Die Versammlung hat stattgefunden, ich war als Einzelmitglied selbst vor Ort.
Nachdem die Redaktion der Philaseiten bisher keinen öffentlichen Beitrag über die Hauptversammlung und den Philatelistentag lesen konnte, veröffentlichen wir einen Beitrag eines Teilnehmers der HV, der uns am 1.10. erreichte:
Eröffnung 10.00 Uhr Ende 13.30 Uhr ohne Pause. Als Protokollführer fungierte Reinhard Küchler, Leiter Geschäftsstelle des BDPh.
Für die Antragskommission/-prüfungskommission wurde aus den Reihen der Einzelmitglieder Franz-Josef Pütz und Frau Masssen einstimmig von der Versammlung gewählt.
Als Adresse für die neue Geschäftsstelle wurde die Adresse Am Hofgarten 4 in Bonn mitgeteilt. Der Umzug soll spätestens zu Beginn des Jahres 2024 erfolgen. Dort ist der BDPh Mieter in einer 90 m² Wohnung. Der dortige Vermieter (unter anderem eine Immobiliengesllschaft) zieht in die Räumlichkeiten des BDPh im Haus der Philatelie als Mieter ein. Hier ist der BDPh also Mieter und Vermieter zugleich.
Anwesend auf der Veranstaltung waren 20 Vertreter der 12 Landesverbände/ Mitgliedsverbände und 5 Einzelmitglieder (U.a. Pütz, Scheiden, Maassen und ich), leider hatte ich keinen Einblick in die Anwesenheitsliste. Insgesamt waren 22.467 wahlberechtigte Stimmen anwesend.
Insgesamt gibt es rund 22.000 Mitglieder mit einer rückläufigen Tendenz. Diese rückläufige Tendenz ist unter anderem darin geschuldet, so wurde es aus verschiedenen Landesverbänden gemeldet, daß sich Ortsvereine aufgelöst haben und die dortigen Mitglieder, trotz persönlichen Anschreibens der entsprechenden Landesverbände oder anderer Ortsverbände, in keinem anderen Verein angemeldet haben, auch nicht als Einzelmitglieder im BDPh.
Für 2050 wurden zwei Szenarien vorgestellt, wobei meiner Meinung nach die Austritte hier nicht oder nur unzureichend mit in Betracht gezogen wurden:
1. Prognose bei Eintritt von jährlich 200 Personen gibt es 2050 noch rund 4.000 Mitglieder
2. Prognose bei Eintritt von jährlich 400 Personen gibt es 2050 noch rund 10.000 Mitglieder
Insgesamt gibt es derzeit 900 Vereine und Arbeitsgemeinschaften.
Für Wahlkommision/ Wahlprüfungskommision wurden die Landesverbände 09, 11 und 06 gennant, welche vom Verwaltungsrat genannt wurden, Einzelmitglieder wurden keine benannt.
Für die Einzelmitglieder im Verwaltungsrat hat Herr Scheiden den Vorstand an sein Versprechen aus der Hauptversammlung in Bensheim erinnert, hier eine Lösung zu präsentieren. Seitens des Verwaltungsrates unter anderem das Argument der enormen Kosten für die Einladung der Einzelmitglieder. Hier wurde von einem Mitglied unter Bezug auf § 38 BGB darauf hingewiesen, daß eine Vertretung von natürlichen Personen nicht möglich ist. Seitens des Präsidiums kam hier dann der Vorschlag eine Interessengemeinschaft zu gründen, was aus meiner Sicht das Problem nicht löst.
Unter dem Punkt verschiedenes wurde ein Initiativantrag gestellt und mündlich vorgetragen. Diese Art wurde unter Berufung auf die Geschäftsordnungvon Herrn Pütz, was ich finde auch zu recht, gerügt. Die Art und weise wurde dann zur Abstimmung gebracht und für die Hauptversammlung mit Stimmenmehrheit durch die Landesverbände angenommen.
Es wurde mit 13.445 Ja-Stimmen beschlossen, eine Zukunftskommision unter Vorsitz des Präsidenten Schmidt zu gründen.
Was dies soll, entzieht sich meiner Kenntnis und der Erfolg ist aus meiner Sicht auch eher fragwürdig, hier würde ich eher behaupten, daß bei dem ganzen Verhalten, angefangen beim Vorstand/ Präsidium über Landesverbandsvorsitzende und Vorsitzende in den Ortsverbänden nichts erreicht wird, solang man nicht aus seiner Komfortzone herausgeht und andere Wege beschreitet (Zeiten und Orte der Treffen in Ortsvereinen z.B.). Mitglieder gewinnt man über diese Art nicht.
Gleichzeitig darf ich anmerken, daß ich in ganz Bautzen keinen einzigen Hinweis auf den Tag der Briefmarke und die Ausstellung in der Stadthalle gesehen habe, ein Beispiel für Negativwerbung ("Haben wir noch nie gemacht, warum soll man das ändern?" Einen Standardspruch den ich bisher mehr als einmal gehört habe).
Noch ein paar Worte zu Entlastungen. Der Bundesvorstand, Schatzmeister und die Leiter der Bundesstellen wurden alle en Block einstimmig entlastet, bei 1 Gegenstimme.
Als Kassenprüfer bleibt Herr Ente, neu gewählt wurde Herr Klier und Frau Wachentung. Herr Klier ist Steuerberater.
Der Bundesbeitrag für 2025 und 26 wurde nicht geändert, da es in den Haushaltsplänen derzeit keine Negativauswirkungen gibt.
Als nächsten Ort und Zeitpunkt für die nächste Hauptversammlung wurde Hamburg über das Wochenende 03.-05.10.2025 genannt. Hier folgen sicherlich noch genauere Informationen über die Geschäftsstelle.
Dann kann man Herrn Schmidt nur viel Erfolg wünschen und hoffen, dass seine Kommission breit, mit sehr guten Leuten besetzt wird. Dazu gehört auch unbequeme Philatelisten und Querdenker einzuladen. Die geschilderten Aussichten für 2050 wären der Horror!
Dabei sind doch die Rahmenbedingungen gar nicht so schlecht. Die Baby Boomer beginnen nun in den Ruhestand zu gehen. Viele haben in früherer Kindheit einmal Briefmarken gesammelt. Hier muss angesetzt werden diese Generation für die Philatelie zu begeistern. Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig! Dazu müssen wir alle raus aus unserem Schneckenhaus und aus unserer Blase und unter Nutzung der neuen als auch der alten Medien auf potentielle Sammler zugehen!
Unser Mitglied Bodo von Kutzleben zitierte bereits am 27.5.2009 (von 14 Jahren) einen Beitrag auf der Internetseite des BDPh, de wir hier wiedergeben.
BDPh Zukunftskommission
Lese gerade unter Aktuelles in der BDPh-HP diese Zeilen:
Intensive Diskussion
(wp) Am 23. und 24. Mai 2009 trafen sich in Bonn die Mitglieder der BDPh-Zukunftskommission. In intensiven Gesprächen wurden dabei Fragen der Verbandsstruktur, der zukünftigen Entwicklung der Philatelie und der Rahmenbedingungen des verbandlichen Ehrenamts behandelt. Dabei analysierte der kleine Kreis die aktuelle Situation, diskutierte unterschiedliche Zukunftsszenarien und verständigte sich auf Empfehlungen, die dem Bundesvorstand und dem Verwaltungsrat bei seiner gemeinsamen Sitzung Ende Juni in Bietigheim-Bissingen vorgelegt werden sollen.
Für die Kommission bietet die Philatelie genügend Zukunftspotential, um nicht beim „Chor der Unkenrufe“ zur Verbands- und Vereinsarbeit mitzusingen. Das Schöne dieser Freizeitbeschäftigung muss wieder stärker in den Mittelpunkt rücken und kommuniziert werden. Die Mitgliedergewinnung muss zur Hauptaufgabe aller Ebenen des Verbandes werden. Gleichzeitig muss der Verband auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren und sich weiter öffnen, noch mehr Kooperationsmöglichkeiten untereinander schaffen und vorhandene Synergien noch besser nutzen.
Ich möchte hiermit die Frage stellen, wer sitzt da drin, im "Zukunftsforum" und hat hier diskutiert?
Ich kenne nur die Aussagen von vielen: "Brauchen wir nicht, haben wir nicht, machen wir nicht" und so weiter!
Bodo A. v. Kutzleben
Soweit das Zitat. Bodo könnte nach 14 Jahren die Frage stellen, was wurde durch die Kommissionen des BDPh erreicht ?
Und was will die neue Zukunftskommission erreichen ?
Die Zukunftskommission ist vor mehr als drei Monaten beschlossen worden, da sollten mindestens die vom Leiter Alfred Schmidt in die Kommission berufenen Mitglieder bekannt sein.
Alles Gute allen Lesern für ein gesundes philatelistisches 2024, Richard
@ guy69
[#10]Danke. Dein Link ist so wichtig, dass ich den Beitrag (unverändert) hier nochmals zeigen möchte.
Was erwarten wir als Sammler vom BDPh ?
Im BDPh Forum gab es eine Diskussion, in welche Ideen zusammengetragen wurden, was der BDPh, die Vereine, Arbeitsgemeinschaften und Sammler verbessern können.
Moderator Aleks hat diese in folgendem Beitrag zusammengefasst:
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Versuch einer Zusammenfassung des Brainstormings
Ich habe versucht das Brainstorming zu Gruppen und Kurzstatements zusammenzufassen. Einiges habe ich vielleicht falsch gesehen und einiges hat sicher nichts mit dem BDPh zu tun, ich wollte aber nicht zensieren.
Selbstverständnis des BDPh
* Ein Verband sollte offen, sachlich und ehrlich zu den Mitgliedern sein und die Mitglieder ernst nehmen...so ist es auch möglich mit Kritik umzugehen und diese dann konstruktiv für die Zukunft einzusetzen.
* Abbau der Diskrepanz Philatelist/Briefmarkensammler – kein Eliteclub
* Eine Philatelie ansich gibt es nicht. Die Spannbreite reicht von IBRA-Gold bis Kilowarenablösung reicht, vom Salon in Monte Carlo bis zum Tauschabend im Hinterzimmer der Dorfkneipe. Der Verband muss allen eine Heimat bieten. Entscheidend ist der Eindruck, der unten an der Basis ankommt, Otto Normalsammlers Problem nun mal die schlechte Abstempelung bei der Post und nicht der Bordeaux-Brief.
* Die Selbst-Organisation muss effizient sein. Die Organisation muss aus knallhartem Management und Idealisten bestehen. Proporz, Postenersitzen, Multifunktionen oder Wohlverhalten haben mit Verbandsmanagement nichts zu tun.
* Der BDPh sollte sich nicht so sehr mit sich selbst beschäftigen oder sogar intern streiten.
* Querdenker in der Philatelie dürfen nicht ausgegrenzt werden. Neue Sammelgebiete sind zu akzeptieren und nicht schlechtzureden
* Bessere Nutzung und Unterstützung der Fähigkeiten der Personen und Organisationen vor Ort. Vereine mit Ideen für effektive Arbeit versorgen
* Verbesserung der Kommunikation im Verband
* Basisarbeit der Verbandsführung verbessern
* der BDPh muss in allen Bereichen der Philatelie eine Vorreiterrolle übernehmen.
* der BDPh muss sich als aktiven lebendigen Verband verkaufen.
* Öffnung der Philatelistenvereine für Sammler aller Art
Öffentlichkeitsarbeit
* Präsenz zeigen im nicht philatelistischen Umfeld, z. B. lokale und regionale Verbrauchermessen.
* Präsenz zeigen im philatelistischen Umfeld, z.B. Link auf die BDPh-Site auf philatelistischen Sites
* Kino-Standbildwerbung, auch und gerade bei Filmen für Kinder und Jugendliche (Walt-Disney-Filme in der Vorweihnachtszeit),
* Anzeigen in Blättern mit universeller Leserschaft, z.B. ADAC Motorwelt
* Plakatwerbung in Städten, anlässlich philatelistischer Messen oder Ausstellungen
* Informationsblätter (Flyer) in Postämtern auslegen
* Beilagen zu Sendungen der Versandstelle erreichen wieder nur die Sammler, nicht die "Laufkundschaft"
* "BDPh"-Ecken auf Messe-/ Ausstellungsständen von BDPh-Mitgliedern
* Kooperation mit örtlichen Briefmarkenhändlern auf Messen, kann man sich anhängen?
* Kooperation mit Post/privaten Briefdiensten auf Messen, kann man sich anhängen?
* Vermarktung der BDPh-Präsentationen in der Lokalpresse
* Unterstützung und Hilfen für die Vereine bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Eigendarstellung. Tipps und Hinweise zu attraktiven Clubtreffen – weg vom Hinterzimmertreffen
* Publikationen weiter streuen - Warum gibt's die Philatelie nicht am Bahnhofskiosk?
Nachwuchsförderung
* Die Jugendarbeit des BDPh und der Landesverbände ist mangelhaft.
* Ich wünsch mir im Vorstand des BDPh einen Jugendbeauftragten, der nicht älter als 25 Jahre sein darf.
* BDPh-Kinderpost im Kindergarten
* Philatelie AG an Schulen
* Dubletten nicht horten, sondern an Kinder und Jugendliche verschenken
Aktive Mitgliederbetreuung und -Unterstützung
* Newsletter
* eMail-Info an Mitglieder über Ausstellungen im Nahbereich
* Bild-Datenbank von Briefmarken zur freien Verfügung für Mitglieder
* Literaturdatenbank
* Argen, Vereine, Prüfer, Sammler anschreiben und in der philatelie Werbung für das BDPh Forum machen
* Eine Internet-Tauschbörse schaffen.
* Eine ständige Internetgalerie für Ausstellungssammlungen schaffen! Bei Ausstellern dafür werben ...mit Ansprechpartner, link usw.
* Ausländische Verbände über das Forum informieren und um Beiträge bzw. Mitarbeit bitten, ...natürlich auch die mögliche Hilfestellung durch das forum bewerben...
* Eine online-Stempelsammlung schaffen.
* Einen online Briefmarkenkatalog aufbauen.
* Neuheiten-Ankündigung(ohne Werbung natürlich) für alle Postfirmen im Forum ermöglichen.
* Mehr Sammlerschutz
* Prüfernachwuchs
* Fachseminare, Fachvorträge
* BDPh-Schriftenreihe zu übergreifenden Themen (keine Konkurrenz zu Argen)
* Genauere Beschreibungen in Auktionskatalogen
* Bessere Abstempelung von Sammlerbriefmarken
* Vielleicht könnten wir!!! mit Unterstützung vom BDPh so 1-3 Vorträge und Seminare mal BDPh-offen zu einem Messe-Forumler-Treffen extra in einem Raum für interessierte Forumler organisieren...so mit Mikroskop, Scanner,BPP-Prüfer,Wasserzeichensucher usw.
* Multimedia-Bibliothek zu den verschiedenen Interessengebieten
* Philatelistisches Fachwissen, Fälschungserkennung, Technische Dokumentationen, z.B. Herstellungsverfahren von Briefmarken, Zähnungen, Exponatgestaltung, EDV in der Philatelie, etc.
* Vorträge zu Philateliethemen anbieten
Werbung für Briefmarken an sich
* Werbung für das Hobby "Briefmarken" an sich
* Slogan für das Briefmarkensammeln kreieren
* Haben Aussteller (auch Großunternehmen) ggfls. Interesse, auf philatelistischem Wege für sich zu werben? Belege? Eigene Briefmarken?
* Schlüsselreize sollen für das Briefmarkensammeln interessieren, wer sammelt ist potentielles Mitglied
* Stärker auf die Presse mit philatelistischen Artikeln (z.B. zur Heimatgeschichte oder für eine Wochenendbeilage) zugehen.
* personalisierte Briefmarken bei bundesweitem Anbieter mit BDPh-Werbung
* auch als Jahresgabe
* Briefmarken/Belege zum gefragten Gut machen
Briefmarkensammeln attraktiver machen
* Bewusstsein schaffen: Briefmarkensammeln bildet
* Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit Vorbildfunktion "outen" sich als Briefmarkensammler
* sich als Briefmarkensammler bekennen
* auf Post AG und Anbieter einwirken, eine Sammler- und Sammlernachwuchsfreundliche Ausgabepolitik zum machen
* Also weg mit den Selbstklebern, weg mit Labels, weg von den Zehnerbogen
* -her mit Marken für sämtliche Postdienstleistungen, bei denen die Marke bereits ausgestorben ist, her mit Großbogen und Zusammendrucken, die die Jäger- und Sammlermentalität erst wecken.
* Philatelisten verwenden nassklebende Briefmarken für ihre private Post.
Philatelie offensiv darstellen
* Die Philatelie als Hilfswissenschaft öffentlich darstellen! ...hierzu könnte man z.B. Geschichtsprofessoren und -Studenten...angehende Geschichtslehrer usw. anschreiben.
* Hierzu könnte man auch mal die Heimatvereine, Vertriebenenverbände, Nationalitätenvereine, Stammbaum-Forscher, Namensforscher usw. ansprechen und auf die Möglichkeiten der Philatelie zur Erforschung der Geschichte verweisen. Den Angesprochenen könnte man Hilfe anbieten z.B. könnte man bei Fragen auf dieses Internet-Forum verweisen, man könnte Literaturtipps geben...auf philatelistische Bibliotheken verweisen usw.
* Netzwerke bilden, z.B. mit anderen Sammlern Münzen, Ansichtkarten, etc. Auch die Modelleisenbahner erstellen thematische Objekte und müssen sich mit Geschichte beschäftigen
* Werbegeschenke, Briefmarken-Tütchen mit Werbung BDPh
* Forumsbereich: Philokartie-Ansichtskarten, Ansichtskartenbestimmung für Heimatsammler
* Philateliehändler ansprechen, gemeinsame Aktionen (z.B. Brief-Aufkleber...oder/und 3x philatelie+Probemitgliedschaft) für die organisierte Philatelie machen.
(Quelle:
https://forum.bdph.de/showthread.php?5023-Was-erwarten-wir-vom-BDPh-ein-Brainstorming/page6 )
Mein Fazit: Es mangelt nicht an Aufgaben, sondern es mangelt an der Umsetzung der machbaren Ideen.
Herzliche Neujahrsgrüsse Allen, die hier im Forum lesen und schreiben, Richard
Na prima. Dann ist ja alles in Ordnung.