Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland Bayern: Belege in die Schweiz
Das Thema hat 62 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
bayern klassisch Am: 30.05.2022 12:12:28 Gelesen: 6817# 13 @  
@ Gernesammler [#12]

Hallo Rainer,

danke - wenn das gute Stück in eine andere Sammlung soll, musst du es nur sagen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Franz88 Am: 30.05.2022 16:09:29 Gelesen: 6804# 14 @  
@ bayern klassisch [#11]

Lieber Ralph,

mein Glückwunsch zu dem tollen Stück.

Ich habe auch einen Brief mit einer Stoffprobe, ist schon etwas Besonderes.

Liebe Grüße
Franz
 
bayern klassisch Am: 30.05.2022 16:19:17 Gelesen: 6801# 15 @  
@ Franz88 [#14]

Lieber Franz,

vielen Dank - ja, diese Strohproben kenne ich nur aus der Ißler-Korrespondenz - jeder Brief ist etwas ganz Besonderes und ich liebe diese Stücke sehr.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 28.07.2022 17:54:34 Gelesen: 6514# 16 @  
Liebe Freunde,

unterfrankierte Briefe des Postvertrages Bayern - Schweiz vom 1.9.1868 gibt es schon hier und da mal, aber sie machten damals so viele Probleme mit ihrer Be- und Verrechnung, wie heutigen Sammlern.

Daher zeige ich mal eine Krücke aus der Pfalz, aus meiner Geburtsstadt Speyer, wo man am 10.10.1872 glaubte, 3 Kr. würden nach Basel reichen, was aber nicht richtig war.



Der Laie sieht nun einen Brief vor sich, der von links nach rechts 4 Schriften/Zahlen/Taxen aufweist, mit denen er erst einmal nicht zurecht kommt.

In Blau lesen wir 10 Wfo (10 Rappen Weiterfranko), 9 Kreuzer, 30 Rappen und letztlich 40 Rappen. Hinten praktisch blank, vom Ankunftsstempel Basels mal abgesehen. Aber wie interpretiert man nun dieses Wirrwarr aus Zahlen und Währungen (und wäre es noch dazu ein gewichtsunterfrankierter Brief, könnte man fast ein Buch darüber schreiben).

Nun, ad primum schauen wir uns das bayer. Verordnung- und Anzeigeblatt Numero 73 vom 29.8.1868 an unter der lfd. Nr. 29.106 wurde der Abschluß eines neuen Postvertrages mit der Schweiz publiziert.

Dort lesen wir im § 6: Unzureichend frankirte Briefe ... werden wie unfrankirte Briefe behandelt und taxiert und die Werthbeträge der verwendeten Marken nach Maßgabe der VO vom 27.4. laufenden Jahres Nro. 11.682 Ziff. 2 Abf. 3 (VO-Blatt 1868 S. 225 etc.) der Postanstalt des Bestimmungslanes zur Vergütung an den Adressaten in Anrechnung gebracht.

In der Spezifikation zum Briefpostverkehr lesen wir auf Seite 391 mittig folgendes: Für unzureichend frankirte Briefe ist der Werth der verweneten Marken nach der im § 24 Ziff. 4 des Reglements vorgeschriebenen Reduction unter Ziff. 6 der Kartenabtheilung I an die Schweizerische Postanstalt zu vergüten und zugleich unter Ziff. 1 der Kartenabtheilung II der Bayerische resp. Deutsche Taxantheil nach dem einfachen Satze von 30 Rappen nebst dem etwaigen fremden Porto in der Reduktion auf Franken und Rappen anzurechnen.

Das Reduktionsverhältnis betrug 1 Franken = 28 Kreuzer = 8 Silbergroschen, wobei 1 Kr. = 3 4/7 Rappen entsprach und generell immer auf 5 Rappen zu runden war (kleinste Verrechnungseinheit unter den Postverwaltungen), allerdings Wertbeträge unter 3 Pfennigen, unter 1 Kreuzer und unter 5 Rappen blieben bei der Einhebung unberücksichtigt.

Generell galt 3/5 des Portos/Frankos für Bayern und 2/5 des Portos/Frankos für die Schweiz.

Es galten demnach:

3 Pfennige = 3 Rappen

4 Pfennige = 4 Rappen

6 Pfennige = 6 Rappen u. s. w.

1 Sgr. = 12 Rappen

2 Sgr. = 25 Rappen.


Für die süddeutschen Postgebiete galt:

1 Kr. = 3 Rappen

2 Kr. = 7 Rappen

3 Kr. = 10 Rappen

4 Kr. = 14 Rappen

5 Kr. = 17 Rappen

6 Kr. = 21 Rappen

7 Kr. = 25 Rappen.


Es gab 3 Leitwege Bayerns in die Schweiz:

1. Rechtsrheinisches Bayern mit directer Kartierung über Lindau im Bodensee,

2. Rechtsrheinisches Bayern mit Kartierung im geschlossenen Transit über Württemberg an die badischen Bahnposten und

3. aus der bayer. Pfalz mit den badischen Bahnposten.

Ab 1.1.1872 aber gab es die badische Post nicht mehr, weil sie dem Deutschen Reich einverlaibt worden war.

Frankobriefe kosteten einfach 7 Kr., über 1-15 Loth 14 Kr..

Portobriefe kosteten einfach 50 Rappen, über 1-15 Loth 100 Rappen (also 1 Franken).

Umgekehrt kosteten Schweizer Frankobriefe einfach 25 Rappen, über 1-15 Loth 50 Rappen.

Schweizer Portobriefe kosteten einfach 14 Kr., über 1-15 Loth aber 28 Kreuzer.

Damit sieht man schnell, dass Portobriefe einen Aufschlag von 100% erhielten bzw. bei unterfrankierten Briefen zwar der Wert der Frankatur angerechnet wurde, aber sie verteuerten sich halt auch extrem.

Die Postverwaltungen wollte dadurch erreichen, dass die Kunden nur noch frankierten und auch noch richtig obendrein, weil das für die Kunden am günstigsten war und für die Post die wenigste Arbeit bedeutete.

Zurück zu dem Brief aus Speyer: Die Marke zu 3 Kr. wurde, wie oben beschrieben, mit 10 Rappen Weiterfranko für die Schweiz angesetzt.

Bayern (Speyer) notierte nun 9 Kr. für sich als Forderung gegenüber der CH. Diese wurden in 30 Rappen reduziert. Die Schweiz kassierte (von Basel in Rötel vermerkt) 40 Rappen von ihrem Empfänger, weil sie

a) von Bayern den Wert der Marke mit 10 Rappen als Weiterfranko bonifiziert bekommen hatte und ein unfrankierter Brief 50 Rappen gekostet hätte. Von diesen 40 Rappen führte sie 30 Rappen = 9 Kr. an die Reichspost ab, die sie an Bayern vergütete.

Dieses System ist nicht leicht zu verstehen, aber wenn man es mal begriffen hat, und das ist sein Vorteil, vergisst man es auch kaum wieder.

Wer Altdeutschland, den Norddeutschen Bund bzw. das frühe Deutsche Reich sammelt (gerne auch vice versa), darf sich das gerne ausdrucken und studieren - dann kann er alle seine Briefe beschreiben (von unterfrankierten Grenzrayonbriefen abgesehen, aber da warte ich noch auf den Ersten).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 28.07.2022 19:17:17 Gelesen: 6507# 17 @  
Hallo Ralph,

vielen Dank, eine bessere Interpretation ist glaube ich nicht möglich und wird auch gleich bei mir abgelegt, das kann man öfters brauchen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 16.08.2022 15:33:19 Gelesen: 6347# 18 @  
Liebe Freunde,

den 2. bekannten Ersttagsbrief des Postvertrages vom 1.9.1868 konnte ich auch an Land ziehen - er wurde in Fürth am Vortag geschrieben und hätte am 31.8.1968 noch 9x für Bayern und 6x für die Schweiz = 15x gekostet.





Jetzt aber notierte Fürth mit Bläuel "1" für die 1. Gewichtsstufe und ließ den Absender nur noch 7x bezahlen - 4x für Bayern und 3x für die Schweiz.

Sicher nicht der schönste Brief, aber auf einen Dritten werde ich lange warten müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 16.08.2022 16:54:14 Gelesen: 6337# 19 @  
@ bayern klassisch [#18]

Lieber Ralph,

Gratulation zu dem seltenen Stück.

Sicher nicht der schönste Brief

Am Scan wirkt der Brief einwandfrei, schöner kaum möglich. Hast Du Fehler retouchiert, oder ist da jemand überkritisch?

Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 16.08.2022 17:02:23 Gelesen: 6334# 20 @  
@ bignell [#19]

Lieber Harald,

die rechte Marke ist oben leider angeschnitten - sonst sieht er ganz passabel aus. Aber ich darf da nicht meckern, weil diese Briefe nicht beschaffbar sind, sondern (sehr, sehr mühsam) gefunden werden müssen. In 40 Jahren kenne (und habe) ich die beiden bekannten - der andere ist auch keine Augenweide, aber für den gilt auch das oben Geschriebene.

Wenn ich bedenke, was für Briefe vom 1.7.1850 (Gründung des Postvereins) zu zahlen ist, war der hier glatt geschenkt.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 06.09.2022 11:54:58 Gelesen: 6111# 21 @  
Liebe Freunde,

im 70. Verordnungs- und Anzeige-Blatt Bayerns vom 31.12.1854 wurde mit der Verordnung Nr. 24.179 vom 30.12.1854 eine Änderung hinsichtlich der Instradierung bayer. Korrespondenz nach der Schweiz bekannt gegeben, die ihre Ursache in der besser gewordenen Vernetzung der Eisenbahnen hatte.

Da der PV Bayern - Schweiz von Okt. 1852 mehrere Grenztaxpunkte kannte und diese verantwortlich waren für die Höhe der jeweiligen Gebührensätze (2 Rayons auf Schweizer und 3 Rayons auf bayerischer Seite), ist es wichtig, diese zu kennen, sonst würde man sich bei Briefe vor und nach diesem Datum wundern, weshalb es zumindest teilweise andere Gebühren gab.

Sehr attraktiv wäre es, hätte man aus bekannten Korrespondenzen Briefe vor und nach dieser Änderung, die sich auf den Leitweg und die Gebührenhöhe erstrecken würden.

Nach dieser kurzen Einführung gebe ich die Prmärquelle frei und hoffe, dass der ein oder andere, speziell aus Franken, hierzu etwas Geeignetes zeigen kann.





Liebe Grüsse von bayern klassisch

Die Redaktion ergänzt: Instradieren (v. ital. strada, "Straße"), im Militärwesen: Soldaten mittels Marschroute oder Eisenbahn-Requisitionsschein in Marsch setzen; im Postwesen die Bestimmung der Route für einen Brief u. dgl.
 
bayern klassisch Am: 18.01.2023 11:36:08 Gelesen: 5462# 22 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus Ludwigshafen am Rhein vom 19.5.1846 wurde bis 1/2 Loth unfrankiert über Baden auf die Reise nach Aarau geschickt, wofür Bayern 12 Kreuzer Gemeinschaftstaxe mit Baden ansetzte (halbscheidig). Das war ein gutes Geschäft für Bayern, denn für 500 Meter Beförderungsstrecke bekam man satte 6 Kreuzer, wohl Rekord damals.





Baden transportierte ihn mit seiner Bahnpost bis Basel und forderte nun 12 Kreuzer von Basel. Basel beförderte ihn weiter (4 Kreuzer, wenn ich nicht irre) in den Aargau, wo weitere 2 Kreuzer dazu kamen, so dass der Empfänger total 18 Kreuzer zu zahlen hatte.

Innen sehen wir noch die Spesennota (Rechnung) mit 6 Kreuzer Porto als Aufwand, für die der Ludwigshafener Entschädigung verlangte. Mit diesem Brief hatte dies aber nichts zu tun.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 24.02.2023 16:34:01 Gelesen: 5246# 23 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus Weihers ("Weyers") bei Röthenbach im Allgäu lief an Firma Isler in Wohlen/Aargau unfrankiert ein.

Bayern notierte 3 Kr. bis zur Grenze und Zürich in typischer violetter Tinte das Gesamtporto von 10 Kreuzern (bis 31.12.1851 wurde in der Schweiz noch in Kreuzern, danach in Rappen / Centimes taxiert).



Für das Schweiz - Inland galt ein Tarif zu 6 Kreuzern (über 25-40 Wegstunden), aber das hätte in der Addition 9 Kreuzer ergeben und ab 1826 wurden im Aargau alle Beträge auf gerade Kreuzer aufgerundet (super, Aargau!). Daher wusste das Zürich und schrieb gleich 10 Kreuzer als Gesamtporto auf den Brief.

Dieser Brief vom 4.12.1851 ist wie alle Briefe von/nach der Schweiz aus 1850/51 sehr interessant und wer ein kleines Steckenpferd im großen Steckenpferd Philatelie sucht, wird dort sicher fündig - Isler macht's möglich!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 13.03.2023 13:25:17 Gelesen: 5162# 24 @  
Liebe Freunde,

wer nur ein halbes Jahr Post zwischen Bayern und der Schweiz sammelt, wird schnell feststellen, dass das Angebot überschaubar ist, sehr überschaubar sogar und außer gewöhnlichen Briefen und Postkarten fast nichts weiteres enthält, selbst wenn man Jahre auf weitere Zugänge wartet.

Unlängst ging mir aber eine Oberrosine ins Netz, die ich euch nicht vorenthalten möchte.



Ganzsachenkuvert U3 (eh nicht so häufig, ins Ausland extrem selten) aus Bamberg als Unterfrankatur nach Schaffhausen in der Schweiz vom 23.8.1875. Der 3 Kreuzer Wertstempel entsprach 10 Rappen/Centimes, die links neben dem Wertstempel notiert wurden.

Ein Portobrief hätte 50 Rappen (14 Kreuzer) gekostet, hier wurden die 3 Kr. angerechnet und der Rest betrug 40 Rappen, die am 25.8.1875 vom Empfänger kassiert wurden.

Vor dem 1.7.1875 hätte die Schweiz von Bayern 10 Rappen = 3 Kr. gutgeschrieben bekommen, sie hätte 40 Rappen vom Empfänger einkassieren müssen und 3/5 davon = 30 Rappen an Bayern vergüten müssen, so dass die Ablieferungsschuld ausgeglichen war.

Aber der Weltpostverein sah dergleichen nicht mehr vor - Bayern hatte 3 Kr. für die Ganzsache erhalten und bekam jetzt noch 40 Rappen von der Schweiz überwiesen - das war ein Bombengeschäft.

Als wäre das noch nicht genug, war der Brief "poste restante" Schaffhausen gestellt und musste 3 Monate vom Tag des Eingangs an liegen bleiben, eher er ausgelöst und abgeholt werden konnte (für 40 Rappen), was auch geschah, denn eine Rücksendung gab es nicht (leider, wäre noch besser gewesen, am besten noch gefolgt von einer Absenderermittlung in München, das hätte den Vogel abgeschossen). Aber so bin ich auch sehr zufrieden.

Damit passt das Kuvert in die Bayern - Schweiz - Sammlung, die poste - restante - Sammlung und die Sammlung für unterfrankierte Post.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 04.06.2023 12:57:23 Gelesen: 4672# 25 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 2.4.1833 aus München von Simon Spitzweg, spediert an Johann Isler in Wohlen einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Im Text geht es um ein Paket gegen Nachnahme von 42 Gulden welches bis Lindau bezahlt war und man wünscht guten Empfang.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, (Paketschluß Lindau-Zürich nach dem Postvertrag von 1829), im Züricher Stadtbüro wurden 22/20 in Rötel notiert, davon waren 12 Kreuzer bis Postgrenze Zürich (nicht Kantonalsgrenze). Die restlichen 2 Kreuzer kassierte dann Wohlen.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler von München (Winkler 8a Typ IV, 41,5x5,3mm) verwendet 1832-43.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.06.2023 13:39:53 Gelesen: 4669# 26 @  
@ Gernesammler [#25]

Hallo Rainer,

kleine Korrektur:

Zürich notierte 12 / 20 in typisch violetter Tinte (teuer damals, die Tinte meine ich).

8 Kreuzer für Bayern, dazu 4 Kr. für Zürich = 12 Kr. plus 8 Kr. bis Wohlen = 22 Kr..

Mir erscheint die Zürcher Taxe mit 4 Kr. zu gering und die für den Aargau mit 8 Kr. zu hoch. Es gab zwar mehrere Taxänderungen damals, aber eine höhere Taxe für den Aargau, als die von Zürich, kenne ich bislang nicht. Ich denke, Zürich hat sich da "verhauen".

Macht den Brief aber sicher nicht schlechter .

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 10:32:41 Gelesen: 4639# 27 @  
Liebe Freunde,

wie lange brauchte ein Brief 1871 von der Westpfalz in die Schweiz? Richtig, maximal 24 Stunden!



Am 25.3.1871 sandte man einen mit 7 Kreuzer frankierten, einfachen Brief bis 1 Loth aus Pirmasenz (seltener Stempel mit "z" hinten) nach Basel,

Die Aufgabepost notierte links unten "3" Kreuzer Weiterfranko für die Schweiz, die zuerst den badischen Bahnposten bonifiziert werden musste. Noch am selben Tag traf er in Basel ein und wurde ausgetragen.

Danke auch dem Zweibrücker Postler, der seinen Transitstempel mustergültig abschlug, klasse!

Ein Pirmasenser Heimatsammler wird sich sehr über diesen Brief freuen, da bin ich mir ganz sicher.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.06.2023 23:05:56 Gelesen: 4394# 28 @  
Liebe Freunde,

unter poste restante wurde in Gundelfingen am 29.9.1896 ein einfacher Brief mit 20 Pfg. frankiert wie folgt addressiert:

Seiner Hochwohlgeboren Freiherrn Theodor von Vequel Westernach Zur Zeit in Einsiedeln (Schweiz) frei Post restante.



Wie der Abgabestempel vom Folgetag belegt, war die Spedition damals flott. Die Schweiz behielt den Brief, bis der Freiherr ihn abholte. Zum Preis einer Bratwurst wollte ich den nicht liegen lassen. Unser lieber Rainer (@Gernesammler) bekommt ihn als Geschenk und freut sich hoffentlich ein wenig darüber.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 17.06.2023 17:15:44 Gelesen: 4315# 29 @  
@ bayern klassisch [#28]

Hallo Ralph,

schönes Stück der Brief an Herrn Baron und ja der Rainer freut sich schon darauf, der passt doch gut in die kleine Sammlung eingehende Post 1876-1920.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.06.2023 17:29:33 Gelesen: 4312# 30 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.3.1907 aus Zürich spediert an Professor Heinrich Laible in Rothenburg ob der Tauber, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe und wurde am 13.3.1907 als empfangen oben links gekennzeichnet.

Professor Heinrich Laible war ein anerkannter Rothenburger Judaist, erlebte von 1852-1929.

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Studien

Für das Franko nahm man eine Marke der stehenden Helvetia, Zumstein 93A oder Mi.Nr.81C zu 25 Rappen, gestempelt wurde mit Zweikreisstegstempel mit Gittersegmenten oben und unten sowie Zierstücken, auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel von Rothenburg leider etwas unleserlich (Helbig 30b).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 18.06.2023 18:53:38 Gelesen: 4285# 31 @  
Liebe Freunde,

den fand ich ganz nett: 10 Pfg. Ganzsache aus München II vom 30.03.1889 mit Auffrankatur von 2 mal 5 Pfg. nach Chaux-de-Fonds in der Schweiz an Fanny Krauss-Perret.



Jedem Liebhaber mechanischer, Schweizer Uhren wird die Kleinstadt, oder das Dorf, La Chaux-de-Fonds etwas sagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.06.2023 11:25:16 Gelesen: 4116# 32 @  
Liebe Freunde,

das Prinzip der Postkarten mit Antwortpostkarten existierte schon seit den 1870er Jahren, also am Ende der bayerischen Kreuzerzeit. Von daher konnte es 1901, im Jahr dieser Antwortkarte, nicht wirklich neu sein - aber wie damals schon zu den Anfängen, wurden die Karten von Absendern und Post eher falsch, als richtig behandelt, was im übrigen ein lohneswertes Thema für den neuen Rundbrief wäre.



Von St. Gallen aus schrieb man an die Münchener Firma Wappler & Grob, wobei die 10 Rappen als Werteindruck ausreichten, denn es war ja expressis verbis eine Karte für den Weltpostverein, dem beide Länder zu Anbeginn am 1.7.1875 bereits angehörten.

Die Firma in München schrieb nach St. Gallen, dass der Bruder heuer nicht aus Pernambuco (!!) kommen würde, aber einen Besuch ein Jahr später in Aussicht stellt, was auf reinen Bedarf hinweist.

Aber als es darum ging, die Karte in die Schweiz zu schicken, klebte man, völlig überflüssig, eine bayerische 10 Pfg. Marke in München 10 auf, die die bayerische Post mit Freunden abstempelte - für nichts!

Am Folgetag kam sie in St. Gallen an und erfreute ihren Empfänger eher ob ihres Aussehens, als durch ihre Textnachricht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 06.07.2023 21:31:41 Gelesen: 3862# 33 @  
Liebe Freunde,

leider hat diese Karte nicht 6 Euro gekostet, wie es notiert wurde, aber sie war mir ja auch mehr wert, von daher ist alles gut.

Sie wurde in München am 20.5.1915 an den Artilleristen Oberleutnant Horbge in die Schweiz per Feldpost (?) 6. Division geschickt, was immer man auch darunter verstehen mag. Aber die Adresse wurde in der Schweiz wohl gestrichen und "Frauenfeld" eingefügt. Dort scheint sie am 23.5.1915 auch gut angekommen zu sein.



Mir ist nicht bekannt, dass es Karten aus Bayern per Feldpost in die Schweiz überhaupt gab und das Stück sieht mir nach reinem Bedarf aus (sonst hätte ich es zu dem Preis auch nicht gekauft). Wer etwas dazu sagen kann, ist herzlich willkommen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Regis Am: 07.07.2023 11:21:26 Gelesen: 3842# 34 @  
Die Karte ging an einen Offizier in der Schweiz, wobei der Absender nur die schweizer Feldpostadresse kannte, nicht aber den momentanen Standort. Die schweizer Post kannte den Standort und leitete die Karte nach Frauenfeld. Soweit ist alles großartig. Mich verwundert nur die fehlende deutsche Auslandszensur. Solche Belege nimmt man unbedingt mit.

Viel weiteres Glück Regis
 
bayern klassisch Am: 07.07.2023 11:53:48 Gelesen: 3839# 35 @  
@ Regis [#34]

Hallo Regis,

vielen Dank für die Erklärung zu meiner Karte - meinst du, dass bei den netten Wünschen eine Zensur immer ersichtlich war, oder hat man das kurz gelesen (waren ja fast Kumpels in der Schweiz) und man hat sie einfach so zugestellt?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Regis Am: 07.07.2023 14:02:47 Gelesen: 3827# 36 @  
Habe nachgedacht und siehe da: Absender sind 3 Offiziere, die beim Zahlmeister die Karte abgaben. Dieser führt die Postprüfung durch. Da die Karte in das Ausland geht, kommt kein Briefstempel der Einheit drauf. Im Bund geprüfter Sendungen, hat die Post keine Veranlassung einzelne Sendungen zu überprüfen und so kommt die Karte in die Schweiz.

MfG Regis
 
bayern klassisch Am: 07.07.2023 14:06:39 Gelesen: 3825# 37 @  
@ Regis [#36]

Super nachgedacht und vielen Dank Regis.
 

Das Thema hat 62 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.