Thema: Bund Markenheftchen: Fluoreszenz schwer erkennbar
Laudano Am: 14.02.2023 16:38:37 Gelesen: 663# 1 @  
Hallo Gemeinde,

ich bin immer noch dabei, die Briefmarkenalben meiner verstorbenen Schwiegereltern zu sichten.

Dabei bin ich auf die selbstklebende Marke Bund MiNr. 2379 in postfrischer und gestempelter Version gestoßen, deren fluoreszierende Trägerfolie eindeutig zu erkennen ist, die Marke selbst sich aber nicht eindeutig als fluoreszierend (oder eben nicht) bestimmen lässt. Erschwerend kommt hinzu, dass ich leider nur über eine UV-Taschenlampe verfüge. Vielleicht sollte ich doch etwas mehr investieren.

Das besondere Problem dabei ist der Umstand, dass es nahezu alle selbstklebenden Marken auf fluoreszierendem Träger gibt (oder eben nicht), die Marke selbst fluoresziert (oder eben nicht) und dabei sämtliche Kombinationsmöglichkeiten auftreten.

Bei der erwähnten Marke wird im Michel-Spezial explizit darauf hingewiesen, dass diese als nicht-fluoreszierend existiert und nur die Trägerfolie Fluoreszenz aufweist. Bei 150.- Euro Katalognotierung wäre eine zutreffende Identifikation natürlich wünschenswert.

Ich habe drei Fotos beigefügt und hoffe, dass diese zur Klärung beitragen können.

Gruß
Harry


 
Journalist Am: 14.02.2023 18:02:06 Gelesen: 641# 2 @  
@ Laudano [#1]

Hallo Harry,

ich habe gerade mal in meinen Spezialkatalog von 2017 geschaut bei der von dir angegebenen Nummer 2379 - dort ist bei mir nichts bezüglich der Trägerfolie Fluoreszenz zu finden und ich sehe hier auch keine 150 Euro als Katalognotierung ?

Aus welchen Jahr stammen denn deine Daten ?

Denn mich interessiert hier, was an der betreffenden Stelle genau in Michel steht.

Es gibt nämlich auch bei anderen Marken bezüglich der Fluoreszenz Merkwürdigkeiten, die ich derzeit noch nicht richtig deuten kann.

Schon jetzt vielen Dank für die Antwort, hilfreich wäre hier eventuell ein Teilscan dieses Michelteils - danke.

Viele Grüße Jürgen
 
Laudano Am: 14.02.2023 19:50:27 Gelesen: 611# 3 @  
@ Journalist [#2]

Hallo, Jürgen,

die Daten stammen aus dem Mi-Spezial 2022, Foto anbei. Ich hoffe, wir können etwas Klarheit in die Angelegenheit bringen. Ansonsten würde ich die Marken auch zur Prüfung vorlegen. Wäre nur schade ums Geld, wenn sie doch leuchten.

Gruß Harry


 
Journalist Am: 14.02.2023 20:37:17 Gelesen: 602# 4 @  
@ Laudano [#3]

Hallo Harry,

danke für die schnelle Antwort - ja es geht hier scheinbar um eine Fehlproduktion einiger Folienblätter - dies war in meinem Katalog damals indirekt hinten bei den MH beschrieben - damals noch mit circa 300 Euro.

Dies wurde damals folgendermaßen beschrieben: Marken-Druck auf der Deckelseite (Marken ohne Fluoreszenz, Deckel fluoreszierend)

Das Papier wurde hier scheinbar falsch rum bedruckt. Dies müsste man eventuell auch an der Papieroberfläche her erkennen, denn ich vermute mal, das die Rückseite, die hier irrtümlich bedruckt wurde nicht genauso aussah oder aussieht, wie die Markenseite selbst ?

Ich selbst arbeite auch nur mit einer Art Taschenlampe, die reicht in der Regel aber aus.

Bezüglich gestempelter Marken gibt es sowieso aus meiner Sicht teils merkwürdig große Unterschiede, wenn man diese unter UV betrachtet - ob dies am Ablöseprozeß lag oder liegt oder andere Ursachen hat, kann ich zur Zeit nicht genau sagen.

Eine Prüfung würde ich hier nicht so schnell veranlassen, eventuell würde ich mal mit der Arge Markenheftchen AKMH Verbindung aufnehmen und mich hier kundig machen.

Viele Grüße Jürgen
 
Laudano Am: 15.02.2023 08:31:07 Gelesen: 573# 5 @  
@ Journalist [#4]

Guten Morgen, Jürgen,

wenn ich das richtig verstanden habe, werden selbstklebende Briefmarken nach der Herstellung des entsprechenden Markenheftchens noch mit einer transparenten Fluoreszenz-Farbe bedruckt. Offenbar kann dieser nachträgliche Aufdruck auch irrtümlich auf die "Rückseite" der Marke, also auf die 4. Deckelseite erfolgen. Hierbei ergibt sich für mich die Frage, warum dann im Falle der Nr. 2379 auch die Deckelseite 3, also die eigentliche Trägerfolie, ebenfalls fluoresziert. Oder mache ich hier einen Denkfehler? Im Falle meiner Marken 2379 fluoreszieren jedenfalls beide Seiten (3 und 4).

Das Markenheftchen 53 mit der Marke 2379 wird mit 3000.- Euro (kursiv) katalogisiert, ebenso wie auch andere MH, z. B. MiNr. 54, 55 und 49 sogar mit 6000.- Euro. Merkwürdig ist dabei, dass der Druck auf die Deckelseite bei den jeweiligen Einzelmarken nicht ausdrücklich erwähnt wird und demzufolge auch kein erhöhter Wert vorzuliegen scheint.

In jedem Falle bin ich erstaunt darüber, dass der "Irrtum" des Bedruckens auf die falsche Seite wohl recht häufig aufzutreten scheint.
 
Laudano Am: 15.02.2023 12:24:19 Gelesen: 548# 6 @  
@ Journalist [#4]

Hallo, ich bin's noch einmal.

Nachdem ich vorhin im Nachlass noch ein (leider) unvollständiges MH 49 mit der Marke 2277 entdeckt habe, wird die Sache immer mysteriöser:

Das MH weist eine fluoreszierende Deckelseite und "leuchtende" Trägerfolie auf, die Marke selbst offenbar nicht. Im Michel steht unter MH 49 F: "Druck auf der Deckelseite... 6000 Euro".

Was könnte denn nun mit "Druck" gemeint sein? Der Druck des eigentlichen Markenmotivs, so dass sich auf der Trägerfolie lediglich das unbedruckte selbstklebende und gezähnte Papier befände? Oder doch "nur" das Aufbringen einer transparenten fluoreszierenden Farbe?

Vielleicht hat auch jemand anderes noch DEN entscheidenden Hinweis für uns.

Gruß Harry
 
Steven Am: 15.02.2023 20:14:09 Gelesen: 492# 7 @  
@ Laudano [#5]
@ Journalist [#4]

Hallo Harry und Jürgen,

ich möchte gerne Infos zu diesem Thema beitragen, bin aber kein Spezialist für MH. Für die unterschiedlichen Fluoreszenzen (starke/schwache, alte und neue Fluoreszen bei B&S,... Melierfasern usw.) ist eine Leistungsstarke Lampe von Vorteil, weil man Unterschiede besser erkennt. Ich verwende eine 220V 11 Watt. Das Arbeiten mit UV Lampen ist für die Augen sehr schädlich, deshalb unbedingt persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen, wichtig UV Schutzbrille.

Mein Tipp an Harry:

Vergleiche Deine Marke (Mi. 2379 MH 53 eigentlich fluoreszierend) mit 4-5 Marken aus einem MH selbstklebend die nicht fluoreszierend sind (z.B. Mi.2112, 2113, 2204, 2205), dann sieht man den Unterschied am besten.

Bei eBay wird eine Mi. Nr. 2379 FII mit Attest angeboten (s. Attest-Text) [1], vielleicht hilft das weiter.

Ich wünsche weiter viel Erfolg.

Gruß
Steven



[1] https://www.ebay.de/itm/155379564382
 
Laudano Am: 16.02.2023 17:45:11 Gelesen: 457# 8 @  
@ Steven [#7]

Hallo Steven,

dank deines hilfreichen Tipps habe ich die Mi 2379 mit den von dir vorgeschlagenen Marken verglichen und bin überzeugt davon, dass es sich bei meiner Marke um die Mi 2379 F II handelt.

Nun wird's aber noch rätselhafter: Lt. Michel-Spezial zu 2379 soll die Trägerfolie/Rückseite der Marke fluoreszieren und die Marke selbst nicht. Dies trifft aus meiner Sicht beides zu.

Lege ich aber den Schlegel-Befund zugrunde, müsste sich das Markenbild auf der Deckelseite befinden. Dies ist jedoch nicht der Fall, wie man hier unschwer erkennen kann:



Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich gerade vor meinem eigenen geistigen Hohlraum stehe. Denn die zum Vergleich herangezogenen Mi2204/2205 (und andere MH-Marken auch) weisen die gleichen Eigenschaften auf, wie meine 2379: Marke ohne, Rückseite (Deckel) mit Fluoreszenz. Wäre denn die "richtige" Version eine fluoreszierende Marke und eine "normale" Deckelseite?

Bin übrigens voraussichtlich morgen bei Schlegel und werde dann berichten.

Gruß
Harry
 
Laudano Am: 17.02.2023 13:07:11 Gelesen: 402# 9 @  
@ Steven [#7]
@ Journalist [#4]

Hallo, ihr zwei,

komme gerade von H.D. Schlegel und musste leider zur Kenntnis nehmen, dass meine Mi2379 fluoresziert wie verrückt. Vielleicht sollte ich doch etwas mehr in eine vernünftige UV-Lampe investieren.

Jedenfalls danke ich euch beiden herzlich für eure Hilfe.

Gruß aus Berlin
Harry