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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 951 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:21:41 Gelesen: 269234# 777 @  
@ Heinz 7 [#776]

Die gestempelte Marke «PHILA…» (=Philadelphia) wurde erst 1915 oder 1916 vermutlich von Sammler William L. Stevenson gefunden (gemäss Informationen von Scott Trepel). Offenbar wurde sie später aber vermisst, und erst 1957 bei den Händlern Henry Kuhlmann / Carl Subak wiedergefunden. Es war damals somit das einzige Stück, das man hätte kaufen können. Der sehr angesehene Sammler Lester Brookman kaufte die Marke, die er in seinen wegweisenden Handbüchern schon beschrieben hatte. Die Marke gelangte in die Sammlung Wilbur Schilling, vermutlich gegen einen stolzen Preis. Die Marke, die im Scott-Katalog 1939 noch unbewertet war, wies im Katalog Scott 1970 nun einen Katalogwert aus von US$ 25'000; das war damals sehr viel Geld und dies war eine der höchsten Katalognotierungen weltweit.

Die Marke wurde 1975 offenbar erstmals öffentlich verkauft durch Robert A. Siegel, New York.



Die 1 Cent-Marke wurde im Rarity-Sale 1975 angeboten, und gut verkauft. Der Katalogwert damals lag bei US$ 25'000 und der Auktionserlös war US$ 42'500.

Doch bereits 1977 wurde die Marke zum zweiten Mal an einer öffentlichen Auktion angeboten.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:24:21 Gelesen: 269231# 778 @  
@ Heinz 7 [#777]

Wer der Einlieferer war, ist (mir) nicht bekannt, vielleicht war es Mr. And Mrs. Alvin R. Kantor, die im Auktionskatalog genannt wurden. Unverständlich für mich ist aber die unspektakuläre Anpreisung dieser Rarität! Sotheby Parke Berner Stamp Auction Co., Inc., Danbury, Ct. gab einen unscheinbaren Katalog heraus, auf dessen Titelseite nicht etwa das Unikat zu sehen war, sondern eine unwichtige Marke (Scott no. 17, mit einem Katalogwert von US$ 82.50).



Auf Seite 12 des Kataloges, der nur 313 Lose anbot, hatte es dann aber in sich: «A complete showing oft he «Z» grills» war hier zu sehen:

Los 105: Scott 85A: 1 Cent-Marke, Grill Z
Los 106: Scott 85B: 2 Cents-Marke, Grill Z
Los 107: Scott 85C: 3 Cents-Marke, Grill Z
Los 108: Scott 85D: 10 Cents-Marke, Grill Z
Los 109: Scott 85E: 12 Cents-Marke, Grill Z
Los 110: Scott 85F: 15 Cents-Marke, Grill Z



Immerhin war das Los 105 korrekt beschrieben und auch die Preisangabe (US$ 50'000) gab einen Hinweis auf die Seltenheit des Stückes. Vermutlich stand 1977 die Scott-Katalognotierung damals bei diesem Wert.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:26:32 Gelesen: 269230# 779 @  
@ Heinz 7 [#778]

1985 gab die bekannte Journalistin Donna O’Keefe den zweiten Band einer sehr interessanten Serie heraus: «Linn’s Philatelic Gems». Band 2 von 1985 listete auf Seite 154 nun diese Marke Scott 85A auf, mit einigen Hintergrundinformationen. Wichtig ist ihre Angabe: «Value: $ 110,000». Dazu schreibt sie, dass die Firma «Superior Stamp and Coin Company» Los 105 für US$ 90'000 gekauft hatte. Das Stück wurde offenbar noch im selben Jahr weiterverkauft an Dr. Jerry Buss.

Warum z.B. Ryohei Ishikawa das Stück offenbar nicht kaufen wollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ishikawa baute in diesen Jahren eine sehr bedeutende USA-Sammlung auf und Geld spielte dabei offenbar keine grosse Rolle.

Nur 9 Jahre später konnte «Superior Stamp and Coin Company, Beverly Hills, California» das Stück zum zweiten Mal verkaufen. Per Auktion brachte sie u.a. die «Dr. Jerry Buss Collection» zum Verkauf.



Nun wurde die Marke verkaufsfördernd angepriesen, und dies verfehlte die Wirkung nicht. Buss hatte das Glück, dass Sammler Robert Zoellner eine «USA komplett»-Sammlung zusammentragen wollte, MIT der Scott Nr. 85A. Das Los stiess dann auf grosses Interesse, und wurde erst bei US$ 380'000 zugeschlagen (plus 10 % Aufgeld, also US$ 418'000).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.10.2021 10:29:15 Gelesen: 269226# 780 @  
@ Heinz 7 [#779]

Doch damit war das Ende noch immer nicht erreicht. Robert A. Siegel durfte 1998 die Robert Zoellner-Sammlung anbieten. (Im Katalog sind beide Scott 85A abgebildet, so auch die früher ungebrauchte Marke aus der Sammlung Miller. Nun trägt sie offenbar einen unklaren (Falsch-) Stempel!).



Der Preis des «Philadelphia»-Exemplares (Los 226) lag 1998 bei beeindruckenden US$ 850'000 plus 10 % = US$ 935'000. Der Käufer des Loses war angeblich Donald Sundman. Dieser tauschte die Briefmarke einige Jahre später gegen einen Viererblock der «Inverted Jennies», welchem ein Wert von US$ 3 Millionen zugerechnet wurde (gemäss Wikipedia). Seither ist die Briefmarke wohl im Besitz des Sammlers William Gross, der in den letzten 20 Jahren schon viele Käufe und einige sehr publikumswirksame Verkäufe gemacht hat.

Damit will ich die wichtigsten Erkenntnisse zu dem kometenhaften Aufstieg einer äusserlich unscheinbaren Briefmarke abschliessen. Meine geäusserte Absicht (16. Juni 2015) konnte ich endlich umsetzen. Die mir bekannten/vermuteten Besitzer der zwei Exemplare dieser speziellen Marke, die eigentlich «nur» eine Abart der Scott Nr. 63 ist, seien hier noch tabellarisch aufgelistet.



(Schluss)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:18:16 Gelesen: 263500# 781 @  
Nur relativ wenige Briefmarken konnten von Leon N. Williams in seinem monumentalen Werk „Encyclopaedia of rare and famous stamps“ berücksichtigt werden. Band 1 erzählte die „Stories“ (1992), Band 2 listete einige Marken auf und zeigte, wann und wo die Briefmarke auftauchte und welchen Sammlern sie gehörte („2. The Biographies“ 1997). Ich habe diese Bücher schon oft genannt, wenn ich Artikel zum Thema „die seltensten und wertvollsten Briefmarken“ schrieb.

Eine Briefmarke, die bei Williams in beiden Bänden erwähnt wurde, ist die „Fiji, 1881 (April) 2d. error of colour: ultramarine instead of yellow-green“.

Die Marke hatte die Katalognummer Stanley Gibbons 95a (Stanley Gibbons Katalog „Stamps of the world 1939“). Im Michel Katalog 1968/69 habe ich die Marke nicht gefunden, ebenso wenig wie im Katalog Michel „Wertvolle Briefmarken aus aller Welt“ (2010). Scott listet die Marke als no. 41b.

Eine ausgezeichnete Beschreibung und Würdigung dieser Briefmarke erfolgte im Jahr 1987, als Donna O’Keefe im Büchlein „Linn’s Philatelic Gems 3“ auf 167 Seiten weitere Raritäten vorstellte.



Seite 58-62 behandelte eben diese Marke „The Fiji error“. Daraus sei erwähnt: 1878 erschien eine neue Briefmarkenserie von Fidschi, welche ein „V.R.“ Monogram unter einer Krone zeigte. Der 1 Penny-Wert war in ultramariner Farbe gedruckt, der 2 Pence Wert in grün. Die Marken sind gelistet bei Michel (1968/69) als Nummern 18a und 19 und hatten einen Katalogwert von DM 6.00 bzw. DM 7.00.

1881 wurden bei der Druckerei weitere 50‘000 Marken der Wertstufe 2d und 30‘000 Marken der Wertstufe 6d bestellt; sie sollen am 11.4.1881 geliefert worden sein. Allerdings waren die 2d Marken ultramarin (statt grün). Sie wurden darum zurückgeschickt und sollten vernichtet werden. In einem Archiv findet sich ein Eintrag 24.7.1890: „We have this day destroyed by fire 49,940 Postage Stamps (twopenny stamps colored blue in error) - R. Scott, D.J. Chisholm“). (sic: "twopenny" statt "two Pence").

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:22:20 Gelesen: 263496# 782 @  
@ Heinz 7 [#781]

Die erste Erwähnung dieses philatelistischen Fehlers in der Fachpresse erfolgte gemäss O’Keefe erst im Dezember 1892 (im „London Philatelist“). Dort wurde gesagt, dass nur ein Exemplar von diesem Fehldruck noch bestehe und dieses an Briefmarkenkönig Ferrary verkauft worden sei.

Allerdings kamen später drei weitere Marken ans Tageslicht. Edward D. Bacon berichtete, dass die Sammlung des Königs Georg V. diesen Fehldruck auch beinhalte. Bacon nahm an, dass nur zwei Exemplare davon existieren (Vortrag vom 4.11.1926).

Doch Williams listet (1997) vier Marken auf:

I. 1892 erste Eintragung: Kauf durch Hilkes, Kirkpatrick & Co. und Weiterverkauf an Ferrary
II. Datum unbekannt: Marke 2 kommt in die königliche Sammlung
III. A.W. Cox erwirbt Marke 3. Datum unbekannt. 1933 wurde die Cox-Sammlung verkauft bei H.R. Harmer, London
IV. Im Archiv von Crown Agents‘ Philatelic Security and Printing Archive befand sich Marke 4. Datum des Einganges unbekannt. Sie kam später in die British Library collection.

Daraus ist ersichtlich, dass nur Marke 1 + 3 für Sammler verfügbar waren.

Nun interessieren uns bestimmt die seltenen Gelegenheiten, als solche Marken zum Verkauf standen. Da eine genaue Recherche von noch offenen Fragen Zeit erfordert, möchte ich heute Exemplar I noch nicht detailliert vorstellen. Aber … eine traurige Geschichte vorweg:

Die Marke existiert heute nicht mehr! Sie fiel am 16. Februar 1983 einem australischen Buschfeuer zum Opfer. John Gartner, ein grosser Sammler aus Australien hatte die Briefmarke (wohl 1975 oder etwas später) gekauft. Am 16. Februar 1983 fiel sein Haus den Flammen zum Opfer. Es verbrannten nicht nur seltene Briefmarken, sondern auch eine 25‘000-Einheiten-Bibliothek! (siehe Bericht O’Keefe, scan aus Seite 61).



(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:26:04 Gelesen: 263493# 783 @  
@ Heinz 7 [#782]

Damit rückt unsere Marke Nr. 3 noch stärker in den Fokus unserer Betrachtung. 1933 wurde sie gemäss Williams erstmals öffentlich verkauft: H.R. Harmer Ltd. London, A.W. Cox Collection. Gemäss Williams tauchte die Marke erst 53 Jahre später wieder auf.



1986 fand in den USA eine grosse internationale Briefmarkenausstellung statt („Ameripex `86“). Dazu gab das Haus Harmers (New York / San Francisco / London) eine Verkaufsbroschüre heraus, in der 107 Raritäten angeboten wurden.

Los 62 interessiert uns heute besonders:



Wir kennen den Käufer nicht, gut möglich, dass es Peter Robertson war.

(Fortsetzung folgt)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 13:40:08 Gelesen: 263488# 784 @  
@ Heinz 7 [#783]

Sechs Jahre nach 1986 konnte Christie’s Robson Lowe, London, die Peter Robertson Sammlung versteigern und hier wurde die Marke gross angepriesen.



Los 106 wurde auf Seite 20 beschrieben. Der Verbleib der anderen drei bekannten Marken wurde aufgelistet (inkl. Hinweis auf den tragischen Verlust der Marke ex Ferrary). Los 106 hatte einen Schätzpreis von GB£ 15'000. Gemäss Angabe von Williams blieb Los 106 aber unverkauft.

Schon vier Jahre später aber wurde die Marke schon wieder angeboten!

Shreves Philatelic Galleries, Inc., konnte 1996 die «Gibralter»-Sammlung «Great Britain & British Commonwealth» anbieten. Als wichtige Rarität wurde Los 244 auch farbig auf der Titelseite gezeigt: «unsere» Fiji Marke 3.



Gemäss Ergebnisliste wurde das gute Stück auch tatsächlich verkauft: Los 244 erzielte US$ 32'500, dazu kamen 10 % Aufgeld. Interessant: der Preis (ohne Aufgeld) entsprach genau dem Preis, den O’Keefe der Marke zugeteilt hatte ($ 32'500), aufgrund einer Scott-Notierung in dieser Höhe.

Man mag sich wundern, dass dieses extrem seltene Stück nicht noch teurer wurde. Dabei spielt sicher eine Rolle, dass die Marke offiziell nie verausgabt wurde. Sie hat also einen ähnlichen Status wie die «Gscheidle-Marke» Deutschland (Michel XIII) oder die Audrey-Hepburn Marke Deutschland (Michel XIX).

Aber sie ist viel seltener. Sie gilt wohl zu recht als einzig verfügbares Exemplar. Obgleich wir nicht ganz ausschliessen können, dass weitere Exemplare der Marke bestehen, denn gemäss Protokoll wurden nur 49'940 zerstört (siehe Beitrag 781). Über die 56 "fehlenden" Marken weiss man aber meines Wissens seit 131 Jahren nichts. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Exemplare dieses Farbfehldruckes auftauchen, ist sehr gering.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 24.10.2021 14:40:25 Gelesen: 263459# 785 @  
@ Heinz 7 [#782]

Vielleicht greife ich dir bezüglich des Stücks aus der Ferrary-Sammlung vorweg oder es ist hilfreich. im Band 2 des Kohlhandbuchs Seiten 449 - 451 wird der Fehldruck aufgeführt. Dort steht, dass das Stück von Ferrary bei der VII. Auktion für 1500 Fr. in einem Lot mit weiteren Marken an A. Hind verkauft wurde. Es müsste sich demnach um Los 326 mit 164 Marken handeln.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 24.10.2021 19:57:03 Gelesen: 263383# 786 @  
@ Martin de Matin [#785]

Lieber Martin,

ich habe das Sammellos bei Ferrary auch gefunden; es war wirklich dieses Sammellos 326! Es war natürlich wenig verkaufsfördernd, dass diese Marke nicht einzeln angeboten wurde.

Das Kohl Briefmarken-Handbuch habe ich auch betrachtet, habe aber keinen Hinweis gefunden. Ich habe "nur" das Handbuch von 1914/1915 konsultiert (10. Ausgabe).

Offenbar hast Du eine spätere Auflage zitiert.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 24.10.2021 21:02:44 Gelesen: 263347# 787 @  
@ Heinz 7 [#786]

Es steht in der 11. Auflage des Band 2 von 1928. Dort wird von zwei bekannten Exemplaren geschrieben; dem von Ferrary und das Stück der königlichen Sammlung. Eine Preisangabe gab es nicht, es gab nur die Katalognr. 18Fa.

Im Gibbons von 1920 wird die Marke als Nr. 95a aufgeführt aber auch ohne Preis.

Gruss
Martin
 
Martin de Matin Am: 01.11.2021 14:28:15 Gelesen: 261968# 788 @  
Nachdem ich die ganzen vorherigen Beiträge durchgegangen bin, müsste bisher über ein besonderes Stück von Australien noch nicht gezeigt worden sein.

Am 1.1.1850 verausgabte der Australische Staat Neusüdwales seine ersten Marken. Die Marken hatten die Wertstufen 1 Penny, 2 Pence und 3 Pence. Von den einzelnen Wertstufen gibt es teilweise mehrere Platten. Die meisten (5 Stück) sind von der 2p. Die Platte zwei der 2p bestand aus 24 Marken mit 2 Reihen zu 12 Stück. Einige Sammler kennen ja die Zwischenstege der ersten Marken von Bayern oder die Kehrdrucke der ersten Frankreichmarken, aber die wenigsten kennen das einzig vollständig erhaltene Kehrdruckzwischenstegpaar der Erstausgabe von Neusüdwales. Bei dem Zwischenstegkehrdruckpaar sind die Felder 1 und 12 von zwei Bogen zu sehen.



Der oben gezeigte Brief wurde 1903 vom Briefmarkenhändler Fred Hagen entdeckt. Der Brief soll in der Clarke und Meinertzhagensammlung befunden haben, ehe er über den Händler Thomas Allen im Jahr 1940 an Alfred F. Lichtenstein verkauft wurde. Am 14.5 1990 wurde der Brief dann bei Harmers of New York als Los 60 versteigert. Der Zuschlag erfolgte bei 45.000 Pfund (rund 75.000 Dollar).

Am 8.11.1995 wurde der Brief bei Robert Siegel Auktionen in New York als ein Stück der hervorragenden Neusüdwalessammlung von V.P. Manwood versteigert. Das Los brachte 150.000 Dollar. In fünf Jahren also eine beträchtliche Steigerung. In der Sammlung befanden sich einige extrem seltene Stücke, wobei ich von einem etwas traurigen Stück (ex Ferrary) später berichten werde.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 02.11.2021 22:59:20 Gelesen: 261644# 789 @  
@ Martin de Matin [#788]

"It is undoubtedly the rarest variety of any of the Australian States".

Mit diesen Worten würdigte kein Geringerer als Leon N. Williams den Brief mit dem kopfstehenden Kehrdruckpaar in seinem monumentalen Werk: "Encyclopaedia of rare and famous stamps" (Band I, 1993, Seite 234+235).

Die Australischen Staaten sind nicht arm an schönen, seltenen Briefmarken und Briefen, daher sollte uns dieser Preis nicht überraschen. Der Brief tauchte 1990 zum ersten Mal nach rund 50 Jahren öffentlich auf (an der Auktion Louise Boyd Dale, Harmers of New York), nachdem ihr Vater Alfred Lichtenstein den Brief wohl um 1940 vom Händler Tom Allen kaufte (alle diese Angaben gemäss Hinweisen von Williams). Die Auktion wurde nicht in New York, sondern bei der Schwester-Gesellschaft Harmers of London, in London verkauft; darum auch ein Ergebnis in GB£.

Die Marke "Sydney views, Two Pence blue", ist nicht sooo selten, aber als kopfstehendes Kehrdruckpaar ist es meines Wissens ein Unikat. Der Brief wurde in Sydney aufgegeben am 30 July 1850 und verschickt nach Melbourne (Ankunftsstempel auf der Rückseite).

Sammler hatten immer schon eine Schwäche für Kehrdruck-Paare (Tête-bêche pairs), das zeigen auch mehrere Beispiele aus anderen Staaten. Nicht zuletzt das 27-Parale-Tête-bêche-Kehrdruckpaar von Rumänien (Fürstentum Moldau) zählt ebenfalls zu den ganz begehrten philatelistischen Raritäten der Welt. Siehe [#242].

Wir haben dieses Markenpaar schon etwas besprochen, darum hier statt einer Wiederholung nur der Hinweis auf die Beiträge [#242] bis [#245].

Heinz
 
Heinz 7 Am: 03.11.2021 21:29:48 Gelesen: 261372# 790 @  
@ Martin de Matin [#788]

Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, den Siegel-Katalog 8.11.1995 zu studieren. Aber es wundert mich, dass unser Brief dann verkauft wurde "ex Manwood" (wie Du schreibst).

Hintergrund: Wenige Monate zuvor wurde dieser Wunderbrief an einer Ausstellung in London gezeigt:

"Rare Stamps of the World" eine Ausstellung im Claridge's Hotel, London, fand statt am 6.-8. Juli 1995. Auf Seite 16/17 stelle Dale Forster diesen Brief aus.



Nichts deutet darauf hin, dass dieser Brief damals Herrn Manwood gehörte. Wenn er aber in der Sammlung Dale Forster, USA, war, wieso wurde er dann bereits ein halbes Jahr später von einem anderen Sammler verkauft?

Ich versuche, den Siegel-Katalog zu konsultieren, vielleicht steht da etwas.

Dass ich dem TB-Paar von New South Wales in Beitrag 789 das TB-Paar vom Fürstentum Moldau (27 Parale) gegenüberstellte, hat noch einen besonderen Grund: Beide diese Einheiten entstanden, weil der Papierbogen bei der Produktion gedreht werden musste! Beim Rumänien-Kehrdruck wurden zwei Reihen aufrechte Marken gedruckt, dann drehte man das Blatt und weitere zwei Reihen zu 8 Marken wurden gedruckt - kopfstehend zu den ersten 16 Marken.

AAAAAAAA
AAAAAAAA
KKKKKKKK
KKKKKKKK

Ein senkrechtes Paar aus der 2. und 3. Reihe hängt also kopfstehend zueinander zusammen.

Bei New South Wales, 2 Pence, war es offenbar ähnlich:

"a print and turn method was used for the the unusually shaped 2d. plate, resulting in two panes, each of twenty-four stamps, inverted in relation to the adjoining pane."

Ebenfalls gemäss Ausstellungs-Handbuch 1995 wurde der Brief 1990 übrigens zum ersten Mal an einer öffentlichen Auktion verkauft. 140 Jahre nach der Ausgabe dieser Briefmarke!

Heinz
 
Martin de Matin Am: 03.11.2021 22:07:41 Gelesen: 261359# 791 @  
@ Heinz 7 [#790]

Hier zeige ich die Titelseite 770. Siegel-Auktion und das darin enthaltene Vorwort.



Für mich sieht es so aus, das der Brief V.P. Manwwod gehörte.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 03.11.2021 22:33:27 Gelesen: 261346# 792 @  
@ Martin de Matin [#791]

Okay. Danke. Ich habe die Lösung.

Der "Name" V.P. Manwood war offenbar ein Pseudonym.

Siehe: "Meilensteine der Philatelistischen Literatur des 19. Jahrhunderts" von Wolfgang Maassen, "Supplement"-Band 2014 (ISBN 978-3-932198-23-6).

Auf Seite 173 wurde eine sehr nützliche Liste veröffentlicht "Anhang 2: Pseudonyme, von Brian Birch".

Auf Seite 187 finden wir (sechsletzte Zeile): "V.P. Manwood = Dale Forster". Also haben wir beide recht!



Schön, dass Du diesen Katalog Siegel hast!

Liebe Grüsse

Heinz
 
Martin de Matin Am: 07.11.2021 10:15:57 Gelesen: 260467# 793 @  
@ Martin de Matin [#788]

Jetzt komme ich zu einem ehemals sehr bedeutenden Stück von Neusüdwales. Ab Ende 1851 wurde ein neues Motiv (Lönigin Viktoria) anstelle der bisherigen Stadtansichten von Sidney gewählt. Bis April 1853 wurden alle drei Wertstufen ersetzt und mit den Wertstufen 6p und 8p ergänzt. Die 3p wurde 1852 ausgegeben. der Katalogwert einer 3p ungebraucht war nach Michelkatalog 2002/3 bei 1900 Euro. Bei der dritten Ferraryauktion wurde mit Los 132 ein Bogenteil mit 38 Marken versteigert. Der Zuschlag waren 40.000 Fr.; als Vergleich der die 1cent von Britisch Guyana wurde bei der gleichen Auktion für 300.000 Fr. zugeschlagen.



Nach Angaben aus dem Katalog der V. P. Manwood_Sammlung (Dale Forster) ging die Einheit in den Sammlungen von Hind, Caspary und Lilly. Nun komme ich zu dem traurigen Teil welches die Einheit betrifft. Die Einheit wurde nach der Lillyauktion zerteilt (Datum?); das gleiche Schicksal wie es wohl auch dem Bogen der 1Dollar Kolumbusmarke der USA aus der Lillysammlung ereilte.

In der V. P. Manwood_Sammlung (Dale Forster) war der linke Teil des Ferrarybogenteils als 15er-Block vertreten. Der Schätzpreis war 75.000 bis 100.000 Dollar, aber es erfolgte kein Zuschlag.



Das zerteilen der Einheit ist schon traurig genug, aber wenn man sich den rechten Rand der Einheit ansieht, dann fehlen einem die Worte. Bestenfalls kann man sagen, wie zerstört man fünf Marken.

Vielleicht hat jemand noch eine Farbabbildung des ursprünglichen Bogenteils, und es würde mich interessieren wie die anderen abgetrennten Teile des Bogenteils jetzt aussehen.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 12.11.2021 00:40:23 Gelesen: 259474# 794 @  
@ Martin de Matin [#788]

Sage nie einem Neuseeländer, er sei Australier! Oder umgekehrt! Neuseeland und Australien sind zwar beide "down under", aber ansonsten "total verschieden", hat man mir beteuert, Und zwar von beiden Seiten.

Nun, uns brauchen solche "Feinheiten" nicht übermässig zu interessieren, aber ich muss von Australien (New South Wales) einen Sprung machen zu Neuseeland, wenn ich das zweitteuerste Los der Auktion 14.5.1990¨: Harmers of New York, Auction in London: "The Louise Boyd Dale and Alfred F. Lichtenstein Collections: Australasia" vorstellen möchte.

Platz 1 gehört - Du hast es bereits erwähnt - mit Abstand New South Wales, das wunderbare, einzigartige Sydney View Tête-bêche-Paar 2 Pence blau auf Brief, das immerhin GB£ 45'000 einspielte. 1990 war dies noch ein stattlicher Betrag.

Weit abgeschlagen auf Platz 2 der teuersten Lose dieser Auktion kommt
Los 305: Neuseeland, 1855, One Penny ungebraucht (Michel Nr. 1): GB£ 18'000 (+10 % Zuschlag)

nicht ganz so hoch schaffte es Los 307

Los 307: Neuseeland, 1855, 1 Shilling ungebraucht (Michel Nr. 3): GB£ 14'000



Diese zwei Marken "Chalon Heads" sind ungebraucht sehr selten. Leider waren sie im Senf 1912/1913 nicht bewertet (nur gestempelt), aber im Kohl-Handbuch 1915 finden wir Preisangaben: stolze 800 bzw. 1800 wurden notiert, was sie in der Spitzengruppe der teuersten Marken vor hundert Jahren weit vorne einreihte.

Im Auktionskatalog 1990 waren beide Marken bewertet (Katalog) mit je GB£ 25'000. Die Zuschlagpreise lagen also deutlich darunter.

In der Wertentwicklung der Jahre 1910-1990 konnten also die Spitzen von Neuseeland nicht mithalten mit den Preisentwicklungen, die wir bei anderen Superraritäten schon beobachten konnten.

Noch ein Wort zum Auktionskatalog. Zu Los 307 wurde im Auktionskatalog eine falsche Abbildung gezeigt! (eine gestempelte Marke der 2 Pence). Das richtige Foto zu Los 307 (ungestempelte 1 Shilling-Marke) war fälschlich als "309" bezeichnet.

Ich habe alle drei ungebrauchten Marken Mi. 1+2+3 im Bild gezeigt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.11.2021 01:23:44 Gelesen: 259462# 795 @  
@ Martin de Matin [#793]

Ich habe die Lilly-Sales gebunden, darum sind Scans von Fotos schwierig, aber Du hast uns den 38er-Block ja schon in voller Pracht gezeigt. Darum reicht ein Foto aus der Ferne. Ich zeige nun anbei Los 284 der Auktion Robert A. Siegel, 334. Auktion, 15./16.5.1968 (Josiah K. Lilly Collection, Part VIII).



1968 war also der Bogenteil noch gross (38 Marken); und er erzielte auch einen respektablen Preis (runde US$ 10'000 - 1968). Allerdings war der Preis der Ferrary-Auktion Fr. 40'000 (den Du ja schon genannt hast) kaufkraftbereinigt viel mehr wert als der Erlös 1968. Der 38er-Block erreichte meines Wissens Platz 28 in der Liste der teuersten Zuschläge bei Ferrary und liess viele andere Raritäten hinter sich. Damit gehört(e) diese Einheit zweifellos zu den teuersten Stücken von Australien aller Zeiten.

Er hat also am 5.4.1922 mehr gekostet als am 15.5.1968.

Heute - das wissen wir, existiert das Stück nicht mehr. Deinem Kommentar dazu stimme ich bei. Position 37 beinhaltete zudem eine Abart ("Waces variety"), die nun natürlich fehlt... Barbarei!

Der Text am Bogenrand heisst übrigens (gemäss Katalog Siegel): "Five of these Stamps given this day to Sir Daniel Cooper as requested - 7 Oct. 70".

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.11.2021 14:30:49 Gelesen: 259227# 796 @  
@ Martin de Matin [#793]
@ Heinz 7 [#795]

Das Ergebnis von FRF 40'000 für Los 132 war sehrsehr hoch, es wurde am 5.4.1922 erzielt (der British Guiana-Weltrekord ein Tag später, am 6.4.1922). Achtung - im Auktionskatalog wurde irrtümlich das Datum 5.4.1921 genannt, aber es war ein Jahr später!

Zum damaligen Zeitpunkt waren das erstaunliche GB£ 976 (inkl. 17.5 % Aufgeld), was ich mit CHF 22'116 umgerechnet habe. Diesen Betrag rechne ich hoch auf CHF 287'860 per Ende 2019. Seither rechne ich - zu Zeiten von Tiefst- bis Negativzinsen - keine Geldentwertung mehr, d.h. also 31.12.2019 = 12.11.2021.

Es gibt nicht viele Briefmarken-Einheiten, die je einen solch hohen Preis realisiert haben. Ohne dies nun zu verifizieren gehe ich davon aus, dass bei Hind, Caspary und Lilly tiefere (kaufkraftbereinigte) Preise bezahlt wurden, sodass die Preismarke für New South Wales vielleicht nie überboten wurde.

New South Wales war vor hundert Jahren sehr populär. Die Sydney-Views haben die Plattierer angeregt, schon im XIX. Jahrhundert, und auch die Folgemarken waren sehr begehrt.

Es ist also keinesfalls so, dass die Briefmarkenpreise erst in den 70er-/80er-Jahren des XX. Jahrhunderts rasant stiegen; einige waren viel früher schon sehr hoch.



Übrigens noch eine Ergänzung. Los 131 stammt gemäss Vermutung des damaligen Auktionators von demselben Bogen. Damit würden wir bereits 40 Marken dieses Bogens kennen. Vielleicht existieren die 5 Marken ex Sir Daniel Cooper noch, vielleicht sogar als Einheit? Dann liessen sich vielleicht sogar 45 Marken des Bogens wieder zusammensetzen.

Es ist ein Schicksal, das viele grosse Einheiten gemeinsam hatten: irgend ein Besitzer wollte den Wert des Bestandes erhöhen, und hat zur Schere gegriffen oder die gezähnten Marken auseinandergerissen. Eine kurzsichtige, dumme Idee, die schon grosse Werte vernichtet hat.

Siehe dazu auch mein "Protest" zu einem Mauritius-Paar in [#311].

Heinz
 
Martin de Matin Am: 12.11.2021 21:38:48 Gelesen: 259091# 797 @  
@ Heinz 7 [#796]

In der V. P. Manwood_Sammlung (Dale Forster) war auch dieses Paar enthalten (Los 4413). Bei Siegel steht nichts mehr über eine eventuelle Zusammengehörigkeit zur grossen Einheit. Die Inschrift im Rand soll die Unterschrift von J. Carmichael, dem Graveur der Marke, sein.

Bei Ferrary brachte das Paar 1800 Fr. und bei Siegel wurde es mit 1300 Dollar zugeschlagen. 1995 wurde mehre Mängel an dem Paar aufgeführt (slight creases, pinhole und untere Marke split in paper at left). Ob die Mängel schon bei Ferrary waren kann ich nicht sagen; bei Siegel wird ein RPS-Attest von 1959 augeführt.

Hier noch die Abbildung von 1995 in Farbe.



Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 17.11.2021 22:22:01 Gelesen: 258075# 798 @  
@ Heinz 7 [#78]
@ Heinz 7 [#79]

Den Doppel-Zürich 4-Brief nach Erlenbach (erster Schinz-Brief) haben wir 2016 bereits besprochen. Nun kommt er am Samstag in Zürich zum Verkauf. Der Ausruf von CHF 200'000 zeigt an, dass es einer der wertvollsten Briefe der Schweiz-Philatelie ist.



Dies ist Los 3 der Erivan Haub-Auktion am Samstag, 20.11.1021. Das "Soll-Porto" von 6 Rappen für einen Kantonalbrief wurde freiwillig um 2 Rappen überzahlt; vermutlich hatte der Absender keine 6-Rappen-Marken zur Hand.

Sehr schön ist, dass mit Los 4 auch ein Brief von Zürich nach Erlenbach angeboten wird, der ordnungsgemäss mit 6 Rappen freigemacht wurde.



Beide Briefe sind optisch sehr schön, auch wegen der schönen klaren roten Abgangsstempel von Zürich. Um Los 4 werden sich vielleicht einige Sammler bemühen; bei Los 3 wird die Luft vermutlich sehr dünn, denn Sammler, die sich solche Stücke leisten können und wollen, gibt es nicht im Dutzend. Wir dürfen gespannt sein.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 28.11.2021 18:51:31 Gelesen: 256062# 799 @  
Jacques hat uns im
Thema: Kopfstehende Marken oder Rahmen
Beitrag 180

die folgende Marke bereits vorgestellt.

Dass die Marke Sudan, 1948, 10 Millièmes mit kopfstehendem Mittelstück,
Stanley Gibbons Nr. 101a (? - Nr. konnte nicht verifiziert werden)
Michel Nr. 109 K

ein Unikat ist, lehren uns die Auktionskataloge
Spink Shreves 18.6.2009
David Feldman, 18. Rarities of the World, 4.12.2014



Angeblich wurde 2009 der Fehldruck verkauft für US$ 45'000 + Aufgeld
und angeboten 2014 für Euro 40'000, aber gemäss Homepage David Feldman offenbar unverkauft

Den ersten Auktionskatalog konnte ich nicht einsehen, aber ich verlasse mich da auf die Angaben von Jacques.

Obwohl die Abart ja sehr markant ist und die Marke ein Unikat sein soll, ist ihr Preis jetzt nicht schwindelerregend hoch, sondern - im Vergleich zu ähnlichen Stücken - eher "tief". Das Sammelgebiet Sudan geniesst aber weniger Aufmerksamkeit, als andere, sonst wäre das Unikat zu diesem Preis wohl kaum liegengeblieben. Oder die Marke kommt für viele Sammler "zu spät" (viele Sammler sammeln "nur 19. Jahrhundert" oder "nur bis zum 2. Weltkrieg").

Heinz
 
Martin de Matin Am: 29.11.2021 22:16:13 Gelesen: 255754# 800 @  
Wenn ich es richtig gesehen habe wurde bisher über eine Seltenheit von Hong Kong noch nichts geschrieben. Als ich bei einer Auktion unter den Rücklosen des Literaturbereichs das Titelbild sah, musste ich sofort die Beschreibung des Loses ansehen. Die Sammlung, die am 4/5.Dezember 1980 bei Sotheby versteigert wurde, war die Hong Kong-Sammlung von Ryohei Ishikawa. Der Name Ryohei Ishikawa ist ein Begriff für USA-Sammler, denn dessen hervorragende USA-Sammlung wurde 1993 bei Christies versteigert. Nun aber zur Hong Kong-Sammlung, die auf 646 Losen verteilt wurde. Im Katalog sind auf über 250 Seiten, mit durchgängig farbigen Abbildungen, viele seltene Einheiten, Briefe und Einzelstücke enthalten; ebenso sind zahlreiche Briefe der "Treaty Ports" von Amoy bis Yokohama vertreten.

Die Rarität von Hong Kong ist nur ungebraucht eine grosse Rarität und war auch bei Ferrary insgesamt mit fünf Stücken vertreten. Allerdings nicht als Einzellos sondern nur mit anderen Marken zusammen.

V. Auktion Los 234 ein Exemplar mit 46 weiteren Marken für 1300 Fr. versteigert
V. Auktion Los 235 zwei Exemplare mit 38 weiteren Marken für 1150 Fr. versteigert
VI.Auktion Los 288 ein Exemplar mit 22 weiteren Marken für 1050 Fr. versteigert
VI.Auktion Los 289 ein Exemplar mit 3 weiteren Marken für 1300 Fr. versteigert

Eine kleine Übersicht über die Katalogpreise vergangener Jahre:
Der Gibbonskatalog von 1920 bewertete die Marke mit 20 Pfund
Im Scottkatalog von 1963 war ein Preis von 240 Dollar angegeben
Der Gibbonskatalog von 2003 bewertete die Marke mit 30.000 Pfund
Und zum Schluss im Michelkatalog von 2003 war die Marke mit 40.000 Euro angesetzt

Bei der gesuchten Marke handelt es sich um die MiNr. 16. Die 96 Cent-Marke von 1865 in gelbbraun in ungebrauchter Erhaltung war und ist vermutlich immer noch das teuerste, was Hong Kong unter seinen Hauptnummern hat.

Diese Marke ist bestimmt nicht häufig, besonders in guter Erhaltung, auf Auktionen zu finden.
Mit Losnr. 95 mit Schätzpreis 60.000 bis 80.000 Pfund wurde sogar ein Randviererblock dieser Marke angeboten (gibt es noch andere ungebrauchte Einheiten dieser Marke?). Das Stück wurde für 62.000 Pfund verkauft.



Übrigens der Auktionskatalog passte gut in meine Literatursammlung, da er ein klassisches Gebiet umfangreich mit seinen Marken und Briefen dargestellt wird und man durch die farbigen Abbildungen gute Vergleiche hat.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 30.11.2021 21:46:30 Gelesen: 255415# 801 @  
@ Martin de Matin [#800]

Diese Marke hatte im Senf 1912 einen Katalogwert von 300 Mark für ungebraucht, 40 Mark für gestempelt. In der Studie Schubert schaffte es die Marken hiermit noch nicht in die Spitzengruppe, aber positionierte sich im "teureren Mittelfeld". Zur Erinnerung: 101 Marken kosteten damals mindestens 750 Mark, vgl. [#2].

Heute ist die Marke aber teuer katalogisiert. In meinem Michel 2010 finde ich eine *-Notierung von Euro 80'000. Vielleicht schafft es die Briefmarke heute sogar unter die teuersten 100 der Welt?

Der Preis gilt natürlich für eine Einzelmarke. Der Viererblock ist meines Wissens ein Unikat - der Katalogwert müsste dann ja 2010 bei über Euro 320'000 liegen. 2005 wurde offenbar eine Einzelmarke für umgerechnet über GB£ 63'000 verkauft.

Der Auktions-Katalog Ishikawa Hong Kong war ein früher Luxus-Katalog, der damals recht teuer war (GB£ 20). Ich habe ihn seit 1991 in meiner Bibliothek.



Ishikawa hatte grossartige Sammlungen von USA, Hawaii, Hongkong und Ausländische Post in Japan. Seine USA Sammlung soll ca. US$ 9.5 Millionen gebracht haben, als sie 1993 verkauft wurde.

Heinz
 

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