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Thema: LV Südwest: Wie sich ohne Not die organisierte Philatelie selbst zerlegt
Richard Am: 09.06.2023 09:38:01 Gelesen: 685# 1 @  
Wie sich ohne Not die organisierte Philatelie selbst zerlegt

Der Beitrag ist im Original auf dem BDPh-Forum veröffentlicht worden. Nachveröffentlichung mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Bei manchen Nachrichten aus der organisierten Philatelie weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. So auch bei diesem Artikel aus der Südwest Aktuell 290 (06/2023) (S.5f) , bei dem Dieter Schaile, der 1. Vorsitzende des Landesverbands Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine im BDPh e.V. (LV Südwest), "Zur Sache" kommt:

" Bei der Regionaltagung von Nordwürttemberg, erklärte ein Vorsitzender, dass sein Verein voraussichtlich am Ende des Jahres aus dem Verband ausscheiden würde. Das wären dann auf einen Streich, keine 7, sondern über 200 Mitglieder!! Der 1. Vorsitzende erklärte: Bei einer Probeabstimmung im Frühjahr hätten von 20 anwesenden Mitgliedern 19 dafür und 1 dagegen gestimmt. Im Herbst wäre dann der Punkt - Austritt aus dem LV - auf der Tageordnung und die Mehrheit der anwesenden Mitglieder würden dann entscheiden. Ob ihnen klar ist, dass sie dann auch aus dem BDPh austreten, ist mir nicht bekannt.

Begründung sei: Der zu zahlende Beitrag von 24 € (18 € BDPh und 6 € der LV) und, dass sich der LV nicht um die vereinseigenen Ausstellungsrahmen gekümmert hat. Die sie nicht mehr in der Halle, in der sie jährlich zwei Briefmarkenbörsen abhalten, lagern dürfen. Wir hätten sie übergangsweise nach Gaildorf in das Verbandslager nehmen sollen.

Dieses Lager gibt leider nicht mehr Platz her, als wir für die LV-Rahmen benötigen. Nachdem dies nicht möglich ist, hätte der LV für eine neue Unterbringung oder evtl. eine Kostenerstattung der neuen Unterbringung übernehmen können. Bei einem Verein angefangen, hätten wir dann, fairneshalber bei allen Vereinen dies machen müssen. Mein eigener Verein oder auch ich hätten sich gefreut, denn unsere Rahmenstehen bei mir – kostenlos!

Hier an dieser Stelle, nachträglich unseren Dank an Gaildorf, dass der Verein dies ermöglichte und diesen kostenlosen Platz gefunden hat.

Ich möchte nochmals kurz auf die 18 € Beitrag (BDPh) zurückkommen, die eingespart werden. Die Mitglieder sollten mal nachrechnen, wieviel allein der Versand (ohne Druck) der Philatelie kostet. In den 6 € für den LV (wir haben ja den Beitrag dieses Jahr von 8 € auf 6 € gesenkt) sind für den Druck und Versand unserer Nachrichten mit ca. 5000 € enthalten. Da der Verein weiterhin bestehen bleibt (ohne LV) und nur 15 € Beitrag kassieren will. Ebenfalls soll die Tauschbörse an einen anderen Ort verlegt werden. Da sind für mich weitere Fragen offen, ist der Sonderstempel dann noch kostenlos?

Händler kann man schriftlich einladen, aber die Sammler (Kunden) holen sich die Termine über die Börse aus der Philatelie oder LV-Nachrichten. Diese werden wegbleiben, da sie keine Infos mehr darüber erhalten, ein Jahr später hat es sich erledigt.

Es genügt nicht über normale Briefmarkenzeitschriften Werbung (wie seither) zu machen, denn wie viele Sammler geben schon 80-90 € für ein Jahresabo aus. Ein Gedanke darüber nachzudenken, wäre es wert.
."

Es ist zum Lachen, weil auch dieser Verein, mit "über 200 Mitgliedern!!" einer der größten bundesweit, bei mehreren zukunftsweisenden Anträgen des Württembergischen Philatelistenvereins Stuttgart 1882 e.V. auf Landes- wie Bundesebene seit 2015 (wie z.B. "Abschaffung der Direktmitgliedschaften" (2017) "Austritt des LV Südwest aus dem BDPh" (2018) und "Internet-Präsentationen der Ortsvereine aus einer Hand mit dem LV Südwest als Kümmerer" (2022)) sich wie alle anderen über 100 Vereine im LV Südwest (von 2-3 Ausnahmen abgesehen) streng obrigkeitshörig dagegenstellte und sich jetzt wie ein bockiges unmündiges Kind, das jetzt sein Lieblingsspielzeug nicht mehr so wie bisher nutzen darf, verhält.

Es ist zum Weinen, weil durch einen möglichen Austritt dieses Vereins die organisierte Philatelie speziell, aber damit auch das Briefmarkensammeln und die Philatelie allgemein weiter geschwächt wird - und dies alles ohne eigentliche Not. Ein weiteres Beispiel dafür, dass der Niedergang der organisierten Philatelie nicht nur durch irgendwelche Megatrends bedingt ist, sondern zu einem großen Teil auch hausgemacht durch zum selbständigen und strategischen Denken zum Wohl der (organisierten) Philatelie unfähige Wichtigtuer in Amt und Würden. Aber warum soll dies in der organisierten Philatelie anders sein als in der großen Politik? Aber das ist ein anderes Thema.
 
nagel.d Am: 09.06.2023 10:40:01 Gelesen: 652# 2 @  
Dass dann bei Veranstaltungen auswärtige Sammler ausbleiben, ist ja schon angesprochen. Welche Folgen das unter Umständen im Umfeld des Vereins(-veranstaltungen) hat, kann sich jeder jetzt selbst ausmalen und ist glaube ich selbstredend.
 
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