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Thema: Nachnahmebelege
Das Thema hat 165 Beiträge:
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ladycroft78 Am: 18.12.2008 12:51:13 Gelesen: 172276# 1 @  
Wer kann mir was dazu sagen ?


 
Jürgen Witkowski Am: 18.12.2008 13:18:02 Gelesen: 172267# 2 @  
@ ladycroft78

Es gibt bestimmt jemanden, der Dir etwas zu dem Nachnahmebrief sagen kann. Hilfreicher wäre es jedoch, zu erfahren, was Du schon selbst rausbekommen hast, was Dir unklar ist und was Du wissen möchtest. Dann könnte man Deine Fragen zielgerichtet beantworten.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
ladycroft78 Am: 18.12.2008 15:25:42 Gelesen: 172262# 3 @  
Ich weis noch gar nichts! Der Michel Ganzsachen ist noch unterwegs. Aber ich brenne darauf etwas darüber zu erfahren.

MfG
 
reichswolf Am: 19.12.2008 01:09:43 Gelesen: 172206# 4 @  
@ ladycroft78

Wichtig zunächst mal: der Ganzsachen-Katalog nützt dir für den Beleg gar nichts! Ganzsachen sind Karten, Briefe u.ä. mit eingedrucktem Wertzeichen. Was du da hast, ist ein Ganzstück, also ein komplett erhaltener Beleg. Diese Unterscheidung ist wichtig!

Einen normalen Michel besitzt du bereits? Oder evtl. sogar einen Spezial? Lege doch in deinem Profil mal eine Literaturliste an.

Ist dir klar, was eine Nachnahme genau ist (es gibt sie ja heute noch)? Sonst schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Nachnahme Wenn dann noch Fragen offen sind, immer her damit.

Beste Grüße,
Christoph
 
ladycroft78 Am: 19.12.2008 09:17:06 Gelesen: 172179# 5 @  
Danke für eure Antworten.

Ich sammle erst seit 5 Jahren und mein Sammelgebiet hat sich seit dem ich in diesem Forum bin schon deutlich ausgebreitet. So bin ich bei BRIEFEN und Ganzsachen gelandet. Meine Literatur:

Michel Junior 2007
Michel 97/98
Michel Spezial 1982

Mir geht es um die Stempel mit denen ich nicht recht was anzufangen weis.

MfG
 
Jürgen Witkowski Am: 19.12.2008 12:01:13 Gelesen: 172152# 6 @  
@ ladycroft78 [#53]

Deine Entscheidung, sich über das Sammeln von Briefmarken hinaus auch mit Belegen zu befassen ist vollkommen richtig. Wie Du sehen wirst, kann Dein Nachnahmebeleg eine kleine Geschichte erzählen. Man muss sie nur zu lesen verstehen. Wichtig sind oft auch Angaben, die sich auf der Rückseite befinden. Wie sieht sie bei Deinem Beispiel aus?

Der Brief wurde am aufgegeben in Berlin-Dahlem am 14.11.1939, abgestempelt mit einem damals üblichen Kreisstegstempel als Tages- bzw. Aufgabestempel. Absender war das Preussische Geheime Staatsarchiv. Das aufgedruckte Dienstwappen, dass vielleicht Deine Aufmerksamkeit auf diesen Beleg gelenkt hat, ist im übrigen ohne postalische Bedeutung. Es handelt sich nicht um einen Stempel. Der Brief ist portogerecht frankiert, 12 Pfennig Briefporto bis 20 g und 20 Pfennig Nachnahmegebühr. Die Frankatur besteht aus MiNr. 519 und 521.

Die Adresse der Empfängerin in Templin stimmte offensichtlich nicht. Die Erforschung der korrekten Anschrift erforderte eine gewisse Zeit, bis am 22. November in Berlin-Zehlendorf der erste Zustellversuch unternommen wurde, wie der Einkreisstempel mit der Ziffer 22. anzeigt. Da die Empfängerin entweder nicht angetroffen wurde oder nicht bezahlen konnte, wurde am 24. November der Brief dann endgültig zugestellt. Das Datum der zweiten Vorzeigung wird durch den Dreieckstempel 24. gekennzeichnet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 19.12.2008 12:16:09 Gelesen: 172149# 7 @  
Kleine Richtigstellung: Bei den 20 Pfennig handelt es sich um die Vorzeige-, nicht Nachnahmegebühr.

Beste Grüße,
Christoph
 
doktorstamp Am: 19.12.2008 12:18:06 Gelesen: 172149# 8 @  
@ ladycroft78 [#53]

Zum Dienstzweig Nachnahme ist die Literatur recht spärlich.

Der mir bekannte älteste Beleg stammt aus dem Jahre 1754 und dieser ist aus Württemberg nach Leipzig gerichtet. Zu jener Zeit hiess es Postvorschuß, bis 1848 oder so (Daten ohne Gewahr) war es nur von Behörden in Gebrauch zu nehmen.

So oder so um dieser Zeit war das System dann der Öffentlichkeit freigestellt, auch mit einer Umbennenung in Auslagen. (Hier gibt es die sogenannten "Nierenstempel"). Form und Vielfalt hiervon ist erfaßt.

Mit Freigabe an die Öffentlichkeit stieg auch die Zahl von Betrugsfällen.

1874-1878 Verwendung der Auslagen Etiketten (Rechteckig in purpur, mehrere Arten bekannt.

Ab 1.10.1878 Umbenennung in Nachnahme, auch mit einigen Änderungen in der Handhabung des Dienstes. (Es gibt hierzu eine Reihe Postverordnungen.

Die orange farbigen dreieckigen Etiketten gibt es erst ab 1908.

Die Gebühr (Inland) besteht immer aus mindestens Porto + Vorzeigegebühr, hinzu können manchmal andere Leistungen in Anspruch genommen werden. (Einschreiben (Pflicht fürs Ausland) Eil-, Dringend, usw. Rohrpost war ausgeschlossen.)

Die Michel Postgebühren Handbuch ist schon eine Hilfe hierzu.

mfG

Nigel
 
ladycroft78 Am: 19.12.2008 12:39:37 Gelesen: 172144# 9 @  
Nehmt mir es nicht übel aber mein Michel Spezial von 1982 hilft mir da nicht viel weiter. Wenn ich danach gehe liegt der aktuelle Wert bei 2 € ?

Macht mit den Infos nur weiter, sehr Interessant.
 
AhdenAirport Am: 19.12.2008 15:30:23 Gelesen: 172132# 10 @  
@ Concordia CA [#6]

m.E. sind die beiden Stempel anders zu lesen. In Ermangelung einer besseren bzw. korrekten Bezeichnung nenne ich diese Art von Stempeln "Lagerfriststempel". Sie zeigen in allen mir bekannten Fällen ein Datum 7 Tage nach Ankunft des Beleges. In Templin war der Brief demnach am 15., also völlig normal einen Tag nach Aufgabe. Zwei Tage später am 17. war er dann in Zehlendorf.

Die übliche Form war das Dreieck, aus Berlin habe ich bisher auch nichts anderes gesehen. Der runde Stempel von Templin ist schon auffällig. Im Anhang eine Berliner "Sonderform" mit Amtsbezeichnung. Den kompletten Beleg reiche ich nach.

Grüße aus Berlin,
joey


 
doktorstamp Am: 19.12.2008 17:58:20 Gelesen: 172120# 11 @  
@ ladycroft78 [#9]

Wie bereits erwähnt Michel Postgebühren Handbuch.

Bei manchen Gebieten kann der Michel Briefe-Katalog auch Hilfe leisten, aber nicht bei allen.

Zu der Germania-Zeit hat W. Harms einiges geschrieben.

Bis zu 1945 ist die Handhabung des Postdienstzweigs mehr oder minder gleichgeblieben. Danach ist der Nachnahme Postverkehr mit dem Ausland ein Halt gemacht worden, Ausnahme hier bildet Österreich.

Wirtschaftsmässig entstanden in der Zeit vor 1945 zwei Systeme; das Deutsche System war in Europa (Ausser GB) und der Umgebung weit verbreitet, auch nach Japan und Ägypten bekannt.

Das andere war von Groß-Britannien aus betrieben und umfaßte das Commonwealth.
Dieses ist ab 1906 stotternd in Gebrauch genommen worden. NN Belege aus GB oder das Commonwealth zählen zu den Weltraritäten.

Carolina Pegleg vermag zu Amerika was sagen können.

mfG

Nigel
 
ladycroft78 Am: 20.12.2008 09:06:45 Gelesen: 172096# 12 @  
Aber der Wert müsste stimmen oder (ca. 2 €) ?
 
Stempelwolf Am: 20.12.2008 13:07:27 Gelesen: 172090# 13 @  
@ ladycroft78 [#12]

Ich nehme an, dass die frankierten Hindenburgmarken das WZ.4 (Hakenkreuze) haben und daher die Michelnummern 519 und 521 sind. Laut Briefekatalog Michel 2008 sind die Michelnotierungen für Mi 519 in Mischfrankatur (MiF) 70 Eurocent und für Mi 521 1,- Euro. Laut Katalog wird jetzt der teuerste Wert als Grundlage genommen, also 1,- Euro und dazu wird der gestempelt Wert für lose Marken addiert. Laut Michelnotierung für lose gestempelte hat die Mi 519 50 Eurocent. Also wäre der Brief laut Katalog exakt 1,50 Wert. Jetzt zahlt aber niemand 100% Michel für so einen Brief. Du kannst da mit ca 10% bis 30% auf volle Beträge aufgerundet rechnen (zB -,50 Euro). Vielleicht zahlt auch ein Berlin-Heimatsammler wegen der Stempel mehr.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 20.12.2008 19:00:35 Gelesen: 172065# 14 @  
@ joey [#65]

Die Information zum Dreieckstempel habe ich Wikipedia entnommen. Dort heisst es: "1927 wurden dreieckige Stempel eingeführt, die den Tag der zweiten Vorzeigung angaben."

Quelle: (http://de.wikipedia.org/wiki/Nachnahme)

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Jürgen Witkowski Am: 03.03.2009 23:46:20 Gelesen: 171937# 15 @  
Die Nachnahme über 1,10 Reichsmark vom Bernhard Thalacker Verlag an eine Gärtnerei in Hagen wurde mit einem Absender-Freistempel freigemacht.

Das Porto setzt sich auf 3 Rpf. für die Drucksachen-Karte und 20 Rpf. Vorzeige- oder Nachnahmegebühr zusammen.

Der dreieckige Lagerfriststempel zeigt die Zahl 5 für den 5. September 1936, dass wären genau 7 Tage nach der vermutlichen Ankunft am 29. August 1936 im Bestimmungsort, wenn man eine Laufzeit von einem Tag für den Weg der Sendung von Braunschweig nach Hagen berücksichtigt. Damit liegt das Datum in dem von Joey in Beitrag [#65] festgestellten Zeitrahmen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 

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