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Thema: Vorphilatelie: Briefeschmuggel im 18. Jahrhundert
bayern klassisch Am: 20.12.2023 18:34:50 Gelesen: 169# 1 @  
Briefeschmuggel im 18. Jahrhundert

Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief aus Saarbrücken, damals Teil des Fürstentum Nassau-Saarbrücken, vom 20.03.1784, also noch vor der franz. Revolution.





Absender dort war Philipp Heinrich Krämer, aber er gab den Brief nicht in seiner Heimat auf, sondern ließ ihn nach Straßburg bringen, wo er 4 Tage später aufgegeben wurde.

Außen auf der Siegelseite lesen wir: "Straßburg 24. Mertz 1784 pad. 20. p. Gerd Kolb & Co.".

Gerichtet war er an: "Herrn Scherer Sohn in Solothurn in der Schweiz".

Vorne erkenne ich eine 3 (Währung?) und eine Rötel-10 (Währung Kreuzer?).

Der Aufgabestempel von Strasburg (oder Strasbourg?) ist leider kopfstehend und nicht sehr klar abgeschlagen. Das Elsaß gehörte zwar staatsrechtlich zu Frankreich, war aber de facto eine ausländische Provinz ("province à l’instar de l’étranger effectif")

Wenn jemand zu ihm etwas mehr sagen kann, als ich, wäre ich für Kommentare offen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.12.2023 20:15:39 Gelesen: 148# 2 @  
@ bayern klassisch [#1]

Hallo Ralph,

ein wunderbarer Brief, ich würde sagen 3 Centimes für Frankreich auch wenn es nur ein kurzer Weg bis zur Grenze war, sowie 8 Rappen bis Basel ab da nochmals 2 Rappen bis Solothurn was den 10 Rappen in Rötel entspricht.

Im Handbuch von Kenneth Rowe wird Ferd.Kolb & Cie in Strasbourg als Forwarder benannt bis 1791.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.12.2023 21:27:32 Gelesen: 138# 3 @  
@ Gernesammler [#2]

Hallo Rainer,

ja, 3 Centimes war weniger als ein Kreuzer, so wenig wird Frankreich nicht bekommen haben. 3 Sols = 4,5 Kreuzer scheinen mir da eher passend zu sein bis Basel. Vlt. kamen dann noch knapp 6 Kr. für Basel und Solothurn dazu? Dann hätten wir die 10 Kreuzer, die es sein müssten, aber die Währungen in der Schweiz sind sehr, sehr speziell.

Danke für die Angabe des Forwarders - ich lege dir mal den Brief zur Seite, einen 2. dieser Art kenne ich nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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