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Thema: Österreich Belege: Mischfrankaturen der klassischen Ausgaben 1850-1867
Das Thema hat 94 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 28.07.2020 00:37:36 Gelesen: 22250# 70 @  
@ bignell [#69]

Lieber Harald,

ein sehr attraktiver Brief - ich mag Zusatzfrankaturen auf Ganzsachen und wenn dann noch hinten eine weitere Marke appliziert wurde und 3 feine Siegel treppenförmig des Sammlers Auge erfreuen, kann man dir nur zu dem Traumstück gratulieren.

Würde ich nicht Bayern sammeln, wüßte ich, was mein Sammelgebiet sonst geworden wäre ... :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 09.01.2021 18:02:29 Gelesen: 20538# 71 @  
Liebe Freunde,

die Mischfrankatur 10 KR 1858 + 5 KR 1861 ist sicher eine der häufigsten, aber hier recht schön dargestellt:



Briefhülle aus Triest 2.6.1861 - Lyon/Frankreich 6.6.1861

Bei der linken 10 Kreuzer fehlt ein Stück, das dürfte aber schon beim Aufkleben so gewesen sein, unterhalb des Stempels sind auch Fehlstellen erkennbar. Um eine betrügerische Frankatur (Wiederverwendung) dürfte es sich jedoch nicht handeln, da die Marke keine Stempelreste aufweist.

Vorderseitig noch der Transitstempel und P.D. in rot abgeschlagen, rückseitig Ankunftsstempel von Lyon.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 17.03.2021 23:20:28 Gelesen: 19735# 72 @  
Liebe Freunde,

dreifarbige Mischfrankaturen sind immer spektakulär. Hier 2 x 3 Kreuzer 1863 und 5 + 15 Kreuzer 1864, gelaufen von Brandeis (Brandýs nad Labem-Stará Boleslav, Müller 304a - nicht zu verwechseln mit Brandýs nad Orlicí) [1] 19.11.1864 über Prag 20.11.1864 nach Florenz 23.11.1864:



Liebe Grüße, harald

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Brand%C3%BDs_nad_Labem-Star%C3%A1_Boleslav
 
bayern klassisch Am: 17.03.2021 23:49:17 Gelesen: 19726# 73 @  
@ bignell [#72]

Hallo Harald,

was für ein Brief - kannst du lesen, was links oben steht? Oder erläutern?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 00:16:43 Gelesen: 19725# 74 @  
@ bayern klassisch [#73]

Hallo Ralph,

links oben steht:

Via (della) Pergola N 124 (Strasse in Florenz)
Al Nobil Uomo (dem edlen Herrn)
Il Signor ... und hier hat die DSGVO zugeschlagen ;)

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 08:37:34 Gelesen: 19713# 75 @  
@ bignell [#74]

Hallo Harald,

dein Italienisch ist offenbar weit besser, als das, was bei mir noch übrig geblieben ist - vielen Dank! Ich hatte ursprünglich an einen Vermerk der Aufgabepost gedacht, aber nichts Außergewöhnliches auf dem Brief entdecken können (außer dass er wunderschön ist). Jetzt ist die Story rund. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 13:09:22 Gelesen: 19704# 76 @  
@ bayern klassisch [#75]

Hallo Ralph,

mein Italienisch ist nicht existent, aber ich habe vor vielen Jahren etwas Zeit in Florenz verbracht, und die Via della Pergola ist unweit der Kathedrale.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 13:12:25 Gelesen: 19701# 77 @  
@ bignell [#76]

Hallo Harald,

dann ist nicht nur dein Italienisch besser, als das meine, sondern auch dein Gedächtnis - ich war da auch mal (einen Tag lang), aber einen Straßennamen habe ich nicht behalten.

Glückwunsch zu diesem Traumbrief - wer hätte den nicht gerne?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 18:10:05 Gelesen: 19688# 78 @  
Liebe Freunde,

bereits besprochen, aber nicht leicht zu finden: Mischfrankatur zwischen der dritten und fünften Ausgabe:



Brief mit 2 x 3 Kreuzer 1861 und 2 x 5 Kreuzer 1864 aus Roveredo vom 29.2.1864 (Schalttag) an Luigi Orsi presso il signor (bei dem Herrn) Luigi Strazza (in) Milano, dort am 1.3.1864 angekommen. Die patriotische Frankatur ("tricolore italiano" grün-weiss-rot) ist leider stockfleckig.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 18.03.2021 20:08:20 Gelesen: 19680# 79 @  
@ bignell [#78]

Hallo Harald,

beeindruckender Brief - das mit den Stockflecken würde ich aber schnellstens wegmachen lassen, sonst droht weiteres Ungemach.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.03.2021 21:25:27 Gelesen: 19665# 80 @  
@ bayern klassisch [#79]

Hallo Ralph,

danke für die Sorge, aber den Brief habe ich seit ca 15 Jahren, kein Geruch, keine Veränderung, da verzichte ich lieber auf chemische Keulen.

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 19.03.2021 23:11:10 Gelesen: 19646# 81 @  
Liebe Freunde,

hier ein doppelt schwerer Brief mit 15 Soldi 1858 (Type II) und 5 Soldi 1861 von Bassano 10.7. nach Mantova 11.7., wohl 1861 oder 1862:



Rückseitig schönes Siegel mit Inschrift "Supremo Comando Generale Militari" (Oberstes allgemeines Militärkommando).

Liebe Grüße, harald
 
bignell Am: 21.03.2021 13:16:39 Gelesen: 19621# 82 @  
Liebe Freunde,

Mischfrankaturen haben ihre Ursache im Aufbrauch alter Ausgaben, und da kommt es eben vor, dass von einer seltener verwendeten Wertstufe Reste zur Darstellung anderer Portostufen herhalten mussten. Um die 3-Kreuzer-Marken der Ausgabe 1861, die das Franko eines einfachschweren Lokalbriefes abdeckten, aufzubrauchen wurden hier fünf Stück für den Fernbrief (15 Kreuzer) verwendet, für die Recogebühr wurde die neue 10 Kreuzer 1863 verwendet:



Brief an den Hauptmann Auditor Franz Pillgrab beim kk: Militär (B?)andgericht zu Kaposvar in Ungarn. Haag (NÖ) 15.11.1863 - Wien 15.11.1863 - Pragerhof (Pragersko) 16.11.1863 - Kaposvar 19.11.1863 (Brief dreiseitig geöffnet und auf anderes Papier aufgezogen)

Selbe Frankaturkombination, rückseitige Recomarke zertrennt:



B.H. (Bahnhof) Prag 2.12.1863 - Wien 3.12.1863

Hier sieht man sehr schön die damals übliche Praxis, die Recofrankatur gleichzeitig zur Versiegelung zu verwenden, wodurch viele der Recomarken beim Öffnen zerstört wurden, meist zerrissen, seltener wie hier zerschnitten.

Liebe Grüße, harald
 
bayern klassisch Am: 21.03.2021 13:54:04 Gelesen: 19612# 83 @  
@ bignell [#82]

Hallo Harald,

alles schöne Briefe - danke fürs Zeigen und bitte gerne mehr davon. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Martin de Matin Am: 19.12.2021 18:05:36 Gelesen: 15746# 84 @  
Da schon längere Zeit nichts zu sehen war, zeige ich eine Mischfrankatur der 15 Kr. der Ausgabe 1863/64 mit einer 10 Kr. der Ausgabe von 1867. Der Brief mit einem blauen Einkreisstempel von Wien ging 1867 als Einschreiben nach Dresden. Rückseitig ist ein violetter achteckiger Kastenstemstempel der Stadtpost Dresden angebracht. Diese Frankatur ist nach alten Ferchenbauerkatalog einer der am niedrigsten bewerteten Mischfrankaturen dieser beiden Ausgaben.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 19.12.2021 18:58:07 Gelesen: 15739# 85 @  
@ Martin de Matin [#84]

Hallo Martin,

gratuliere, schöner Brief, den hätte ich auch genommen. Das mag zwar die zweithäufigste Mischfrankatur nach der 5+10 Kreuzer sein, aber eine Mischfrankatur in guter Erhaltung ist nicht so leicht zu finden. Und blauer Stempel auf blauer Marke hat einfach was.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 03.01.2022 23:41:30 Gelesen: 15476# 86 @  
Liebe Freunde,

dieser Brief hat über den Jahreswechsel seinen Weg von den Staaten zurück in die Heimat gefunden:



1867 oder 1868 von Josefstadt in Wien (26.9.) über Bremerhaven (28.9., wunderbarer Stempel rückseitig) nach Boston Massachusetts (leider ohne Ankunftsstempel) gesandt, frankiert mit 2x 15 Kreuzer 1864 + 3 Kreuzer 1867 (die fünfte Ausgabe war in Österreich bis 31.8.1869 frankaturgültig), wobei ich die 33 Kreuzer aus den Gebührentabellen bei Dr. Ferchenbauer nicht herauslesen kann, aber er zeigt in Band I Seite 193 einen Brief Wien - New York via Bremen mit Erklärung 10+23 Kreuzer je Loth. Trotz des dünnen Papiers ist der Umschlag hervorragend erhalten, links sauber geöffnet, mehr kann man nicht verlangen.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 24.05.2022 17:33:48 Gelesen: 13324# 87 @  
Liebe Freunde,

auf diesem Kuvert finden sich beide Varianten (grober und feiner Druck) der 10 Soldi der Freimarkenausgabe 1867



4.3.1875 Lloyd Agenzie Constantinopoli - Metelino (Mytilini, Lesbos), rückseitig vermutlich Notizen des Empfängers

Zum Druck lesen wir bei Dr. Ferchenbauer (Ausgabe 2008, Band II, Seite 7+8):

Die Ausgabe wurde nämlich im einfachen Buchdruck zuerst im sogenannten "Weichdruck" - dem "groben Druck", ab Ende 1874 im sogenannten "Hartdruck" - dem "feinen Druck" hergestellt...

Ab Herbst 1874 verwendete man für den Überzug der Gegenwalze kein textiles Gewebe, sondern Material, das keine Struktur mehr zurückließ (ev. Gummituch?), außerdem wurde auf härteres, dünneres und glatteres Papier gedruckt ... erst die Beurteilung des Papiers erlaubt eine entsprechende Zuordnung!


Man kann auch manchmal am Medaillon-Hintergrund erkennen, um welchen Druck es sich handelt, beim groben Druck sieht der Hintergrund - wie hier bei der linken Marke - oft gekörnt aus.

Liebe Grüße,
harald
 
Martin de Matin Am: 09.07.2022 22:52:44 Gelesen: 12150# 88 @  
Bei der 140. Versteigerung Württembergisches Auktionshaus wurde ein Brief mit der 5Kr. der Ausgabe 1867 mit zusätzlichen griechischen 10, 20 und 40L Hermeskopfmarken angeboten. Die 10 und 40L-Marken wurden über den Rand geklebt und sind offensichtlich beim Öffnen zertrennt worden. Der unzureichend frankierte Brief ging von Oberdöbling über Triest nach Zante in Griechenland. Ich denke, obwohl starke Mängel vorhanden sind ist dieser Brief doch zeigenswert. Briefe mit österreichischen Kreuzermarken mit griechischen Hermeskopfmarken sind wesentlich seltener zu sehen, als die relativ häufigen Briefe österreichischer Soldi-Levantemarken mit griechischen Hermeskopfmarken. Dieser Brief war bei dem Auktionshaus schon mehrfach, mit immer niedrigeren Ausruf, angeboten worden. Im Bild des Attestes ist eine ausführliche Beschreibung des Briefes enthalten.



Gruss
Martin
 
bignell Am: 09.07.2022 23:04:23 Gelesen: 12147# 89 @  
@ Martin de Matin [#88]

Hallo Martin,

ja ein sehr schöner und seltener Beleg und es wäre durchaus überlegenswert gewesen, wenn nicht die hässlichen Kugelschreiber-Notizen wären - solche Verschandelungen regen mich unheimlich auf. Die Defekte der Marken hingegen stören mich kaum, es war halt nur beschränkt Platz auf dem kleinen Kuvert.

Liebe Grüße,
harald
 
bignell Am: 22.06.2024 17:11:18 Gelesen: 151# 90 @  
Liebe Freunde der FDC-Qualität bitte schnell wegschauen.



Die Beschreibung des Auktionshauses:

1866, 15 kr, braun, (3) enge Zähnung + 2 kr, gelb, (2) + 10 kr, blau jeweils weite Zähnung, Ausgabenmischfrankatur, insg. 59 kr auf Brief von TRIEST nach SAN FRANCISCO/USA, Vorderseite mit handvermerkter 48 und Registernummer 1390, lila AACHEN 12/1 Stempel, mit Inhalt, vermutlich UNIKAT nach Westküste von USA wird bei Dr. Ferchenbauer kein Stück erwähnt, lt. Tarifliste 25 kr + 34 kr je Lot mit britischem Schiff, Brief wurde bis NEW YORK offen transportiert und dort zusammengefasst N.YOR...D PKT./PAID/JAN 29 in rot, da es der britische Schiffstarif ist wurde Überland bei Panama transportiert, Brief hat Patina aber angesichts der Einzigartigkeit (vor allem mit Inhalt) und des aussergewöhnlichen Transportweges kann darüber hinweggesehen werden, eine der 2 kr gelb Marken ist beschädigt, unikales Belegstück!

Ob der Inhalt zum Brief gehört, da bin ich mir noch nicht sicher (zwei verschiedene Handschriften "My darling Clair" - "Dear Sister Clarabell, I believe I own you a letter...", beide wohl nicht identisch mit der auf dem Kuvert, aber sie könnten auch einem Geschäftsbrief beigelegt worden sein) - wenn ich im Winter Zeit habe, werde ich mal transkribieren und dadurch vielleicht einen Hinweis erhalten.





Liebe Grüße,
harald
 
bayern klassisch Am: 22.06.2024 17:48:28 Gelesen: 145# 91 @  
@ bignell [#90]

Lieber Harald,

der Inhalt passt nicht - mal Januar, mal von Anfang Juli 1866 - das war die frühe Kriegsphase des Krieges - sehr interessant, allein schon deswegen.

Die 1. Seite zeigt links Englisch und rechts die Übersetzung in Deutsch.

Der violette Stempel von Aachen ist selten - mit deutscher Beteiligung sind wohl keine 10 Stück bekannt (und mit "deutsch" meine ich den DÖPV). Ich selbst habe auch nur einen oder zwei davon - Glückwunsch.

Von welchem "offenen Transit" man spricht, weiß ich nicht; alles über Aachen/Preußen war die PCM = Prussian Closed Mail, womit sich das erübrigt hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 22.06.2024 19:25:05 Gelesen: 130# 92 @  
@ bayern klassisch [#91]

Lieber Ralph,

auf das Datum hab ich gar nicht geachtet, aber das ist natürlich eindeutig. Gut, der Inhalt war es auch nicht, warum ich den Brief ersteigert habe, sondern die Destination. Briefe an die Ostküste habe ich einige, an die Westküste der USA bisher noch keinen.

Vielen Dank für die Infos,
harald
 
Michael D Am: 22.06.2024 19:31:22 Gelesen: 129# 93 @  
@ bayern klassisch [#91]

Hallo zusammen,

die Magenta-Farbe des Aachen-Stempels spricht für 1864, da diese Farbvariante in preußischer Zeit nur in diesem Jahr bekannt ist.

Viele Grüße
Michael
 
bignell Am: 22.06.2024 19:34:47 Gelesen: 127# 94 @  
@ Michael D [#93]

Hallo Michael,

danke für die Info, das passt sehr gut zur Frankatur und hilft natürlich weiter.

Liebe Grüße,
harald
 

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