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Thema: Rumänien: Marken bestimmen
Das Thema hat 41 Beiträge:
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zonen-andy Am: 25.11.2014 19:50:29 Gelesen: 20571# 1 @  
Hallo Experten,

habe diese Marken aus einer Wühlkiste entnommen. Aber leider finde ich diese nicht in meinem Osteuropa-Katalog. Könnt Ihr mir weiter helfen?

Vielen Dank schon mal im voraus.



Viele Grüße

Andreas
 
Heinz 7 Am: 25.11.2014 23:15:51 Gelesen: 20531# 2 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andi,

die Marken findest Du nicht im Michel-Katalog; es sind Spezialausgaben. Im Europa-Katalog Band 4, Südosteuropa 2006/2007, Seite 798, findest Du zwar einen Hinweis auf die "Ajutor"-Ausgaben, aber Michel listet nur 4 Marken. Es sind Kriegssteuermarken; Zwangszuschlagsmarken.

Im CMPR '74 finden wir mehr Informationen. CMPR = Catalogul Marcilor Postale Romanesti; Autoren: Kiriac Dragomir + Aurel Surpateanu (1974). Auf Seiten 451-455 finden wir immerhin 31 Haupt- (und einige Unter-) Nummern.

Deine rote Marke ist TA 29 (1918), die grau-braune TA 15 (1916).

Die Marke "Timbrul Aviatiei" wird im CMPR '74 gezeigt, im 3. Teil, Kapitel I, Abschnitt K, auf Seiten 462-465: "Timbru pentru Fondul Aviatiei". Den genauen Grund für diese Marke kenne ich nicht, aber ich nehme an, es sei eine Wohltätigkeitsmarke zugunsten eines Flugpost-Fonds. Die blaue 2 Lei-Marke ist katalogisiert als FA. 15 (1936). Ob der Überdruck "Min. Fin. 30. XII. 938" ein Stempelabdruck oder ein Überdruck ist, weiss ich nicht. Aber ich hoffe, die anderen Hinweise haben Dir geholfen.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
bignell Am: 25.11.2014 23:31:42 Gelesen: 20528# 3 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andreas,

vielleicht steht Min. Fin. für Ministerul Finanþelor Publice - möglicherweise Steuermarke für den Zeitraum 1937-1938.

Lg, harald
 
zonen-andy Am: 26.11.2014 12:23:18 Gelesen: 20488# 4 @  
Hallo zusammen,

vielen Dank an euch beiden für die Katalog-Bestimmung zu den Marken.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 26.11.2014 17:08:10 Gelesen: 20469# 5 @  
@ zonen-andy [#17]

Zur Ergänzung der Erklärungen von Heinz 7 und bignell füge ich hier noch eine Baugenehmigung aus dem Jahr 1937 der Stadt Sibiu bei, bei der u.a. die Zwangszuschlagsmarke für die Finanzierung des Flugwesens Michel Nr. 17 (MOK = Michel Online Katalog) abgeschlagen wurde.

Diese Marke finden wir zusammen mit anderen Steuermarken auf vielen amtlichen Dokumenten, so auch auf Bauplänen etc.

Bei der 2. Marke auf dem Dokument handelt es sich übrigens um eine von dem Finanzministerium 1932 herausgegebene Steuermarke mit der rumänischen Katalognummer 167 (Quelle: Laszlo Eros / Romanian Revenue Stamps Catalogue 1995 - Seite 13): 7 Lei light purple (hellviolett) - zeigt den Kopf König Karl II.

Liebe Grüße

10Parale


 
Marcel Am: 26.11.2014 21:53:39 Gelesen: 20443# 6 @  
@ zonen-andy [#17]

Hallo Andreas!

Schaue doch bitte hier hinein, wenn Du mehr über die Marken wissen möchtest.

Zu den Kriegssteuermarken:

http://www.revenues.ro/pagini/help-stamp.php
http://www.romaniastamps.com/charity.htm

Zu der Pilotenmarke:

Hier handelt es sich um eine Marke für die Luftverteidigung des Landes der rumänischen Luftfahrt, dem durch das Gesetz am 4. April 1931 geschaffenen National Aviation Fonds. Die Finanzierung wurde zunächst durch die Ausgabe der Steuermarken realisiert, herausgegeben vom Ministerium für Finanzen.

Die ersten Marken wurden am 01.Mai 1931 ausgegeben, Deine gehört zur 3. Ausgabe (3 Werte - 50 Bani/1 Leu und 2 Lei) vom 15.11.1932 und wurde für Telegramme, Pakete, Justiz- und Rechtsangelegenheiten, Anmeldungen usw. verwendet.

Eine weitere 4. Ausgabe, mit anderen Werten und gleichem Motiv, erschien am 10.04.1936 und wurde verwendet für Plakate und Werbung, für Quittungen und Bankunterlagen.

Die Marken des National Aviation Fonds waren im Umlauf zwischen dem 1. Mai 1931 und dem 1. April 1942, dem Tag der Abschaffung des nationalen Luftfahrt Fonds.

http://www.revenues.ro/pagini/aviatie.htm

schöne Grüße
Marcel
 
zonen-andy Am: 27.11.2014 08:40:03 Gelesen: 20415# 7 @  
@ Marcel [#6]

Hallo Marcel,

vielen Dank für die Hinweise und Tipps für die "Ajutor"-Ausgaben bzw. Pilotmarke. Vielleicht finde ich auch einen Beleg auf dem nächsten Flohmarkt von diesen Ausgaben.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
bignell Am: 04.03.2015 22:17:50 Gelesen: 20267# 8 @  
Hallo,

eine Frage an die Rumänien-Spezialisten: Diese 30 Parale mit schönem Giurgiu-Stempel, oben schmalrandig, auf "kurzem" Briefstück:



Nehme mal an es ist die billigste Type, das wäre die Scott #18 (1862, white wove paper) - wie unterscheidet sich diese von der 1862 white laid paper und der 1864er Ausgabe?

Danke, harald
 
10Parale Am: 05.03.2015 19:20:47 Gelesen: 20240# 9 @  
@ bignell [#8]

Nehme mal an es ist die billigste Type, das wäre die Scott #18 (1862, white wove paper) - wie unterscheidet sich diese von der 1862 white laid paper und der 1864er Ausgabe?

Gratuliere zu dieser Marke und dem schön zentrierten Stempel GIURGIU S62 fig. 345 S.93 Stampilografie Postala von Kiriac Dragomir.

Den Ausdruck "billigste Type" mag ich gar nicht, verstehe nicht, warum solch eine derbe Sprachweise in Katalogen Einzug hält.

Die Marke die Du zeigst ist eine Michel Nr. 10I, Handeinzeldruck aus dem Jahr 1862. Diese Marken wurden mit einer Handdruckpresse mittels eines Druckstöckels 32 Mal auf einen Bogen Papier einzeln von Hand aufgedruckt. Interessant finde ich, dass dieses Druckverfahren genau demselben Verfahren entsprach wie der Druck der ersten und zweiten Moldau Ausgabe.

Ich habe selbst im Jahr 2008 in Bukarest die Original-Urstempel der Michel Nr. 1 bis 4 sehen dürfen und war sehr sehr beeindruckt davon.

Leider habe ich keinen Scott Katalog und kann an dieser Stelle nur mit den Michel-Nummern hantieren. Es wurden für den Druck mehrere Papiersorten verwendet. Prinzipiell unterscheidet man zum einen einfaches Papier (ordinary paper oder white wove paper) von gestreiftem Papier (laid paper bzw. hauptsächlich white laid paper) und bläuliches Papier (bluish paper).

Das Papier ist oft sehr dünn, die Farben des einfachen Seidenpapiers oder white wove papers gehen auch einmal in grau- bis gelblichweisses Papier über. Solch eine Marke zeigst Du uns hier oben. Gestreiftes und bläuliches Papier wird allgemein höher bewertet, ich halte aber gerade bei gestempelten Marken das Gesamtwerk für ausschlaggebend und hier haben wir eine Marke Michel Nr. 10Ix (x = einfaches Papier) mit einem S62 Stempel vorliegen, was die Marke einzigartig erscheinen lässt. Für mich sowieso.

Bei gestreiftem Papier sprechen wir von Michel 10Iz, bei bläulichem Papier von Michel 10Iw.

Die 1864-er Ausgabe begründet ein neues Druckverfahren, den Plattenbuchdruck oder auch Maschinendruck. Anstelle eines Einzelklischees wurde nun eine Druckplatte verwendet und die bot Platz für 40 Markenfelder. Was das Papier betrifft, gibt es hier "kein" bläuliches Papier, sondern weisses bzw. gelblichweisses Papier bzw. gestreiftes Papier.

Beigefügt übrigens ein aktueller Stempel von GIRUGIU aus dem Jahr 2015, um einmal die Kontinuität des Postwesens unter Beweis zu stellen und eine ähnliche Marke Michel Nr. 10Ix mit dem S62 Stempel von CARACAL.

Gruß

10Parale


 
bignell Am: 05.03.2015 20:38:03 Gelesen: 20226# 10 @  
@ 10Parale [#9]

Hallo 10Parale,

vielen Dank für Deine Ausführungen. "Billigste Type" sollte auch nicht abwertend gemeint sein, ich kenne mich bei den altösterreichischen Marken ganz gut aus, aber von den alten Rumänen - so schön ich sie auch finde - hab ich keine Ahnung, und deshalb ist für mich eine Marke immer die mit dem geringsten Katalogwert, bis ich ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal kenne - oder natürlich ein Attest oder ein Spezialist etwas anderes sagt.

Lg, harald
 
10Parale Am: 06.03.2015 19:20:21 Gelesen: 20198# 11 @  
@ bignell [#10]

"Billigste Type", ok ich habe das verstanden. Ich zeige anschließend noch ein paar verschiedene Typen von Marken.

- Michel 10Ix (gewöhnliches grauweisses Papier) mit Stempel S62 Campu-Lung geprüft Heimbüchler
- Michel 10II (white wove paper) hier sieht man besonders gut das Seidenpapier in gewebter Form
- Michel 10Iz (gestreiftes Papier - laid paper) geprüft Dr. Gmach
- Michel 10Ix (gut sichtbar weisses Papier) geprüft Heimbüchler

Was ich leider nicht zeigen kann ist im Moment eine Michel Nr. 10IIz (laid paper). Vielleicht kann Heinz hier aushelfen. Suche noch das passende geprüfte Stück.

Liebe Grüsse

10Parale




 
Heinz 7 Am: 07.03.2015 21:10:55 Gelesen: 20166# 12 @  
@ bignell [#8]

Hallo Harald,

Deine Marke gefällt mir. Ich bin auch der Meinung, dass es sich um eine Michel 10 I handelt.

Auch die Marken von 10 Parale sind sehr schön. Bei der dritten Marke von Beitrag [#11] sieht man sehr schön a) das gestreifte Papier und b) dass die Marke im Hand-Einzeldruck gedruckt wurde.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.03.2015 17:14:18 Gelesen: 20095# 13 @  
@ 10Parale [#11]

Lieber 10 Parale,

Du hoffst, dass ich eine 10 II z zeigen kann, und ich bin happy, dass ich das tatsächlich kann.

Gemäss Handbuch Heimbüchler 2002, Seite 94, bewertet Heimbüchler die 10 II z mit Euro 400, das ist doch erheblich mehr als das gewöhnliche Papier (Handbuch 2002 Euro 15; Michel-Wert Euro 20 (Katalog 2010)).



Ich habe einen 600 dpi-scan gemacht, aber leider sieht man das gestreifte Papier nicht. Von Auge sieht man es aber eindeutig. Bei dunkelfarbiger Unterlegung sieht man es auch einigermassen.



Natürlich bin ich stolz auf das Stück, das mich zwar eine Stange Geld gekostet hat. Aber wie sagte schon Robson Lowe: "Quality remains long after price has been forgotten". Ich habe fast keinen Raritätenkauf je bereut.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 13.03.2015 20:29:18 Gelesen: 20043# 14 @  
@ Heinz 7 [#13]

Das ist ja ein tolles Stück, ich hoffe es ist geprüft.

Bleibt die Frage: Gibt es die Michel 10IIz gestempelt bzw. als Brief? Der Michel online Katalog weist dafür keine Bewertung aus. Müsste eigentlich so sein.

Im Handbuch von Herrn Heimbüchler wird erwähnt, dass es von der von Dir gezeigten Marke 10 IIz gebrauchte und ungebrauchte Marken gibt. Auf Grund der kurzen Verwendungszeit der Michel Nr. 10 II Plattendruck (wurde nur 3 Monate lang verwendet) geht man heutzutage davon aus, dass es lediglich nur noch 200 - 300 Briefe mit dieser Marke geben soll.

Beigefügt noch eine Michel Nr. 10Iz (gestreiftes Papier) mit einem frühen Stempel von Waslui.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 01.12.2017 00:17:04 Gelesen: 16757# 15 @  
Die 15 Bani-Marke der Ährenausgabe in rot gibt es in mehreren Varianten



Dieses Paar ist in der Mitte ungezähnt; das war nicht vorgesehen, und ist eine Abart. Das Papier habe ich als dünnes, glattes, gelblich glänzendes Papier beschrieben erhalten, das scheint mir zu stimmen. Das Wasserzeichen IV ist sichtbar, und die Zähnung ist 13 1/2.

Folglich wäre die genaue Klassierung nach CMPR 74:

104bA plus Abart (pereche, nedantelat vertical), siehe Seite 154.

Der kleine Plattenfehler im Bart des Königs (rechte Marke) ist nicht speziell erwähnt.

Michel hat keine ganz genaue Katalogisierung.

Man kann diese Marke(n) aber auch sammeln, ohne sie so genau zu bestimmen.

Heinz
 
Gerhard Am: 01.12.2017 12:22:02 Gelesen: 16716# 16 @  
@ Heinz 7 [#15]

Wahrlich ein schönes Stück, Glückwunsch.

MphG
Gerhard
 

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