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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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muemmel Am: 09.01.2022 11:43:50 Gelesen: 1088379# 9345 @  
Guten Morgen,

auch am 2. Sonntag des neuen Jahres kann ich einen Sonntagsbeleg zeigen:



Eingeschriebener Fernbrief vom 20.2.21 (Portoperiode 5) ab Hainsberg in Sachsen nach Berlin. Porto 40 Pfennig, R-Gebühr 50 Pfennig, zusammengestellt mit einer hübschen Buntfrankatur (MiNrn. 141, 145 und 143 vlnr).

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 09.01.2022 19:31:28 Gelesen: 1088099# 9346 @  
Guten Abend,

sonntags werde ich ja öfter mal dienstlich:



Am 12.12.1923 (PP 27a) sandte die Bezirksfürsorge Reutlingen diesen Brief an ihre Hauptstelle in Stuttgart. Da der Brief schwerer als 20 g gewesen ist, kam der Portoansatz für die 2. Gewichtsstufe zum Tragen: 20 Rentenpfennig oder 200 Milliarden Papiermark. Der Absender verklebte für letzteres 20 Stück der Mi 183, einer Dienstmarke herausgegeben von der Reichspost für die württembergischen Gemeindebehörden.

Gruß Michael
 
Stefan Am: 09.01.2022 19:47:39 Gelesen: 1088079# 9347 @  
Nachfolgend ein Krabbelkistenfund zu 1,00 Euro vom heutigen Tauschtag in Aachen - es handelt sich um eine Zeitungsschleife:



Zeitungsschleife vom 27.11.1923 von Hamburg nach Bergedorf, verklebtes Porto zu 12 Mrd. Mark (Vierfachaufwertung)

Im Infla-Buch 12 [1] finde ich nichts passendes zum verklebten Porto von 12 Mrd. Mark (Vierfachaufwertung = 48 Mrd. Mark aus der Portoperiode vom 26.11.-30.11.1923). Die Sendung lief von Hamburg in das benachbarte Bergedorf und wurde mit je einem Exemplar der Mi-Nrn. 326 A und 328 A frankiert.

Die Qualität des Beleges und einer der Briefmarken ist nicht besonders gut, für einen Beleg aus dieser sehr kurzen Portoperiode allerdings sicherlich mehr als akzeptabel.

Habt ihr eine Idee zur Portostufe? :-)

Danke!

Gruß
Stefan

[1] Infla-Bücherei Band 12 - Helmut P. Oechnser: "Deutsches Reich / Die Tarife für Brief- und Paketpost vom 01.07.1906 bis 31.12.1923"
 
inflamicha Am: 09.01.2022 19:55:29 Gelesen: 1088070# 9348 @  
@ Stefan [#9347]

Hallo Stefan,

48 Mrd. Mark waren das Porto für eine Drucksache der 3. Gewichtsstufe = >50 bis 100 g Gewicht. Das kann bei einer Zeitung durchaus hinkommen.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 10.01.2022 21:10:27 Gelesen: 1086943# 9349 @  
Guten Abend,

auch heute wieder dienstlich:



Ein schönes Beispiel für die Sparsamkeit in Beamtenkreisen ist diese sorgfältig auffrankierte Ganzsachenpostkarte mit 20 Pfg.-Wertstempel, um auf das nötige Porto in Höhe von 400 Mark zu kommen. Unterwegs von Simbach am Inn nach Wittebreut am 23.8.1923 (PP 15) brauchte es diesen Betrag, um die Post zufriedenzustellen. Verwendet wurden die Dienstmarken D 33, 39 (2), 68 a, 70 (2), 74 (3) und 77 a (2).

Gruß Michael
 
Stefan Am: 10.01.2022 21:15:31 Gelesen: 1086939# 9350 @  
@ inflamicha [#9348]

Danke für den Hinweis und ja, es ist die plausibelste Erklärung (einfach eine Zeitung als Drucksache verschickt).

Gruß
Stefan
 
muemmel Am: 10.01.2022 21:36:17 Gelesen: 1086910# 9351 @  
Guten Abend,

hier mal wieder ein Brief mit vielen Marken:



Fernbrief der 2. Gewichtstufe (>20-100 g) vom 22.9.23 (Portoperiode 19) ab Straube, Post Beutnitz (Mark) nach Halle/Saale. Den Empfänger Fritz Gödecke am Riebeckplatz 1 hatten wir bereits mehrfach.

Für das Porto von 350.000 Mark wurden Marken der MiNrn. 253 (25), 257 (2), 277 (2) und 284 (3) verklebt.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
BD Am: 10.01.2022 21:41:11 Gelesen: 1086905# 9352 @  
Hallo,

im Wirtschaft und Rechnungsamt Cassel waren hochwertige Dienstmarken nicht vorhanden.

Ein Fernbrief nach Stuttgart war am 6.9.1923 mit 75 Tausend Mark zu frankieren.
Vorderseitig frankiert mit 45.000 Mark der Notausgaben und rückseitig wurden für die restlichen 30.000 Mark 3 Bogen der Dienstmarke Mi.74 angeklebt. Mit der Strichentwertung der Bogen muss man leben, ich kann den Beamten verstehen, das er nicht stempelte.

Beste Grüße Bernd


 
BD Am: 10.01.2022 21:59:32 Gelesen: 1086876# 9353 @  
So ging es auch.

Der Beamte stempelte den ganzen Bogen und man machte ein Päckchen auf die Rückseite.

100 mal 10 Millionen Mark = die erforderliche Gebühr in der PP23 von einer Milliarde Mark.


 
philast Am: 12.01.2022 18:53:13 Gelesen: 1084462# 9354 @  
Hallo,

auch von mir eine Massenfrankatur mit D78 vom 11.9.23 von Zehdenick nach Mildenberg.

Porto soll 30.000 Mk.

Ob auch wirklich 150 Marken a 200 Mk verklebt worden sind kann man nicht so genau erkennen. Wenn man das genau prüfen will, dann müsste man die Postkarte mal ins Wasserbad legen und mal schauen wie viele Marken so davonschwimmen. ;-)

Die Postkarte ist jedenfalls hart wie ein Brett aufgrund der vielen Papierlagen und der Postbeamte hat auch nichts am Porto beanstandet.



Grüße
philast
 
philast Am: 12.01.2022 20:24:40 Gelesen: 1084384# 9355 @  
Hallo,

noch ein weiterer Beleg, diesmal ein Eilbrief von Darmstadt 7.8.22 nach Zürich, Ankunft 8.8.22.

Das Porto Soll war 18 Mk, mit Freimarken wurden 14 Mk freigemacht. Über die fehlenden 4 Mk wurden mit einem Gebührenzettel mitgeteilt, dsss diese vom Absender entrichtet sind (bzw. von diesem noch vereinnahmt werden). Der Brief ist geprüft Peschl (Infla).

Eine interessante Variante eines Gebührenzettels. Derartige Freimachungsvermerke sieht man sonst nur handschriftlich oder vielleicht mit einem Stempel. Normalerweise wurden unzureichend freigemachte (Auslands-) Briefe, bei denen die fehlende Gebühr aufgefallen ist mit einem Aufkleber versehen, doch bitte die fehlende Gebühr zu entrichten und den Brief erneut bei der Post aufzugeben. Es wurde, wahrscheinlich weil es ein Eilbrief, war auf diese Vorgehensweise verzichtet. Hier wurde der fehlende Betrag zunächst von der Post verauslagt und baldmöglichst vom bekannten Absender eingefordert.



Grüße
philast
 
inflamicha Am: 13.01.2022 18:39:13 Gelesen: 1083218# 9356 @  
@ philast [#9355]

Guten Abend!

Schönes Stück, habe ich so auch noch nie gesehen. Als Gebührenzettel bzw. Freimachungsvermerk würde ich das aber nicht bezeichnen, eher als Hinweiszettel für die ausländische Postverwaltung, dass kein Nachporto einzuziehen ist.

Die Postverwaltungen waren ja immer bestrebt die Gebühren im Lande zu kassieren, von Nachportoerhebungen im Ausland hatten sie schließlich nichts. Und insbesondere bei Eilsendungen war im Sinne des Absenders zu verfahren und die Sendung schnellstmöglich weiterzuleiten, das lässt sich mit Deinem Beleg sehr schön dokumentieren. Danke fürs Zeigen. :-)

Von mir gibt es noch einmal eine D 65, diesmal aus der Frühzeit ihrer Verwendung:



Der Eilbrief von der Preußischen Regierung in Aachen an den Kreissekretär im Landratsamt Erkelenz vom 15.12.1921 (PP 6) war mit 60 Pf. für das Porto und 1,50 M. für Eilzustellung zu bezahlen. Frankiert wurde neben der genannten D 65 mit 2 Exemplaren der D 22.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 14.01.2022 13:33:02 Gelesen: 1080856# 9357 @  
Hallo,

heute eine kleine Miniserie von 3 Antwortpostkarten, die ich einfach zusammen zeigen muss, da sie etwas gemeinsam haben.

Los geht es hiermit:



Die Preußische Staatsbibliothek sandte Doppelkarten mit vorfrankiertem Antwortteil an verschiedene Verlage. Angefragt wurde das Erscheinen von Fortsetzungen bereits in der Bibliothek vorhandener Periodika. Der erste Rückläufer ist eine Karte aus Köln vom 6.11.1923 (PP 23), welche allerdings mit 8mal D 98 noch die nötige Frankatur für die vorherige Portoperiode = 40 Millionen Mark zeigt. Die Post verlangte seit dem Vortag 500 Millionen Mark für ihre Leistung, tolerierte jedoch hier das Fehlen der nicht unbeträchtlichen 460 Milliönchen.

Die nächsten beiden innerorts beförderten Karten vom 1.11.1923 (PP 22) zeigen ein anderes Bild:



Ortspostkarte Berlin SW 11 mit 5mal D 94 = 2 Mio. Mark, portogerecht für die PP 21, auffrankiert mit Freimarken (2mal Mi 316 AP und einmal 318 AP)



Ortspostkarte Berlin SW 19 mit 5mal D 94 = 2 Mio. Mark, portogerecht für die PP 21, auffrankiert mit Freimarken (4mal Mi 312 Aa, 2mal Mi 317 AP)

Die vorfrankierten Antwortkarten der Staatsbibliothek trugen nur Marken zu 2 Millionen Mark für die PP 21, die antwortenden Verlage fühlten sich verpflichtet den ab dem 1.11. durch die Portoerhöhung fehlenden Betrag aufzufüllen- da sie nicht über Dienstmarken verfügten eben mit Freimarken.

Gruß Michael
 
Roda127 Am: 14.01.2022 16:44:16 Gelesen: 1080614# 9358 @  
Hallo Zusammen,

ich konnte vor ein paar Tagen diesen Brief für meine Heimatsammlung erwerben.



Brief vom 30.10.1923 von Roda nach Quedlinburg.

Nun würden mich Meinungen zu diesem Brief interessieren, was stimmt hier nicht?

Auf der Rückseite ist nichts.

Liebe Grüße Matthias
 
muemmel Am: 14.01.2022 20:34:04 Gelesen: 1080290# 9359 @  
@ Roda127 [#9358]

Servus Matthias,

es fehlen 5 Millionen am Porto.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 14.01.2022 20:52:50 Gelesen: 1080267# 9360 @  
Guten Abend,

einen Aktenbrief hatten wir schon länger nicht mehr:



Eil-Fernbrief de 2. Gewichtstufe (> 20-100 g) vom 23.1.23 (Portoperiode 12) ab Beeskow in der Mark nach Halles/Saale. Porto 70 Mark, Eilzustellgebühr Ortsbezirk 60 Mark ergibt nach den Geetzen der niederen Mathematik eine Summe von 130 Mark, die hier mit Marken der MiNrn. 194 (18) und 229 P (5) verklebt wurde.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 14.01.2022 20:54:26 Gelesen: 1080266# 9361 @  
@ Roda127 [#9358]

Hallo Martin!

Auf der Rückseite ist nichts.

Aber innen - der Umschlag wurde wiederverwendet.

Ansonsten stimme ich Mümmel zu.

Gruß Michael
 
Roda127 Am: 15.01.2022 11:55:03 Gelesen: 1079324# 9362 @  
@ inflamicha [#9361]

Hallo Michael,
Hallo Mümmel,

danke für Eure Antworten.

Also ein um 50 Millionen unterfrankierter Fernbrief!

Ja, es ist ein wiederverwendeter Umschlag. Der Inhalt hat keinen Bezug zu diesem Versand. Ich habe ihn trotzdem einmal fotografiert.



Liebe Grüße Matthias
 
inflamicha Am: 15.01.2022 20:39:56 Gelesen: 1079030# 9363 @  
Guten Abend,

der nächste Dienstbeleg:



Ein Brief von Polizeipräsident zu Polizeipräsident- von Berlin nach Frankfurt ging das gute Stück am 31.10.1923 (PP 21) auf die Reise. Für die nötigen 10 Millionen Mark Porto griff die Behörde zu meinem Glück zu etwas hochkarätigeren Marken, freigemacht wurde der Brief nämlich mit 10 Exemplaren der Mi 96.

Gruß Michael
 
BD Am: 15.01.2022 21:01:02 Gelesen: 1079009# 9364 @  
Hallo,

der Gebührenzettel von Philast und die Verwendung der D 65 in Aachen 1921 sind beide phantastische Belege der Inflazeit. Gratulation zu den seltene Stücken.

Brief bis 100 gramm Gewicht vom Gymnasium Schweinfurt nach Würzburg vom 29.11.1923.

In der Vierfachzeit dieser Periode hätten nur 28 Milliarden Frankatur gereicht, aber aus irgendeinen Grund wurden die 112 Milliarden Mark voll frankiert.

Beste Grüße Bernd


 
muemmel Am: 15.01.2022 21:22:41 Gelesen: 1078991# 9365 @  
@ philast [#9355]

Salut philast,

der Beleg würde auch gut auf die Titelseite eines der zukünftigen INFLA-Barichte passen. Wäre das machbar?

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 15.01.2022 22:06:24 Gelesen: 1078945# 9366 @  
Guten Abend,

mit den Sahneteilchen, die hier in letzter Zeit gezeigt werden, kann ich leider nicht dienen, aber schön anzuschauen sind sie allemal.

Doch einen weiteren Aktenbrief, der noch etwas größer und schwerer war, als der zuletzt gezeigte, gibt es nun hier:



Eingeschriebener Eil-Fernbrief der 4. Gewichtstufe (>250-500g) vom 30.5.23 (Portoperiode 13) ab Baudach nach Halle/Saale, wiederum an Fritz Gödecke. Porto 180 Mark, R-Gebühr 80 Mark und Eilzustellgebühr 120 Mark. Die sich daraus ergebenden 380 Mark wurden überwiegend mit Flugpostmarken (Holztauben) zusammengestellt.

Baudach war ein Ort in der OPD Frankfurt/Oder nordöstlich von Frankfurt gelegen, also heute polnisch. Im Pfuhl-Posttaschenatlas ist er zwar aufgeführt, doch in der Karte habe ich ihn vergebens gesucht.

Einen hübschen Sonntag wünscht
Mümmel
 
inflamicha Am: 15.01.2022 22:16:03 Gelesen: 1078926# 9367 @  
@ muemmel [#9366]

Baudach war ein Ort in der OPD Frankfurt/Oder nordöstlich von Frankfurt gelegen, also heute polnisch. Im Pfuhl-Posttaschenatlas ist er zwar aufgeführt, doch in der Karte habe ich ihn vergebens gesucht.

Du musst ja auch südöstlich von Frankfurt suchen Harald, da ist der Ort sehr schön zwischen Pleiskehammer und Beutnitz an der Bahnlinie nach Grünberg zu sehen. ;-)

Gruß Michael
 
muemmel Am: 15.01.2022 23:00:07 Gelesen: 1078888# 9368 @  
@ inflamicha [#9367]

Au weia, das kommt davon, wenn man bei der Angabe des Planquadrats die Buchstaben O und Q nicht auseinander halten kann. Wird hoffentlich nach der Augen-OP nicht mehr passieren.

Gruß Mümmel
 
inflamicha Am: 16.01.2022 11:11:07 Gelesen: 1078159# 9369 @  
@ muemmel [#9368]

Ojeh. Na denn allet Jute!

Gruß Michael
 

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