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Thema: Meine Sammlung Overland Mail Baghdad-Haifa
Das Thema hat 201 Beiträge:
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22028 Am: 14.01.2021 19:44:28 Gelesen: 27334# 77 @  
@ rudi63 [#76]

Warum ein Böhmen und Mähren - Mitläufer ?
 
rudi63 Am: 14.01.2021 20:07:22 Gelesen: 27326# 78 @  
@ 22028 [#77]

Die (Rest)Tschechoslowakei wurde am 15.03.1939 von der Wehrmacht besetzt, das Protektorat Böhmen und Mähren wurde ausgerufen, deshalb auch der Devisenkontrollstempel.

Die tschechoslowakischen Marken blieben bis 15.12.1939 gültig, die 1 K Marke Masaryk (Mi. A1 oder 406) wurde erst am 13.04.1939 verausgabt, trägt aber noch die alte Landesbezeichnung.

Dein Brief dürfte eine Rarität sein.
 
22028 Am: 14.01.2021 21:12:36 Gelesen: 27306# 79 @  
@ rudi63 [#78]

Danke, diese Feinheiten beachte / bemerkte ich nicht.
 
Gerhard Am: 15.01.2021 08:14:18 Gelesen: 27261# 80 @  
@ rudi63 [#78]

trägt aber noch die alte Landesbezeichnung

Aber jetzt mit Bindestrich, das gab es vorher nicht.

MphG
Gerhard
 
22028 Am: 15.02.2021 20:04:19 Gelesen: 26706# 81 @  
Aber, noch rechtzeitig vor meinem Unfall heute morgen habe ich bei Delcampe das Stück geschossen.

Irak 1926, Brief aus Bagdad von Abraham Haim an Filterie De Mol Ninove, Belgien mit dem seltenen Leitwegstempel" Per Overland Mail Bagdad - Haifa", Type HS-32, der 4. bekannte Brief mit dieser Type:


 
22028 Am: 19.06.2021 18:28:44 Gelesen: 24955# 82 @  
Ich frage mich immer, warum bekannte, um nicht zu sagen berühmte, Philatelisten sich nie melden wenn in Ihren Sammlungen Stücke sind die nicht in den betreffenden Katalogen oder Handbüchern aufgeführt sind.

So etwas passierte auch mit der Persien-Sammlung von Joe Youssefi, die von David Feldman versteigert wurde. Die Auktion des zweite Teils war heute.





Dort konnte ich das gezeigte Stück ersteigern, einen bisher nicht verzeichneten Vordruck-Umschlag für die Verwendung von Post, die mit der Overland Mail Baghdad-Haifa befördert wurde.

Dieser Umschlag ist nun auf meiner aktuellen Website mit der Nummer IE-NL10 verzeichnet.

https://fuchs-online.com/overlandmail/
 
22028 Am: 20.07.2021 20:25:59 Gelesen: 24447# 83 @  
Deswegen liebe ich ebay.

Dieses nette Teil habe ich heute über einen Bekannten in England kaufen lassen da der Verkäufer nicht nach EU/Deutschland liefert. Der Bekannte leitet den Brief dann nach Erhalt weiter an mich.

Diese Type von Vordruckumschlag ist mir schon seit 3 Jahren bekannt, damals war einer bei Gärtner in der Auktion, der war aber schlecht beschrieben so dass ich ihn nicht im Katalog fand, weiss aber wer ihn hat. Aber, dieser Umschlag hat den Overland Mail Eindruck komplett, der andere Bekannte hat ihn teilweise überdeckt. Und für die Forschung um den Eindruck zu vermessen brauche ich die Stücke halt frei sichtbar.

OK, der andere Bekannte ist etwas schöner, dafür war der hier aber um den Faktor 10 billiger [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/07/07-3_imprinted_envelopes.htm#IE-N03a
 
22028 Am: 25.08.2021 19:34:58 Gelesen: 23751# 84 @  
Von diesem Leitwegstempel der Type HS-54 war laut Literatur nur ein Beleg bekannt. Nach 20-25 Jahren waren nun plötzlich 2 Briefe innerhalb von 2 Wochen von 2 verschiedenen Verkäufern, noch dazu bei zwei verschiedenen Online Auktionshäusern angeboten, beide Briefe sind vom gleichen Absender am gleichen Tag an den gleichen Empfänger abgesandt und sind von einem früheren Datum als der Literaturbekannte Beleg.

Da konnte ich bei beiden Belegen halt nicht widerstehen! Nun müssen bie Belege nur noch bei mir ankommen.

https://fuchs-online.com/overlandmail/Index.htm
https://fuchs-online.com/overlandmail/content/03/03-3_Route_Instruction_Handstamps.htm#HS-54_(1)
https://fuchs-online.com/overlandmail/content/03/03-3_Route_Instruction_Handstamps.htm#HS-54_(2)




 
22028 Am: 04.10.2021 09:02:01 Gelesen: 23251# 85 @  
Gestern Abend noch geschossen, leider war ich nicht der einzige, der den Brief sah und daran Interesse hatte.

Ein Brief mit einem bisher nicht bekannten Leitwegaufkleber für die Overland Mail Baghdad-Haifa. Während ich in den vergangenen Jahren recht viele vorher unbekannte Leitwegstempel entdecken konnte, sind von den Aufklebern in den vergangenen 30 Jahren nur sehr wenige neue entdeckt worden.

Nun bei mir als L-N03 gelistet.


 
Lars Boettger Am: 05.12.2021 10:36:38 Gelesen: 22329# 86 @  
Hallo Rainer,

in der November-Ausgabe des "American Philatelist" ist ein Artikel über "Airmail Etiquettes", Verfasser Arthur H. Groten, M.D. In dem Artikel wurde der Beleg im Anhang gezeigt und beschrieben:

"The reason for two different route labels on this cover is that it was originally to go by air [...] but missed the flight and was sent instead by Nairn Overland service. The rate was the same, 3 annas (postage) plus 3a for the air or overland fee. [...]"

Beste Grüße!

Lars


 
22028 Am: 05.12.2021 10:58:25 Gelesen: 22313# 87 @  
@ Lars Boettger [#86]

Lars,

Art Groten, der hatte 1974 schon mal einen Artikel zur Overland Mail im American Philatelist veröffentlicht, dessen Sammlung wurde vor Jahren verkauft, einiges davon habe ich mittlerweile in meiner Sammlung.

Das was er damals (auch in seinem Exponat, und ich habe die alten Texte und teilweise auch Bilder, schrieb musste ich leider schon des Öfteren widerlegen bzw. korrigieren. Auch gefallen mir persönlich diese Briefe mit Luftpost und Overland Mail Aufkleber nicht. Es ist zu einfach einen Overland Mai Aufkleber, abgelöst von einem defekten Overland Mail Brief, anzubringen.

Allerdings, der gezeigte Brief ist gestempelt 30.03.1926, das war ein Dienstag. Die Overland Mail ging Donnerstags ab, das könnte hinkommen, auch wenn der Brief aus Basrah (Im Süden des Landes, ca. 500 Km nach Baghdad), trotzdem, auch müsste man mal nachsehen wann die Luftpost ab Baghdad abging.

Es gab für solche Fälle wo die Luftpost nicht mehr erreicht wurde einen speziellen Handstempel, der ist aber SEHR selten. In meinem Bilderarchiv habe ich 4 solcher Briefe, zwei davon auch als Original auch in meiner Sammlung [1].



[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/content/04/04_rerouting_receiving_handstamps.htm
 
22028 Am: 11.12.2021 17:45:36 Gelesen: 22087# 88 @  
Nach langer Zeit konnte ich wieder eine Lücke der Overland Mail im Zusammenhang mit Syrien/Libanon schließen. Ich konnte da 8 Portoperioden finden in welcher die Overland Mail in Benutzung war und es Zuschläge gab, herausfinden wobei ich noch lange nicht alle Portoperioden/Zuschläge belegen kann.

Heute war es nun soweit, und ich konnte 2 Belege der 7. Gebührenperiode welche vom 11.10.1926 - 14.03.1927 gültig war, erwerben.

Der erste Beleg ich ein Brief vom 24.11.1926 der 1. Gewichtsstufe
Porto bis 20 Gramm 7,5 P
Overland Mail Zuschlag je 20 Gramm 6 P
Gesamt: 13,50 Piaster



der andere ein Brief vom 20.12.1926 der 4. Gewichtsstufe.
Porto bis 20 Gramm 7,5 P
Porto je zusätzliche 3 x 20 Gramm 4,5 P x 3 = 13,5 P
Overland Mail Zuschlag 4 x je 20 Gramm 6 P x 4 = 24 P.
Gesamt: 45 Piaster


 
22028 Am: 12.12.2021 17:33:08 Gelesen: 22037# 89 @  
Hier ein postgeschichtliches Sahnestückchen

Beirut / Libanon über die Overland Mail nach Baghdad und dann weiter nach Saudi-Arabien. Päckchenfrankatur einer Sendung mit Fotomaterial, das am 3.5.1935 per Overland Mail von Beirut aus an Herrn Thomas W. Koch, den Chefgeologen von Casoc (California & Arabia Standard Oil Co.) in Jubail in der saudischen Region Al Hasa, geschickt wurde.

Das Päckchen wurde per Overland Mail von Beirut nach Baghdad gesandt, dann der Irakischen Post übergeben welche es über die normale Postroute nach Basrah und dann per (Post)schiff nach Bahrain weiterleitete.

In Bahrain wurde am 1.7.1933 ein Transitpostamt der Britisch-Indische Postverwaltung eröffnet, um den Postdienst in die saudische Region Al Hasa (am Persischen Golf), wo Erdöl gesucht wurde, aufzunehmen. Von Bahrain ging dazu ein Dampfschiff nach Saudi-Arabien ab.

Frankatur mit einem Gesamtporto von 22,50 Piaster, was einem Porto von 15 P für kleine Pakete bis 250 Gramm entspricht, und 7,50 P für Einschreiben. Rückseitig mit Basra-Transitstempel, aufgegeben vom am 6.5.1935.

Luftpost über Bahrain in die genannte Region von Saudi-Arabien gibt es einige (auch einen Interessanten Artikel), aber dieser Weg über die Overland Mail ist bis heute einmalig.

Ich zeige auch ein Bild der postalischen Ankündigung der Strecke von Bahrain nach Saudi Arabien.




 
22028 Am: 16.12.2021 19:33:44 Gelesen: 21957# 90 @  
Und wieder eine weitere Lücke in meiner Overland Mail Baghdad-Haifa Sammlung geschlossen.

Mir ist seit einigen Jahren bekannt, dass auch die Österreichische Post Portozuschläge für die Overland Mail Baghdad-Haifa eingeführt hatte, jedoch war kein Beleg bekannt.

Im "Post- und Telegraphenregulierungsblatt" (PTVBl) Nr. 35/1925" gab die Österreichische Post die Bestimmungen für die Post nach Mesopotamien (Irak mit Bagdad, Basra und Kuwait) und Persien im Kraftwagenverkehr Damaskus-Bagdad bekannt und erhob ab 1. Juni 1925 einen Zuschlag von 20 Groschen je 20 Gramm und 20 Groschen je Postkarte.

Der Zuschlag wurde durch den Erlass Nr. 82 im PTVBl Nr. 35/1929 mit Wirkung vom 1. Januar 1930 abgeschafft, gleichzeitig entfiel auch die Anbringung des Leitwegvermerkes "Service Extraordinaire Beyrouth-Bagdad".

Der bisher zu entrichtende Zuschlag für die Beförderung von Briefsendungen nach Irak und Persien durch den Kraftfahrdienst Damaskus-Baghdad wird mit Wirkung vom 1. Januar 1930 abgeschafft.

Gleichzeitig wird verfügt, dass von diesem Zeitpunkt an alle Briefsendungen im Verkehr nach den genannten Gebieten über Damaskus-Bagdad durch diesen Kraftfahrdienst befördert werden, es sei denn, dass die Ableitung über Britisch-Indien oder Russland in einzelne Gebiete Persiens günstiger ist und der Absender durch einen auf dem Brief angebrachten Leitvermerk ausdrücklich einen anderen Weg verlangt. Es ist also nicht mehr notwendig, den gewünschten Leitweg über Damaskus-Bagdad auf dem Brief zu vermerken.

Heute konnte ich diese Postkarte von Wien (datiert 2. August 1934) über Bagdad (9. August 1934) nach Najaf / Irak (10. August 1934) sichern, Ankunftsstempel auf der Rückseite der Karte. Posttarif von 35 Groschen, der Tarif für eine Landpostkarte ins "übrige" Ausland ab 1. Mai 1934. Die Laufzeit beträgt nur 7 Tage, was beweist, dass die Karte mit der Overland Mail nach Bagdad befördert wurde, da die Seepost (über Basrah) viel länger gedauert hätte und die Luftpost teurer gewesen wäre, was auch die Kennzeichnung mit dem Luftpoststempel erforderlich gemacht hätte.

Die ist die bis heute einzige bekannte Postsendung aus Österreich in den Irak, die mit der Overland Mail befördert wurde.

Das Bild sieht aus, als wäre es mit einer Kamera statt mit einem Scanner aufgenommen worden, daher sieht die Karte nicht richtig rechteckig aus.


 
Baber Am: 16.12.2021 21:12:28 Gelesen: 21942# 91 @  
@ 22028 [#90]

Hallo Rainer,

gratulieren zu Deinen erfolgreichen Erwerbungen in letzter Zeit. Zu diesem Beleg habe ich eine Frage. Wurde er Dir als Overland Mail Beleg angeboten oder als ganz normale Auslandspostkarte und nur Du hast aus der Frankatur und der Postlaufzeit geschlossen, dass es ein Belege sein muss, der mit der mit der Overland Mail befördert wurde. Auf dem Beleg selbst ist ja kein Hinweis auf diese Beförderung zu sehen.

Gruß
Bernd
 
22028 Am: 16.12.2021 21:25:12 Gelesen: 21937# 92 @  
@ Baber [#91]

Der Brief wurde angeboten als "1934 Vienna Austria Postal Stationery Postcard cover To Najaf Iraq" und nur über das kurzfristige studieren der Portostufen mit Hilfe einiger Sammlerkollegen sowie der Laufzeit konnte ich feststellen dass der Brief nur mit der Overland Mail befördert worden sein.

Leitweg war zu der Zeit, siehe die Meldung der Österreichischen Post, keiner mehr notwendig.

Und, Danke zur Gratulation zu meinen Neuerwerbungen, hoffe die wichtigen Stücke treffen noch rechtzeitig ein dass ich sie ins Exponat für London 2022 einarbeiten kann.
 
22028 Am: 04.01.2022 15:13:12 Gelesen: 21554# 93 @  
Nun, nach fast 4 Wochen Postlaufzeit aus den USA kam die Karte endlich an und dafür noch US-$ 18,95 Porto bezahlt.


 
22028 Am: 07.01.2022 19:22:26 Gelesen: 21455# 94 @  
Eine weitere Forschungslücke ist geschlossen, endlich konnte ich die Overland Mail Zuschläge der Belgischen Post entdecken. Eigentlich habe ich sie nicht entdeckt, sie sind bereits im Belgien Airmail Handbook von E.M. Deneumostier erwähnt. Aber es scheint, dass ihre Relevanz zu dieser Zeit nicht beachtet wurde.

Interessant ist auch, dass die belgische Post sich bereits bei der britischen Post über die Nutzung der Overland Mail erkundigte, und anstatt eigene Zuschläge zu erheben, fragte sie bei der britischen Post an, ob ihre Kunden den Zuschlag im Voraus bezahlen könnten, indem sie britische Briefmarken auf den jeweiligen Belegen anbringen. Der Link zu dieser interessanten Korrespondenz befindet sich auf der Belgien-Seite auf meiner Home Page [1].

Besonderer Dank an das Philaseiten Mitglied BeNeLuxFux der mir auf Grund meiner Nachfrage hier nach Belgischen Luftpostportie hier Scans aus dem genannten Handbuch sandte und ich in diesem die Vorschriften und Portostufen fand.

[1] https://fuchs-online.com/overlandmail/Index.htm
 
22028 Am: 09.01.2022 01:54:29 Gelesen: 21362# 95 @  
Dieser Brief den ich heute ersteigerte war der Grund warum ich hier fragte ob und wie lange Belgien Luftpostzuschläge hatte. Mir wurde bestätigt dass dies, abhängig von der Destination, bis 1986 der Fall war und der Brief korrekt für einen Brief auf dem Landwege befördert frankiert ist.

In dem Fall ein Normalbrief der ersten Gewichtsstufe bis 20 Gramm von Charleroi (6. April 1939) über Bagdad und Maqil (Durchgangsstempel 16. April 1929 und 17. April 1939 auf der Rückseite) nach Basra / Irak (17. April 1939). Portostufe 1,75 Fr.

Die Laufzeit von 10 Tagen bis Baghdad bzw. 11 Tage bis Basra zeigt dass der Brief auf dem Landweg mit der Overland Mail befördert wurde. Laufzeit mit den Schiff nach Basra wäre viel länger gewesen, auch wäre dann kein Durchgangsstempel von Baghdad auf den Brief gekommen, und Luftpost wäre teurer gewesen.

Ein Brief aus der Zeit als es Portozuschläge und die Pflicht zur Anbringung der Leitweganweisung wäre besser, aber ein Anfang ist gemacht, die Suche geht weiter.


 
22028 Am: 16.01.2022 17:48:12 Gelesen: 21107# 96 @  
Gestern Abend aus derselben Quelle zwei weitere Belgien Briefe in den Irak "geschossen", gemäß Laufzeit und Durchgangsstempel wieder "durch die Wüste" transportiert und für je $ 5-6 nehme ich die gerne.




 
22028 Am: 30.01.2022 19:32:20 Gelesen: 20854# 97 @  
Heute wieder etwas nettes geschossen das mich wieder einige Zeit beschäftigen wird.

Ein Overland Mail via Damas(cus) Brief vom 2. December 1930 von Arisaig / Inverness-Shire, Scotland nach Irak, dort weitergeleitet nach Amman Jordanien (damals Trans-Jordan genannt) und dann weiter nach Haifa, Palästina, c/o Nairn Eastern Transport Company. Diese Firma hatte damals die Overland Mail befördert und war in den 1930er Jahren auch für die Englische Firma Rendel, Palmer & Tritton als Transportfirma für deren Survey für eine damals geplante Baghdad-Haifa Eisenbahn tätig.




 
22028 Am: 07.03.2022 18:05:37 Gelesen: 20166# 98 @  
Ein neuer Beleg für meine Overland Mail Baghdad-Haifa Sammlung und vielleicht für mein Exponat.

Basra, Irak, 3. November 1925, Overland Mail Bagdad-Haifa nach Vaduz / Liechtenstein. Ehrlich gesagt, nach fast 40 Jahren Interesse an der Postgeschichte des Irak, habe ich noch nie einen Brief aus dieser Zeit vom Irak nach Liechtenstein gesehen.

Der Leitwegvermerk scheint auch von einem bisher nicht erfassten Typ zu sein, Details folgen zu gegebener Zeit.

Das Rückseitige Porto von 1R 2 A (=18 Anna) bezieht sich auf einen Overland Mail Brief der 3. Gewichtsstufe (41-60 Gramm), Portozusammensetzung also:

Porto 3 A + 2 x 1 ½ A = 6 A.
Einschreiben 3 A
Overland Mail Zuschlag 9 A (3 x 3 A)
Insgesamt 18 A.

Es gibt eine handschriftliche Notiz 231 ½ auf der Vorderseite, die vom Auktionator als Gewicht (23,5 Gramm) erklärt wurde, dies ist nicht korrekt, die 231 ist die Einschreibnummer die mit der Nummer des R-Zettels identisch ist, eine übliche Prozedur der Wiederholung der Nummer des R-Zettels auch in Handschrift auf dem Brief. Wahrscheinlich um die Nummer für den Fall festzuhalten dass der R-Zettel beim Transport verloren geht.

Die handschriftliche Notiz 1 / 2 unterhalb der Handschrift 231 kann ich mir allerdings nicht erklären.

Während ein Juror auf einer FIP-Ausstellung vielleicht nichts Besonderes an diesem Umschlag sieht, sogar die Größe des Umschlags macht es notwendig, nur diesen Umschlag auf dem Blatt zu zeigen und eventuell leeren Platz auf dem Blatt zu lassen, ist es für mich ein wichtiger Bref.

Das Nonplusultra wäre natürlich ein Umschlag, der VON Liechtenstein in den Irak geschickt wurde, befördert von der Overland Mail von Haifa nach Bagdad.

Es ist wichtig zu wissen, dass Liechtenstein ab 1923 zwar eine unabhängige Postverwaltung mit eigenen Briefmarken, aber keinen eigenen Postverordnungen war. Ab 1923 wurden die Vorschriften der Schweizer Post von der liechtensteinischen Post angewandt, d.h. theoretisch kann es Belege aus Liechtenstein geben, die mit liechtensteinischen Briefmarken frankiert sind und für deren Beförderung mit der Overland Mail von Haifa nach Bagdad die Zuschläge nach den Schweizer Vorschriften korrekt bezahlt wurden. OK, ein Traum kostet nichts, aber die Jagd ist eröffnet !


 
ligneN Am: 07.03.2022 18:28:10 Gelesen: 20158# 99 @  
Ein toller Brief. Und Bankkorrespondenz, 100% Bedarf. Gratulation.
 
ChristianSperber Am: 07.03.2022 22:28:38 Gelesen: 20121# 100 @  
@ 22028 [#98]

1-2 würde ich als 1 Rupie, 2 Annas interpretieren.

Ich finde es aber etwas ungewöhnlich, dass die Angabe unter der R-Nummer erfolgt ist.
 
Baber Am: 08.03.2022 19:40:39 Gelesen: 20063# 101 @  
@ 22028 [#98]

Hallo Rainer,

auf diesem sehr speziellen Gebiet machst Du immer wieder tolle Entdeckungen. Bei diesem Brief von 1925 an eine Liechtensteiner Bank ist besonders zu bemerken, dass scheinbar damals schon die Liechtensteiner Banken eine weltweite Rolle spielten, obwohl Liechtenstein bis nach dem 2. Weltkrieg eigentlich ein armes Agrarland war und der Fürst erst 1938 aus Wien nach Vaduz übersiedelte.

Gruß
Bernd
 

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