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Thema: Briefe bestimmen: DDR
Das Thema hat 51 Beiträge:
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heide1 Am: 27.03.2011 19:54:02 Gelesen: 27721# 2 @  
@ Martinus [#3]

Moin,

das "rote Kreuz" war das übliche für EILBOTEN. Wann das mit dem Klebezettel EILBOTEN abgelöst wurde, weis ich nicht.

Hier hat der Absender wohl das Kreuz selbst gemalt - was ja richtig war, evtl. aber schon "veraltet". Der Postler hat dann eben den Klebezettel (neue Vorschrift) angebracht.

War das die Frage?

Gruß Jürgen
 
StefanW Am: 26.04.2013 19:19:52 Gelesen: 26472# 3 @  
DDR - H-Blatt 12 I C und 13 I C als R-Brief

Guten Tag,

ich habe vorhin in der elektronischen Bucht (ArtNr. 380625607776) einen R-Brief mit den H-Blättern 12 I C und 13 I C ersteigert. Meiner Meinung nach lese ich als Stempeldatum 23.11.71, wäre dann also ein FDC; leider hat der Brief ein paar Einschränkungen: Stempel nicht sauber abgeschlagen, Stempel nicht von den H-Blättern auf den Brief übergehend, nicht sehr sauber geöffnet.

Da ich mich mit Briefen nicht so genau auskenne, ergeben sich für mich ein paar Fragen:

1. Gibt es eine Möglichkeit, dass der Brief portorichtig frankiert und kein "Satzbrief" ist? Frankiert ist der Brief mit 1 Mark; R-Gebühr 0,50 Mark + Briefgebühr 0,20 Mark = 0,70 Mark?

2. Welche Bewandnis hat es mit dem R-Notzettel? Gab es für Zschopau keine "richtigen" R-Zettel?

3. Kann das Brief echt gelaufen sein? Rückseitig ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen.

Viele Grüße

Stefan
 
rostigeschiene (RIP) Am: 26.04.2013 19:35:53 Gelesen: 26465# 4 @  
Ein Bild des Beleges wäre nicht falsch.

Viele Grüße
Werner
 
StefanW Am: 26.04.2013 19:50:14 Gelesen: 26464# 5 @  
Ich stimme zu, dass ein Bild nicht schlecht wäre. Leider liegt mir der Brief noch nicht vor, daher kann ich diesen nicht scannen. Aber in der Artikelbeschreibung sind die Briefvorder- und rückseite abgebildet:

http://www.ebay.de/itm/380625607776.

Oder darf ich einfach die Bilder des Verkäufers hier einstellen?
 
Stefan Am: 26.04.2013 20:04:21 Gelesen: 26453# 6 @  
@ StefanW [#3]

1. Gibt es eine Möglichkeit, dass der Brief portorichtig frankiert und kein "Satzbrief" ist? Frankiert ist der Brief mit 1 Mark; R-Gebühr 0,50 Mark + Briefgebühr 0,20 Mark = 0,70 Mark?

Ab dem 01.07.1971 (bis 30.06.1990) galt für die Bundesrepublik nicht mehr der Inlands- sondern der Auslandstarif. Demnach waren 50 Pf für das Einschreiben und 35 Pf (Sendung bis 20g) Briefporto fällig. Eine Sendung bis 50g kostete bereits 80 Pf + Einschreibeporto. Ich gehe daher davon aus, dass es sich hier um einen überfrankierten Satzbrief handelt.

Gruß
Pete
 
drmoeller_neuss Am: 26.04.2013 22:22:34 Gelesen: 26418# 7 @  
@ StefanW [#3]

2. Welche Bewandnis hat es mit dem R-Notzettel? Gab es für Zschopau keine "richtigen" R-Zettel?

In Zschopau waren wohl die R-Zettel ausgegangen oder nicht rechtzeitig bestellt worden. In der DDR musste schon hin- und wieder einmal improvisiert werden. Dafür gab es Rollen mit Einschreibeklebezetteln ohne Ortsangabe. Die Ortsangabe wurde dann mit Gummistempel angebracht. Übrigens ist es auch im Westen vorgekommen, dass Einschreibe-Klebezettel per Gummistempel geändert wurden.

3. Kann das Brief echt gelaufen sein? Rückseitig ist kein Ankunftsstempel abgeschlagen.

Einschreibebriefe wurden zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mit einem Eingangsstempel versehen, nur noch Eil- und Wertbriefe.

In sofern ist alles in Ordnung. Der Beleg ist ein häufiger DDR-Sammlerbrief, wie man sie auch für 1 EUR in Belegekisten finden kann. Diese Methode der "Zufrankierung" war für DDR-Bürger die einzige Methode, um DDR-Briefmarken legal in das Ausland zu schicken. Der ausländische Tauschpartner, in diesem Fall in der BRD, hat sich mit Briefmarken, Kaffee, Schokolade oder anderen in der DDR gefragten Gütern revanchiert.
 
StefanW Am: 27.04.2013 06:53:49 Gelesen: 26399# 8 @  
Vielen Dank für die Klärung meiner Fragen!

@ drmoeller_neuss

Sollte es sich wirklich um einen FDC handeln, das Datum kann ich mir erst genau ansehen, wenn der Brief bei mir ist, sollte es dann tatsächlich ein Brief für die einfache Belegkiste sein? Schon FDCs mit den A-Varianten der H-Blätter sind zumindest im Michel etwas höher bewertet. Keine Sorge, ich glaube nicht, dass die Michel-Bewertungen eine genaue Aussage über den Handelswert geben.

Viele Grüße

Stefan
 
Stefan Am: 28.04.2013 18:57:32 Gelesen: 26330# 9 @  
@ StefanW [#8]

Schon FDCs mit den A-Varianten der Heftchen-Blätter sind zumindest im Michel etwas höher bewertet.

Meines Wissens nach gilt der Katalogwert für Belege im Michel für portogerechte Belege. Der hier besprochene Beleg ist allerdings leider überfrankiert [#6].

Gruß
Pete
 
StefanW Am: 29.04.2013 06:38:41 Gelesen: 26295# 10 @  
@ Pete

Guten Morgen,

wenn ich mich richtig erinnere (habe meinen Katalog im Moment nicht hier), gilt die Bewertung für FDCs, nicht für (portogerechte) Briefe. Und für FDCs gilt (ich habe den folgenden Auszug von der BPP-Seite (http://www.bpp.de):

FDC: Diese Abkürzung steht für den englischen Begriff "First Day Cover" und bedeutet korrekt übersetzt Ersttagsumschlag (umgangssprachlich Ersttagsbrief). Es kann sich dabei um einen Brief (siehe dort) oder ein philatelistisches Erzeugnis (siehe dort) handeln. Der FDC ist mit Briefmarken frankiert, die am ersten Tag ihrer Gültigkeit mit einem Tages-, Sonder- oder speziell dafür geschaffenen Ersttags-(Sonder-)Stempel entwertet wurden. Man unterscheidet zwischen von der Post oder einem zur Postdienstleistung autorisierten Herausgeber und privat hergestellten FDC´s. (Quelle: http://bpp.de/de/begriffe//#Philatelistische_Erzeugnisse)

Viele Grüße

Stefan
 
waarnstadt Am: 29.04.2013 08:22:58 Gelesen: 26281# 11 @  
@ StefanW [#10]

Ja, bei Ersttagsbelegen (FDC etc.) geht es vorrangig um das Ersttagsdatum der Ausgabe. Ob die Belege oder Karten postalisch befördert oder es Blankobelege ohne Anschrift sind, ist dabei egal.

Ein R-Brief dieser Art ist durchaus nicht häufig, gelaufene FDCs mit Heftchenblättern der DDR, insbesondere besseren (Durch-)Zähnungsvarianten, sind relativ selten!

Beste Grüße,

Torsten
 
StefanW Am: 30.04.2013 18:31:28 Gelesen: 26220# 12 @  
@ rostigeschiene [#4]

Anbei der Scan des Briefes aus der Artikelbeschreibung der Auktion (Erlaubnis des Verkäufers liegt mir vor).



Viele Grüße

Stefan
 
Georgius Am: 30.04.2013 20:25:42 Gelesen: 26190# 13 @  
Hallo Stefan,

augenscheinlich ist das ein FDC, der zwar leicht überfrankiert gelaufen ist, spielt hierbei aber keine Rolle. Im Michel 2011/2012 stehen die beiden Heftchenblätter unter FDC mit 16,00 und 40,00 = 56,00 Mi€.

Beste Sammlergrüße
Georgius
 
StefanW Am: 30.04.2013 22:59:19 Gelesen: 26170# 14 @  
@ Georgius [#13]

Die Preisangabe bezieht sich sicherlich auf die A-Variante. Hier liegt aber die C-Variante vor. Gibt es hierfür auch eine Preisangabe im Michel? Mein Michel-Spezial ist schon etwas älter (2007).

Viele Grüße

Stefan
 
Rainer HH Am: 30.04.2013 23:07:13 Gelesen: 26165# 15 @  
Auch in der Ausgabe 2012 ist für FDC lediglich der Preis der Variante A genannt.

Gruß Rainer
 
drmoeller_neuss Am: 01.05.2013 11:35:32 Gelesen: 26115# 16 @  
@ Georgius [#13]

Michel-Katalogpreise sind etwas für Reichrechner, vor allem, was das Sammelgebiet DDR anbelangt. Bei den gängigen Sammelgebieten wie DDR bilden sich auf ebay durchaus Marktpreise. Der Auktionspreis ist realistisch.

Wie ich bereits schon geschrieben habe, war die Zufrankierung der Neuausgaben am Erstausgabetag eine beliebte und häufig die einzige Methode für DDR-Bürger, um an begehrte Devisen zu kommen.

Ich möchte den Brief nicht schlecht machen, die Marken sind ordentlich gestempelt, und der provisorische Einschreibe-Klebezettel auch posthistorisch interessant. Aber man sollte sich nicht Illusionen hingeben, was den Handelswert eines solchen Beleges anbelangt. Leider schürt der Michel mit unrealistischen Katalogwerten solche Illusionen, insbesondere bei den Sammelgebieten Bund und Berlin und bei modernen FDCs.
 
StefanW Am: 01.05.2013 12:22:38 Gelesen: 26108# 17 @  
@ drmoeller_neuss [#16]

Ich kann in allen Punkten nur zustimmen. Für mich ist der Brief eine schöne Bereicherung meiner Sammlung. Ob der Preis, den ich bezahlt habe (1,50 Euro + Versand) ein realistischer Marktpreis ist? Darüber kann man diskutieren, muss man aber nicht. Für mich geht es um das Sammeln von Marken/Belegen und nicht um Werte. In diesem Fall denke ich dennoch, dass ich ein Schnäppchen gemacht habe, da schon die A-Variante meist höher bezahlt wird.
 
waarnstadt Am: 01.05.2013 14:30:29 Gelesen: 26090# 18 @  
@ StefanW [#17]

Der gezahlte Preis (1,50 Euro + Versand) ist nach meinen Erfahrungen als sehr günstig zu bezeichnen.

Es ist heutzutage ein leider sehr weit verbreitetes Problem, dass viele Sammler nicht mehr zwischen Wertvoll und Schrott, zwischen philatelistischer Standardware und postgeschichtlich wertvollem Objekt unterscheiden können. Eine unübersichtliche Sammellotkiste mit zusammengeschüttetem Schrott verkauft sich besser als ein postgeschichtlich rarer Beleg aus den letzten 25 Jahren. Traurig, aber wahr.

Mal ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wie viele Briefe (portogerechte und nicht portogerechte) mit Heftchenblattfrankatur Kontrollrat Heftchenblatt 123 sind ihnen bekannt? Damals keine weltbewegende Frankatur, man mußte nur darauf kommen und sie verwenden. Heute sind derartige Briefe praktisch kaum zu bekommen, man könnte mehr als den Michelwert bieten.

Wer als Belegesammler und Postgeschichtler den Spruch "Alles, was heute alt ist, war irgendwann mal neu, und was heute neu ist, wird in einigen Jahren auch alt sein!" beherzigt, der kann den gezeigten Beleg sicher richtig einordnen. Ausgefallene DDR-Frankaturen (Heftchenblätter, Druckdaten, Blockfrankaturen usw.) der 70er- und 80er-Jahre sind heute (noch !) oft günstig zu bekommen, das liegt aber mehr an der notorischen Mißachtung der wahren Seltenheit. Grundgedanke: Was nicht viel kostet, kann auch nichts sein! Erst wenn solche Belege, wie der gezeigte, 40 oder 80 € kosten, dann sind alle begeistert!

Beste Grüße,
Torsten
 
prefico74 Am: 24.09.2016 13:36:08 Gelesen: 23481# 19 @  
Hallo an alle FDC- Spezialisten,

bin hier bisher zu keiner Zuordnung dieses FDC´s der DDR 557/58 gekommen. In keinem DDR als auch Michelkatalog ist ein solcher Beleg zu finden!

mfg


 
HWS-NRW Am: 24.09.2016 13:40:42 Gelesen: 23477# 20 @  
@ prefico74 [#19]

Na, die beiden Marken kamen doch am gleichen Tag heraus und so fertigte der Sammler diesen FDC, der aber nur als "MeF" zu berechnen ist und somit nicht unbedingt zu den DDR-Seltenheiten gehört.

mit Sammlergruß
Werner
 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 13:45:06 Gelesen: 23477# 21 @  
@ prefico74 [#19]

In meinem MICHEL Deutschland 2013-2014 stehen beide FDC mit je 26,- Mi€ bewertet, ebenso im Spezial 2013. Dazu der Hinweis: kein amtlicher FDC.
 
prefico74 Am: 24.09.2016 14:26:01 Gelesen: 23460# 22 @  
Hallo HWS- NRW und csjc13187,

ich danke recht herzlich für Eure Antworten. Soweit ist mir Eure Ausführung der Katalogangaben auch bekannt und dass ein nichtamtlicher Brief katalogisiert ist!
Der themenbezogene und passende Zudruck auf diesen Beleg ist kein "Abziehbild" oder ein aufgestempelter bzw. "aufgerubbelter" Abklatsch.

Hier wurde maschinell im hochwertigen Buchdruck ein Klischee hergestellt, ein Schriftzug mit Lettern gesetzt und zweifarbig eine bestimmte Anzahl an Briefumschlägen bedruckt! Der Aufwand und die Qualität für die Herstellung eines solchen Beleges rentiert sich nur bei einer bestimmten Auflage und ist nicht in irgend einem Büro oder einer Privatwerkstatt entstanden. Schon gar nicht zu der damaligen Zeit, wo es an Material und Technik mangelte.

Ich gehe also davon aus, dass es noch einige weitere Exemplare geben muss!

Daher meine Bitte um etwaige Erkenntnisse.

Gruß


 
Christoph 1 Am: 24.09.2016 14:56:49 Gelesen: 23455# 23 @  
@ prefico74 [#22]

Zumindest wurde ein Exemplar dieses FDC, das Deinem weitgehend entspricht, im Oktober 2015 für 26,05 EUR + Versand bei ebay verkauft.

http://www.ebay.de/itm/DDR-Mi-557-558-Ersttagsbrief-FDC-/151834217428

Die Frage ist ja: Wer definiert eigentlich, was ein "amtlicher" und was ein "nicht-amtlicher" FDC ist?



eBay 151834217428
 
philapit Am: 24.09.2016 15:24:25 Gelesen: 23443# 24 @  
Hallo Sammlerfreund,

eine gute Hilfe ist immer der DDR Universalkatalog. Darin sind alle amtlichen FDC abgebildet. Es gab auch Umschläge mit dem Aufdruck Deutsche Post, um FDC herzustellen.

Mit freundlichem Gruß
Philapit
 
HWS-NRW Am: 24.09.2016 15:41:02 Gelesen: 23434# 25 @  
Als Briefefan kann ich nur noch meinen "Senf" dazugeben, das es ein "einfacher" FDC ist, der nicht gelaufen bzw. portogerecht ist und da frage ich mich schon, wer dafür 26 Euro hinlegt. Den findet man später dann mal in der großen Sammelkiste für ein-zwei Euro wieder, so groß ist der Markt für derartiges Material gewiß nicht.

mit Sammlergruß
Werner
 
lueckel2010 Am: 24.09.2016 17:02:05 Gelesen: 23406# 26 @  
@ csjc13187 [#23]

Die philatelistische Definition "amtliche FDC" ergibt sich aus den Anmerkungen hinter den Mi.-Nr. 904, 1121 und 1125 (DDR). Nachzulesen im Michel Deutschland-Spezial 2016, Band 2.

Auch andere Postverwaltungen/ -dienste (z. B. Berlin) haben amtliche FDC-Umschläge herausgegeben.

"lueckel2010"
 

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