.

Jetzt werden monatlich dem BDPh vielleicht 10 Euro Druck- und Versandkosten eingespart, die dann, wie Du schreibst, für Reise, Hotel, Essen und Spesen der Vorsitzenden verwendet werden kann.

Schade, eine weitere Chance zur Philatelie wurde vertan.

Schöne Grüsse, Richard
 
- Am: 10.06.2008 16:26:25 Gelesen: 121644# 20 @  
Wie teuer ist eigentlich so eine Mitgliedschaft im BDPh?

Hatte eigentlich schon mal bei Richard angefragt? Aber bis heute keine Antwort erhalten.

Da ich auf der Suche nach einem geeigneten Briefmarkenverein bin, schreibe ich hier im Forum.

Ist das richtig, dass man nur zu bestimmten Terminen in den BDPh eintreten kann?

Bitte um Info.

Danke.

Phile Grüße

jacqueline5726
 
duphil Am: 10.06.2008 16:39:23 Gelesen: 121642# 21 @  
@ jacqueline5726 [#20]

Hallo jacqueline 572

Ich zitiere mal kurz von der BDPh-Seite zum Thema Direktmitgliedschaft:

"Der Mitgliedsbeitrag beträgt 35 Euro und kann auf Wunsch in zwei Raten zu je 17,50 Euro bezahlt bzw. abgebucht werden.

Die Beitragspflicht beginnt mit dem Monat des Beitritts, bei Ratenzahlung wird nach sechs Monaten die zweite Beitragshälfte fällig. (Aufgrund des höheren Auslandsportos für die Verbandszeitschrift "philatelie" zahlen Mitglieder aus dem Ausland einen um derzeit 5,00 Euro höheren Betrag.)

Der Austritt aus dem BDPh e.V. ist nur zum Schluss eines Mitgliedsjahres möglich und ist mindestens drei Monate vor Ablauf schriftlich zu erklären."

Folgende Leistungen werden sowohl für eine Direkt- wie auch für eine Vereinsmitgliedschaft angeboten (ich zitiere weiter):

" von den Leistungen des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. des anerkannten Fachverbandes für Briefmarkensammler profitieren,
die "philatelie", Europas große Fachzeitschrift für Briefmarkensammler lesen,
zusätzliche Vorteile (z.Z. Philatelistische Jahresausgabe; kostenlose BDPh-Kleinanzeige) genießen,
und als Sammler mit einer Philatelistischen Rechtsschutzversicherung abgesichert sein!"

Für Mitgliedschaften in einem örtlichen Verein gelten die selben Regeln (und mehr) und ähnliche Beiträge. Aber um einen Verein in deiner Nähe zu finden, gehst Du am besten selbst auf die BDPh-Website.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 10.06.2008 17:12:06 Gelesen: 121638# 22 @  
@ jacqueline5726 [#20]

Ich rate Dir zu einer Mitgliedschaft in einem örtlichen Verein. Dort hast Du direkten Kontakt zu Sammlern aus Deiner Region. Der Mitgliedsbeitrag des BDPh für eine Direktmitgliedschaft in Höhe von 35 € ist eine absolute Frechheit. Ich zahle beispielsweise bei meinem Verein nur 18 € und bin dadurch auch BDPh-Mitglied.

Mit besten Vereins-Sammlergrüßen
Jürgen
 
- Am: 10.06.2008 17:23:31 Gelesen: 121635# 23 @  
@ Concordia CA [#22]

Danke Concordia CA,

für Deine Antwort.

Werde mich um einen Verein in meiner Nähe bemühen.

Viele Sammlergrüße

jacqueline5726
 
Richard Am: 11.06.2008 23:34:07 Gelesen: 121607# 24 @  
@ jacqueline5726 [#20]

"Wie teuer ist eigentlich so eine Mitgliedschaft im BDPh? Hatte eigentlich schon mal bei Richard angefragt? Aber bis heute keine Antwort erhalten."

Ganz nebenbei bin ich noch vollberuflicher Vorstand eines Verlags. Alles, was die Philatelie betrifft, findet erst nach 22 Uhr statt.

Daher Fragen wie Deine oben genannte immer (!) ins Forum. Noch bevor ich eine solche Frage gesehen habe, hat sie vermutlich schon ein anderer beantwortet.

@ duphil [#21]

"zusätzliche Vorteile (z.Z. Philatelistische Jahresausgabe; kostenlose BDPh-Kleinanzeige) genießen,
und als Sammler mit einer Philatelistischen Rechtsschutzversicherung abgesichert sein!"

Die Jahresausgabe, die sich sonst Jahresgabe nennt, war zuletzt nur noch eine Art kleiner Farbdruck im Tütchen, für mich keine 10 Cent wert.

Die Kleinanzeigen sollen ab der kommenden Ausgabe der Philatelie ganz wegfallen, schon im Juni-Heft waren es bedeutend weniger. Auch wird die Schrift, wenn ich die Ankündigung richtig habe, größer, d.h. das Heft wird etwa 20 % weniger Inhalt haben. Einige Rubriken werden gekürzt, andere ganz entfallen.

Was die Rechtsschutzversicherung wirklich zahlt, sehen wir erst, wenn wir sie in Anspruch nehmen. Vielleicht kann jemand über seine Erfahrungen berichten.
 
duphil Am: 12.06.2008 11:58:37 Gelesen: 121598# 25 @  
@ Richard [#24]

Hallo Richard!

Meine Infos sollten keine Bewertung der Arbeit oder des Angebotes des BDPh sein. Ich habe lediglich die offiziellen Verlautbarunggen des BDPh zitiert.
Zu den "Angeboten" soll sich jeder selbst eine Meinung bilden.
Selbstverständlich ist weder eine Direktmitgliedschaft im BDPh noch eine Mitgliedschaft in einem Verein für Sammler Pflicht. :))

Ich selbst bin der Meinung, dass eine Mitgliedschaft in einem Briefmarkensammlerverein einer Direktmitgliedschaft vorzuziehen ist. Ob der Verein im BDPh Mitglied ist oder nicht, kommt für mich erst an zweiter Stelle. Wichtig ist für mich in einem Verein unter anderem die Möglichkeiten, mich mit anderen Sammlern regelmäßig austauschen zu können und auf eine Vereinsbibliothek zurückgreifen zu können. Selbstverständlich darf auch das Tauschen nicht zu kurz kommen.

Zur "philatelie" kann ich sagen, dass ich sie sehr informativ finde und im Regelfall auch komplett lese. Aber das mache ich auch mit anderer (philatelistischer) Literatur. Auch wenn ich nicht mit jedem Artikel zufrieden bin oder jede Meinungsäußerung von Verbandsfunktionären und anderen Autoren meine volle Zustimmung findet, ist doch in jedem Fall fast immer eine "Rosine" in den philatelistischen Fachzeitschriften zu finden.
Wie sich das Verbandsorgan "philatelie" in Zukunft entwickelt, werde ich einfach abwarten.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Richard Am: 12.06.2008 12:55:57 Gelesen: 121594# 26 @  
Wolfgang Maassen, Chefredakteuer der Philatelie, hat am 06.05.08 im BDPh Forum die neue 'Philatelie' angekündigt, die erstmalig in der übernächsten Woche erscheinen wird. Hier sein Text als Ergänzung meines Beitrags [#24].

Im Sinne der Sammler möchte ich ihm viel Erfolg wünschen !

---

Liebe Freunde der "philatelie",

da mich jemand aus dem Forum informierte, dass derzeit die künftige und ab Juli ja neu gestaltete "philatelie" hier besonderes Thema ist, will ich kurz einige Informationen nachschieben, obwohl eigentlich vieles schon gesagt ist.

Zuvor: Im Januar 2008 haben BDPh, Stiftung und Phila Promotion als Vertriebsverlag diverse Änderungen beschlossen, die ab Juli 2008 und dann zum Januar 2009 umgesetzt werden.

Dies wurde schon vor einigen Monaten in der "philatelie" grob umrissen, so dass ich dies nur zu wiederholen brauche:

1. Verbessertes Papier

Das bisherige Papier ist ein stark farbhaltiges Umweltpapier, das Bilder nicht in einer heute beanspruchten Qualität wiedergeben kann. Die Farbe säuft ab und jedes Bild muss vorher per se erst einmal auf die Farbwerte des Papiers eingestellt werden, um überhaupt halbwegs "vernünftig" zu sein. Künftig gibt es ein deutliches weißeres Bilderdruckpapier.

Dass eine solche Umstellung nicht nur bei den Druckkosten angesichts einer Auflage von 51.000 und mehr Exemplaren deutlich zu Buche schlägt, liegt auf der Hand, denn auch das schwerere Gewicht erhöht die Versandkosten bei der Post nachhaltig.

2. Layout

Ich denke, nach 15 Jahren darf man das Layout auch einmal generell umstellen und nicht nur mit kleineren Nuancen. Zumal sich während dieser Zeit das Durchschnittsalter der Leser um weitere - geschätzte - sieben Jahre erhöht hat und heute bei fast 62 Jahren liegt.

Probleme bestanden

a) bei Satzschriften, die kleiner als 10 Punkt waren (also z.B. beim Terminkalender, bei den Buch- und ArGe-Rezensionen, bei Neuheiten-Vorstellungen, Impressum etc.

b) bei Seiten auf farbigem Hintergrund, wo doch Ältere Schwierigkeiten hatten, die Times-Schrift in kleiner Ausführung leicht lesen zu können.

Deshalb wurde entschieden, grundsätzlich die 9-Punkt-Schrift auch bei den o.g. Rubriken nicht mehr zu unterschreiten, generell 10 Punkt-Schrift aber weiter zu wählen. Zudem eine Schrift, die vielleicht noch besser lesbar und klarer ausfällt.

Wir hoffen, dass das was wir in den nächsten Tagen intern vorlegen, den Erwartungen entspricht. Das letzte Wort hat dann sowieso der Leser, wobei ich mir bewusst bin, dass man nicht jedermanns Geschmack und Möglichkeiten treffen kann.

Den zweispaltigen Satz haben wir ja für Fachbeiträge schon seit längerer Zeit eingesetzt. Dieser bedeutet kaum eine Umstellung. Bei den o.g. Rubriken wird künftig aber wahrscheinlich ein vierspaltiger Flattersatz angewandt werden. Die Muster sehen eigentlich gut aus.

Der zweispaltige Satz ermöglicht eine generell größere Bildwiedergabe. Dies ist ein Trend der Zeit, dass zunehmend weniger Leute lesen können und wollen, zunehmend mehr denken, dass ein Bilderbuch das Richtige wäre. Eben dies wird die "philatelie" auch künftig nicht - wir üben den Spaghat!

Wenn Sie genau hinschauen, haben wir das mit dem zweispaltigen Satz und den größeren Bildern auch schon seit Monaten erprobt. Es gab bisher keine einzige Kritik zu hören oder zu lesen.

3. Inhalte

Eines liegt auf der Hand: Wenn Bilder Schriften größer werden sollen, ein großzügigeres, aber gefälligeres Layout ansprechen soll, eine neu gewählte Schrift (Korinna) deutlich breiter läuft als eine schmale Times - dann benötigt all dies mehr Platz.

Wir haben dies am Beispiel einer Ausgabe exakt durchgerechnet und exerziert. Je nach Umfang von Terminkalender, Buch- und Argerezensionen etc. war dies 16-20 Seiten mehr Umfang.

Mir wie manch anderem ist sicherlich völlig klar, dass man entweder erweitert (erneute Kosten) oder reduziert (Problem: was?).

Entgegen "saeckingen" kann ich aus gut begründeter Erfahrungen sagen, was ein Druckbogen mehr (16 Seiten) pro Ausgabe kosten (preiswerter Rollenoffsetdruck). Pro Jahr gelangt man dann erneut in einen sechsstelligen Zusatzkostenbereich.

Die Grundkosten sind übrigens die geringeren Kosten, die höchsten sind der Versand (das war früher einmal umgekehrt), die zweithöchsten der Druck. Redaktionshonorar und Satzherstellung sind die niedrigeren Kosten.

Da die Wahl des besseren Papiers Priorität hatte, stand die Erweiterung um 16 Seiten nicht zur Wahl. Deshalb Mitgliederbeiträge zu erhöhen, ist angesichts der generellen Bereitschaft von Verbandsmitgliedern, überhaupt einen angemessenen oder gar kostendeckenden Beitrag zu zahlen, wenig erfolgversprechend. Selbst eine Erhöhung um 50c oder 1 Euro PRO JAHR lösen ja in aller Regel schon Orkane aus!

So haben wir uns Gedanken gemacht, wo man einsparen kann. Da gibt es einige Vorschläge, die einzelnen sicherlich sinnvoller erscheinen, anderen weniger. Allein die Diskussion hier im Forum verdeutlicht mir das, was ich vorher natürlich auch schon wusste: Man kann und wird es keinem Recht machen können. Jeder urteilt von seiner eigenen Bedürfnislage her, sieht weniger Gesamtinteressen oder bestehende Gruppeninteressen.

Dies ist kein Vorwurf oder gar eine Kritik, sondern selbstverständliches Leserverhalten, wie wir es bei jeder Zeitschrift finden. Für einen Verein oder Aussteller ist der Terminkalender sehr sehr wichtig, für andere - z.B. Autoren und ArGen - die Kurz- oder Langrezensionen, verdiente Aktive freuen sich über eine Würdigung ihrer Tätigkeiten und haben - auch meines Erachtens - solche Ausdrücke wie "Glückwunschorgie" und "umfangreiche Lobhudelei" nicht verdient.

Dies soll aber auch nicht Niveau und Tenor meiner Einlassung sein. Wo werden wir also kürzen:

a) Bei den Deutschland-Neuheiten, die nur noch in Kurzform aufgeführt werden (Hintergrund war die Erkenntnis, dass die Beschreibung der Marken jedem interessierten Deutschlandsammler sowieso mit "Postfrisch" zugeht. Man muss also nichts duplizieren!). Umgekehrt gibt es aber wiederum künftig Kurzmeldungen der Neuheiten der "multilateralen" Länder, aber mehr als eine Seite wird nicht überschritten.

Tauschtage werden grundsätzlich nur noch einen Monat vor der Veranstaltung in der "philatelie" gemeldet, Ausstellungen nur für ein Jahr im voraus.

Keine Veranstaltung wird mehrfach aufgeführt (bisher war es so, dass z.B. eine Rang 3-Ausstellung mit OK, !-Rahmen-Exponat, Tauschtag etc. dann mehrfach unter jeder Rubrik erscheint). Wer an speziellen Selektionen interessiert ist, kann die auch künftig im Internet einsehen.

b) die Numismatikseiten werden von zwei auf eine gekürzt.

c) Die Rubriken im Terminkalender werden gestrafft/teils zusammengezogen; unnötige Zusatzangaben auf die Angabe einer Telefonnummer reduziert.

d) Es werden keine kostenpflichtigen Kleinanzeigen mehr angenommen.

e) Die preislich begünstigte Internet-Werbeseite mit 1/8 Formatanzeigen wird dem Ende entgegen geführt, da das Internet heute keiner gesonderten Förderung mehr bedarf.

f) Die ArGe-Rezensionen werden auf eine Seite gekürzt.

g) Die Buch-Rezensionen werden auf eine Seite gekürzt (manches Mal gab es da bis zu vier!)

h) NEU: Künftig wird von Zeit zu Zeit eine Rubrikseite "Jugend" erscheinen. Auch einige andere neu einzuführende Dinge sind derzeit noch in Planung, die ich hier aber noch nicht verraten will. (Ein bisschen Geheimniskrämerei muss schon sein)

Das ist keine Quadratur des Kreises, sondern der Versuch, die "philatelie" größere Leserkreise ansprechender zu gestalten.

Ich persönlich war und bin mir sicher, dass es zu Punkt f und g die größten Reklamationen geben wird, zumal von all denen, die ein originäres Eigeninteresse haben, ihre Leistung und ihre Werke dort ausführlicher präsentiert zu sehen.

Dies kann ich sehr gut verstehen, möchte aber darum bitten, etwas abzuwarten. Aus mehreren Gründen. Wir müssen erst einmal einige Monate Erfahrung sammeln und können diese dann auswerten. Zum zweiten wird in den kommenden Monaten an einem neuen Internet-Projekt gearbeitet, dass viele Ungleichgewichtigkeiten beheben kann.

Die Wette von Saeckingen, dass 50% der Mitglieder keinen Zugang zum Internet haben, würde ich so nicht unterschreiben wollen, denn schon bei der letzten "philatelie-Umfrage" 2004 hatten wir diese Zahl annähernd erreicht. Die Zahl der Internet-User steigt kontinuierlich, aber klar ist sicherlich auch, dass rund 30% - so schätze ich - der derzeitigen BDPh-Mitglieder dies auch künftig nicht nutzen werden.

Frage ist nur: Nutzen diese denn die gedruckte "philatelie"? Sind die auch in der Diskussion angesprochenen Vereinsmitglieder wirklich die aktiven "philatelie"-Leser?

Hier hilft es, wenn man Leserprofile erstellt. Das haben wir vielfach getan und wissen deshalb auch, wie unser wirklicher Leser aussieht. Und von diesen nutzen schon heute mehr als deutlich über 50 Prozent das Internet. In dieser Gruppe - nämlich der aktiven arbeitenden Philatelisten - sind die stärksten Zuwachszahlen. In ArGen, bei Autoren, bei Forschern und Studiosi, bei breit interessierten Sammlern usw.

Deshalb ist es weniger von Belang, ob wir mit dem Internet alle Bezieher erreichen, sondern nur, ob wir die Richtigen erreichen. Dafür spricht vieles.

Warten Sie also bitte mit Vorverurteilungen ab, bis Sie die fertigen Produkte sehen. Auch wir müssen hier Erfahrung gewinnen, zumal wir auf eine völlig für uns neue Satzsoftware umstellen müssen. Dass all dies neben der täglichen Arbeit nicht leicht zu handeln ist, liegt auf der Hand.

4. Anzeigen

Auch hier will ich mich nicht an der Diskussion beteiligen, ob Anzeigen leicht und an jeder Ecke zu bekommen sind. Wer das Geschäft als Insider kennt, weiß um die Realitäten. Wenn manche Zeitschriften mit ihren angeblich 70.000 hochgerechneten Lesern werben, in Wirklichkeit aber nur 15.000 oder 20.000 verkaufte Auflage haben, ist das zwar nicht mein Problem, aber erleichtert die Sachlage nicht.

Die "philatelie" wird an jeden Haushalt verschickt. Das kostet. Deshalb sind - wegen Porto und Auflage - Anzeigen nicht billig. Eine Seite mit 1500 bis 2000 Euro zu verkaufen, bedarf eines ständigen Bemühens, denn die anderen machen es ja angeblich alle viel billiger. Was natürlich in Relation zur Auflage nicht wirklich stimmt, aber Inserenten, die knappe Budgets verwalten müssen, sinnig erscheint.

Als Redakteur möchte ich aber auch keine 40 Seiten Anzeigen im Heft haben. Deshalb haben wir auch entschieden, künftige BDPh-Kompasse zusätzlich zum Heft zu produzieren, damit für die werthaltige Redaktion und die Artikel kein "unnötiger" Platz verloren geht.

Soweit erst einmal meine allgemeinen Erklärungen. Abschließend erlaube ich mir, auf einzelne Einlassungen noch kurz zu antworten:

@bayern klassisch: "Bleisulfidfreunde" - Natürlich hat die Berichterstattung gezeigt, wo die "Anzeigenfreunde" sind bzw. dass sie weggeblieben sind. Damit kann die "philatelie" zugunsten ihrer Unabhängigkeit leben. Dann brauche ich mich wenigstens nicht so zu verrenken.

@schrumpfender Markt: Nein, glaube ich so auch nicht, er verändert sich nur. Gerade deshalb gilt es mehr denn je, sich den Veränderungen anzupassen, was durchaus möglich ist.

@digitale Versionen: Wären bei dem Umfang der derzeitigen Ausgaben noch datentechnisch zu groß. Wohl aber werden wir in Bälde einzelne Artikel zum Download gegen Bezahlung bereitstellen.

@Privatpost-Neuerscheinungen/Fehldruck: Es ist uns da noch nie gelungen, eine Privatpost zu einer Werbung bewegen zu können. Die wollen alles, aber stets umsonst. Da war und sind sie bei uns auf dem falschen Dampfer.

@mur: Zu Editorial und Ehrungen habe ich schon etwas gesagt. Nehmen Sie es mit Humor: "Ehre, wem Ehre gebührt" - Etwas Dankbarkeit und Anerkennung sollte schon in einem ehrenamtlich wirkenden Verband sein. Ohne all dies hätten wir kein historisches Bewusstsein, welche Leistungen unsere Vorfahren erbracht haben.

@22028: Es ist schon richtig, es ist unsere Aufgabe, Anzeigenkunden zu werben und dies tun wir doch auch. Die "philatelie" hatte 2007 das beste Ergebnis aller Zeiten, nur damit war und wird es auch möglich, das 12malige Erscheinen zu erhalten.

Vielleicht nur am Rande und ohne jede Polemik: Eine durchschnittliche Zeitung dieser Größe kostet heute am Kiosk 4 Euro. Korrekt? Jedes Vereinsmitglied zahlt an den BDPh pro Jahr 8 Euro oder 8,50 Euro, womit auch Kosten der Geschäftsstelle etc. abgedeckt werden. Das heißt, er zahlt vielleicht für eine Ausgabe der "philatelie" (rein rechnerisch). Er bekommt aber 12.

Nun könnte man sagen: Einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins Maul! Aber in Verbänden ist die Erwartungshaltung eher umgekehrt: Wer zahlt schafft an, heißt es dann. Nur: in Wirklichkeit zahlen diese Herrschaften ja garnicht, wie ich zuvor aufgezeigt habe.

Da der Vergleich mit der Royal Philatelic Society fiel: Dort zahle ich - wenn ich mich für dieses Jahr recht erinnere - 90 englische Pfund! Auch so etwas um die 140 Euro. Ich bin damit sehr zufrieden, weil ich die einmalige Zeitschrift "The London Philatelist" sehr sehr schätze.

Geld ist eben bei weitem nicht alles, auch nicht das Fakt, dass man für etwas bezahlt wird. Meines Erachtens gehören auch eine hohe Motivation, eine innere Freude am Tun, eine hohe Identifikation und eine gewisse Begeisterung dazu.

@Nigel: Natürlich kennen wir viele internationalen Zeitschriften, aber auchdie vorhandene "Begeisterung" über deutsche Anzeigenpreise der "philatelie". Da die "philatelie" aber nicht am Kiosk verkauft wird, ist den Mehrzahl der Interessenten die Zeitschrift erst gar nicht bekannt, wohingegen andere jahrzehntelang eingeführte Namen hat, die vertraut sind.

@Fehldruck: Gute Idee, aber kaum erfolgversprechend, wenn eine Deutsche Post noch nicht einmal dazu bereit ist, mit der die "philatelie" verschickt wird.

@hesselbach: PIN hat bei uns aus o.g. Gründen nie ein großes Forum gehabt. Sie glauben allerdings nicht, wie manifest einzelne Leser geworden sind, weil wir nicht ständig in jeder Ausgabe über Privatpost berichtet haben. Aber wie schon gesagt: an Anzeigen hatten all die kein Interesse, die haben ja noch nicht einmal Originalmarken zugeschickt.

Abschließend und nochmals: Meines Erachtens ging die Diskussion zuletzt etwas in die falsche Richtung, denn es kann meines Erachtens keine Rede davon sein, dass wir zuwenig Anzeigen haben. Das Verhältnis 1:4 bis 1:3 finde ich als Redakteur schon ausreichend genug. Umgekehrt nun grundsätzlich im Schnitt 5-6 Anzeigenseiten mehr verkaufen zu können, gibt der für die "philatelie" in Frage kommende Markt nicht her. Deshalb auch keine 16-Seiten-Erweiterung.

Nochmals meine Bitte: Warten Sie die ersten Ausgaben ab und schicken Sie uns dann bitte Ihre Meinungen (oder diskutieren hier darüber). Das wäre für uns hilfreicher als einzelne Mini-Umfragen mit fehlender Repräsentativität und gar Streit. All dies führt nicht wirklich weiter.

Ich bin sicher, wir werden Ihnen auch in Zukunft ein lesenswertes Produkt vorlegen, eines, das sich vielleicht noch mehr als bisher sehen lassen kann.

Für so manch anerkennendes Wort, das in einzelnen Beiträgen ebenfalls zum Ausdruck kam, danke ich herzlich.
 
Richard Am: 02.11.2008 19:58:33 Gelesen: 121315# 27 @  
@ [#26]

Verliert der BDPh weitere 5.000 Mitglieder ?

Das im Sommer umgesetzte Konzept der neuen 'Philatelie' und die verstärkten Anstrengungen zur Werbung von Mitgliedern haben anscheinend wenig gebracht.

Während die Auflage der Philatelie, die allen Mitgliedern kostenfrei zugeht, in den Media-Daten 07/08 aus 2007 noch mit ca. 60.000 Exemplare angegeben wurde, wird diese Zahl in den Anzeigentarifen, gültig ab 01.10.2008, mit durchschnittlich 55.000 Exemplaren gemeldet.

Bei gleichbleibenden Preisen entspricht dies einer Preiserhöhung um gut 9 % pro erreichtem Leser.
 
Illgen Am: 03.11.2008 18:05:38 Gelesen: 121277# 28 @  
Mitgliederschwund gibt es nicht nur bei den Philatelisten sondern in allen Vereinen.

Wer will sich heute noch binden und engagieren? Zudem ist das Angebot viel zu groß ebenfalls die Mobilität. Verdummung der Jugend kommt hinzu. Bei den Briefmarkensammler kommen noch folgende Probleme hinzu:

1. Die Briefmarken der Post taugen nicht wirklich zum Sammeln (für Anfänger).
2. Es gibt viele hochnäsige in unseren Reihen die alles besser wissen. Wer will sich mit solchen Menschen abgeben, oder sagen wir Altersstarrsinn!
3. Wer betreibt heute noch Jugendarbeit?
4. Hier geht es zu oft nur um Geld.

Lieber Gruß

Hermann Illgen
 
Richard Am: 30.03.2014 09:32:22 Gelesen: 114927# 29 @  
Zitat vom 17.08.2007:

Weniger erfreulich war die Zahl der Mitglieder, die im vergangen Jahr um 2.200 auf von mir errechnete 57.900 zurückgegangen ist.

Inzwischen ist, wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen zu erfahren ist, die Mitgliederzahl weiter gefallen auf 38.291 Mitglieder, davon 35.543 über Vereine und 2.748 als Direktmitglieder in Bonn.

Damit ist sicher, daß noch mehr gespart werden muß und weitere Beitragserhöhungen bevorstehen, um das Defizit im Haushalt des BDPh auszugleichen.

Bisher vom Bundesvorstand bekannt gegeben wurde die verringerte Zahl von Käufen der Veröffentlichung der Arbeitsgemeinschaften, die künftig an die freie Philatelie Presse nicht mehr zu Lasten des BDPh weitergegeben werden (die Arges müssen jetzt selbst versenden), die Streichung der BDPh Jahresgabe und die Kürzung der Informationsschreiben an Direktmitglieder von 2 auf 1 pro Jahr.

Schöne Grüsse, Richard
 
Carsten Burkhardt Am: 30.03.2014 09:42:56 Gelesen: 114922# 30 @  
Ich habe vorige Woche eine Vortrag vom BdPh-Schatzmeister Fukarek in Berlin gehört. Man wirbt jetzt für die goldene Mitgliedkarte.

Schönen Sonntag noch,

Carsten
 
Francysk Skaryna Am: 30.03.2014 11:28:15 Gelesen: 114876# 31 @  
@ Carsten Burkhardt [#30]

Moin,

und du bist da skeptisch, dass der neue Vorstand seinen Job macht?

Gruss
 
gründi Am: 30.03.2014 12:34:07 Gelesen: 114843# 32 @  
@ Richard [#29]

In Anbetracht dieser von dir angesprochenen Kürzungsmaßnahmen muss ich mir ernsthaft überlegen, ob sich eine Direktmitgliedschaft im BDPh überhaupt noch lohnt. Was bietet mir dieser Verein? Eine "Fach"-Zeitschrift voller "Selbstlobhudelei", mich als Sammler interessiert die Welt der Philatelie, das sind für mich Briefmarken, Belege, deren Geschichte und Historie. Und eben nicht die hochdekorierten Personen, mich interessiert nicht wer wo welche Medaillen etc. gewonnen hat. Steigende Mitgliedsbeiträge von Jahr zu Jahr. Nun wird gerne seitens des BDPh auf die wundervollen Ausstellungen und Messen hingewiesen. Die sind ja auch super, wenn sie "geografisch gleichmäßig" in Deutschland verteilt stattfinden würden. NRW ist mit Essen dabei, Süddeutschland mit Sindelfingen und München überrepräsentiert.

Im Norden und Osten unseres Landes finden wir keine solchen Großveranstaltungen, deren Besuch mit Sicherheit immer lohnt. Ich möchte hier keine Diskussion über den Sinn und Unsinn eines e.V., die Vor- und Nachteile der Mitgliedschaft im BDPh, oder das Messe-/Ausstellungswesen in Deutschland anstoßen. Nur geht der BDPh mit seiner Kürzungs- und Sparpolitik den falschen Weg. Starke Mitgliederzahlen brechen weg, neue kommen kaum nach. Nun wird die Kostenlast auf die übrig gebliebenen Mitglieder "umgeschuldet".

Dieser begangene Weg wird zu einer Senkung des Mitgliederbestandes führen, früher oder später. Nun sollte aber daraus nicht der falsche Schluss gezogen werden: Wenig Mitglieder im BDPh = Wenig Briefmarkensammler = Kein Interesse für Briefmarken. Dies stimmt so ganz und gar nicht.

Einen schönen Sonntag wünscht

gründi
 

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