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Thema: Altdeutschland Baden: Heimatsammlung Steinen
Das Thema hat 47 Beiträge:
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Pit Am: 03.10.2013 18:16:46 Gelesen: 28710# 1 @  
Seit einigen Jahren baue ich nun schon meine Heimatsammlung auf mit Belegen, Ansichtskarten, Notgeld usw. Bin nun, da schon einiges zusammen gekommen ist und auch die dafür nötige Literatur gekauft oder ausgeliehen wurde, dabei der Sammlung ein Gesicht zu geben. Möchte in nächster Zeit einige Stücke meiner Sammlung präsentieren.

Auch wenn ich mir schon einiges an Literatur angelesen habe, bleibt einiges manchmal noch unklar.

Beleg nach Ottenheim bei Lahr, kein Datum erkennbar, kann aber nur nach dem 1.4.1840 sein da da Steinen als Brief- und Fahrpostexpedition geführt wurde.
Werth 30 Kreuzer, Gewicht 2 Loth, Gegen Schein (Einschreiben ?)

Wenn ich richtig liege, müsste der Beleg mit der Fahrpost befördert worden sein. Laut Tariftabelle hätte der Beleg 8 Kreuzer gekostet, es wurden aber nur 3 Kreuzer berechnet.


 
Pit Am: 03.10.2013 18:30:49 Gelesen: 28695# 2 @  
Von Steinen (1844) nach Audincourt postlagernd in Montebeliard.

Grenzübergangsstempel in rot Bade-Huningen, Bade.R1. Rayonbestimmung des Absendepostamtes, dieser Stempel wurde im Postauswechselbüro in Lörrach
verwendet.

Laufweg Steinen, Lörrach, Huningen, Belfort, Montbeliard.


 
bayern klassisch Am: 03.10.2013 19:50:51 Gelesen: 28669# 3 @  
@ Pit [#1]

Hallo Pit,

Briefe mit Wertangabe - hier 30 Kreuzer - waren immer mit der Fahrpost zu befördern. Bei der Fahrpost bekam im Falle einer Wertsendung wie hier, der Absender immer einen Postschein. Er konnte allerdings zusätzlich die Recommandation verlangen, dann kostete dies extra.

Bei deinem schönen Brief dürfte das aber nicht gemeint sein, denn er weist keinen Chargé - Stempel auf. Alternativ hätte man diesen abzuschlagen vergessen.

Dein Brief scheint portofrei befördert worden zu sein und nur 3 Kr. für die Zustellung vom Empfänger bezahlt worden zu sein. Evtl. war der Absender / Empfänger portofrei gestellt (aktive bzw. passive Portofreiheit). Das müsstest du, wenn du einen Inhalt hast, erforschen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.10.2013 19:53:24 Gelesen: 28668# 4 @  
@ Pit [#2]

Kleine Beifügung - entweder es war ein Brief in der 1. Gewichtsstufe (links oben "1"), oder es war der 1. Brief einer Korrespondenz.

Für ersteres spricht die Taxe von 5 Decimes als Gesamtporto, welches später zwischen Baden und Frankreich aufzuteilen war.

Schönes Stück übrigens!

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Weißt du schon, dass es ein neues Baden - Handbuch gibt? Schau mal auf die Homepage der ARGE Baden e. V.. Kostet 88 Euro glaube ich und sollte bei einem engagierten Badensammler nicht im Regal fehlen.

[Link zum Handbuch redaktionell ergänzt: http://www.philaseiten.de/philabuch/show/117 ]
 
Pit Am: 04.10.2013 10:45:34 Gelesen: 28624# 5 @  
@ bayern klassisch [#3]

Hallo bayern klassisch,

danke für Deinen Kommentar, leider ist ausser der Briefhülle sonst kein Inhalt vorhanden. Ich habe im Verein ein paar Franzosen als Mitglieder, die vielleicht helfen können.

@ bayern klassisch [#4]

Ja, das Baden Handbuch ist bestellt und dürfte nächste Woche bei mir sein.

Grüße PIT
 
Pit Am: 04.10.2013 11:13:50 Gelesen: 28617# 6 @  
Von Steinen nach Wieslet, geschrieben am 4.Oktober 1855.

Entfernung unter 1 Meile, da unfrankiert abgesendet, wurde ein Strafporto erlassen. 3 Kreuzer Gebühr und 3 Kreuzer Strafporto wurden vom Empfänger bezahlt.


 
Pit Am: 06.10.2013 17:46:40 Gelesen: 28557# 7 @  
Von Steinen nach Gersbach (gehört zur Postexpedition Schopfheim) beträgt der Tarif bis Schopfheim laut Taxtabelle 2 Kreuzer. Die 2 Kreuzer wurden gestrichen und durch 4 Kreuzer ersetzt. Warum? Bestellgeld wären 1 Kreuzer bei Zustellung direkt ins Haus oder wurde nach Entfernung berechnet, Gersbach liegt Luftlinie 2,15 Meilen von Steinen entfernt.


 
bayern klassisch Am: 06.10.2013 17:59:03 Gelesen: 28554# 8 @  
@ Pit [#7]

Vermutlich 2x Portporto und 2x Landbestellgebühr = 4x.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pit Am: 06.10.2013 18:13:30 Gelesen: 28547# 9 @  
Brief vom 16 August 1853 nach Schopfheim. Mi.Nr. 2b. Portorichtig frankiert.


 
Pit Am: 11.10.2013 19:23:02 Gelesen: 28464# 10 @  
Mal sehen, ob ich mit meiner Beschreibung richtig liege, für die versierten Fachleute hier wahrscheinlich kein Problem.

Von 1866, von Sallneck nach Wiesleth

Berechnung unter den Marken verdeckt, soviel ich lesen kann 19 oder 17 Kr. Nachnahme + 3 Kr. Porto + Landpost mit Freimarke 1 Kr. = 21 Kr.
Fehlt eigentlich die Provision ?

Unter den Marken, Bürgermeisteramt Sallneck. Sallneck gehörte zum Amtsbezirk Schopfheim, wurde aber vom Postbestellbezirk Steinen bedient.

Sallneck hatte den Uhrradstempel Nr. 3. Brief wurde wahrscheinlich dem Boten direkt übergeben, der sogleich frankierte und deshalb keinen Uhrradstempel abschlug.


 
Pit Am: 16.10.2013 19:24:03 Gelesen: 28389# 11 @  
Beleg nach Frankreich von 1861, mit 4 centimes belastet, roter K2 BADE B. EAU FR. DE BALE wurde vom Französichem Auswchselbüro in Basel angebracht.

Stempel B.6.K und der Abrechnung zwischen Frankreich und Baden noch ungewiss, bekam Baden 6x was ein bischen viel wäre oder wurde doppeltes Porto berechnet?


 
bayern klassisch Am: 16.10.2013 19:59:44 Gelesen: 28375# 12 @  
@ Pit [#11]

Hallo Pit,

hübscher Brief. Das Porto betrug 4 Decimes, nicht 4 Centimes.

Baden schlug diese Stempel für seine bzw. die deutsche Forderung ab, wenn diese aus dem Postverein über Baden ins Ausland liefen. 4 Decimes entsprachen knapp 12 Kreuzern, von daher waren die von Baden geforderten 6 Kr. ja gar nicht so teuer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pit Am: 16.10.2013 20:43:39 Gelesen: 28367# 13 @  
@ bayern klassisch [#12]

Danke, wie immer sehr hilfreich.

Natürlich Decimes, Schreibfehler meinerseits.

Grüße Pit

Stell hier noch einen rein, wenn man jetzt die 4 Decimes aufteilt, dürften das beim nächsten Brief ca. 18 Kreuzer sein.

Rouen liegt zwischen Paris und Le Havre, müsste der 2te Rayon sein?


 
bayern klassisch Am: 16.10.2013 20:51:00 Gelesen: 28364# 14 @  
@ Pit [#13]

Hallo Pit,

links oben 8g Gewicht von Frankreich an der Grenze ermittelt - bei Baden bis 1 Loth einfach, für Frankreich im 2. Gewicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pit Am: 16.10.2013 20:57:13 Gelesen: 28362# 15 @  
@ bayern klassisch [#14]

Hallo bayern klassisch,

tja, man sollte genauer hinschauen.

Grüße PIT
 
bayern klassisch Am: 16.10.2013 21:17:03 Gelesen: 28353# 16 @  
Und wofür hast du mich dann?
 
Pit Am: 17.10.2013 19:22:11 Gelesen: 28302# 17 @  
@ bayern klassisch [#16]

Na ja eben darum, weil einem manchmal das wesentliche einfach nicht auffällt.

Na dann bring ich noch einen, leider beschnitten.

Paketbegleitbrief nach Todtmoss,
oben: ..... mit Werth 38
unten links Nachnahme 37 Gulden


 
bayern klassisch Am: 17.10.2013 19:23:59 Gelesen: 28300# 18 @  
@ Pit [#17]

"Anbei eine Kiste mit Adresse 38 Pfund"

"Nachnahme 2 Gulden 37 Kreuzer".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Pit Am: 17.10.2013 20:06:50 Gelesen: 28291# 19 @  
@ bayern klassisch [#18]

Gebühren 1 Kreuzer + 3 Kreuzer Nachnahmeprovision = 4 Kreuzer.

Dann musste der der Empfänger zur Nachnahme noch 26 Kreuzer zuzahlen, sodass ein Endbetrag von 3 Gulden 3 Kreuzer fällig war.
 
Magdeburger Am: 17.10.2013 20:27:33 Gelesen: 28285# 20 @  
Hallo Pit

Taxierung zu [#17] für das Paket:

7/12 Kreuzer * 38 Pfund = 23 Kreuzer

Nachname 2 Gulden 37 Kreuzer
Procura 3 Kreuzer
Summe = 3 Gulden 3 Kreuzer

+ 4 Kreuzer Bestellgeld

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Pit Am: 17.10.2013 20:49:27 Gelesen: 28284# 21 @  
@ Magdeburger [#20]
@ bayern klassisch [#18]

Danke an euch beide.

Mit freundlichen Sammlergrüßen

Pit
 
Pit Am: 21.10.2013 20:58:04 Gelesen: 28220# 22 @  
Steinen nach Audincourt von 1855

Roter Stempel wurde im Französichen Auswechselbüro in Basel angebracht.

Schwarzer Rahmenstempel R.F.B (Rayon Frontière Badois) innerhalb von 6 Meilen von den betreffenden Postanstalten zu den Grenzpostämter anzubringen.

Links oben 15 gramm Gewicht 2 * Porto

Nach französischer Gewichtprogression von vor 1857 auf ein viertel Loth müssten 3 Kreuzer entfallen, entwertet mit 4 Decimes = 12 Kreuzer.

Laut Paragraph 6: Bei Portobriefen nur die empfangende Postanstalt die Taxe nach Ihrem eigenen Tarif alleine bezieht ohne das von der anderen Seite eine Taxaufrechnung oder Vergütung stattfindet.

Somit kassierte nur Frankreich.


 

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