Philaseiten.de: Kongo: 9 Millionen Einwohner

Thema: Kongo: 9 Millionen Einwohner - Briefmarken unbekannt ?

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Richard	Am: 03.03.2008 13:08:50	Gelesen: 44569	# 1	@

In der DBZ vom 29.02.08 ist ein Brief zu finden von Lars Kühne, Botschaft Kanshasa, der Landeshauptstadt des Kongo, die ich auszugsweise zitiere:

"Briefmarken gibt es hier keine; die Hauptpost der Hauptstadt Kinshasa, dort immerhin 9 Millionen Einwohner, verfügt über keinerlei Briefmarken.

Ich bin selbst dort gewesen. Das, was über Agenturen an Neuheiten herausgegeben wird, dürfte dieses Land nie gesehen haben."

---

Die ist von 1954:

AfriKiwi	Am: 04.03.2008 02:04:36	Gelesen: 44552	# 2	@

@ Richard [#1]

Nun würde sich Lars Kühne ganz verwundern daß sogar so vor einem Jahr noch genug Marken im Kongo waren. Er hat sicher nicht auf dem richtigen Platz gesucht.

Meine Schwägerin die so in dem Protzelpot war fand es erwähnenswert das verschiedene Ihrer UN Kollegen sich mit Brief und Briefmarken bemüht hatten. Sie anderseits fand keine Möglichkeit mir etwas zu schicken - schade.

Dieser Brief unten ging auch am schnellsten auf sein Weg. Kinshasa 04.02.00 - R.D.C.

Erich

AfriKiwi	Am: 04.03.2008 02:26:09	Gelesen: 44551	# 3	@

Im Jahr 2000 hatten sie noch Briefmarken in KIPUSHI Kongo Dem. Republik, wie man sieht auf dem Brief von 30.05.00.

Erich

AfriKiwi	Am: 15.03.2008 01:44:17	Gelesen: 44523	# 4	@

Um die Briefmarken auch als Echt zu verkaufen als Porto haben sie 'Legal' auf die Marken gedruckt. Anscheinend kamen zuviel Marken in Räuberhände.

'Legal' ist leider schwach zu erkennen auf dem Scan deswegen nochmal.

Erich

Richard	Am: 17.03.2008 09:06:35	Gelesen: 44501	# 5	@

@ AfriKiwi [#2]

Hallo Erich,

soweit ich mich erinnere ist Lars Kühne so eine Art Berichterstatter für die DBZ und seit vielen Jahren Sammler. Wenn er zudem noch in der deutschen Botschaft arbeitet, sollte er schon eine zuverlässige Aussage gemacht haben.

Liegen Dir denn deutliche gestempelte Marken oder Belege aus 2007 oder gar 2008 vor ? Postfrische, die irgendwo im Ausland vertrieben wurden, meine ich damit nicht.

Kläre mich bitte auf; was ist ein Protzelpot ?

AfriKiwi	Am: 17.03.2008 22:34:45	Gelesen: 44492	# 6	@

@ Richard [#5]

Also mit Protzelpot wurde gemeint 'brotzeln oder brutzeln' so alles was im Kochtopf auf dem Ofen steht und brutzelt.

Nun im Kongo ist es wie ein Kochpot von Gewalt, mit AK47 und Macheten wird Regiert und überlebt.

Ich würde Lars Kühne's Aussage erkennen dass er es so befand wie er es meldet, daran wweifle ich nicht.

In einer deutschen Botschaft wie auch anderen, herrscht eine gewisse Sicherheit, was Tag auf Nacht sich ändert in landschaftlichen Dörfern. Große Städte wie Kinshasa oder Brazzaville haben das gleiche Übel wie andere 3. Welt Großstädte.

Im Dorf 300 km entfernt kommt das Leben drauf an ob man genug zum Essen hat oder eine AK47, oder Machete, um das Essen eines anderen zu nehmen.

Nein, Belege bis Jahr 2000 habe ich von Afrika mal eingekauft massenweise. Dazu gesagt daß solche modernen Belege von Afrika Länder das wenigste zu finden war von Kongo/Mocambigue bis Togo/Sierra Leone. Also Post von der allgemeinen Bevölkerung die wohl den Weg fanden zur Post und Briefmarken kauften.

Ich vermute die gleiche Quantitäten erreichen noch die Post da Internet den meisten in Afrika noch nicht zugänglich ist.

So ab und zu gibts 'Tauschpartner' von Nigeria oder Kenya/Tanzania im Briefmarken Spiegel die ich auch schon probiert habe, aber irgendwie klappt es einfach nicht - ich bin sicher noch zu viel Deutsch !

Erich

Schöner Vollstempel von Leopoldville (jetzt Kinshasa) auf Belgisch Kongo, Michel 197 - König Albert Denkmal Datum 4 3 41 17

Richard	Am: 04.05.2014 09:22:57	Gelesen: 40793	# 7	@

Die Zeitschrift "Die Briefmarke", die vom österreichischen Verband VÖPh herausgegeben wird, hat in ihrer aktuellen Ausgabe Mai 2014 einen Leserbrief von Susanne Doris Pilz aus Graz veröffentlicht, der hier auszugsweise veröffentlicht wird:

"Ich war für zwei Monate in der demokratischen Volksrepublik Kongo [1] und musste feststellen, dass es dort kein Postwesen mehr gibt. Mir wurde erklärt, dass es nach dem Ende der Kolonialzeit Anfang der 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts) nicht mehr möglich war, ein funktionierendes System aufrecht zu erhalten. Die Postbeamten seien vom Staat nicht mehr bezahlt worden und so kam das Postwesen zum Erliegen. DHL-Dienste habe ich ausgemacht und das alte ehemalige Postgebäude in Lumumbashi würde es ungenutzt noch geben. Handys sind daher das Hauptkommunikationsmittel."

Vielleicht kann noch ein Mitglied die Angaben von Frau Pilz bestätigen oder ergänzen oder ihre Frage beantworten ob noch weitere Staaten ohne ein funktionierendes Postwesen bekannt sind. Auch Marken und Briefe aus der Zeit nach der Unabhängigkeit vom 30.06.1960 sind gerne willkommen.

1971-1997 wurde das Land Zaire genannt [2]

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Republik_Kongo
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Zaire

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