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Thema: Ist eine falsche rückseitige Signatur mit einem Wertverlust gleichzusetzen ?
Philatelix Am: 05.06.2023 10:33:50 Gelesen: 1190# 1 @  
Wertverlust aufgrund einer falschen rückseitigen Signatur

Einige Briefmarken sind gestempelt mit "Georg Bühler" ohne BPP. Soweit ich herausgefunden habe, wird diese Signatur nicht anerkannt. Verlieren dann infolge dessen diese Briefmarken Ihren Wert ?
 
TeeKay Am: 05.06.2023 10:37:20 Gelesen: 1187# 2 @  
Sie haben den gleichen Wert wie ungeprüfte Marken. Signaturen werden unbeliebter, stellen aber bei gestempelten Marken noch keinen merklichen Wertverlust dar, sofern sie nicht vorn auf den Marken durchscheinen.

Wenn die Signatur offensichtlich gefälscht ist ("falschen rückseitigen Signatur"), dann kannst du davon ausgehen, dass auch die Marke verfälscht ist, was dann den Wert auf oder nahe 0 drücken wird. Wenn es nur eine Altsignatur ist, dann wird die Marke wie ungeprüft behandelt.

Im Übrigen stellen Signaturen kein Echtheitsmerkmal dar, da ein kleines Mini-Stempelchen leicht fälschbar ist. Die Signatur hilft nur demjenigen, der die Marke beim Prüfer einsendete. Jedes weitere Glied in der Verwertungskette müsste darauf vertrauen, dass das kleine Mini-Stempelchen echt ist. Da ist es dann aber sinnvoller, sich mit den Echtheitsmerkmalen der Marke selbst statt der Prüfsignatur zu befassen.
 
Lars Boettger Am: 05.06.2023 13:53:28 Gelesen: 1092# 3 @  
@ TeeKay [#2]

Im Übrigen stellen Signaturen kein Echtheitsmerkmal dar, da ein kleines Mini-Stempelchen leicht fälschbar ist. Die Signatur hilft nur demjenigen, der die Marke beim Prüfer einsendete. Jedes weitere Glied in der Verwertungskette müsste darauf vertrauen, dass das kleine Mini-Stempelchen echt ist. Da ist es dann aber sinnvoller, sich mit den Echtheitsmerkmalen der Marke selbst statt der Prüfsignatur zu befassen.

Ich kann diese Anmerkung nur unterstreichen. Kurz formuliert - Prüfzeichen oder Signaturen auf der Rückseite sind immer irrelevant. Entweder Marke, Aufdruck und Stempel sind echt - oder nicht. Daran ändert Farbe auf der Markenrückseite nichts.

Beste Grüße!

Lars
 
Richard Am: 05.06.2023 16:02:23 Gelesen: 1041# 4 @  
@ Philatelix [#1]

Hallo,

wie in der Forumhilfe geschrieben, sei bitte so freundlich, immer das Angebot / die Marke(n) / das Prüfzeichen / das Attest den Beleg und den Anbieter hier mit guten Scans (keine Handy Fotos) zu zeigen bzw. zu benennen.

Dann bekommst Du oft genaue Hinweise statt einer allgemeinen Antwort.

Noch kannst Du das nachholen.

Grüsse aus dem Allgäu, Richard

Urkunden Bühler:

https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/suchen/ablage/307
 
bovi11 Am: 05.06.2023 16:57:20 Gelesen: 1019# 5 @  
@ Philatelix [#1]

Dass Prüfzeichen "Georg Bühler" grundsätzlich nicht anerkannt werden, ist so nicht richtig.

Das Problem ist, dass sich mindestens ein Prüfstempel von Georg Bühler in Privathand (wohl eines Briefmarkenhändlers) befindet.

Dabei ist, jedenfalls für den Laien, kaum zu unterscheiden, ob eine Bühler-Signatur vor oder nach dem Tod von Georg Bühler erfolgt ist.

An einer konkreten Marke lässt sich die grundsätzliche Problematik nicht festmachen.

Da kann man allenfalls sagen, ob die Marke gefälscht oder verfälscht ist. Ist die Marke falsch oder verfälscht, spricht viel dafür, dass eine Signatur nicht von Georg Bühler ist.
 
Philatelix Am: 05.06.2023 17:06:35 Gelesen: 1011# 6 @  
Danke für Eure Antworten.

Die Signatur befindet sich auf einer postfrischen 1 Milliarde Marke. M.E. ist es tatsächlich die teure Variante APb, Farbe stimmt, Format (Plattendruck) stimmt.


 
Philatelix Am: 05.06.2023 17:29:08 Gelesen: 998# 7 @  
Hier ist noch ein Foto von der Vorderseite. Wenn es bis hierher richtig verstanden habe, verliert die Marke nicht an Wert, wenn es eine Originalausgabe ist, richtig?


 
erron Am: 05.06.2023 19:03:33 Gelesen: 955# 8 @  
Hallo,

diese angebliche Nr 325 A P "b" ist die billige Nr 325 A P " a" mit eiem Michelwert von 1,20 Michel. Somit ist das rückseitige Signum, das die Farbvariante "b" kennzeichnet, eine Fälschung.

Die Farbvariante "b" hat einen Michelwert von 1.200 Michel in postfrischer Erhaltung. Sie wird von den INFLA Berlin Prüfer immer attestiert bzw. befundet. [1]

Georg Bühler war nie eine INFLA Berlin Prüfer.

mfg

erron

[1]https://www.briefmarken-atteste.de/atteste/zeigen/1955
 
Philatelix Am: 05.06.2023 19:34:42 Gelesen: 934# 9 @  
Danke, das war eine klare, eindeutige Antwort.
 
ligneN Am: 10.06.2023 14:54:00 Gelesen: 738# 10 @  
@ Philatelix [#1]

Georg Buehler (1910-99) war ein sorgfältiger und hochangesehener "Allgemeinprüfer". Aber nach ca. 1984 werden Atteste mit seinem Namen als unzuverlässig/wertlos angesehen. Allerdings gibt es auch quasi rückdatierte Attestfälschungen.

Was war da los?

Bühler prüfte Altdeutschland inkl. NDP und Übersee-Klassik. Ab 1975 auch Deutschland allgemein bis 1945. Soweit mir bekannt, prüfte er aber nie Deutsche Kolonien und Deutschland nach 1945. Egal was bei ebay usw. behauptet wird. Niemals Berlin, Danzig, BRD, Saar usw."signiert Bühler" kaufen. Hat er nie gprüft.

Bühler war Gründungsmitglied des BPP 1959. 1974 kam er in Konflikt mit einer neuen BPP-Bestimmung, wonach man nicht mehr "allgemeine Zeiträume", sondern noch nur bestimmte genau definierte Gebiete prüfen dürfe. Das Ende für Allgemeinprüfer. Daher verließ er den BPP, friedlich und in Ehren. Seine Prüfqualität litt nicht darunter. Seit 1975 war er freier Prüfer.

Die Probleme begannen 1984, als er zusehends gesundheitliche nachließ und ab 1985 praktisch kaum noch etwas sah. Er bekam dann einen Pfleger zugeordnet.

Leider prüfte und signierte er weiter Atteste für eindeutige Fälschungen. Einige dieser "Signaturen" sehen wie Unterschriftenstempel aus.

Nach seinem Tod (aber wohl viel früher) gelangten seine Handstempel, Schreibmaschine und Blanko-Atteste in die falschen Hände, eines "Briefmarkenhändlers" und werden noch immer für rückdatierte Attestfälschungen (zB Fakeadresse "Juttastraße") verwendet. Als die Attestformulare verbraucht waren, stieg der Fälscher auf Laserausdrucke um (z.B. mit fettem "Berlin").

Bühler-Atteste bis ca. 1983 werden als sehr zuverlässig angesehen. Für Altdeutschland und klassische Übersee. Ebenso angesehen ist die Literatur, die er über manche dieser Gebiete verfasst hat.

Trifft natürlich nicht auf all die Fälschungen und Nachahmungen seiner Handstempel/Atteste zu. Sein Handstempel wird als der meistgefälschte eines deutschen Prüfers überhaupt eingeschätzt.

Lose Marken mit seiner Signatur sollten immer durch einen aktuell aktiven Prüfer nachgeprüft werden.

Seine Atteste sind durchaus eine klassische Referenz - als Ergänzung. Aber inzwischen so alt, daß die Erhaltung der Prüfobjekte nicht mehr der von vor 40+ Jahren entsprechen kann. Also ebenfalls nachprüfen lassen.
 
ligneN Am: 11.06.2023 07:31:57 Gelesen: 661# 11 @  
Ergänzend: Bühler verwendete nach seinem Austritt aus dem BPP ein eigenes Prüfzeichen, ohne "BPP" am Ende. Weil er nicht mehr Mitglied BPP war. Nicht um ca. 50 Jahre später "posthum" ebay Käufer zu verwirren.
 
bovi11 Am: 11.06.2023 08:18:11 Gelesen: 652# 12 @  
"Ist eine falsche rückseitige Signatur mit einem Wertverlust gleichzusetzen?"

Wie viele Fragen ist auch diese nicht mit ja oder nein zu beantworten.

Bereits ist die Fragestellung nicht präzise.

Ist eine echte Signatur auf einer gefälschten oder verfälschten Marke, ist dies zwar geeignet, die angesprochenen Verkehrskreise zu täuschen, eine Wertminderung der sowieso gefälschten Marke ist damit nicht verbunden.

Eine echte aber unrichtige Signatur auf einer echten und teuren Marke ist eher die seltene Ausnahme. Hat jemand ein Beispiel? Hier ist denkbar, daß z.B. ein Prüfzeichen "STEMPEL FALSCH" und rechtwinklich dazu die Prüfersignatur angebracht wird, sich der Stempel jedoch dann als echt erweist. In diesem Fall ist - jedenfalls bei einer teuren Marke - von einer merkantilen Wertminderung auszugehen.

Ist eine gefälschte Signatur auf einer echten Marke, hilft ein Befund oder ein Attest zur Richtigstellung. Meist handelt es sich bei derartig signierten Marken um solche aus dem eher niedrigen Preissegment. Ob die falsche Signatur eine Wertminderung darstellt, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Ist eine gefälschte Signatur auf einer sowieso gefälschten oder verfälschten Marke, stellt sich die Frage erst gar nicht, denn die Marke ist von vornherein wertlos.

In dem gezeigten Beispiel muß man sich zu all dem keine Gedanken machen, denn bei einer Marke, die sowieso keinen nennenswerten Marktwert besitzt, ist auch ein gefälschtes Prüfzeichen egal.
 
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