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Thema: (?) (42) Absenderfreistempel: USA
Das Thema hat 46 Beiträge:
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Antje H. Am: 03.03.2011 23:25:23 Gelesen: 47976# 1 @  
USA ist nicht gerade mein Gebiet. Ich bitte daher die USA-Spezis um Hilfe und möchte wissen, was das hier ist.

Ich besitze solche "Dinger" auch aus dem Deutschen Reich. Freistempler?

Liebe Grüße
Antje


 
petzlaff Am: 04.03.2011 07:10:13 Gelesen: 47968# 2 @  
Hallo Antje,

das sind sogenannte "Meter Label", bedeutet Freistempler, die nicht direkt auf der Postsendung aufgestempelt, sondern sich auf einem gummierten aufklebbaren Label (heutzutage selbstklebend) befinden. In USA werden derartige Label sehr häufig verwendet. Die Stempelmaschinen ermitteln das genaue Gewicht der Sendung und drucken das entsprechende Porto ein. Die Gestaltung der Label ist von der Postverwaltung genauestens vorgeschrieben.

LG, Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 04.03.2011 09:16:02 Gelesen: 47960# 3 @  
@ Mentorin [#5]

Hier kannst Du Deine Stempel vergleichen:

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
DL8AAM Am: 04.03.2011 15:52:48 Gelesen: 47938# 4 @  
@ Mentorin [#5]

Antje, nur ganz kurz angemerkt: Die Freistempler (AFS) mit den Buchstaben P und O im Bereich des Datumstempels (siehe u.a. der rechts oben aus Chicago) stammen nicht von Kundenfreistempelgeräten sondern von AFS in Postämtern (Post Office), d.h. Schalterfreistempel. Und zu dem AFS mit den Kundenklischee (oben links) kann man sagen, dass diese Formen mit Kundenzusätzen im Gegensatz zu DL n den USA sehr viel seltener Verwendung finden. Die ist schon fast "etwas besonderes". ;-)

Gruß
Thomas
 
Cantus Am: 13.01.2012 01:50:42 Gelesen: 46641# 5 @  
Es gibt eine ganze Reihe von Sammlern, die sich vorrangig mit Absenderfreistempeln beschäftigen und für die die Postbelege darunter völlig zweitrangig sind, seien es nun Briefe, Postkarten oder Ganzsachen. Die ganz überwiegende Zahl dieser Sammler beschäftigt sich mit den Freistempeln des eigenen Landes, es gibt aber auch interessante und durchaus sehenswerte Beispiele aus anderen Staaten der Erde. Die USA ist ein weitläufiges Gebiet und so verwundert es nicht, dass es dort auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Absenderfreistempel gibt und gegeben hat.

Ich sammle das Gebiet nicht, finde aber manche dieser Stempel sehr reizvoll und will deshalb einige hier zeigen. Falls jemand ein besonderes Interesse an den gezeigten Belegen hat, genügt eine PN oder eine Mail an mich, alles, was ich in diesem Thema zeige, kann abgegeben werden.

Ich beginne mit einem Stempel vom 8.3.1935, der in Kenosha in Wisconsin im Einsatz war.

Kenosha liegt an der Westküste des Michigansees und ist nach Milwaukee, Madison und Green Bay die viertgrößte Stadt Wisconsins. Nach der Volkszählung im Jahr 2000 betrug die Gesamtbevölkerung 90.352 Einwohner; Schätzungen aus dem Jahr 2002 kamen auf 92.513 Einwohner. Weitere Informationen findet man u.a. bei

http://de.wikipedia.org/wiki/Kenosha





Viele Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 13.01.2012 12:11:38 Gelesen: 46617# 6 @  
@ Cantus [#5]

Ingo, schönes Exemplar. Ich freue mich auf mehr. ;-)

Der oben gezeigte Freistempler ist im 2010er Handbuch "A CATALOGUE OF OVAL POSTAGE METER INDICIA OF POSTAGE METER MANUFACTURERS OF THE UNITED STATES (...)" von James G. Baird & David E. Crotty auch gelistet:

Gerätenumber ("Meter No"): 8456
Permit: 2
Typ: CA3,4-1 (Pitney Bowes's "Meter Model M")
Werte: 2 & 2+1 Cent (oben gezeigt "2+1")
Ort: KENOSHA, WIS.
Nutzer: Nash Motors Co.
Zeitraum (bekannt): 02/09/32 bis 04/16/37

Das gesamte 362-seitige Handbuch ist im Internet frei als PDF downloadbar [1]. Da steckt ein wirklich riesiger Batzen Arbeit drin! Ich wünschte wir hätten hier in DL ähnliche Handbücher für alle AFS-Typen, inklusive Angaben zu jeden einzelnen Kundengerät. ;-) Vielleicht können wir ja im Rahmen unseres Stempeldatenbankprojektes erste Tippelschritte in diese Richtung für unsere deutschen FRANKITs gehen? Wenn jedes registrierte Mitglied der Philaseiten die FRANKITs seines täglichen Posteingangs kurz mal eben schnell, so nebenbei einscannt und hochlädt, hätten wir nach 5 Jahren bestimmt schon 1 oder gar 2% der aktiven FRANKITs drin. ;-) Bisher sind 275 verschiedene FRANKITs (von gefühlt "zig 10.000den") erfasst bzw. freigegeben. Also, wie wär's ?



So sehen übrigens die modernen Formen der Pitney Bowes AFS für die USA aus. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://www.meterstampsociety.com/Library/OvalPostageMeterCatalog020210s.pdf
 
T1000er Am: 13.01.2012 22:42:13 Gelesen: 46581# 7 @  
Wenn jemand zufällig Freistempel von den hier gezeigten 3 Typen auf Brief hat, daran hätte ich großes Interesse.

Alle 3 Beispiele zeigen das Francotyp-Postalia Modell T1000



Die Abb. habe ich dem bereits im Thread erwähnten

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2

und

http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_3

entnommen.

Die 3. Abb. in schwarz ist im Original natürlich auch in roter Stempelfarbe.

Gruß, T1000er
 
Cantus Am: 02.05.2012 20:43:54 Gelesen: 46135# 8 @  
@ T1000er [#7]

Hallo,

so moderne Stempel der USA besitze ich in aller Regel nicht, aber einen habe ich dann doch gefunden. Bei Interesse bitte eine Mail an mich. Dieser Brief hier ist durch Zufall vor zwanzig Jahren im Rahmen eines Postens bei mir hängen geblieben, mehr Briefe mit dieser speziellen Art Absenderfreistempel habe ich jedoch leider nicht.

Viele Grüße
Ingo




 
Cantus Am: 03.05.2012 22:36:40 Gelesen: 46096# 9 @  
@ DL8AAM [#6]

Hallo Thomas,

danke für den Tipp, ich habe mir das Handbuch auf dem PC gespeichert. Ich bin im Moment allerdings zu müde, um die folgenden Stempel nachzuschlagen, ich zeige euch daher drei sehr unterschiedliche Freistempel aus dem Zeitraum 1934 - 1937 ohne nähere Erläuterung dazu.

1) Chicago, 14.6.1934





2) Chicago, 5.6.1936





3) Aurora, 5.2.1937





Viele Grüße
Ingo
 
T1000er Am: 06.05.2012 08:39:01 Gelesen: 46040# 10 @  
@ Cantus [#9]

Drei sehr unterschiedliche Freistempel, wie Du schreibst, aber alle vom gleichen Hersteller.

PITNEY BOWES

Interessant ist trotzdem der Freistempel Nr. 2 aus Chicago. Schau Dir mal die Maschinen-Nr. an. Hier ist an der 4. Stelle, nennen wir es mal eine "Raute" statt Ziffer zu sehen. Vermutlich ist das auf eine Beschädigung des Klischees zurückzuführen.

Gruß,
T1000er
 
DL8AAM Am: 09.05.2012 18:21:29 Gelesen: 45982# 11 @  
@ T1000er [#7]

Leider habe ich von diesem Typ auch nur sehr sehr wenige aus den USA, hier ist mal einer (den ich aber auch behalten würde, sorry):



Francotyp-Postalia T1000er Gerätenummer 294752 (Anwender: Wilmington and Beaches Convention & Visitors Bureau, Wilmington, NC 28401)



Gruß
Thomas
 
T1000er Am: 09.05.2012 19:34:27 Gelesen: 45974# 12 @  
@ DL8AAM [#11]

Ja, das ist so ein Exemplar was von mir gesucht wird! Trotzdem Danke für's zeigen. Die Abbildung kommt jedenfalls als Kopie mit in meinen Datenbestand.

Beste Grüße,
T1000er
 
rostigeschiene (RIP) Am: 10.05.2012 14:55:29 Gelesen: 45939# 13 @  
Viele Freistempel aus den Vereinigten Staaten habe ich nicht, es könnten die Einzigen sein, die ich zeigen kann.



Die Experten unter uns werden sicher etwas über diese Abschläge zu schreiben wissen.

Viele Grüße

Werner
 
T1000er Am: 10.05.2012 16:28:52 Gelesen: 45935# 14 @  
@ rostigeschiene [#13]

Sehr schöne Belege die Du da zeigst! Für diese alten US-Typen bin ich sicher nicht der Spezialist!

Interessant ist jedoch an beiden Freistempel die Zusatzgebühr. In beiden Fällen steht hier zwischen Permit und Meter " AD'L 1ȼ PD"

Der Weltkatalog von Rick Stambaugh zeigt leider nur die Standard-Ausführungen. Die Typen mit Zusatzgebühr sind aber als "SURCHARGES" zumindest in Schriftform mit aufgeführt. Auch hiervon gibt es verschiedene Varianten und Ausführungen. Hersteller ist Pitney Bowes.

Was es mit diesen Zusatzgebühren auf sich hat kann eigentlich nur ein Spezialist wissen, der sich mit den Portostufen der USA auskennt.

Bin also auch mal gespannt ob wir weitere Informationen dazu erhalten.

Gruß,
T1000er
 
Hausfreund Am: 10.05.2012 17:11:01 Gelesen: 45929# 15 @  
Wieso sollen das Zusatzgebühren sein? In meinen Augen sind das die seinerzeit gültigen Portostufen, die ja auch im AFS zu finden sein müssen.
 
T1000er Am: 10.05.2012 18:24:14 Gelesen: 45919# 16 @  
@ Hausfreund [#15]

Ich hatte ja geschrieben das es mehrere Varianten gibt. Zur Verdeutlichung hier eine Abb. mit dem Vermerk "1ȼ PAID EXTRA"



Die Abb. habe ich folgendem Werk von Seite 11 entnommen: "A Handbook of United States Postage Meters including Meter Slogans" 1938 Edition by William C. Steiger

Wie bereits geschrieben - was es mit der Zusatzgebühr auf sich hat, kann wohl nur ein Portostufen-Spezialist sagen!

Meine Vermutung ist, das hier eine Gebührenerhöhung von 2 auf 3 Cent stattfand. Da die Wertstufen der Klischees starr sind, konnten in der Kürze der Zeit nicht genügend neue Klischees durch die Herstellerfirmen besorgt werden und man kam auf diese Variante, also 2 plus 1 Cent.

Gruß,
T1000er
 
Hausfreund Am: 10.05.2012 19:55:50 Gelesen: 45906# 17 @  
@ T1000er [#16]

Mit dieser Klarstellung kann ich auch gut leben.

Gruß
Hausfreund
 
Baber Am: 26.06.2013 14:41:42 Gelesen: 44376# 18 @  
Nassklebende Schalterfreistempel der US Post

Während man die selbstklebenden Briefmarken der USA nicht ablösen kann, gibt es nun Schalterfreistempel in der guten alten nassklebenden Form, für mich sind diese neu.



Gruß
Baber
 
DL8AAM Am: 26.06.2013 15:20:47 Gelesen: 44362# 19 @  
Baber [#18]

Bernd,

das sollte kein Schalterfreistempel, sondern ein Absenderfreistempel, sein. Er kann direkt auf Sendungen oder auf "Papierstreifen" gedruckt werden.

Siehe auch unser Thema "Absenderfreistempel: USA" http://www.philaseiten.de/thema/3407

Im International Postage Meter Stamp Catalog (Kapitel "USA 2") ist Dein Exemplar unter M9.A katalogisiert [1] und stammt von einem Gerät der Familie DM550-1100 von Pitney Bowes. Die verschiedenen Unternummern der M9 unterscheiden sich u.a. in der Länge der drei angedeuteten Adlerfedern und dem Schriftzug PITNEY BOWES rechts. Schalterfrempel sind in aller Regel durch die zusätzliche Angabe PO (oder auch USPS) zu erkennen, wobei mir von M9 keine POs bekannt sind. Die aktuelle, weit verbreiteste Form der Schalterfreistempel sind auch in den USA selbstklebende Labels und nennen sich hier Postage Validation Imprinter (PVI) ["MOS Company/Unisys" - Unisys II/III Integrated Retail Terminal (IRT)]. Hier ein Beispiel aus unserer Stempeldatenbank:



Auch hier gab es über die Jahre verschiedene Formen, siehe [2] und [3] (dort die Gruppe "PO").

Gruß
Thomas

[1]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_2
[2]: http://www.iomoon.com/pvi.html
[3]: http://en.wikibooks.org/wiki/International_Postage_Meter_Stamp_Catalog/United_States_of_America,_Part_3

[Beiträge 18 und 19 redaktionell veschoben]
 
Baber Am: 27.06.2013 11:25:49 Gelesen: 44298# 20 @  
@ DL8AAM [#19]

Hallo Thomas,

diese weißen selbstklebenden Meter Stamps der USA kenne ich auch als die normalen Schalterfreistempel. Der von mir gezeigte rote Freistempel war auf einer Buchersendung, die meine Frau von Ihrer Schwester aus Seattle bekommen hat. Da sie selbst kein Freistempelgerät hat, dachte ich, dass die Sendung bei der Post aufgegeben wurde. Wenn es wie Du festgestellt hast, ein Absenderfreistempel ist, so kann es eigentlich nur sein, dass die Buchandlung die Sendung für sie aufgegeben hat und der dann von dieser Buchandlung stammt?

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 27.06.2013 14:41:26 Gelesen: 44285# 21 @  
@ Baber [#20]

Hi Bernd,

das würde ich auch vermuten oder auch über eine "Agentur" (es gibt auch sowas wie Postversandlädchen und -kioske, oft speziell für Immigranten, die deren Post/Pakete/Geldtransfers ins Heimatland abwickeln). Auch bekomme ich etliche Urlauberpostkarten aus den USA, die ebenfalls mit Absenderfreistempel frankiert wurden. Meist von 'institutionellen' Sehenswürdigkeiten, wie Whiskydestillerien, Brauereien oder Museen, die nicht immer passende Briefmarken - insbesondere für Auslandssendungen - vorrätig haben. Man zahlt und gibt die dann vor Ort ab.

Man muss sich dabei die Größe der USA vergegenwärtigen, ein Kalifornier der nach Maine in den Urlaub fährt, entspräche einem Portugiesen der in den Ural reist, d.h. vieles ist in den USA auf 'inländisch' abgestellt, für eine 'Weltreise' reicht ja schon das eigene Land. Als ausländischer Tourist ist man besonders bei regionalen Besuchermagneten, wie "der grösste Heuballen in Wisconsin", der absolute Exot, genauso dessen Briefmarkenportostufe beim Verkaufskiosk. ;-)

Es mag zwar nicht so 'schlimm' sein, wie in China, aber ähnlich. Wir waren im Januar im chinesischen Hinterland unterwegs, da war es teilweise schon schwer, vor lauter einheimischen Besuchern, die sich vor dem Tempel zusammen mit uns, den Gweilos, fotografieren lassen wollten ("ich und die große, blonde Frau vom Mars"), sich etwas in Ruhe anzuschauen, hi. Unser 'Begleiter' erklärte uns, dass viele der geführten dörflichen 'Bauernkollektiv'-Besuchergruppen (meist waren das ältere Frauen), noch nie in ihrem gesamten Leben einen Ausländer gesehen hätten. Die Fotos erhalten neben der verbeulten, leeren Cola-Dose auf dem Sims über dem Fernsehen einen Ehrenplatz. ;-)) Ähnlich stelle ich mir das Wandern in den Bergwäldern von West Virginia vor (wenn man nicht von den Kanibalen gleich gefressen wird), hi.

Aber zurück zum Thema: Leider führen die dortigen AFS (fast) nie Kundenklischees, sonst wäre schon eine nette Spezialsammlung beispielsweise mit Whisky- und Bierbrauereinmotiven auf Ansichtskarten zusammen gekommen.

Gruß
Thomas

http://de.wikipedia.org/wiki/Wrong_Turn
 

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