Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Numismatik in der Presse: Auktionen
Richard Am: 14.06.2009 22:39:12 Gelesen: 7351# 1 @  
Osnabrücker Auktionshaus versteigert goldenen Gnadenpfennig von 1594

Von Detlef Henke

Geld-Kompakt.de (12.06.09) - Münzsammler können auf der diesjährigen Künker Sommerauktion in Osnabrück vom 23. Juni bis zum 26. Juni über 5.000 historische Münzen und Medaillen ersteigern. Laut den Zahlen des Auktionshauses haben die versteigerten Schätze einen Gesamtschätzwert von mehr als fünf Millionen Euro.

Ein Gnadenpfennig aus dem Jahre 1594 dürfte finanzstarke Sammler besonders interessieren. Der Pfennig wird im Vorfeld der Auktion auf 50.000 Euro geschätzt. Laut Informationen des Auktionshauses liegt die Vermutung nahe, dass König Sigismund III. selbst die Gnadenmünze hergestellt hat. Und wer will nicht einen Pfennig vom König sein Eigentum nennen? Die Autoren werden jedoch nicht mitbieten. Trotzdem: Der goldene Pfennig sieht schon anders aus, als eine 2-Euro-Münze… Die Empfängerin des goldenen Pfennigs soll die Mätresse des Königs gewesen sein…

Gnadenpfennig

Der „Münzschatz von Herborn“ wird auch in Osnabrück versteigert. Entdeckt wurde dieser Schatz vor rund 25 Jahren. Der Schatz stammt aber aus dem Jahre 1622 und somit aus der Zeit des 30-jährigen Krieges. Bei Keller- und Renovierungsarbeiten in einem Fachwerkhaus entdeckte man die zehn goldenen und 1056 silbernen Münzen. Geschätzt wird der Münzschatz von Herborn auf 46.000 Euro.



Herborner Münzschatz (Fotos: Fritz Rudolf / Infos unter http://www.kuenker.de)

(Quelle: http://www.geld-kompakt.de/2009/06/12/muenzsammler-osnabrueck-auktionhaus-gnadenpfennig/)
 
Richard Am: 03.08.2009 18:51:13 Gelesen: 7254# 2 @  
Auktion in Osnabrück: Gold- und Silbermünzen für über acht Millionen Euro versteigert

Von Detlef Henke

Geld-Kompakt.de (30.06.09) - Über 5.000 Gold- und Silbermünzen versteigerte das Münzauktionshaus Künker während seiner diesjährigen Sommerauktion vom 23. bis 26. Juni in Osnabrück. Der Gesamtverkaufspreis der Auktionen erreichte eine Summe von über 8,6 Millionen Euro. Bei den verkauften Münzen lagen die Zuschlagspreise durchschnittlich bei mehr als 45 Prozent über dem Wert der vorherigen Schätzung. Laut dem Auktionshaus Künker nahmen neben den anwesenden Münzsammlern über 2000 schriftliche Bieter an den Auktionen teil.

Neben dem historischen Münzschatz von Herborn, der für über 115.000 Euro seinen Besitzer wechselte, war ein russischer Probe-Rubel aus dem Jahr 1801 ein ganz besonderes Highlight der diesjährigen Sommerauktion. Unter eine Probemünze versteht man so etwas wie eine “Vorab-Prägung” einer offiziellen Kursmünze. Oftmals wurde diese Probemünze aus einem anderen als dem späteren Material geprägt. Häufig bekamen die Münzmeister diese Vorab-Prägungenals “Zusatzlohn” für ihre Arbeit. Diese Proben sind äußerst selten, sehr gefragt und sehr sehr teuer…

Der nachfolgende Probe-Rubel wurde unter dem Zar Alexander I. geprägt. Für sein neues Schmuckstück muss der Sammler 135.000 Euro zahlen. Der Probe-Rubel ist somit die teuerste Münze der diesjährigen Auktion. Wer der neue Besitzer ist verrät das Auktionshaus allerdings nicht. Ein Mitglied aus der GELD kompakt-Redaktion ist es allerdings nicht…





Teuerste Münze auf der Osnabrücker Auktion war der Probe-Rubel: 135.000 Euro (Foto: Auktionshaus Künker)

(Quelle: http://www.geld-kompakt.de/2009/06/30/auktion-in-osnabrueck-gold-und-silbermuenzen-fuer-ueber-acht-millionen-euro-versteigert/)
 


Richard Am: 07.08.2009 18:57:22 Gelesen: 7237# 3 @  
Doppeladler unter Kellerplatten

Von Wenke Husmann

Die Zeit (02.07.09) - In seinem Haus fand ein Hesse einen Topf voll alter Münzen. Sie wurden in Osnabrück versteigert

Es stimmt schon, dass man sein Glück überall finden kann. Doch an den eigenen Keller denken dabei wohl die wenigsten. Auch Friedhelm Scholl hatte bloß gehofft, dass die Bauarbeiter schon damit fertig wären, die alten Bodenplatten in seinem Keller rauszunehmen, als er am 31. Oktober 1984 hinunterstieg. Erst wenige Wochen zuvor hatte er das alte Fachwerkhaus am Herborner Buttermarkt gekauft. Nun sollte es hübsch restauriert werden. Die Platten waren weg. Als Scholl sich umsah, bemerkte er aber eine Verfärbung in der nun blanken Erde. »Bring mir mal eine Hacke!«, rief er dem Polier noch zu. Dann fand er einen Schatz.

»Münzsammler sind stille Menschen«, sagt Fritz Künker, Inhaber des gleichnamigen Auktionshauses in Osnabrück, das sich auf Münzen und Medaillen spezialisiert hat, »anders als Bildersammler, die ihre Stücke gerne herzeigen.« Die Sammlung von Friedhelm Scholl hatte bis zu jenem Oktobertag auch wenig, was andere hätte reizen können. Ein paar Sondereditionen und Prägungen zu Gedenktagen. Dann fand er mit einem Schlag Kreuzer, Groschen, Taler, Drei- und Sechsbätzner, Achtel-, Viertel-, ganze Gulden und Dukaten – 50 Goldmünzen und 1016 Silberlinge insgesamt, gut verschlossen in einem tönernen Topf, vergraben vor mehr als 260 Jahren während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Der Numismatikprofessor Niklot Klüßendorf, der den Schatz später dokumentierte, vermutet, dass es die Kasse eines Kaufmanns war. Eines sehr reichen freilich. »30 Ellen Samt in bester Qualität oder 110 Ellen guten Herborner Tuches« hätte dieser sich dafür kaufen können, schreibt Klüßendorf. Ein Schreinermeister hätte für das Geld damals fast drei Jahre arbeiten müssen.

Warum der Kaufmann sein Geld versteckte, darüber lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise aus Furcht vor den heranrückenden Schweden. Aber warum hatte er ihn dann später nicht wieder hervorgeholt, als Herborn Lazarettstadt geworden war und unter dem besonderen Schutz der Besatzer stand? War er ein so einsamer Mann, dass er sich niemandem anvertraut hatte? Oder ist es seine Frau, sind es seine Kinder ebenso plötzlich gestorben wie er selbst? Vielleicht während des großen Brands von 1626, der 214 Häuser in Schutt und Asche legte. Oder an der Pest, die Herborn im selben Jahr heimsuchte.

Der Schatz gibt sein Geheimnis nicht preis. Jetzt liegen die Münzen gereinigt und poliert in winzigen Pappfächern und werden von Händlern und Sammlern aus aller Welt mit Lupen begutachtet. Viele Deutsche, aber auch Schweizer, Italiener, Holländer sind vergangene Woche nach Osnabrück gekommen. Ein Japaner, etliche Russen.

Die Herborner Münzen sind gefragt. Ein Gulden von 1618 ist auf 2000 Euro angesetzt. Es ist ein sehr seltenes Goldstück mit Wappen und gekröntem Doppeladler, daumennagelgroß, geprägt im Auftrag des Grafen Johann Reinhard von Hanau-Lichtenberg. Er brauchte viel Geld für seine aufwendige Hofhaltung, aber auch, um seine Grafschaft vor der Verwüstung durch die Kriegsparteien zu schützen. Der Goldgulden geht für 5.000 Euro weg. Die älteste Münze des Schatzes – ein wohl zufällig hineingelangter Silberpfennig aus dem 12. Jahrhundert – ist auf 150 Euro taxiert. Er wird für 1.200 Euro zugeschlagen.

Die Scholls lächeln. Diskret verfolgen sie die Versteigerung ihres Schatzes. Nach 25 Jahren haben sie sich entschlossen, ihn zu verkaufen. Einmal hatten sie ihn verliehen, damit er im Schloss Herborn der Öffentlichkeit gezeigt werden konnte. Gerne hätten sie ihn der Stadt verkauft, schließlich gehöre er dorthin. Doch die Stadt hat kein Geld. Nicht einmal die Versicherungssumme, die fällig gewesen wäre, um Teile des Schatzes als Dauerleihgabe auszustellen, konnte sie aufbringen, sagt Scholls Tochter. Nach seiner Entdeckung verschwand der Schatz die längste Zeit im Safe einer Bank.

Nun geht er an Sammler aus ganz Europa. Einige Italiener bieten auf die Stücke aus Mailand und Correggio. Für eine halbe Silber-Lira aus Mantua mit einem reizvollen Bild des vor Christus knienden Herzogs zahlt einer mehr als das Zehnfache des angesetzten Preises. Ein wenig schade sei es schon, dass der Schatz so zerrissen werde, sagt die Tochter. Dafür könne man jetzt ans Erben denken, sagt Künker zu ihr. Ein Schatz lasse sich schließlich nie gerecht aufteilen. Geld hingegen schon.

Dass es dazu nun kommen kann, auch das ist ein Glücksfall. Das Städtchen Herborn liegt in Hessen. Hier bekommt der Finder die eine Hälfte des Schatzes. Die andere geht an den Grundstückseigner. Friedhelm Scholl konnte also alles für sich behalten. In den meisten anderen Bundesländern gibt es ein sogenanntes Schatzregal, eine Regelung, die besagt, dass Schätze dem Land gehören. Die Finder gehen dort leer aus. Wie der Baggerfahrer aus Lübeck, der im selben Jahr wie Scholl mit seiner Schaufel den größten Schatz hob, der jemals in Deutschland entdeckt wurde: Zigtausende Silber- und Goldmünzen. Ihr Wert wurde auf 3,8 Millionen Mark geschätzt. Der Mann bekam zunächst nichts weiter als 6.000 Mark und ein Dankeschön vom Land Schleswig-Holstein. Der Rechtsstreit um einen Anteil am Schatz zog sich über Jahre hin.

Wie ärgerlich das Schatzregal ist, beklagen auch Historiker. Ihnen entgehen viele wichtige Nachweise für alte Handelsbeziehungen, weil nur in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern regelmäßig Münzfunde gemeldet werden. Meist einzelne Exemplare, Schätze wie die des Friedhelm Scholl sind selten. In den Bundesländern hingegen, wo das Schatzregal die Münzen dem Staat zuspricht, wird offiziell so gut wie nichts gefunden. Die Rechtslage fördert schlicht die Unterschlagung.

Künker hat inzwischen ein echtes Problem mit Nachschub an Münzen. Vor ein paar Jahren noch hatte er das Gefühl, dass Münzensammeln aus der Mode käme. Heute schätzt er, dass es 20.000 bis 30.000 Sammler allein in Deutschland gibt. Die Möglichkeiten, über das Internet zu handeln und an Auktionen teilzunehmen, haben den Markt vergrößert. Die Wirtschaftskrise schafft weiteren Antrieb. Weil sich der Wert historischer Münzen am Goldpreis orientiert, steigen zurzeit die Preise.

Das merken auch die Scholls. Ihr Schatz war auf 46.000 Euro taxiert. Am Ende erhalten sie mehr als 96.000 Euro. Welch unerwartetes Glück.

(Quelle: http://www.zeit.de/2009/28/Kunstmarkt)

Die Abbildungen der Münzen sehen Sie per Klick auf den Link !
 
Richard Am: 04.10.2009 21:39:05 Gelesen: 7103# 4 @  
Auktionsrekord im Münzhandel bei Künker

Firmenpresse.de (03.10.09) - Am Montag, dem 28. September 2009 hat ein österreichischer Händler für einen Privatsammler auf einer Versteigerung des Auktionshauses Künker in Osnabrück. ein goldenes Kaiser-Medaillon zu 9 Solidi aus der Zeit 375/378 n. Chr.zu einem Rekord-Verkaufspreis von über 440.000 Euro erworben. Dies ist der höchste Preis, der jemals in Deutschland für ein Goldstück bezahlt worden ist. Insgesamt kamen bei Künker historische Münzen, Medaillen, Orden und Ehrenzeichen bis zum Freitag, dem 2. Oktober 2009 in Höhe von über zehn Millionen Euro unter den Hammer.

Die geheimnisvolle Rekord-Münze zeigt die drapierte Büste des spätrömischen Kaisers Valens. Das Medaillon wurde wahrscheinlich 377 n. Chr. einem mit Rom verbündeten Barbarenfürst überreicht. Das Verschenken eines Medaillons mit dem Bildnis des Kaisers stellte eine beinahe göttliche Legitimation seiner Herrschaft dar.

Der neue, nicht genannte Besitzer darf sich nun darüber freuen, als einziger Mensch der Welt, dieses Goldmedaillon zu besitzen, denn es handelt sich nach Expertenmeinung um ein Unikum.

Orden und Ehrenzeichen mit bedeutenden Sammlungen aus Spanien und Frankreich

Abgeschlossen hat die Künker Herbstauktion am Freitag, dem 2. Oktober, der Katalog 162, der über 3.000 Orden und Ehrenzeichen in mehr als 1.400 Katalognummern mit einer Gesamttaxe von knapp 670.000 Euro enthielt. Hier waren besonders zwei Schwerpunkte zu nennen, zum einen die aus der Schweiz stammende Sammlung französischer Orden und Ehrenzeichen aus über drei Jahrhunderten. Diese Sammlung war mit über 600 Stücken in 150 Katalognummern wohl die größte, die je außerhalb Frankreichs angeboten worden ist. Zum anderen kam eine außergewöhnliche Sammlung spanischer Orden und Ehrenzeichen aus Gold aus zweihundert Jahren (von Karl IV. Ende des 18. Jahrhunderts bis Juan Carlos I.) zum Ausruf.



Das Kaiser-Medaillon bricht mit einem Verkaufspreis von über 440.000 Euro Auktionsrekord bei Künker

(Quelle: http://www.firmenpresse.de/pressinfo124070.html)
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.