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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 951 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 31.01.2018 21:25:07 Gelesen: 570392# 352 @  
@ merkuria [#350]

Ja, ich habe auch dieses Buch!

In der Beschreibung des "Gärtner"-Loses steht ein Hinweis, der mich hellhörig machte: "Abgebildet im Handbuch "Rare Stamps" von L.N. und M. Williams, 1967".

Ich wusste, dass ich dieses Buch der Gebrüder Williams auch schon hatte, und nach kurzem Suchen fand ich den Band auch; hier die deutsche Ausgabe!



Auf dem Umschlag dieses Buches sind sechs Marken gezeigt, die wir vermutlich nicht unbedingt erwartet hätten: neben einer Weltrarität wie der Hawaii 2 Cents-Marke auch mehrere, doch eher unbekannte, nicht wirklich sehr teure Briefmarken werden hier gezeigt, scheinbar wahllos. Für uns ist natürlich heute die fünfte Marke von Interesse, es ist ganz offenbar wirklich die gesuchte Spanien 1867, 25 M. mit verkehrtem Rahmen!

Höchst gespannt suchen wir im Buch nähere Angaben zu dieser Marke. Und werden enttäuscht! Das kleinformatige, 124 Seiten starke Buch geizt nicht mit Abbildungen; 168 sind durchnummeriert, zum Teil füllen sie ganze Seiten - aber der Text dazu ist dann oft sehr knapp! Und im Falle der 6 Marken auf dem Umschlag sind diese nicht einmal alle im Buch beschrieben!

Das Buch gibt uns zwar das Bild eines weiteren Exemplares der seltenen Abart, aber keine weiteren Informationen! Schade!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 13.02.2018 23:00:35 Gelesen: 564797# 353 @  
Bei unserem "Spanien-Rätsel" (oben) bin ich noch nicht fündig geworden, das heisst, ich kann zur Michel Nr. 88 III nichts weiteres (wichtiges) aussagen.

Darum knüpfe ich an bei Beitrag

@ Heinz 7 [#325]
@ Heinz 7 [#328]

Hier habe ich aufgehört, die "erste" Liste von Haas vorzustellen und zu kommentieren. Wir haben erst Platz 1-20 kennen gelernt, und sicher interessieren uns auch noch die nächstfolgenden!

Auf Platz 1-20 bei Haas war noch keine Schweizer Marke dabei. Wir wissen aber, bei Schubert erreichten folgende zwei Schweizer die Plätze:

Schweiz Bundespost Nr. 1 (sog. "Waadt 4") 1849: Rang 18 (18.4.)
Schweiz Genf Nr. 1 (sog. "Doppelgenf") 1843: Rang 31 (31.2.)

Beide Marken waren 1912 ungestempelt deutlich teurer als gestempelt. Beide Marken sind aber auch gestempelt selten, und darum schafften es beide Marken auch weit nach vorne auf der Liste Haas (der ja die günstigere Variante zur Beurteilung heranzog!).

Bai Haas 1905 finden wir unsere zwei Schweizer einträchtig zusammen:

Platz 21: Genf 1843, 5+5 C. gelbgrün
Platz 22: Sogenannte Waadt 1849, 4 C. schwarz und rot.



Anbei ein schönes Exemplar der "Waadt 4" aus der Sammlung Alfred Lichtenstein/Louise Boyd Dale

Damit ist (war) also auch die Schweiz weit vorne vertreten, und dies gleich zweimal!

Dass heute ANDERE Marken als die beiden oben genannten als "die seltensten/teuersten" der Schweiz gelten, wissen viele Schweiz-Sammler. Auch in Bern können wir diese bald bestaunen, denn zum 175-Jahr Jubiläum organisiert das Museum für Kommunikation eine Ausstellung der Sonderklasse. Die Tore zur Ausstellung öffnen anfangs März 2018, also exakt 175 Jahre nach der Herausgabe der "Zürich 4" und "Zürich 6".

Soviel Info noch zusätzlich:

Die Zürich 4 schaffte es auf Platz 50 (50.7.) bei Schubert 1912 bzw. auf Platz 47 bei Haas 1905.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.02.2018 00:00:39 Gelesen: 563432# 354 @  
@ Heinz 7 [#347]
@ merkuria [#350]
@ Heinz 7 [#351]

Jacques konnte uns schon eine schöne Farbfoto zeigen der Spanien Mi Nr. 88 III. Ich habe weitere Spanien-Sammlungen inspiziert, ob sie wohl diese seltene Abart enthielten.

Nun bin ich fündig geworden!

In der Sammlung von Charles Lathrop Pack, einem der "ganz Grossen" in der Philatelie der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts, war ein gestempeltes Exemplar zu entdecken! Los 596 der Auktion 6.-8.12.1944 bei Harmer, Rooke & Co., New York, sales 237-242, ist wie folgt beschrieben:

"1867, 25m de e. blue and rose. Frame inverted. repaired at left but fine appearance and of the greates rarity (See Photo, plate 25)(96a)"



Der Katalogwert der Marke damals war stolze US$ 2500 (1944).

Leider weiss ich nicht, ob die Marke damals verkauft wurde, und ggf. zu welchem Preis. Aber wir wollen zufrieden sein, dass wir ein zweites Stück gefunden haben. Wir suchen weiter.

Im Katalog M. Galvez, Madrid, 1923 ist diese Abart übrigend katalogisiert: Galvez 94i: 25 m. azul y rosa: centro invertido: ungebraucht: Ptas. 15'000, gestempelt: Ptas: 2'500.

Im Vergleich dazu: Galvez 8e: 1851, 2 Reales: azul: * Ptas. 60'000, gest. 35'000 (1923)
Galvez 34: 1854, 1 Real: azul claro: * Ptas. 15'000, gest. 2'750 (1923)
Galvez 69m: 1865, 12 Cuartos: azul y rosa; Error Marco invertido: * Ptas. 11'000, gest. 1'500 (1923).

Das sind interessante Werte, die wir uns merken wollen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.02.2018 16:04:13 Gelesen: 562648# 355 @  
@ Heinz 7 [#353]

Es hat mir grossen Spass gemacht, als ich in rascher Folge die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt vorstellen konnte, nach der Liste Schubert (1912) und Haas (1905). Im Moment ist das Ganze etwas ins Stocken geraten. Meinen "Vorgehensplan" habe ich nicht vergessen; und es gibt also noch sehr viel zu tun (zu forschen und zu schreiben), aber mein Alltag lässt mir nicht genügend Freizeit, um die dazu nötigen Stunden für dieses Thema aufzuwenden.

Gleichwohl will ich natürlich nicht "aufgeben"... -

Eine "drängende Frage" möchte ich darum heute schon beantworten, obwohl ich die Marke in meinem "Lehrplan" erst später vorstellen wollte. Ein lieber Freund aber BRAUCHT nun eine Antwort, und gerne will ich meinen Beitrag dazu leisten.

WELCHES IST EIGENTLICH DIE WERTVOLLSTE BRIEFMARKE DER SCHWEIZ?

Wir sahen, dass Schubert die Zumstein Nr. 9 (= Waadt 4) von 1849 ungebraucht zuoberst sah (Platz 18.4) mit einem damaligen Wert von 2'500 Goldmark. Haas (1905), der die günstigere Variante (ungebraucht ODER gestempelt) auflistete, nannte die Zumstein Nr. 3 (= Doppelgenf) von 1843 als seltenste Marke. Diese war im Senf 1913 übrigens mit 650 Mark bewertet (gestempelt; ungestempelt 1600 Mark); interessanterweise gleich hoch wie die Waadt 4 (gestempelt/1913: Mark 650).

Die grosse Frage: "GILT DIES HEUTE, mehr als 100 Jahre später, IMMER NOCH?" dürfen wir verneinen. Heute gehört eine andere Briefmarke auf den Thron der wertvollsten Schweizer Marke:



1850-1852 kamen die ersten Briefmarken des neuen Bundesstaates heraus:

Zumstein Nr. 13: 2.5 Rappen Orts-Post
Zumstein Nr. 14: 2.5 Rappen Poste Locale
Zumstein Nr. 15: 5 Rappen Rayon I. dunkelblau/rot
Zumstein Nr. 16: 10 Rappen Rayon II. gelb/rot
Zumstein Nr. 17: 5 Rappen Rayon I. hellblau/rot
Zumstein Nr. 18: 15 Rappen Rayon III. ziegelrot
Zumstein Nr. 19: 15 Centimes Rayon III. ziegelrot
Zumstein Nr. 20: 15 Rappen Rayon III. ziegelrot, grosse Wertziffer

Das Besondere daran ist, dass die ersten 5 Marken mit oder ohne Kreuzeinfassung existieren. Zuerst wurde die Marke mit einer KE hergestellt, doch dann wurde angeordnet, dass diese zu entfernen sei. Die Nr. 14 ist seltener OHNE KE, bei den späteren Marken 16+17 ist es umgekehrt, da gibt es fast keine Exemplare MIT Kreuzeinfassung!

Und diese 16 I und 17 I sind nun wirklich extrem selten und teuer!

Sehen wir uns die aktuellen Katalogpreise an (Schweizer Briefmarken Katalog 2017 (Sz. BM-Händler-Verband) dann sehen wir:

17 I: CHF 275'000 (gestempelt; es gibt keine ungebrauchten)
16 I: CHF 220'000 (gestempelt; es gibt keine ungebrauchten)
14 II: CHF 35'000 (gestempelt, ungebraucht ohne Bewertung, Katalog sagt "Marke kommt praktisch nicht vor")
13 II: CHF 3'800 (gestempelt, ungestempelt: CHF 10'000)
13 I: CHF 2'300 (gestempelt, ungestempelt: CHF 5'000)
14 I: CHF 2'100 (gestempelt, ungestempelt: CHF 4'400)
15 I: CHF 1'800 (gestempelt, ungestempelt: CHF 8'500)
19: CHF 1'500 (gestempelt, ungestempelt: CHF 26'000)
18: CHF 1'000 (gestempelt, ungestempelt: CHF 29'000)
15 II: CHF 750 (gestempelt, ungestempelt: CHF 2'500)
20: CHF 200 (gestempelt, ungestempelt: CHF 3'500)
16 II: CHF 200 (gestempelt, ungestempelt: CHF 1'300)
17 II: CHF 200 (gestempelt, ungestempelt: CHF 800)

Die hellblaue 5 Rappen-Marke ist also der "neue König".

Anbei eines der schönsten Exemplare, aus dem Postmuseum.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 25.02.2018 16:30:14 Gelesen: 562632# 356 @  
@ Heinz 7 [#355]

Die Zumstein Nr. 17 I ist heute also wesentlich höher bewertet als die Nr. 3 (Doppelgenf) oder die Nr. 9 (Waadt 4).

Schweizer Briefmarken Katalog 2017 (Sz.BM-Händler-Verband):

Nr. 3 *: CHF 100'000
Nr. 9 *: CHF 70'000
Nr. 17 I gest: CHF 275'000

Das ist nun relativ deutlich! Warum sich die Nr. 9 (Waadt 4) trotz ihrer grossen Seltenheit markant schwächer entwickelt hat, als die zwei anderen Marken kann ich nicht begründen.

Im Senf 1913 waren die zwei Rayon-Marken (siehe oben) auch aufgelistet, allerdings mit nur tiefen (bzw. sehr tiefen) Katalogwerten:

Zumstein Nr. 16 I: 10 Rappen Rayon II. gelb/rot = Senf 8 I: gestempelt: 400 Mark
Zumstein Nr. 17 II: 5 Rappen Rayon I. hellblau/rot = Senf 9 I: gestempelt: nur 80 Mark !

Diese Marke war vor hundert Jahren also sehr tief bewertet. Eine Erklärung dürfte sein, dass damals viele Sammler die Differenz zwischen "mit Kreuzeinfassung"/"ohne Kreuzeinfassung" nicht beachteten.

Eine Entwicklung von 80 (Mark 1912) auf 275'000 (CHF 2017) dürfte ganz-ganz weit in der Spitzengruppe ALLER Briefmarken weltweit anzusiedeln sein (siehe Anmerkung). Wer also 1912 beim Händler eine SOLCHE Briefmarke gekauft hat, hat das grosse Los gezogen!

Anmerkung: das ist also Faktor 3'437.5 (!!)
im Gegensatz zur Waadt 4 *: Faktor 28
oder zur Doppelgenf *: Faktor 62.5
 

Herzliche Grüsse
Heinz
 

Heinz 7 Am: 06.03.2018 22:26:34 Gelesen: 561331# 357 @  
@ Heinz 7 [#355]

Ich habe im Februar gezeigt, dass zwei Schweizer Marken im Verlauf der letzten hundert Jahre einen sehr steilen Aufstieg schafften: Von einer moderat bewerteten Briefmarke 1912 schafften es die Zumstein Nr. 16 I und 17 I sehr weit nach oben auf der Liste der wertvollsten Marken.

Bei Michel wurden die Rayon II und die Rayon I hellblau mit Kreuzeinfassung unter der Nummer 8 I und 9 I katalogisiert. Die Katalogwerte in CHF habe ich oben genannt. Wie stand der Michel 2010?

Rayon II/KE: Euro 110'000
Rayon I hellblau/KE: Euro 170'000.

Ganz aktuelle Katalogwerte kann ich im Moment nicht liefern. 2010 war der Euro noch deutlich mehr wert als der Schweizer Franken. Aber wir sehen auch an den Michel-Notierungen, dass diese Schweiz-Marken extrem teuer sind.

Die Rayon I hellblau/KE haben wir oben gezeigt, nun fehlt noch die Rayon II:



Anbei eine Abbildung aus dem Büchlein von O'Keefe: "Philatelic Gems 1" (1987). Es sind keine ungebrauchten Marken dieser seltenen Variante bekannt, aber auf dem Bild kommt die Kreuzeinfassung schön zum Ausdruck.

Aber auch in Farbe kann ich diese Rarität zeigen.



In der Sammlung Sylvain Wyler war die Rayon II/KE gleich drei Mal enthalten, davon 2 Mal lose und einmal auf Briefstück! "Ganz grosses Kino" also. Die Beschreibung durch den Sammler ersehen wir aus dem Scan. Nicht erwähnt ist die recht starke Druckfarben-Verschiebung auf beiden Marken; beide Kreuzeinfassungen sind nach unten verschoben. Der Rotdruck musste genau zum Schwarzdruck passen, damit das Schweizer Kreuz optimal herausgehoben wurde.

Heinz
 
merkuria Am: 10.03.2018 11:53:18 Gelesen: 561056# 358 @  
Heute möchte ich die wohl teuerste Briefmarke aus Grossbritannien vorstellen. Dabei handelt es sich um die One Penny rot gezähnt mit vier farbigen Eckbuchstaben (Mi Nr. 16) mit der 1863 datierten Druckplatten Nr. 77.

Marken von der Platte 77 wurden nie am Postschalter verkauft, da die schlechte Qualität der Platte nicht den Anforderungen für einen guten Druck entsprachen. Die Druckplatte 77 wurde vernichtet, ebenso die bereits in unbekannter Anzahl gedruckten Marken. Trotzdem gelangte eine unbekannte Anzahl dieser Marken in den Gebrauch. Gemäss Literatur sind uns bis heute 6 gestempelte Exemplare bekannt geworden, ein Exemplar davon befindet sich im britischen Postmuseum.


Auf der rechten Abbildung zeige ich den Standort der Plattennummer 77 auf der Marke

Den höchsten je erzielten Preis für eine einzelne englische Briefmarke löste Stanley Gibbons 2012 mit einem Exemplar dieser unverausgabten Plate 77 Marke. Diese wechselte damals für 550‘000 GB£ (zu der Zeit ca. 680‘000 €) den Besitzer und ging nach Australien!

Stanley Gibbons verkaufte 2016 ein weiteres Exemplar dieser Unverausgabten an einen nicht benannten britischen Sammler für 495‘000 GB£ (zu der Zeit ca. 640‘000 €). Dies ist der zweithöchste Preis der je für eine einzelne englische Briefmarke bezahlt wurde!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.03.2018 16:31:26 Gelesen: 560985# 359 @  
@ merkuria [#358]

Die Michel Nr. 16 von Grossbritannien ist im Katalog "Michel - Valuable Stamps of the World - Wertvolle Briefmarken aus aller Welt" von 2010 (1. Ausgabe) NICHT aufgeführt!

Wie ist das möglich? Gehört die oben genannte Marke nun in dieses Thema oder nicht? Die Antwort ist nicht eindeutig.

Ich will das gerne erläutern.

Die gezeigte Briefmarke (die Grundmarke) hatte (vor 18 Jahren) einen Katalogwert von Deutsche Mark 12.00 ungestempelt und DM 2.25 gestempelt. (Michel-Katalog 2000/2001, sorry, etwas in die Jahre gekommen). Sie wurde ab 1858 gedruckt, und zwar zig-millionenfach. Es gab viele Druckplatten dieser Marke, meines Wissens wurden 160 Druckplatten von Perkins & Bacon erstellt (Plates 69-228). 9 dieser Platten wurden nicht oder kaum verwendet, aus unterschiedlichen Gründen, die 151 anderen können voneinander unterschieden werden (!) und werden in englischen Spezialkatalogen sogar katalogisiert.

Platte 77 wurde nicht akzeptiert (und zerstört?). Doch einige Bogen davon wurden produziert und ein paar wenige Stück fanden schliesslich sogar den Weg in die Postzirkulation.

Nach meinen Kenntnissen gibt es neun registrierte Marken von Plate 77: vier ungebrauchte und fünf gebrauchte. (Jacques schreibt von sechs gestempelten).

Spezialsammler von England lassen sich diese seltene Abart offenbar sehr viel kosten, wie gezeigt in Beitrag 358. Die genannten zwei Resultate waren mir bisher nicht bekannt. Verrückt. Das einzige Verkaufsergebnis einer 1d Plate 77 der neueren Zeit sind die US$ 75'000, welche am 11.3.1987 bezahlt wurden für ein Exemplar der Isleham-collection (Auktion Christie's Robson Lowe, New York). Der Auktionator begnügte sich damals noch mit 10% Aufgeld, der Verkaufspreis war also US$ 82'500.

Ich nehme die oben genannten Ergebnisse 2012 und 2016 zur Kenntnis und bin gerne bereit, diese Marke als eine der wertvollsten der Welt zu "akzeptieren". Allerdings finde ich, es ist nötig, wenn wir weiterhin unterscheiden:

a) offizielle Marken, die sehr selten sind: in jedem Fall (egal ob gestempelt / ungestempelt)
b) offizielle Marken, die sehr selten und teuer sind: entweder gestempelt oder ungestempelt
c) offizielle Marken, die nur als besondere Abart selten sind

usw. Wir können dann auch noch die inoffiziellen Briefmarken nennen.
z.B.
d) nicht verausgabte Briefmarken
e) versehentliche Fehldrucke
f) Versuchsdrucke/Probedrucke.

Die 1 Penny rot gezähnt, Plate 77 gehört in die Kategorie c).

Nach Meinung von Sir Edward Bacon könnten die Marken der Plate 77 auch "trials" sein, "printed before plate 77 was rejected". Dann gehört die Marke in Kategorie f)

Ich habe in den letzten Monaten vor allem Briefmarken der Kategorie a) (=Liste Haas, 1905) und b) (=Liste Schubert, 1912) besprochen, siehe z.B. @ Heinz 7 [#318]. Ich werde mit diesen Studien noch fortfahren (ich habe mich zuerst auf die "Grundlagen" (= Raritäten im Jahr 1905 bzw. 1912) konzentrieren wollen, nicht ohne dabei zu vergleichen, wie diese "alten Raritäten" sich heute, rund 100 Jahre später, behaupten konnten).

Wie ich mich den Briefmarken der übrigen Kategorien c) - f) ... widmen kann und soll, muss ich im Moment noch offen lassen. Die nicht verausgabten Marken (d) werden von uns ja bereits in einem speziellen Thema behandelt.

Heinz
 
Koban Am: 11.03.2018 18:00:08 Gelesen: 560966# 360 @  
Weiteres zur Platte 77 findet sich hier:

http://pennyreds.co.uk/Plate-77-

Gruß,
Koban
 
merkuria Am: 11.03.2018 18:49:18 Gelesen: 560947# 361 @  
@ Heinz 7 [#359]

Sicher wollte ich hier keine Durchmischung der einzelnen Markenkategorien a) bis f) verursachen. Mir ist bewusst, dass die Plate 77 Marke eigentlich zur Kategorie d) gehört, nämlich zu den Unverausgabten.

Mit der Platte 77 wurde eine nicht bekannte Zahl Bögen gedruckt, welche bei der Kontrolle als nicht den Qualitätsansprüchen genügend abqualifiziert wurden. Die Platten sowie die gedruckten Bogen wurden aus diesen Gründen anschliessend vernichtet, weshalb sie zu den Unverausgabten zu zählen sind. Es muss angenommen werden, dass bei diesem Prozess eine nicht bekannte Anzahl dieser Drucke entwendet und als Frankaturware verwendet wurden.

Ich habe diese Ausgabe eigentlich nur aus einem Grund in diesem Thread vorgestellt: Die Plate 77 Marke weist seit 2012 mit 550‘000 GB£ den höchsten je erzielten Preis für eine einzelne englische Briefmarke aus.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.03.2018 23:32:00 Gelesen: 560912# 362 @  
@ Koban [#360]

Hallo Koban, Dein Link führt ins Leere, leider.

@ merkuria [#361]

Ist schon okay! Ich finde es auch interessant, hier die superteuren Marken (auch) zu zeigen, vor allem, wenn wir den Verkaufspreis/-ort benennen können. Dein Beitrag war berechtigt - "wertvollste Briefmarken der Welt". Es ist mir aber hoffentlich gelungen, die Problematik aufzuzeigen, welche diesem Thema hier innewohnt; wir sollten versuchen, die Kategorien getrennt zu halten, oder zumindest sauber zu bezeichnen, damit das Ganze nicht unübersichtlich wird.

Ich werde die Briefmarken der Kategorien c) - f) vorerst nur sehr ausnahmsweise in DIESEM Thema hier besprechen.

Gute neue Woche!

Grüsse
Heinz
 
Koban Am: 12.03.2018 00:06:51 Gelesen: 560906# 363 @  
@ Heinz 7 [#362]

Der Unterstrich erscheint trotz copy/paste und korrektem Link in der Vorschau, im Beitrag um einen _ zu kurz. Mir ist schleierhaft woran das liegt.

Im Zweifel über Google:

one penny red plate number 77

Erstes Suchergebnis. Es lohnt sich.

Gruß,
Koban
 
Heinz 7 Am: 12.03.2018 14:57:05 Gelesen: 560836# 364 @  
@ Koban [#363]

Ich habe "http://pennyreds.co.uk/Plate-77-"; nachgelesen, und das ist sehr interessant! Der Autor spricht dort von nur 8 Exemplaren (4 ungebraucht, 4 gestempelt), und stellt die 8 auch gleich in Wort und Bild vor, plus eine weitere, die beim Erdbeben 1906 San Francisco verloren ging.

Das Exemplar aus der Isleham-Sammlung (siehe Heinz 7 [#359]) ist da auch gezeigt. Es ist offenbar das Stück, das 25 Jahre später so teuer verkauft wurde! (GB£ 550'000 / 2012; gegenüber US$ 82'500 / 1987).



Einen Kommentar erlaube ich mir.

Ich bin nicht ganz so euphorisch über den Wert dieser Briefmarke.

Eine Briefmarke, die gleich aussieht wie tausend andere, ist meines Erachtens nicht gleich begehrenswert, wie z.B. eine Hawaii 2 Cents-Marke (gestempelt). (vgl. Heinz 7 [#136]). Trotzdem soll sie wesentlich teurer sein? - Aber dazu kann ja jeder seine eigene Meinung haben!

Heinz
 
buzones Am: 16.03.2018 15:42:10 Gelesen: 560404# 365 @  
Gerade kam eine Email vom Auktionshaus Burda (Prag) bei mir an, die mir mitteilt, dass die seltenste tschechoslowakische Briefmarke bei ihnen in der Auktion #56 (11.03.2018) zum Rekordpreis von 9.300.000 CZK (= 372.000 EUR!) zugeschlagen wurde! Respekt!

Es handelt sich um eine ungebrauchte Marke zu 4 Kronen im Breitformat auf Faserpapier mit kopfstehendem Aufdruck POŠTA ČESKOSLOVENSKÁ 1919.



Und dazu noch die Original-Losbeschreibung (auf Englisch): „ THE RAREST CZECHOSLOVAK STAMP / Pof.50b FP, Coat of arms 4 K light green on GRANITE PAPER WITH INVERTED BLACK OVEPRINT POŠTA ČESKOSLOVENSKÁ 1919; wide format, excellent centering, overprint type II; superb piece with original gum, lightly hinged, cat. by estimation 7.000.000 CZK, certificates Vrba 2017, Gilbert, Karásek, Pittermann + copy of certificate František Beneš 1992, exp. Šula, Mrňák, Tribuna and Lešetický; THE RAREST AND MOST VALUABLE CZECHOSLOVAK STAMP, THE GEM OF WHOLE CZECHOSLOVAK PHILATELY, unique piece, the only one example recorded, in 1928 sold in public auction in Brno (famous auction Přehnálek for 31.900Kč), after 1945 placed in Postal museum in Prague, exhibited on world stamp shows PRAGA 1968, PRAGA 1978 and PRAGA 1988; in 1990´s bought by Mr. Ludvík Pytlíček as the most important acquisition of his magnificent collection of Czechoslovakia, after 90 years is this elusive and famous stamp in public offer!!!, GREAT EUROPEAN RARITY!

Ich finde, die Marke gehört auch in diesen Thread! ;-)
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 17:52:58 Gelesen: 560382# 366 @  
@ buzones [#365]

Lieber Kollege,

Danke für den Beitrag und die Anregung "die Marke gehört auch in diesen Thread".

Ich komme mir ein bisschen vor wie ein Professor im Lesesaal. Er hat einen Vorgehensplan und trifft auch auf interessierte Studenten! Er freut sich darüber und sieht, wie das Interesse am Thema steigt und sich immer neue Studenten anschliessen.

Über die Fragen der Studenten, die noch "mehr" wissen wollen zu dem Thema oder selber interessante Kenntnisse haben, freut er sich einerseits, weiss aber auch, dass dies nun in seinem "Lehrplan" zeitlich nicht hineinpasst. Was tun, also?

Erstmals "Dankeschön sagen" (das wäre geschafft!). Doch gerne möchte ich mich zu dieser Marke auch ein wenig äussern, möchte dazu eine "Gewichtung" abgeben und sie wenn möglich sogar einreihen in eine (noch nicht bestehende!) "Liste der Besten".

Um dies alles fundiert machen zu können, müssen wir aber erst die Grundlagen abschliessen, und da sind wir noch nicht ganz so weit. Die Liste "Schubert 1912" ist abgearbeitet ("Pflichtfach"), aber bei der Liste "Haas 1905" bin ich noch nicht ganz durch! Gerade GESTERN habe ich wieder daran gearbeitet (Vorbereitung für einen neuen Beitrag)!

Du siehst also: wir "tummeln" uns noch anfangs des 20. Jahrhunderts herum, wollen da unsere Erkenntnisse noch abschliessen, bevor wir dann aufbrechen und sehen, was sich seit 1912 alles verändert hat. Dazu gehört natürlich: Welche Werte sind NEU DAZUGEKOMMEN?

Deine vorgestellte Marke hat Jahrgang 1919, kann also in meinem "Lehrplan" noch gar nicht vorgekommen sein! Einverstanden? Aber ich komme darauf zurück. Versprochen!

Heinz
 
buzones Am: 16.03.2018 18:47:03 Gelesen: 560365# 367 @  
Lieber Kollege,

ich entschuldige mich hiermit auf's Äußerste dafür, dass ich den Lehrplan durcheinander gebracht habe! Es war meinerseits ein "Spontanposting": Email gelesen und kurz danach in's Forum geschaut, wo mir der vorliegede Thread in's Auge sprang. Ich dachte: "Passt doch gut!" und hab's eingestellt, ohne mich mit den Präliminarien näher zu befassen. *ascheaufmeinhauptstreu*

Also: Mein unqualifizierter Beitrag darf gerne gelöscht werden – mittlerweile hat er auch im "Nachbar-Thread" der kopfstehenden Überdrucke ein Zuhause gefunden.

Ralf
 
10Parale Am: 16.03.2018 19:26:12 Gelesen: 560360# 368 @  
@ buzones [#367]

Da ich wie viele Philatelisten (Hobby-, Profi und sonstige Spezies des Homo collectus) gerade eine Reise nach Prag plane, wo dieses Jahr die Praga 2018 stattfindet (August), habe ich diesen Beitrag von Ihnen mit größtem Interesse verschlungen.

Ein paar wenigen tschechischen Freunden (keine Philatelisten!), die ich neu hinzugewonnen habe, kann ich endlich erzählen, dass auch ihr Land von philatelistischen Preziosen gesegnet ist. Soviel von meiner Seite zu der vereinigenden Kraft dieses Threads "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt", der bestimmt ein außerordentliches Lehrbuch darstellt, Heinz 7 sei es gedankt.

Er mag mir auch dieses "Spontanposting" verzeihen, aber buzones Beitrag war es wert.

10Parale
 
bayern klassisch Am: 16.03.2018 19:46:25 Gelesen: 560356# 369 @  
Liebe Freunde,

ich würde kein Posting von buzones löschen, kein einziges, nicht mal spontan. ;-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 20:01:21 Gelesen: 560346# 370 @  
@ buzones [#367]

Nein, um Himmels Willen - da wurde ich (wirklich?) ganz falsch verstanden!

Erstens: ich habe nie gesagt, Dein Beitrag sei unqualifiziert oder passe nicht in dieses Thema
zweitens: ich sage doch, ich freue mich über Deinen Beitrag!
drittens: mein Beitrag als "Professor im Lesesaal" ist doch augenzwinkernd gemeint, ist dies nicht ersichtlich?

Also: Schwamm drüber! Bitte nicht Dinge hineininterpretieren, die ich nie gesagt habe.

Ich werde vermutlich früher oder später auf diese Marke zurückkommen, möchte aber zuerst die Liste "Haas 1905" beenden. Ich habe (von anderen Lesern) schon den Wunsch gehört, ich solle meinem "roten Faden" weiter folgen. Das mache ich gerne, ausser, es werde nicht mehr gewünscht.

Okay?

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 21:49:44 Gelesen: 560319# 371 @  
@ Heinz 7 [#318]

Es ist eine Weile her, seit ich die letzte Tabelle zeigte. Damals zeigte ich die erstplatzierten Stücke der Studie Schubert 1912.

Nun möchte ich anschliessen mit den besten Stücken der Listen Haas 1905. Die meisten Stücke kennen wir natürlich schon, aber es sind doch ein paar neue dabei. Und - das sei nochmals gesagt - der Ansatz Haas war ein anderer, als der Ansatz Schubert!

Haas listete NUR die Marken, die AUF JEDEN FALL selten sind (gebraucht UND ungebraucht).

Schubert aber listete die Marken mit den höchsten Katalognotierungen (gebraucht ODER ungebraucht).

Ein Extremfall, der den Unterschied der zwei Listen zeigt, ist die Württemberg Senf Nr. 13: 1859 Wappen, 6 Kreuzer grün, Marke ohne Seidenfaden.

Ungebraucht hatte die Marke einen stolzen Wert von 1000 Goldmark gestempelt aber listet die Marke nur mit 4 Mark!

Auf der Liste Schubert erreicht die Marke also den respektablen 58. Platz (Position 58.17); für Haas spielte die Marke aber absolut keine Rolle!

Wir haben zuerst die Liste Schubert kennengelernt, ich schlage nun aber vor, die Liste Haas 1905 an den Anfang der Studie zu setzen: DIESE MARKEN sind wirklich absolute Briefmarken-Raritäten.

Ein weiterer interessanter Ansatz bei Haas ist, dass er unterscheided zwischen normalen (verausgabten) staatlichen Marken und Fehldrucken, die irrtümlich entstanden.

Die Liste zeigt nun die ersten 24 Marken (zwei Dutzend) und ein Dutzend Fehldrucke. Bis heute habe ich 22 von 24 und 10 von 12 Fehldrucken vorgestellt. Die noch fehlenden Stücke werde ich nachliefern.



In Spalte 3 sehen wir den Querverweis auf die Liste Schubert 1912. Wir finden immerhin 8 Marken bei Haas, die bei Schubert aus den bekannten Gründen nicht gelistet wurden (i.d.R.: keine Preisangaben bei Senf).

Ich habe aber darauf hingewiesen, dass auch die Liste Haas nicht perfekt ist: gewisse Marken wurden weggelassen. Für unserer Thema "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" möchte ich sie aber wenn möglich auch in Betracht ziehen, zumindest teilweise.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 22:05:56 Gelesen: 560315# 372 @  
@ Heinz 7 [#371]

Ich habe auf obiger Liste auch den Katalogwert festgehalten, obwohl er im Buch Haas nicht genannt wurde. Die Studien Haas/Schubert lagen zeitlich nicht sehr weit auseinander. Um das Ganze nicht noch komplexer zu machen, habe ich nun denselben Katalogwert verwendet: beidesmal: Senf 1912 (oder 1913).

Auch Haas dürfte sich 1905 weitgehend am (damaligen) Senf orientiert haben.

Was zeigen uns die Listen Haas?

Hoch im Kurs standen die britischen Kolonien British Guiana und Mauritius, sowie Hawaii. Die Europäer sind nur vereinzelt vertreten, doch bei den seltensten Fehldrucken sind sie gut vertreten (und das, obwohl der Schweden Tre Skilling Error fehlte!).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 16.03.2018 22:40:44 Gelesen: 560306# 373 @  
@ Heinz 7 [#371]

Auf der Liste Haas 1905 steht auf Platz 23:

British Guiana, 1856, 4 Cents karmin (Senf Nr. 10)



Die Marke werden viele Philatelisten kennen, weil die Senf Nr. 9 die weltbekannte "ONE CENT BRITISH GUIANA 1856" gleich aussieht (siehe z.B. Beitrag 9)

Es wundert mich etwas, dass diese Marke bei Haas es auf Platz 23 schaffte. Sie hatte bei Senf 1912/1913 einen Katalogwert von (nur) Goldmark 500 (gestempelt). Ungestempelt ist die Marke viel seltener (zwei Stück bekannt?) und war (und ist) unbewertet in den Katalogen Senf (1912) und Michel (2010). Bei Schubert kam die Marke nicht unter die ersten hundert Plätze; dafür waren mind. 750 Goldmark erforderlich.

Im Michel 2010 hat die Senf Nr. 10 = Michel Nr. 10 einen Katalogwert von Euro 11'000.

An der Auktion von David Feldman wurden diese Preise aber pulverisiert (Juni 2014)

Los 60073 gest. Exemplar - Ausruf: Euro 4'000 - PR: Euro 40'000
Los 60074 gest. Exemplar - Ausruf: Euro 3'000 - PR: Euro 48'000
Los 60075 gest. Exemplar - Ausruf: Euro 3'000 - PR: Euro 40'000
Los 60076 gest. Exemplar - Ausruf: Euro 3'000 - PR: Euro 50'000

Das sind doch erstaunliche Ergebnisse, vor allem, wenn gleich alle vier Stücke weit über Katalog verkauft wurden.

British Guiana ist eben immer wieder ein Magnet für kaufkräftige Sammler!

Heinz
 
Schwämmchen² Am: 17.03.2018 00:41:27 Gelesen: 560290# 374 @  
In chinesischen Philatelie gibt es grob geschätzt ca. 200 Einzelmarken mit einem Handelswert über 10.000.- EUR, denke hier haben die Chinesen auch einen Rekord aufgestellt.

bspw diese unscheinbare Marke (verkauft in China 2017) ca. 21.000.- EUR (Ost China 1942, Yang EC265). Drei Exemplare existieren (zwei davon in Privathänden).


 
Heinz 7 Am: 17.03.2018 13:08:04 Gelesen: 560236# 375 @  
@ Schwämmchen² [#374]

Lieber Roman,

danke für Deinen Beitrag. Ich habe diese Marke noch nie gesehen (oder kann mich nicht daran erinnern).

Es ist korrekt, dass China Ende 20. Jahrhundert/anfangs 21. Jahrhundert enorm zugelegt hat mit teuren Briefmarken. Auch Jacques hat in diesem Thema davon schon einige ganz teure Stücke vorgestellt.

Ich kenne mich da nicht sehr gut aus und kann dazu nur wenig sagen. Es dünkt mich aber, dass im Bereich, den Du nennst (Wert > Euro 10'000) auch die USA unglaublich viele Marken hat. Vielleicht noch mehr als China? - Sicherlich ein Hauptgrund dafür ist in der Tatsache zu finden, dass in diesen zwei Ländern heute die grösste Anzahl an Millionären wohnen. Dass einige von ihnen ihr Geld auch für Briefmarken ausgeben, ist wohl für die Philatelie weltweit eine gute Sache.

Dass die Sammler (und auch die Briefmarken) aus Europa hier vielleicht etwas in den Hintergrund rücken, ist vermutlich auch eine Folge davon.

Den höchsten Preis für eine chinesische Marke vor rund hundert Jahren war übrigens vermutlich 250 Goldmark (Senf 1913), also doch deutlich unter den Werten der damals Teuersten. (Ohne Gewähr, wäre noch zu verifizieren). Die Marke dazu kennen wir schon:

Senf Nr. 33 I. Kaiserlich Chinesische Post, Wertaufdruck. 1 Dollar auf 3 Cents. Abart: "mit fetterem Aufdruck". Ich nehme an, das ist die heutige Michel Nr. 33 I: "chinesischer Aufdruck schmal" mit einem imposanten Katalogwert von Euro 340'000 (Michel 2010).



Ich erlaube mir, anbei das Foto aus Beitrag 28 nochmals zu zeigen - siehe: merkuria [#28], Jacques hat dazu das Wichtigste schon geschrieben.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
buzones Am: 17.03.2018 20:15:48 Gelesen: 560183# 376 @  
@ Heinz 7 [#370]

Lieber Heinz,

nur keine Aufregung: Ich hab's nicht so ernst gemeint wie du es nicht gemeint hattest – oder so.

Alles gut und weiterhin viel Spaß mit diesem interessanten Thread!

Beste Philagrüße
Ralf
 

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