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Thema: (?) (79-81) Italien: Echt oder falsch ?
Das Thema hat 83 Beiträge:
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Lars Boettger Am: 04.01.2024 07:46:59 Gelesen: 2668# 34 @  
@ alex11 [#32]

Immerhin gibt es die Diena-Signaturen - sonst wäre der Block wohl auch nicht verauktioniert worden.

Hallo Alexander,

was ist das leichteste Prüfzeichen, dass man fälschen kann? Stimmt - italienische Bleifstiftsignaturen. Warum gibt es kein dazugehöriges Attest, wenn die Stücke einen so hohen Katalogwert haben? Für heute attestfähige Ware wurde in der Regel vor 20, 30 oder 50 Jahren ein schriftlicher Befund ausgestellt. Steht eine so hohe Prüfgebühr im Raum bzw. wird abgerechnet, geht beim BPP eine Attestkopie an die Oberprüfstelle. Ich gehe einmal davon aus, dass die italienischen Prüfer ebenfalls noch wissen, was sie wann geprüft haben. Von daher macht eine Kontaktaufnahme mit der Familie Diena aus meiner Sicht Sinn. Ich würde dort nachfragen, ob das Stück tatsächlich vorlag und wenn ja, was dabei herausgekommen ist.

Beste Grüsse!

Lars
 
Martin de Matin Am: 04.01.2024 08:29:21 Gelesen: 2661# 35 @  
@ alex11 [#28]

Im 5. Band des Kohl Handbuchs aus dem Jahr steht einiges über die 15c-Marke. Die Informationen findet man auf den Seiten 810 bis 816. Dort wird die Marke mit kopfstehenden Prägedruck auch bewertet. Der Preis für gestempelt war 4000 Mark und ungebraucht nur 30 Mark.

Die Marke wurde von der Firma F. Matraire in Turin gedruckt. Nach Ausserkurssetzung der Marke kamen grosse Restbestände aus staatlichen Beständen (bis zum Jahr 1928!) und auch von der Druckerei Matraire in den Handel. Unter den Beständen von Matraire befanden sich Pobedrucke, unfertige Stücke (z.B. ohne Prägedruck) oder Makulatur.

Mit kopfstehenden Mittelstück werden zwei gestempelt Stücke (Stempel von Monza bzw. Turin) und ein gestempeltes Paar aufgeführt. Es steht auch das ungebrauchte Stücke nicht selten sind, da sie aus den grossen Beständen von Matraire stammen; und sie kommen in verschiedenen Farbtönen vor. Es wir aber auch angeführt, das auch später ein falscher Prägestempel hergestellt wurde. Mit diesem wurden unfertige Restbestände und Probedrucke bogenweise versehen.

Wenn ich mir dein Stück betrachte dann sieht es mir danach aus, das die Prägung auch von der verkehrten Seite (von vorne nach hinten statt umgekehrt) ausgeführt wurde. Dies deutet eher auf Makulatur oder Fälschung hin.

Wenn ich die Signaturen (Bleistift), die die Diena´s verwendeten, dann würde ich sagen, das diese auf Grund der wenigen Buchstaben relativ leicht nachzuahmen ist. Das bedeutet aber nicht, das die Signaturen auf deinem Stück falsch sind.

Gruss
Martin
 
alex11 Am: 04.01.2024 22:23:03 Gelesen: 2605# 36 @  
Hi,

zuerst danke an Lars und Martin für Eure Posts.

Darauf werde ich natürlich noch eingehen, im folgenden Beitrag.

Aber zuerst trotz allem nochmals die Bitte um möglichst aktuelle Katalogpreise von Michel sowie (fast noch wichtiger) Sassone für Italien 14 I ungebraucht *.
 
alex11 Am: 04.01.2024 22:40:51 Gelesen: 2602# 37 @  
@ Lars

Schon zur Zeit der Prüfung dürfte der Katalogpreis im Sassone auch in ungebraucht * horrend gewesen sein, woraus sich dann auch die Höhe der Attestkosten berechnet haben müsste - davon kann man wohl ausgehen.

Ich kenne mich da nicht so toll aus, aber eine Prüfung nur mit Signatur, aber ohne Attest, könnte deutlich günstiger gewesen sein.

Also quasi ein Kompromiss zwischen gar nicht prüfen lassen und horrenden Kosten für eine Attestierung.

Ob die Signatur gefälscht ist, kann ich nicht beurteilen, aber in Betracht zu ziehen ist das natürlich.

Sollte die Signatur eindeutig gefälscht sein, dann könnte das ein Grund sein beim Auktionshaus zu reklamieren - immerhin hat es sich um ein Einzellos und kein Sammellos gehandelt.
 
alex11 Am: 04.01.2024 22:59:24 Gelesen: 2597# 38 @  
@ Martin

Danke für den Tipp, ich habe die betreffenden Seiten inzwischen schon gelesen, da ich ja die 5 Kohl-Bände auch vorliegen habe.

Du hast ja das Wesentliche schon zusammengefasst, nicht gerade erfreulich in meinem Sinne.

Allerdings: warum steht dazu weder etwas im Michel noch im Sassone ?
Während sich ja Michel mit -.- für ungebraucht * nicht wirklich eindeutig deklariert, steht hingegen im Sassone 1998 mit umgerechnet 62.000 € ein gigantischer Katalogpreis.

Deswegen wäre es für mich wichtig zu wissen, wie ein einigermaßen aktueller Preis dazu im Sassone ausschaut.

Vielleicht haben sie ja - mit einiger Verspätung - die im Kohl beschriebene Problematik inzwischen auch mitbekommen und den Preis entsprechend heruntergesetzt.

Letztendlich hilft aber wohl auch der Reality-Check:

Wie oft wird / wurde diese Abart angeboten und was hat sie für Preise erzielt ?

Grüße Alexander
 
Lars Boettger Am: 04.01.2024 23:14:52 Gelesen: 2589# 39 @  
@ alex11 [#37]

Hallo Alexander,

nach BPP-Regeln kostet die Prüfung das meiste Geld, nicht das Attest. Das Attest ist mit 20 Euro in der Regel der geringste Posten. In der Regel werden nur Stücke mit einem Prüfzeichen versehen, die vom Wert her überschaubar sind. So kenne ich z.B. MiNr. 1 und 2 von Luxemburg in gebrauchter Form mit Bleistiftsignatur von Diena. Mein Rat an Dich ist, Dich mit der Firma Diena in Verbindung zu setzen, ob sich eine Nachprüfung lohnt und was es kostet. Sie haben eine Facebook-Präsenz [1].

Mein Yvert & Tellier "Classiques du Monde 1840 - 1940" hat die Marke als Nr. 10 bei Italien verortet. Eine Notierung für "ungebraucht" hat er nicht.

Beste Grüsse!

Lars

[1] https://www.facebook.com/Enzodienasrl/

Nachtrag:

Ich habe gerade auf der Internetseite von der Firma Diena nachgesehen:

Per certificati di pezzi quotati oltre 2.000.00 EURO, l’onorario corrisponde all’1,5% della quotazione corrente, fino ad un massimo di.2.000.00 EURO.— per le grandi rarità. -> es kostet Dich nur 1,5% / Maximum 2.000,00 EUR
 
bignell Am: 04.01.2024 23:15:33 Gelesen: 2587# 40 @  
@ alex11 [#38]

Hallo Alex,

ich fürchte Du hast Dich in der Spalte im Sassone verschaut. Der Sassone 2022 bewertet die ungebrauchte Variante nicht, die gebrauchte mit 130.000,-, auf Brief 325.000,-.

Liebe Grüße,
harald
 
alex11 Am: 05.01.2024 02:30:17 Gelesen: 2573# 41 @  
Hallo Harald,

bitte schau Dir untenstehendes Foto an (der betreffende SASSONE ist von 1998).

Grüße Alexander


 
bignell Am: 05.01.2024 03:02:29 Gelesen: 2571# 42 @  
@ alex11 [#41]

Hallo Alex,

wie gesagt, Du bist in der Spalte verrutscht, für ungebraucht keine Bewertung, habe die entsprechende Seite aus dem Sassone 2022 daneben gelegt:



Liebe Grüße,
harald
 
alex11 Am: 05.01.2024 08:57:22 Gelesen: 2551# 43 @  
Hallo Harald,

das Sassone-Systeme ist aber eher uneinheitlich - ungebraucht * mal weiter rechts, mal weiter links.

Und die unbewerteten (im Michel fast immer -.-) mal mit -, mal offensichtlich mit gar nichts.

Steht irgendetwas im Sassone 2022 über Probedrucke, Neudrucke und / oder Fälschungen dieser Abart ?

Weil eine Nicht-Bewertung (bzw. -.- im Michel) heißt - ohne weitere Kommentare - ja keineswegs zwangsläufig, dass die Marke billig und häufig ist.

Bei Sardinien 10 I - 15 I wird ja z.B. explizit auf die hohe Fälschungsgefahr hingewiesen.

Auf jeden Fall sind die beiden Kataloge keine echte Hilfe bei der Bewertung von Italien 14 I in ungebraucht *.

Grüße Alexander
 
bignell Am: 05.01.2024 14:24:14 Gelesen: 2521# 44 @  
@ alex11 [#43]

Hallo Alexander,

eigentlich zählen immer die Überschriften, 4 Spalten in Deiner Ausgabe, drei in der neuen, lass Dich von den Einschüben (Coppia = Paar, und Strisce = Streifen) nicht verwirren.

Für eine grobe Wertschätzung würde ich das Verhältnis von "Senza effigie" heranziehen, weil es sich hier um eine ähnliche Abart handelt, da haben wir 1.100 für ungebraucht und 75.000 für gebraucht, wenn "Effigie capovolta" 130.000 gebraucht wertet, komme ich auf 130.000 * 1.100 / 75.000 = 1.906 Katalogwert für die Einzelmarke ungebraucht, aber das soll nur als grobe Indikation gesehen werden, man müsste Zahlen haben, wie viele solche Marken noch vorhanden sind, wie Martin de Matin ja erwähnt hat, wurden Restbestände und Makulatur nach Ausserkraftsetzung veräussert.

Wobei gesagt werden muss, dass Sassone sehr "händlerfreundliche" Preise hat, Katalogwert und Handelwert sind hier oft weit auseinander.

Im übrigen halte ich das Stück und die Signaturen für echt. Fälschungen zum Schaden der Sammler gibt es leider zahlreiche was Altitalien betrifft, und ich maße mir nicht an das unterscheiden zu können, deshalb kann auch ich nur eine Prüfung empfehlen.

Liebe Grüße,
harald
 
alex11 Am: 05.01.2024 19:14:22 Gelesen: 2460# 45 @  
Hallo Harald,

in neueren Sassone-Ausgaben ist das besser formatiert, ich habe so ein Exemplar inzwischen in der Hand gehabt.

So gravierende Abweichungen wie ein kopfstehendes Mittelstück ist eigentlich IMMER Makulatur. Es ist eher die Frage, ob solche Marken absichtlich oder unabsichtlich 'durchgerutscht' sind oder gar (zusätzlich) mit den Originalstempeln vorsätzlich produziert wurden.

Dieser Punkt lässt sich - denke ich - eigentlich auch nicht am Markenbild rekonstruieren, selbst für einen Prüfer nicht, weil ja in beiden Fällen die 'Originalwerkzeuge' verwendet wurden.

Wenn verdächtig viele solcher speziellen Abarten auf den Markt kommen, kann man allerdings davon ausgehen, dass entweder 'nachgeholfen' oder beide Augen bezüglich Produktionsfehlern zugedrückt wurden.
 
alex11 Am: 07.01.2024 00:50:43 Gelesen: 2392# 46 @  
Hi,

zum Thema Prüfung:

normalerweise kennt man von dem zu prüfenden Objekt den Katalogwert. Dort wo man ihn nicht kennt, läßt er sich meist zumindest abschätzen. Bei -.- Bewertungen ist überwiegend klar, dass damit ein ziemlich hoher Katalog- sowie Marktwert verbunden.

Wie schaut das bei meinem Viererblock aus? Katalogwert: nein

Lassen sich Katalogwert / Marktwert abschätzen? Nur ziemlich bedingt:

Laut dem Kohl-Handbuch wurde in diese Richtung einiges produziert, aber wie hat sich das weiter verteilt?

Mir ist auch z.B. auch kein rezenter oder auch älterer Marktpreis bekannt (z.B. aus einer Auktion) - abgesehen natürlich von dem einen Los, wo ich der Käufer war.

Wie soll ich da seriös einschätzen können, was für ein Prüfpreis gerechtfertigt ist bzw. ob dieser in einer vernünftigen Relation zu einem realistischen Marktpreis steht?

Grüße Alexander
 
Lars Boettger Am: 07.01.2024 11:22:47 Gelesen: 2365# 47 @  
@ alex11 [#46]

Wie soll ich da seriös einschätzen können, was für ein Prüfpreis gerechtfertigt ist bzw. ob dieser in einer vernünftigen Relation zu einem realistischen Marktpreis steht?

Hallo Alexander,

Du hast die Kontaktdaten von Diena. Ich persönlich würde mit Ihnen Kontakt aufnehmen und nachfragen, wo sie den Marktpreis sehen, wie sie das Objekt einschätzen (Makulatur?) und wieviel eine Neuprüfung kostet. Dank moderner Übersetzungsprogramme wie Deepl ist es heute nicht mehr schwierig, mit einem italienischen Handelshaus Kontakt aufzunehmen. Wenn ich mir die Seite zu den Prüfkosten ansehe, dann ist Diena bei den Marken mit hohen Katalogwerten extrem günstig, im Vergleich z.B. zu den Standardpreisen des BPP.

Harald hat in seinem Beitrag [#42] geschrieben, dass es für Deinen Viererblock keine Bewertung gibt. Martin verwies in seinem Beitrag [#35] auf die zahlreichen Kopfsteher aus der Makulatur. Die Kopfsteher und ihr Ursprung sind bekannt. Wenn ein Katalogherausgeber keine Bewertung (also auch kein -,-) für eine Marke veröffentlicht, ist ab und zu etwas in den Fußnoten des Kataloges zu finden. Oder der Katalogherausgeber hat sich dafür entschieden, Makulatur nicht in den Katalog aufzunehmen.

Du schreibst in Deinem Beitrag [#28] das Folgende: " Bei einem an sich durchaus seriösem deutschen Auktionshaus habe ich Folgendes als Einzellos erstanden". Wenn ich als Außenstehender "an sich durchaus" lese, dann frage ich mich, was zu der Einschränkung geführt hat. Du kannst Deinen Text auch so interpretieren, dass Du leise Zweifel an der Seriosität hast. Sonst hättest Du auch " bei einem seriösen deutschen Auktionshaus" schreiben können. Vielleicht interpretiere ich aber auch zu viel hinein.

Dein Viererblock ist auf jeden Fall ein interessantes Stück, der meinen Horizont über Altitalien und dem Königreich Italien erweitert hat! Vielen Dank dafür!

Beste Grüsse!

Lars
 
bignell Am: 07.01.2024 12:41:55 Gelesen: 2349# 48 @  
@ alex11 [#46]

Hallo Alexander,

... ob dieser in einer vernünftigen Relation zu einem realistischen Marktpreis steht?

Darauf wird es keine Antwort geben, da es keinen realistischen Marktpreis geben kann für etwas das so selten in den Handel kommt.

Wenn ich auf philasearch nach capovolta suche [1] dann finde ich hauptsächlich Stücke aus Neapel und Sardinien, darunter auch einen Viererblock [2] sogar mit "Doppia Effige Capovolta" (doppelter verkehrter Einpressung), der um - aus meiner Sicht sehr günstigen - 150 € ausgerufen wurde, leider sieht man nicht ob und zu welchem Preis verkauft. Aber der ist aus Neapel, vielleicht ist hier mehr Makulatur in den Handel gekommen.

Es gibt auch eine 15c-capovolta [3] nur ist diese auf Brief und dementsprechend teuer, aber vergleiche die Farben soweit vom Scan möglich, das könnte einen Hinweis geben, ob Dein Viererblock aus dem in den Postverkehr durchgerutschten Bogen stammt oder vom späteren Verkauf nach Gültigkeit.

Liebe Grüße,
harald

[1] https://www.philasearch.com/de/dosearch.php?set_sprache=de&suchtext=capovolta&page=1
[2] https://www.philasearch.com/de/i_9638_778/3375_Italien_Staaten_Neapel/9638-A2-178.html?set_sprache=de&suchtext=capovolta&page=1&row_nr=24&breadcrumbId=1704626947.5483
[3] https://www.philasearch.com/de/i_9401_93882/3415101_Italien_Kuenigreich_Vittorio_Emanuele_II/9401-A31-718.html?set_sprache=de&suchtext=capovolta&page=4&row_nr=92&breadcrumbId=1704626691.1036
 
Dobe Am: 07.01.2024 14:41:02 Gelesen: 2325# 49 @  
Hallo Alexander,

bin auf Altitalien spezialisiert und aktiv dabei alle Farben der 4. Emission von Sardinien zusammenzustellen. Die Marken sind fast sicher Fälschungen, der Kopf sieht sehr aufgedruckt aus. Man kann mit fast 100 % Wkr davon ausgehen, dass ALLE Capovolta Varianten der Neapel und Sardinien, welche kein Zertifikat haben falsch sind. Fournier und Co haben ganze Arbeit geleistet.

Ich beziehe mich hier auf die teuren Capovolta Varianten - die wurden mit Vorliebe gefälscht. Die „echten“ teuren z.B. der ersten Edition (verde mirta) sind echte Raritäten und nur zu sehr hohen Preisen zu bekommen.

Ansonsten sind die Prüfgebühren viel zu hoch angesetzt. Ich tippe bei Echtheit auf 700 bis 800 €. Ich sende regelmäßig alle Briefmarken ab 2.000 € KW Sassone zu dem Prüfer meines Vertrauens (Cardillo). Ich bin echter Sassone-Fan, der Michel ist viel zu ungenau und deckt einen Großteil der Variationen nicht ab - für Altitalien ist Sassone mE Pflicht.

Schließlich noch zu den Auktionshäusern - die haben zum Teil gar nicht die Kenntnis, um diese Marken zu prüfen. Ich lasse mir bei Einzelllosen vorher immer (!) eine Echtheitsgarantie geben - habe jetzt 3 Marken, welche dann doch gefälscht haben, zurück gegeben (u.a. Neapel 50 Gr MH, ich war sicher, dass die echt war - hat mir mein Prüfer netterweise bereits per Email geschrieben, dass es sich um eine Fälschung handelt).

Liebe Grüße Michael
 
Dobe Am: 07.01.2024 15:03:57 Gelesen: 2315# 50 @  
Ich habe die Marken mit meinen Sassone 11 Varianten verglichen und im Sassone geschaut: vielleicht liegt es am Foto, die Farbe ist sehr grünlich; es gibt nur 2 Varianten, in welchen überhaupt nur ein leichter Grünton vorkommt; Sassone 11h cobalto verdastro und 11ha azurro verdastro.

Evtl könnten die Marken echt sein, wenn der Ton vor allem eine Blaudominanz hat. Aber: die Capovolta Variante existiert nur für Azurro (blau), nicht für die anderen Farbvarianten laut Sassone. Zudem ist der Druck des Kopfes bei der 1863 Variante (15 Cent, Quindici) deutlich weniger prominent als bei den Vorgänger Ausgaben.

Da der Druck der Köpfe äußerst deutlich ist, handelt es sich mE um eine Fälschung. Sorry!

Viele Grüße Michael
 
wuerttemberger Am: 07.01.2024 15:04:06 Gelesen: 2314# 51 @  
1000.- Euro ist schon eine Ansage: https://www.philasearch.com/de/i_9094_275374/3415_Italien/9094-A204-4354.html

Beschreibung und Abbildung redaktionell ergänzt:

Auktionshaus Alexander Schulz, Nürnberg

Beschreibung
15 C. im ungebrauchten Viererblock mit kopfstehenden Mittelstück aller 4 Werte, jeder Wert handschriftlich geprüft Diena


 
alex11 Am: 07.01.2024 18:38:47 Gelesen: 2288# 52 @  
Hi,

ich habe diesen Viererblock zu einem Untergebot von 400 € bekommen, mit Aufschlag etc. zu rund 500 €.

Grüße Alexander
 
Dobe Am: 07.01.2024 19:34:10 Gelesen: 2274# 53 @  
@ alex11 [#52]

Hmm das ist auch nicht wenig, ich bleibe dabei dass die Köpfe aufgedruckt aussehen. Und im Sassone ist diese Variante nicht mit der Farbe erwähnt; das ist eigentlich so gut wie sicher ein Hinweis darauf, dass es das so nicht gibt. Es hat da sehr viel Forschung gegeben - nicht umsonst gibt es da einen Spezialkatalog für. Um ganz sicher zu gehen würde ich mich dem Rat anschließen und mit einem italienischen Prüfer Kontakt aufnehmen per email - und fragen was die Prüfung kosten würde wenn der Block echt ist. Könnte gut sein, dass du direkt eine Antwort erhältst- ist für die ja nur Aufwand wenn es eine Fälschung ist und bringt denen kein Geld. Viel Erfolg.
 
alex11 Am: 07.01.2024 20:45:20 Gelesen: 2254# 54 @  
Hallo Lars,

"Wenn ich als Außenstehender "an sich durchaus" lese, dann frage ich mich, was zu der Einschränkung geführt hat. Du kannst Deinen Text auch so interpretieren, dass Du leise Zweifel an der Seriosität hast. Sonst hättest Du auch " bei einem seriösen deutschen Auktionshaus" schreiben können. Vielleicht interpretiere ich aber auch zu viel hinein."

Ich halte Schulz für ein genauso freundliches wie seriöses Auktionshaus.

Daran ändert für mich auch nichts, wenn ein Auktionshaus bei dem einen oder anderen Einzellos möglicherweise die Schwierigkeit der Materie unterschätzt hat.

Sollte sich mein Viererblock als Fälschung mit zusätzlicher Falsch-Signatur Diena herausstellen, dann würden natürlich Realität und Auktionsbeschreibung in diesem einen Fall nicht so wirklich übereinstimmen.

Viele Grüße
Alexander
 
alex11 Am: 07.01.2024 21:01:44 Gelesen: 2246# 55 @  
Hallo Michael,

es stimmt, dass auf den Bildern ein Grünton erkennbar scheint.

'In echt' habe ich den Block als hellblau in Erinnerung und keineswegs als grünblau.

Ich bin derzeit in der Arbeit, aber morgen werde ich das nochmals überprüfen.

Noch zur Kopfprägung:

Ich finde den Kopf auf dem Brief auch ziemlich gut erkennbar, und ein Stempel ist tendenziell keine Hilfe bei der Sichtbarkeit des Drucks bzw. der Prägung unterhalb.


 
Dobe Am: 08.01.2024 07:00:50 Gelesen: 2179# 56 @  
@ alex11 [#55]

Lieber Alex,

auf Delcampe habe ich zufällig dieselbe Marke in hellblau als Capovolta Variante als Einzelstück für 500 € gesehen. Sie wird von einem italienischen Händler ohne Prüfung oder Prüfzeichen angeboten.

Meine Quindici Varianten haben nicht so eine extreme Druckprägung - in der 4. Emssion Sardinen oder noch schlimmer bei den Neapolitanischen Provinzen haben die Fälscher mit Vorliebe Marken ohne Prägung (Senza effigy) mit aufgedruckten Capovolta Varianten versehen. Die sind einfach wahnsinnig häufig gefälscht. Am Ende wird es nur ein Prüfer sicher sagen können.

mE ist die Prägung nicht echt, aber ich kann dir gerne meine email geben, damit du mir die Bilder so zusenden kannst - vielleicht kann ich das dann besser sehen als auf meinem Handy. Oder schreibe mal Hr Cardillo (SPC stamps), die Website ist zwar auf italienisch - er kann aber auch etwas englisch und ist der Prüfer meines Vertrauens. Gründlich und nicht überteuert - dabei auch wirklich freundlich. Eine Prüfung kann aber auch mal 2 Monate dauern. Auf meine aktuelle Sendung mit ca 20 Marken warte ich aktuell 6 Wochen und noch keine Prüfung (sind aber auch echte Sonderfälle dabei).

Liebe Grüße
 
alex11 Am: 08.01.2024 20:06:00 Gelesen: 2106# 57 @  
Hallo Dobe,

hast Du eventuell einen Link auf die Delcampe Auktion 'Capovolta Variante als Einzelstück für 500 €' ?

Das würde mich zu Vergleichszwecken sehr interessieren.
 
alex11 Am: 08.01.2024 20:15:39 Gelesen: 2100# 58 @  
Bei Delcampe gibt's ein richtig günstiges Stück:

https://www.delcampe.net/de/sammlerobjekte/briefmarken/italien-1861-78-victor-emmanuel-ii/ungebraucht/italy-regno-sa-11-i-mi-14-i-effigie-capovolta-kopfstehend-mittelstuck-mh-flz-charniere-possible-reprint-486279066.html



Allerdings würde ich es vom Druck her (zu sauber, oben offenes 'o') als Nachdruck oder Fälschung einstufen, und deswegen ist es - zumindest für mich - nicht interessant.

Grüße
Alexander
 

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