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Thema: Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
Das Thema hat 2382 Beiträge:
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volkimal Am: 18.08.2014 09:28:05 Gelesen: 876310# 1158 @  
@ filunski [#1156]

Hallo Peter,

der Zusammenhang a1, b2, c3, ** usw. war mir bisher nicht aufgefallen. Danke für die Aufklärung. Zu Deiner Bemerkung: "es gibt auch durch Unachtsamkeit bedingte Ausnahmen":

Ich habe einmal die folgenden Stempel angesehen: http://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/632

Bei diesen Stempel habe ich auf die Schnelle kontrolliert, wie oft die Zuordnung passte und wie oft nicht. Das Ergebnis: bei etwas weniger als 68% stimmt die Zuordnung, bei 32% (also bei fast jedem dritten Stempel) passt es nicht. Erstaunlich, wie unaufmerksam man in Bayern war.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 18.08.2014 10:30:53 Gelesen: 876289# 1159 @  
@ volkimal [#1158]

Hallo Volkmar,

danke für den Hinweis und den Link. Habe eben diese Stempel alle nochmals durchgesehen und konnte dabei nicht wenige Fehler bereinigen. Darunter auch falsche Kontrollziffern, welche jetzt auch alle, sofern lesbar, unter den UB mit erscheinen. Der Prozentsatz an nicht korrespondierenden UB - Kontrollziffern sollte jetzt etwas geringer sein, ist aber, wie Du ganz richtig bemerkt hast immer noch erstaunlich hoch.

Im Königreich Bayern waren eben damals noch die "Königlich Bayerischen Beamten" etwas "großzügiger" :-), als ihre Kollegen im strengen Preußen. ;-)

Schöne Grüße,
Peter
 
filunski Am: 18.08.2014 16:51:55 Gelesen: 876240# 1160 @  
Hallo zusammen,

noch ein Nachtrag zu den bayerischen Stempeln, da mir gerade dieser Beleg in die Finger kam:



Eine Nachnahmekarte vom Juli 1932 vom niederbayerischen Vilshofen ins nahe gelegene Osterhofen.

Auf dieser Karte sehr schön zu sehen, zwei verschiedene Stempeltypen, wie dies zu jener Zeit durchaus in Bayern noch oft anzutreffen war. Der Aufgabestempel von Vilshofen bereits der "neue" Typ, Kreisstegstempel mit Bogen oben und unten. Im Postamt in Osterhofen war aber noch, zumindest als Ankunftsstempel ein alter Braungardt'scher Zweikreisstempel im Einsatz.



Bei dem Stempel aus Osterhofen hier auch schön die Übereinstimmung von UB a mit Kontrollziffer 1. Deutlich zu sehen auch noch ein weiteres Detail, der Strich vor der Zeitangabe. Ursprünglich, bis 1920 unter bayerischer Posthoheit, stand dort ein V für Vormittag, oder auf der anderen Seite, im Wechsel mit dem UB ein N für Nachmittag. V und N fielen nach Übernahme durch die Reichspost bei all diesen Stempeltypen dem Strich zu Opfer.

Beste Grüße,
Peter
 
filunski Am: 19.08.2014 17:33:01 Gelesen: 876173# 1161 @  
@ volkimal [#1158]
@ Germaniafan [#1157]

Hallo Volkmar, hallo Guido und auch alle anderen am Thema Interessierten,

die Kontrollziffer/UB Thematik hat mich noch weiter beschäftigt und ich bin der Sache noch etwas nachgegangen. Meine zuvor gemachten Anmerkungen dazu sind vielleicht etwas zu grob, die ganze Geschichte ist noch viel verzwickter und umfangreicher. Dazu erst einmal ein Zitat aus der Münchner Dienstanweisung aus dem Jahre 1901 zur "Behandlung der Orts- und Datumsstempel" [1].

3. Wenn bei einer Postanstalt mehrere Stempel neuerer Art (Braungardt Zweikreisstempel, eig. Anm.) im Gebrauche sind, so ist im Stempelkopfe die laufende Nummer (Kontrollziffer) eingraviert, die dann auch am vorderen Innenrande des Kästchens (Stempelaufbewahrungskästchen bei den Postämtern, eig. Anm.) auf einem Messingplättchen angebracht ist. Befindet sich bei einer Postanstalt nur ein Stempel neuerer Konstruktion, so weist dieser an Stelle der Kontrollziffer einen Stern auf; wird dann später für eine solche Postanstalt ein zweiter Stempel angeschafft, so erhält derselbe ebenso wie das zugehörige Kästchen die Kontrollziffer 1. Diese Kennzeichnung hat u.a. dazu zu dienen, dass die Stempel und Stempelkästchen, bzw. die Einsatztypen nicht verwechselt werden."

Helbig [1] schreibt zu der geforderten Zuordnung UB/Kontrollziffer (a=1, b=2, usw.) noch Folgendes:

Der ... wird feststellen, dass bei großen Orten diese Zuordnung nicht paßt ... In den meisten Fällen ist das aber nicht auf pure Schlamperei zurückzuführen, sondern entspricht einer weitergehenden Differenzierung. Es sollte nämlich der Buchstabe nicht etwa nur die Nummer in anderer Form deutlich machen; vielmehr bezeichnete die Ziffer den dazugehörigen Stempelkasten, und es war unter Strafe verboten, Typen eines anderen Stempelkastens zu benutzen. Der Buchstabe bezeichnete dagegen den stempelführenden Beamten.

Bei Anschaffung des Stempels achtete man natürlich auf die Korrelation von Ziffer und Buchstabe, hat aber der Beamte gewechselt, dann blieb zwar das Stempelkästchen gleich, er setzte aber den ihm bestimmten Kontrollbuchstaben
(UB, eig. Anm.) ein. Diese Praxis entsprach auch dem ... Aufsichtsdienst über die Beamten, weil so der Stempler sehr schnell ermittelt werden konnte ...

Man sieht also das Ganze war etwas komplizierter und auch die bayerischen Beamten waren wohl nicht so unachtsam, wie man das vorher meinen konnte! ;-)

Beste Grüße,
Peter

[1] Handbuch der bayrischen Ortsstempel 1876-1920, A-C, von Joachim Helbig
 
volkimal Am: 19.08.2014 17:39:46 Gelesen: 876169# 1162 @  
@ filunski [#1161]

Hallo Peter,

sehr interessant. Schön, dass Du die Erklärung gefunden hast.

Viele Grüße
Volkmar
 
Germaniafan Am: 19.08.2014 18:55:34 Gelesen: 876151# 1163 @  
@ filunski [#1161]

Danke Peter für Deine weiteren Ausführungen zu diesen Stempelgeräten und der Handhabung der Ziffern/Sterne und Unterscheidungsbuchstaben. Mir persönlich gefallen diese Stempel sehr gut. Leider sind diese Abschläge aber oft schlecht lesbar und eine Zuordnung wird schwierig. Da hilft die beschriebene Systematik in vielen Fällen weiter.

Ich freue mich schon auf meine nächsten Belege mit Braungardtschen Zweikreisstempeln. Ich hoffe ich finde bald mal einen Abschlag mit einem R (Reservestempel) in meinen Belegen wo sonst die Ziffer steht.

Schöne Grüße
Guido
 
om4654 Am: 21.08.2014 19:48:37 Gelesen: 876137# 1164 @  
Was bedeutet der Stempel "HUGO" ?

Liebe Forumsmitglieder,

ich wüsste gerne, was die Stempel auf dieser Karte aussagen.

Zum einen der Entwertungsstempel (ich hoffe, der Ausdruck ist richtig, bin Anfänger auf diesem Gebiet). Dem Kartenmotiv "Bremen, Partie im Bürgerpark" nach vermutete ich Bremen als Einlieferungsort. Leider kann man aber den Ort nicht gut erkennen, und so bin ich im Zweifel, ob das auch stimmt. Der Stempel enthält weiter das Wort "HUGO". Ich wüsste nun gerne, wofür dieses Wort steht. Der kleine Datumsstempel "31 DEZ." ist vermutlich das Ankunftsdatum in Hannover?

Ich würde mich freuen, wenn jemand meine Fragen beantworten könnte!



 
heku49 Am: 21.08.2014 19:55:32 Gelesen: 876128# 1165 @  
Hallo om4654,

der Stempel gehört sehr wahrscheinlich zur Zeche Hugo in (Gelsenkirchen) Buer.

Gruß Helmut
 
muemmel Am: 21.08.2014 19:58:39 Gelesen: 876121# 1166 @  
Helmut war schneller. :-)

Der Stempeltext lautet BUER (WESTF.)- / * HUGO *, womit Helmut schon vollkommen richtig lag.

Dass die Karte aber mehr als einen Monat von dort bis Hannover unterwegs war, kann ich mir eher nicht vorstellen, denn da war die Reichspost zu der Zeit doch deutlich schneller.

Grüßle
Mümmel
 
om4654 Am: 21.08.2014 20:04:05 Gelesen: 876117# 1167 @  
@ muemmel [#1166]

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Da die Karte postlagernd adressiert ist, könnte es möglicherweise auch das Abholdatum sein.

Otto
 
Jürgen Witkowski Am: 21.08.2014 20:17:09 Gelesen: 876103# 1168 @  
@ om4654 [#1164]

Zur Ergänzung der Stempel BUER (WESTF.)- / * HUGO * als Abbildung. [1]



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

[1] Quelle: Hans Falkowski, Philatelie und Postgeschichte Gelsenkirchen
 
juni-1848 Am: 23.08.2014 10:27:53 Gelesen: 875981# 1169 @  
Moin zusammen,

wer kann diesen Stempel vom 29.7.1896 zuordnen:



FUBA oder FÜBA ?

Ein Ort dieses Namens habe ich in einschlägigen Ortsnachschlagewerken nicht gefunden.

Und die www-Suche liefert ohne Ende fuba = Fuß ball.

Ein sonniges Wochenend,
Werner
 
JohannesM Am: 23.08.2014 10:56:41 Gelesen: 875968# 1170 @  
@ juni-1848 [#13@ juni-1848 [#1169]

Hallo Werner,

vielleicht EUBA bei Chemnitz, allerdings hab ich da auch nur einen Falschstempel bei Stampsx gefunden.

Beste Grüße Eckhard
 
Germaniafan Am: 23.08.2014 13:52:09 Gelesen: 875943# 1171 @  
@ juni-1848 [#1169]

Hallo Werner,

ich glaube auch, dass es sich um EUBA handelt.



Quelle high leones 1,2

Schöne Grüße
Guido
 
juni-1848 Am: 24.08.2014 09:34:55 Gelesen: 875884# 1172 @  
@ JohannesM [#1170]

Danke Eckhard, der Hinweis passt!

Allerdings im www weit und breit kein EUBA-Stempel zu finden. Der in stampsx abgebildete ist auch im Band 13 "Falschstempel" der Infla-Bücherei gelistet.

@ Germaniafan [#1171]

Danke Guido,

die Quelle "high leonis" ist mir allerdings unbekannt.

Ritters geographisch-statistisches Lexikon von 1905 notiert:
Euba, 1) Pfdf. in Sachsen, KrH., AH. u. AG. Chemnitz, 1903 E.
P. T. Brauerei, Steinbrüche. Weberei, Wirkerei.

Brauerei, Steinbrüche, Weberei, Wirkerei - einiges an "Industrie".

Und die Einwohnerzahl damals schon 1.900, im Ortsbuch für das Deutschen Reich (7. Auflage) werden gut 1.800 Einwohner mit Stand 1925 genannt, und Wikipedia weiß aktuell von 2.000 Einwohnern.

1912 (bis 1914) errichtete die Deutsche Reichsbahn in EUBA eine Talsperre als Wasserspeicher. Unterirdische Rohrleitungen transportierten das Wasser bis zum Bahnbetriebswerk Hilbersdorf. Ab den 1950er Jahren nutzte man den Stausee als Naturbad, das aber wegen Baufälligkeit in den 80er Jahren geschlossen wurde.

In der Postleitkarte von 1931 wird EUBA als Postagentur mit Telegraphenbetrieb geführt.

EUBA wurde erst 1994 in Chemnitz eingemeindet.

Summa summarum gar nicht so klein und unbedeutend - mir ist es ein Rätsel, warum dennoch keinerlei Stempel, Dokumente etc. und kaum Ansichtskarten von EUBA im Netz zu finden sind.

Sammlergruß, Werner
 
BD Am: 24.08.2014 10:07:04 Gelesen: 875872# 1173 @  
Hallo,

anbei eine Karte vom 3.8.1923.

Gruß Bernd


 
volkimal Am: 24.08.2014 12:06:37 Gelesen: 875851# 1174 @  
Hallo zusammen,

eine 5-Pfg. Ortspostkarte mit Antwortkarte als Drucksache verwendet. Damit ist sie natürlich um 2 Pfg. überfrankiert.



Die Karte diente dazu, einen Stempelwunsch an das Postamt Jaski über Fellin zu richten. Fellin ist eine alte Hansestadt in Estland und trägt heute den Namen Viljandi. Wie Jaski heute heißt habe ich nicht herausbekommen. Die Karte sollte mit der Deutschen Dienstpost Ostland befördert werden.

Auf der Karte heißt es: "Die Marke auf der anhängenden Antwortkarte bitte ich möglichst mit ???-stempel entwerten ...". Was für einen Stempel wollte der Absender haben?

Viele Grüße
Volkmar
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.08.2014 13:13:29 Gelesen: 875839# 1175 @  
@ volkimal [#1174]

Hallo Volkmar,

wahrscheinlich sollte es Behelfsstempel heißen. Den Ort Jaski habe ich auch nicht gefunden bzw. seinen heutigen Namen.

Beste Grüße

Jürgen
 
Stefan Am: 24.08.2014 13:16:37 Gelesen: 875838# 1176 @  
@ volkimal [#1174]

Auf der Karte heißt es: "Die Marke auf der anhängenden Antwortkarte bitte ich möglichst mit ???-stempel entwerten ...". Was für einen Stempel wollte der Absender haben?

Ich mutmaße hier das schlecht lesbare Wort "Behelfsstempel".

Gruß
Pete
 
volkimal Am: 24.08.2014 16:29:03 Gelesen: 875799# 1177 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#1175]
@ Pete [#1176]

Hallo Jürgen und Pete,

jetzt erkenne ich es auch. Vorhin habe ich wohl nicht richtig hingesehen.

Vielen Dank
Volkmar
 
filunski Am: 24.08.2014 16:54:30 Gelesen: 875790# 1178 @  
@ volkimal [#1174]

Hallo Volkmar,

das damalige Jaski könnte heute Jaska heißen.

Schau mal hier rein: http://gov.genealogy.net/item/show/JASSKAKO28TM

Schöne Sonntagsgrüße,
Peter
 
juni-1848 Am: 24.08.2014 20:13:19 Gelesen: 875766# 1179 @  
@ juni-1848 [#1172]
@ BD [#1173]

Danke Bernd,

jetzt hätte ich nur noch gerne den Einkreiser mit vollständigem "E" (EUBA) statt FUBA.

Einen weiteren Einkreiser von EUBA mit "abgebrochenem Fuß" und nahezu gleichem Datum habe ich per Mail erhalten.

Stellst Du deinen EUBA-Beleg noch in die Infla-Datenbank ein?

@ volkimal [#1174]
@ filunski [#1178]

Kleiner Tipp:

Der google-maps Routenplaner zeigt JASKA als Bauernschaft 20 km nördlich des Städtchens VILJANDI.

War ein Ort/Platz bekannt, habe ich den anderen in der Nähe von "über" bisher immer auf diese Weise gefunden!

Sammlergruß, Werner
 
searagusa Am: 26.08.2014 08:49:09 Gelesen: 875801# 1180 @  
Stempel Neues Lager ?

Neues Lager (Kr Jüterbog) -5.4.3? könnte 33 sein.

Wo war das, war das eine Ortschaft?


 
Postgeschichte Am: 26.08.2014 09:59:36 Gelesen: 875771# 1181 @  
@ searagusa [#1180]

Hallo Searagusa,

beim Stempel lese ich 5.4.37. Neues Lager (Kr. Jüterbog) war ein Truppenübungsplatz bei Potsdam. Informationen erhältst du u.a. hier:

14913/@52.0037805,13.3719779,10z/data=!4m2!3m1!1s0x47a87f3831c6ed43:0xf18098c4d5da3b11" target="_blank">https://www.google.de/maps/place/Neues+Lager,+14913/@52.0037805,13.3719779,10z/data=!4m2!3m1!1s0x47a87f3831c6ed43:0xf18098c4d5da3b11

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Karte/Truppenubungsplatze/Jueterbog-R.htm

Gruß
Manfred
 
Jürgen Witkowski Am: 26.08.2014 10:03:59 Gelesen: 875768# 1182 @  
@ searagusa [#1180]

Ergänzend zu Manfreds Hinweisen ist vielleicht noch dieser Link hilfreich:

http://www.altes-lager.eu/2011/04/17/wie-neues-lager-neues-lager-wurde

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 

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