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Thema: Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
Das Thema hat 2384 Beiträge:
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rostigeschiene (RIP) Am: 21.04.2012 20:14:24 Gelesen: 1385609# 735 @  
Kann jemand über den Verwendungszeitraumes dieses Stempels eine Aussage machen?

Loppenhausen 20.Aug. 1946.



Der Ort liegt ca.17 km nördlich von Mindelheim, also in Bayern.

Da ich keine Literatur über, bayrische Stempel, in meinem Schrank habe, bitte ich die Mitglieder des Forums hier um Mithilfe.

Welche Literatur eignet sich am besten um etwas über die bayrischen Stempel zu erfahren?

Viele Grüße

Werner
 
volkimal Am: 23.04.2012 11:22:23 Gelesen: 1384907# 736 @  
Hallo zusammen,

ich bin gerade über diese Karte "gestolpert".



Wer weiß, wo dieses Urville liegt? Bei Maps finde ich nur Orte in Frankreich. Wieso wurde hier nur eine Ortspostkarte zu 2 Pfg. verwendet?

Viele Grüße
Volkmar
 
wuerttemberger Am: 23.04.2012 11:52:14 Gelesen: 1384895# 737 @  
@ volkimal [#736]

Natürlich in Frankreich, denn die OPD Metz - zu der Urville gehörte - ist heute französisch. Urville hatte seit 1900 eine Postagentur.

Gruß

wuerttemberger
 
volkimal Am: 23.04.2012 13:06:22 Gelesen: 1384881# 738 @  
@ wuerttemberger [#737]

Hallo Württemberger,

ich habe wohl gesehen, dass es ein Urville in Lothringen gibt. Nur liegt dieses Urville nach Karte ca. 80 km südwestlich von Nancy und damit in dem Teil Lothringens, der immer zu Frankreich gehört hat.

Das einzige Urville im deutschen Teil Lothringens das ich finden konnte war das Schloss Urville-lès-Kurzel (Chateau d'Urville). Nach Ritter geographisch-statistisches Lexikon (1905) gehörte Urville-lès-Kurzel postalisch zu Kurzel.

Das Schloss Urville wurde in der deutschen Zeit renoviert und war dann eine Sommerresidenz Wilhelms II. Hat das Schloss damals ein eigenes Postamt gehabt? Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Courcelles-Chaussy

Viele Grüße
Volkmar
 
Postgeschichte Am: 23.04.2012 14:44:10 Gelesen: 1384863# 739 @  
@ volkimal [#738]

Hallo Volkmar,

das hier gesuchte Urville liegt offensichtlich, wie auch von Dir vermutet, in der Nähe von Metz. Urville besaß zumindest 1909/10 ein eigenes Postamt (Pfuhl Posttaschenatlas 5. Aufl. 1909/10), während er im Posttaschenatlas von 1903 noch nicht erwähnt wurde. Auf der Karte des Posttaschenatlas der 5. Auflage sowie in der Postleitkarte von 1905, ist Urville nicht verzeichnet, so daß es sich um das von Dir genannte Schloß handeln könnte.

Gruß
Manfred
 
Pommes Am: 23.04.2012 17:46:07 Gelesen: 1384831# 740 @  
@ volkimal [#736]

Hallo Volkmar,

hier ein Link mit ein paar Bildern und etwas Geschichte:

http://www.reichskolonialamt.de/sonstiges/urville.htm

Im zweiten Rahmen findet sich u. a. die folgende Anmerkung (mit weiteren Nachweisen); klingt recht interessant. Im Familienhaus waren auch eine Post- und Telegraphenstation untergebracht.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
volkimal Am: 23.04.2012 18:57:07 Gelesen: 1384799# 741 @  
@ Postgeschichte [#739]
@ Pommes [#740]
@ wuerttemberger [#737]

Hallo zusammen,

es dürfte sich also wirklich um das besagte Schloss handeln. Vielen Dank für die Hilfe! Da meine Karte von 1902 ist und es nach wuerttemberger seit 1900 eine Postagentur gab, scheinen der Posttaschenatlas und die Postleitkarte von 1905 scheinen in dem Fall nicht aktuell gewesen zu sein.

Ich wünsche noch einen schönen Abend
Volkmar
 
Latzi Am: 23.04.2012 19:19:49 Gelesen: 1384783# 742 @  
@ volkimal [#741]

Darf ich noch meinen Senf hinzugeben. Nach SPAL ist der Stempel zwischen 1897 und 1910 bekannt. Das Postamt wurde nur während der Aufenthalte des Kaisers geöffnet.

Wieso verschlafe ich eine Diskussion zu meinem Thema?

Gruß
Lars
 
volkimal Am: 23.04.2012 19:47:54 Gelesen: 1384765# 743 @  
@ Latzi [#742]

Hallo Lars,

eine interessante Ergänzung - danke. Den Stempel hatte ich gerade vorher schon bei PhilaStempel eingestellt. Deine Information waren es natürlich wert, ergänzt zu werden.

Volkmar
 
volkimal Am: 25.04.2012 21:12:29 Gelesen: 1384158# 744 @  
Hallo zusammen,

im Beitrag [#678] fragte ich nach der Übersetzung des Stempels aus Lodz mit kyrillischen Buchstaben. Über das Philaforum habe ich die Antwort erhalten. Da der Stempel besser zu beschreiben ist, wenn er um 90° gedreht wurde, zeige ich ihn in dieser Stellung:



Im oberen Bogen steht:
"ЛОДЗЬ ПЕТРОК" es bedeutet "LODZ PETROK" .[avskaja Gouvernement]* (*poln. Bez.: Gouvernement Piotrków)

Im unteren Bogen steht:
"ПОЧТ KОНТ" es bedeutet "POST KONT" (KONT = Abgekürzt Kontor)

Viele Grüße
Volkmar
 
Stempelfred Am: 30.04.2012 11:22:11 Gelesen: 1383094# 745 @  
@ rostigeschiene [#735]

Da bisher noch keiner etwas Genaueres über den bayrischen Einkreisstempel von Loppenhausen geschrieben hat, will ich erst einmal das einfügen, was bei Richter/Griese: Altstempel deutscher Postanstalten ... verzeichnet steht. Dieser Stempel wurde bisher bis Juni 1951 nachgewiesen. Eingeführt worden ist er sicher bereits vor 1900, doch liegen mir dazu keine Listen vor. Vielleicht weiß noch jemand mehr?

Beste Grüße vom Stempelfred
 
wuerttemberger Am: 30.04.2012 17:01:13 Gelesen: 1383031# 746 @  
@ Stempelfred [#745]

Eingeführt worden ist er sicher bereits vor 1900, doch liegen mir dazu keine Listen vor.

Woraus kann man das schließen?

@ rostigeschiene [#735]

Im Handbuch bayrischer Ortsstempel von Dr. Helbig ist dieser Stempel von Loppenhausen ab 1910 registriert. Er hat einen Einkreiser gleicher Type aber mit größeren Buchstaben ersetzt. Interessant ist die geänderte Reihenfolge von Jahreszahl und Uhrzeit. In bayrischer Zeit kam zunächst die Uhrzeit und darunter die Jahreszahl.

Gruß

wuerttemberger
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.05.2012 15:39:14 Gelesen: 1382825# 747 @  
@ Stempelfred [#745], @ wuerttemberger [#746]

Hallo Stempelfred, hallo wuerttemberger,

als erstes vielen Dank für Eure Mühen.

Kann ich die Verwendungszeit des Stempels Loppenhausen, so wie er auf dem Scan zu sehen ist, von 1910 bis 1951 durchgehend als gesichert ansehen. oder gibt es noch weitere Erkenntnisse? Zur Literaturfrage werde ich wohl nicht herum kommen mir beide Bücher, Altstempel deutscher Postanstalten und Handbuch bayrischer Ortsstempel, anzuschaffen.

Viele Grüße

Werner
 
wuerttemberger Am: 01.05.2012 18:21:59 Gelesen: 1382788# 748 @  
@ rostigeschiene [#747]

Der Stempel ist im besagten Handbuch von 1910 bis 1920 registriert. Ein Nachfolgestempel ist nicht verzeichnet. Ob der Stempel dann durchgehend bis 1951 verwendet wurde ist reine Spekulation, an der ich mich nicht beteiligen werde.

Gruß

wuerttemberger
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.05.2012 18:34:40 Gelesen: 1382786# 749 @  
@ wuerttemberger [#748]

Also werde ich den Verwendungszeitraum von 1910 bis 1920 neben den Stempel schreiben und eine weitere Verwendungsperiode nach 1945, als man die alten Stempel aus der Schublade holte, nicht ausschließen. Denn Richter/Griese werden das Datum aus Juni 1951 ja auch irgendwo her haben.

Werner
 
rostigeschiene (RIP) Am: 01.05.2012 20:55:55 Gelesen: 1382719# 750 @  
Analog zum Stempel aus Loppenhausen, bei dem die Jahreszahl über dem Datumsriegel steht, habe ich heute noch einen gefunden.



Schramberg 11.Mai 1920

Viele Grüße

Werner
 
wuerttemberger Am: 01.05.2012 20:58:51 Gelesen: 1382717# 751 @  
@ rostigeschiene [#750]

Das ist ein württembergischer Einkreisstempel und da ist diese Anordnung vollkommen normal.

Gruß

wuerttemberger
 
h-w Am: 05.05.2012 12:16:14 Gelesen: 891057# 752 @  
Welches Schiff ist Nr. 160 ?

Unter meinen Ganzsachen sind verschiedene Briefe und Feldpostkarten der Schiffpost Nr. 160. Diese Zahl soll die Nr. des Schiffes sein. Welches Schiff fuhr im 1. Weltkrieg unter dieser Nummer ? Im Internet habe ich davon nichts gefunden.


 
doktorstamp Am: 05.05.2012 12:25:50 Gelesen: 891055# 753 @  
@ h-w [#848]

Mit welchem Schiff kann ich leider nicht dienen. Nur kann ich dir sagen, diese Nummern sind oft ausgetauscht worden. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass diese Nummer bei einem Schiff blieb.

Deine Frage die Arge Schiffspost zu stellen dürfte Auskunft bringen.

Ich weiss, nicht die erwünschte Antwort, immerhin weisst du jetzt, wo du zu fragen hast.

mfG

Nigel
 
reichswolf Am: 05.05.2012 13:31:41 Gelesen: 891042# 754 @  
[#849]

Ich habe im Netz ein paar Angebote gefunden mit Karten mit diesem Stempel, die zeitlich zu deiner Karte passen (z.B. vom 28.7.1915). In den Beschreibungen steht jeweils, daß der Stempel vom Sperrbrecher Cordoba geführt wurde. Leider kann ich nicht sagen, wie verläßlich diese Angabe ist.

Beste Grüße,
Christoph
 
Postgeschichte Am: 05.05.2012 19:15:17 Gelesen: 890989# 755 @  
@ h-w [#848]

Laut "Crüsemann" (Deutsche Marine-Schiffspost, von Friedrich Crüsemann u. Josef Schlimgen, Band II, 1. Lieferung) war die Nr. 160 dem Hilfskriegsschiff "Cordoba", das 1915 auch als Sperrschiff 10 bezeichnet wurde. Crüsemann vermutete seinerzeit, daß es sich um eine Tarnbezeichnung gehandelt haben könnte.

Falls sich jemand intensiver mit der Marine-Schiffspost beschäftigen will, empfehle ich o.a. Werk, das bei der Poststempelgilde erhältlich ist.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
h-w Am: 06.05.2012 16:53:11 Gelesen: 890920# 756 @  
[#755]

Man muss nur Fragen stellen. Da ich nicht vermutet habe, dass es ein Zivilschiff war, hatte ich es auch nicht gefunden. Es ist die Sierra Cordoba, welche am 8.2.13 in Dienst gestellt wurde. Dann wurde sie dem Hilfskreuzer Kronprinz Wilhelm als Versorger zugeteilt und war dann als Hilfskriegsschiff im Einsatz, bis es 1917 von der peruanischen Regierung beschlagnahmt wurde. N

Nach den Feldpostkarten und Briefen muss dass Schiff im 1. Weltkrieg auch in Kiel gewesen sein. Dieses ist jedoch nicht nachprüfbar.

Dank an alle, die mir hier geholfen haben. Bin jetzt ein ganzes Stück in dieser Sache weiter. Stempel sammeln kann Spaß machen.

Grüße
h-w
 
reichswolf Am: 06.05.2012 20:18:14 Gelesen: 890890# 757 @  
@ h-w [#756]

Ich bin nicht überzeugt, daß es sich um das gleiche Schiff handelt. Ein Versorger und ein Sperrbrecher sind nicht das selbe, und Schiffsnamen kommen immer wieder mal doppelt und dreifach vor, wobei hier im konkreten Fall der Name ja nicht mal völlig identisch ist.

Im Bundesarchiv gibt es das Kriegstagebuch des Sperrbrechers Cordoba. Hier die Daten dazu:

Bestand: Sicherungsschiffe der Kaiserlichen Marine
Bestellsignatur: RM 95/101
Überschrift: 2. Sperrbrecher
Titel: S. M. S. "Cordoba".- Kriegstagebuch
Laufzeit: 25. Feb. - 4. Juni 1915
Alte Signatur: F 3936
PG 63589

Falls du Sicherheit über die Cordoba erlangen willst, wäre das wohl die richtige Quelle für dich, zumal das Tagebuch genau den Zeitraum erfasst, aus dem deine Karte stammt.

Beste Grüße,
Christoph
 
h-w Am: 08.05.2012 20:02:17 Gelesen: 890837# 758 @  
[#757]

Das Bundesarchiv habe ich angeschrieben. Von der Sierra Cordoba muss der Schreiber auf die SMS Sao Paulo gewechselt haben. Leider ist kein Datum vorhanden. Auch haben scheinbar nicht alle Schiffe eine Nummer.

Nach dem zweiten Stempel befand er sich am 17.5.17 nicht in Südamerika sondern auf einer "Festungs Flugstation Insel Wangerooge, Nordsee". Rechts den Stempel kann ich nicht voll entziffern.

Um so überraschter bin ich beim 3. Stempel. Hier wird die Schiffspost Nr. 160 gestempelt und dann kommt ein Bahnpoststempel aus Dänemark? dazu am 16.8.15
Wieso geht die Post aus Südamerika über Dänemark per Zug?


 
Postgeschichte Am: 08.05.2012 20:17:54 Gelesen: 890833# 759 @  
@ h-w [#758]

Es wäre nett, wenn Du die ganzen Belege zeigen würdest. Anhand von Briefausschnitten ist eine Beantwortung Deiner Fragen schwierig bis unmöglich.

Um so überraschter bin ich beim 3. Stempel. Hier wird die Schiffspost Nr. 160 gestempelt und dann kommt ein Bahnpoststempel aus Dänemark?

Wieso aus Dänemark? Sonderburg und Norburg befanden sich 1915 im Deutschen Reich.

Gruß
Manfred
 

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