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Thema: Verbraucherschutz: Schwarze Schafe nennen ?
Pilatus Am: 06.09.2007 22:44:34 Gelesen: 13125# 1 @  
Hallo,

alle Philaseitenfreunde, sollten wir nicht auch einmal unsere Erfahrungen mit dem Briefmarkenhandel austauschen? Zumindest die inländischen Philaseitenteilnehmer ?

Seriöse Händler kann das eigentlich nicht schrecken. Im Gegenteil - vielleicht regt es sie sogar an, sich selbst im Forum einzubringen. Das kann doch für alle Seiten nur ein Gewinn sein.

Schwarze Schafe dagegen beim Namen zu nennen und ihre Methoden deutlich zu machen, nutzt allen Sammlern und auch dem seriösen Handel.

Ich stelle mir vor, daß aus unserem Forum dadurch eine Art Verbraucherzentrale wird. - Was haltet Ihr von dieser Idee ?
 
Holger Am: 06.09.2007 23:06:31 Gelesen: 13120# 2 @  
@ Pilatus [#1]

Oh oh - gaaaanz dünnes Eis !!! V O R S I C H T !!

Hallo Pilatus,

durch gelesene Erkenntnisse aus anderen Foren kann ich nur empfehlen: Finger weg.

Ruckzuck ist man ins juristische Fettnäpfchen getreten und dann möchte ich nicht jemanden (und sei es 1000x zu Recht) namentlich als "Schwarzes Schaf" benannt haben.

Aber selbstverständlich wäre aus Sammlersicht eine solche Negativliste von großen Interesse und daher auch zu begrüßen.

Aber warum nicht anders herum ?

Gegen eine "Positivliste", die tatsächlich auf gute Erfahrungen beruht, kann niemand etwas sagen. Ganze Branchen leben vom Empfehlungsgeschäft.

Allerdings: wird ist schwierig dabei zu verhindern, dass sich jemand selber "über den Klee lobt".

Was meinen denn andere Forenteilnehmer zu Pilatus´ Vorschlag ?

fragt

Holger
 


AfriKiwi Am: 06.09.2007 23:46:33 Gelesen: 13117# 3 @  
@ Pilatus [#1]

Hallo Pilatus

Wie Holger es meinte - Lieber anders rum ?

"Gegen eine "Positivliste", die tatsächlich auf gute Erfahrungen beruht, kann niemand etwas sagen."

Diese Weisheit haben die Chinesen schon 500 vCh. erkannt. Dabei gesagt, vielen haben Ihre Köpfe verloren, wobei heute viele Geld draus gemacht wird und auch nicht gerade durch Juristen.

Glaube auch nicht daß PhilaSeiten.de bekannt sein will als "Whistle Blower" Seiten.

@ Holger [#2]

Prima Frankfurt am Mainer

Erich
 


- Am: 07.09.2007 11:04:26 Gelesen: 13106# 4 @  
@ Pilatus [#1]

Ich kann Holger nur zustimmen: Schwarze Schafe zu benennen ist juristisch seeeeeehr riskant. Und ohne Namensnennung bringt es nichts.

Hilfreicher wäre es wohl, wenn man schwarze Schafe direkt an den BdPH oder den APHV meldet. Da passiert zwar wahrscheinlich auch nichts, aber man hat zumindest das Gefühl, etwas Sinnvolles gemacht zu haben.
 
Richard Am: 09.09.2007 21:35:46 Gelesen: 13076# 5 @  
Gegen solche Listen auf den Philaseiten werde und muss ich mich wehren - es wird sie nicht geben. Noch nicht einmal 'positiv-Listen'.

Ich betreibe noch andere Internetseiten, unter anderem über Börse und Kapitalanlage. Dort hat mich im vergangenen das Zitat eines Rechtsanwaltes, welches ich übernommen habe, rund 5.000 Euro gekostet; eigener Anwalt, Korrespondenzanwalt, Gegenanwalt, Landgericht Hamburg. Ich hatte lediglich die Pressemitteilung zitiert, dass die Inhaberin einer Firma daran denkt, sich ins Ausland abzusetzen. Diese Meldung wurde zum Beispiel auch von Radio Bremen und auf anderen Internetseiten zitiert. Diese Firma hat inzwischen betrügerischen Konkurs gemacht mit tausenden geschädigter Anleger.

Insgesamt habe ich im Interesse des Anlegerschutzes in den letzten Jahren nahezu 10.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt. Der oben geschilderte Fall war aber garantiert der letzte; in Deutschland werden nicht Anleger geschützt, sondern Betrüger. Und deren Anwälte verdienen prima daran, Anlegerschützer zu verklagen.

Positiv Liste

Diese ist genauso kritisch. Nehmen wir an, hier würde positiv über eine bekannte Firma berichtet. Ein paar Monate gibt es Gerüchte oder Hinweise auf anderen Seiten, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt, weil die Beschuldigten Ware gegen Vorauszahlung nicht geliefert haben und an andere Kunden gefälschte Marken und Belege mit falschem Stempel geliefert haben, sogar mit Testat eines Prüfers, das leider auch falsch war.

Hier einen negativen Beitrag anzuhängen, löst eine sofortige Klage und Schadenersatzforderung aus, solange die Vorwürfe nicht bewiesen und nicht letzinstanzlich und rechtskräftig bewiesen sind. Es gilt immer die Unschuldsvermutung, solange bis die Verurteilung erfolgt ist.

Was also tun ? Positiv-Beitrag stehen lassen ? Könnte Schadenersatz der Mitglieder und Leser auslösen. Löschen ? Gleiche Wirkung, denn die Mitglieder und Leser könnten aufgrund der positiven Bewertung bereits gekauft haben und noch weiter kaufen, weil sie hier an gleicher Stelle die Warnung nicht erhalten.

Ich kann es drehen wie ich möchte, es gibt dabei Gewinner (Sammler und Rechtsanwälte) und Verlierer, nämlich mich. Dazu bin ich aber nicht bereit.

Was ich empfehlen kann, stimmt mit der Meinung von Italiker überein: BDPh und APHV informieren, aber auch den BPP Bund philatelistischer Prüfer, den ZPVW, von dem ich in den letzten Jahren nicht mehr viel gelesen haben, und schliesslich die örtliche Gewerbeaufsicht und die zuständige Polizei oder Staatsanwaltschaft.

Ich bitte um Verständnis wenn ich solche Wünsche ablehnen muss.

Schöne Grüsse und angenehmere Gedanken, Richard
 
Holger Am: 09.09.2007 21:49:36 Gelesen: 13073# 6 @  
@ Richard Ebert [#5]

Guten Abend,

vielen Dank an Richard für die ausführliche Antwort. Auf den Gedanken, dass sich auch aus einer Positiv-Liste etwas zum Negativem verändern könnte bin ich noch gar nicht gekommen.

Und Richards Beispiel schildert ja ausführlich eventuelle Folgen. Daher halte ich italikers Vorschlag noch für am sinnvollsten.

Sonntägliche Grüsse

Holger

Anbei eine PM unseres Bienenlehrpfades in Göriach
 


Richard Am: 10.09.2007 10:15:27 Gelesen: 13059# 7 @  
Von: Pilatus Am: 09.09.2007 22:23:33 Gelesen: 13

Hallo an alle, danke für die Hinweise.

War ja auch nur so ein Gedanke, weil ich mich wieder einmal über einen der netten Herren geärgert hatte. Dabei denke ich aber, daß die Diskussion trotzdem recht nützlich war. Man kennt die dahinter stehenden Gefahren jetzt besser als zuvor. Damit hat sich das Problem erledigt, zumal es durch letzten Beitrag entschieden wurde.

Nochmals vielen Dank. Pilatus
 
Henry Am: 11.09.2007 18:34:54 Gelesen: 13037# 8 @  
@ Pilatus [#1]
@ Richard Ebert [#7]

Ich habe 2 Vorschläge zu machen, einen davon habe ich Richard bereits unterbreitet:

1. Es müsste machbar sein, eine Seite zu erstellen, in der Hilfestellung zu unseriösen oder missverständlichen Inseraten gegeben wird. Hier müsste man nur den wortgetreuen Passus der Anzeige aufnehmen und mögliche Auslegungsvarianten als "Hilfe für Ungeübte" anfügen. Dabei braucht keine namentliche Erwähnung einer Person erfolgen und damit wird auch keine "schädliche" Aussage getätigt. Wenn eine Person sich darin wiedererkennt, ist es reiner Zufall. Dieser Weg hilft nur für den Schutz vor Anzeigenfallen.

2. Bei unfairem/unseriösem Tausch- und Kaufverhalten sehe ich folgende Möglichkeit einer Form, die m.E. nicht angreifbar ist:

- Die unseriöse Handlung wird an eine zentrale Stelle gemeldet und dort erfasst. Um leichtfertige Unterstellungen und fälschliche Beschuldigungen zu vermeiden, muss der Meldende dies schriftlich vornehmen und handschriftlich unterzeichnen.

- Interessierte können bei dieser Stelle anfragen und erhalten die Auskunft, wie viele Einträge in welchem Zeitraum erfolgten. Hieraus muss man sich dann sein eigenes Bild machen

- Wenn innerhalb von 3 Monaten 3x Einträge erfolgten, wird auch die Art der Vorwürfe genannt.

- Um ein besseres Bild zu erhalten, können natürlich auch positive Meldungen erfolgen, die dann gleichermaßen angegeben werden.

- Einträge werden wie die Flensburger Kartei aufbewahrt: Erfolgen 3 Jahre keine Meldungen, werden alle Einträge gelöscht.

Ich glaube nicht, dass hier eine juristische Angriffsfläche besteht, aber vielleicht kann Richard aus seinem Erfahrungsschatz hierzu Schwachstellen aufzeigen.

Für eine solche Meldestelle habe ich mich in einem anderen Sammelbereich zur Verfügung gestellt. Hier habe ich allerdings sehr wenige Meldungen erhalten, so dass ich hier bisher keinerlei Anstösse oder Probleme erfahren konnte.
 
Saguarojo Am: 11.09.2007 20:00:40 Gelesen: 13034# 9 @  
Hallo,

mein Vorschlag, um "schwarze Schafe" bekannt machen zu können, ist folgender Satzbau: "Wer hat Erfahrung mit dem Sammler ....(Name).... gemacht?" Diese Form ist juristisch nicht anfechtbar. Habe damit eigene positive Erfahrungen gemacht.

Gruß Saguarojo
 
Richard Am: 11.09.2007 23:35:20 Gelesen: 13027# 10 @  
Unser Mitglied Helgophil schreibt auf seinen Seiten heute:

---

Der BDPh hat wieder aufgemacht und schon das erste Opfer der Zensur:

Fleckensteyn

Der gute Mann hatte sich doch tatsächlich erlaubt von etwas unerfreulichen Erfahrungen mit Prüfern zu berichten.

So etwas geht natürlich beim BDPh schon mal überhaupt nicht. Gleich 3 Moderatoren haben sich auf den armen Fleckensteyn gestürzt und gnadenlos alles wegzensiert.

---

Den geschilderten Sachverhalt kann ich nicht beurteilen und schon garnicht bewerten. Falls er aber zutreffen sollte, stellt sich die Frage, ob eine Meldung an den BDPh, wie sie italiker [#4] angeregt und von mir begrüsst wird, wirklich eine gute Lösung ist.
 
AfriKiwi Am: 12.09.2007 02:15:59 Gelesen: 13023# 11 @  
@ Richard Ebert [#10]

"Den geschilderten Sachverhalt kann ich nicht beurteilen und schon garnicht bewerten."

Deswegen sollten Beiträge neutral neigen, gerade von Moderatoren und nur Probleme auf richtiger Art und Weise ansprechen, was auch Probleme sind.

Erich
 
Richard Am: 14.09.2007 11:25:48 Gelesen: 13000# 12 @  
@ Henry [#8]

Hallo Henry,

eine solche neutrale Stelle gibt es bereits, ich glaube sie nennt sich ZPVW - Zentraler Philatelistischer V (?) und Warndienst, oder so ähnlich.

Was die Philaseiten betrifft werde ich eine Seite programmieren lassen, in welcher mir positive und negative Erfahrungen mit anderen Sammlern - nur solchen auf den Philaseiten registrierten - mitgeteilt werden können. Vermutlicher Start im vierten Quartal. Wenn mindestens fünf Meldungen gekommen sind mit Bewertungspunkten ähnlich ebay, kann ich das Gesamtergebnis veröffentlichen.

Die Namen der Tauschpartner bleiben vertraulich und natürlich auch deren jeweilige Bewertung, angezeigt wird nur das Gesamtergebnis von mindestens 5 Personen, damit jeder seine tatsächlichen Erfahrungen mitteilen kann.

Die Ergebnisse werden allen auf den Philaseiten angemeldeten Sammlern zugängig gemacht, nicht aber den Besuchern. Eine Diskussion dazu bitte ich jetzt nicht zu beginnen, sondern dann, wenn ich an die Umsetzung gehe. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.

@ Saguarojo [#9]

Es kann schon seit, dass der Satz nicht angreifbar ist. Aber die Antwort: Wenn sie negativ ist, muss ich sie aus Haftungsgründen löschen. Ich habe wirklich viel Erfahrungen damit.

@ AfriKiwi [#11]

Ich habe dieses Beispiel gebracht, um aufzuzeigen, dass der Mitglieder starke Verband 'negative Beiträge' über Dritte sofort löscht. Es sind wieder die Haftungs- und Kostenfragen, die ich hier auch geschildert habe, beim Verband ist dies nicht anders als auf den Philaseiten.

Was ich nicht beurteilen und bewerten kann, ist, ob der Inhalt der gelöschten Beiträge so war, dass sie hätten gelöscht werden müssen. Das ist auch nicht meine Aufgabe.

Ich habe aber schon öfter gesehen, dass Beiträge innerhalb von Minuten auf dem BDPh Forum gelöscht wurden, sogar nach Mitternacht. Anscheinend liest immer einer der Moderatoren mit.
 
AfriKiwi Am: 14.09.2007 12:04:20 Gelesen: 12998# 13 @  
@ Richard Ebert [#12]

"Ich habe aber schon öfter gesehen, dass Beiträge innerhalb von Minuten auf dem BDPh Forum gelöscht wurden, sogar nach Mitternacht. Anscheinend liest immer einer der Moderatoren mit."

Hallo Richard,

Es ist ja die Arbeit von Moderatoren um nachzulesen. Das Löschen von Beiträgen kommt auch nicht nur bei dem BDPh Forum vor (dabei wird nicht Philaseiten gemeint). Moderatoren sind schließlich nur Menschen und so dürfen sie sein.

Erich
 
AfriKiwi Am: 26.09.2007 01:14:02 Gelesen: 12966# 14 @  
Da dieser Thread mehr nach persönlichen Plus oder Negative Punkte neigt kann man das auch von einer andere Richtung betrachten.

Wo sind die Schwarzen Schafe ?

Erich


 
chrisskywalker Am: 12.10.2008 22:09:45 Gelesen: 12678# 15 @  
Hier meine "persönliche" Meinung zu dem gesagten meiner Vorgänger:

Schwarze Schafe gibt es leider überall. Diese namentlich zu nennen, ist in der Tat nicht anzuraten. Unzurecht in meinen Augen, aber die Deutsche Rechtssprechung ist sehr deutlich wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht.

Andere Foren benutzen ein Punktesystem oder wie Saguarojo im Beitrag [#9] meinte: "Wer hat Erfahrungen mit Sammler ..."Name"... gemacht ist in der Tat rechtlich nicht anfechtbar.

Hier in Belgien ist das einfacher:

Man kann negativen Kommentar geben, wenn man diesen handfest belegen kann. Der "Beschuldigte" muss dann beweisen, dass er richtig gehandelt hat. Eigentlich schade, dass man über so etwas überhaupt diskutieren muss!

Mit nachdenklichen Grüssen

Holger
 
doktorstamp Am: 13.10.2008 07:26:47 Gelesen: 12667# 16 @  
Ich verweise auf diese Seite. In Englischer Sprache.

http://www.scads.org/index.htm

mfG

Nigel
 
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