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Thema: Philatelie: Was ist in 100 - 200 Jahren wertvoll oder rar ?
Das Thema hat 33 Beiträge:
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10Parale Am: 01.07.2023 21:18:23 Gelesen: 3617# 9 @  
@ bovi11 [#8]

...und in 200 Jahren eventuell wertvoll.

Dahin geht meine Fragestellung.
 
Baber Am: 02.07.2023 10:52:50 Gelesen: 3508# 10 @  
@ 10Parale [#9]

Hallo Parale,

Das kann man schlecht vorraussagen. Falls es in 100 Jahren noch Briefmarkensmamler gibt, kann man nur von der Vergangenheit auf die Zukunft schließen. Alles was wir in unserer Jungend nicht aufgehoben haben, wird jetzt gesucht. Haben wir damals als Kinder Briefe mit schönen Frankaturen bekommen, haben wir die Marken ausgeschnitten, abgelöst und freudig ins Album gesteckt.

Heute ärgern wir uns, dass wir nicht die Belege mit besonderen Versendungsformen als ganzes aufgehoben haben. Diese werden jetzt gesucht. Die losen gestempelten Marken hat jeder und man kann sie nur noch zu einem Spottpreis verwerten wenn überhaupt.

Gruß
Bernd
 
Heinrich3 Am: 02.07.2023 11:34:32 Gelesen: 3488# 11 @  
@ 10Parale [#9]

Mir geht diese Frage auch schon länger im Kopf herum. Wenn ich die Welt heute ansehe und besonders die Herren am Regierungssteuer in Persien, China, Rußland, Türkei und vielen afrikanischen Ländern sowie in den USA (Trump), dann vermute ich, daß es evtl. wieder eine Post wie vor 1800 (jede Nachricht wird von mindestens 1 Geheimdienst gelesen) geben wird und keiner wird sich vorstellen können, daß wir schon Briefmarken abschaffen konnten.

Also: Alles was aus den Verwüstungen noch gerettet werden konnte, wird auf Verwendbarkeit im Alltag gprüft. Briefumschläge und Briefmarken fallen nicht darunter, weil sie aus einer Zeit stammen, die aus ideologischer Sicht die entsetzliche Zeit des Kapitalismus genannt und verteufelt werden wird. Viele Dinge werden dann öffentlich verbrannt und wenige in geheimen Museen aufbewahrt werden, bis diese auch vernichtet werden beim nächsten Konflikt.

Tut mir leid für die düstere Prognose

Heinrich
 
10Parale Am: 02.07.2023 19:10:00 Gelesen: 3394# 12 @  
@ Baber [#10]

" Das kann man schlecht vorraussagen. Falls es in 100 Jahren noch Briefmarkensammler gibt...."

Ich bin überzeugt, dass es in 100 oder 200 Jahren noch genügend Briefmarkensammler geben wird, die sich am Hobby erfreuen und die Wertschätzung weitergeben. In den 1970-er Jahren spielte ich mit meinem Bruder sehr oft mit Matchbox-Autos. Man konnte sie überall, - sogar auf dem kleinsten Dorf -, beim Gemischtwarenhändler kaufen. 50 Jahre sind nun vergangen und ich bereue, dass ich die Verpackungen nicht aufgehoben habe.

Wir müssen den Sammlern der ersten Briefmarken, die 1840 ff. erschienen, doch wirklich sehr dankbar sein, dass Sie ihre Briefmarken aufbewahrt haben.

Was war der Anreiz? Konnte man 1845 oder 1850 schon voraussehen, welchen Hype das Sammeln von Briefmarken einmal haben wird? Bestimmt ist einiges schiefgelaufen. Die Falztechnik, um die Marken aufzubewahren, erweist sich heutzutage als wertmindernd. Man hat, wie du zurecht sagst, die Briefmarken ausgeschnitten und heute ärgern wir uns darüber. Also wieder was schief gelaufen. Aber vieles ist auch gut gelaufen, dazu haben wir hier im Forum viele schöne Beweise.

@ Heinrich3 [#11]

ich freue mich über jede Beteiligung hier, denn ich finde das Thema nicht unwichtig. Ich dachte, ich sehe hier auch mal ein paar Beispiele, was morgen wertvoll sein könnte. Natürlich werden alle jetzt schon teuren philatelistischen Objekte -, sofern sie es überleben -, noch teurer werden. Aber welche bislang unentdeckten Sammelgebiete könnten sich noch ergeben?

Die "düstere Prognose" passt leider in unsere düstere Zeit. Ich persönlich habe zum Glück einen neuen Glauben gefunden, der sich an die Bibel anlehnt. Da fällt es mir dann nicht ganz so schwer, manches zu ertragen, was diese Zeit so an "Herren am Regierungssteuer", - wie du es nennst, - mit sich bringt.

Heute fand ich eine Ansichtskarte vom Karsamstag 1992. Sie zeigt die u.a. die Kirche des Patriarchen von Moskau, zur Zeit (seit 2009) ist der Patrirch Kyrill I. Im Jahr 1992 war es Alexius II (siehe auch https://www.dewiki.de/Lexikon/Liste_der_Metropoliten_und_Patriarchen_von_Moskau ). Die wunderschönen blauen Zwiebeldächer mit den goldenen Kreuzen begeistern mich.

In 100 - 200 Jahren wird es die orthodoxe Kirche in Russland ebenso sicher geben wir das Briefmarkensammeln in Deutschland und auf der ganzen Welt. Und vielleicht wird solch ein Beleg mal begehrt sein? Sicherlich gibt es zig-tausende dieser Karten, denn der Kreml war zumindestens bis vor dem 24. Februar 2022 ein attraktives Reiseziel. Hoffen wir, dass es bald wieder so sein wird.

Liebe Grüße

10Parale


 
opti53 Am: 03.07.2023 10:50:42 Gelesen: 3257# 13 @  
Hallo,

eigentlich ist es ja ganz einfach: der Wert einer Sache wird durch zwei Faktoren bestimmt. Zum einen die Häufigkeit seines Vorkommens und zum anderen die Nachfrage. Dinge, die es vielleicht nur einmal gibt, aber für die sich niemand interressiert, haben keinen (erzielbaren) Wert.

Das Beispiel der Gummierung zeigt aber auch, dass wertsteigernde Eigenschaften "herbeigeredet" werden können. Vor dem zweiten Weltkrieg (aber auch noch danach) hat man nur zwischen gestempelt und ungestempelt unterschieden. Wenn man die Marken schön auf einem Albumblatt präsentieren wollte, musste man sie irgendwie befestigen. Dadurch entstand der Falz als Befestigungsmaterial (ganz findige Zeitgenossen nutzten sogar den Gummi auf der Marke zum Befestigen). Erst als es andere Befestigungmöglichkeiten gab, erinnerte man sich an die Marken in den Einsteckalben, die einen noch intakten Gummi auf der Rückseite hatten. Es war klar, dass es davon (meist) viel weniger gab, also wurden höhere Preise angesetzt. Ob jetzt die Kataloghersteller oder die Sammler oder Geschäftsleute den Run auf postfrische Marken förderten, vermag ich nicht zu sagen. Auf jedenfall war es dann nicht mehr hinreichend, zwischen gestempelt und ungestempelt zu unterscheiden.

Das heißt also, die Nachfrage wird durch jemanden gesteuert und angeheizt. Man kennt das auch aus dem Kunstbereich. Da mag jemand noch so gut Bilder malen können, wenn er nicht den Galeristen hat, der ihn in der Kunstwelt bekannt macht, wird er keine hohen Preise für seine Bilder erzielen können. Soweit zur Nachfrage.

Was die Seltenheit anbelangt, wird das meist erst später klar, wenn die Sache schon Geschichte ist. Dann ist es aber vielleicht schon zu spät. Zumindest bei alten Autos zeigt sich, dass die wertvollen Oldtimer schon zu Ihrer Entstehungszeit die teureren Modelle waren. Sollte man sich deshalb jetzt mit Kryptomarken eindecken ?

Viele Grüße

Thomas
 
Baber Am: 03.07.2023 13:23:15 Gelesen: 3195# 14 @  
@ opti53 [#13]

Hallo Thomas,

mit Deiner wirtschaftlichen Betrachtung des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage hast Du natürlich recht. Was jetzt zu beobachten ist, dass die Nachfrage für Standardware ständig zurückgeht. Die alten Sammler haben alles und junge Sammler kommen immer weniger nach. Das Angebot von aufgelösten Nachlässen findet daher kaum Nachfrage. Ungebrochen scheint die Nachfrage nach Weltseltenheiten auf den Auktionen, aber hier sind keine Sammler sondern Kapitalanleger am Werk. Sie vertrauen offensichtlich darauf, dass der Wert dieser Seltenheiten auch in Zukunft wächst.

Aber wie werden sich die weltweiten Briefmarkenausgaben nach 1945 in 50 bis 100 Jahren entwickeln?

Gruß
Bernd
 
DL8AAM Am: 03.07.2023 15:31:24 Gelesen: 3152# 15 @  
@ opti53 [#13]

Sollte man sich deshalb jetzt mit Kryptomarken eindecken ?

... so wie damals in Telefonkarten ;-)

Aber wer weiss, vielleicht kommen Telefonkarten in 200 Jahren auch wieder in "Mode" (nachdem zwischenzeitlich alle Erben und Entrümpler diese "Blase" zu 99,9% über die Gelben Tonne entsorgt haben). ;-)

Thomas
 
Baber Am: 03.07.2023 16:03:30 Gelesen: 3142# 16 @  
@ DL8AAM [#15]

Hallo Thomas,

Du hast ein gutes Stichwort erwähnt "Telefonkarten"

ich kann mich noch gut an die Hype in den 1980-er Jahren erinnern. Gleich bei mir in der Nähe in München trafen sich jeden Sonntag (!) die Telefonkartensammler und tauschten und handelten auf Teufel komm raus.

Telefonkarten waren in aller Munde und viele Firmen benutzten sie als praktisches Werbemittel. Das Handy war ja noch nicht erfunden. Da hier auch zwischen postfrisch und abtelefoniert unterschieden wurde, hatten die Spezialisten Lesegeräte dabei, um den originalen Ladezustand der Karten zu testen. Was damals keiner dieser "Postfrischsammler" wahrhaben wollte: Die Information im Chip geht nach einigen Jahren verloren und kann heute nicht mehr gelesen werden.

Ich habe nur die abtelefonierten Karten aufgehoben. Heute ist das Sammelgebiet aus meiner Sicht mausetot, aber wer weiß ob es nicht eine Wiedergeburt erlebt.

Gruß
Bernd
 
opti53 Am: 03.07.2023 18:13:32 Gelesen: 3099# 17 @  
Hallo Bernd,

ich greife das Stichwort gerne auf. Technisch ist die Telefonkarte überholt und nicht mehr erforderlich. Es gibt keine Neuausgaben mehr. Selbst für technisch interressierte ist das ein kleiner Schritt in der technologischen Entwicklung. Um das zu dokumentieren reichen eine handvoll Karten. Welche Sinn sollte eine umfängliche Sammlung haben? Auch wenn es hier sicher rare Stücke gibt, die Nachfrage ist nicht mehr vorhanden, und ich sehe keinen Grund für eine Wiederbelebung.

Bei Briefmarken würde dieses Szenario drohen, wenn einzelne Länder auf das Drucken von Briefmarken ganz verzichten würden, weil das die Postautomation nur behindert. Also nicht die abnehmende Menge der Sammlerschaft oder die zunehmende Menge anderer Kommunikationsformen wären das Problem. Die abnehmende Sammlerschaft und die damit verbundene Menge an verfügbarem Sammelmaterial verändert zwar die Preise (nach unten), aber Sammler wird es geben, solange es neue Marken gibt.

Viele Grüße

Thomas
 
Lumpus2000 Am: 03.07.2023 19:30:54 Gelesen: 3076# 18 @  
@ 10Parale [#1]

"Gerne würde ich mal wissen, was in der Philatelie in 100 - 200 Jahren wertvoll sein könnte? "

Alles das was jetzt auch schon wertvoll ist, alles was jetzt "nichts" Wert ist wird es auch in 100-200 Jahren nicht sein. Auch keine Diskobananen, -Gurken oder -Kiwis :-)
 
10Parale Am: 16.07.2023 19:13:30 Gelesen: 2768# 19 @  
@ opti53 [#13]
@ Baber [#14]

Beide Beiträge sind hochinteressant zu lesen und ich hebe ein Textteil von Baber hervor:

"Ungebrochen scheint die Nachfrage nach Weltseltenheiten auf den Auktionen, aber hier sind keine Sammler sondern Kapitalanleger am Werk. Sie vertrauen offensichtlich darauf, dass der Wert dieser Seltenheiten auch in Zukunft wächst."

Ist ein Kapitalanleger kein Sammler? Oder ist ein Sammler kein Kapitalanleger?

Welche meiner beiden Fragen klingt interessanter, je nachdem, wie die Reihenfolge der beiden Substantive im Satz angeordnet ist!?

Für mich klingt die Frage: sind Sammler keine Kapitalanleger? viel spannender und aufschlussreicher für dieses Themengebiet. Und da zitiere ich opti53:

"Was die Seltenheit anbelangt, wird das meist erst später klar, wenn die Sache schon Geschichte ist."

Ich wollte eigentlich genau darauf hinaus bei meiner Beitragsreihe. Vielleicht hätte ich das Wort "selten", und nicht "rar" verwenden sollen. Ich glaube, wir wissen augenblicklich gar nicht richtig, wohin sich der Planet Erde noch bewegt und was in 100-200 Jahren sein wird, auch in Bezug zur Philatelie.

Die Behauptung von Lumpus2000, dass alles, was jetzt nichts wert ist, in 100 - 200 Jahren nichts wert sein kann, dem möchte ich widersprechen. Wir werden es nur nicht erfahren.

Nun, auf dem Kunstmarkt kenne ich mich nicht aus und wenn Thomas (opti53) sagt, dass ein Künstler einen Galeristen braucht, um ihn berühmt zu machen, klingt das für mich so wie "und jeder Sammler braucht ein Auktionshaus, um ihn berühmt zu machen." Doch was machen Auktionshäuser? Ich habe wenig Ahnung wie Auktionshäuser funktionieren und will es auch gar nicht wissen, doch ich schätze, dass sie sich auch an den Ergebnissen von Ausstellungen und Wettbewerben orientieren und die Sammlungen, die dort gezeigt werden sind ja auch Orientierung für den boomenden Markt.

Ein Sachsen Dreier oder eine 81 Parale Marke (Ochsenkopf der Moldau) hat im ersten Moment nichts mit ihrem Besitzer zu tun, sie lebt von sich selbst und ihrer Seltenheit und hohen Nachfrage. Sie wird auch in 200 Jahren noch sehr begehrt sein.

Ich zeige mal einen Brief aus Kanada, der am 3.XII 1969 von Calgary (Alberta) in die Schweiz lief. Nichts spektakuläres, die 6 Cent Stephen Leacock habe ich schon oft in Alben gesehen. Auf der Rückseite ist das Schöne an dem Brief. Der Absender hat seine Adresse dort so hingeschrieben, als wären es neue Adresszeilen. Und oben rechts sehen wir zwei Eisbären auf zwei aneinander hängenden Marken. Ich habe gerade keine Ahnung, ob dies Spendenmarken sind oder irgendwelche Vignetten. Doch ich habe solche Marken schön öfters auf der Rückseite von kanadischen Briefen gesehen. Und hier sieht es aus, als wäre mit dem Durchdruck des vorderseitigen Stempels ein neuer Brief auf der Rückseite geschrieben. Ja, alles lustig und nicht spektakulär. Aber wie sieht es in 200 Jahren aus? Also im Jahr 2223? Sollten meine Nachfahren (besser gesagt Erben) den Brief aufbewahren (die Chance ist minimal), vielleicht wäre es eine Seltenheit mit hoher Nachfrage (jetzt natürlich noch nicht).

Gibt es andere Beispiele oder Vorstellungen jenseits von Bananen, Gurken oder Kiwis?

Liebe Grüße

10Parale


 
Baber Am: 17.07.2023 16:10:51 Gelesen: 2675# 20 @  
@ 10Parale [#19]

Ist ein Kapitalanleger kein Sammler? Oder ist ein Sammler kein Kapitalanleger?

Hallo 10Parale,

was ich damit gemeint habe ist, dass die großen Seltenheiten wahrscheinlich nicht von Sammlern dieses Gebietes zur Vervollständigung ihrer eigenen Sammlung gekauft werden sondern von Kapitalanlegern, die "Sammeln lassen" also Kommissionäre beauftragen, hochwertige Stücke in den Auktionen zu kaufen und so hoffen, ihr Geld gewinnbringend anzulegen.

Gruß
Bernd
 
TeeKay Am: 18.07.2023 13:03:03 Gelesen: 2528# 21 @  
@ Baber [#20]

Im Vortrag auf der IBRA vom (glaube) Auktionshaus Köhler wurde explizit gesagt, dass die Seltenheiten in der Regel von Sammlern und nicht Spekulanten gekauft werden.
 
10Parale Am: 21.08.2023 18:08:24 Gelesen: 2170# 22 @  
@ TeeKay [#21]

Das war sicher ein interessanter Vortrag. Also ich bin auch ein Sammler und Spekulant, es schließt sich ja nicht aus. Jedoch ist mein Herz größer als mein Geldbeutel, insofern bin ich doch mehr Sammler.

Bei meinem Rundgang durch die Stadt gehe ich ab und zu in die Nischen jener Kaufhäuser, wo noch Briefmarken verkauft werden. Meistens hat man dort ein wenig Ruhe im Einkaufstrubel und bei der Hitze auch gekühlte Räume. Heute fand ich 2 Briefmarken, die ich als "Spekulant" dann doch mal kaufen musste (weniger als Sammler!) Seit meiner Jugend bin ich schon ein wenig ein kleiner Fan von Udo Lindenberg, der meines Erachtens sehr gute Lieder gemacht hat.

Die beiden selbstklebenden Marken mit Lindenbergs Schiff und Zug, die hier auch schon vorgestellt wurden (2010), sind also lt. Beschreibung im Michel Katalog Spezial 2012 (1,80) "völlig unterbewertet" und man schlägt gleich mal 472% oben drauf. Aber immer noch nicht teurer als eine Packung Zigaretten denke ich mir als Nichtraucher und schlage mal zu, in der Hoffnung, dass es mit der Preissteigerung so weitergeht und meine Nachfahren (wer immer das auch sei!) einmal davon profitieren werden.

Liebe Grüße

10Parale


 
Droenix Am: 21.08.2023 19:05:39 Gelesen: 2141# 23 @  
Eine gute Frage!

Meine Antwort ist das, was heute und in den letzten 175 Jahren bedeutsam war und ist. Die klassischen Gebiete! Speziell die Postgeschichte!

Nur die Frage ist, ob in 200 Jahren diese Marken und Briefe durch Zerfall noch existent sein werden?

Schöne Grüße

Peter
 
saeckingen Am: 23.08.2023 15:00:46 Gelesen: 1997# 24 @  
@ 10Parale [#22]

Die beiden selbstklebenden Marken mit Lindenbergs Schiff und Zug, die hier auch schon vorgestellt wurden (2010), sind also lt. Beschreibung im Michel Katalog Spezial 2012 (1,80) "völlig unterbewertet" und man schlägt gleich mal 472 % oben drauf.

Von den beiden Werten habe ich in den letzten Wochen jeweils ein ganzes Folienblatt aufgebraucht, welche ich für 70 % Nominale als Frankaturware gekauft habe. "Unterbewertet" ist also relativ!

Grüße
Harald
 
Richard Am: 27.08.2023 09:51:04 Gelesen: 1824# 25 @  
@ 10Parale [#22]

Werfen wir einen Blick auf die mit 8.50 Euro "völlig unterbewerteten" Lindenberg Marken:



Sie wird aktuell beim Marktführer für hohe Preise noch immer für 8,50 Euro angeboten (es steht dabei "Normalpreis Euro 0,49), allerdings wie vermutlich fast das gesamte Angebot minus 20 % Sofortrabatt = Euro 6.80.

Davon geht ein Cent Nachlass ab um den Preis mit Euro 6.79 noch attraktiver zu machen.

Schliesslich gibt es noch 50 % Treue-Bonus, zwar nicht sofort, aber bei der nächsten Bestellung. Damit wären wir bei 3,40 Euro = 40 % der Preisauszeichnung von 8,50 Euro. Für mich immer noch zu teuer, wie das Beispiel von Harald im letzten Beitrag zeigt.

Bei Ebay eBay 255863863792 gibt es derzeit mehrere Angebote von postfrischen Zehnerbögen zu Euro 11,95 (Stückpreis 1,20 oder 14 % vom Prophila "Normalpreis".



Meine Empfehlung ist, es so zu machen wie die Schwäbische Hausfrau, Angebote zu vergleichen und solche Marken in Millionenhöhe gedruckt zu kaufen, wenn die angebotenen Preise wirklich günstig sind. Am besten als Portoware, wie sie auf [1] jede 12 Tage zu erhalten ist, denn mit dieser kann die Sammlung auch ergänzt werden.

Merke: Rabatt mein Freund so lass Dir sagen, wird vorher immer aufgeschlagen

Grüsse aus dem Land der Schwäbischen Hausfrau, Richard

[1] http://www.ppa-auktion.de
 
lueckel2010 Am: 28.08.2023 23:00:22 Gelesen: 1656# 26 @  
Ein auf moderne Deutschland-Philatelie spezialierter Händler bietet beide Einzelmarken zu 5.20 € (aus Folienblättern ausgeschnittene Exemplare) bzw. zu 6.00 € (Sonderauflagen für Sammler; Merkmal: Unbedruckte Rückseiten der Trägerfolien) an. Zwar auch nicht unbedingt preiswert, aber der Handel muss wohl aufgrund seiner Nebenkosten entsprechend kalkulieren.

Wer diese Marken (vielleicht "angespornt" durch die Hinweise des Verkäufers in [#22] ("Michel völlig unterbewertet", "original & echt") dort kaufen muss, dem ist meiner Meinung nach nicht mehr zu helfen!

Durch eine Portoankaufsaktion habe ich vor längerer Zeit je 25 komplette Follenblätter, Mi.-Nr. 9 ("Andrea Doria") und 10 ("Sonderzug"), günstig erwerben können. Je eine Zusammenstellung kam in meine Sammlung, und je vier Exemplare wurden bislang fast komplett für Frankaturen verbraucht.

Den Rest nehme ich zum nächsten Tauschtreffen unseres Vereins mit und biete sie dort mit dem Hinweis auf die Handelspreise meinen Sammlerfreunden zum Nennwert an. Ich bin zuversichtlich, sie alle verkaufen zu können!

Moin aus Ostfriesland, Gerd Lückert
 
10Parale Am: 28.08.2023 23:55:10 Gelesen: 1633# 27 @  
@ Richard [#25]

...sitzen 2 Schwaben in der Sauna, fragt der eine den anderen: "warum hast du so dicke Backen"....antwortet der andere: "Meinst du ich lass mir die Seife klauen"...

Im Schwäbischen Dialekt hört sich der Witz natürlich origineller an. Aber er hat was!

Das Problem ist, dass wir alle keine Geduld haben 100 - 200 Jahre zu warten. Wir wollen heute schon reich sein. Und wer es schafft, diese Marken für 8,50 € an den Mann respektive die Frau zu bringen (ich weiß, dass mir als Fast-Schwabe nicht mehr zu helfen ist! - lueckel [#26]), tut den ersten Schritt zum Reichtum.

Aber wie ich sehe, wird mit den Lindenberg´schen Zeichnungen reger Handel getrieben und das kann, - nun billiger oder weniger billig - der Philatelie im Ganzen ja nicht schaden.

Gute Nacht

10Parale
 
drkohler Am: 29.08.2023 05:46:35 Gelesen: 1611# 28 @  
In 100-200 Jahren sind wohl Briefmarkensammler rar.
 
10Parale Am: 29.08.2023 15:28:21 Gelesen: 1531# 29 @  
@ drkohler [#28]

In 100-200 Jahren sind wohl Briefmarkensammler rar

Dem stimme ich voll und ganz zu. Aber genau darin liegt ja die Chance. Wahrscheinlich wird es genauso wenige Briefmarkensammler geben wie Skifahrer*innen. Während das Letztere aber daran liegt, dass es wohl nicht mehr genügend Schnee in den mittleren Lagen geben wird (außer man hilft nach mit moderner Technik!), wird es beim Briefmarkensammeln vielleicht der Mangel an Vereinen, Verbänden und Aktiven sein, die bereit sind, etwas zu gestalten und einzubringen. Briefmarkensammler*innen werden womöglich zu Individualisten, aber niemals zu Exoten werden. Und ich bin sicher, dass es die Royal Philatelic Society (nur ein Beispiel!) auch in 100 - 200 Jahren noch geben wird. Denn wenn ein Land seine Traditionen pflegt, dann ich es ohne Zweifel Großbritannien.

Wie sagt man so schön: Grün ist die Hoffnung. Daher zeig ich voller Hoffnung eine zukunftsweisende Marke, ohne weiter näher auf die Farbpsychologie einzugehen.


 
10Parale Am: 17.09.2023 21:18:31 Gelesen: 1158# 30 @  
In 100 - 200 Jahren wird es kaum noch Verbrennungsmotoren im Straßenverkehr geben. Deshalb bietet es sich jetzt schon an, Briefmarken mit solchen Fahrzeugen zu sammeln, die einst unsere Straßen beherrschten.

Liebe Grüße

10Parale


 
Richard Am: 22.09.2023 09:47:47 Gelesen: 1026# 31 @  
@ 10Parale [#30]

Dein Beitrag hat mit dem Thema "Was ist in 100 - 200 Jahren wertvoll oder rar ?" nichts zu tun.

Die von Dir gezeigten Ungarn Marken mögen Dir gefallen, aber wertvoll werden sie ganz bestimmt nicht.

Vielleicht solltest Du ein anderes Thema eröffnen: "Was wurde vor 100 oder mehr Jahren über die Wertentwicklung von Briefmarken prognostiziert ?" In den damaligen Sammlerzeitschriften dürfte darüber sehr viel geschrieben worden sein. Aber bitte bei einem Vergleich mit heute die Kaufkraft von 1923 oder früher mit heute korrigieren.

Und ausdrücklich erwähnt: Nicht Katalogpreise berücksichtigen, sondern solche, die Sammler netto beim Verkauf erzielen.

Schöne Grüsse, Richard
 
10Parale Am: 22.09.2023 12:28:54 Gelesen: 982# 32 @  
@ Richard [#31]

Ich nehme die berechtigte Kritik zur Kenntnis. Danke für den Hinweis.

Stephan
 
10Parale Am: 19.10.2023 20:08:19 Gelesen: 570# 33 @  
Jimi Hendrix (1942 - 1970) habe ich als kleiner Junge in Woodstock zum ersten Mal Gitarre spielen gesehen. Ich habe keine Ahnung ob die heutige Jugend ihn noch zu schätzen weiß. Er wäre heute auch schon über 80 Jahre alt. Mit ein paar Freunden haben wir kürzlich darüber gesprochen, wieviel Künstler mit 27 Jahren gestorben sind? Es sind genau 8 Stars, das kann man googeln. In Woodstock trat Janis Joplin auf (1943 - 1970), eine solche ausdrucksstarke Stimme habe ich nie mehr gehört. Auch sie starb leider viel zu früh mit 27 Jahren.

Angelika hat uns in #673 bei Neuheiten aus Deutschland Jimi´s Briefmarke vorgestellt.

Vor ein paar Tagen bekam ich von einem philaseiten Mitglied diesen schönen Brief aus dem Briefzentrum 30 Hannover mit der Marke von Jimi. Der Brief landet in meiner Sammlung und denke mal, dass könnte in 200 Jahren schon mal eine Rarität sein.

Liebe Grüße

10Parale


 

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