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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1106 Beiträge:
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10Parale Am: 13.02.2017 22:33:48 Gelesen: 520666# 432 @  
@ Heinz 7 [#430]

Mein Vater pflegte zu Lebzeiten immer zu sagen "Lieber Sohn, wenn ich kein Geld habe, dann gehe ich nicht aus dem Hause".

Nun haben sich die Zeiten geändert. Man kann von zu Hause aus an Auktionen teilnehmen, Pizzas zu jeder Tageszeit und Blumen zum Valentinstag bestellen. Aber der Kern der Aussage meines Vaters bleibt natürlich erhalten, wir Jüngeren sagen dazu "Ohne Moos nix los".

Mit den Auktionen ist es so eine Sache. Sie kommen meistens zur falschen Zeit. Da ist die "Kriegskasse" mal gut gefüllt aber Ebbe am Auktionsmarkt. Da ist man knapp bei Kasse und schon leuchtet irgendwo ein Stern auf, hier in diesem Fall eine 27 Parale Marke, die du überdurchschnittlich gut beurteilst. Danke.

Ich werde mit großer Spannung das Angebot und auch die Nachfrage beobachten und hoffentlich im passenden Moment die richtige Entscheidung treffen.

zu [#431]

Befördert wurde der Brief mit der österreichischen Post. Wer weiss, warum dieser Brief nicht mit der französischen Post befördert wurde?

Du zeigst da einen wunderschönen Brief und das Gebot von 1470,-- Euro zeigt, wie begehrt hübsch frankiertes "Incoming Mail" aus dieser Zeit in die Fürstentümer ist. Sehr schön der Ausdruck "Principautés Unies" auf dem Briefvorderseite, der Brief war an einen Stabs-Arzt der rumänischen Armee gerichtet. Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten. Der Ankunftsstempel ist vom österreichischen Postamt in Bukarest. War es ein Wertbrief und hat es damit zu tun?

Liebe Grüße

1oParale
 
Heinz 7 Am: 14.02.2017 21:33:56 Gelesen: 520523# 433 @  
Hallo, Kollegen!

Im Thema "Rumänien: Belege nach 1945" haben wir interessante Beiträge zu Inflationsphasen gefunden. Michael Mallien behandelt die neueste Zeit, ich habe die Zeit 1945-1947 beleuchtet, und 10 Parale trägt zu beiden Phasen wesentliche Ergänzungen bei.

Nun habe ich einen Beleg gefunden, der VOR "meiner" Inflation (1945-1947) liegt:



Am 4. August 1939 ging diesser Brief mit Luftpost von Baile Tusnad (Rumänien) nach Basel (Schweiz). Frankiert war er mit 27 Lei, dies ist nicht sehr viel weniger als am 1.5.1945 fällig gewesen wäre (65 Lei; 45+20), ABER - dann konnte die Dienstleistung "mit Luftpost" nicht (mehr) in Anspruch genommen werden (siehe "Rumänien: Belege nach 1945").

Noch habe ich das Buch Marinescu 2008 nicht gekauft und muss mir daher mit dem ungleich schmaleren Werk desselben Autors von 1993 begnügen. Daraus lese ich:

Scrisori simple: 12 Lei (ab 1.11.1938, gemäss Tabelle 23)
Suprataxele aeriene externe: 15 Lei (ab 17.4.1939, gemäss Tabelle 32)
das ergibt in der Summe tatsächlich die gezeigten 27 Lei!

Vielleicht kann mir einer der Kollegen bestätigen, dass im Marinescu 2008 die Tarife bestätigt sind?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 15.02.2017 21:57:46 Gelesen: 520458# 434 @  
@ Heinz 7 [#433]

Tabellen 233 und 272 im Kompendium von Calin Marinescu bestätigen die portogerechte Frankatur deines Briefes von 27 Lei.

Ich freue mich, dass wir nun auch ein Feld eröffnen, welches Briefe vor 1945 zeigt und evtl. diskutiert.

Die Freimarkenserie "Karl II" mit Inschrift Posta ziert auch einen Brief, den ich hier vorstellen möchte.

Ein Professor aus Berlin (ich spekuliere es handelt sich um Professor Robert Rössle [1], sendet am 27.10.1936 einen Luftpostbrief nach Rio de Janeiro.

Der Brief lief über Marseille (Transitstempel vom 31.10.1936) und wurde von dort mit einem Flugzeug nach Rio de Janeiro transportiert, wo er am 03.11.1936 eintraf.

Mir gefällt besonders der 3-er Streifen der Michel Nr. 506 (20 Lei orange - auch wenn die linke Marke kränkelt) und die rückseitig aufgeklebte Marke Michel Nr. 496 (6 Lei braunkarmin).

Der Brief hätte nur 10 Lei zuzüglich 53 Lei für die Luftpostbeförderung nach Brasilien gekostet, war somit mit 3 Lei leicht überfrankiert.

Liebe Grüße

10Parale

 

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_R%C3%B6ssle)
 
10Parale Am: 16.02.2017 19:42:16 Gelesen: 520373# 435 @  
@ 10Parale [#434]

Ich zeige einen mit 35 Lei freigemachten und vom Oberkommando der Wehrmacht zensierten Brief vom 15. Oktober 1940 von Bukarest nach Stuttgart.

Das der Brief per Luftpost ging, zeigt der handschriftliche "Vermerk" avion.

Empfänger war der damalige Oberbürgermeister Dr. Strölin (1933 - 1945), von Beruf Offizier und Mitglied der NSDAP.

Das Porto von 35 Lei setzt sich zusammen:

16 Lei für einen einfachen Brief
19 Lei Luftpostzuschlag

Für mich persönlich interessant aber ohne jeglichen philatelistischen Belang die kleine Zahl 666 (999), der in der biblischen Zahlenmystik Bedeutung zukommt.

Liebe Grüße

10Parale

    
  
 
bayern klassisch Am: 16.02.2017 19:59:06 Gelesen: 520369# 436 @  
@ Heinz 7 [#431]

Hallo Heinz,

dieser Traumbrief, an dem ich auch Interesse gehabt hätte, lief wie gewöhnlich über Strasbourg - Stuttgart - München - Wien, wo das Briefpaket aus Paris geöffnet und der Inhalt weiter distribuiert wurde.

Der siegelseitige französische Stempel wurde hier nicht auf einem Wertbrief, sondern auf einem eingeschriebenen Brief abgeschlagen. Er bezeichnete die Reconummer, die Anzahl der Siegel und die Farbe der Siegel (alles aus Sicherheitsgründen).

Glückwunsch unbekannterweise an den, der ihn sich geleistet hat. Es gibt dümmeres, was man mit seinem Geld machen kann ...

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 17.02.2017 00:02:09 Gelesen: 520330# 437 @  
@ bayern klassisch [#436]

Lieber Ralph,

danke, dass Du diesen schönen Brief auch kommentierst.

Noch "schöner" wäre er, wäre er mit der französischen Post (statt mit der österreichischen) befördert worden, oder was meinst Du? Immerhin ist es ja ein Brief aus Frankreich.

Michael zeigt uns im Thema "Rumänien Belege ab 1945" einen Stempel DUPA PLECARE (Beitrag 98)

10 Parale war flink, und hat ihm schon erklärt, was der Stempel bedeutet (Beitrag 99). Interessant ist sicher auch, dass es diesen Stempel mehr als 100 Jahre vorher bereits gab.



Dieser Brief von 1872 wurde frankiert mit 25 Bani und lief von Jassy nach Wien. Da er zu spät (für den aktuellen Postabgang) abgegeben wurde, erhielt auch dieser Brief den schönen Stempel "DUPA PLECARE". Am 20.8.1872 wurde der Brief gestempelt, der Ankunftsstempel auf der Rückseite datiert vom 24.8.

Beste Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 17.02.2017 06:26:14 Gelesen: 520293# 438 @  
@ Heinz 7 [#437]

Lieber Heinz,

wäre der Brief mit den französischen "Messageries Maritimes" durch das Mittelmeer zum Balkan befördert worden, trüge er den unabänderlichen Makel, Bayern nie gesehen zu haben.

Ihn davon zu befreien war erste Pflicht unserer lieben französischen Kollegen damals und sie haben ganz sicher alles richtig gemacht. :-)

Spaß beiseite - in diese Richtung kenne ich eigentlich nur Briefe via Deutschland und Österreich, auch nach Serbien usw..

Es mag, ich kann es mangels Literatur nicht überprüfen, auch andere Leitungen gegeben haben damals, aber sie könnten langsamer bzw. teurer gewesen sein, so dass deren Nutzung wohl außer Verhältnis stand.

Einer Leitwegsvorgabe bedurfte es ja auch nicht - die Aufgabepost wusste schon, was sie zu tun hatte, von daher Daumen hoch.

Der in [#437] sieht aber auch nicht völlig daneben aus - schön, wenn man die Stempelkunde so weit verinnerlicht hat, wie du.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
10Parale Am: 17.02.2017 12:54:53 Gelesen: 520250# 439 @  
@ bayern klassisch [#438]

wäre der Brief mit den französischen "Messageries Maritimes" durch das Mittelmeer zum Balkan befördert worden, trüge er den unabänderlichen Makel, Bayern nie gesehen zu haben

diese Art von Humor gefällt mir. Bayern zählt nicht umsonst auch heute zu den beliebtesten Ferienländer "nichtbayerischer" Zeitgenossen.

@ Heinz [#437]

Kiriac Dragomir unterscheidet in seinem Werk "Stampilografie Postala" (Seite 281) 4 verschieden Frühformen des Stempels "DUPA PLECARE" (nach Abgang der Post).

Es wäre interessant, die Abmessungen deines Stempels zu haben. (27 X 13,5 mm oder 27 x 14 mm). Bei einer Höhe des Rahmens von 13,5 mm wäre es der erste Stempel (Abb. 1597). K. Dragomir liefert uns für diesen Stempel sogar genaue Daten hinsichtlich der Einführung und der Dauer des Gebrauchs:

30 Januar 1865 - 18. September 1872

Insofern könnte Dein Brief mit der 25 Bani Marke durchaus noch diesen 1. DUPA PLECARE Stempel tragen, was ihn in dieser Kombination meines Erachtens sehr selten macht.

Ich habe heute in meiner Sammlung gekramt und diesen einen Behördenbrief gefunden, der nach meinen Messungen (gutes altes Lineal) darauf hindeutet, der 1. Stempel DUPA PLECARE Abb. 1597 zu sein (27 x 13,5 mm).

Abgeschlagen wurde er zwillingshaft mit einem Stempel M2 "Moldova Mari" am 2. September in Jassy. Auf Grund dieser Zwillingskombination kann man den Brief, der sonst eher spärlich ist und keine weiteren Aussagen zulässt, zeitlich eingrenzen.

Den Stempel M2 Abb. 293 von Jassy gab es in grüner (frühe Verwendung) und schwarzer Farbe (späte Verwendung). Die Verwendungszeit war vom
29.9.1859 - 31.12.1867.

Auf Grund dessen kann man mit "relativer" Sicherheit sagen, dass der hier abgebildete Behördenbrief zwischen dem 30. Januar 1865 und dem 31.12.1867 gelaufen sein muss. So spannend kann Philatelie sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 20.02.2017 19:16:10 Gelesen: 520025# 440 @  
@ 10Parale [#439]

Lieber 10 Parale,

ich habe den Stempel vermessen, er ist 27 mm lang und 13.5 - 14 mm hoch, je nachdem, wie gemessen wird (mit oder ohne Rand)?

Nach meiner Meinung ist dieser Stempel Dragomir fig. 1597. Dieser Stempel ist achteckig, während fig. 1598 + 1599 vier abgerundete Ecken haben.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.02.2017 22:08:05 Gelesen: 519914# 441 @  
@ Heinz 7 [#440]

Das Sammelgebiet "Rumänien" ist bei den Auktionatoren beliebt, weil es relativ oft hohe Gebote gibt. Natürlich nicht durchwegs, und natürlich gibt es auch einige Rücklose, und die "ganz fetten Jahre" scheinen vorerst vorbei zu sein, aber noch immer müssen Interessierte oft tief in die Tasche greifen, wenn sie einen schönen Beleg wollen.

Wenn dann ein Los sehr günstig angeboten wird, ist die Spannung jeweils gross, ob das Los nun tatsächlich günstig gekauft werden kann. Um es vorweg zu nehmen - es ist kaum je möglich! Irgendwo sitzen immer einige Sachverständige, die aufpassen, dass die Ware nicht klar "unter Wert" verkauft wird.

Jüngstes Beispiel:



Dieser Brief wurde zu nur Euro 80 ausgerufen (Gärtner, Los 14938). Er trägt aber einen sehr seltenen Stempel, der bei Kiriac Dragomir mit "8R" bewertet wird! Es ist ein Karantäne-Stempel (K 44) von Galatz, aus der Zeit von 1835-1838. Ich habe diesen Brief auch beboten, habe ihn aber letztlich doch nicht bekommen. Zuschlag war Euro 320. Hätte der Brief nicht die braunen Flecken gehabt, wäre er noch deutlich teurer geworden.

Ich nehme solche "Auktions-Niederlagen" fast immer "sehr sportlich" und freue mich sogar, wenn ich sehe, dass Andere die philatelistischen Schätze noch höher einschätzen als ich selber.

Gratulation dem Käufer!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 22.02.2017 19:12:37 Gelesen: 519779# 442 @  
@ Heinz 7 [#441]

Irgendwo sitzen immer einige Sachverständige, die aufpassen, dass die Ware nicht klar "unter Wert" verkauft wird.

Das denke ich auch Heinz 7. Das Auktionshaus Gärtner hat tatsächlich einige sehr schöne Lose aus dem Sammelland Rumänien im Angebot.

Die 3 Briefe mit dem seltenen Stempel BUKAREST / IN DER WALLACHEY wurden allesamt beboten und verkauft, was mich nicht wundert.

Dein in [#441] gezeigter Brief ist wirklich eine absolute Seltenheit und ich halte den Preis für angemessen. Ich schließe mich der Gratulation für den Käufer an. Auch ich habe einen Brief beboten und war leider um die berühmten 10,-- Euro unterlegen.

Es handelt sich um eine mit der Marke 10 Bani blau freigemachten Brief mit einem schönen Stempel von TIRGUL FRUMOS. Was mir besonders ins Auge fiel war die rückseitige rote Aufschrift "MARIE", wobei ich davon ausgehe, dass das Brieflein aus dem Königshaus stammte.

Auch von meiner Seite aus Gratulation an den sachverständigen Käufer. Das Endgebot lag bei 230,-- Euro.

@ Heinz7 [#440]

Gratuliere zum achteckingen Stempel fig. 1597 fig. Kiriac Dragomir. Die späteren Stempel sind tatsächlich an den Ecken gerundet.

Liebe Grüße

10Parale


 
bayern klassisch Am: 22.02.2017 19:30:42 Gelesen: 519773# 443 @  
@ 10Parale [#442]

Hallo 10Parale,

warum sollte eine Marie aus dem Königshaus einen Brief frankieren müssen?

Die sogenannte "unbeschränkte Postportofreiheit" stand damals doch allen Mitgliedern der Regentenhäuser zu - oder war das in Rumänien anders?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
10Parale Am: 22.02.2017 20:34:40 Gelesen: 519764# 444 @  
@ bayern klassisch [#443]

warum sollte eine Marie aus dem Königshaus einen Brief frankieren müssen?


Vielleicht muss ich ein kleines Geheimnis über meine Kaufgewohnheiten lüften. Ich kaufe dann, wenn ich vermute, da könnte etwas sein, was enträtselt werden muss.

Ich kann über die "unbeschränkte Postportofreiheit" für Mitglieder der Regentenhäuser in Rumänien wenig sagen. Es mag so sein, dass offizielle Post portofrei befördert wurde.

Ich zeige deshalb auch die Rückseite des Briefes, der mir leider wg. 10,-- Euro entgangen ist. Wir sehen eine Krone und das Wort MARIE.

Ich vermute es handelt sich um private Korrespondenz. Empfängerin ist Elise Stourza, eine geborene Ghica. Es gibt schöne Damenbriefchen an diese Empfängerin.

"Ghica" war ein rumänisches Adelsgeschlecht, ebenso wie der Name "Stourza" von einem moldauischen Adelsgeschlecht herrührt.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 22.02.2017 23:12:05 Gelesen: 519734# 445 @  
@ 10Parale [#442] und [#444]

Lieber 10 Parale,

dies ist wirklich ein hübsches Briefchen und Du hast recht, es geht hier um die Damen der guten Gesellschaft. Zu den Familien Ghica und Stourza fand ich den angegebenen Wikipedia-Artikel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ghica_family

Ich zeige Dir, warum ich NICHT auf den Brief geboten habe.



Ich gebe gerne zu, dass der Gärtner-Brief noch etwas schöner ist als meiner. Aber meine 10 Bani-Marke (7. Ausgabe) ist voll- bis breitrandig, und die Schrift des Briefleins ist sehr sauber. Der Abgangsstempel meines Briefes ist nicht zu bestimmen. Der Brief gleicht einem ähnlichen (6./7. Ausgabe) sehr, den ich hiermit auch vorstelle:



"1868, Mi.Nr. 18 (minim. Randberührung links) zus. Mit Mi.Nr. 23 als entzückende Mischfrankatur zweier Ausgaben auf Damenbrief von BUCURESTI 25/9 SERA adressiert an Madame Elise Stourza, geb. Ghyka, auf Skiea bei Tirgu Frumos. Wundervoll farbfrisch und in ansonsten perfekter Qualität. Das Stück ist im Handbuch von Herrn Heimbüchler und in der 'Edition d'Or' abgebildet. Liebhaberstück! Ausführliches Fotoattest Fritz Heimbüchler BPP"

Dieser Brief wurde auch angeboten (Gärtner, Los 14961), ist aber etwas teuer und darum unverkauft.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 23.02.2017 06:49:04 Gelesen: 519694# 446 @  
@ 10Parale [#444]

Hallo 10Parale,

deine Methodik unterscheidet sich von der meinigen nicht wesentlich - ich hätte ihn wohl auch genommen, wäre es mein Sammelgebiet.

Darf ich einen Interpretatiosversuch wagen? Vielleicht hatte jemand in der Nähe zu der guten Marie einen Brief zu schreiben, jedoch fand sich kein Kuvert (soll ja vorkommen). Was läge da näher, als die gute Freundin/Bekannte/Verwandte zu fragen, ob sie ihr mit einem aushelfen möge?

Weil man aber selbst keine Postportofreiheit anzusprechen hatte, musste man am Schalter frankieren und daher sieht der - wie ich finde wunderschöne - Brief so aus, wie er aussieht.

Fände man noch, zeitlich deutlich versetzt, weitere, ähnlich, würde meine Variante allerdings hinten runter fallen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 24.02.2017 14:00:26 Gelesen: 519503# 447 @  
@ 10Parale [#415]

Ich weiss nicht, ob Du wegen der Rumänien Nr. 1 - Marke das Thema "Finanzierung von Auktionskäufen" eröffnet hast. Es ist in der Tat ein nicht einfaches Thema.

Das Los, das wir in Beitrag 430 besprachen, ist in der Zwischenzeit verkauft worden. Und es ist zu einem Preis zugeschlagen worden, der vielleicht Bedauern auslöst, Bedauern, dass man nicht "dabei war"? Das schöne Stück wurde nämlich unter dem Ausrufpreis zugeschlagen. Euro 5'600 statt Startpreis Euro 6'000 (Los 776 bei Rauhut und Kruschel).

Natürlich ist das immer noch eine Menge Geld und ich bleibe bei meiner Meinung: nur wenn man sich mehr oder weniger ohne Reue den Betrag leisten kann, soll man ihn auch ausgeben.

Ich hoffe nun für Dich, dass Du ein ähnlich schönes Stück zu einem vergleichsweise "günstigen" Preis kaufen kannst, denn das ist es ja, was Du Dir wünschst.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 25.02.2017 21:16:34 Gelesen: 519286# 448 @  
@ Heinz 7 [#447]

"Ich weiss nicht, ob Du wegen der Rumänien Nr. 1 - Marke das Thema "Finanzierung von Auktionskäufen" eröffnet hast."

Es ist so. Manchmal sind Sterne zum Greifen nah. Wer über Geld schreibt, läuft Gefahr, sich in irgend eine Richtung zu outen. Beitrag [#2] im dortigen Thread von Wolffi dürfte in meine Richtung gehen. Lieber jeden Monat einen bescheidenen Betrag zur Seite legen und geduldig abwarten.

Nachdem das Los aus Beitrag 430 zunächst unbeboten blieb, habe ich mir tatsächlich ernsthaft überlegt, mit dem betreffenden Auktionshaus ins Gespräch zu kommen. Nun ist einer "sportlich" zuvorgekommen und das ist o.k. so.

Allerdings habe ich das System von "Untergeboten" bei Auktionen bis heute nicht verstanden. Läuft dies nach dem Prinzip, probiere mal Dein Glück, vielleicht bekommst du einen Handschlag? Mit dieser Perspektive vor Augen, was bedeutet hier der Ausrufpreis?

Ich möchte hier noch einen recht schönen Brief vorstellen, der am 13. April 1937 mit Schiffspoststempeln der Atlas-Levante-Linie auf dem Motorschiff "Cairo" aufgegeben wurde. Dieses Schiff wurde einige Jahre später von der Kriegsmarine vereinnahmt und war als Hilfskreuzer unter dem Namen "Stier" im Einsatz. 1942 wurde das Schiff nach schweren Zerstörungen selbst versenkt.

Der Brief ist mit 15,25 Lei deutlich unterfrankiert. In Constanza selbst wurde er erneut abgeschlagen (siehe links oben) und lief dann über Bukarest und Wien (Flugpoststempel vom 14.IV.37) in Richtung Helvetia.

Was mich etwas erstaunt, ist der rückseitige Stempel "RECOMANDATE SOSIRE" von Bukarest. Als normaler Brief war der Brief eh schon unterfrankiert, denn er hätte 10 Lei zzgl. Supartaxa aeriene externe 9 Lei = 19 Lei gekostet. Als Einschreiben wären noch einmal 10 Lei fällig gewesen, so dass der Brief portogerecht mit 29 LEI zu frankieren war!!

Nun ja, es wurde bemerkt und nachtaxiert. Der Vermerk 21,50 c (rechts neben den T) hat was damit zu tun.

Den Brief habe ich mal in einer Kiste des Schweizer Auktionshauses Rölli gefunden und 20 Schweizer Franken dafür bezahlt. Bar versteht sich.

Liebe Grüße

10Parale

 
 
Heinz 7 Am: 26.02.2017 11:58:34 Gelesen: 519158# 449 @  
@ 10Parale [#448]

Lieber Freund,

es ist so - über Geld zu sprechen, ist immer heikel. Hut ab vor denen, die es trotzdem tun.

Sammler sind oft sehr ambitioniert, und streben nach Objekten, die im Normalfall ihre Möglichkeiten übersteigen. Das ist an sich nichts Schlechtes, und ist sehr oft Ansporn für stundenlange Recherchen, für Suchanstrengungen, Weiterbildung, u.s.w. - Entscheidend beim Ganzen ist, wie man mit dem "Unvermögen" umgeht, sich alle Wünsche erfüllen zu können. Die meisten Sammler, die ich kenne, haben eine gesunde Einstellung zum Thema. Die anderen sind abschreckende Beispiele.

Ich finde folgende Taktik die Beste: Beim Top-Sammelgebiet strebt man hohe Ziele an, ohne sich zu überfordern. DANEBEN pflegt man weitere Sammlungen im "low-budget Bereich". Dort kann man sich mit Kleinbeträgen auch ab und zu eine Neu-Anschaffung leisten (zum Beispiel einen Beleg Rumänien 1937!). Das erfreut die Sammlerseele und gibt uns Sammlern den "langen Atem", den die ambitionierten Ziele in der Regel erfordern.

Alles Gute bei der Verfolgung Deiner Ziele!
Heinz
 
bayern klassisch Am: 26.02.2017 17:47:30 Gelesen: 519091# 450 @  
@ Heinz 7 [#449]

Lieber Heinz,

ein geistvoller Beitrag, den man jedem Sammler ins Album schreiben sollte. Chapeau!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Heinz 7 Am: 27.02.2017 22:53:43 Gelesen: 518920# 451 @  
@ bayern klassisch [#450]

Danke, Ralph, für die Anerkennung.

@ alle

Es ist nicht schwierig und nicht teuer, Ansichtskarten von Rumänien aus dem XX. Jahrhundert zu finden. An den meisten grösseren Briefmarkenbörsen finden wir problemlos Ansichtskarten. Viele, ja die meisten, sind aber in schlechtem Zustand.

Suchen wir saubere Karten ohne Büge und mit intakten Rändern, wird es schwieriger, vor allem, wenn wir sogar ins XIX. Jahrhundert zurückgehen.



Karte von Balaci, geschrieben 21.4.1899, gestempelt 23.4.1899, nach Lemberg.

Wenn wir solche Belege finden, sollten wir sie kaufen, denn es sind wirklich rare Stücke. Logisch, dass wir dann mit Euro 5 auch nicht mehr zum Zuge kommen. Aber bei schönen Exemplaren dürfen wir nicht zu sehr knausern, sonst werden wir in der Regel leer ausgehen.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 28.02.2017 21:01:46 Gelesen: 518771# 452 @  
@ Heinz 7 [#449]
@ bayern klassisch [#450]

Lieber Heinz,

ich schließe mich Ralph an. Das hast Du sehr schön ausgedrückt. Bei mir persönlich überwiegen sogar die Low Budget Sammelgebiete. Aber sie machen mir einfach Spaß und das ist mir am wichtigsten.

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 02.03.2017 16:07:45 Gelesen: 518628# 453 @  
@ Heinz 7 [#451]

Solche intakte Postkarten mit den pittoresken Motiven vom Landleben sind echte Preziosen, zumal aus dem XIX. Jahrhundert.

Low Budget, high Budget sind ja eher moderne Anglizismen aus der Wirtschaftssprache.

Wie auch immer, viele Händler notieren mit Bleistift eine Preis auf Ihre feilgebotene Ware, wie auf dem Brief den ich hier kurz vorstelle:

Preis: 6 €uro, vermutlich habe ich ihn für 5,-- Euro erhalten, also low Budget.

Dennoch ein schöner Brief:

Verwendung: 15. Juni 1929 - 19. Juni 1929

Portobestimmung lt. C. Marinescu Tabelle 233 "Tarifele, Taxele, Gratuitatele postale in Romania 1841 - 2008 vol. 2" aus dem Jahr 2008

Portoperiode vom 1. Oktober 1929 - 31. Dezember 1934

3. Portoperiode vom 1. April 1929


Brief bis zu 20 Gramm = 10 Lei
Einschreiben = 10 Lei

insgesamt 20 Lei
 

freigemacht mit insgesamt 12 Marken der Freimarkenserie König Michael zu 1 Lei, 2 Lei und 3 Lei

Der Brief lief von Brasov mit Bahnpost "Breslau?? - Oderberg" nach Schramberg, dortiger Ankunftsstempel von 19. Juni 1929.

Empfänger war die Schramberger Uhrfedernfabrik.

Liebe Grüße

10Parale

   
 

Pepe Am: 11.03.2017 20:49:54 Gelesen: 517924# 454 @  
Frage an die Kenner, ist diese Marke in zwei Farbunterschieden bekannt?



1958 09 28, Mi 1733

Im 2003/2004er Mi mit schwarzblau/gelborange beschrieben. Hier deutlich in einer zweiten Farbe.

Nette Grüße und immer weiter mit den so schönen und interessanten Beiträgen. :)

Pepe
 
10Parale Am: 12.03.2017 16:34:59 Gelesen: 517896# 455 @  
@ Pepe [#454]

Michel Südosteuropa 2016/17 unterscheidet ebenfalls bei dieser "Sputnikmarke" die beiden Farben schwarzblau und gelborange.

Michel Nr. 1733 steht mit einer Auflage von 1.000.000 Stück postfrisch immerhin schon bei 12,-- Euro.

Wäre für mich interessant, solch eine Marke auf einem echt gelaufenen Brief zu sehen.

Kiriac Dragomir nennt im CMPR ebenfalls die beiden Farben

albastru-negru -- dunkelbalu
rosu-portocaliu -- hier eher rotorange als gelborange

Liebe Grüße

10Parale
 
Pepe Am: 12.03.2017 21:23:02 Gelesen: 517873# 456 @  
@ 10Parale [#455]

Danke für die Info. Dann liegt hier eine unbekannte Fehlfarbe vor. Könnte auch eine Teilauflage oder Nachauflage sein. Im 2003/04 Katalog war der Preis 7,50 - 2,00. Also nach über 10 Jahren doch eine steigende Tendenz. In den alten Auswahlheften ist die älteste postfrische Ausgabe aus dem Jahr 1946.



1946 05 01, Mi 987-991, Tag der Arbeit

Hier geben sich Mechaniker (10L blaugrün), Bauarbeiter (10L dunkellila), Bäuerin (20L dunkelbraun), Bauer (20L blau), Studenten (200L rot) ein Stelldichein. Obwohl die Auflagen sehr gering sind, 2 x 86000, 2 x 300000, 1 x 200000, sind die Preise sehr gering. Der Satz in beiden Erhaltungen je 2,80. Woran liegt das? Der Druck ist mangelhaft, sicher der Nachkriegszeit geschuldet. Die 200L weist unten rechts kein Entwerferzeichen auf. Ob Zufall oder Plattenfehler? Interessant auch das Wasserzeichen. Leider im Katalog nur ein Ausschnitt abgebildet. Gibt es hier verschiedene Stellungen?

Ich kann die kleinen Eindrücke unten nicht entschlüsseln, vermute Druckerei und Jahreszahl?





Mi 987, 990 und 991 Details

Nette Grüße Pepe
 

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