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Thema: (?) (55) Deutsches Reich: Porto bestimmen
Das Thema hat 55 Beiträge:
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BD Am: 07.08.2014 18:18:27 Gelesen: 33844# 6 @  
Hallo Werner,

zu 1. ja, innerhalb Deutschlands und nach Österreich - Ungarn

zu 2. Es gab keine Nachgebühr, sondern einen Portozuschlag von 10 Pf. für unfreie Briefe (auch Wertbriefe)

Wertbriefporto unabhängig vom Wert innerdeutsch bis 250 Gramm.
Bis 10 Meilen = 75 km: Frankiert 20 Pf. ; unfrei 30 Pf.
Über 10 Meilen = 75 km: Frankiert 40 Pf. ; unfrei 50 Pf
Versicherungsgebühr pro 300 Mark Wertangabe 5 Pfennige, wobei die Mindestversicherungsgebühr 10 Pf. betrug.
Somit bei einem Wertbrief über 75 Km und einer Wertangabe 2020 Mark 50 Pf Wertbriefporto und 35 Pf. Versicherungsgebühr.
Das obligatorische Bestellgeld bei ausgelieferten Wertbriefen (10 Pf. bei 2020 Mark Wertangabe) wurde meist nicht auf dem Brief notiert.

zu 3. Unfreie Wertbriefe der Reichspost findet man selten, bei Bayern viel häufiger. Solche Briefe landeten im Papierkorb, es gab kein Sammlerinteresse an Briefen ohne Marken.

Beste Grüße Bernd


 
juni-1848 Am: 08.08.2014 00:31:12 Gelesen: 33791# 7 @  
@ BD [#6]

1000 Dank, Bernd!

Inzwischen konnte ich in der Quelle "Der Postbetriebsbeamte" von 1909 mehrere Stellen auslesen, die eben jene 10 Pf Portozuschlag für verschiedene unfreie Sendungen (u.a. auch Wertbriefe) verifizieren.

Ist es richtig, dass dieser Portozuschlag bis zum 30.9.1919 (also auch noch in der PP2 und in der PP3) Gültigkeit hatte?

Sammlergruß,
Werner
 
BD Am: 08.08.2014 20:25:28 Gelesen: 33739# 8 @  
@ juni-1848 [#7]

Hallo Werner,

die Einführung der Reichsabgabe auch auf Wertbriefe 1916 hatte meiner Meinung nach keine Auswirkung auf den Portozuschlag auf unfreie Wertbriefe. Aber ich habe leider keine Information zur Änderung der Postordnung vom 28. Juli 1917. Ab 1.10.1919 mussten Wertbriefe frankiert werden. Einen unfreien Wertbrief nach dem 1.8.1916 habe ich allerdings noch nie gesehen. Fazit: Ich bin unsicher, werde mir die Postordnung 1917 mal zulegen. Momentan ist die aber nirgendwo zu finden.

Warum es mehr unfreie Wertbriefe aus Bayern gibt, ist jetzt klar. Bei innerbayrischen Wertbriefen gab es keinen Aufschlag. Frankiert oder unfrei- gleiches Porto.

Beste Grüße Bernd
 
Marcello Am: 08.08.2014 20:57:36 Gelesen: 33725# 9 @  
Hallo miteinander,

kann mir niemand meine in Beitrag [#4] gestellten Fragen beantworten ?

Grüße
Marcel
 
BD Am: 08.08.2014 21:33:17 Gelesen: 33711# 10 @  
Hallo Marcel,

Vorzeigegebühr für Nachnahmesendungen immer 20 Pf.

3 Pf. = Versand als Drucksachenkarte
8 Pf. = Versand zum Postkartentarif Fern 1.3.1929- 14. 1. 1932
6 Pf. = Versand zum Postkartentarif Fern ab dem 15.1.1932

Ob Versand als Drucksachenkarte oder Versand zum Postkartentarif Fernverkehr hängt meistens von zusätzlichen handschriftlichen Zusätzen ab. Ich habe aber auch in Germania- oder Inflazeiten meist keinen Grund zur Frankierung des Postkartentarifes entdeckt.

Beste Grüße Bernd
 
Marcello Am: 08.08.2014 21:52:29 Gelesen: 33704# 11 @  
@ BD [#10]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Wieder ist ein Rätsel gelöst.

Wünsche noch einen schönen Abend.

Grüße
Marcel
 
philast Am: 08.09.2014 19:20:52 Gelesen: 33705# 12 @  
Hallo,

anbei zeige ich eine Paketkarte, die für mich einige Fragen aufwirft.

Sie ging von Klecken 28.6.43 nach in das besetzte Serbien, die Adresse sieht nach einer privaten Adresse aus. Dennoch wurde eine Inlands- statt einer Auslandspaketkarte verwendet. Wurden Postsendungen in besetzte Gebiete wie Inlandssendungen behandelt?

Als Gebühr wurden 75Pf notiert, verklebt wurden aber nur 50Pf (keine Spur einer abgefallenen Marke, keine Nachgebühr). Angekommen ist das Paket am 20.7.43 10Uhr, sowie weitere Stempel vom 6.8.43 10, bzw. 11 Uhr. Wurde das Paket längere Zeit bei der Post gelagert? Nach einer Recherche im Internet gab es im Raum Klecken auch serbische Internierte / Kriegsgefangene ab ca. 1941.

Auf der Vorderseite ist noch eine Unterschrift + eine '20' und eine '6' vermerkt, deren Bedeutung mir nicht klar ist. Sie wurden aber mit dem gleichen Stift angefertigt wie die Unterschrift des Empfängers.



In der Hoffnung auf zahlreiche Erklärungsversuche.

philast
 
hajo22 Am: 08.09.2014 19:54:34 Gelesen: 33689# 13 @  
@ philast [#12]

Na ja, die Gebühr ist mit 75 Pfg. ausgewiesen, es klebt aber nur eine 50 Pfg. auf der Paketkarte. Also fehlen 25 Pfg., die wohl bar entrichtet worden sind. Das Paket war lange unterwegs.

Schönen Abend.
Jochen
 
Marcello Am: 31.10.2014 18:04:21 Gelesen: 33469# 14 @  
Hallo zusammen,

heute habe ich so meine Probleme, bei der Bestimmung des Portos. Entweder rechne ich falsch oder übersehe was, aber ich komme nicht auf das erforderliche Porto von 2,85 Mark.



Es wäre klasse, wenn mir jemand bei der Bestimmung des Portos helfen könnte.

Vielen Dank im voraus.

Grüße
Marcel
 
christel Am: 31.10.2014 20:02:28 Gelesen: 33450# 15 @  
@ Marcello [#14]

Die Gebühr für Briefe mit Wertangabe setzt sich zusammen aus dem Porto und der Versicherungsgebühr, und zwar beträgt

1. das Porto ohne Unterschied des Gewichts bis 10 geogr. Meilen (Zone 1) 20 Pfg,
auf alle anderen Entfernungen 40 Pfg

2. die Versicherungsgebühr ohne Unterschied der Entfernung und zu jeder Höhe der Wertangabe 5 Pfg. für je 300 Mark oder einen Teil von 300 Mark, mindestens jedoch 10 Pfg.

In deinem Falle also 20 Pfg + 53x 5 Pfg (=2,65 M) = 2,85 Mark - wie frankiert.

Beste Grüße
Christel
 
Marcello Am: 31.10.2014 20:13:45 Gelesen: 33441# 16 @  
@ christel [#15]

Hallo Christel,

vielen Dank. Ich hatte da einen Rechenfehler drin, kam deswegen auf ein anderes Porto. Aber jetzt stimmt ja alles. Vielen lieben Dank.

Gruß
Marcel
 
Reinhard48 Am: 25.01.2015 12:47:35 Gelesen: 33314# 17 @  
Hallo liebe Paketkartensammler,

wer kann mir über eine Paketkarte von Riga nach Marienau, Post Heinrichsort b. Luftenstein in Sachsen über das Porto Auskunft geben?

Leider habe ich nur die Paketgebührenverrechnung für das Deutsche Reich, Generalgouvernement und Böhmen und Mähren.

Hier einige Eckdaten: Entfernung von Riga nach Marienau ca. 1300 Km, Gewicht laut Paketkarte 2,35 Kg frankiertes Porto mit Ostlandmarken 1,50 RM.

Wenn ich richtig informiert bin, wurden innerhalb des Ostlandes keine Zustellgebühren verrechnet. Vielleicht hat jemand eine Übersichtstabelle mit den Portogebühren für Paket im Ostland. Kann man eventuell ein Handbuch käuflich erwerben? Bin für jeden Hinweis sehr dankbar. Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe.

MfG
Reinhard


 
Bayernkarte Am: 18.05.2015 15:29:48 Gelesen: 33099# 18 @  
Richtige Frankatur ?

Hallo !

Habe seit längerem eine P180 mit Zusatzfrankatur. Die 3 Pfg. geht als Fernkarte klar. Aber wieso nochmal 15 Pfg. ? Auch auf der Rückseite sind keine Stempel für Strassenbahn, Luftpost Nachnahme, ...


 
Sachsendreier53 Am: 18.05.2015 17:03:31 Gelesen: 33049# 19 @  
@ Bayernkarte [#18]

Hallo Armin,

ich meine: Es sind 15 Pfennig zu viel Porto verklebt.

Postkarte im Fernverkehr ab 1.8.1927 = 8 Rentenpfennig. Ab 15.1.1932 = 6 Pfennig.

Claus
 
roman Am: 20.04.2016 21:31:24 Gelesen: 31666# 20 @  
Habe hier einen Luftpostbeleg.

Ich habe mich im lesen mal versucht, bitte korrigieren, wenn falsch.

Postweg von München nach Konstanz, über Nürnberg (?) am 23.08.23 angekommen am 25.08.23

Frage: Ist dieser Beleg portogerecht frankiert? Michel Portoliste hat keine Luftpost. Der Beleg wurde wohl schon einmal geprüft - PESCHUBAR oder ähnlich, unten links.


 
Richard Am: 21.04.2016 10:51:35 Gelesen: 31599# 21 @  
@ roman [#20]

Hallo Roman,

bevor Du hier Fragen zu Belegen einstellst, die Du für 1 Euro aus der Flohmarktkiste erworben hast, solltest Du mindestens

- das verklebte Porto ermitteln,

- anhand des Katalogs feststellen, ob die Marken zum Zeitpunkt des Versands gültig waren und

- Deine Meinung begründen, ob die Belege auch portorichtig gelaufen ist.

Bitte halte Dich daran.

Hier ein Beispiel aus einem anderen Thema:

Die Firma A. J. Rothschild Söhne AG (ein Selbstbucher) sandte das Paket mit 8 kg Gewicht nach Nürnberg (Entfernung über 75 km) an die Firma Gerngross & Co. Je eine Mi 157 II, 192 und 194 ergeben die nötigen 18 Mark für die Paketgebühr.

Schöne Grüsse, Richard
 
Wolfgang Lang Am: 21.04.2016 16:02:50 Gelesen: 31563# 22 @  
@ Roman [#20]

Hallo Roman,

ohne jetzt den (berechtigten) Tadel von Richard zu untergraben, anbei doch eine Antwort:

- das Porto für einen Luftpostbrief bis 20 g. innerhalb des Deutschen Reiches betrug am 23.8.1923 1500 RM (1000 für den Brief und 500 Luftpost-Zuschlag).

- wenn Du die Nennwerte der Marken addierst, wirst Du sehr leicht vermuten können, dass ein Tarif von 1702 RM recht unwahrscheinlich sein sollte, auch ohne die Aufführung der Luftpost-Tarife im MICHEL.

- die rückseitig verklebte Marke zu 200 RM ist mit Blaustift entwertet. Zieht man ihren Nennwert von der Gesamtsumme ab, kommt man dem Soll von 1500 RM schon bedeutend näher. Ich bezweifle, dass diese Marke ursprünglich auf dem Umschlag haftete.

- das "Prüfzeichen" ist auf Deinem Scan nicht gut erkennbar. Was Du liest, soll irgendwie "PESCHL BPP" lauten, passt aber nicht in Lage und Ort der Anbringung in die heutige Zeit. Hier wäre Dir wirklich ein Studium der Einführung in den MICHEL-Katalog zu empfehlen, wo auch die Stellung von Prüfzeichen beschrieben wird.

- der Gesamtwert der gestempelten Marken nach MICHEL beträgt ca. 260 € und ich persönlich halte die Marken für zeitgerecht entwertet. Falls der Beleg also (wie Richard vermutet) aus einer 1 € - Kiste stammen sollte, verrätst Du mir bitte im Gegenzug, wo diese steht ?

Auch schönen Gruss
 
inflamicha Am: 21.04.2016 21:17:18 Gelesen: 31524# 23 @  
@ langbrief [#22]

Hallo,

der Wert der Marken relativiert sich, wenn man sich diese näher anschaut. Kaum eine ist ohne Zahn- oder andere Mängel.

Ansonsten immer dran denken: Die Reichsmark (RM) wurde erst am 30.8.1924 eingeführt, zur Inflationszeit hieß die Währung einfach nur Mark.

Gruß Michael
 
Max78 Am: 21.04.2017 23:46:46 Gelesen: 29240# 24 @  
Hallo zusammen,

hier 2 Scans aus einem Notizkalender eines Soldaten von 1942, falls jemand eine gute, schnelle Zusammenfassung der Postgebühren (Stand Juni 1942) benötigt:



mit Grüßen ins Wochenende, Max
 
stampmix Am: 22.04.2017 08:04:16 Gelesen: 29218# 25 @  
@ inflamicha [#23]

Die Reichsmark (RM) wurde erst am 30.8.1924 eingeführt, zur Inflationszeit hieß die Währung einfach nur Mark.

RM steht sowohl für Rentenmark, als auch für Reichsmark.

Viel wichtiger als die Einführung der Reichsmark am 30.8.1924 war die (parallel zur Mark gültige) Einführung der Rentenmark am 1.12.1923, die die Hyperinflation der Mark schlagartig beendete; und zwar im festen Umrechnungsverhältnis 1 Rentenmark (RM) = 1 Billion Mark (M). Die Mark wurde bis August 1924 parallel zur Rentenmark verwendet. Ab September 1924 wurden beide Währungen, Rentenmark (RM) wie Reichsmark (RM), verwendet und sie wurden erst bei der Währungsreform im Juni 1948 durch die Deutsche Mark (Bizone und Französische Besatzungszone, später BRD), beziehungsweise Mark (Sowjetische Besatungszone, später DDR) abgelöst.

Wen es jetzt genauer interessiert; für eine erste Übersicht die Links beachten und durchklicken.

besten Gruß
stampmix

[1] Währungsreformen: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsreformen_in_Deutschland
[2] Währungsgeschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_W%C3%A4hrungsgeschichte
[3] Mark: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(1871)
[4] Papiermark: https://de.wikipedia.org/wiki/Papiermark
[5] Rentenmark: https://de.wikipedia.org/wiki/Rentenmark
[6] Reichsmark: https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsmark
 
inflamicha Am: 22.04.2017 17:13:04 Gelesen: 29177# 26 @  
@ stampmix [#25]

Sehr schön deine Erklärung. Der Beleg um den es ging hat aber mit Rentenmark nichts zu tun, der stammt aus dem August 1923.

Gruß Michael
 
stampmix Am: 22.04.2017 17:56:55 Gelesen: 29164# 27 @  
@ inflamicha [#26]

Gerne geschehen, ist es doch ein etwas komplexes Thema. Der Beitragersteller [#22], auf den du dich vor genau einem Jahr bezogen hast [#23], schrieb allerdings von RM. Im Kontext mit der Inflation muss man ausschließlich Mark (M) und Rentenmark (RM) abgrenzen. Die Reichsmark hatte mit der Inflation dann überhaupt nichts mehr zu tun.

Was auch immer wieder zu Irritationen führen kann, ist die in der Hyperinflation eingeführte "Millionenrechnung", bei der statt der "000.000" einfach "M" geschrieben wurde. Und dieses "M" (für 000.000) ist nicht vom M (für Mark) zu unterscheiden sondern ergibt sich erst im Kontext. Am einfachsten war dann noch "M M" ( für Millionen Mark).

besten Gruß
stampmix
 
10Parale Am: 03.10.2017 10:16:39 Gelesen: 28563# 28 @  
Die hier verwendete Privatpostkarte des Verlages Moritz Schauenburg in Lahr (DER LAHRER HINDENDE BOTE) wurde ursprünglich mit 3 Pfennig freigemacht und am 02.12.1930 nach Mulhouse verschickt.

3 Tage später wurde mit 2 Pfennig nachfrankiert, doch weshalb? Werde aus der Sache nicht ganz schlau.

Liebe Grüße

10Parale


 
sachsen-teufel Am: 03.01.2018 21:43:49 Gelesen: 26756# 29 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Brief von Berlin, gestempelt am 19.02.1914, nach Steinort in Ostpreußen.

Der Brief ist mit 3 Pf. frankiert. Eine Absenderangabe gibt es nicht, die Briefrückseite ist völlig "weiß".

Der Brief ist an "Herrn Grafen Carol Lehndorff" in Steinort (Kreis Rastenburg, Ostpreußen) gerichtet.



Wenn ich von einem Inlandsbrief bis 20g ausgehe, sollte das Porto 10 Pf. betragen.

Kann mir jemand diese "Unterfrankierung" erklären ? Eine "Potoermäßigung für Adlige" wird es ja wohl nicht geben.

Schönen Abend noch

Michael
 
stampmix Am: 03.01.2018 21:54:42 Gelesen: 26749# 30 @  
@ 10Parale [#28]

Auslandsdrucksache war mit 3 Rpf. unterfrankiert und wurde im Postamt mit den erforderlichen 2 Rpf. nachfrankiert. Diese wurden dem Absender berechnet.

@ sachsen-teufel [#29]

Das Porto für eine Inlandsdrucksache betrug 3 Pf.
 

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