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Thema: Neuheiten aus Österreich
Das Thema hat 854 Beiträge:
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Brigitte Am: 12.09.2012 07:16:01 Gelesen: 1204203# 280 @  
50 Jahre Alpenzoo Innsbruck-Tirol

Am Fuße der imposanten Nordkette über den Dächern Innsbrucks, der Landeshauptstadt von Tirol, befindet sich der höchstgelegene Tierpark Europas, der Alpenzoo Innsbruck. Auf rund 4,1 Hektar Gesamtfläche werden in naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien etwa 2000 Alpentiere von zirka 150 Arten gepflegt und gezeigt. Kein anderer Zoo der Welt zeigt eine derart vollständige Sammlung von Wildtieren aus dem alpinen Raum.

Vor genau 50 Jahren, am 22. September 1962 von einem gewissen Hans Psenner gegründet, machte sich der Zoo in den vergangenen Jahrzehnten durch Wiederansiedlungsprojekte von in Tirol ausgestorbenen oder vom Aussterben bedrohter Tierarten einen hervorragenden Namen. Eine ganz besondere Attraktivität des Alpenzoos sind seine Großvoliere sowie die begehbaren Gehege, darüber hinaus verfügt der Tiergarten über einen Schaubauernhof mit alten Tiroler Nutztierrassen. Fest steht: Die Trägerorganisation des Zoos, ein gemeinnütziger Verein, arbeitet mit überaus großem Erfolg, gilt doch der Alpenzoo mit rund 300.000 Besuchern pro Jahr als die größte landeskulturelle Einrichtung Tirols und sichert erfreulicherweise dauerhaft Arbeitsplätze für etwa 30 MitarbeiterInnen.

Wie jeder andere moderne Tierpark widmet sich der Alpenzoo Innsbruck vier zentralen Aufgaben: der Bildung, der Forschung, dem Natur- und Artenschutz sowie dem Erlebnis. Als „Bildungs-Zoo“ versteht er sich als Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier. Er ermöglicht den Kontakt zu den Tieren mit allen Sinnen – egal, ob durch einfache Beobachtung, durch die Möglichkeit zur Fortbildung oder durch einen spannenden Biologieunterricht unter freiem Himmel.

Als „Forschungs-Zoo“ kooperiert der Innsbrucker Alpenzoo mit mehreren in- und ausländischen Universitätsinstituten, betreut Diplomarbeiten und wissenschaftliche Studien und trägt in wesentlichem Maße dazu bei, die Aufgaben des Tierschutzes wahrzunehmen. Als „Natur- und Artenschutz-Zoo“ beteiligt er sich an sensiblen Großprojekten und Zuchtprogrammen für hoch bedrohte Arten, um genetisch stabile Reservepopulationen zu erlangen. Im „Erlebnis-Zoo“ indes können Kinder mit ihren Eltern stets auf spannende Abenteuer- und Entdeckungsreise gehen. Wer will, kann seine Armlänge mit der Flügelspannweite des Bartgeiers messen oder über die Kletterwand zum Adlerhorst der Geierwally gelangen. Entspannung gibt es schließlich auf dem lustigen Bären-Kinderspielplatz, wo sich die kleinen Besucher tierisch gut austoben können.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 22.9.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Helmut Andexlinger
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 827.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 14.09.2012 07:02:00 Gelesen: 1203868# 281 @  
Gerlinde Kaltenbrunner

Die vorliegende Sondermarke würdigt eine österreichische Spitzensportlerin der etwas anderen und zugleich der ganz besonderen Art. Gerlinde Kaltenbrunner, am 13. Dezember 1970 in Kirchdorf an der Krems geboren und in Bühl am Rande des Schwarzwaldes wohnhaft, gehört ohne Zweifel zu den besten Extrembergsteigerinnen der Welt. Mit dem Erreichen des von ihr mehrmals umkämpften Gipfels des K2 am 23. August im vergangenen Jahr ist sie die dritte Frau, die alle 14 Achttausender erfolgreich bestiegen hat, und die erste, welcher diese sportliche Höchstleistung ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff gelungen ist.

Bereits in jungen Jahren wurde in Gerlinde Kaltenbrunner das Interesse für das Bergsteigen geboren. Den markanten Einstieg in die faszinierende Welt der Berge bewirkte einst der Leiter der Jugendgruppe ihrer Heimatgemeinde, der Gemeindepfarrer Dr. Erich Tischler. Er nahm das Mädchen nach der sonntäglichen Messe immer wieder auf Bergtouren mit – zunächst natürlich noch auf die Berge der Umgebung. Im Alter von 13 Jahren, während ihrer Ausbildung an der Schihauptschule im oberösterreichischen Windischgarsten, unternahm Gerlinde Kaltenbrunner ihre erste leichte Klettertour am heimischen „Sturzhahn“ – „der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft“, wie sie heute weiß. In den darauf folgenden Jahren ließ sie keine Gelegenheit zum Bergsteigen aus. Ski-, Eis- und Klettertouren entwickelten sich zu ihrem Hauptinteresse, dem sie, neben ihrer beruflichen Ausbildung zur Krankenschwester in Wien, ihre ganze Aufmerksamkeit widmete.

Ihr größter Traum – einen Achttausender zu erklimmen – ging im Alter von 23 Jahren mit der Besteigung des Broad Peak Vorgipfels in Pakistan auf 8.027 Metern Höhe in Erfüllung. Seither ließ sie der Gedanke an die hohen und höchsten Berge dieser Welt nicht mehr los, und von da an steckte sie das Gehalt, das sie als Krankenschwester verdiente, in verschiedenste Expeditionen ins Himalaja-Gebiet sowie ins Gebirgsmassiv des Karakorum. Nach der Besteigung des Nanga Parbat im Jahre 2003, ihrem fünften Berg über achttausend Meter, verschrieb sie sich voll und ganz dem Profibergsteigen. Heute, mit knapp 42 Jahren, kann sie die erfolgreiche Bezwingung sämtlicher Achttausender auf ihrem Konto verbuchen. Ihre Leidenschaft gilt jedoch nicht allein den hohen Bergen des Himalaja, auch von den Menschen und deren fremder Religion und Kultur lässt sie sich bewegen und verzaubern. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützt Gerlinde Kaltenbrunner mehrere Hilfsprojekte, so zum Beispiel die „Nepalhilfe Beilngries“ und die „Felix Iñurrategi Stiftung“ in Pakistan.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 17.09.2012 07:46:00 Gelesen: 1203003# 282 @  
100 Jahre Mittenwaldbahn

Die Mittenwaldbahn, im Volksmund auch Karwendelbahn genannt, gehört ohne Zweifel zu den spektakulärsten Eisenbahnstrecken in den Alpen. Sie führt von Tirol bis ins benachbarte Bayern, genauer gesagt von Innsbruck über Seefeld und Mittenwald bis nach Garmisch-Partenkirchen. Zum 100-jährigen Bestandsjubiläum der Mittenwaldbahn gratuliert die Post nun mit einer eigenen Sondermarke; ihr Motiv zeigt, nach der Vorlage einer historischen Ansichtskarte, eine Bahngarnitur vor einem der eindrucksvollsten Streckenabschnitte der gesamten Linie, der Martinswand bzw. dem namensgleichen Tunnel.

Zur Geschichte: Bereits Ende der 1880er-Jahre legte der Ingenieur und Bauunternehmer Josef Riehl dem k.k. Ministerium für Handel und Volkswirtschaft ein Projekt vor, welches eine Trassierung von Innsbruck zuerst nach Hall und dann, nach einer Kehre und vorwiegend in Tunneln, bis Seefeld vorsah. Um den Auftrag für das Vorhaben zu bekommen, nahm er jahrelange Auseinandersetzungen um die Finanzierung des Projekts in Kauf und riskierte sehr viel Geld – ohne Garantie, dieses jemals wieder zurückzuerhalten. Im Staatsvertrag von Österreich-Ungarn mit Bayern vom 22. November 1904 wurde schließlich auch die Mittenwaldbahn berücksichtigt. Die Pläne für das Teilstück Innsbruck–Reith waren 1907 fertig, mit den Befürwortern einer Fernbahn längs des Fernpasses gab es jedoch noch länger Streitigkeiten. Als Riehl endlich die Zustimmung der Behörden für den Bau der Mittenwaldbahn auf der österreichisch-ungarischen Seite der Grenze erhielt, bildete er für die Bauausführung eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Bauunternehmer Wilhelm Carl von Doderer. Der Auftrag umfasste alle für den Betrieb der Bahn notwendigen Einrichtungen – neben dem Trassenbau also auch den Grunderwerb, den Fuhrpark, die elektrischen Einrichtungen sowie das Kraftwerk am Ruetzbach.

Der bayerische Teil zwischen Garmisch und Mittenwald indes geht zurück auf einen 1896 vom Magistrat Mittenwald an die „Localbahnactien-Gesellschaft“ in München ergangenen Auftrag zur Ausarbeitung eines Bahnprojekts betreffend die Weiterführung der Localbahn Murnau–Garmisch–Partenkirchen bis nach Mittenwald. Diese Strecke wurde am 1. Juli 1912 in Betrieb genommen, allerdings vorerst nur mit Dampflokomotiven, da weder das Kraftwerk noch die E-Loks fertig waren; auf österreichischer Seite wurde ab 28. Oktober 1912 hingegen sofort mit elektrischem Antrieb gefahren. Interessant ist, dass die Mittenwaldbahn als eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen großen Einfluss auf die Normen des elektrischen Bahnbetriebes in Mitteleuropa hatte. Heute ist die landschaftlich reizvolle Strecke freilich vor allem noch im Regional- und Tourismusverkehr von Bedeutung, der internationale Fernverkehr München–Innsbruck nutzt indes meist die Strecke via Rosenheim und Kufstein.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 325.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 20.09.2012 07:01:00 Gelesen: 1202441# 283 @  
Hl. Michael - Mondsee

Mit einem Detailbild des Hochaltars der Mondseer Basilika zum Heiligen Michael findet die beliebte Serie „Sakrale Kunst in Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Der über 18 Meter hohe, frühbarocke Hochaltar ist auf das Jahr 1626 datiert und stammt vom Bildhauer Hans Waldburger. 1571 in Innsbruck als Sohn des Hofbildhauers Leonhard Waldburger geboren und von Erzbischof Wolf Dietrich nach Salzburg berufen, war er für die Klöster St. Peter und Nonnberg tätig.

Der Hochaltar der Basilika Mondsee ist jedoch das einzige unversehrt erhaltene Altarwerk Waldburgers; es bildete den Auftakt zur künstlerischen Erneuerung der Stiftskirche nach den Wirren der Reformationszeit. Das in Schwarz und Gold gefasste Retabel im Schema eines Triumphbogenaltars steht im Chorhaupt vor dem mittleren Chorfenster. Der über dem Altartisch sich erhebende Tabernakel wird von einem riesigen, siebenteiligen Reliquienaufsatz umgeben, dessen reich verzierte Schreine ab 1731 bis zur Milleniumsfeier 1748 nach und nach mit besonderen Reliquien gefüllt wurden – auf diese Weise entstand in Mondsee einer der größten Reliquienaltäre Österreichs. Er enthält in der Mitte erhöht die Gebeine des seligen Abtes Konrad II., dessen Skelett 1732 zu einer Sitzfigur zusammengefügt wurde, sowie an den Seiten die liegenden Skelette von vier Katakombenheiligen.

Die beherrschende plastische Mittelszene zeigt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit, deren Zeugen die Heiligen Benedikt und Wolfgang sind. Flankiert wird die Marienkrönung von den Apostelfürsten Petrus und Paulus in den seitlichen Muschelnischen, über denen zwei hochrechteckige Tafelbilder mit der Darstellung der Verkündigung angebracht sind. Die äußeren Skulpturen stellen den Agilofinger-Herzog Odilo II. sowie dessen Sohn Tassilo III. dar. Das Zentrum des Auszuges nimmt die Figur des Erzengels Michael ein, flankiert von den Heiligen Stephanus und Laurentius. Ergänzt wird die Altarsituation im Chor durch die liturgischen Orte Volksaltar, Ambo und Vorstehersitz, ein durch Schlichtheit und Ausgewogenheit bestechendes Ensemble, das 2008 vom Südtiroler Künstler Lois Anvidalfarei für die Basilika geschaffen wurde. Im Chorraum fanden auch die Ehrenzeichen der Basilika Minor ihren Platz: das gelbrot gestreifte Conopeum (ursprünglich ein Schutzschirm für das Allerheiligste bei Prozessionen) und das Tintinnabulum (ein ebenfalls aus dem Prozessionswesen stammendes Glöckchen auf einer Vortragestange).

Hans Waldburger schuf in Salzburg zahlreiche Werke – zu den wichtigsten zählen der Susannabrunnen im Kurpark, mehrere Gartenfiguren im Schloss Hellbrunn, die Orgel von St. Peter, das Orgelgehäuse der Pfarrkirche von St. Wolfgang sowie der ehemalige Hochaltar von Stift Nonnberg.





Nennwert: EUR 1,45
Ausgabetag: 29.9.2012
Markengröße: 35 mm x 35 mm
Entwurf: Peter Sinawehl
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 270.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 28.09.2012 07:00:00 Gelesen: 1200867# 284 @  
Madagascar 3 - Flucht durch Europa

Der vorliegende Markenblock stellt ohne Zweifel eine philatelistische Premiere dar, beinhaltet er doch das erste Marken-Puzzle in der Geschichte der österreichischen Briefmarken. Das amüsante Motiv zeigt das Sujetbild des neuesten Animationsfilms von DreamWorks, „Madagscar 3 – Flucht durch Europa“, mit den lustigen Hauptcharakteren Alex, dem Löwen, Marty, dem Zebra, Melman, der Giraffe, und Gloria, dem Nilpferd.

Die vier innovativen, selbstklebenden Marken ergeben gemeinsam das Gesamtbild, jedes Wertzeichen für sich bildet indes, in der formgerechten Perforation eines Puzzleteiles, eines von vier Einzelbildern sowie eine eigene frankaturgültige Briefmarke in der angegebenen Wertstufe.

Zum Inhalt des neuen 3D-Blockbusters: Die vier oben erwähnten abenteuerlustigen Tiere Alex, Marty, Melman und Gloria wollen – nach den ersten beiden Teilen von „Madagascar“ – wieder zurück in ihre Heimat nach New York, nachdem sie nach Afrika geflüchtet waren und dort einige Zeit verbracht hatten. Im Vertrauen auf das technische Verständnis der Affen entwickeln die Freunde einen Plan, der jedoch gründlich scheitert und aufgrund dessen sie in Monaco stranden. Dort treffen sie auf die Pinguine und den Lemurenkönig Julien, mit dem sie im Casino von Monte Carlo für jede Menge Turbulenzen sorgen. Vor einer Großwildjägerin auf der Flucht quer durch Europa, schließen sie sich letztlich zu Tarnungszwecken einem Wanderzirkus an, um heimlich wieder zurück in den New Yorker Zoo zu kommen. Angeführt vom ehrwürdigen Tiger Vitaly, hat der Zirkus jedoch schon bessere Tage erlebt.

Nach ihrer Reise durch mehrere europäische Städte endet die Tour schließlich in London, wo die Crew zum letzten Mal ihr märchenhaftes Zirkuszelt aufschlägt. Alex, Marty, Melman und Gloria wollen, dass der letzte Auftritt etwas ganz Besonderes wird, und so helfen sie Vitaly, dem Jaguar Gia und dem Seelöwen Stefano dabei, ihre Leidenschaft für die Show wiederzuentdecken und erfinden eine völlig neue Art der Zirkusperfomance ...

Die Regisseure des Films, Eric Darnell und Tom McGrath, verschreiben sich in „Madagascar 3“ nun erstmals auch der dritten Dimension. Das Duo, das bereits die ersten beiden Teile der Animationsabenteuerreihe zu kommerziellen Superhits gemacht hat, zieht das Unternehmen 3D dabei mit überaus großer Konsequenz auf allen Ebenen durch, zelebriert den Stil des guten alten Rummelplatz-3D und lässt Objekte, Tiere und Personen regelrecht auf das Publikum zurasen. Auf diese Weise ist „Madagascar 3" eine Film gewordene Zirkusattraktion: knallbunt, rasant und spektakulär. Wer sich von dem Dargebrachten berauschen lässt, wird sehr viel Spaß haben. Mit dem Film ebenso wie mit dessen philatelistischem Begleiter, dem originellen Puzzle-Markenblock.





Nennwert: EUR 2,85 (EUR 0,62 + EUR 0,62 + EUR 0,70 + EUR 0,90)
Ausgabetag: 5.10.2012
Markengröße: ca. 40 mm x 40 mm
Blockgröße: 100 mm x 100 mm
Grafiker: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 190.000 Blöcke zu 4 Marken
Bilddatei: DreamWorks Animation L.L.C.
 
Brigitte Am: 01.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1200311# 285 @  
Bernado Strozzi - Schlafendes Kind

Mit der vorliegenden Sondermarke „Bernardo Strozzi – Schlafendes Kind“ findet die beliebte Serie „Alte Meister“ nun ihre attraktive Fortsetzung. Das Original des wertvollen Ölgemäldes, welches die Marke ziert, befindet sich unter der Inventarnummer 567 in der Salzburger Residenzgalerie und hat eine Größe von 34,6 x 47,5 cm.

Zur Person: Bernardo Strozzi (1581 bis 1644) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des so genannten Kolorismus im 17. Jahrhundert. Sein Werk ist eine Zusammenführung zahlreicher stilistischer Einflüsse – während Caravaggio das prägende Vorbild für seine berühmten Altarbilder war, holte er sich für die wunderschönen Genrebilder bei den flämischen Malern Peter Paul Rubens, Anton van Dyck und Pieter Aertsen die entsprechenden Anregungen.

Strozzi, genannt „il Prete Genovese“ und „il Cappuccino“, verbrachte den Großteil seiner Schaffenszeit in Venedig. Bereits als 17-Jähriger trat er in den Kapuzinerorden ein, ab 1610 war er Weltpriester, und zwischen 1614 und 1621 Hafeningenieur der Republik Genua; im Jahre 1633 ließ er sich schließlich ganz in Venedig nieder. Nach dem Auftrag, Claudio Monteverdi zu porträtieren, wuchs seine Bekanntheit rasch und bald war er unter dem oben erwähnten Namen „il Prete Genovese“ (der Priester aus Genua) eine nicht mehr wegzudenkende Größe. Auch heute noch findet man viele zeitgenössische Venezianer auf Strozzis Porträtgemälden in den bedeutendsten Museen der Welt.

Ein ganz besonderes Werk von Bernardo Strozzi ist freilich das Bild „Schlafendes Kind“ auf der neuen Sondermarke. Die meisterhafte Darstellung dieses Kindleins, ohne Einbettung in eine historische oder religiöse Szene, bildet – sowohl zeitlich als auch in Strozzis OEuvre – eine Ausnahme. Mit geröteten Backen liegt das Kind in tiefem Schlaf, seine kleinen Finger scheinen sich im Traum zu bewegen. Strozzi verzichtete auf ablenkendes Beiwerk und baute die Komposition in einem knappen Bildausschnitt nahsichtig am Bildvordergrund auf. Effektvoll modellierte er vor dunkler Hintergrundfläche mit dem breiten Borstenpinsel in einer Blauweißausmischung Häubchen, Hemd und Kissen.

Die pastosen Weiß- und Cremetöne lassen den groben Pinselauftrag sehen, der sich gleichsam als autonome Handschrift des Künstlers erweist. Rubens' Genueser Aufenthalt im Jahre 1607 beeinflusste Strozzi, in seinem Kolorit zu wärmeren Tönen zu wechseln – kontrastreich verteilte dieser die warmen Rotnuancen. Das leuchtende Rot der Decke, in die das Kind gehüllt ist, bildet einen reizvollen Zusammenklang mit dem rosigen Inkarnat und dem zarten Rot der Korallenarmbänder, die vor Krankheiten und üblen Einflüssen schützen sollten.





Nennwert: EUR 1,70
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 42 mm x 32,25 mm
Grafiker: Adolf Tuma nach einer Vorlage von Bernardo Strozzi
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Kombinationsdruck Offset-Stich
Etch-Art by OeSD
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 04.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1199670# 286 @  
Peter Kogler - Ameisen

Mit krabbelnden Ameisen, einer Art „Marken-Zeichen“ des österreichischen Multimediakünstlers Peter Kogler, startet die neue interessante Markenserie „Zeitgenössische Kunst“. 1959 in Innsbruck geboren und 1996 mit dem Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst ausgezeichnet, gehört Kogler mit seinen Aufsehen erregenden Installationen ohne Zweifel zu den erfolgreichsten gegenwärtigen Kunstschaffenden. Der auffällige Markenblock, ein innovatives Stück moderner Philatelie, thematisiert nun das Werk dieses Künstlers.

Zur Person: Von 1974 bis 1978 studierte Peter Kogler an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck, im Anschluss daran besuchte er die Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1986 bis 1987 war er Dozent an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main, 1993 an der Académie des Beaux Arts le Mans in Frankreich. 1997 wurde Kogler Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und leitete die Meisterklasse für Computer- und Videokunst, seit 2008 hat er eine Professur für Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München inne und gehört dort darüber hinaus auch dem Senat an.

Mit seinem künstlerischen Schaffen wurde Peter Kogler vor allem durch den Einsatz von auf Papierbahnen gedruckten und repetitiven Mustersystemen, Computeranimationen und Videoprojektionen, welche er als begehbare, illusionistische Raumlabyrinthe gestaltet, bekannt – diese ziehen sich meist über Decken, Wände und Böden und nehmen den gesamten Sichtkreis des Betrachters ein. Die anfangs flächigen Arbeiten mit einfachen Zeichen wie Rohrleitungen, Gehirnstrukturen oder eben Ameisen erweiterte Kogler vor einigen Jahren durch computermanipulierte Bilder, Videos und Diaprojektionen.

„Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart findet Kogler damit prägende Bildcodes für unsere zunehmend von Datenströmen und elektronischen Wegen bestimmte Welt und verbindet diese Visualisierung mit einer körperlichen Erfahrung von Desorientierung“, heißt es dazu in einem deutschen Ausstellungskatalog. Erste internationale Aufmerksamkeit erzielte Peter Kogler auf der renommierten „documenta“ in Kassel im Jahr 1992, wo er den gesamten ersten Raum des Museums Fridericianum von schwarz-weiß gezeichneten, überdimensionalen und auf Tapeten gedruckten Ameisen überkrabbeln ließ. Diesem internationalen Erfolg konnte Kogler viele weitere anschließen – immer bestrebt, organische und zugleich soziale Ordnungssysteme motivisch zu erfassen und auf avantgardistische Weise zu interpretieren. Bewegungsströme, egal ob von Flüssigkeiten, Ratten oder Ameisen, bilden dabei stets den Ausgangspunkt seiner riesenhaften Flächen.





Nennwert: EUR 1,32 (EUR 0,62 + EUR 0,70)
Ausgabetag: 6.10.2012
Markengröße: 30 mm x 30 mm
Blockgröße: 130 mm x 90 mm
Entwurf: Peter Kogler
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 200.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 06.10.2012 07:15:00 Gelesen: 1198763# 287 @  
Marie-Louise von Motesiczky - Selbstportrait mit rotem Hut

„Wenn man nur ein einziges gutes Bild malt, solange man lebt, war es das ganze Leben wert.“ – Dieses Zitat stammt von der österreichischen Malerin Marie-Louise von Motesiczky, mit deren „Selbstportrait mit rotem Hut“ die am längsten bestehende Sondermarkenreihe, die überaus beliebte Serie „Moderne Kunst in Österreich“, nun ihre ästhetisch wertvolle Fortsetzung findet. Das Original des 1938 geschaffenen Ölgemäldes hat eine Größe von 50,7 x 35,5 cm und ist im Besitz des Londoner „Marie-Louise von Motesiczky Charitable Trusts“.

Zur Person: Marie-Louise von Motesiczky (1906–1996) war eine über viele Jahre wenig beachtete Künstlerin, die es sich leisten konnte, ohne Rücksicht auf den herrschenden Kunstmarkt für sich selbst tätig zu sein; erst in jüngerer Zeit begann man den Wert ihrer Arbeit zu erkennen. Zeit ihres Lebens blieb sie der gegenständlichen Malerei treu, wobei der Einfluss des großen deutschen Expressionisten Max Beckmann unübersehbar ist. Thematisch befasste sich von Motesiczky hauptsächlich mit der Portraitmalerei, daneben schuf sie Bilder aus ihrem Garten, Landschaften und Stillleben.

Am 24. Oktober 1906 in Wien geboren, begann Marie-Louise von Motesiczky als junge Frau an der renommierten Städelschule in Frankfurt am Main zu studieren. Bereits in dieser Zeit lernte sie Max Beckmann kennen, der ihr Mentor und lebenslanger Freund wurde. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten im März 1938 floh sie mit ihrer Mutter zunächst in die Niederlande, wo sie im Jahr 1939 ihre erste Einzelausstellung hatte. Kurz darauf floh sie weiter über London nach Amersham; nach Kriegsende ließ sie sich dann endgültig im Londoner Bezirk Hampstead nieder. Hier vertiefte sie auch ihre Bekanntschaft mit Oskar Kokoschka, den sie schon aus Jugendtagen in Wien kannte und der ein Freund der Familie gewesen war, ihrer innigen Beziehung zu Elias Canetti indes entstammen zwei bedeutende künstlerische Werke: Canettis posthum veröffentlichte Aphorismen-Sammlung „Aufzeichnungen für Marie-Louise“ sowie von Motesiczkys Bildnis von Canetti, welches in der National Portrait Gallery in London hängt.

Am 10. Juni 1996 verstarb die große Malerin in London, beerdigt wurde sie jedoch in ihrer Geburtsstadt, und zwar auf dem Döblinger Friedhof in Wien. Zum hundertsten Geburtstag wurde ihr Werk in einer internationalen Wanderausstellung in mehreren bedeutenden Museen gewürdigt, und der ORF produzierte ein umfangreiches TV-Portrait. Vor drei Jahren, 2009, wurde in Wien-Floridsdorf der Motesiczkyweg nach ihr benannt.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 10.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Grafikentwurf: Marion Füllerer, nach einer Vorlage von Marie-Louise von Motesiczky
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 410.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 08.10.2012 07:16:00 Gelesen: 1198259# 288 @  
Gasglühlampe - Carl Auer von Welsbach

Mit Carl Freiherr Auer von Welsbach startet die neue attraktive Markenserie „Österreichische Erfindungen“, in deren Verlauf namhafte Pioniere der heimischen Forschungsgeschichte vorgestellt werden. Der Chemiker und Unternehmer Carl Auer von Welsbach (1858–1929) erwarb sich nicht nur als Entdecker der vier chemischen Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium und Lutetium große Verdienste, sondern vor allem auch als Erfinder des Glühstrumpfs im Gaslicht, der so genannten „Gasglühlampe“, wie sie auf der Marke dargestellt ist. Darüber hinaus gehen auch die Metallfadenlampe und der Zündstein im Feuerzeug auf Auer von Welsbachs genialen Forschungsgeist zurück.

Bereits während seines Studiums an den Universitäten von Wien und Heidelberg begann er im Laboratorium von Prof. Adolf Lieben mit Untersuchungen an den Metallen der Seltenen Erden. Nach seiner Promotion im Mai 1882 widmete sich Auer von Welsbach unterschiedlichen Experimenten, unter anderem beobachtete er das Leuchten der Verbindungen der Seltenen Erden in der Flamme des Bunsenbrenners. Wenn er Baumwollfäden mit ihren Salzlösungen tränkte und die getrockneten Fäden verbrannte, blieb ein Gerüst aus Oxiden zurück, das ein starkes Strahlungsvermögen zeigte. So erfand Auer von Welsbach im Jahre 1885 den Glühstrumpf, auch „Auerstrumpf“ genannt, der die damals schon bekannte Gasbeleuchtung wesentlich verbesserte, da man mit geringerem Gasverbrauch deutlich bessere Lichtausbeuten erhielt. Nachdem er die Zusammensetzung optimiert hatte, war das Gasglühlicht allen anderen damals bekannten Lichtquellen weitaus überlegen. Es war nicht nur um einiges heller als eine Kerze oder Kienspan, sondern auch günstiger als andere Gaslampen oder beispielsweise die elektrische Kohlenfadenlampe. Auf diese Weise wurde die Erfindung auch ein kommerzieller Erfolg.

Dennoch beschäftigte sich Auer von Welsbach auch mit dem elektrischen Licht – und 1898 ließ er die erste brauchbare Metallfadenlampe patentieren. Er entwickelte dazu ein Verfahren zur Herstellung von Drähten aus Osmium, das damals als Metall mit dem höchsten Schmelzpunkt galt. Am 10. März 1906 meldete Carl Freiherr Auer von Welsbach, der als Inbegriff eines fleißigen, wortkargen Forschers und Gelehrten galt, das nach wie vor bestehende Warenzeichen „Osram“ für „elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen“ beim seinerzeitigen Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Das renommierte Auer von Welsbach-Stipendium, ein nach ihm benannter Hörsaal am Chemischen Institut an der Uni Wien, der beliebte Auer-Welsbach-Park im 15. Wiener Gemeindebezirk und ihm gewürdigte Straßen in Wien-Liesing und Berlin-Friedrichshain erinnern freilich auch heute noch an den großen österreichischen Erfinder.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.10.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 10.10.2012 07:01:01 Gelesen: 1197675# 289 @  
140 Jahre Konzessionserteilung Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn

Die Raaberbahn, bis 2008 offiziell „Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn“ (ROeEE), bzw. ungarisch „Györ-Sopron-Ebenfurti Vasút“, ist ein ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen. Vor genau 140 Jahren, 1872, wurde die entsprechende Konzession für eine Bahnstrecke von Raab über Ödenburg bis nach Neufeld an der Leitha, der damaligen Landesgrenze, vergeben.

Das Motiv der neuen Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, zeigt ein Bild des 1955 in Sopron geborenen Künstlers Zsolt Kámán, der seinerseits selbst bei der Raaberbahn beschäftigt ist. Zu sehen sind auf der rechten Seite oben die Wappen der drei namengebenden Orte, links daneben das Wahrzeichen von Sopron, der so genannte „Feuerturm“, und der Rathausturm von Györ, sowie, im Vordergrund, eine historische und eine aktuelle Lokomotive. Bei Ersterer handelt es sich um die Dampflokomotive Nr. 17, die im Jahre 1885 durch die Lokomotiv-Fabrik Wiener Neustadt erbaut und als Güterzugslokomotive in den Wagenpark der Raaberbahn aufgenommen wurde. Zweitere ist eine so genannte „Taurus-Zweifrequenzlokomotive“, welche aus technischer Sicht einer ÖBB 1116-Lok entspricht.

Zur Geschichte: 1872 wurde, wie oben erwähnt, eine Konzession für eine Bahnstrecke von Raab nach Neufeld an der Leitha vergeben, am 2. Jänner 1876 konnte nach Verzögerungen das erste Teilstück bis Sopron eröffnet werden, kurze Zeit später folgte der restliche Streckenabschnitt. Im Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf und Celldömölk statt. Obwohl diese eine eigene Aktiengesellschaft war, übernahm die ROeEE die Prioritätsaktien und wurde Bauherr und Betreiber auch von dieser Linie. Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig, dies änderte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht – im Gegenteil: Trotz des „Kalten Krieges” wurde weiterhin grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gefahren.

Ab den 1980er Jahren erfuhr die ROeEE einen starken Aufschwung, insbesondere der Güterverkehr erhöhte sich, wozu nicht zuletzt der mit österreichischer Unterstützung errichtete Güterterminal in Sopron wesentlich beitrug.

Im Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Györ und Sopron aufgenommen, wenige Monate später schließlich auch zwischen Sopron und Ebenfurth. Zu diesem Zweck musste die Fahrleitungsanlage in Ebenfurth völlig umgebaut werden, da die ÖBB und die ROeEE unterschiedliche Bahnstromsysteme angewendet hatten. 2008 wurde der österreichische Firmenname auf „Raaberbahn AG“ geändert, 2009 erhöhte der ungarische Staat im Rahmen einer Kapitalerhöhung seinen Anteil von 61 auf nunmehr 65,6 Prozent.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 15.10.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Grafikentwurf: David Gruber nach einer Vorlage von Zsolt Kámán
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 12.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1197376# 290 @  
Weinviertel

Mit dem vorliegenden Wertzeichen startet eine neue Markenserie, die sich mit einem besonders „kostbaren“ Thema beschäftigt, den Weinregionen Österreichs. Den Anfang macht das größte heimische Weinbaugebiet, das niederösterreichische Weinviertel.

Die Grenzen des Weinviertels verlaufen im Osten entlang der Staatsgrenze von Österreich zur Slowakei, die durch die March gebildet wird. Im Norden grenzt das Weinviertel an Tschechien, wo im Wesentlichen die Thaya die natürliche Grenze bildet. Der Manhartsberg, der östlich des Kamps liegt, stellt die Grenze zum Waldviertel im Westen dar. Im Süden grenzt das Weinviertel an das Most- und das Industrieviertel, hier bilden der Wagram, die Donau und das Marchfeld die geografische Grenze. Politisch gliedert sich das Weinviertel in die Bezirke Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg und Mistelbach. Auch der Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram des Bezirkes Tulln sowie kleine Teile der Bezirke Horn, Krems-Land und Wien-Umgebung liegen in dieser Region.

Besondere Bedeutung hat im Weinviertel – nomen est omen – der Weinbau. Das Anbaugebiet hat eine Gesamtfläche von nahezu 16.000 Hektar, die größten Lagen bilden die Retzer und die Falkensteiner Weinberge, Poysdorf, das Matzner Hügelland, die Wolkersdorfer Hochleithen, Hagenbrunn und der Bisamberg. Zwei wesentliche Faktoren sind für die idealen Bedingungen des Weinbaus in der Region verantwortlich. Erstens das pannonische Klima mit seinen kalten Wintern und den heißen, trockenen Sommern – so beträgt, beispielsweise in Poysdorf, die Sonnenscheindauer fast 2000 Stunden im Jahr. Der zweite Indikator sind die Lössböden, optimal für das Gedeihen der Weinstöcke und der Trauben.

Die mit Abstand größte Verbreitung aller angebauten Rebsorten im Weinviertel hat der Grüne Veltliner, andere Sorten wie Weißburgunder, Welschriesling, Zweigelt und Blauer Portugieser spielen eine vergleichsweise unbedeutende Rolle. Typisch für den Grünen Veltliner sind das intensive Bouquet und seine Frische. Gewiss, die Beschreibung des Weines nimmt oft lyrische Züge an, fest steht jedoch, dass verschiedenste Aromen – von weißem Pfeffer bis zu Tabak – ausgemacht werden können. Bestechend an guten Veltlinern sind die intensive Nase und der schlanke Geschmack nach Citrus und nach Pfirsich. Entgegen der landläufigen Meinung, die auf vielen eher mäßigen Veltlinern beruht, sind hochwertige Weine dieser Rebsorte durchaus lagerfähig. Bei Verkostungen älterer Grüner Veltliner beeindrucken diese immer wieder durch ihre erstaunliche Frische.

Neu ist der so genannte „Weinviertel-DAC“, ein gebietstypischer Grüner Veltliner, der an seiner hell- bis grüngelben Farbe und dem würzig-fruchtigen Geschmack zu erkennen ist. Die Weine sind trocken ausgebaut und ihr Alkoholgehalt beträgt mindestens 12 vol%.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 19.10.2012
Markengröße: 31,8 x 50 mm
Entwurf: Österreichische Post AG
Grafik: David Gruber
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V.
Offsetdruck
Auflage: 812.000 Marken in Bögen zu 10 Stück
 
Brigitte Am: 15.10.2012 07:12:01 Gelesen: 1196800# 291 @  
50 Jahre Viennale

Die Viennale, ein renommiertes Wiener Filmfestival, feiert 50. Geburtstag. Die vorliegende Sondermarke, die aus diesem Anlass herausgegeben wird, ist „eine von 50 Geburtstagskerzen für 50 erfolgreiche Festivals“, wie der Direktor der Viennale, Hans Hurch, bildreich meint. Zum Jubiläum wolle man, so Hurch, kein Feuerwerk abbrennen, sondern viele kleinere und größere Glanzlichter setzen.

Unter der Vorgabe, kein allgemeines Kinosujet zu verwenden, sondern ein für die Viennale typisches Bild zu finden, produzierte Rainer Dempf, der Grafiker des Festivals, eine ganze Reihe interessanter Entwürfe für das Motiv des neuen Wertzeichens. Zu den bekanntesten „Marken-Zeichen“ des Festivals zählen die Viennale-Trailer, für die im Laufe der Jahre zahlreiche große Regisseure gewonnen werden konnten. Aus den kurzen Filmen wurden einzelne Kader ausgewählt, um daraus das Design der Briefmarke zu gestalten – die Entscheidung fiel letztlich auf ein Standbild aus dem Trailer „Une Catastrophe“, den Jean-Luc Godard 2008 für die Viennale produziert hatte. Der Kader ist, strenggenommen, jedoch gar kein Godard-Original, sondern stammt seinerseits aus dem Film „Menschen am Sonntag“ aus dem Jahre 1929, der als Meilenstein der Neuen Sachlichkeit gilt.

Die Viennale, seit ihrer Gründung zu einer echten Erfolgsgeschichte avanciert, gehört mittlerweile nicht nur zu den beliebtesten Kulturveranstaltungen in Wien, sondern genießt auch hohe internationale Reputation. In seinem jährlichen Programm zeigt das Festival eine akzentuierte Auswahl neuer filmischer Arbeiten aus zahlreichen Ländern, heimische wie auch internationale Premieren sowie interessante Beispiele einer lebendigen Kinematographie von ästhetischem Eigensinn und politischer Aktualität. Neben der umfangreichen zeitgenössischen Spielfilmproduktion in all ihren Formen, Genres und Erzählweisen widmet das Festival drei weiteren Sparten besondere Aufmerksamkeit: dem dokumentarischen Kino, dem internationalen Kurzfilmschaffen sowie experimentellen Arbeiten aus dem so genannten „Crossover-Bereich“. Internationale Resonanz finden vor allem die jährlich stattfindende historische Retrospektive in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum sowie die vielfältigen Sonderprogramme, Tributes und Hommagen, die im Rahmen des Festivals bedeutenden Persönlichkeiten und Institutionen des internationalen Filmschaffens gewidmet sind.

Eine Reihe von Galavorführungen, Special Events und Festen gehört ebenso zum lebendigen und vielfältigen Geschehen des Festivals wie Diskussionen, Publikumsgespräche und Begegnungen zwischen weltberühmten Gästen und lokalen Besuchern.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 25.10.2012
Markengröße: 42 mm x 35 mm
Entwurf: Rainer Dempf
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 24.10.2012 07:01:00 Gelesen: 1194978# 292 @  
115. Jahrestag Treffen Kaiser Franz Josef I. - König Rama V.
Gemeinschaftsausgabe Österreich - Thailand

Der vorliegende Markenblock stellt eine philatelistische Premiere dar, ist er doch die erste Gemeinschaftsausgabe zwischen Österreich und dem Königreich Thailand. Thematisiert wird darin der 115. Jahrestag des historischen Treffens von Kaiser Franz Josef I. mit dem thailändischen König Chulalongkorn dem Großen, Rama V., der vom 11. November 1868 bis 23. Oktober 1910 an der Spitze seines Landes stand.

Zur Person: Als ältester Sohn des an Malaria verstorbenen Königs Mongkut, Rama IV., wurde Chulalongkorn im Alter von erst 15 Jahren gekrönt. Bei der 100-Jahres-Feier zum Bestehen des Herrscherhauses der Chakri-Dynastie im Jahr 1882, nur 14 Jahre also nach dem Tod des Vaters, wurden fünf bedeutende Errungenschaften König Chulalongkorns für Thailand erwähnt: Die Gleichberechtigung bestimmter Klassen von Sklaven, die Abschaffung der Niederwerfung vor dem König, die Garantie für Regierungsoffiziere, dem König schriftlich ihre Meinung zukommen lassen zu dürfen, die Verbesserung der Beziehungen zum Ausland, und schließlich die Erweiterung des Wat Phra Kaeo, des Tempels im Königspalast von Bangkok.

Darüber hinaus hatte der junge König bereits damals eine Bildungsreform angestoßen, das Anlegen neuer Reisfelder unterstützt und die Wirtschaft durch das Graben neuer Kanäle angekurbelt. Schon früh interessierte sich Chulalongkorn für die Situation im Ausland. Als erster thailändischer König knüpfte er gute Kontakte zu den europäischen Königshäusern, unter anderem auch zu Kaiser Franz Josef. Zwei Reisen, 1897 und 1907, führten Chulalongkorn nach Europa – und genau an jene im Jahre 1897, als es zu einem feierlichen Treffen mit dem österreichischen Kaiser kam, erinnert nun der neue Sondermarkenblock.

Bei dieser historischen Zusammenkunft überreichte König Chulalongkorn, Rama V., Kaiser Franz Josef im Rahmen einer Hoftafel im Schloss Schönbrunn einen Säbel als Ehrengeschenk. Der Kaiser schenkte dem König im Gegenzug seine Fotografie in einem wertvollen Rahmen, darüber hinaus ließ er ihm einen Lipizzaner-Schimmelhengst namens „Siglavy Batavia“ schicken, der im Jänner 1898 wohlbehalten in Bangkok ankam. Der auf dem Markenblock abgebildete Dreizack kam indes bereits einige Jahre vor der königlichen Europareise in den Besitz des österreichischen Kaiserhauses.

Zur Erinnerung und als Dank für die Sendung einer Schatulle mit Fotografien von kunstgewerblichen Gegenständen, die auf der Wiener Weltausstellung 1873 aufgenommen worden waren, ließ König Chulalongkorn einen königlichen Dreizack für Kaiser Franz Josef anfertigen und durch die Konsuln nach Österreich übermitteln. Der entsprechende Begleitbrief befindet sich übrigens im Österreichischen Staatsarchiv und ist datiert mit 15. Mai 1878.





Nennwert: EUR 0,70 + EUR 1,70
Ausgabetag: 10.11.2012
Markengröße: 29,6 mm x 38,5 mm
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 170.000 Blöcke zu 2 Marken
 
Brigitte Am: 26.10.2012 07:12:00 Gelesen: 1194565# 293 @  
Weihnachten - St. Georg / Kals am Grossglockner

Es ist mittlerweile eine gute Tradition, dass der malende und schreibende Altbischof der Diözese Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Weihnachtsmarke der Österreichischen Post AG gestaltet. Bereits zum sechsten Mal griff er dafür zu Pinsel und Palette und schuf das stimmungsvolle Motiv des vorliegenden Wertzeichens, welches die kleine romanische St. Georgs-Kirche in Kals am Großglockner zeigt.

Dr. Reinhold Stecher schreibt dazu: „Die diesjährige Briefmarke zur Weihnacht entführt uns in das Dorf unter dem Großglockner. Kals hat die eigenartigste Siedlungsgeschichte von Tirol. Flurnamen und Funde verraten, dass in Kals jahrhundertelang Kelten, Romanen, Slawen und Bajuwaren friedlich zusammengelebt haben. Die große Abgeschiedenheit mag dazu beigetragen haben, dass diese bunt zusammengesetzte Bevölkerung ein hohes Gemeindebewusstsein entwickelt hat. Und noch etwas anderes hat dieses Miteinander verstärkt: der Glaube. Davon könnte das uralte romanische Kirchlein von St. Georg erzählen. Es hatte eine Vorgängerkirche, und sein Boden barg römische Scherben.

Heute ist Kals das Glocknerdorf mit Besuchern aus aller Welt, aber die Botschaft und der Segen des Kindes aus Bethlehem bleiben aktuell. Der Sternenstrom, der auf dem Sonderstempel über dem Glockner ins Tal strömt, soll dies andeuten.“

Zur Person von Dr. Stecher: Nach der Matura in Innsbruck und der Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen.

Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein, 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes.

Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.





Nennwert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Dr. Reinhold Stecher
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 1.250.000 Marken in Sets zu 5 Stück
 
Brigitte Am: 29.10.2012 07:02:00 Gelesen: 1194110# 294 @  
Sondermarke „Weihnachten - Jacopo Bassano - Anbetung der Könige“





Wert: EUR 0,70
Ausgabetag: 16.11.2012
Auflage: 1.500.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 40 x 32,5 mm Odontometrische Zahl: 13 x 12¾
Grafikentwurf: Kirsten Lubach, nach einer Vorlage von Jacopo Bassano
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 31.10.2012 06:44:00 Gelesen: 1193762# 295 @  
Lenz Moser

Botschafter österreichischer Weinkultur

Der Name Lenz Moser ist untrennbar mit Österreichs Weinbau verbunden. Der heutige Gutskeller Lenz Moser in Rohrendorf bei Krems, dessen erste urkundliche Erwähnung ins Jahr 1040 zurück reicht, gilt als Ausgangspunkt wichtiger Impulse zur Pflege österreichischer Weinkultur. So wurde hier die „Lenz Moser Hochkultur“ begründet, die den Weinbau in den 1950er-Jahren revolutionierte. Diese und weitere Pioniertaten machten das Haus Lenz Moser zu dem, was es heute ist: Marktführer am österreichischen Markt mit Qualitätsweinen aus Österreich. Und als wichtigster Exporteur von österreichischem Qualitätswein in Flaschen trägt Lenz Moser Österreichs Weinkultur hinaus in viele Länder Europas, in die USA, nach Kanada und in den fernen Osten.

Hochkultur auf naturnaher Grundlage

Neben dem Stammsitz in Rohrendorf bewirtschaftet Lenz Moser das Schlossweingut des Souveränen Malteser Ritterordens in Mailberg/Weinviertel und den Klosterkeller Siegendorf/Burgenland. Hier wird nicht nur die Lenz Moser Hochkultur gepflegt, sondern auch nach Aspekten des ökologischen Weinbaus gearbeitet: Güte geht vor Menge, organische Düngung, natürliche Schädlingsbekämpfung und schonende Unkrautvernichtung stehen im Mittelpunkt.

Beziehungskultur trägt Früchte

Lenz Moser arbeitet ausschließlich mit Weinbauern und Winzergenossenschaften aus den Weinbaugebieten Niederösterreich und Burgenland zusammen. Das stellt sicher, dass jeder Lenz Moser Wein nur aus österreichischen Rieden stammt. Rund 3000 ausgesuchte Winzer profitieren von der Betreuung durch erfahrene Lenz Moser Önologen.

Qualität als Ausdruck der Unternehmenskultur

Im Hause Lenz Moser bleibt keine Phase der Weinwerdung dem Zufall überlassen. Mit modernster Kellertechnologie und viel Know-how lassen sich alle Abläufe so steuern, dass das Maximum jenes Schatzes in die Flasche kommt, den jede Traube in sich birgt. Um stets auf dem neuesten Erkenntnisstand zu bleiben, investiert Lenz Moser viel Zeit und Geld in Forschung, Entwicklung und technische Ausrüstung. Die Konzentration auf schonende und rationelle Verarbeitungsprozesse verfolgt stets ein Ziel: Die Produktion hochwertiger Qualitätsweine mit vernünftiger Preisgestaltung. Wie gut dieses Ziel erreicht wird, beweist eine lange Liste von Auszeichnungen und Prämierungen für Lenz Moser Weine bei nationalen und internationalen Wettbewerben und Verkostungen.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 17.11.2012
Markengröße: 35 mm x 42 mm
Entwurf: Harald Kaiserseder
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 400.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 02.11.2012 07:02:01 Gelesen: 1193416# 296 @  
175 Jahre Eisenbahn für Österreich

Die vorliegende Sondermarke stellt für alle Eisenbahn-Liebhaber mit Sicherheit einen philatelistischen Höhepunkt dar, wird doch mit ihr des 175-jährigen Jubiläums „Eisenbahn für Österreich“ gedacht. Das Motiv des neuen 0,90 Euro-Wertzeichens zeigt den für diesen Anlass eigens gebrandeten Jubiläumszug, einen modernen Railjet der ÖBB.

Die 175-jährige Geschichte des österreichischen Schienenverkehrswesens geht zurück auf das Jahr 1827, als die Eröffnung des ersten Streckenabschnitts der Pferdeeisenbahn Linz–Budweis stattfand. Die eigentliche Geburtsstunde der Eisenbahn in unserem Land schlug freilich erst am 23. November 1837, als auf der 13 Kilometer langen Strecke zwischen Floridsdorf und Deutsch Wagram der von der Dampflokomotive „Austria“ geführte Zug seine Fahrgäste sicher ans Ziel brachte. Tatsache ist jedoch: Kein anderes österreichisches Massenverkehrsmittel hat eine ähnlich lange Tradition wie die Eisenbahn.

Unter dem Motto „Keine Zukunft ohne Herkunft“ nehmen daher zahlreiche Bahnen das Jubiläum zum Anlass, die Anfänge der Eisenbahn in Österreich entsprechend zu würdigen. So sind beispielsweise die Mitgliedsorganisationen des Verbandes Österreichischer Museums- und Touristikbahnen bemüht, mit ihren historisch wertvollen Fahrzeugen und Exponaten die Geschichte der Bahn attraktiv und lebendig darzustellen. Neben dem planmäßigen Nostalgiezugbetrieb und dem saisonalen Programm finden darüber hinaus während des gesamten Jahres unzählige Sonderveranstaltungen zum Thema Eisenbahn statt. Das runde Jubiläum bietet aber nicht nur Anlass, die wechselvolle Geschichte entsprechend Revue passieren zu lassen – auch der Blick in die Zukunft ist von großer Wichtigkeit: Als sicheres, umweltfreundliches, rasches und vor allem verlässliches Verkehrsmittel wird die Bahn künftig noch mehr als heute das Rückgrat des Personen- und Güterverkehrs bilden; derzeit benützen immerhin rund 700.000 Menschen Tag für Tag die österreichischen Bahnen.

Das umfangreiche Investitionsprogramm von mehr als zwei Milliarden Euro jährlich beinhaltet den Neubau bzw. die Sanierung zahlreicher Bahnhöfe im ganzen Land sowie den weiteren Ausbau großer Korridore und moderner leistungsfähiger Strecken, kurz: die Schaffung einer noch klimafreundlicheren Mobilität in Österreich. Das ehrgeizige Ziel dabei lautet „nachhaltige Effekte“, damit die Bahn bei ihrem nächsten runden Geburtstag noch schneller ist und wesentlich mehr Fahrgäste und Güter befördert als sie es heute bereits tut.





Nennwert: EUR 0,90
Ausgabetag: 23.11.2012
Markengröße: 50 mm x 31,8 mm
Entwurf: David Gruber
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 250.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
 
Brigitte Am: 05.11.2012 07:15:00 Gelesen: 1192879# 297 @  
Weihnachten - Arndorfer Altar / Maria Saal

Die Kärntner Wallfahrtskirche Mariae Himmelfahrt – kurz „Marienkirche“ oder auch „Maria Saaler Dom“ genannt – ist eine in ihrem heutigen Aussehen im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik errichtete römisch-katholische Pfarrkirche. Ein bereits früher bezeugtes Gotteshaus wurde vermutlich an derselben Stelle im 8. Jahrhundert errichtet; aus diesem Grund gilt Maria Saal als einer der ältesten Standorte einer christlichen Kirche sowie als Ausgangspunkt der Missionierung Kärntens in der so genannten Karolingerzeit.

Zur Geschichte des Pfarrhauses: Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die Marienkirche nicht nur buchstäblich „von Grund auf“ umgebaut, auch die Kapitelbauten wurden in dieser Zeit befestigt. 1430 errichtete man Querschiff und Chor, in den Jahren 1450 bis 1459 schließlich das Langhaus. Ab 1463 erhielt Maria Saal einen Burgfried und wurde angesichts der durch die Türken drohenden Gefahren durch umfangreiche Wehranlagen, welche heute noch gut erhalten sind, gesichert. Dabei wurde auch die zweigeschoßige runde und ursprünglich im romanischen Stil erbaute Taufkapelle mit einbezogen.

Nachdem die Inneneinrichtung in der Mitte des 17. Jahrhunderts im barocken Stil zum Teil umgestaltet worden war, griff am 4. November 1669 ein verheerender Großbrand vom Ort aus auf das Gotteshaus über und zerstörte dessen Dach, sämtliche Glocken und den Hochaltar. Die Mauern und das Gewölbe des Kirchenschiffs konnten indes „Gott sei Dank“ vor dem Einsturz bewahrt werden, sodass wenigstens die wertvolle Inneneinrichtung großteils vor den Flammen gerettet werden konnte. Die Bedeutung des Gotteshauses zeigt sich jedoch eindrucksvoll in der Tatsache, dass man nach nur fünf Jahren bereits den größten Teil des Wiederaufbaus fertiggestellt hatte, das riesige Dach war wieder eingedeckt und die neu aufgebauten Türme erhielten anstelle der ehemaligen Spitzdächer barocke Zwiebelhauben.

Im Inneren fand 1714 der neue Hochaltar seinen Platz, an dem – nach der Abtragung des Gnadenaltars – 1787 die gotische Gnadenstatue aufgestellt wurde. Der so genannte Arndorfer Altar, das Motiv der Marke, kam indes erst ein Jahrhundert später, 1884, von der Filialkirche Arndorf in den Maria Saaler Dom. Der wunderschöne gotische Flügelaltar wurde um 1520 in der Villacher Schnitzerwerkstatt von Lukas und Heinrich Tausmann hergestellt. Auf sieben imposanten Tafelbildern sind verschiedene Szenen aus dem Leben Mariens, der Mutter Anna und anderen heiligen Frauen zu sehen; der Ausschnitt auf der vorliegenden Weihnachtsmarke zeigt das stimmungsvolle Bild „Anbetung des Christuskindes“.





Nennwert: EUR 0,62
Ausgabetag: 30.11.2012
Markengröße: 32,25 mm x 42 mm
Entwurf: Prof. Adolf Tuma
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Offsetdruck
Auflage: 2.000.000 Marken in Sets zu 5 Stück
 
Brigitte Am: 07.11.2012 07:02:00 Gelesen: 1192727# 298 @  
Sondermarke „Weihnachten - Pieter Breughel d. Ä. - Jäger im Schnee“





Wert: EUR 0,62
Vorbezugstag: 5.11.2012 - Ausgabetag: 30.11.2012
Auflage: 3.750.000 Marken auf Rollen zu 50 Stück
Markengröße: 40 x 32,5 mm Odontometrische Zahl: 13 x 12¾
Grafikentwurf: Gabriele Milewski, nach einer Vorlage von Pieter Breughel d. Ä.
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V., Offset
 
Brigitte Am: 13.12.2012 10:09:26 Gelesen: 1185338# 299 @  
Ski WM 2013 Schladming
Freiheit im Schnee - Steirisches Herz - Slalomtanz

Vom 4. bis 17. Februar 2013 findet im bekannten steirischen Wintersportort Schladming die 42. Alpine Skiweltmeisterschaft statt. Die Wahl des Austragungsortes erfolgte bereits am 29. Mai 2008 in Kapstadt (Südafrika) durch den 46. FISKongress, wo sich Schladming schon im ersten Wahlgang deutlich in der Abstimmung gegen die Bewerbungen aus Cortina d'Ampezzo (Italien), St. Moritz (Schweiz) und Vail/Beaver Creek (USA) durchsetzen konnte. Schladming hat, gemeinsam mit Haus im Ennstal, bereits die Ski-WM 1982 veranstaltet – im Gegensatz zur damaligen sportlichen Großveranstaltung sollen 2013 jedoch sämtliche Bewerbe auf der berühmten Schladminger Planai stattfinden. Die zum Teil unterschiedlichen Strecken werden alle im selben Zielstadion in unmittelbarer Nähe zum attraktiven Stadtzentrum enden.

Spannende Tage, die ganz im Zeichen des internationalen Skisports stehen, liegen also unmittelbar vor den unzähligen Fans auf der ganzen Welt. Beim Kampf um Gold, Silber und Bronze hoffen wir Österreicher natürlich, so viel Patriotismus sei gestattet, dass die heimischen Skistars wie Marcel Hirscher, Benni Raich, Marlies Schild und Elisabeth Görgl auch ein kräftiges Wort mitzureden haben werden.

Die Österreichische Post begleitet die Ski-WM auf unterschiedlichste Weise, unter anderem mit der Herausgabe der drei vorliegenden attraktiven Sondermarken. Die Motive dieser Wertzeichen stammen von niemand Geringerem als dem international renommierten österreichischen Maler Christian Ludwig Attersee, der mit seinen Gemälden „Freiheit im Schnee“, „Steirisches Herz“ und „Slalomtanz“ eindrucksvolle Bilder in der typischen Attersee'schen Bildsprache schuf. Farbenfroh, sinnlich-wuchtig und voll Poesie interpretiert der Künstler den sportlichen Event, indem er die Leidenschaft, die Ausgelassenheit und die Eleganz hochleben lässt.

Angesprochen auf die kunstvolle Plakat- und Markenserie, die Schladming entsprechend bewirbt, meinte Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, überzeugt: „Eine außergewöhnliche Ski-WM braucht außergewöhnliche Bilder.“ Neben seiner Tätigkeit als Maler tritt Christian Ludwig Attersee auch immer wieder als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher und Designer in Erscheinung. Zu seinen wichtigsten Ausstellungen gehören die „documenta VI“ 1977 in Kassel und die Biennale in Venedig 1984 – dort gestaltete Attersee den österreichischen und ersten internationalen Pavillon. Anfang der 1980er Jahre war der Künstler zudem mit seiner Werkschau „Attersee Werksquer“ in vielen Kunsthäusern Österreichs und Deutschlands zu sehen. 1990 wurde Attersee als außerordentlicher Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien berufen, 1992 wurde er zum ordentlichen Professor für die Meisterklasse Malerei, Animationsfilm und Tapisserie ernannt. Die Werke Christian Ludwig Attersees befinden sich in zahlreichen bedeutenden Museen und internationalen Sammlungen.





Nennwert: EUR 0,62 / EUR 0,70 / EUR 0,90
Ausgabetag: 2.1.2013
Markengröße: 31,8 mm x 50 mm
Entwurf: Christian Ludwig Attersee
Druck: Österreichische Staatsdruckerei GmbH
Auflage: 600.000 / 600.000 / 400.000
 
Brigitte Am: 15.12.2012 07:02:00 Gelesen: 1185086# 300 @  
Sprungschanze Bergisel

Fortsetzung der Serie „Moderne Architektur in Österreich“: Der neue Wert, entworfen von Silvia Moucka, thematisiert die Sprungschanze Bergisel in Innsbruck – eine Baulichkeit, die nicht nur aus sportlicher, sondern auch aus architektonischer Sicht in hohem Maße bedeutend und im wahrsten Sinne des Wortes „herausragend“ ist.

Zaha Hadid, aus dem Irak stammende international renommierte Architektin und Architekturprofessorin britischer Nationalität, wurde im Jahr 2000 mit dem Neubau der Sprungschanze Bergisel beauftragt. Deren wahre Faszination, neben der spektakulären Ästhetik, ist die Tatsache, dass Zaha Hadid den eigentlichen Skisprungteil der Anlage mit dem rein architektonischen auf virtuose Weise verband; es gelang ihr, ein Sportstadion mit einem Café samt Aussichtsplattform zu einem großartigen, Stadtbild prägenden Gesamtkunstwerk zu erschaffen. Keine Frage: Die Schanze wirkt „wie aus einem Guss“, die einzelnen Elemente gehen fließend ineinander über – ebenso fließend, wie auch der Übergang vom unterirdischen Bereich zur Turmspitze wirkt. Der futuristische Sprungturm fügt sich hervorragend in die Landschaft ein und bietet einen grandiosen Ausblick auf Innsbruck und das dahinter liegende Massiv der Nordkette. Nachts wird durch die wechselfarbige Beleuchtung des Anlaufs und des Cafés ein überaus sehenswertes visuelles Erlebnis erzielt.

In ihrer Gesamtheit erinnert die gewaltige Baulichkeit an einen Stöckelschuh oder an einen Golfschläger – eine Tatsache, die ihr freilich mehrere verschiedene Spitznamen einbrachte. Fest steht: Die Sprungschanze Bergisel gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Wintersportstätten in Europa und zu einem international viel beachteten architektonischen Meisterwerk unserer Zeit. „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes“ – so lautet das Credo von Zaha Hadid. Die Stararchitektin, die 1993 mit einem kühnen Entwurf für das Feuerwehrhaus des Vitra-Werks in Weil am Rhein ihren internationalen Durchbruch schaffte, kreierte im Laufe der letzten Jahre zahlreiche avantgardistische Baulichkeiten auf der ganzen Welt. Sie selbst bezeichnet das so genannte „phaeno“ in Wolfsburg, ein interaktives Erlebnismuseum der Naturwissenschaften, bei dem sie neue Möglichkeiten der dynamischen Gestaltung des Raumes erprobte und das trotz der komplexen Konstruktion auf eigenwillige Weise schwerelos wirkt, als eines ihrer gelungensten Projekte.

In Innsbruck hat sich Zaha Hadid übrigens nicht nur mit der Sprungschanze Bergisel ein unübersehbares Denkmal geschaffen, sondern auch noch mit einem zweiten, nicht weniger aufregenden Gebäude, und zwar mit der futuristischen Bergstation der Hungerburgbahn am Hermann-Buhl-Platz.





Sondermarke „Sprungschanze Bergisel“
Serie „Moderne Architektur in Österreich“
Wert: EUR 0,62
Ausgabetag: 4.1.2013
Auflage: 415.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 35 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Silvia Moucka
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 17.12.2012 07:12:00 Gelesen: 1184855# 301 @  
Wertzeichen Europa - Vielfalt in der Einheit

„Wertzeichen Europa“ ist gewissermaßen die Neuauflage des Ideenwettbewerbs aus dem Jahr 2011 („Marke Österreich“), wiederum eine Kooperation zwischen der Tageszeitung „Die Presse“ und der Österreichischen Post AG in Form einer Medienserie, wofür zwanzig profilierte visuelle Gestalter eingeladen wurden, grafisch ausgearbeitete, dem Thema entsprechende Entwürfe zu präsentieren. Die Ergebnisse wurden in den Printausgaben der „Presse“ vorgestellt und schließlich von einer Fachjury bewertet.

Die Reflexion über Europa ist so alt wie Europa selbst. Eine spezifische Art des Nachdenkens gehört spätestens seit der Neuzeit zu jenem Wesen Europas, über das gleichzeitig reflektiert wird. Diese lange Tradition und intensive Auseinandersetzung findet seinen ungemein reichen Ausdruck in der europäischen Wissenschaft, den Künsten und der Philosophie. Selbstkritik bildet dabei ein Wesentliches Element und eine Art von Konstante, die auch zur europäischen Identität gehört, wie unterschiedlich sie zu unterschiedlichen Zeiten auch immer ausgelegt wird. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Projekt „Wertzeichen Europa“ mit dieser altehrwürdigen und dadurch mitunter auch belasteten Thematik auf spezifische Weise, nämlich „praktisch“ in Form von konkreten Vorschlägen.

Gerade weil die Diskussion um europäische Werte meistens mit Bezug auf bstrakte Begriffe geführt wird, sind im Rahmen dieses Wettbewerbs inhaltliche und gestalterische Ansätze gesucht, die Aspekte dieser europäischen Identität konkretisieren. In dieser Hinsicht kommt dem Titel eine gewollte Doppeldeutigkeit zu, denn die aktuelle Situation dreht sich ja nicht nur um Werte, sondern auch darum, wie viel sie als Wertpapiere und Wertzeichen letztendlich wert sind. Der bewusst plakativ gewählte Untertitel „20 Gründe, Europa zu lieben“ soll signalisieren, dass im Rahmen dieses Wettbewerbs ein grundsätzlich positiver, subjektiver, aber auch exemplarischer Zugang zum Thema Europa gesucht wird, wobei „positiv“ eine kritische Perspektive selbstverständlich nicht ausschließt.

Der siegreiche Entwurf des eingangs erwähnten Ideenwettbewerbs stammt von Bruce Mau Design / Elvira Barriga. Zu ihrer kreativen Grafik mit dem Titel „Vielfalt in der Einheit“ meint sie: „Europa ist für mich vor allem vibrierende Vielfalt auf engstem Raum. Historisch gewachsen, durchwachsen, verwurzelt. Freiheit, Demokratie, Solidarität. Bildung und Kultur. – Historische und zeitgenössische typografische Versatzstücke verbinden sich mit den Farben der europäischen Nationalflaggen. Das verschachtelte, dichte Arrangement stellt sich bewusst vor die unmittelbare Lesbarkeit. Der Entwurf will ästhetisch verlocken, entdeckt und entschlüsselt werden. Der Entwurf braucht Zeit. So wie das Projekt Europa.“





Sondermarke „Wertzeichen Europa“
Wert: EUR 0,70
Ausgabetag: 21.1.2013
Auflage: 640.002 Marken in Kleinbögen zu 6 Stück
Markengröße: 42 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: Elvira Barriga
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 19.12.2012 07:15:00 Gelesen: 1184586# 302 @  
HMW Z50 BJ. 1953

Fortsetzung der beliebten Serie „Motorräder“: Der neue Wert thematisiert ein Stück österreichischer Motorrad-Nostalgie, die legendäre HMW Z50 aus dem Jahre 1953. Die Halleiner Motorenwerke Hinterberger, Schreitl & Co., vormals Halleiner Motorenwerk Aktiengesellschaft, kurz Halleiner Motorenwerke (HMW), waren ein Hersteller von Fahrradhilfsmotoren, Mopeds und Motorrollern. Der Standort des Unternehmens befand sich zunächst in Hallein, Ende der 1950er Jahre wurde der Betrieb nach Kottingbrunn, einer kleinen Gemeinde südlich von Baden bei Wien, übersiedelt.

Zur Geschichte: Im November 1948 erfolgte die Gründung – unter anderem durch einen gewissen Ing. Anton Fuchs – zunächst als „Motorenwerk Fuchs-Königer Aktiengesellschaft Salzburg-Hallein“. Zuvor schon war mit der Suche nach einem geeigneten Gelände für den Produktionsstandort begonnen worden, der Mitte 1948 mit dem teilweise brachliegenden Grundstück der ehemaligen Grill-Werke gefunden wurde. Anfang 1949 konnte der Unternehmensstandort in den bis dahin ungenützten Hallen bezogen worden. Einige Zeit später, 1949, erfolgte wegen interner Unstimmigkeiten eine Neugründung auf den Firmennamen „Halleiner Motorenwerk Aktiengesellschaft“. Als einstmals größtes Industrieunternehmen im Land Salzburg wurden in der Halleiner Fabrik etwa 107.000 Mopeds hergestellt, das letzte Fahrzeug verließ im August 1958 das Werk.

Infolge des Motorradbooms im Zuge des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren entschloss man sich, ein neues Werk zu bauen. Im niederösterreichischen Kottingbrunn konnte schließlich ein geeignetes Areal gefunden werden. Bis Mitte 1958 wurde eine große Werksanlage, die dem seinerzeit letzten Stand der Technik entsprach, aufgebaut. Zu dieser Zeit waren rund 1.500 Personen bei HMW beschäftigt. Mit dem im Kottingbrunner Werk eingeführten Montageband konnte die Produktion auf zweieinhalb Mopeds pro Monteur angehoben werden, während im alten Werk in Hallein die Tagesproduktion bei nur 13 Mopeds lag. Etwa 60 Prozent der hergestellten Zweiräder wurden exportiert, darunter waren neben Ländern in Europa und Südamerika auch Hawaii sowie Nord- und Südafrika.

Wenige Jahre später kam es jedoch zu einem dramatischen Verkaufsrückgang, der den Anfang vom Ende des Unternehmens bedeutete. Im Vergleich zum Jahr 1956 betrug der Absatz von Motorrädern und Mopeds 1960 lediglich noch ein Zehntel. Am 16. Mai 1962 wurde schließlich das letzte von insgesamt 128.175 HMW-Mopeds ausgeliefert. Die Z50, welche die neue Sondermarke ziert, gehört freilich bis heute zu den Klassikern dieses einstmals bedeutenden österreichischen Herstellers.





Sondermarke „HMW Z50 Bj. 1953“
Serie „Motorräder“
Wert: EUR 2,20
Ausgabetag: 21.1.2013
Auflage: 300.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 42 x 35 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Grafikentwurf: David Gruber
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 30.01.2013 12:32:56 Gelesen: 1176868# 303 @  
Sonnenblumen - Treuebonusmarke 2012

Die vorliegende Sondermarke, das Treuebonusgeschenk 2012, zeigt in ihrem Motiv ein Arrangement von Sonnenblumen – gemalt von der bekannten steirischen Künstlerin Mag. Brigitte Heiden. Das ausdrucksstarke Bild voll „wilder Schönheit“ reduziert das Thema „Blumen“ vortrefflich auf gleichermaßen virtuose wie ästhetische Weise.

Die botanische Bezeichnung für Sonnenblume leitet sich von den griechischen Wörtern „helios“ (Sonne) und „anthos“ (Blume) ab. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und ist in einem überaus poetischen Gedicht von Ovid überliefert: Einst verliebte sich das Mädchen Clytia in den Gott des Lichtes, Apollon. Dieser verschmähte jedoch Clytia, woraufhin sie sich nackt auf einen Felsen setzte, weder aß noch trank und fortan ihr Unglück beklagte. Neun Tage lang schaute die Verliebte Apollon zu, wie er seinen Wagen über den Himmel bewegte, ehe ihr Kummer zu gelben und braunen Farben wurde. Sie begann, sich in eine Sonnenblume zu verwandeln, die ihre Blüte stets nach der Sonne, Apollons Wagen, drehte.

Fest steht: Die ungewöhnliche Schönheit und die prächtigen Farben der Sonnenblume erfreuen beim Anblick bunter Blumenfelder ebenso wie bei der Bewunderung hervorstechender Einzelexemplare und inspirierten große Künstler zu unzähligen Werken. Vincent van Gogh zum Beispiel begeisterte sich für zwölf Sonnenblumen in einer Vase, Gustav Klimt indes ließ eine hochgewachsene Sonnenblume aus einem undurchdringlichen Pflanzendickicht hervorleuchten und Emil Noldes Aquarell bewegt in seiner flammenden Farbkomposition aus Gelb, Rot und Orange.

Die Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, wird Heliotropismus genannt. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne auf ihrer Reise entlang des Himmels von Ost nach West, während sie nachts und in der Morgendämmerung auf ihre nach Osten gerichtete Position zurückkehrt. Auch wenn dies meist für die reifende Pflanze angenommen wird, so drehen sich lediglich die Blätter und Knospen nach der Sonne, nicht jedoch die Fruchtstände. Diese weisen in der Regel nach Osten – dorthin, wo die Sonne aufgeht. Die Bewegung wird von Motorzellen im so genannten Pulvinus, einem flexiblen Segment des Stamms unterhalb der Knospe, ausgeführt. Der Stamm verhärtet am Ende der Knospenstufe seine östliche Ausrichtung und, wenn die Überstrahlungsstufe erreicht wird, „friert“ der Stamm sie gewissermaßen ein. Auf diese Weise blühende Sonnenblumen sind nicht mehr heliotrop und die meisten Köpfchen zeigen in Richtung des Sonnenaufgangs.

Auch im vegetativen Bereich sind die Seitenorgane (Blätter und Blütenstände) so angeordnet, dass die Pflanze die beste Lichtausbeute erzielt; das heißt, dass niemals ein Organ genau senkrecht über einem anderen steht, sodass sie sich bei optimaler Raumnutzung gegenseitig nur wenig beschatten.





Sondermarke „Sonnenblumen – Treuebonusmarke 2012“
Wert: EUR 0,62
Ausgabetag: 13.2.2013
Auflage: 420.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,25 x 42 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 13¾
Entwurf: Brigitte Heiden
Druck: ÖSD, Offset
 
Brigitte Am: 01.02.2013 07:01:00 Gelesen: 1176756# 304 @  




Dauermarke „Glückwunschmarke - Sonnenhut“
Wert: entspricht dem Entgelt einer Standard Inlandssendung
Ausgabetag: 20.2.2013
Auflage: 600.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
Markengröße: 32,5 x 40 mm
Odontometrische Zahl: 13¾ x 14
Grafikentwurf: Österreichische Post AG
Druck: ÖSD, Offset
 

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