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Thema: Saarland Echt gelaufene Belege 1947 bis 1959
hubtheissen Am: 08.04.2024 12:27:35 Gelesen: 412# 1 @  
Hallo,

das Gebiet Saarland zwischen 1947 und 1959 stellt aufgrund seiner vielfaltigen Portostruktur ein interessantes Gebiet für Portostufensammler dar.

Ich stelle zunächst einen Einschreibbrief der 2. Gewichtsstufe vom 06.11.1947 von Völklingen nach Bremen, der noch mit Marken in Reichsmark-Währung freigemacht wurde. Die Änderung der Portotarife mit Einführung der Franc-Währung erfolgte 14 Tage später am 20.11.1947.

Der Brief kostete 48 Pfg. und die Einschreibgebührr betrug 60 Pfg. Frankiert ist der Brief mit der 24 Pfg. Mi. 221 Z und der 1 M-Marke Mi. 225 Z.



Gruß

Hubert
 
volkimal Am: 08.04.2024 17:28:02 Gelesen: 389# 2 @  
@ hubtheissen [#1]

Hallo Hubert,

da meine Mutter aus Limbach bei Homburg (Saar) stammt und wir als Kinder dort regelmäßig unsere Ferien verbracht haben. ist das ein interessantes Thema für mich. Mit diesem Beleg gehe ich in der Zeit noch etwas zurück bis Anfang 1947:



Einschreibebrief aus Mettlach vom 09.01.1947 nach Hoberge über Bielefeld. Das Porto für einen einfachen Brief betrug 24 Pfennig, die Einschreibegebühr 60 Pfennig. Mit 84 Pfg. ist der Brief portogerecht. In diesem Fall wurde die allgemeine Ausgabe für die französische Zone benutzt. Die Saar-Marken gab es erst ab dem 20.01.1947.

Es gibt übrigens schon ein sehr ähnliches Thema "Post aus dem Saarland oder ins Saarland 1945 bis 1956" [1]. Ich hatte das Thema übrigens auf die Zeit bis 1956 begrenzt, da das Saarland ab 1957 zur Bundesrepublik gehörte. Richard, vielleicht wäre es günstig, die beiden Themen zusammenzufassen.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10903&CP=0&F=1
 
hubtheissen Am: 20.04.2024 16:08:42 Gelesen: 326# 3 @  
Hallo,

nachstehend ein Einschreiben aus der 2. Portoperiode vom 20.11.1947 - 21.09.1948, der ersten Periode mit Franc-Währung.

Der Brief ging am 09.03.1948 von Wiebelskirchen nach Strassburg. Der Einschreibzettel aus Neunkirchen mit mit einem L1 von Wiebelskirchen überstempelt.

Für Briefe nach Frankreich galt der Inlandstarif. Der Brief bis 20 g kostete 6 F und die Einschreibgebühr betrug 14 F. Frankiert ist der Brief mit Marken der II. Freimarkenausgabe (3 x 6 F auf 24 Pfg. Mi. 233Z und 1 x 2 F auf 12 Pfg. Mi 229)



Gruß

Hubert
 
hubtheissen Am: 21.04.2024 12:32:01 Gelesen: 294# 4 @  
Hallo,

nachstehend ein Auslandsbrief in die Schweiz mit einer Mischfrankatur der II. + III. Freimarkenausgabe. Der Brief ging am 02.06.1948 von Saarlouis nach Bern.

Das Porto betrug 30 F.



Gruß

Hubert

[Hinweis der Redaktion: Das weisse Rechteck auf der linken Marke ist nach Auskunft des Autors ein Scanfehler]
 
Frankenjogger Am: 21.04.2024 13:16:16 Gelesen: 286# 5 @  
@ hubtheissen [#4]

Hallo Hubert,

mit den Gebührenstufen des Saarlandes tue ich mir immer schwer, versuche aber immer, diese nachzuvollziehen.

Bei deinem Brief in die Schweiz komme ich nach der Gebührentabelle bis 20 g auf 18 Franc, 21-40 g dann 12 Franc dazu, usw.

Diese Gebühren galten ab dem 1.5.1948, dein Brief ist vom 2.6.1948.

Frankiert sind 20 Franc und 10 Centimes. Also hatte der Brief ein Gewicht bis 20 g und ist meiner Meinung nach überfrankiert.

Es stellt sich mir auch die Frage, warum es überhaupt noch Centimes-Marken gab, wenn doch die niedrigste Gebührenstufe 2 Franc war (soweit ich das überschauen kann).

Mir sind bisher mehrere falsch frankierte Saar-Briefe aufgefallen. Woran das liegt, konnte ich noch nicht ergründen.

Schönen Sonntag,
Klemens
 
hubtheissen Am: 21.04.2024 13:53:34 Gelesen: 278# 6 @  
@ Frankenjogger [#5]

Hallo Klemens,

die 10 cent. waren mir noch gar nicht aufgefallen. Ich hatte nur die 10 wahrgenommen. Ich vermute mal, dass ging der Post genauso. Als handelt es sich wohl um einen Schummelbrief oder einen Durchrutscher.

Danke für den Hinweis.

Gruß

Hubert
 
Regis Am: 21.04.2024 14:48:21 Gelesen: 273# 7 @  
Ein Brief frankiert mit 15 Franc 1. Gewichtsstufe nach Frankreich. Aufgabe: Neunkirchen 1.12.1950.

Mehrgewicht wird festgestellt und mit 10 Franc Porto taxiert. Gebühr 2. Gewichtsstufe 20 Franc.

Fehlendes Franco 5 Franc kostet Porto 10 Franc, dieses wird in Selestat am 2.12.1950 eingezogen und mit Portomarke 10 Franc quittiert.



Alles Gute Dietrich
 
hubtheissen Am: 23.04.2024 18:03:05 Gelesen: 215# 8 @  
Hallo,

Dienstbriefe wurde hier noch nicht vorgestellt.

Deshalb eine Förmliche Zustellung innerhalb von Saarbrücken vom Landgericht Saarbrücken an einen Rechtsanwalt vom 26.10.1949.

Der Brief kostete 15 F und der Zuschlag für die Förmliche Zustellung betrug 55 F.

Frankiert ist der Brief mit der 20 F (Mi. 41) und der 50 F (Mi. 43) der Dienstmarkenserie.



Gruß

Hubert
 
Frankenjogger Am: 23.04.2024 21:07:11 Gelesen: 201# 9 @  
Hallo,

auch ich habe einige Belege aus dem Saarland. Wie ich in [#5] schrieb, habe ich schon einige Brief gesehen, wo die Gebühr Rätsel aufgibt.

Bei meinem Brief handelt es sich um einen normalen Einschreibebrief vom 30.7.1948 von Bieberbach (Saar) nach Saarbrücken, also innerhalb des Saarlandes.



Die Briefgebühr betrug seit dem 20.11.1947 6 Franc, einen Saarlandtarif gab es wohl nicht. Die R-Gebühr betrug 14 Franc.

Das macht zusammen 20 Franc. Frankiert ist der Brief aber nur mit 16 Franc. Eine Erklärung dafür habe ich bisher nicht gefunden.

Viele Grüße,
Klemens
 
hubtheissen Am: 24.04.2024 08:10:31 Gelesen: 174# 10 @  
@ Frankenjogger [#9]

Hallo Klemens,

Deine Beobachtung habe ich auch schon gemacht und eine Erklärung habe ich auch nicht. Interessant ist vielleicht, dass das erste Amtsblatt der saarländischen Post nach dem Kriege erst im August/September 1948 herauskam und sich dort im Anhang die Gebührentabelle befindet. Im anschließenden Amtsblatt werden dann die gültigen Postwertzeichen aufgeführt. Da frage ich mich natürlich, mit welchen Tabellen der Postbeamte vor Ort bis dahin gearbeitet hat.

Darüber hinaus ist das Gebiet Saarland grundsätzlich portomäßig kompliziert. So gibt es z.B. eigene Tarife für Briefe etc. nach Luxemburg und wohl zeitweise auch für Post nach Italien. Das Michel Gebührenhandbuch ist da bei Weitem nicht vollständig. Ein weiteres Beispiel dafür sind die Luftposttarife Übersee. Selbst in den Amtsblättern finde ich nur den Hinweis, dass diese mit den Tarifen der französichen Post übereinstimmen.

Gruß

Hubert
 
Frankenjogger Am: 24.04.2024 09:18:01 Gelesen: 162# 11 @  
@ hubtheissen [#10]

"Ein weiteres Beispiel dafür sind die Luftposttarife Übersee. Selbst in den Amtsblättern finde ich nur den Hinweis, dass diese mit den Tarifen der französischen Post übereinstimmen."

Für die Luftposttarife halte ich mich immer noch an den alten "Götz-Katalog". Das ist für mich immer noch die primäre Quelle, auch wenn es nicht immer leicht ist, die Angeben richtig zuzuordnen.

Das wird aber bei dir sicher genauso sein. :-)

Viele Grüße,
klemens
 
hubtheissen Am: 24.04.2024 10:16:42 Gelesen: 152# 12 @  
@ Frankenjogger [#11]

Die Luftposttarife aus dem Götz sind teilweise verwirrend, da hier Steigerungen in der Gewichtsstufe des Briefportos sich mit der Steigerung des LP-Tarifes überschneiden und es sich hier um "krumme" Zahlen handelt. Und einigen Angaben traue ich auch nicht so richtig. Wir sind dann wieder bei Briefen, deren Portorichtigkeit nicht bewertet werden können.

Das war der Grund, warum ich mir die Amtsblätter angeschafft hatte. Die sind sehr interessant (z.B. Behandlung von Nachnahmen), aber zu Luftpostzuschlägen Übersee (z.B. USA) habe ich nichts brauchbares gefunden.

Gruß

Hubert
 
Frankenjogger Am: 24.04.2024 16:11:48 Gelesen: 122# 13 @  
@ hubtheissen [#12]

Dann zeige ich mal einen solchen Beleg.

Es ist ein Luftpostbrief vom 26.5.1948 ab St. Ingbert nach New York - USA.

Nach Götz kostete ein Auslandsbrief bis 20 g vom 1.5.1948 - 30.11.1948 18 Franc. Nordamerika gehörte in dieser Tarifperiode zur Luftpostzone 2, es gab 7 Zonen.

Götz gibt bis 5 g für diesen Brief als Luftpostbrief der zweiten Zone 33 Franc an, womit der Brief auch frankiert ist.

Das sind 15 Franc je 5 g, entsprechend sind auch die Steigerungen bei höheren Gewichten angegeben.



Auf dem letzten Tauschtag meinte ein Sammler, die Gebühr wäre falsch, es hätten 25 Franc sein müssen. Dies war jedoch nach Götz die Gebühr vom 23.2. - 30.4.1948.

Ja, die Gebührenberechnungen für das Saarland sind nicht einfach, das macht das Gebiet aber auch interessant.

Viele Grüße,
Klemens
 
hubtheissen Am: 27.04.2024 14:36:31 Gelesen: 93# 14 @  
Hallo,

anbei zwei Luftpost-Drucksachen aus den Jahren 1957 und 1958 in die USA. Eine Drucksache ins Ausland kostete in der ersten Gewichtsstufe 6 F.Zu den Luftposttarifen finde ich nichts. Die Tarife für Briefe und Postkarten fallen in eine andere Kategorie und sind somit unsicher für Drucksachen.m Handbuch von Götz steht sinngemäß "LP-Drucksachen sind außerordentlich selten. Wenn man die Tarife erfahren möchte, soll man ihm doch schreiben".

Vielleicht weiss unter den Lebenden jemand etwas über die Übersee-Luftposttarife des Saarlands. Aufgrund des Absenders (beides male die Post) gehe ich wohl davon aus, dass die Drucksachen portorichtig sind.



Gruß

Hubert
 
hubtheissen Am: 28.04.2024 16:08:48 Gelesen: 67# 15 @  
Hallo,

zur Abwechslung mal wieder ein Beleg, dessen Taxierung klar ist.

Es ist ein Eil-Einschreiben von Saarbrücken nach Straßburg vom 26.04.1951. Für Briefe nach Frankreich galt der Inlandstarif.

Der Brief kostete 15 F, die Einschreibgebühr 35 F und der Eilzuschlag 50 F. Frankiert ist der Brief mit 50 F (Mi.251) aus der III. Ausgabe sowie der 20 F (Mi. 283) und 2 x 15 F (Mi. 281) der IV. Ausgabe.



Gruß

Hubert
 
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