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Thema: Philatelie in der Presse
Das Thema hat 802 Beiträge:
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Richard Am: 17.03.2008 07:21:54 Gelesen: 1328538# 78 @  
Nationalpark Eifel bekommt eigene Sonderbriefmarke - Erste Ausgabe 2009

Das Jülicht (11.03.08) - „Der Nationalpark Eifel bekommt eine eigene Briefmarke.“ Dies teilt der Bundestagsabgeordnete des Kreises Düren, Thomas Rachel (CDU), mit Verweis auf eine Information aus dem Bundesfinanzministerium zufrieden mit.

Der 14. Nationalpark in Deutschland erhält sein eigenes Postwertzeichen in einer Sondermarken-Serie „Deutsche National- und Naturparke“ im Jahr 2009. Christdemokrat Thomas Rachel freut sich, „denn damit wird der Nationalpark Eifel auf unzähligen Briefen in ganz Deutschland und darüber hinaus noch bekannter werden.

Auch für das Briefmarkenjahr 2010 können Bürgerinnen und Bürger Themenvorschläge per Postkarte oder via Internet unter http://www.bundesfinanzministerium.de einreichen, wie der Bundestagsabgeordnete Rachel erläuterte.

Einsendeschluss hierfür ist der 15. September 2008.

(Quelle: http://www.das-juelicht.de/rundherum/artikel/6687.php)
 
reichswolf Am: 19.03.2008 15:47:11 Gelesen: 1328516# 79 @  
Ein schöner Artikel aus Anlass der Umwandlung von Postfilialen in Agenturen, geschrieben offensichtlich von einem Sammler. Hier geht es nicht primär um Information, es wird eher ein Stimmungsbild gezeichnet und der guten alten Zeit nachgetrauert.

http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/732/164270/

Beste Grüße,
Christoph
 
Richard Am: 21.03.2008 10:57:36 Gelesen: 1328497# 80 @  
Hier der von Christoph entdeckte Beitrag

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Post schließt Filialen: Schwamm drüber, Stempel drauf!

Von Christian Mayer

Süddeutsche Zeitung (19.03.08) - Die gute, alte Post wird es so bald nicht mehr geben: Was wir verlieren, wenn wir unsere Päckchen im Supermarkt aufgeben müssen.

Das Fernmeldegebäude in Konstanz-Petershausen war ein mausgrauer Riegel. Das einzige Hochhaus der Kreisstadt, das diesen Namen verdiente, ein typisches Produkt der späten Sechziger-Jahre-Architektur. Oben auf dem Flachdach ragten Antennen in den Himmel, wahrscheinlich für den Funkverkehr zwischen dem Bodensee und dem Rest der Welt, jedenfalls wirkte der kühle Klotz von Konstanz wie ein verlorener Fremdkörper im Ensemble der Altbauten. Das Postamt befand sich im Erdgeschoss, alle übrigen Bediensteten, die etwa mit Telefonleitungen zu tun hatten oder mit antiken Fernkopierern operierten, machten in den Obergeschossen ihre Arbeit. Was ein Faxgerät war, wussten damals nur Spezialisten.

Es war geradezu lebensnotwendig, dass ein junger Briefmarkensammler so oft wie möglich das Fernmeldegebäude aufsuchen musste. Was da alles gemeldet wurde und vor allem, wer was zu melden hatte, war dem überzeugten Junior-Philatelisten nicht ganz klar. Sicher war nur: Die Deutsche Bundespost war kein reduzierter Servicepoint und keine ausgegliederte Filiale. Sie war ein Erlebnisort. Es roch hier nach Paketkleber, nach dicken, von zigtausend Fingern leicht angefeuchteten Telefonbüchern von A bis Z, die an einem Rohr befestigt waren. Im Sekundentakt hörte man das leise Klacken der Stempel. Wenn die Erinnerung nicht trügt, dann verkehrte man hier im Halbdunkeln: Aus unerfindlichen Gründen waren die Schachtelbüros hinter den Scheiben mit einem lamellenartigen Sichtschutz versehen - die Institution war bemüht, allzu grelle Effekte zu vermeiden.

Buddha am Schalter

Das Fernmeldegebäude in seiner Doppelfunktion als Post- und Telefonanbieter war eine Macht. Ein unverrückbarer Außenposten der größten bundesrepublikanischen Behörde. Hinter den Schaltern saßen Beamte im Neonlicht. Sie strahlten eine fast buddhistische Gelassenheit aus; würdevoll wie Tempeldiener thronten sie vor ihren Handbüchern. Ihre Erklärungen, warum man sich jetzt doch noch einmal am Nebenschalter um ein Einschreiben bemühen musste, also noch einmal in die Schlange einzureihen hatte, wurden vom Publikum ohne Murren akzeptiert. Auch das Fernmeldewesen kannte keine Hektik. Wer Anfang der siebziger Jahre in Konstanz einen Telefonanschluss beantragte, wartete bis zu zwei Jahre darauf. Im äußersten Notfall gab es ja das Telegramm.

Nur keine Eile: Das galt auch für die jugendlichen Briefmarkenfreunde. Wenn man Glück hatte, dann dauerte der Kauf mindestens eine halbe Stunde, weil vorne in der Reihe andere Sammler die begehrten Olympia-Wertzeichen oder die Wohlfahrtsmarken mit Märchenmotiven, mit Wald- und Wiesenblumen abholen wollten. Wohlfahrtsmarken! Das Wort muss man sich heute auf der Zunge zergehen lassen.

In jener versunkenen Epoche war auch die Frankierung eines Briefes eine ehrenvolle Tätigkeit. Wenn der Staatsdiener die Briefmarke vom Heft zupfte, wenn er sie am orangefarbenen Schwamm befeuchtete und auf den Bogen klebte, dann wusste man: Diese Nachricht wird ganz sicher ihren Weg gehen. Stempel drauf und weg! Allein diese Gewissheit war, für den Absender zumindest, ein Glücksmoment und alle Mühen wert.

Die alte Post, so wie sie vor ihrer Zerschlagung durch konservative Politiker existierte, war ein universaler Apparat, ein schwerfälliger Monopolist, aber im Vergleich zu den Nachfolgeunternehmen erstaunlich kundenfreundlich. An manchen Schaltern stand ein kleines Schild: "Alle Leistungen". Das war theoretisch ernst gemeint.

Ganz vorne hinter der Glastür im Foyer befand sich ein langer Metalltisch, an dem Geschäftsleute ihre Briefe sortierten, die in den Postfächern lagerten. Daneben konnte man sich in Telefonzellen mit dem Ausland verbinden lassen, und weiter hinten, unter einer großen Uhr, ließ man sich beim fachgerechten Verschnüren eines Pakets helfen. Betagte Kundinnen und zwölfjährige Sparer zückten ihr blaues Büchlein, um das Konto mit zehn oder 20 Mark aufzubessern. Auch die Postbeamten wussten immer, was zu tun war - und wie viel Wasser man morgens dem grünen Schwammbehälter beifügen musste, damit die Briefmarke richtig klebte.

Alles längst Geschichte. Im Internet-Zeitalter sind die meisten postalischen Angebote überflüssig geworden. Wer braucht noch Briefe, mal abgesehen von Abmahn-Anwälten und sehr altmodischen Liebhabern? Die Privatisierung der Bundespost hat aus stolzen Beamten flexible Mitarbeiter gemacht, die auf klapprigen Höckerchen sitzen. Die Deutsche Post, wie sie sich heute präsentiert, gleicht einer überdimensionierten Werbeagentur - überall liegen bunte Broschüren herum, der Kunde stolpert über Grußkartenständer und die polyglotten Versprechungen der DHL. Im "Direct Marketing Center" darf man laut Prospekt "exklusive Leistungen" erwarten, der Postcard-Besitzer freut sich über die "geballte Kompetenz" der verbliebenen Fachberater und die Annehmlichkeiten der virtuellen E-Filiale. Noch dicker kommt es für die Kunden der Postbank, die derzeit mit "Zinsjäger-Tarifen" geködert werden und dann zur Gruppe der "Quartal-Sparer" gehören.

Die Post verlässt ihren Posten

Die sprachliche Verhunzung der Zumwinkel-Post ist aber nur ein Ergebnis des Privatisierungswahns. Denn das globalisierte Unternehmen macht sich als lokaler Dienstleister nun endgültig selbst überflüssig. Die Post verlässt ihren Posten, sie löst sich in ihrer historischen Funktion also auf und überlässt anderen das Feld: Von 800 kleineren Filialen sollen 700 an private "Partner" abgegeben werden, sagt ein Konzernsprecher ohne jegliches Bedauern. Supermärkte, Bäckereien, Tankstellen und Lottoläden ersetzen dann noch stärker als bisher den Staat, beziehungsweise das, was von ihm übrig ist. Gelb vor Ärger werden manche Kunden sein, die künftig beim Kioskbesitzer stempeln gehen müssen.

Und was ist aus dem Fernmeldegebäude in Konstanz geworden? Es steht noch immer, ein überragendes Relikt der Vergangenheit. Es gibt tatsächlich noch eine Postfiliale im Erdgeschoss, die sich den Zeiten angepasst hat. Die Schlange vor dem Schalter ist immer noch so lange wie früher. In den oberen Stockwerken des Hochhauses sitzt inzwischen ein weltweit agierendes Pharmaunternehmen. Das bietet Mittel gegen alles an, gegen Sodbrennen, Vitaminmangel, Hämorrhoiden. Gegen Postverdruss helfen leider keine Pillen.

(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/732/164270/)

Klicken Sie bitte für weiter führende Informationen auf den Link !
 
Richard Am: 30.03.2008 14:22:50 Gelesen: 1328441# 81 @  
Kleine gezackte Kunstwerke

Von "kanelbulle"

Rheinische Post Online, Mönchengladbach (27.03.08) - Auch dieses Jahr habe ich mich wieder an der Wahl beteiligt. Ich kann einfach nicht widerstehen, wenn sich die „Schönsten des letzten Jahres“ vor mir präsentieren.

Na ja, es gab natürlich auch etwas zu gewinnen, doch nicht nur das hat mich animiert, meine Stimme abzugeben für die schönste Briefmarke des Jahres 2007. Sie gefallen mir wirklich, diese kleinen gezackten Kunstwerke.

Ich ging noch zur Schule, als meine Großtante Christel mir die „Briefmarkensammlung“ ihres verstorbenen Sohnes schenkte. So erbte ich drei vergammelte Alben, die ein Durcheinander von verschiedenen Marken enthielten sowie ein paar Briefumschläge mit ähnlich wirrem Inhalt.
Richtig gefreut habe ich mich damals nicht, erstens weil ja der Trauerfall immer zwischen mir und den Marken stand und zweitens waren Briefmarken für ein Mädchen im Teeny-Alter auch nicht eine wirklich spannende Sache.

Ordnungsliebend, wie ich jedoch damals noch war, nahm ich mir bald vor, die Dinger wenigstens mal zu sortieren. Das war schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Wo fängt man denn nur an und wie ordnet man sie wohl ein?

Ein Michel-Katalog kam auf die Weihnachts-Wunschliste und der half mir, Märkchen für Märkchen in einer bestimmten Reihenfolge in die Alben einzusortieren.

Schnell stellte ich fest, dass es eine größere Vielfalt an Marken gab als mir bis dahin bewusst war, klebten wir doch zu Hause auf unsere Ausgangspost meist nur die in den 6oer Jahren lange Zeit populären langweiligen Freimarken mit den Bedeutenden Deutschen von Dürer über Luther bis Goethe und den Bauwerken aus 12 Jahrhunderten. Selten erhielten wir beim Kauf von Marken schon mal eine Sondermarke, die uns zu schade war, sie auf den Brief zu kleben und in die Schublade wanderte.

Bei meinen Sortierarbeiten hakte ich fein säuberlich im Katalog ab, welche von den aufgeführten Marken ich besaß, ob gestempelt oder ungestempelt. Unter den Abbildungen im Katalog war auch der Handelswert der Stücke aufgeführt und ich zählte immer wieder zusammen, welchen Wert meine Sammlung schon hatte in Unkenntnis aller Kriterien, die wirklich den Wert einer Marke ausmachen. Bewaffnet mit Pinzette und Lupe hatte ich tatsächlich eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden, immer in der Hoffnung, auf ein wertvolles Teil zu stoßen, das mich von heute auf morgen reich macht.

Ein wenig halfen mir die Briefmarken auch, meine mageren Geschichtskenntnisse zu ergänzen. Deutsches Reich, Deutschland unter alliierter Besetzung, Französische Zone, Notopfer Berlin, das alles brachten mir die Briefmarken näher als der Geschichtslehrer es je fertig brachte.

Vom Taschengeld leistete ich mir dann und wann sogar Neuzugänge. Ständig stand ich am Postschalter unseres kleinen Ortes und nervte den Postbeamten mit Fragen, wann denn nun wieder eine Sondermarke herausgebracht werden würde. Wenn ich nach der Schule Gelegenheit hatte, das Postamt aufzusuchen, waren die gewünschten Marken oft schon ausverkauft.

Es gab da aber auch einen netten Beamten, der legte schon mal die eine oder andere Marke für mich zurück.

Später, als ich eigenes Geld verdiente, leistete ich mir ein Abonnement, das mir vierteljährlich die Neuerscheinungen – ungestempelt – in Haus lieferte. Mit der Zeit ließ das Interesse an den bunten Bildchen aber stark nach, genauso wie mir der Ordnungssinn verloren ging. Es wurde nichts mehr einsortiert, und so habe ich heute ein schlimmeres Chaos als damals, als ich die ersten Marken geschenkt bekam.

Das Abo habe ich bis heute beibehalten, jedoch landen die meisten der kleinen Kunstwerke auf von mir zu versendenden Briefen, Karten oder Päckchen. Ja, ja, ich verschicke tatsächlich Glückwünsche noch als Brief oder Karte, peinlichst darauf achtend, dass auch mottogerechte Marken den Glückwunsch zieren. Das Blumenmotiv für den Geburtstag, die Hasen für den Tierfreund, die Fußball-WM-Sondermarke für den Sportsmann, der „Arme Poet“ für den Kunstexperten und ein Schauspieler-Konterfei für den Theatergänger. Die Trauerkarte erhält natürlich ein ernstes Motiv, und für die Kommunionkinder gibt es den Papst.

Ob das die Empfänger eigentlich je bemerkt haben?

Die Auswahl ist riesig. Es gibt kaum ein Ereignis, das nicht durch eine Briefmarke belegt wird, kein Fest, welches nicht auf einer Marke verewigt ist. Der 150. Geburtstag von Max Planck, 100 Jahre deutsche Fußball-Länderspiele, 150. Geburtstag Heinrich Zille, die Segelflug-WM, sogar 1000 Jahre Dorfkirche Bochum-Stiepel – das sind einige der zuletzt dargestellten Themen.

Mit dem Entwerfen von Briefmarken beschäftigt sich ein ganzer Berufszweig, auch Künstler wie Hundertwasser oder Paul McCartney und der Kabarettist Emil Steinberger haben sich auf diesem Gebiet schon kreativ betätigt. Fröhlich hat aktuell der Pop-Art-Künstler James Rizzi seine Reihe „Grüße für jeden Anlass“ gestaltet

Zuletzt war ein Wettbewerb ausgeschrieben für das neue Motiv der bekanten Dauerserie „Blumen“. Man konnte das Foto eines Blumenmotivs einreichen, das Gewinnerfoto wird die nächste 25-Cent-Marke dieser Reihe zieren. Das wäre ein Traum gewesen – mein Blumenfoto geht auf einer Briefmarke um die Welt! Leider hat mein eingesandtes Magnolienfoto nicht gewonnen, obwohl ich es es viel schöner finde als das Siegerfoto.

(Quelle: http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::318653&hxmain_category=::pjsub::opinio::/sport_freizeit/hobbys/sammeln)
 
Richard Am: 31.03.2008 14:26:31 Gelesen: 1328430# 82 @  
Die Briefmarken-Designer

Von Daniel Oelbracht

Rheinische Post, Haan (27.03.08) - Das Haaner Ehepaar Karin Blume-Zander und André Zander gestalten Sonderbriefmarken. Die beiden Grafiker benötigen drei Wochen Zeit, um ein Motiv zu gestalten. Mehr als 25 schafften es in den Druck.

Auf einer Briefmarke ist nur wenig Platz. Einige Millimeter Raum zur Gestaltung stehen zur Verfügung – nicht viel, um eine künstlerische Leistung abzubilden. Dennoch gibt es in Deutschland einige hundert Grafiker und Designer, die Briefmarken gestalten. Das Haaner Ehepaar Karin Blume-Zander und André Zander fasste vor mehr als 30 Jahren Fuß auf diesem ungewöhnlichen Terrain. Mehr als 25 Mal gewannen sie den entsprechenden Wettbewerb des Bundesfinanzministeriums.

Die beiden Haaner lernten sich während ihres Grafikstudiums an der Essener Folkwangschule kennen. Eher zufällig vermittelte ein Professor von Karin Blume-Zander den ersten Wettbewerb. „Die erste Teilnahme ging völlig in die Hose, weil mir damals die Erfahrung fehlte“, erinnert sich die Gestalterin. André Zander schloss sich nach seiner Tätigkeit in einer Werbeagentur seiner Frau an und bildet seitdem ein Team mit ihr: Er kümmert sich um die Typographie, sie illustriert.

Im Auftrag des Ministeriums

„Wir werden vom Ministerium benachrichtigt, wenn uns der Kunstbeirat für ein Thema in Betracht zieht“, sagt Karin Blume-Zander. Wenn möglich, informieren sich die Künstler vor Ort des Geschehens, das abzubilden ist. So sammeln sie Ideen für ihr Motiv. Anlaufstelle, um Material vor allem über Personen zu sichten, ist fast jedes Mal die Stadtbücherei Düsseldorf. „Dann beginnen die Überlegungen, wie das Motiv aussehen soll, welchen Schwerpunkt wir setzen“, erläutert das Ehepaar.

Steht das Motiv fest, entstehen Skizzen und Entwürfe. Zum Einsatz kommen sowohl Grafikprogramme als auch Aquarellfarben. Am Computer werden Bildelemente und Text zu einem Ganzen vereint. „Wir legen auch den typischen Zackenrand an, so dass unser Werk den Charakter einer echten Marke hat“, stellt André Zander fest. Gut drei Wochen investieren er und seine Frau pro Motiv. Die Entwürfe senden sie nach Berlin, wo der Kunstbeirat die Ergebnisse bewertet.

Für Hans Christian Andersen

Einmal fehlte bei einer Alpenblume ein Blütenstaubbeutel – prompt lehnte der Beirat ab. Besser lief es mit dem Vorschlag zum Gedenken an den Autor Hans Christian Andersen. Finanziell lohnt sich die Gestaltung nicht: Es gibt ein Honorar, Anteile am Copyright und Folgeaufträge. Aber es geht den Haanern weniger ums Geld, sondern um den Wettbewerb mit den besten Grafiker Deutschlands. Wenn ein anderer verdient gewinne, greife das olympische Motto: Dabeisein ist alles.

(Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/hilden/nachrichten/haan/548300)
 
Richard Am: 08.04.2008 09:19:58 Gelesen: 1328383# 83 @  
Briefmarke zu Ehren des Diakonie-Gründers Johann Hinrich Wicherns

Idea.de, Berlin (07.04.08) - Zu Ehren des Gründers der modernen Diakonie, Johann Hinrich Wichern (1808-1881), erscheint am 10. April eine deutsche Sonderbriefmarke.

Anlass ist der 200. Geburtstag des Theologen am 21. April. Staatssekretär Karl Diller von dem für die Postwertzeichen zuständigen Bundesfinanzministerium stellte die Marke am 7. April in dem von Wichern gegründeten Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau vor. Der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland, Prälat Stephan Reimers (Berlin), verwies dabei auf die „überragende Bedeutung Wicherns für den deutschen Protestantismus und darüber hinaus“. Dieser habe vor 160 Jahren einen diakonischen Aufgabenkatalog für alle reformatorischen Kirchen in Deutschland aufgestellt. Aufgrund dieses „Weckrufs“ sei schließlich das Diakonische Werk der EKD entstanden. Dessen Präsident Klaus-Dieter Kottnik (Berlin), sagte, Wichern habe die Initiative für einen Wohlfahrtsverband ergriffen, indem er 1848 den Centralausschuss für Innere Mission gründete: „Der Urtyp für das System der Freien Wohlfahrtspflege, das unser Sozialwesen in Deutschland immer noch prägt, war gelegt.“ Die Briefmarke im Wert von 55 Cent zeigt ein Porträt Wicherns und ein Kronenkreuz, das Verbandslogo des Diakonischen Werkes. Das Postwertzeichen ist vom 10. April an in allen Verkaufsstellen der Post erhältlich.

(Quelle: http://www.idea.de/index.php?id=917&tx_ttnews%5Btt_news%5D=63377&tx_ttnews%5BbackPid%5D=18&cHash=98284d886e)

Das Sonderpostwertzeichen mit dem Porträt Johann Hinrich Wicherns ist ab 10. April erhältlich.
 


Richard Am: 09.04.2008 09:45:20 Gelesen: 1328369# 84 @  
Im Jubiläumsjahr eine Briefmarke mit dem Frankenberger Rathaus

Waldeckische Landeszeitung, Frankenberg (31.03.08) - Bürgermeister Christian Engelhardt bezeichnet die Nachricht als grandios, in Philatelistenkreisen wird sie als sensationell bewertet: Das Bundesfinanzministerium gibt zum Jubiläum des zehntürmigen Rathauses im Jahr 2009 eine Briefmarke heraus.

Die Jubiläumsbriefmarke zählte fast ein halbes Jahr zu den am besten gehüteten Geheimnissen in der Frankenberger Stadtverwaltung, denn Bürgermeister Christian Engelhardt wollte die Realisierung des Projektes unter keinen Umständen gefährden. Doch nun steht es fest: Das 499 Jahre alte Rathaus wird zu seinem 500. Bestehen im nächsten Jahr deutschlandweit in vieler Munde sein – schließlich werden die meisten Marken angefeuchtet, ehe sie auf einen Brief geklebt werden.

„Ich freue mich riesig“, sagte Engelhardt auf FZ-Anfrage. „Grandios.“ Dass es eine Briefmarke geben wird, darüber hatte ihn das Bundesfinanzministerium schon vor einiger Zeit informiert. Doch er war zum Stillschweigen verpflichtet worden. Seit einigen Tagen ist die Liste der 52 Briefmarken des 2009er-Programms in Umlauf – und er muss sich nicht länger mit Kommentaren wie „undenkbar“, „unmöglich“ oder sogar „unvorstellbar“ konfrontieren lassen. Denn so oder so ähnlich hatten sich Anfang vergangenen Jahres immer wieder Philatelisten geäußert, deren Rat Engelhardt einholte. Vorgeschlagen hatte er das Rathaus als Motiv schließlich dennoch.

Vor allem aber kann der Bürgermeister seiner Freude nun freien Lauf lassen, denn er ist davon überzeugt, dass die Briefmarke mit dem Rathausmotiv für Frankenberg einen nicht zu bezahlenden Werbewert hat – jedenfalls ein x-faches des Nennwertes, der seinen Informationen nach bei 55 Cent liegen soll. „Die Marke wird unsere Stadt und unser schönes Rathaus wesentlich bekannter machen – und zwar deutschlandweit. „Zu den Sondermarken gibt es immer auch Erläuterungen, die mit an die Briefmarkensammler verschickt werden.“ Die Philatelisten würden sich deshalb gezielt mit den Fragen beschäftigen, „wo Frankenberg eigentlich liegt und welche Geschichte das Frankenberger Rathaus hat“. Das Jubiläum im nächsten Jahr wird durch die Marke in einem ganz anderen Licht erscheinen, denn durch die Marke werden die Philatelisten auf ihre Weise an dem Jubiläum teilhaben.

Noch ist nicht klar, wie die Marke im Detail aussehen wird, verwies Engelhardt gestern auf den Gestaltungsprozess. Das Bundesfinanzministerium wird den Bürgermeister dann im Laufe des nächsten Jahres zur offiziellen Präsentation der Marke einladen. Bis dahin soll es auch ein Konzept geben, wie die Marke in das neue Stadtmarketingkonzept integriert werden kann.

Das Gebäude im Herzen der Frankenberger Altstadt ist eines von 52 Motiven, die in das Briefmarkenprogramm 2009 aufgenommen wurden. Das Rathaus ist in bester Gesellschaft, denn Baukunst spielt wie in den vergangenen Jahren eine große Rolle: Briefmarken wird es unter anderem zum Mainzer Dom, den Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg oder auch der Burg Tannenberg geben. Weitere Themen sind der 175. Geburtstag von Gottlieb Daimler, der 100. Geburtstag von Heinz Erhardt oder der 250. von Friedrich von Schiller. Außerdem: Leichtathletik-WM in Berlin, Deutsche Autorennfahrer, 600 Jahre Universität Leipzig oder 50 Jahre Sandmännchen.

Wie unwahrscheinlich es tatsächlich war, dass eine Marke zum Rathausjubiläum herausgegeben wird, belegen die Zahlen des Bundesfinanzministeriums: Rund 1200 Vorschläge für Briefmarkenmotive sind im Rahmen eines Ideenwettbewerbs „Zeichen setzen“ bis zum 15. September 2007 eingereicht worden. Der so genannte Programmbeirat hat die Themen gesichtet, das Finanzministerium dann über die Ausgabe entschieden. Noch unklar sind die Erstausgabetage und die Nennwerte der Sondermarken 2009. Beide Details werden noch in Absprache mit der Post festgelegt.

Auf eine Anmerkung legte Bürgermeister Engelhardt gegenüber unserer Zeitung besonderen Wert: „Schreiben Sie auf jeden Fall dazu, dass es sich bei dieser tollen Nachricht für Frankenberg um keinen Aprilscherz handelt. Ansonsten glaubt Ihnen niemand, dass wir eine Briefmarke bekommen.“

(Quelle: http://www.wlz-fz.de/newsroom/regional/dezentral/frankenberg/art7776,559536)

So könnte die Briefmarke aussehen, die das Bundesfinanzministerium zum 500-jährigen Bestehen des Frankenberger Rathauses im nächsten Jahr herausgeben wird. Bürgermeister Christian Engelhardt hatte sich um die Aufnahme in das Briefmarkenprogramm 2009 beworben, und der Vorschlag wurde unter rund 1200 Motiven und Themen ausgewählt. Insgesamt 52 Marken umfasst das Programm 2009. Frankenberg ist in guter Gesellschaft: Es wird auch Wertzeichen zum Mainzer Dom oder Gottlieb Daimler geben.

Montage: WLZ-FZ / Foto: pr)
 


Richard Am: 25.04.2008 14:49:47 Gelesen: 1328292# 85 @  
LKW dank Briefmarken-Ladung zu schwer

Fudder.de (21.04.08) - Im Rahmen einer Verkehrsüberwachungsstreife wurde durch die Schwerverkehrsspezialisten des Autobahnpolizeireviers Umkirch ein LKW in auffälliger Schräglage angehalten und überprüft. Schuld an der Schieflage: Eine Briefmarkensammlung.

Die Ladung des LKW, eine wertvolle Briefmarkensammlung in schweren Kassetten, war einseitig nach vorne im Kastenaufbau des Lastwagens verladen worden.

Da diese Sammlerraritäten ganz offensichtlich zu schwer waren, wurden die maximalen Höchstgewichte des LKW auf einer Waage überprüft. Die zulässige vordere Achslast des LKW wurde um 45 Prozent, das zulässige Gesamtgewicht um 27 Prozent überschritten.

Nach Rücksprache mit dem für den Transport verantwortlichen Auktionshaus in Berlin musste ein weiterer LKW zum Umladen der zu schweren Fracht anfahren, da die Weiterfahrt untersagt wurde. Den Fahrer erwarte eine Ordnungswidrigkeitenanzeige mit entsprechendem Bußgeldbescheid.

(Quelle: http://fudder.de/artikel/2008/04/21/lkw-dank-briefmarken-ladung-zu-schwer)
 
Richard Am: 27.04.2008 08:14:47 Gelesen: 1328272# 86 @  
Ulkiger Vogel: Neue Briefmarken mit Rizzi-Motiven

Thüringische Landeszeitung / bmst (25.04.08) - Ernst und Spaß liegen dicht beieinander - zumindest bei den Briefmarken-Ausgaben des Monats Mai. Ein Wert zu 55 Cent würdigt die Arbeit der Christoffel-Blindenmission. Auf diese Marken kommen wir in der kommenden Woche an dieser Stelle zurück. Zwei weitere kunterbunte Marken, die am 8. Mai Ersttag haben, stammen aus dem Atelier von James Rizzi.

Auf der dritten "Post"-Grußmarke sehen wir ihn endlich: den berühmten Rizzi-Bird. So mancher anderer Künstler hat versucht, den ulkigen Vogel nachzuahmen oder eine ähnliche Figur zu schaffen. Doch nicht jeder Pinselartist versteht sich auf Pop Art .... Der Vogel sitzt auf einer Hand. Eine zweite Hand hält eine Blume. Beide sagen gemeinsam "Danke". Können wir zudem im Hintergrund "Danke" in Rauchzeichen lesen? "Herzliche Grüße" übermittelt die "Europa"-Marke, auf der die Sonne den Mond und der Mond die Sonne grüßt. Der Rizzi-Bird übernimmt die Aufgabe der Brieftaube. Selbstverständlich übermittelt er auch die herzlichen Grüße der Postkunden. Beide 55-Cent-Marken kommen nassklebend in Zehnerbogen an die Postschalter. Zudem sind sie Teil eines Heftchens mit 20 selbstklebenden Werten. Jeweils fünf sagen "Alles Gute" und "Herzlichen Glückwunsch" - die nassklebenden Varianten kamen am 7. Februar heraus - sowie "Danke" und "Herzliche Grüße".

Die Post legt das Heftchen zudem in zwei Konfektionierungsformen vor. Eine Teilauflage wird in Plastikfolie eingeschweißt; diese Heftchen enthalten zwölf von Rizzi gestaltete Aufkleber. Schließlich verkauft die Post für 2,95 Euro eine Packung mit vier Standard-Umschlägen, deren Wertstempel den Rizzi-Marken entsprechen. Links wird ein Teil der Zeichnung wiederholt. Rizzis Marken sind "kunterbunt und strahlen dabei Fröhlichkeit und Lebensfreude aus", notiert die Deutsche Post. Von Briefen mit solchen Botschaften kann man zwar nie genug bekommen. Das Rizzi-Programm der Post scheint uns aber arg auszuufern. Auch die Kombination der "Europa"-Marke mit den "Post"-Marken hat ein Gschmäckle. Derartige Sätze - von Satzcharakter kann man angesichts der Grafik durchaus sprechen - kennt man bislang vor allem von den britischen Inselchen Guernsey, Isle of Man und Jersey, die sich schon vor geraumer Zeit aus der Riege seriöser Markenländer verabschiedet haben.

Die Marken haben das Format 46 mm x 27,32 mm, die Heftchen 125 mm x 170 mm.

(Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.kultur.volltext.php?kennung=on9tlzTRETreNational39562&zulieferer=tlz&kategorie=TRE&rubrik=Treffpunkt®ion=National&auftritt=TLZ&dbserver=1)
 


Henry Am: 27.04.2008 13:25:29 Gelesen: 1328261# 87 @  
@ Richard [#86]

Ich habe die Rizzi-Marken und Set gleich bei Erhalt des Programms "Postwertzeichen direkt" bestellt und auch bereits erhalten. Entgegen der sonstigen Gepflogenheit ist diesmal auf der Rechnung nicht der Hinweis, dass die Marken erst ab dem 08.05.2008 gültig sind.

Mit sonntäglichem Gruß
Henry
 
Richard Am: 04.05.2008 22:35:10 Gelesen: 1328215# 88 @  
Briefmarkenmesse Essen ist die älteste der Welt

Die Welt (03.05.08) - Der hohe Anteil ausländischer Aussteller ist über die Jahre zum Markenzeichen des Essener Branchentreffs geworden, der seit 1976 besteht und damit die älteste Fachmesse dieser Art auf der Welt ist. An der 18. Internationalen Briefmarken-Messe vom 8. bis 10. Mai 2008 nehmen rund 150 Fachhändler, Auktionshäuser, Zubehörhersteller, Verlage und Postverwaltungen teil. Knapp ein Drittel der Aussteller kommt aus dem Ausland.

Größter Aussteller, mit einer Fläche von 420 Quadratmetern, ist die Deutsche Post AG, die am Eröffnungstag drei neue Sondermarken abgibt. Zwei dieser Marken hat der amerikanische Pop-Art-Künstler James Rizzi entworfen, der am 8. Mai um 13.30 Uhr eine Signierstunde auf dem Messestand der Deutschen Post geben wird. Ganz im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich stehen die Messe-Ganzsache mit der gleichnamigen Markenneuheit vom 13. März im Wertstempel und ein dazu passender Sonderstempel. Gegen 12 Uhr werden ebenfalls am 8. Mai Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 in Deutschland, und die Entwerferin Andrea Voß-Acker zur einer gemeinsamen Autogrammstunde bei der Deutschen Post erwartet. Die anderen vier Sonderstempel thematisieren "Herzliche Grüße" (passend zur Europa-Marke vom 8. Mai), den 50. Geburtstag der Jungen Briefmarkenfreunde in NRW, die dritte Auflage der Europäischen Meisterschaft für Thematische Philatelie und die IBRA 2009 in Essen, zu der es täglich Präsentationen in der Philatelistischen Drehscheibe gibt.

Bereits zum dritten Mal findet die Europäische Meisterschaft für Thematische Philatelie in Essen statt. 47 Sammler aus 16 Nationen kämpfen um den Grand Prix ECTP. Auf 50 Rahmen zeigen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Niederlande e.V. ein breites Spektrum der Niederlande-Philatelie. Aus Anlass des 60. Jahrestages der Währungsreform wurde eine Sonderschau gestaltet. Fester Bestandteil des Angebotes ist wieder die Philatelistische Drehscheibe mit Diskussionsrunden und Vorträgen. Im Zentrum Philatelie geben neben Prüfern auch öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige kostenlos Auskünfte. 18 Arbeits- und Forschungsgemeinschaften sind mit einem Info-Stand dabei.

8. bis 10. Mai, Messe Essen, Messehalle 1 A, Messehaus Süd, täglich von 10 bis 18 Uhr (Samstag bis 17 Uhr), Tageskarte 7,50 Euro.

Internet: http://www.briefmarkenmesse-essen.de

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article1960940/Briefmarkenmesse_Essen_ist_die_lteste_der_Welt.html)
 
Richard Am: 09.05.2008 23:29:20 Gelesen: 1328196# 89 @  
Gezähnte Sammlerträume

Von Daniel Freudenreich

WAZ, Der Westen (07.05.08) - Konkurrenz durch Ebay und Nachwuchsmangel: Für Briefmarkenhändler wird das Geschäft immer härter. Gute Erlöse erzielen fast nur noch Spitzenmarken, wie sie ab heute auf der Messe in Essen zu sehen sind

Königin Victorias Konterfei hebt sich klar vom blauen Hintergrund der Briefmarke ab. Die Monarchin lächelt, blickt erhaben - doch ein Hingucker ist der betagte Schnipsel trotz aller Liebe zum britischen Blaublüter nicht. "Die Legende stimmt aber", sagt Arnim Hölzer, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) dem blassen Motiv zum Trotz. Deshalb gilt die Blaue Mauritius als bekannteste Briefmarke der Welt.

Postal gewordene - und teils ziemlich teure - Sammlerträume können Philatelisten auf der Essener Briefmarkenmesse ab heute bewundern. Dabei dürfte es sich eher um ältere Semester handeln, denn: "Es ist schwierig, Nachwuchs zu bekommen", sagt Dieter Hartig, Präsident des Bunds Deutscher Philatelisten.

Zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Menschen sammeln in Deutschland farbige Postwerte, Tendenz sinkend. "Die Sammlerjahrgänge sterben weg", sagt Hölzer und rechnet mit weiter sinkenden Preisen für gezähnte Massenware.

450 bis 500 Millionen Euro Umsatz, so schätzen Branchenkenner, haben die Briefmarkenhändler in Deutschland 2007 erzielt. Konkurrenz bekommen sie zusehends über das Online-Aktionshaus Ebay. Doch nicht nur der Fachhandel ist für Hölzer Leidtragender der zunehmenden "Drei, zwei, eins... meins"-Mentalität, sondern auch der Käufer. Es gebe genug Sammler, die auf Fälschungen hereinfielen, der Schaden gehe jährlich in die Millionen, sagt Hölzer.

Dabei würden nicht mehr die Spitzenstücke kopiert, sondern Briefmarken im Wert bis 100 Euro. "Solche Stücke lassen die Käufer selten durch Experten überprüfen", sagt Hölzer und macht Kostengründe verantwortlich. Denn ein Briefmarkenprüfer - in Deutschland gibt es rund 50 - verlangt bis zu vier Prozent des Preises, der im Michel-Katalog steht.

Dieses Nachschlagewerk ist die Grundlage für jeden Philatelisten. Manch Anfänger mag hier die Preise seiner Briefmarken zusammenrechnen und sich über einen vermeintlichen Schatz freuen. Weit gefehlt. Die Preise im Michel-Katalog sind lediglich Richtwerte. "Für normale Marken bekommt man 20 bis 30 Prozent des Katalogpreises", sagt Hartig: "Briefmarken sind eben keine Geldanlagen."

Arnim Hölzer sieht das differenzierter. Es bedürfe viel Fachwissens, um die richtigen Marken zu erwerben. Begehrt seien besondere Postwerte aus dem Dritten Reich und der Weimarer Zeit.

Die Spitzenexemplare finden vor allem bei Versteigerungen einen neuen Besitzer. Etwa 100 Millionen Euro Umsatz haben die rund 100 Auktionshäuser in Deutschland nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Briefmarkenversteigerer 2007 erzielt. "Die meisten Marken erzielen zwischen 5000 und 20 000 Euro", sagt Harald Rauhut, Inhaber eines Auktionshauses in Mülheim. Teurere Marken seien schwer zu verkaufen, da der Käuferkreis sehr klein sei.

Es sei denn, es handelt sich um extrem seltene Stücke wie die Blaue Mauritius oder die deutsche Briefmarke mit Audrey Hepburn. 2005 erzielte sie bei einer Auktion 135 000 Euro. "Bei einer Briefmarke bezahlt man für ihr Aussehen und ihre Geschichte", sagt Hartig. Bei der Hepburn-Marke und der Blauen Mauritius stimmen sie (siehe Kasten).

Die Briefmarkenmesse auf dem Messegelände Essen geht vom 8.-10.Mai. Do und Fr.: 10-18 Uhr, Sa.: 10-17 Uhr.

(Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/2008/5/7/news-44440993/detail.html)
 
Richard Am: 10.05.2008 23:39:19 Gelesen: 1328177# 90 @  
Christopher Lee: Perforierte Performance

Vanityfair (07.05.08) - Die Royals waren jahrzehntelang die einzigen lebenden Einzelpersonen auf Briefmarken. Bis Graf Dracula kam.

Am 10. Juni fällt mit der oben zu sehenden Briefmarke eine der letzten Bastionen des britischen Königshauses. Dann erscheint mit Christopher Lee erstmals seit 1924 eine lebende Person auf den britischen Marken, die nicht zur königliche Familie gehört.

Anlässlich des 50. Jubiläums der Hammer Horrorfilme wird es insgesamt sechs verschiedene Filmplakatmotive geben, darunter "Dracula", "Frankensteins Fluch" und "Die Mumie". Der 85-jährige Schauspieler wird zusammen mit seinen Kolleginnen, das ist einerseits Bond-Girl Shirley Eaton (71) und andererseits Dora Bryan (84), auf den Sondermarken zu sehen sein.

Bislang war dies aufgrund einer Richtlinie der Royal Mail nur erlaubt, wenn es sich um eine größere Gruppe gehandelt hat, wie zum Beispiel das nationale Cricket-Team. In einem Statement der Post hieß es, bei den abgebildeten Personen würde es sich um fiktionale Charaktere handeln und nicht um Individuen. Queen Elizabeth II. genehmigte denn auch offiziell die neue Briefmarkenserie.

Klicken Sie sich durch die Motive in der VANITY FAIR ONLINE-Bildergalerie:

http://www.vanityfair.de/gallery/hammer_horror/48148/G/1.html

(Quelle: http://www.vanityfair.de/gallery/hammer_horror/48148/G/1.html)
 
Richard Am: 11.05.2008 21:43:59 Gelesen: 1328165# 91 @  
Andi Herzog kickt auf Sonderbriefmarke

Vienna Online / post.at (05.05.08) - Ab heute, Montag, ist die teuerste und größte österreichische Sonderbriefmarke, die je von der Post AG aufgelegt wurde, erhältlich.

Darauf verewigt ist der entscheidende Treffer von Andreas Herzog im WM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Spanien am 6. September 1997. Das besondere daran: Erstmals wurde ein Kurzfilm in Form eines "Wackelbildes" auf einer Briefmarke wiedergegeben.

Möglich machte das die vor allem im Hochsicherheits- und Dokumentendruck eingesetzte Lentikulartechnik. Bei der Produktion der Marke wurden 48 übereinanderliegende, zu drei bewegten Bildern zusammengefasst. Mit einer Dauer von etwa drei Sekunden werden der Torschuss Herzogs und das Einschlagen der "Granate" aus zwei unterschiedlichen Perspektiven dargestellt.

Die Marke ist mit sieben mal fünf Zentimetern Maße die größte Marke, die je von der Post aufgelegt wurde. "Nur so ließ sich eine hochwertige Bildqualität erzielen. Die wirkliche Herausforderung bestand aber in der Produktion der selbstklebenden, aus Polyethylen gefertigten Briefmarke", sagte Erich Haas, Leiter der Philatelie. Mit einem Nennwert von 5,45 Euro zählt die Sondermarke in einer Auflage von 350.000 Stück zu den teuersten aller Zeiten.

"Mich macht das schon stolz, dass ich der Aufhänger dieser Marke bin", sagte Andreas Herzog bei der Präsentation am Montag in Wien. "Wenn man die drauf pickt, kommt die Post bestimmt nicht an", scherzte Edi Finger Jr. bei der Veranstaltung.

(Quelle: http://www.vienna.at/magazin/sport/specials/euro2008/artikel/andi-herzog-kickt-auf-sonderbriefmarke/cn/news-20080505-12444178)
 


Jürgen Witkowski Am: 11.05.2008 22:17:49 Gelesen: 1328160# 92 @  
@ Richard [#91]

In der letzten Woche erhielt ich die Marke von unserem Forumsmitglied Sammlermax. Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür.

Im Original sieht der ziemlich dicke Kunststoffaufkleber ahnlich aus, wie die Wackelbilder, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Mit etwas Übung bekommt man den Ball auch in das schwedische Tor.

Wie die Marke (oder der Beleg) allerdings nach einer postalischen Verwendung mit Abstempelung und Durchlauf durch eine automatische Sortiermaschine aussieht, möchte ich lieber nicht wissen. Aber dazu ist sie wahrscheinlich auch nicht gedacht.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
duphil Am: 11.05.2008 22:23:37 Gelesen: 1328159# 93 @  
@ Richard [#91]

Das ist mal was Besonderes, wenn auch ziemlich teuer.

Ich bin mal gespannt, was es für Ausgaben zur Frauen-WM in Deutschland von unserer Post gibt.

Mit freundlichen Gruß

Peter
 
chrisskywalker Am: 11.05.2008 23:00:14 Gelesen: 1328152# 94 @  
@ Concordia CA [#92]

Hallo Concordia CA,

ich habe diese in Österrreich "Lentikularmarke" genannte Marke als echt gelaufenen Beleg erhalten. Abgestempelt am 5. Mai 2008 in 1010 Wien.

Ein perfekter Beleg, nicht durch die Maschine gegangen aber hoffnungslos überfrankiert - leider.

Gruss

Holger
(der aus Belgien)


 
Richard Am: 12.05.2008 21:51:13 Gelesen: 1328135# 95 @  
Sonderbriefmarke zum 125. Geburtstag von Joachim Ringelnatz - Präsentation im Cuxhavener Ringelnatz-Museum

Stadt Cuxhaven (07.05.08) - Am 07. August dieses Jahres steht der 125. Geburtstag des Dichters Joachim Ringelnatz an. Das Bundesministerium der Finanzen gibt aus diesem Anlass eine Sonderbriefmarke heraus. Die Präsentation dieser Marke findet am 07. August im Cuxhavener Ringelnatz-Museum statt. Für die Gestaltung dieser Marke hatte das Bundesfinanzministerium einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Entscheidung fiel auf den Entwurf des Grafikers Prof. Victor Malsy aus Willich, der zusammen mit Gülsah Edig und Thomas Meyer Marke und Zehnerbogenrand gestaltet hat.

Die Auswahl Cuxhavens als Ort für die öffentliche Vorstellung dieser Marke kommt nicht von ungefähr: Cuxhaven hat eine besondere Verbindung mit Joachim Ringelnatz.

Während des Ersten Weltkrieges leistete der 1883 im sächsischen Wurzen geborene Hans Bötticher, alias Joachim Ringelnatz, bei der Marine in Cuxhaven seinen Militärdienst und erfand hier auch seinen Künstlernamen „Ringelnatz“. Diesen Namen führte er ab 1919.

Des Weiteren ist Cuxhaven Sitz der Joachim-Ringelnatz-Stiftung. Diese Stiftung engagiert sich für den Erhalt und die Pflege des Künstlernachlasses von Joachim Ringelnatz. Sie hat auch die Trägerschaft für das Ringelnatz-Museum übernommen. In diesem Museum wird das dichterische und malerische Werk von Joachim Ringelnatz dokumentiert. Das Museum genießt sowohl in der Fachwelt als auch bei Besuchern hohe Anerkennung.

Letztendlich zeigt sich die besondere Beziehung Cuxhavens zu dem Dichter und Maler Joachim Ringelnatz auch darin, dass die Stadt alle zwei Jahre den „Joachim-Ringelnatz-Preis“ für Lyrik“ vergibt. Der Joachim-Ringelnatz-Preis ist einer der höchst dotierten Literaturpreise im deutschen Sprachraum. Peter Rühmkorf, Robert Gernhardt und Wolf Biermann sind Träger dieses Preises.

Für Cuxhaven bedeutet die Präsentation der Ringelnatz-Sonderbriefmarke im Joachim Ringelnatz-Museum eine besondere Auszeichnung für das Engagement um die Pflege des künstlerischen Nachlasses von Joachim Ringelnatz, da sind sich Erika Fischer, die Vorsitzende der Ringelnatzstiftung, sowie Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert einig.

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Mit Spannung und Vorfreude erwarten Erika Fischer, die Vorsitzende der Ringelnatzstiftung Cuxhaven, und Oberbürgermeister Arno Stabbert die Präsentation der Sonderbriefmarke zum 125. Geburtstag des Dichters Joachim Ringelnatz!
 


Richard Am: 13.05.2008 22:02:09 Gelesen: 1328122# 96 @  
Nochmals Briefmarken einstampfen? - Das offizielle Liechtenstein gegen Boykott der Olympischen Spiele in China

Von Günther Meier

St. Galler Tagblatt, Vaduz (06.05.08) - Das Fürstentum Liechtenstein möchte an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Anders als vor den Olympischen Spielen in Moskau wird ein Aufruf zum Boykott wohl kein Gehör finden.

«Ich fordere das Liechtensteinische Olympische Komitee und Sportminister Klaus Tschütscher auf, dass Liechtenstein auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in China verzichtet», forderte Helmut Hasler in einem Leserbrief in den liechtensteinischen Zeitungen. Nicht ganz so weit möchte der Verein «Tibet-Unterstützung Liechtenstein» gehen, der in einer öffentlichen Stellungnahme Regierung, Landtag und Olympisches Komitee ersuchte, bei der chinesischen Regierung Protest einzulegen wegen der Menschenrechtsverletzungen in Tibet. Die Aufforderungen dürften diesmal, im Unterschied zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980, kein Gehör bei den offiziellen Stellen finden.
1980: Briefmarken vernichtet

Aussenministerin Rita Kieber-Beck erteilte im Parlament einem Alleingang Liechtensteins eine Absage und erinnerte die Abgeordneten an die Praxis der Regierung, sich in solchen Angelegenheiten international getragenen Initiativen anzuschliessen.

Als 1980 die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte, wollte Liechtenstein noch ein eigenständiges Zeichen des Protestes setzen, verzichtete auf eine Teilnahme an der Olympiade in Moskau und vernichtete die bereits gedruckten Olympia-Briefmarken. Auch zu den Olympischen Spielen in Peking sollen zwei Sonderserien an Briefmarken erscheinen. Ausserdem hat Liechtenstein schon im Jahre 2005 zusammen mit China zwei Gemeinschaftsbriefmarken mit Blumenbildern herausgegeben.

Trotz dieser Briefmarken-Freundschaft verwahrte sich Xiaosi Li, der chinesische Generalkonsul mit Sitz in der Schweiz, gegen die Einmischung Liechtensteins in die inneren Angelegenheiten Chinas. Ausgangspunkt für das Schreiben des Konsuls an alle Abgeordneten des Landtags war eine Tibet-Resolution, die das Parlament am 25. April 2007 gutgeheissen hatte. Der chinesische Generalkonsul betonte, China werde nie vergessen, dass Liechtenstein zu den ersten Ländern gehört habe, die diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik aufgenommen hätten. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass sich Liechtenstein ebenfalls nicht freue, wenn ein fremder Staat Druck auf das Fürstentum ausübe. Die Chinesen hatten auch registriert, dass der Dalai Lama dem Fürstentum Liechtenstein 1991 im Zusammenhang mit der Eröffnung einer Tibet-Ausstellung im Landesmuseum einen Besuch abgestattet hatte.

Kein Aufsehen erregen

Im Moment deutet alles darauf hin, dass Liechtenstein gegenüber China kein Aufsehen erregen will, sondern sich auf das Mittragen der EU-Erklärung zur Tibet-Angelegenheit beruft. Rita Kieber-Beck verwahrte sich in einer Erklärung gegen Vorwürfe des Leisetretens, nachdem der Landtagsabgeordnete Henrik Caduff kritisiert hatte, wer jetzt schweige, mache sich zum Komplizen.

(Quelle: http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1507026&ressort=tagblattheute/ostschweiz&jahr=2008&ressortcode=tb-os&ms=)
 
Richard Am: 15.05.2008 10:40:16 Gelesen: 1328104# 97 @  
The Voice: Frank Sinatra erhält seine eigene Briefmarke

Die Welt (14.05.08) - Er sah schon immer aus wie geleckt, aber jetzt kann ihn auch wirklich jeder lecken. Wer früher Frank Sinatra sehen wollte, musste ziemlich viel Geld bezahlen. Ab sofort reichen dafür 42 Cent, denn eine Briefmarke in Amerika trägt nun sein Konterfei. Strahlend, mit seinem Markenzeichen, dem Hut.

Vor zehn Jahren ist er gestorben - Frank Sinatra. Ab sofort zeigt eine Briefmarke nun den ewig jungen Mitbegründers des legendären Rat Packs und Sänger von Evergreens, wie "New York, New York" oder "Something Stupid". Vorerst wird sie nur in drei Prten angeboten: New York, Las Vegas und Hoboken, New Jersey, wo Sinatra 1915 geboren wurde.

New York und Las Vegas wurden ausgewählt, weil es zwei seiner Lieblingsstädte waren. In Las Vegas ist er oft aufgetreten, New York widmete er seinen berühmtesten Song.

Bei der Vorstellung der Briefmarke in Manhattan war auch sein Sohn Frank Sinatra Junior anwesend: "Wir hörten, dass die Post jährlich 50.000 Vorschläge für neue Briefmarken bekommt, von denen nur 20 ausgewählt werden - wenn das kein Aushängeschild für den Amerikanischen Traum ist, weiß ich nicht was sonst."

Sinatra ist noch immer eine der bekanntesten und größten Gestalten der Popgeschichte. Vor allem sein musikalisches Vermächtnis ist unvergessen; junge Sänger wie Michael Bublé, Robbie Williams und in Deutschland auch Roger Cicero haben mit seinem Material gearbeitet.

Im Oktober 1944 löste Sinatra nach einer Konzertserie in New York die sogenannten Columbus Day Riots aus – die erste Massenekstase der Popgeschichte. Die US-Musikindustrie ehrte ihn mit zwei Dutzend Grammys, die Filmindustrie mit drei Oscars, er ist mit drei Sternen auf dem „Hollywood Walk of Fame“ verewigt. Von 1973 bis 1995 unternahm er ein halbes Dutzend Welttourneen.

„Seine Stimme berührt Menschen wie wie die keines anderen Popsängers (es vermag)“, sagt Charles Pignone, der bis 1995 zehn Jahre Sinatras Tourmanager war und Produzent des zum Todestag erscheinenden Albums „Nothing But The Best“ ist. „Selbst heute noch klingen Aufnahmen, die er vor 50 Jahren machte, frisch und neu. Er ist der einzige Künstler, der acht oder neun Jahrzehnte in den US-Billboard-Charts vertreten gewesen ist. Das ist Zeugnis dafür, dass Frank Sinatra trotz aller Veränderungen in der Welt bis heute relevant ist.“

(Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article1992345/Frank_Sinatra_erhaelt_seine_eigene_Briefmarke.html)
 


Richard Am: 18.05.2008 14:15:12 Gelesen: 1328079# 98 @  
Österreichische Staatsdruckerei: "Hier geht alles streng nach Protokoll"

Von Johanna Ruzicka

Der Standard, Wien (16.05.08) - In der Österreichischen Staatsdruckerei werden seit 200 Jahren Brief­marken und Pässe ge­fertigt. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und mit viel Hightech

Der Blick durch das verglaste Innenfenster gibt fürs Erste nicht allzu viel her: ein Fabriksraum mit Menschen, Maschinen, Förderbändern und vielen PCs. Betreten darf man als Außenstehender diesen Bereich nicht: Es ist ein Hochsicherheitsraum. Hier werden die österreichischen Pässe "personalisiert". Das heißt, die kleinen roten Bücher werden mit den individuellen Merkmalen ausgestattet, die ein Dokument zu einem persönlichen Ausweis machen: Daten, Foto, künftig auch Fingerabdruck.

Streng nach Protokoll

Wir befinden uns in der Österreichischen Staatsdruckerei (OeSD) im Industriegebiet des 23. Wiener Gemeindebezirks. Eine Art Fort Knox für Dokumente wie Pässe, Personalausweise und Führerscheine. Aber auch für kleine Papierstücke mit Geld- und Sammlerwert: Briefmarken. Der Hochsicherheitsraum ist das Herzstück der Fabrik. Gerade einmal 30 Personen aus dem 180 Menschen umfassenden Mitarbeiterstab der Druckerei dürfen dort hinein. Und zwar über eine sogenannte "Vereinzelungsschleuse" – soll heißen, dass Befugten nur einzeln über eine doppelte Zutrittskontrolle eintreten. Nicht einmal Thomas Zach, Generaldirektor-Stellvertreter der OeSD darf da rein: "Ich muss schauen, dass das Unternehmen läuft. Die Überprüfung der Passherstellung ist Sache des direkten Vorgesetzten", erklärt er. Hinein dürfen auch Mitarbeiter des Bundesministeriums für Inneres, die immer wieder einmal und unangekündigt in dem 2000 privatisierten Unternehmen auftauchen, um Herstellung und Sicherheit überprüfen. "Streng nach Protokoll" gehe hier alles zu, sagt Zach. So eine Passherstellung hat mit perfektem maschinellem Druck zu tun. Um etwa einen Kippeffekt im Pass zu erreichen – in Schräglage schimmert "Republik Österreich" am Papier auf – müssen 20 Tonnen Druck auf einen Quadratzentimeter Papier ausgeübt werden. Die Experten nennen den Kippeffekt "First Level Securiy Feature", weil der Passbeamte an der Grenze mit einem schnellen Blick dieses Sicherheitsmerkmal prüfen kann. Gleichzeitig ist so ein Pass ein Stück sorgfältiger Handarbeit. Zum Beispiel das Papier. Dieses wird von einer Fabriksarbeiterin mit weißen Stoffhandschuhen Blatt für Blatt sorgfältig kontrolliert. Die Handschuhe schützen das Papier, das sich sonst durch Schweiß oder Handcremes verändern könnte, erklärt Produktionsleiter Manfred Schottner.

Weggesperrter Ausschuss

Eventueller Ausschuss wird gezählt, vermerkt und bis zur Vernichtung weggesperrt. "Wir können unseren Ausschuss ja nicht einfach wegschmeißen", erklärt Zach im Hinblick auf denkbare kriminelle Handlungen. Auch der Vernichtungsprozess wird innenministeriell überwacht. Alles wird hier weggesperrt. Rohes Passpapier, Nähzwirn für die Bindung, halbfertige und fertige Passbücher oder andere Dokumente. Auch die fein ziselierten, von Hand gelaserten Druckvorlagen für Briefmarken aus aller Welt. Alles wird in versperrbaren Rollkästen angeliefert, gelagert, transportiert. Über jeden einzelnen Bestandteil eines Dokuments – und deren gibt es viele – wird Buch geführt. Durchschnittlich 5000 Pässe werden täglich fertiggestellt; vor der Urlaubssaison meistens mehr.

Naturgemäß singt Zach das Lied des "Fingerprint", einem biometrischen Sicherheitsmerkmal, das künftig die Pässe schmücken wird und das diese auch sicherer machen werde. Dies sei kein weiterer Schritt zum "gläsernen Staatsbürger", betont er. Schließlich sei der Abdruck, eigentlich werden es zwei, nämlich die Profile der beiden Zeigefinger, lediglich auf dem Chip im Pass gespeichert. Und eine zentrale Datenbank werde es ja nicht geben. Deshalb hält Zach den Fall des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble, dessen Fingerabdruck heimlich von einem Wasserglas genommen wurden, nicht für exemplarisch: "Der Fingerabdruck ist nur eines von vielen Pass-Merkmalen. Gerade bei Herrn Schäuble würde es für Identitätsmissbrauch mehr brauchen als nur einen Fingerabdruck."

(Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=3340233)
 
Richard Am: 24.05.2008 21:31:49 Gelesen: 1328034# 99 @  
Fußballer Seedorf: nicht bei der EM, aber auf EM-Briefmarke

Von Falk Madeja

taz.de (15.05.08) - Clarence Seedorf, der wahrscheinlich erfolgreichste Fußballer aller niederländischen Zeiten, schockierte die Nation nicht gerade, als er am Montag Bondscoach Marco van Basten von seinem Verzicht auf die EM erzählte. Obwohl der Ex-Ajax-Spieler mit allen möglichen Clubs Europacups gewann, sind die Niederländer nie richtig warm mit ihm geworden. Sie finden ihn ganz einfach zu eigensinnig. Der Erfolg gibt ihm also nicht mal Recht, könnte man sagen.

Aber bei der niederländischen Post TNT, auch in Deutschland aktiv, kam die Nachricht hart an. Wie das Algemeen Dagblad berichtet, hatte die TNT eine Briefmarkenserie von 125.000 Stück mit den vermeintlichen EM-Stars der Niederlande herausgegen. Seedorf ist darauf neben HSV-Star Rafael van der Vaart zu sehen. “Da mußten wir schlucken”, sagte TNT-Sprecher Seval Tasan.

Die Serie läuft ansonsten gut. Vor allem Klaas-Jan Huntelaar (Ajax) und Ryan Babel (Ex-Ajax, heute Liverpool) würden sehr gefragt sein.

(Quelle: http://taz.de/blogs/meineguete/2008/05/15/fussballer-seedorf-nicht-bei-der-em-aber-auf-em-briefmarke/)
 


Richard Am: 26.05.2008 09:34:28 Gelesen: 1328015# 100 @  
Schweizerische Post lanciert zweite EURO-Sonderbriefmarke

Fussball.ch, fest/sda, Bern (07.05.08) - Die zweite Sonderbriefmarke zur EURO 2008 ist ab Donnerstag gültig. Die Briefmarke der Schweizerischen Post trägt den Titel «Hopp Schwiiz». Sie zeigt drei Schweizer Fans in roten Trikots und mit Fahnen auf einem Fussball.

Die 85-Rappen-Sondermarke entwarf der Berner Comiczeichner Max Spring, wie die Post mitteilte. Spring gewann einen Publikumswettbewerb, bei dem sich 13 000 Personen beteiligten. Bereits im März hatte die Post eine Briefmarke mit den Umrissen und Linien eines Fussballfeldes herausgegeben.

Eine weitere Sondermarke, die ab Donnerstag gültig sein wird, widmet sich einem weiteren sportlichen Grossereignis: den olympischen Sommerspielen im chinesischen Peking. Die 1-Franken-Briefmarke zeigt die olympische Sportart Mountainbike.

Die Ausgabe enthält weitere Briefmarkensujets zu den Themen «Pro Patria - Kulturwege Schweiz», «Einheimische Vögel», «Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft» und «Europa - Briefe». Sie sind alle ab Donnerstag gültig. Die Marken sind in den Poststellen, den Philateliestellen und über die Webseite der Post erhältlich.

(Quelle: http://www.fussball.ch/Post+lanciert+zweite+EURO+Sonderbriefmarke/308524/detail.htm)
 
Richard Am: 02.06.2008 23:35:27 Gelesen: 1327968# 101 @  
Schwyzer Schülerin kreiert Briefmarke

Von Daniela Bellandi

Neue Schwyzer Zeitung (28.05.08) - Eine der neuen Pro-Juventute-Marken wurde in Schwyz kreiert. Gezeichnet worden ist sie von der 11-jährigen Delia Candolo.

Es ist wie im Märchen», begrüsste am Dienstag Bernadette Kälin, Leiterin der Bezirksstelle Schwyz der Pro Juventute, die beiden fünften Klassen im Schulhaus Herrengasse, die am Briefmarkenwettbewerb teilgenommen hatten. «Lehrerin Barbara Iseli hatte die Idee, mit ihrer Klasse am Wettbewerb teilzunehmen. Sie fragte ihre Kollegin Andrea Inglin ob sie auch mitmachen wolle, und plötzlich waren 40 Kinder fleissig dabei, zum Thema Freundschaft ein Bild zu malen. Dies unter der Regie des berühmten Künstlers Ted Scapa.»

500 Franken fürs Lager

Nun ist das Siegerbild erkoren. Seine Schöpferin ist die 11-jährige Delia Candolo aus Schwyz. Mit strahlenden Augen durfte sie am Dienstag die Preisgelder von je 250 Franken für die beiden Klassen entgegennehmen. «Dieses Geld benutzen wir für unser gemeinsames Klassenlager Ende des kommenden Schuljahres, erklären die Lehrerinnen.

Delia Candolo freut sich über den Sieg. Damit gerechnet hat sie jedoch überhaupt nicht. «Erst war ich total überrascht, jetzt finde ich es cool», sagt die Schülerin. Sie ist überzeugt, dass es speziell sein wird, wenn sie die 1-Franken-Marke im November zum ersten Mal in den Händen hält. «Das wird sicher ein schönes Gefühl sein», malt sie sich aus.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie am 28.05.2008 in der Neuen Schwyzer Zeitung.

(Quelle: http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/schwyz/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=279591)

Stolz präsentiert Delia Candolo ihr Briefmarkensujet. Bild: Daniela Bellandi, Neue SZ


 
Richard Am: 03.06.2008 23:41:49 Gelesen: 1327950# 102 @  
Die Versendungsbedingungen der Deutschen Post und eine transplantierte Briefmarke. Eine wahre Geschichte

Zettelsraum (20.04.07) - Eine Kundin der Deutschen Post will einen Brief verschicken. Einen etwas dickeren Brief, also wiegt sie ihn auf ihrer sehr genauen Briefwaage und ermittelt ein Gewicht von 48 Gramm. Da sie eine sorgsame Kundin der Deutschen Post ist, besitzt sie auch eine offizielle Tabelle, der zu entnehmen ist, was die Beförderung eines Briefs durch die Deutsche Post kostet.

Bis zu 50 Gramm sind das 90 Cent. Also klebt sie zwei schöne 45- Cent- Marken ("150 Jahre Tölzer Leonhardi-Fahrt") auf den Brief und geht zum Postschalter, wo sie noch anderes zu erledigen hat. Um den Brief gleich dort abzugeben.

Aber die Freimachung ist unzureichend, belehrt sie der Schalterbeamte. Denn der Brief wiegt zwar weniger als 50 Gramm, ist aber kein Brief im Standardformat. Sondern er hat das Format DIN A 4.

Die Kundin, die einen Sinn für Sparsamkeit und für Skurriles hat, nimmt den Brief mit nach Hause, entnimmt seinen Inhalt und tut ihn in einen Umschlag mit dem Standard- Briefformat.

Dann schneidet sie die beiden Briefmarken großräumig aus dem alten Umschlag heraus und klebt sie auf den neuen Umschlag.

Da sie nämlich einen Sinn für juristische Feinheiten und, wie gesagt, Skurriles hat, kennt sie ein Gerichtsurteil, wonach die Deutsche Post solche ausgeschnittenen und auf einen neuen Umschlag geklebten Briefmarken hinnehmen muß; natürlich nur, wenn sie noch heil und ungestempelt sind.

Die Kundin wirft den Brief, auf dem nun also der Schnipsel mit der sozusagen transplantierten Briefmarke klebt, in einen Briefkasten.

Vier Tage später hat sie ihn wieder. Versehen mit einem gelben Zettel, auf dem steht:

Zurück an den Absender, weil an dem zu entrichtenden Entgelt 90 Ct fehlen. (...) Einzelheiten über unsere Versendungsbedingungen erfahren Sie bei ihrer Filiale. Oder rufen Sie unseren Kundenservice an. (...) 0,06 EUR je Anruf im Festnetz.

Sechs Cent, das erscheint der Kundin kein unangemessener Preis für die Aufklärung des Falls zu sein. Da sie einen Sinn für Hartnäckigkeit und, wie gesagt, Skurriles hat, ruft sie dort an.

Die dortige Sachbearbeiterin überlegt und ist zunächst ratlos. Aber dann dämmert es ihr; vielleicht guckt sie auch in ihren Unterlagen nach, das hört man ja nicht: Ja, die Deutsche Post akzeptiere ein Postwertzeichen, das auf die geschilderte Art auf einen neuen Brief gelangt sei. Aber über die dabei zu beachtenden Einzelheiten gebe es eine Vorschrift:

Der Kunde muß mit dem ersten Umschlag, nennen wir ihn den Umschlag A, bei einer Zweigstelle der Deutschen Post erscheinen. Sowie mit dem zweiten Umschlag, dem Umschlag B. Dann muß er durch Augenschein nachweisen, daß dort, wo die Briefmarke saß, jetzt ein Loch im Umschlag A ist. Und daß das Stück vom Umschlag A, das nun samt der Briefmarke auf dem Umschlag B klebt, in seinem Umriß identisch ist mit der Form des Lochs in A.

So jedenfalls hat die Kundin das verstanden, was ihr die Sachbearbeiterin erläuterte.

So weit mag die Geschichte niemanden überraschen, der Kunde der Deutschen Post ist und also ein realistisches Bild von ihr hat.

Jetzt aber kommt etwas Erstaunliches: Für das, was ihr, der Kundin widerfahren war, hat ihr die Sachbearbeiterin von der Deutschen Post eine Entschädigung versprochen!

Demnächst, so hat es die Sachbearbeiterin angekündigt, erhält die Kundin - meine Frau übrigens - von der Deutschen Post Briefmarken zum Geschenk.

(Quelle: http://zettelsraum.blogspot.com/2007/04/die-versendungsbedingungen-der.html)
 

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