Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Gemeinsames Postamt von 2 Orten mit beiden Namen im Stempel
Das Thema hat 86 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 oder alle Beiträge zeigen
 
Baber Am: 17.04.2020 21:02:20 Gelesen: 23915# 37 @  
Ist Warnemünde nur ein Ortsteil von Rostock oder ein eigener Ort? Dann würde dieser Stempel zum Thema passen.



Gruß
Bernd
 
volkimal Am: 17.04.2020 21:06:20 Gelesen: 23911# 38 @  
@ Baber [#37]

Hallo Bernd,

der Stempel gehört nicht zu diesem Thema, denn Warnemünde gehört schon seit 1323 zu Rostock. Die Stadt Rostock erwarb am 11. März 1323 das um 1200 entstandene Dorf Warnemünde, um den Zugang zum Meer zu sichern. [1]

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Warnem%C3%BCnde
 
becker04 Am: 18.04.2020 07:36:31 Gelesen: 23852# 39 @  
@ volkimal [#1]

Ein weiteres Beispiel ist Lichtenstein Callnberg, die beiden selbstständigen Orte wurden erst 1920 vereint. Von Lichtenstein Callnberg gibt es viele Stempel, ich zeige einen R3 von 1865:



Viele Grüße
Klaus
 
volkimal Am: 18.04.2020 09:12:01 Gelesen: 23829# 40 @  
@ becker04 [#39]

Hallo Klaus,

sehr schön! Nachdem, was Wikipedia schreibt, ist das ein Ort der hierhin gehört. Dort steht [1]:

Der Stadtteil Callnberg wurde im Jahr 1708 gegründet, erhielt jedoch 1712 erst den Namen Callenberg. Er bekam 1725 das Stadtrecht. ... Im Jahr 1920 vereinigten sich die Städte Lichtenstein und Callnberg. Der Doppelname Lichtenstein-Callnberg wurde von der Stadt bis zum 1. April 1938 geführt.

Mich irritiert nur, dass der Ort im Ritter, geographisch statistisches Lexikon von 1905 nur als ein Ort aufgeführt ist. Dort steht unter Lichtenstein:
2) Lichtensten-Kallenberg, Fürstlich Schönburgsche Stadt, 7006 Einwohner, Post und Telegraphenstation. Kallenberg ist nur durch den Rödlitzbach von Lichtenstein getrennt. Eisenbahnstation der Linie Sankt Egidien – Stollberg.

Unter Kallenberg ist der Ort nicht aufgeführt. Bei anderen Orten, die zu diesem Thema gehören, standen beide Orte im Ritter und es war jeweils der Name des gemeinsamen Postamts angegeben. Siehe z.B. Beitrag [#7]. Man müsste einmal den Ort anschreiben und nachfragen, ob er die beiden Orte zwischendurch vorübergehend schon einmal zusammengehört haben, dann wieder getrennt wurden und ab 1920 wieder zusammengehörten. Das halte ich auch für möglich. Bei Wikipedia ist auch nicht immer alles richtig.

Mal sehen, was da noch herauskommt. Auf jeden Fall aber ein interessanter Stempel!

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtenstein/Sa.
 
becker04 Am: 18.04.2020 09:50:13 Gelesen: 23822# 41 @  
@ volkimal [#40]

Hallo Volkmar,

in meinem Ortslexikon von 1894 wird Kallnberg als Stadt geführt mit 2967 Einwohnern. Post und Eisenbahn: Lichtensten-Kallnberg.

Gruß
Klaus
 
volkimal Am: 18.04.2020 14:05:35 Gelesen: 23785# 42 @  
@ becker04 [#41]

Hallo Klaus,

eben habe ich einen ausführlichen Beitrag zur Geschichte von Lichenstein und Callnberg gefunden. Er ist auf der Seite vom Geschichtsverein des Ortes [1]. Es ist jetzt klar, die beiden Orte waren bis 1920 selbständig. Es gibt sogar einen passenden Stempel, den Michael Teutloff (sachsen-teufel) bei Philastempel eingestellt hat:



Damit haben wir endlich mal wieder einen neuen eindeutigen Fall eines gemeinsamen Postamts von zwei Orten, bei dem beide Ortsnamen im Stempel sind. Sehr schön!

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.geschichtsverein-lichtenstein.de/geschichtliche-ereignisse/lichtenstein-und-callnberg/
 
Christoph 1 Am: 20.04.2020 12:47:37 Gelesen: 23677# 43 @  
Hallo Volkmar,

bei Durchsicht der Neuzugänge in der Stempeldatenbank bin ich auf folgenden Stempel gestoßen, der meiner Meinung nach hier ins Thema passen könnte [1]:



Mittweida wurde gemäß wikipedia [2] erst am 1.7.1935 nach Markersbach eingemeindet. Der Stempel ist aber vom 26.10.1934, als beide Gemeinden noch selbständig waren.

Heute gehören beide Orte zur Gemeinde Raschau-Markersbach (seit 2008) [3].

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/48470
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Mittweida_(Markersbach)
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Raschau-Markersbach
 
volkimal Am: 20.04.2020 14:07:35 Gelesen: 23663# 44 @  
@ Christoph 1 [#43]

Hallo Christoph,

super - innerhalb von zwei Tagen gleich zwei neue Stempel zu diesem Thema. Bei Wikipedia [1] habe ich dazu noch gefunden:

1889 erhielt Markersbach Anschluss an die Bahnstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg, die am 27. September 1997 für den Personenverkehr eingestellt worden ist. Der Bahnhof lag auf Mittweidaer Flur und lautete auf dem Postnamen Mittweida-Markersbach.

Bei StampsX gibt es noch einen Kreisstempel von 1900.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Markersbach
 
Todtnau Am: 20.04.2020 16:43:03 Gelesen: 23640# 45 @  
Hallo,

folgender Stempel gehört wohl auch hierzu:



Hausen-Raitbach ist eine Haltestelle an der Bahnstrecke Basel-Zell im Wiesental. 79688 Hausen im Wiesental ist eine selbständige Gemeinde und liegt auf der Westseite der Bahnlinie.

Raitbach ist seit 1.1.1973 ein Ortsteil von 79650 Schopfheim und liegt auf der östlichen Seite der Bahnlinie. Heute gibt es in Hausen eine Postagentur.

Viele Grüße

Willi
 
volkimal Am: 20.04.2020 17:44:17 Gelesen: 23632# 46 @  
@ Todtnau [#45]

Hallo Willi,

sagenhaft! Gleich drei neue Postämter in nur zwei Tagen.

Vielen Dank und viele Grüße
Volkmar
 
Todtnau Am: 21.04.2020 15:50:08 Gelesen: 23572# 47 @  
Hallo,

mir ist noch ein Ort eingefallen, wo es solche Stempel gegeben hat, und zwar in Efringen-Kirchen. Die Gemeinde entstand 1942 durch Zusammenschluss der beiden alten Dörfer Efringen und Kirchen.

Stempel siehe in Philastempel unter:

https://www.philastempel.de/stempel/suchen/ablage/1164

Grüße aus dem Schwarzwald

Willi
 
volkimal Am: 21.04.2020 18:30:45 Gelesen: 23553# 48 @  
@ Todtnau [#47]

Hallo Willi,

ich bin überwältig. Erst passiert lange Zeit kaum etwas bei diesem Thema und jetzt das!

Vielen Dank und viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 22.04.2020 00:00:08 Gelesen: 23525# 49 @  
@ volkimal [#48]

Hallo Volkmar,

jetzt geht hier richtig die Post ab, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich vermute, dass ich noch einen passenden Kandidaten gefunden habe:

FISCHBACH-WEIERBACH



Genau dieser Stempel, der von Lothar in die Datenbank eingestellt wurde [1], war hier im Forum vor Jahren schon mal Thema. Und schon damals ging es um die Zuordnung des Postortes. Am 1.12.2015 fragte Lothar im Forum, ob jemand etwas zum Ort Fischbach-Weierbach sagen kann [2].

Unter anderem Du selbst, Volkmar, hast seinerzeit geantwortet [3]:

Fischbach ist weiter selbstständig, die Orte gehören also nicht mehr zusammen

Ich hatte jetzt wieder einen Stempel aus diesem Ort "am Wickel" und bin der Sache deshalb noch ein wenig tiefer auf dem Grund gegangen.

Mein Ergebnis: Fischbach und Weierbach gehörten noch nie zusammen, sie hatten nur ein gemeinsames Postamt. Und wie so oft ist auch hier der Grund ein Bahnhof, der genau zwischen den beiden Orten liegt.

Fischbach an der Nahe war schon immer und ist auch bis heute eine selbständige Gemeinde im Landkreis Birkenfeld [4].

Weierbach war bis 1970 eine selbständige Gemeinde, gehörte also nie zu Fischbach und ist seit 7.11.1970 ein Stadtteil von Idar-Oberstein.

Nun hoffe ich, dass ich richtig liege und nichts übersehen habe.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/121017
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=117482#M111 (Beiträge ab #110)
[3] https://www.philaseiten.de/beitrag/117533
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Fischbach_(bei_Idar-Oberstein)
 
volkimal Am: 22.04.2020 08:03:00 Gelesen: 23495# 50 @  
@ Christoph 1 [#49]

Hallo Christoph,

Wahnsinn! Ein weiterer Ort in so wenigen Tagen.

Woher hast Du die Info, dass das Postamt im Bahnhof war [1] ?

In welcher Quelle steht das oder ist es eine Vermutung?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/121017
 
Christoph 1 Am: 22.04.2020 09:49:37 Gelesen: 23458# 51 @  
@ volkimal [#50]

Guten Morgen Volkmar,

es ist nur eine Vermutung. Sie stützt sich auf zwei Grundlagen:

1. Im Wikipedia-Artikel von Weierbach heißt es: "Der Stadtteil verfügt über einen Bahnhaltepunkt mit Namen Fischbach-Weierbach."
2. Im PLZ-Verzeichnis von 1961 findet sich das Postamt Fischbach-Weierbach.

Da die beiden Orte jedoch nie zusammengehörten, habe ich daraus geschlossen, dass dieses Postamt sich in dem Bahnhof befunden hat. Kann aber auch ein Trugschluss sein.

Viele Grüße
Christoph
 
ginonadgolm Am: 22.04.2020 10:43:03 Gelesen: 23452# 52 @  
@ Christoph 1 [#51]
@ volkimal [#50]

Guten Morgen,

im Ortsverzeichnis Post von 1980 ist folgender Eintrag vorhanden:

Fischbach-Weierbach = 6580 Idar-Oberstein und

PA Idar-Oberstein 25 (Weierbach A8)

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 28.04.2020 20:04:51 Gelesen: 23292# 53 @  
Hallo zusammen,

das war nicht der letzte neue Stempel bei diesem Thema. Olaf (DERMZ) hat mich auf den Stempel Hainsberg-Deuben aufmerksam gemacht, den Cantus bei Philastempel eingestellt hat. Der zweite Stempel ist von PeterPan100:



Hainsberg ist ein Stadtteil der sächsischen Großen Kreisstadt Freital im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das bis dahin selbstständige Hainsberg wurde am 1. Januar 1964 nach Freital eingemeindet.

Deuben war bis zum Jahr der Gründung von Freital 1921 eine eigenständige Gemeinde. Erste Bestrebungen zum Zusammenschluss der drei größten Orte im Döhlener Becken, Deuben, Döhlen und Potschappel, gab es seitens des Deubener Gemeindevorstandes Rudelt. Am 1. Oktober 1921 schlossen sich diese drei Gemeinden schließlich zur Stadt Freital zusammen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Christoph 1 Am: 17.05.2020 02:04:44 Gelesen: 22909# 54 @  
Hallo Volkmar,

beim Bearbeiten von Stempeln in der philastempel-Datenbank habe ich einen weiteren "Kandidaten" gefunden (eingestellt von philaseiten-Mitglied peno [1]):



Hier hat jemand den Stempel rund aus einem Postformular ausgeschnitten, deshalb sieht es etwas seltsam aus. Es ist ein Poststellenstempel bzw. Tagesstempel von Elben-Elberberg über Fritzlar. Nur gab es einen Ort diesen Namens in Wirklichkeit gar nie.

Wikipedia [2] weiß bescheid: Am 1. Januar 1967 schlossen sich die beiden bis dahin selbstständigen Dörfer Elben (Unterdorf) und Elberberg (Oberdorf) zur kurzlebigen Gemeinde Elbenberg zusammen. Die beiden Ortsteile sind inzwischen weitgehend zusammengewachsen. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Elbenberg am 31. Dezember 1971 ein Stadtteil von Naumburg.

Es gab demnach bis Ende 1966 selbständige Orte Elben und Elberberg, danach von 1967 bis Ende 1970 die Gemeinde Elberberg. Aber das gemeinsame Postamt gab es zumindest seit 1954, wie uns der Stempel zeigt.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/320403
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Elbenberg#Zusammenschluss
 
volkimal Am: 16.06.2020 14:03:51 Gelesen: 22678# 55 @  
Hallo zusammen,

beim Thema „Stempel heute vor 100, 150, 200 Jahren usw.“ habe ich vor 4 Tagen diesen dänischen Stempel aus Bov (dänisch) = Bau (deutsch) gezeigt. Durch ihn habe ich ein weiteres Beispiel zum Thema „Gemeinsames Postamt von 2 Orten mit beiden Namen im Stempel“ gefunden.



Bei Delcampe bzw. StampsX fand ich mehrere Abschläge des Stempels mit der Ortsangabe Bülderup-Bau (dänisch Bylderup-Bov). Dazu die Angaben aus dem Ritter, Geographisch-statistisches Lexikon (1905):

Bülderup: Dorf in Schleswig-Holstein, Kreis- und Amtsgericht Tondern, 267 Einwohner
Post und Telegraphenstation Bülderup-Bau. Eisenbahnstation der Linie Tingleff - Tondern.

Bau: Kirchdorf in Schleswig -Holstein, Kreis- und Amtsgericht Flensburg, 450 Einwohner Post und Telegraphenstation Bülderug-Bau, Eisenbahnstation der Linie Tingleff - Tondern, Pferdemarkt.

Es handelt sich also eindeutig um zwei eigenständige Orte mit einem gemeinsamen Postamt. Dieses wird auch von Wikipedia bestätigt [1]. Dort heißt es u.a. Das Kirchdorf ist heute mit der zur Gemeinde Burkal gehörigen Ortschaft Bov (dt.: Bau – nicht zu verwechseln mit dem weiter südöstlich gelegenen Kirchdorf des Kirchspiels Bov Sogn) zusammengewachsenen, mit dem es einen gemeinsamen Bahnhof hatte.

Bülderup und Bau sind also auch in der dänischen Zeit zwei verschiedene Orte. Und auch in Dänemark gibt es den entsprechenden Stempel des gemeinsamen Postamtes Bylderup-Bov, den ich bei Delcampe fand.



Mein Stempel aus Bov vom 12.06.1920 fällt in die Zeit des Abstimmungsgebietes Schleswig. Hierzu etwas dessen Geschichte aus Wikipedia [2]:

Bei der Volksabstimmung in der 1. Zone (Nordschleswig) am 10. Februar 1920 stimmten 24,98 % für Deutschland und 74,39 % für Dänemark. Die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark erfolgte am 15. Juni 1920. Der Tag wird in Dänemark als Wiedervereinigungstag bezeichnet und es werden am 15. Juni noch heute in Nordschleswig Feiern über die Wiedervereinigung abgehalten.

Mein Stempel vom 12.6.1920 wurde also drei Tage vor der Abtretung des Abstimmungsgebietes Nordschleswig an Dänemark abgeschlagen. Es handelt sich aber offensichtlich schon um einen dänischen Tagesstempel. Es ist der dänische Ortsname und man sieht man eindeutig an der Uhrzeitangabe „6-9 e“. Das „e“ steht vermutlich für Nachmittag = eftermiddag oder Abend = Eve.


Die dänischen Stempel wurden mit der Einführung der Marken in der 1. Zone ab dem 20.5.20 eingesetzt.

Nachdem ich das alles festgestellt habe, wunderte ich mich, dass in meinem dänischen Stempel vom 12.6.1920 nur die Ortsangabe „Bov“ und nicht „Bylderup-Bov“ steht. Gunnar (cihs) war so nett, mir das alles zu erklären.

Einen dänischen Stempel Bylderup-Bov gab es während der Abstimmungszeit nicht. Der ist laut dänischem Stempelkatalog erst ab dem 19.4.1921 bekannt. Im ehemaligen deutschen Postamt Bülderup-Bau verwendete man einen Stempel, in dem nur Bylderup stand. Ihr seht ihn hier [4].



Auf der Karte [3] sieht man die Bahnstation Bülderup-Bau (rot markiert). Bülderup lag nordöstlich und Bau südwestlich der Bahnstation. Mein Stempel aus Bov hat mit dem Postamt Bülderup-Bau allerdings nichts zu tun. Er stammt aus dem bei Wikipedia [1] erwähnten Bov Sogn (grün markiert). Dort gab es nur in der Zeit vom 20.05.1920 – 29.06.1920 ein Postamt.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bylderup_Sogn
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_in_Schleswig
[3] Ravensteins Atlas des Deutschen Reiches (1883)
[4] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=236733
 
volkimal Am: 30.06.2020 14:28:11 Gelesen: 22571# 56 @  
Hallo zusammen,

erst dachte ich, dass ich wieder ein neues Beispiel zu diesem Thema entdeckt habe. Inzwischen bin ich mir aber nicht mehr sicher. Es geht um diesen Stempel:



Im Stempel stehen zwei Namen: La Calamine (franz.) = Kelmis (deutsch) und Neu Moresnet. Es geht dabei um den ostbelgischen Kanton Eupen. Das Gebiet hat eine ausgesprochen wechselhafte Geschichte hinter sich. Auf der Karte sah ich zuerst, dass Moresnet ca. 2 m westlich von Kelmis liegt. Dann entdeckte ich jedoch, dass es zusätzlich Neu-Moresnet gibt. Es liegt ca. 1 km östlich von Kelmis.

Bei Wikipedia [1] bzw. [2] steht:

Die Gemeinde Kelmis besteht aus den Orten Hergenrath, Kelmis (ehemals Altenberg oder Neutral-Moresnet) und Neu-Moresnet (ehemals Preußisch-Moresnet).
Neu-Moresnet ging 1920 aus dem bis 1919 zu Deutschland gehörenden Teil Moresnets (Preußisch-Moresnet) hervor.

Vermutlich waren Kelmis und Neu-Moresnet früher eigene Orte. Es könnte auch sein, dass es nur die Gemeinde Kelmis gab und es sich nur um zwei Ortsteile gehandelt hat. Was genau richtig ist habe ich bisher nicht herausgefunden. Hier hilft auch der „Ritter“ nicht weiter, da die Angaben dort auch zu ungenau sind.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kelmis
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Ostbelgien
 
DERMZ Am: 03.07.2020 09:26:19 Gelesen: 22407# 57 @  
Guten Morgen,

ich denke ich habe wieder einen Teilnehmer-Stempel für diese Gruppe gefunden. Fündig bin ich in Italien am Lago Maggiore geworden.



Leider ist der Abschlag nicht der Beste, deutlich erkennbar ist der erste Ort: LEGGIUNO. Doch was steht danach? Mit ein wenig Hilfe von der italienischen Bucht, fand ich die Lösung: SANGIANO. Somit haben wir einen Stempel aus Legggiuno und Sangiano, beides Nachbarorte, etwa 1 km voneinander entfernt, jedoch beides eigenständige Gemeinden.

Viele Grüße Olaf
 
longdoz Am: 03.07.2020 13:46:16 Gelesen: 22386# 58 @  
@ Christoph 1 [#54]

ein Stadtteil von Naumburg

Zur Verdeutlichung sei angemerkt, dass es hier um Naumburg in Hessen, eine Nachbarstadt von Fritzlar, geht und nicht um Naumburg an der Saale (Sachsen-Anhalt).

Mats
 
volkimal Am: 04.07.2020 09:37:09 Gelesen: 22293# 59 @  
@ DERMZ [#57]

Hallo Olaf,

vielen Dank - schon wieder ein neues Doppelpostamt für dieses Thema.

Wenn man bei Wikipedia nachschlägt, list man unter Sangiano:

1809 Fusion mit Leggiuno
1827 Fusion mit Leggiuno

Bei Leggiuno sind diese Fusionen dagegen nicht erwähnt. 1809 gab es aber eine Reihe anderer Fusionen. Wann die Orte zwischenzeitlich genau zusammengehörten kann ich bisher nicht sagen. Es scheint aber auf jeden Fall wieder ein interessanter und komplizierter Fall zu sein.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.11.2020 11:26:48 Gelesen: 20555# 60 @  
Hallo zusammen,

Olaf (DERMZ) hat mich auf einen weiteren Stempel zu diesem Thema hingewiesen, den Wolfgang (wheilmann) in die Datenbank eingestellt hat. Er ist Teil eines im Forum gezeigten Beleges von BeNeLuxFux:



Hyon und Ciply waren eigenständige Orte. Inzwischen gehören beide zu Mons, Hyon seit 1971 und Ciply seit 1977. Der Bahnhof der Strecke Bergen - Chimay lag zwischen den beiden Orten und hatte den Namen Hyon-Ciply [1]. Vielleicht war ja auch dort das Postamt.

Im Ritter, geograhisch statistisches Lexikon von 1905 sind beide Orte aufgeführt. Bei Hyon steht der Beweis für das gemeinsame Postamt:

Hyon: Gemeinde in Belgien, Provinz Hennegau, Arrondissement Mons, 1661 Einwohner, Post- und Telegraphenstation Hyon-Ciply Eisenbahnstation der Strecke Charleroi – Mons

Ciply: Gemeinde in Belgien, Provinz Hennegau, Arrondissement und Canton Mons, 902 Einwohner

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://nl.wikipedia.org/wiki/Station_Hyon-Ciply
 
SH-Sammler Am: 02.12.2020 11:47:39 Gelesen: 20323# 61 @  
@ volkimal [#18]

Hallo Volkmar

es hat lange gedauert, bis ich wieder mal eine Poststelle von 2 Orten gefunden habe. Meist sind es ja kleine Gemeinden, die sich eine Poststelle teilen. Und von diesen kleinen Gemeinden gibt es nur wenig Postaufkommen. Um so schöner ist der nächste Stempelabschlag der Poststelle Höchstetten - Hellsau, zwei Ortschaften mit je ca. 220 resp. 290 Einwohnern. Beide Orte sind gem. Wikipedia jedoch sebstständig.

Hier eine Postkarte aus dem Jahr 1900



Höchstetten - Hellsau nach Langnau, Kanton Bern, gerichtet an die Redaktion des Emmentaler Blattes.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 

Das Thema hat 86 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.